UP3/Andrea – ABC Rhineland https://abcrhineland.blackblogs.org Anarchist Black Cross Rhineland - Freiheit für alle Gefangenen! Freedom for all prisoners! Thu, 06 Dec 2018 13:14:54 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Einstellung im Andrea-Prozess: Bericht https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/11/29/einstellung-im-andrea-prozess-bericht/ https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/11/29/einstellung-im-andrea-prozess-bericht/#comments Thu, 29 Nov 2018 20:25:21 +0000 http://abcrhineland.blackblogs.org/?p=1749 Continue reading Einstellung im Andrea-Prozess: Bericht ]]> deutschenglish

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Der Morgen beginnt für die 15 solidarischen Prozessbesucher*innen mit den mittlerweile schon zur Routine gewordenen Einlasskontrollen zum Amtsgericht Kerpen und einem Polizeiaufgebot von circa 30 Personen.

Laut Anklage befand Andrea sich in einer Hängematte in der Nähe eines Baumhauses, das geräumt werden sollte und entfernte sich, als die Beamten des Höheninterventionsteams auf selber Höhe waren, weiter in die Baumkrone. Während der Räumung soll Andrea sich dann mit Schlägen, Tritten und Beschimpfungen wie "Wichser" und "Schweine" gewehrt haben. Als angeklagte Straftatbestände ergaben sich für die Staatsanwalt hieraus "Tätlicher Angriff" und "versuchte Körperverletzung".

Nach der Anklageverlesung bestätigt Andrea die Personalien, äußert sich aber nicht weiter zur Person und macht keine Angaben zur Sache.

Die Beweisaufnahme beginnt mit der Inaugenscheinnahme von Teilen des Räumungsvideos. Besonderes Augenmerk lag hier auf zwei Situationen:

Ein erster "Tritt" laut Anklage soll kurz nach Umsichern (von Andreas Sicherung auf Polizeisicherung) passiert sein. Während einer der Beamten versuchte Andrea in den Korb der Hebebühne zu ziehen, ist eine Bewegung des Fußes am Baum zu erkennen. Für die Verteidigung klar ein "Zucken", zurückzuführen auf das "Herausarbeiten" des Fußes aus einer letzten Schlinge.

Ein vermeintlicher "Schlag" ist ähnlich uneindeutig aufgezeichnet. Andrea soll einem Beamten die Brille aus dem Gesicht geschlagen haben. Auch durch mehrfaches Ansehen wird nicht klar, ob es sich um ein "Brille aus dem Gesicht Pflücken" oder einen Schlag handele.

Akkustich ist das Video vor allem durch sachliche Kommentare eines (wahrscheinlich des aufnehmenden BFE) Beamten, Schmerzensschreie von Andrea und lauten Arbeitsgeräuschen der Hebebühnen geprägt.

Der erste Zeuge, BFE Beamter H., 52, von der dritten technischen Einheit Köln, ist überrascht, warum er eigentlich als Zeuge geladen ist. Er selbst habe das Video vom Einsatz aufgenommen und habe darüber hinaus keine weiteren Beobachtungen gemacht.

Der Aufforderung der Richterin, die Beamten, die Andrea vom Baum in den Korb gezogen haben, namentlich zu benennen, kann er nicht nachkommen. Dafür solle sie doch einfach in der Akte nachschauen. Richterin Pretzell versichert, dass sie die Akte gut studiert habe, aber nirgendwo die Namen der Beamten aufgetaucht seinen. "Warum sind die beiden nicht namentlich bekannt, die da hoch sind?"

Zweiter Zeuge, Polizeibeamter K., 32, aus Bad Bergzabern war dann doch etwas näher dran am Geschehen. Er hat den Korb der Hebebühne gesteuert und sich und seine beiden - weiterhin der Justiz namentlich unbekannten - Kollegen hoch zum Baumwipfel gefahren. Bei der Identifizierung kann auch er nicht helfen, er vermutet, dass es SEK Einheiten aus Niedersachsen oder aus Kassel gewesen waren. Es wird deutlich, dass sich einzelne Punkte der Anklage auf den vorherigen Einsatz an einem Tripod beziehen. Auch da soll es einen Tritt gegeben haben, allerdings mit Treffer. Von dem Brillenverlust seines Kollegen habe er nur durch diesen im Nachhinein gehört. Auch warum Andrea eigentlich geräumt werden sollte - immerhin betraf die Räumung ja die Baumhäuser und nicht "Personen in den Baumwipfeln" - kann er nicht sagen.

Nach seiner Vernehmung wird die Verhandlung für ein Rechtsgespräch unterbrochen. StA Schützenberg scheint nun einer Einstellung des Verfahrens nicht abgeneigt gegenüber. Er erklärt sich hierzu wie folgt:

Den §114er habe er angeklagt, doch die Akteneinträge, auf die er sich dabei stützte, betreffen seiner Meinung nach nun doch die Tripodräumung. Das Video spräche eher für ein "Widerstand leisten" im Sinne des §113er als für einen "tätlichen Angriff".

Hierbei seien die Höhe, in der sich die Situation abgespielt habe und die Sorge um die eigene Sicherheit zu berücksichtigen. Bei StrEG-Verzicht (=Verzicht auf Haftentschädigung) und einer "symbolischen Geldzahlung" von 100€ an ProAsyl sei er zu einer Einstellung nach §153a StPO bereit. Das Gericht, Verteidiger und angeklagte Person stimmen zu. Das Verfahren ist beendet.

Presseberichte: WDR, Aachener Nachrichten

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Found here: LINK

For the 15 solidary visitors the morning begins with the (meanwhile already routine) entrance checks to the district court Kerpen and a police force of approximately 30 persons.

According to the indictment, Andrea was in a hammock near a treehouse, which was to be evicted, and moved further into the treetop when the altitude intervention team officers were on the same level. During the eviction Andrea is said to have defended herself with punches, kicks and insults like “wanker” and “pigs”. For the prosecutor from this resulted “assault” and “attempted assault” as accused criminal offenses.

After the indictment Andrea confirms the personal details, but does not comment on the person and does not give any details.

The taking of evidence begins with the inspection of parts of the eviction video. Special attention was given to two situations:

According to the indictment a first “kick” happened shortly after resecuring (from Andrea’s securing to police securing). While one of the officers tried to pull Andrea into the basket of the elevator, a movement of the can be seen on the tree. For the defense clearly a “twitch”, due to the “working out” of the foot from a last loop.

A supposed “blow” is similarly ambiguously recorded. Andrea is said to have beaten the glasses out of an officer’s face. It is also not clear by multiple views, whether it is a “picking glasses from the face” or a punch.

Acoustically the video is mainly characterized by factual comments of a BFE officer (probably the recording one), screams of pain by Andrea and loud working noise of the elevators.

The first witness, BFE officer H., 52, of the third technical unit in Cologne, is surprised why he is actually invited as a witness. He himself had recorded the video of the operation and had made no further observations beyond.

He can not comply with the request of the judge to name the officers who pulled Andrea from the tree into the basket. But she should just look in the file. Judge Pretzell assures that she studied the file well, but nowhere the names of the officers appeared. “Why are not the two known by name who went up there?”

Then the second witness, police officer K., 32, from Bad Bergzabern was a little closer to the action. He steered the basket of the elevator and drove himself and his two – still unknown to the judiciary – colleagues up to the treetop. He also can not help with the identification, he suspects that they were SEK people from Lower Saxony or Kassel. It becomes clear that individual points of the indictment refer to the previous action on a tripod. Also there seems to have been a kick, but with success. About the loss of glasses of his colleague, he heard only from him in hindsight. Also why Andrea should actually be cleared – after all, the eviction concerned the tree houses and not “people in the treetops” – he can not say.

After his hearing, the trial is interrupted for a legal discussion. Prosecutor Schützenberg now seems not to opposed to a closure of the proceedings. He explains this as follows:

He has accused according to §114, but the file entries on which he relied, concern in his opinion the tripod eviction. The video spoke rather for a “resist” in the sense of §113 than for an “assault”.

In this case, the level at which the situation took place and the concern for her own safety had to be taken into account. With renouncement of compensation for wrongful imprisonment and a “symbolic cash payment” of 100 € to ProAsyl he was ready to a setting according to §153a StPO (code of criminal procedure). The court, defense lawyer and accused person agree. The trial is finished.
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Erster Räumungs-Prozess am Donnerstag, 9Uhr, AG Kerpen https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/11/28/erster-raeumungs-prozess-am-donnerstag-9uhr-ag-kerpen/ Wed, 28 Nov 2018 00:51:15 +0000 http://abcrhineland.blackblogs.org/?p=1744 Continue reading Erster Räumungs-Prozess am Donnerstag, 9Uhr, AG Kerpen ]]> deutsch

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Über den gesamten September erstreckte sich die Räumung der Baumhäuser im Hambacher Forst. Nun wird am Donnerstag, den 29. November, die erste Person aus dem Widerstand vor das Amtsgericht Kerpen zitiert. Vorwurf: Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und versuchte Körperverletzung.

Am 13. September leitete das Ordnungsamt Kerpen durch die Verlesung des Räumungsbeschluss aus Brandschutzgründen in der Baumhaussiedlung “Norden” einen dreiwöchigen Dauereinsatz mit tausenden Polizeibeamten  ein. Zeitgleich zu dem ersten "rückgebauten" Baumhaus, verhängte einer der zuständigen Haftrichter die erste Untersuchungshaft im Zuge der Räumung. “Andrea”, wie die Person sich selbst für die Haftzeit nannte, verweigerte wie viele andere aus dem Umfeld des Hambacher Forstes die Angabe der Personalien und blieb so aufgrund von Fluchtgefahr für über fünf Wochen in Untersuchungshaft.

In der Verhandlung soll nun geklärt werden, ob und wie sich Andrea gegen die Polizeimaßnahmen wehrte. Die gesamte Räumungssituation wurde durch die Polizei auf Video aufgezeichnet – von der ersten Kontaktaufnahme zwischen Andrea und den Klettereinheiten bis hin zur Verbringung zum Einsatzfahrzeug. Auf dem Video soll deutlich erkennbar sein, wie rabiat die Polizeikräfte bei ihrem Einsatz vorgingen und nicht nur ihre eigene, sondern auch Andreas Sicherheit riskierten.

"Der Polizeieinsatz war geprägt von einer kaum vorstellbaren Schnelligkeit. Die Unmöglichkeit, die Proteste gegen die Braunkohleverstromung zu räumen war nicht nur der breiten Bevölkerung, sondern auch der Politik und den sog. Strafverfolgungsbehörden bekannt. Die daraus notwendige Härte und Schnelligkeit des Einsatzes war somit eine logische Konsequenz und hat aus unserer Sicht einen nicht unerheblichen Anteil zu den vielen Verletzungen während der Räumung geführt.", so aus dem Unterstützer*innenkreis von Andrea.

Erst vor zwei Wochen gab es einen Prozess in Düren gegen vier Angeklagte, die bei einer Teilräumung im Januar festgenommen wurden. Die zuständige Richterin Bleser entschied hier auf Freispruch – Grund war sowohl der schlecht dokumentierte Einsatz in Form von lückenhaften und widersprüchlichen Einsatzprotokollen und Zeugenaussagen der Beamten als auch die Tatsache, dass keiner der Beamten die Rechtsgrundlage für ihr Handeln explizit benennen konnte. Auch wenn diese Umstände sie zuvor nicht davon abgehalten hatten, Personen bis zu 4 Wochen in Untersuchungshaft zu stecken, so gibt sie sich jetzt "im Namen des Volkes" geläutert.

Das Amtsgericht Kerpen hat mit plumpen Verurteilungen weniger Probleme. Gerade Richter Königsfeld setzt klar auf die Generalprävention und verkündet in seinen Urteilen und Beschlüssen regelmäßig, dass er mit diesen Urteilen Menschen abschrecken will, ihren "Unmut lautstark kundzutun". Um die Angabe der Personalien zu erzwingen, droht er - selbst bei nicht vorbestraften Verdächtigen - mit langen Haftstrafen ohne Aussicht auf Bewährung. Durch die Angabe der Personalien wechselte für die Hauptverhandlung allerdings die Zuständigkeit innerhalb des Gerichts. Wie die nun zuständige Richterin die Situation bewerten wird, wird sich am Donnerstag zeigen.

Wann & Wo:

Donnerstag, 29.11.2018, 9Uhr
Amtsgericht Kerpen, Saal 112
Nordring 2 – 8, 50171 Kerpen

Auch wenn die direkte Räumung vorerst beendet ist - der Widerstand geht weiter. Auch vor Gericht. Unterstützt alle von Repression Betroffenen, habt die Justiz im Blick - kommt zum Prozess und unterstützt am Donnerstag Andrea!
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Brief #2 von Andrea https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/11/06/brief-2-von-andrea/ Tue, 06 Nov 2018 21:22:19 +0000 http://abcrhineland.blackblogs.org/?p=1719 Continue reading Brief #2 von Andrea ]]> deutsch

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Erhalten nach Andreas Entlassung

JVA Köln, 3. Oktober 2018

Hallo ihr lieben Menschen da draußen,

ich habe mich schon länger nicht mehr gemeldet und verspüre das Bedürfnis, dies mal wieder zu tun. In der ganzen Zeit ist gar nicht so viel passiert, im Grunde bin ich den ganzen Tag mit Warten beschäftigt. Vor gut einer Woche bin ich in ein anderes Haus umgezogen worden.

Hier in Haus 9 habe ich ein bisschen mehr Gelegenheiten, um die Zelle zu verlassen:

Ich kann mich zu Gruppen anmelden, Anträge schreiben, in der Hoffnung, mit anderen Menschen Termine für die Küche zu bekommen, wo wir uns selber etwas kochen können oder einfach zwei Stunden zusammen Kaffee trinken können, und es gibt hier täglich neben der Freistunde auch Umschluss.

Einfach ist das Leben hier natürlich trotzdem nicht. Bei den allermeisten Mahlzeiten zweifel ich daran, dass sie vegan sind. Tage, an welchen ich mich lediglich von Brot und Haferflocken ernähre, sind nicht die Seltenheit.

Da das erste Geld natürlich erst einen Tag nach dem Einkaufstermin auf meinem Konto war, neigen sich meine Vorräte schon dem Ende zu, obwohl der nächste Einkaufstermin erst in über einer Woche ist. 

Dank der Solidarität mancher Mitgefangener ist mein Margarine- und Marmelade-Vorrat immerhin groß genug, sodass ich das Brot nicht trocken essen muss.

Da ich mittlerweile als vegetarisch und laktosefrei im System bin, gibt es anstatt Wurst und Käse manchmal Rohkost zum Brot. Immerhin! Auch wenn die Grünen und die Linken momentan in der Opposition sitzen, könnten die sich doch eigentlich mal dafür einsetzen, dass alle Menschen die Möglichkeit haben müssen, sich vegan zu ernähren. Also egal, ob Kantine am Arbeitsplatz oder im Gefängnis.

Aber nicht nur das Essen ist nicht so toll, auch ist die Gesellschaft mit dem Umzug nicht bemerkenswert besser geworden.

Rechtes Gedankengut ist hier nicht die Seltenheit. Holocaust-Verharmlosung gehört hier zu Tagesordnung, mindestens ein Mensch hat ein Hakenkreuztattoo.

Ein Großteil der Mitgefangenen hat vom Hambi gehört und findet gut, was wir machen, und so versuche ich so gut es geht nicht in Konflikte zu geraten.

Heute in der Freistunde wurde einem Mitgefangenen sehr konkret Gewalt angedroht, ich bin froh, wenn ich so etwas für mich vermeiden kann, wobei ich auch nicht den Mund halten will, wenn die Nazis hier ihre ekelhaft menschenverachtenden Sprüche los lassen.

Ach von Seiten der Bediensteten muss ich mir von Zeit zu Zeit blöde Sprüche anhören. Ich wünschte, ich wäre schlagfertiger und öfter in der Lage, kluge Dinge zu erwidern.

Körperlich bin ich immer noch nicht auf der Höhe, der Entzug der Medis macht mir nach wie vor zu schaffen, wobei es besser wird und ich mir ja selber diesen Weg ausgesucht habe.

Der Arzt hätte mir die Medis ja wieder gegeben, aber ich wollte die Chance nutzen, schon vier Tage auf Entzug zu sein, und das Absetzen durchziehen, worüber ich auch froh bin.

Viel schlimmer sind die psychischen Qualen, welche ich hier jeden Tag durchstehen muss. Hier in der Zelle fühle ich mich nutzlos. Ich habe das Gefühl, nicht an dem Kampf draußen beteiligt zu sein, obwohl ich das für so wichtig halte und gerne an eurer Seite kämpfen würde.

Nun aber ich mein Platz hier in der Zelle, wobei es vermutlich auch wichtig oder gut für das Erreichen unseres Ziels ist, dass Menschen hier sind. Ich beiße also für das große Ganze in den sauren Apfel. 

Ich vermisse die Freiheit sehr. Es ist für mich nicht leicht ertragbar, von der Willkür einzelner Menschen abzuhängen. Ich vermisse das Leben in der Natur und die Natur im Allgemeinen.

Ich vermisse das solidarische Miteinander, unseren diskriminierungsarmen Raum der Selbstbestimmtheit. Erst jetzt, wo ich in dieser absolut männlichen Welt hier leben muss, lerne ich zu schätzen, was wir haben.

In dieser vermutlich 100%igen cis-Gesellschaft fühle ich mich sehr unwohl. Ich merke erst jetzt, wie sehr ich das Konzept der Männlichkeit für mich ablehne, aber mir fehlen Menschen zum reden.

Das Gefühl der Einsamkeit füllt mich bei Zeiten vollständig aus. Es gibt zumindest eine kleine Gruppe von Menschen – teilweise auch queer – vor denen ich sein kann, wer ich wirklich bin.

Darüber bin ich sehr froh. Aber ich werde eh nicht auf alle Ewigkeit hier bleiben und ich werde die Zeit hier durchstehen.

Bisher erreicht mich nahezu gar nichts von der Außenwelt. In den jetzt fast drei Wochen, die ich mittlerweile gefangen bin, habe ich noch keine TAZ bekommen, obwohl diese bestellt ist.

Es wurde noch kein Besuch erlaubt, auch mein*e Anwält*in war noch nicht hier im Knast, da wir erst die Akten warten wollten und die wohl immer noch nicht da sind.

Gestern hat mich der erste Brief erreicht, welcher mich auf Grund des Themas, der Todesfall im Hambi, nicht so erfreuen konnte, wie ich es mir für die erste Post erhofft habe.

Leider steht kein Datum auf dem Brief, weshalb ich nicht nachvollziehen kann, wie lange dieser unterwegs (bzw. auf dem Schreibtisch) war.

Dafür war eine ordentliche Menge Glitzer enthalten, was jetzt hoffentlich mehrere Schreibtische schmückt. Ich verteile jenen Glitzer momentan auch überall im Haus weiter, dass mensch solche Freuden teilen sollte, ganz solidarisch und am Wohle der Gemeinschaft orientiert.

Denkt also, wenn ich Briefe schreibt sowohl an Datum als auch an Glitzer, denn mehr Glitzer = mehr Freude für alle.

Und wenn ich schon dabei bin: Ihr könnt die Seiten auch nummerieren und erzählen, wann ihr schon mal einen Brief geschrieben habt, dann kann ich nachvollziehen, ob was fehlt. Dies hier ist z.B. der dritte an das ABC adressierte Brief.

Wie beschäftige ich mich also, wenn so wenig hier passiert? Das ist eine gute Frage.

Ich verfolge die Nachrichten sehr akribisch, insbesondere über das Radio, welches ich im neuen Haus zu Verfügung gestellt bekommen habe.

Des weiteren versuche ich jede Zeitung, welche mir hier über den Weg läuft, zu ergattern. So komme ich mittlerweile fast täglich an den Kölner Stadt-Anzeiger vom Vortag, mit ein bisschen Glück bin ich auch schon an den Freitag, die FAZ am Sonntag und sogar einmal eine TAZ gekommen.

Insbesondere die vielen Pro-Hambi-Artikel freuen mich natürlich. Auch die häufiger werdenden Pro-Asyl und Anti-Nazi Demos und die positive Berichterstattung darüber halten mich ein bisschen bei Mut.

Auch wenn ich in einer sehr unangenehmen Situation feststecke, habe ich Hoffnung auf eine Revolution.

Vor allem die Ausgabe der TAZ ist sehr besonders für mich gewesen. Es lag ein großer Flyer zu der Hambi-Demo am 6. Oktober bei, für welche gleichzeitig auch auf der Titelseite geworben wurde.

Schon alleine das hat mich extrem gefreut, aber die Ausgabe hat dazu auch noch ein Interview und ein großes Bild von Winter. Die ganze Seite ist mensch gewidmet. 

Ich bin ganz ehrlich, ich war durchaus eifersüchtig, dass Winter schon Besuch bekommen hat, wo ich doch früher festgenommen wurde. Aber rational weiß ich auch, dass das wohl vor allem mit der Presse und dem Internethype um mensch zu tun hat und ich glaube dazu, dass die mediale Aufmerksamkeit bei Winter genau richtig ist. 

Vielmehr sollte ich nicht sauer auf Winter sein, sondern auf die Repressionsmaschinerie, die mir keine Besuche erlaubt und alle Briefe bis auf den unglaublich traurigen zurück hält. Ich möchte Winter nichts weg nehmen, ich freue mich, dass mensch Besuch bekommt, ich möchte das halt nur auch gerne haben.

Insbesondere freut mich auch das Bild von Winter, welches jetzt in „meiner“ Zelle hängt, wie auch andere Zeitungsartikel über den Hambi mit schönen Bildern von zu Hause und teils bekannten Personen.

So kommt mir der Forst nicht ganz so weit weg vor, ein bisschen vertrautes an „meinen“ Wänden.

Wenn ich gerade nicht mit Nachrichten beschäftigt bin, versuche ich die Zeit ein wenig zu nutzen und lese viele Bücher. Leider gibt es auch hier, wie eigentlich überall, manchmal Schwierigkeiten.

So ist es gar nicht so einfach an vernünftigen Lesestoff zu kommen. Da ich nicht mehr in Haus 1 bin, habe ich jetzt zwar Zugriff auf die Bibliothek, das klingt aber vielversprechender, als es in Wirklichkeit ist.

Zunächst muss mensch nämlich erst einmal an den Bücherkatalog kommen. Dieser Bücherkatalog ist ein Aktenordner mit dem gesamten Bestand, aufgelistet und abgeheftet.

Einige Seiten kommen dir schon entgegen, aber dann sind sie immerhin noch da. Die Seitenzahlen lassen vermuten, dass das nicht mehr auf alle Seiten zutrifft.

Es handelt sich wirklich um genau einen Aktenordner für das gesamte Haus 9, wo mehr als 40 Menschen gefangen gehalten werden. Es dauert also ein bisschen, bis mensch diesen dann auch in der Hand hält, nachdem mensch einen Antrag gestellt hat, um auf die Warteliste für diesen tollen Katalog der Literatur und des Wissens – im übrigen auf Stand von 2016 – aufgenommen zu werden.

Sagt ich „Wissen“?

In der Kategorie „Mathematik“ gibt ein ein (!!) Buch, in der Kategorie „Naturwissenschaft“ findet sich neben einer Reihe Kinderbücher ein Buch über Astrologie (richtig, dieser Horoskopehokuspokus).

Ein Buch, welches eine Einführung in die einfache und spezielle Relativitätstheorie verspricht, ist das einzige, für mich halbwegs interessant aussehende Buch, ich bin gespannt, was mich erwartet.

Wenn wir uns nun Bücher ausgesucht haben, müssen wir als nächstes einen Antrag mit den 5-stelligen, den Büchern zugeordneten, Nummern ausfüllen. Wenn wir und andere Menschen, welche die Nummer übertragen oder die zugehörigen Bücher suchen, uns nicht vertun, ist das Buch jetzt schon fast auf dem Weg, vorausgesetzt, es ist gerade nicht verliehen.

Gibt es von einem Buch mehrere Exemplare des gleichen Buches, so sind diese übrigens unter verschiedenen Nummern aufgelistet, nicht zwingend nebeneinander. Mit ein bisschen Pech bestelle ich womöglich noch ein Exemplar, welches verliehen ist und bekomme nicht das andere Exemplar des gleichen Buches, da ich die Nummer ja nicht aufgeschrieben habe.

Und noch eine Kleinigkeit: Bücheraufträge werden immer nur montags bearbeitet. Bis zum hoffentlich richtigen Buch kann es also gut gerne mal zwei Wochen dauern. Und mit etwas Pech hat mensch nach zwei Wochen statt des StGB ein lustiges Taschenbuch (nach einer wahren Begebenheit).

Entschuldigt mich für diese langen Ausführungen, aber ich bin da momentan echt ein bisschen wütend über diese großartigste System, welches übrigens keinen Optimierungsbedarf hat, meine unwissenden Kommentare wurden selbstverständliche zurückgewiesen. Wie konnte ich mir nur einbilden, ein Bottleneck in dem großartigsten System entdeckt zu haben?

Auf jeden Fall warte ich wohl noch ein paar Tage auf meine Bücherbestellung, wo unter anderem auch „Das geheime Leben der Bäume“ von Wohlleben dabei ist.

Das Buch hat in den letzten Wochen im Wald ein lieber Mensch aus meinem Barrio gelesen und nicht nur einmal mit kleinem Augenzwinkern erwähnt. Als ich dieses Buch dann in der Liste entdeckte, habe ich sofort menschs Stimme im Kopf gehört.

Falls du diesen Brief liest, möchte ich dir gerne sehr sehr liebe Grüße ausrichten, und natürlich auch an alle andern tollen Menschen aus dem Norden – also die mit der Nordengröße.

Ich denke sehr oft an euch. Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die ich mit euch verbringen durfte. Auch, wenn die Zeit sehr stressig war, ich habe mich sehr wohl mit euch gefühlt.

Wie auch immer die Zukunft aussehen wird, ich werde noch lange an die letzten Monate denken.

Vielen Dank auch an alle anderen Hambis und Unterstützis!

Keep loving and fighting!

Andrea

Ps: Damit ich euch persönlich antworten kann, hinterlegt doch z.B. eine Kontaktmöglichkeit beim ABC. So bekommt die Staatsanwaltschaft keine Adressen und wir können Briefe schreiben:)
Nachtrag vom 4.Oktober 2018

Heute hatte ich das erst mal Besuch von meiner*meinem Anwält*in. Die Akten sind mittlerweile da und wir haben einiges klären können.

Dieser Besuch hat mir wieder viel Kraft gegeben und Ungewissheiten genommen.

Ich freue mich sehr, dass andere wieder frei sind, wir werden uns wieder sehen…

Weiter würde ich mich über ein bisschen Kleidung freuen, falls ich noch ein bisschen länger hier fest sitzen sollte. Vielleicht lässt sich die Übergabe mit dem ABC koordinieren.

Vor kurzem wurde die Menge an Kleidung, die jede*r Gefangene*r besitzen darf, gedeckelt, weshalb absprechen besonders wichtig ist. Deswegen liste ich auch genau auf, wie viel ich haben will:

1 großes Handtuch, 1-2 Hosen (gerne mit vielen Taschen), 1 Mütze, 1 Schlauchi (mein letztes wurde leider von den Bediensteten in der JVA genommen), 2 Hoodies, 1 Jogginghose, 1 kurze Sporthose, 1 Leggins/Yogahose, 3 T-Shirts (am liebsten langärmelig), 1 Sport-Shirt, 1 Schal und ein Paar Handschuhe.

Ich schicke eine Wäschemarke, womit mir die Kleidung übergeben werden kann, so schnell es geht zum ABC. Ich bin 1,7ßm groß und wiege 60kg, „Männer“ Größe S passt eigentlich immer, „Frauen“ Größe ist kompliziert… tendenziell M-L.
Nachtrag 4.Oktober 2018 Abend:

Gerade wurden mir zum Abendessen drei Briefe/Postkarten überreicht, ich bin überglücklich! Vielen Dank an alle Menschen, die an mich denken und mir schreiben, egal, ob der Brief ankommt oder nicht, ich weiß, dass ihr an mich denkt.

Vielen Dank Sabine für deine nette Postkarte!

Vielen Dank Eleni für deinen wunderschönen Brief! Mit dem Video meinst du vermutlich Winter, da war ich schon im Gefängnis. Der Alltag hier ist vermutlich noch grauer, als du es dir vorstellen kannst. Ich habe ja in dem Brief schon ein bisschen geschrieben. Dein Brief hängt jetzt über dem Schreibtisch :)

Auch vielen Dank Sunny!
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Andrea ist frei! https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/10/23/andrea-ist-frei/ https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/10/23/andrea-ist-frei/#comments Tue, 23 Oct 2018 15:48:22 +0000 http://abcrhineland.blackblogs.org/?p=1700 deutsch

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Heute, am 23.Oktober 2018, wurde Andrea aus der JVA Köln entlasse und draußen freudig in Empfang genommen!

Andrea, war zu Beginn der Räumung im Hambacher Forst festgenommen worden und saß seit dem über fünf Wochen in Untersuchungshaft.

Hintergründe zur Entlassung folgen zu gegebener Zeit.
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https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/10/23/andrea-ist-frei/feed/ 3
Dienstag, 23.Oktober: Haftprüfung Andrea https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/10/22/dienstag-23-oktober-haftpruefung-andrea/ Mon, 22 Oct 2018 15:57:17 +0000 http://abcrhineland.blackblogs.org/?p=1696 Continue reading Dienstag, 23.Oktober: Haftprüfung Andrea ]]> deutsch

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Am Dienstag, den 23.Oktober 2018, findet ab 9Uhr die Haftprüfung von Andrea statt.

Andrea wurde am 13. September direkt nach Erlass des Räumungsbeschluss im Hambacher Forst festgenommen. Einen Tag später ordnete das Gericht Kerpen die Untersuchungshaft an. Nun soll erneut darüber entschieden werden, ob der Haftgrund der Fluchtgefahr weiterhin besteht und die Haft verhältnismäßig ist.

Andrea sitzt mittlerweile seit über fünf Wochen in Untersuchungshaft. Bisher durfte mensch noch keinen Besuch bekommen und auch Briefe gelangen nur schwer und verzögert in den Knast.

Die Haftprüfung ist eine nicht öffentliche, mündliche Verhandlung. 

Sie findet für Andrea direkt in der JVA Köln Ossendorf statt, da der zuständige Richter des AG Kerpen kein zusätzlichen Sicherheitsaufgebot ans Gericht bestellen will.

Menschen, die ihre Solidarität gegenüber Andrea ausdrücken wollen, können gerne den Termin lautstark von vor den Mauern begleiten. Wir treffen uns schon 8.30Uhr vor der JVA an der STR-Haltestelle Rektor-Klein-Str. Bringt gerne Töpfe, Instrumente, Pfeifen und andere Verstärker mit, so dass wir die Chance haben auch in der JVA noch gehört zu werden! 

Free ANDREA!
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Brief #1 von Andrea https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/10/09/brief-1-von-andrea/ https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/10/09/brief-1-von-andrea/#comments Tue, 09 Oct 2018 18:01:10 +0000 http://abcrhineland.blackblogs.org/?p=1662 Continue reading Brief #1 von Andrea ]]> deutschenglish

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Erhalten 8.Oktober

JVA Köln, 19. September 2018

Meine ersten Tage in Haft sind eine Achterbahnfahrt.

Die ersten fünf Tage habe ich keine Medikamente bekommen und unter starken Entzugserscheinungen gelitten.

Mittlerweile habe ich mit einem Arzt geredet und würde die Medis wieder bekommen, ich werde aber jetzt versuchen das Zeug ganz abzusetzen. Einen großen Teil des Entzugs habe ich ja schon hinter mir.

Von ein paar Bediensteten werde ich häufig geärgert: Die machen sich darüber lustig, dass wir im Wald leben.

Veganes Essen hat ein bisschen etwas mit Zufalls zu tun. Seit heute bekomme ich immerhin laktosefreie Kost. Das Fleisch ist trotzdem dabei.

Erklären tun die Bediensteten hier Sachen nur auf Nachfrage.

Ich musste schon zwei Mal meine kompletten Sachen packen, nur um am Ende die selbe Zelle zu beziehen.

Verständnis für meine Lebensweise bekomme ich auch von Mitgefangenen eher sehr wenig.

Der Ort hier ist sehr diskriminierend, Sexismus, Ableismus, Queefeindlichkeit und co beherrschen den Umgang miteinander.

Und die ständige Suche nach einer Zigarette.

Es erleichtert mich sehr, von keiner Droge (abgesehen von den Medis) abhängig zu sein.

Nachts weine ich mich in Erinnerungen an den Wald und meine Partnerwesen in den Schlaf.

Es geistern noch immer Lieder von Arbeitstitel: Tortenschlacht und Sissi durch meinen Kopf, die mich regelmäßig zu Tränen rühren.

Ich möchte mich bei der Person, mit der ich zusammen in der GeSa gesungen haben, bedanken. Ich werden Mattenschmuggel so schnell nicht vergessen.

Vielen Dank an all die tollen Wesen, die weiter den Hambi verteidigen.

Vielen Dank für alle Erfahrungen, die ich mit euch teilen durfte.

Ich weine bei den meisten Gedanken an den Wald, es sind Tränen der Dankbarkeit.

Vielen Dank an meine tollen Partnerwesen. Die Gedanken an unsere gemeinsamen Erfahrungen geben mir Halt. Wir werden uns wieder sehen.

Sie wollen mich kaputt machen, aber ich werde stark bleiben.

Sie wollen uns kaputt machen, aber wir werden stark bleiben.

Wir werden nicht aufgeben.

Bald werden wir wieder Seite an Seite im Hambi kämpfen, für eine bessere Welt einstehen, dem Kapitalismus und der Gesellschaft trotzen.

Die Revolution hat schon lange angefangen und wir werden nie aufhören.

Erst wenn der letzte Baum gerodet ist, werden sie merken, dass mensch Geld nicht atmen kann.

Aber das werden wir nicht zulassen.

Ich hoffe, dass mein Brief durch die Observation kommen wird, ihr dürft den Brief gerne veröffentlichen!

Wenn jemensch den Brief auf Englisch oder eine andere Sprache übersetzen will, so darf mensch das gerne tun.

Ohne Wörterbuch oder Internet fühle ich mich leider nicht so sicher in Englisch. „Sehen Sie es als kleine Geste, 'liebe' Staatsanwaltschaft, dann müssen Sie nur die Hälfte lesen.“

Bleibt stark,

Andrea

english

Recieved 8th October 2018

JVA Köln, 19th September 2018

My first days in jail are like a rollercoaster.

In the first five days I didn‘t get my medications, and I have suffered from strong withdrawal symptoms.

In the mean time I have spoken with a doctor, and gotten my medications back, but now I will try to stop taking the stuff. A large part of the withdrawal is behind me now already.

I‘ve been annoyed by a couple of officials: they find it funny, that we live in a forest.

Vegan food is a bit random here. Since today I am always receiving lactose-free food. But the meat is still there.

The officials here only explain you something when you ask them to.

I already had to pack all my stuff twice, only to end up in the same cell again.

I rarely meet understanding for my way of life from other inmates.

The place here is very discriminating, sexism, ableism, queer-phobia, and so on are dominating the atmosphere between people here.

And the constant search for a cigarette.

It is a huge relief, not to be dependant on any drugs (except for the medication).

In the nights I cry myself to sleep, in memories of the forest and my partner-creatures.

Songs from Arbeitstitel: Tortenschlaht and Sissi are still spooking through my head, and regularly make me cry.

I want to thank the person, that sang together with me in the detention-centre. I will not forget „Mattenschmuggel“ so quickly.

Many thanks to all the great creatures, that continue to defend the Hambi.

Many thanks for all the experiences, that I was allowed to share with you.

Most thoughts about the forest make me cry, they are tears of gratitude.

Many thanks to all my great partner-creatures. The thoughts about our fellow experiences keeps me strong. We will see each other again.

They want to destroy me, but I will stay strong.

They want to destroy us, but we will stay strong.

We will not give up-

Soon we will be next to each other again, fighting in the Hambi, for a better world, defying capitalism and the society.

The revolution began a long time ago, and we will never stop.

First when the last tree is cut, they will realize, that humans can‘t breathe gold.

But we won‘t let that happen.

I hope that my letter will get through the observation, and you are allowed to publish it!

If someone wants to translate the letter into English or another language, this person is also allowed to do this.

Without dictionaries or internet, I don‘t feel so secure in English.

„See it as small guests, ‚dear‘ prosecutor, then you only have to read the half of it.“

Stay strong,

Andrea
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Tripod – Festnahme führt zu U-Haft! https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/09/14/tripod-festnahme-fuehrt-zu-u-haft/ https://abcrhineland.blackblogs.org/2018/09/14/tripod-festnahme-fuehrt-zu-u-haft/#comments Fri, 14 Sep 2018 18:56:15 +0000 http://abcrhineland.blackblogs.org/?p=1521 Continue reading Tripod – Festnahme führt zu U-Haft! ]]> deutschenglisch

deutsch

Die gestern bei der Räumung des Tripods festgenomme Person wurde heute, dem 14.September 2018, dem Haftrichter des AG Kerpen vorgeführt und auf unbestimmte Zeit in U-Haft in die JVA Köln verschleppt.

Tatvorwurf ist Tätlicher Angriff nach §114 Abs. 1 StGB. Haftgrund ist Fluchtgefahr, da die Person den Behörden gegenüber keine Angaben zu ihren Person gemacht hat. Sie wird unter dem Namen UP3 geführt, sie selbst möchte für die Haftzeit „Andrea“ genannt werden.

Presserückfragen unter +49 152 11844395 oder per Mail an: [email protected]

WICHTIG: Angehörige melden sich auf Wunsch der Person bitte direkt und ausschließlich bei Rechtsanwalt Mertens +49 163 6837653 für Informationen und weiteren Kontakt.

Wie immer gilt: Schützt die Hambi-Aktivist*innen! Gebt keine Informationen an Cops und/oder Behörden weiter! Weder bewusst noch unbewusst, indem ihr zum Beispiel unverschlüsselte und unsichere Kommunikationswege wählt. Ruft auf keinen Fall auf der Wiesenbesetzung oder bei dem EA an, wenn ihr Informationen wollt!

Mehr Infos zu „Wie unterstütze ich mein Kind/Mitbewohni/Angehörige anonym im Knast?“ hier: LINK

#HambiIsTheNewBlack

english

The person arrested during the eviction of the tripod yesterday, was today (September 14th) brought before the judge in AG Kerpen, and put into custody jail in the JVA Köln for an undefined period 

Accusation is "assault", §114 Abs. 1 StGB.
Reason for custody is "flight-risk", as the person did not give their identity.
By the state she has been given the name "UP3", but asks to be referred to as "Andrea" for the time in jail.

Presscontact Press can contact the ABC on +49 152 11844395, or on the email adress: [email protected]

IMPORTANT: By wish from Andrea, friends and relatives should exclusively contact lawyer Mertens +49 163 6837653 for information and further contact

As always: protect the Hambi activists! Give away no information to cops or people connected to the person!
Any person, when using insecure and unencrypted communication: in no circumstance should you call the Meadowcamp or the EA to ask for information!
More infos to "How do I support my child/living-partner/relative/friend anonymously in prison?" can be found here: LINK

#HambiIsTheNewBlack
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