Charlottesville – Antifaschistisches Kaffeekränzchen Berlin https://akkberlin.blackblogs.org Wed, 12 Aug 2020 20:48:34 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://akkberlin.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/851/2019/03/cropped-AKKLogo.cleaned-32x32.jpg Charlottesville – Antifaschistisches Kaffeekränzchen Berlin https://akkberlin.blackblogs.org 32 32 Remember Heather Heyer 12.08.2020 [Fotos/Audios] https://akkberlin.blackblogs.org/2020/08/12/remember-heather-heyer-12-08-2020-fotos-audios/ Wed, 12 Aug 2020 20:07:12 +0000 http://akkberlin.blackblogs.org/?p=893 Continue reading Remember Heather Heyer 12.08.2020 [Fotos/Audios] ]]>

Heute nahmen ca. 50 Menschen an der antifaschistischen Gedenkkundgebung „Remember Heather Heyer – fight fascism worldwide“ vor der US-Botschaft in Berlin teil. Hier findet ihr weitere Fotos, einige Redebeiträge zum Nachlesen, sowie die gesamte Kundgebung als Audios zum Nachhören.

Audios der Gedenkkundgebung in 3 Teilen:

Redebeitrag NIKA BERLIN – Offenes Treffen

Wie ihr alle, sind wir von Offenen Nika-Treffen heute hier, um Heather Heyer zu gedenken. Die Antifaschistin wurde am 12. August 2017, heute vor drei Jahren, von einem Faschisten in Charlottesville, in den USA, ermordet. Sie wurde 32 Jahre alt. Leider war Heather Heyer nicht die letzte Tote, die die progressive Bewegung in den USA zu verzeichnen hatte. Weiterhin werden Genoss:innen durch rassistische, faschistische und staatliche Gewalt verletzt; einige wurden ermordet. Wenn wir, wie heute, den Ermordeten gedenken, wollen wir nicht nur trauern. Wir sind um jede und jeden wütend -wir sind es ihnen schuldig, aus ihrem Tod zu lernen. Wir haben dafür zu sorgen, dass wir nicht noch mehr Tote zu beklagen haben! Wir haben dafür zu sorgen, dass das Morden aufhört! Wir müssen aus dem Anschlag auf die Gegenproteste in Charlottesville, bei dem Heyer ermordet wurde, lernen! Die “Unite the Right”-Demonstration, die am 12. August 2017 in Charlottesville stattfand, war der Versuch einen neuen Faschismus auch auf der Straße zu etablieren. Die sogenannte “Alt-Right”, die alternative Rechte, hatte die Jahre zuvor Aufschwung erfahren. Schon der US-Wahlkampf um die Präsidentschaft war von der Beteiligung und Einflussnahme diverser Alt-RightGruppen geprägt. Mit der Wahl Trumps hatte und hat die amerikanische Rechte einen Verbündeten im Weißen Haus, dessen Rhetorik und Politik auf die außerparlamentarische Rechte nur wie eine Ermutigung wirken kann. Ein Jahr nach der Wahl Trumps war die “Alt-Right” so stark wie nie. Charlottesville war der Versuch, die verschiedenen Strömungen zusammen zu bringen, gemeinsam Stärke zu demonstrieren. Der Versuch misslang, aufgrund engagierter Gegenproteste. Die Alt-Right hat sich seitdem aufgespalten. Das heißt aber nicht, dass die Akteure der Alt-Right verschwunden sind. Die Verbindungen der Alt-Right reichten auch nach Deutschland. US-amerikanische Aktivist:innen besuchten Neurechte aus der Identitären Bewegung, Die deutsche und österreichische IB übernahmen Politikformen und Memes aus der US-amerikanischen Szene und anders herum. Das Publikum für die faschistische Gewaltphantasie und -tat wurde international und ist es geblieben. Die Ausführung der Gewaltphantasien übernimmt nicht mehr nur der Mob, sondern Einzelne. Der Mann, der Heyer ermordete, handelte allein. Aber wie allein war er? Der bekennende Neonazi saß zwar allein im Auto, sah sich jedoch als Teil einer Gemeinschaft von Neurechten. Einer Gemeinschaft, die ihn auf seine Tat vorbereitete, die die ideologische Basis lieferte. In den Foren der Alt-Right, in ihren Umgangsformen, wurde die Gewalt immer wieder normalisiert. Aus gewaltvollen In-Jokes wurde schließlich die Tat. Diese Form der Mobilisation hat sich seitdem immer weiter verbreitet. Das Muster des Anschlags in Charlottesville, ein Täter aus faschistischem Umfeld, der aber letztlich allein handelt, findet sich auch in Deutschland. Ob das Attentat in München 2016 oder die Anschläge in Halle 2019 Hanau 2020, die Muster und Täter ähneln sich, abseits ihrer geteilten menschenfeindlichen Ideologie.
Der Mord an Heather Heyer rückt für uns wieder Fragen in den Fokus, die wir uns schon viel zu lange Stellen müssen. Fragen in Bezug auf den Umgang mit faschistischer und rassistischer Gewalt. Wenn sich die Rechte, wie schon in der Vergangenheit, wieder mehr des Mittels terroristischer Gewalt bedient, greifen erprobte Konzepte der letzten Jahre nicht mehr. Die antifaschistische Abwehr solcher Attacken gestaltet sich schwierig. So gefährlich die Formierung des rechten Mobs, wie in Hoyerswerda oder Heidenau auch ist, ihr kann mit eigener Mobilisierung und Gegenwehr begegnet werden. Bei Attentatsszenarien verbleibt zunächst nur die Recherche. Das wir uns auf den Staat nur sehr begrenzt verlassen können, haben wir immer wieder schmerzlich lernen müssen. Aber die Täter kamen nicht aus dem Nichts, bezogen sie sich doch auf Netzwerke der radikalen und verschwörungsideologischen Rechten. Und für die zunehmende Radikalisierung dieser Netzwerke sind eben auch Massenveranstaltungen und die Erfahrung der Masse nötig. Diese gilt es deshalb immer und jederzeit zu Stören. Außerdem ist und bleibt notwendig, die Akteure der extremen Rechten aus der Deckung zu holen und die Öffentlichkeit zu zerren. Daher bleibt Antifaschistische Recherche auch in Zukunft unerlässlich. Genauso unerlässlich ist es allerdings auch die Ergebnisse der Recherchegruppen zu Nutzen. Dabei ist es egal, ob diese Nazis Uniform, Thor Steinar oder Nadelstreifen tragen. Denn auch dieses Zusammenspiel ist Teil ihrer tödlichen Gefahr. Darum sollten wir Veranstaltungen wie heute dazu nutzen, nicht nur einzelnen Opfern faschistischer Gewalt zu Gedenken, sondern uns unserer Aufgaeb als Antifaschist:innen immer wieder bewusst werden. Unsere Strategien und unser Handeln müssen darauf ausgerichtet sein, keine weiteren Opfer beklagen zu müssen. Zum Abschluss bleibt der Appell: Lasst uns gemeinsam Überlegen, wie wir dem rechten Terrot zukünftig entgegentretten können. Heather Heyer -Rest In Power!

Redebeitrag Free Mumia Berlin: USA: “White Supremacy” angreifen!

Ein Gedenken an ermordete Freund*innen und Genoss*innen wie die Antifaschistin Heather Heyer beinhaltet die Forderung nach Veränderung der aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse. Die sog. “White Supremacy” in den USA hat viele Facetten, nicht nur die der sichtbar organsierten Faschist*innen.

“White Supremecy”, also die angestrebte weiße Vorherrschaft ist ein politisches Konzept, welches älter als die europäischen Formen des Nazismus und Faschismus ist. Natürlich gibt es ideologische Überschneidungen, aber die Bedingungen der Entstehung waren andere. In den USA galt es für die europäischen Siedler*innen in der Gründungsphase, einen halben Kontinenten zu erobern, die Ureinwohner*innen der “First Nations” zu vertreiben und zu ermorden sowie die ökonomischen Profite durch Sklaverei abzusichern. Die frühe Kolonialzeit in den nordamerikanischen und karibischen Regionen ist auch immer eine Geschichte von Widerstand, bewaffneter Gegenwehr und versuchten Revolutionen gewesen. Oft waren es Indigene, Afrikaner*innen und europäische Marginalisierte zusammen, die der brutalen Kolonialordnung zumindest zeitweise erfolgreich die Stirn bieten konnten. Beispiele sind u.a. die Piraterie der Karibik, der beinahe erfolgreiche Aufstand von New York im 18. Jahrhundert, die sog. Seminolenkriege im frühen 19. Jahrhundert oder der Aufstand von Harper’s Ferry kurz vor dem us-amerikansichen Bürgerkrieg.

Die im Bürgerkrieg von der Nordseite geforderte Abschaffung der Sklaverei war dabei eher die Durchsetzung kapitalistischer Produktionsweisen als ein Akt menschlichen Fortschritts, wie die prekäre Lage der afroamerikanischen Bevölkerung seit dem deutlich macht. Diese hat jedoch nie aufgegeben und stetig weiter um Befreiung und Teilhabe gekämpft. Die Bürgerrechtsbewegung nach dem zweiten Weltkrieg um Martin Luther King und viel stärker vermutlich noch die Black Panther Party nach dessen Ermordung haben den Narrativ vom Land der Freien für immer in Frage gestellt und Perspektiven einer gleichberechtigten und befreiten Gesellschaft verfestigt, die anschliessend auch für viele andere Bevölkerungsgruppen attraktiv waren.

Black Lives Matter beschäftigte sich in den vergangenen Jahren mit den identischen Problemen, gegen die bereits die Black Panther Party ab 1967 kämpfte: Polizeigewalt, systematische Ausgrenzung schwarzer Menschen aus Bildung, Arbeit und Mitentscheidung sowie die faktische Rechtslosigkeit armer US Bürger*innen.

Die staatliche Repression in Form von Racial Profiling, tödlicher Polizeigewalt, Gefängnisindustrie und Todesstrafe werden dabei von einer Ideologie getragen, die als “White Supremecy” bezeichnet wird. Das ist das Angebot an ärmere Angehörigen der weissen Bevölkerung, sich unter rassistischen Vorzeichen gegen die vermeintliche Konkurrenz der People of Color zusammen zu schliessen, egal, ob diese ursprünglich aus Lateinamerika oder den innerstädtischen Ghettoes stammen. Ärmere Weiße treten nach unten und verzichten gleichzeitig darauf, ihre Interessen gegen die ihnen selbst angetane Ausbeutung und Gewalt durch Konzerne und Staat zu verteidigen. In diesem Handeln liegt der verbindende Charakter aller derzeitigen nationalistischen Strömungen in Europa und USA.

Seit der in Wellen verlaufenen Wirtschaftskrise von 2008 haben vielen Angehörigen der weissen Mittelklasse in den USA ihre Existenz verloren. Angst und Unverständnis kapitalistischer Abläufe haben dort die gleichen rechten Mobilisierungen hervorgebracht wie in Europa. Auf der rassistischen Welle konnte der Unternehmer Donald Trump bis ins Weisse Haus reiten. Sein Mitarbeiter*innenkreis brachte viele Rassist*innen und neue Rechte in machtvolle Positionen.

Solange die Konzerne und politischen Strukturen Angst vor einem großen und unzufriedenen Teil der Bevölkerung haben, wird “White Supremecy” weiter als Spaltungsinstrument eingesetzt werden. Die faktische Straflosigkeit mordender Polizist*innen ist dabei das deutliche Signal an alle Rassist*innen in den USA, dass es auch 2019 Menschen mit mehr und andere mit weniger Rechten gibt.

Die Sklaverei besteht bis heute fort, nicht nur in der Gefängnisindustrie, sondern in allen gesellschaftlichen Machtverhältnissen und Institutionen, die People of Color in ihrer Mehrheit die Teilhabe verwehren. Dieser Zustand lässt sich durch die Betroffenen selbst verändern – ABER: wir alle können sie dabei unterstützen, in dem wir ihre Kämpfe aufgreifen und Öffentlichkeit darüber herstellen.

FREE THEM ALL!

 

Redebeitrag Free Mumia Berlin: FREE MUMIA ABUJAMAL – Free Them ALL!

Als Mumia 1981 verhaftet wurde, hatte er sich bereits 14 Jahre engagiert, war von Rassist*innen und Polizist*innen geschlagen und getreten und seit 1967 – seinem Eintritt in die Black Panther Party – vom FBI lückenlos überwacht worden. Als Journalist für die Black Panthers und auch danach in Philadelphias Radiostationen, sowie dem us-weiten Sender NPR berichtete er kontinuierlich über rassistische Polizeigewalt und hinterfragte die offiziellen Rechtfertigungen tödlicher Polizeigewalt.Dies brachte ihm nicht nur Journalistenpreise und den Vorsitz der afroamerikanischen Journalistenvereinigung ein, sondern auch den Hass derer, die sich nun versuchen mussten zu rechtfertigen.

Er wurde nach den beinahe tödlichen Polizeischüssen in der Nacht des 9. Dezembers 1981 von Polizeibeamten schwer geschlagen. Er kam nach einer lebensrettenden Notoperation in Untersuchungshaft. Viele kritisierten sein Verfahren als zutiefst unfair, u.a. Amnesty International in ihrem fast 40-seitigen Sonderbericht von 2000 namens „A Life In The Balance“. Beweise wurden gefälscht, z.T. frei erfunden und entlastendes unterschlagen. Die Jury wurde sowohl vom Staatsanwalt als auch vom Richter schwer manipuliert. Eine extrem rassistische und hasserfüllte Äußerung des Richters noch während der Beweisaufnahme führte nicht dazu, diesem Richter den Fall zu entziehen.

Seit Juli 1982 befand sich Mumia zum Tode verurteilt im Todestrakt – das ist gesteigertes Hochsicherheitsgefängnis: 23h Einzelhaft – 9 qm Platz, sogenannter „Hofgang“ in einem 6 qm Käfig, immer isoliert. Also nochmal zum besseren Verständnis: kein Körperkontakt! Auch nicht bei Besuchen. Bei denen saß Mumia an Händen und Füßen gefesselt, hinter einer dicken Plexiglaswand.

Eine Radiojournalistin besucht ihn 1992 im Knast und begann, seine Kommentare aufzunehmen. Mumia arbeitet an seinem ersten Buch. Seine Stimme verbreitete sich über die Welt. Nun wurde er wegen unerlaubter Ausübung des Journalistenberufes angeklagt. Diesmal läuft es anders. Mumia bekommt die Erlaubnis zu schreiben… aber sollte er nicht zum Schweigen gebracht werden? Als Mumia Stimme wieder laut vernehmbar war, sollte sein Leben beendet werden. Deshalb wurde 1995, nach 13 Jahren Isolationshaft und auferlegtem Schweigen, der erste Hinrichtungsbefehl unterzeichnet.

Die weltweiten Proteste dagegen sind 1995 erfolgreich. Der Hinrichtungsbefehl wird zurückgenommen. Mumia bleibt in Isolationshaft, aber er schreibt weiter.

Der zweite Hinrichtungsbefehl wird 1999 unterzeichnet und ebenso erfolgreich abgewehrt. Mumia setzt sich im Todestrakt als Knastanwalt, berät, schreibt Anträge. Denn vor einer Verurteilung hat ein*e Gefangene*r ein Anrecht auf eine*n Pflichtverteidiger*in, aber danach nicht. Alle Kämpfe gegen Fehlurteile, Misshandlungen im Knast etc. müssen die Gefangenen selbst machen. Durch sein selbst erworbenes Wissen kann er vielen weiterhelfen, z.B. Harold Wilson, der 2005 frei kam und 2012 mit uns zusammen an dieser Stelle für Mumias Freiheit und die Abschaffung der Todesstrafe demonstrierte.

Ende 2011 bestätigt das höchste Gericht der USA, dass es Verfahrensfehler in Mumias Prozeß gab. Die Todesstrafe wird endlich aufgehoben. Die Knastbehörde lässt ihn anschließend in den sogenannten Normalvollzug verlegen. Über 28 Jahre Todestrakt – über 28 Jahre Isolationshaft ohne Körperkontakt sind nun vorbei.

2012 lernt Mumia im SCI Mahanoy Gefängnis im Umschluß neue Menschen kennen und fängt an, mit dem ihm bisher unbekannten technischen Neuerungen erste Erfahrungen zu machen. Er sagt, der Unterschied zum Hochsicherheitstrakt sei so groß, dass wohl nur die Freiheit eine noch größere Veränderung darstellen werde.

2015 bricht Mumia bewusstlos zusammen. Sehr hohe Blutzuckerwerte und eine offen ausgebrochene Hepatitis C schaffen es fast, ihn auch ohne Hinrichtungsbefehl zu töten, denn obwohl seine Hepatitis C bekannt den Behörden bereits war, sagten sie es ihm nicht. Wieder setzen sich Menschen für Mumia ein. Seine Mitgefangenen schleppen ihn in die Krankenstation und schlugen sofort laut Alarm. Der Ruf ging erneut um die Welt. Innerhalb und außerhalb des Knastes forderten Tausende ärztliche Untersuchungen und medizinische Behandlung für Mumia.

Er kämpft ums Überleben, aber nicht nur um sein eigenes, sondern auch um das von anderen Gefangenen ohne medizinische Versorgung. Durch die Unterstützung von so vielen gelingt es Anfang 2017, die lebensrettende Behandlung durchzusetzen. Im Sommer 2017 hat er keine Hepatitis-C mehr. Auch andere Gefangene werden seitdem gegen diese lebensbedrohende Krankheit versorgt. Er schreibt weiter Bücher und Beiträge, z.B. über die bis heute ungebremste Mordserie der Polizei gegen Arme und People of Color in den USA.

Nach langem Kampf konnte Mumia bis Februar 2020 zwei dringend benötigte Augenoperation im Knast erhalten,. Es ist mehr als deutlich, dass öffentliche Solidarität für Mumia praktische Auswirkungen hat.

Anfang 2019 gelang es Mumia auch, eine Wiederholung seines Revisionsverfahrens zu erkämpfen. Die Polizeilobbyorganisation Fraternal Order of Police versucht derzeit alle Tricks, um die Eröffnung dieses Verfahrens zu behindern. Allerdings sind sie damit nicht so effektiv wie in früheren Jahren. Der nächste Kampf um Mumias Freiheit hat begonnen. Es wird – wie immer – an uns allen liegen, dass er endlich frei kommt.

Free Mumia – Free Them All!

Redebeitrag Black Pond Antifa: Pandemie, Portland, Polizeistaat

Das Jahr 2020 ist in den USA, noch viel mehr als die davor, von Rassismus, Polizeigewalt und sich einer im Angesicht der anstehenden Wahl immer weiter radikalisierenden Regierung unter Donald Trump geprägt. Seitdem die radikale Rechte seit 2017 den Präsidenten stellt, reißen die von Faschist*innen durchgeführten Terroranschläge und Morde nicht ab. Seit der Ermorderung von Heather Heyer zählt die liberale “New America Foundation” 45 Tote durch rechtsradikale, meist männliche, Attentäter*innen und Terrorist*innen – davon starben 23 durch den Terroranschlag des white supremacist Patrick Crusius am 03.August 2019 in El Paso, Texas. 11 Tote bei einem Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh zeigen auch einen immer radikaleren und tödlicheren Antisemitismus in den USA. Verschwörungsideologie und Corona-Leugner*innen tun ihr übriges für das Erstarken der Neuen und Alten Rechten in den Vereinigten Staaten

Die größte Gefahr für jüdische, linke und nicht-weiße Menschen in den USA stellt allerdings der Staat selbst da – meistens in Gestalt der Polizei. Der am 25. Mai von der Polizei in Minneapolis ermordete George Floyd markiert das aktuellste Beispiel der rassistischen Polizeigewalt – 215 Black People of Color starben im aktuellen Jahr durch die Hände der us-amerikanische Polizei. Die allermeisten Polizist*innen kommen, wie in Deutschland auch, ungestraft davon und müssen keine Disziplinarmaßnamen oder gar strafrechtliche Konsequenzen fürchten. Im Zuge der Ermordung von George Floyd fanden im ganzen Land, beziehungsweise auf der ganzen Welt, Proteste statt, die das größte Anti-Rassismus-Movement seit Jahrzehnten darstellen. Der Staat reagiert auf die Black-Lives-Matter-Proteste mit Gewalt, Verhaftungen und dem martialischen Auffahren von militärisch ausgerüsteten Bullen, die selbst einigen Gouverneuren zu gewalttätig sind.

Gleichzeitig hat sich die Regierung dazientschlossen die Lohnabhängigen der Bevölkerung quasi schutzlos der Covid-19-Pandemie zu opfern – eine Erkrankung, an der mittlerweile weit über 100.000 Menschen in den USA, mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Black People of Color, verstorben sind. Bald endet auch die Sperre von Zwangsräumungen, was zu über 25 Millionen obdachlosen Amerikaner*innen führen könnte, welche seit Beginn der Pandemie ihren Job verloren haben – auch hier sind wieder überproportional People of Color betroffen.

Doch die erstarkte Anti-Rassismus-Bewegung zeigt, dass längst nicht alles verloren ist. Auch wenn sich Black People of Color, Jüd*innen und andere unterdrückte Gruppen in den USA bei der kommenden Wahl weder auf Trump, noch den Demokraten Joe Biden verlassen können, zeigen Projekte – wie das mittlerweile leider geräumte CHAZ in Portland – und die erstarkende Antifa in vielen US-amerikanischen Städten, dass noch nicht alles verloren ist. Es ist noch ein weiter Weg bis zu einer handlungsfähigen Linken in den USA, wie auch in Deutschland, doch die ersten Schritte scheinen getan. Dies können Heather Heyer und alle anderen Ermordeten leider nicht mehr mit erleben. Um ihnen zu gedenken sind wir heute hier.

Remember the dead – Fight for Future!

Black Lives Matter! – siamo tutti antifascisti!

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Remember Heather Heyer [Ger/Eng] https://akkberlin.blackblogs.org/2020/08/04/remember-heather-heyer-ger-eng/ Tue, 04 Aug 2020 13:06:56 +0000 http://akkberlin.blackblogs.org/?p=880 Continue reading Remember Heather Heyer [Ger/Eng] ]]>

Remember Heather Heyer – Fight fascism worldwide!

Heather Heyer Gedenkkundgebung vor der US-Botschaft am 12.08.2020

Am 12. August 2020 wollen wir der Antifaschistin Heather Heyer gedenken und gleichzeitig gegen Rechtsruck und Rassismus, gegen die Trump-Regierung und ihre Verbündeten von Alt-Right bis Ku Klux Klan, gegen rassistische Polizeigewalt weltweit und gegen die zunehmende Hetze gegen antirassistische und antifaschistische Bewegungen demonstrieren. Ausdrücklich wollen wir uns solidarisch mit den globalen Protesten gegen rassistische Polizeigewalt zeigen, die durch die brutale Ermordung George Floyds am 25. Mai 2020 ausgelöst wurden.

12.08.2020 | 18:30 Uhr | US-Botschaft Pariser Platz

“Wer sich nicht empört, schaut einfach nicht hin”
– Heather Heyer

Die 32-jährige Aktivistin Heather Heyer wurde am 12. August 2017 bei antifaschistischen Protesten gegen einen Aufmarsch des Ku Klux Klans und anderer rechter Gruppierungen in Charlottesville, Virginia von einem Neonazi ermordet. Der rechte Attentäter James Alex Fields fuhr mit seinem Auto in eine Menschenmenge, tötete Heather Heyer und verletzte weitere 19 Menschen. Im Dezember 2018 wurde Fields des Mordes für schuldig befunden. Das Gedenken an Heather Heyer steht für uns auch beispielhaft für das Gedenken an alle Menschen, die durch rechten Hass und durch rassistische und nationalistische Politik weltweit sterben mussten. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig immer wieder daran zu erinnern, wo der Hass herkommt, der die Täter antreibt und wo die Politiker*innen sitzen, die das Sterben und die Gewalt durch ihre tagtägliche Hetze mit zu verantworten haben.

Der Rechtsruck und die zunehmende Faschisierung in Politik und Gesellschaft sind kein rein deutsches oder europäisches Problem – sie sind ein globales Problem. Rassismus, Sexismus, Trans- und Homo-Feindlichkeit, antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus, offener Hass und Hetze gegen Menschen und Menschengruppen werden sowohl im Internet, in den sozialen Medien, wie im realen Leben immer alltäglicher und leider auch immer akzeptierter. Der US-Präsident Donald Trump nutzt gezielt rechte Verschwörungserzählungen über antifaschistische Gruppen und antirassistische Bewegungen wie Black Lives Matter, um diese zu diskreditieren und seine fanatischen Fans und große Teile der amerikanischen Gesellschaft gegen linke, emanzipatorische, antifaschistische und antirassistische Gruppen und Forderungen in Stellung zu bringen. Auch in Europa sind Verschwörungserzählungen, wie die von bezahlten Antifa-Demonstrant*innen, dem „Großen Austausch“ oder der Inszenierung und Steuerung der Black Lives Matter Bewegung durch geheime Eliten, wichtige Propagandawerkzeuge einer rasant wachsenden Anhänger*innenschaft rechter Verschwörungserzählungen. Der rechte Hass in der Gesellschaft wächst weltweit und dieser ebnet den Weg für immer offenere rassistische und nationalistische Politik. Racial Profiling, rassistische Polizeigewalt, immer weiter zunehmende Überwachung und Unterdrückung antifaschistischer und antirassistischer Bewegungen sind die direkten Folgen im Innern. Der 46-jährige George Floyd musste diese Entwicklung mit seinem Leben bezahlen.

Auch an den meisten Außengrenzen zeigen sich weltweit die direkten oder indirekten Folgen rassistischer, menschenverachtender, nationalistischer Politik. Ob an den Grenzen, Zäunen und Mauern direkt vor unserer Haustür, ob in den Folterknästen in Nordafrika oder weit draußen auf den Meeren – der weltweite Rechtsruck hat jeden Tag tödliche Folgen.

Doch nicht nur staatliche und institutionelle Gewalt wächst, die reaktionäre, rassistische, und faschistische Hetze führt auch innerhalb unserer Gesellschaften zunehmend zu blutigen Folgen. In unserer direkten Nachbarschaft, auf den Straßen und in den Städten sorgt der rechte Hass fast täglich für Tote. Migrant*innen, Frauen*, Homosexuelle, Linke oder Politiker, die Rechten ein Dorn im Auge sind – die Nachrichten von Anschlägen, Morden, Gewalt und Bedrohungen nehmen zu und scheinen doch immer weniger Menschen zu schockieren.

Die USA stehen hierbei beispielhaft für diese rasante Entwicklung von neuem rechten Menschenhass in Internet, Gesellschaft und Politik und für eine Regierung, die Hand in Hand mit Rassist*innen, christlichen Fundamentalist*innen und radikal rechten bis neofaschistischen Gruppen, diesen Hass in nationalistische, rassistische und sexistische Politik umsetzt und so den Mördern an den Grenzen, in den Knästen, auf den Straßen und in Uniformen die politische Legitimation für ihr blutiges Treiben liefert.

Am 12. August 2020 wollen wir Heather Heyer gedenken und gleichzeitig gegen Rechtsruck und Rassismus, gegen die Trump-Regierung und ihre Verbündeten von Alt-Right bis Ku Klux Klan, gegen rassistische Polizeigewalt weltweit und gegen die zunehmende rechte Hetze gegen antirassistische und antifaschistische Bewegungen demonstrieren.

Kommt mit uns auf die Straße in Gedenken an Heather Heyer und alle Opfer rechter Gewalt!
Stoppt den rechten Terror! Fight fascism worldwide!

12.08.2020 | 18:30 Uhr | US-Botschaft Pariser Platz

Antifaschistisches Bündnis REMEMBER HEATHER HEYER
Antifa Kaffeekränzchen [AKK], Basis Antifa Nordberlin [BAN], Black Pond Antifa [BPA], NIKA Berlin – Offenes Treffen, North East Antifascists [NEA]

 

Remember Heather Heyer – Fight Fascism worldwide!

Heather Heyer Memorial Demonstration in front of the US Embassy, 12 August 2020

On August 12, we will remember antifascist activist Heather Heyer and demonstrate against racism, against the Trump administration and its allies — from the alt-right to the KKK — against police brutality worldwide, and against the attacks on anti-racist and anti-fascist movements. Particularly we want to show solidarity with the global protests against racially motivated police violence, which were sparked by the brutal murder of George Floyd by police on 25 May 2020.

12 August 2020 | 18:30 | U.S. Embassy Pariser Platz

If you’re not outraged, you’re not paying attention.”
– Heather Heyer

Heather Heyer, a 32-year-old US activist, was killed on 12 August 2017 by a neo-Nazi in Charlottesville, Virginia, as she demonstrated against a march organized by the KKK and other right-wing groups. James Alex Fields drove his car into a group of anti-fascist protesters, killing Heather and injuring 19 others. In December 2018, Fields was found guilty and was sentenced for Heather’s murder.

For us, remembering Heather Heyer is also an opportunity to reflect on all the individuals who have died worldwide as a result of right-wing violence or because of racist or nationalistic policies. It is in this context that we must always recall the sources of this hate, from which perpetrators draw their inspiration as well as the positions of politicians, who must answer for both the violence and death caused by their constant invective.

The growing menace of the right and of fascism in politics and society is not a pure German or even European problem – it’s a global problem. Racism, sexism, trans- and queer-hatred, anti-Muslim racism and anti-Semitism, threats and aggression toward individuals or groups of people, online on social media and in “real life”, is happening on a daily basis and as such is becoming more and more accepted. US President Donald Trump uses targeted, right-wing conspiracy theories about anti-fascist groups and anti-racist movements such as Black Lives Matter, in order to discredit them – while at the same time positioning his fanatical base as well as a large percentage of the US-American population against left-leaning, emancipatory, anti-fascist and anti-racist groups and demands. In Europe there are also conspiracy theories, such as “paid” antifa-demonstrators, alt-right fears of a so-called “Great Replacement” or that secret elites control the Black Lives Matter movement. These are all important tools of propaganda for a rapidly growing supporter base of right-wing conspiracy believers. Right-wing violence in society is growing around the world, and this sets the stage for even more blatant racist and nationalistic government policies. Racial profiling, racially motivated police violence, increased state surveillance and the suppression of anti-fascist and anti-racist movements are the direct results. The 46-year-old George Floyd in Minneapolis paid for this state of affairs with his life.

Even on the edges of society we’re seeing the direct or indirect results of growing racist, inhumane and nationalistic government policies. Whether at the borders, fences or walls of our own cities, whether in secret torture facilities in north Africa, or far off at sea – the world’s swing to the right has deadly results on a daily basis. Yet it’s not just state and institutional violence that is growing, but reactionary, racist and fascistic violence occurs also within our societies, often to bloody ends. In our immediate communities, on the streets and in cities, right-wing hate and violence results in death daily. Whether against migrants, women*, queer people, leftist activists or politicians who have stood up against right-wing aggression – news of murders, attacks, and violent threats have only increased and at the same time, have ceased to shock the general public.

The situation in the United States stands as a good example of the rapid growth of a new, right-wing, hate-inspired movement that is online, in general society and in politics. The Trump administration, which works hand in hand with racists, Christian fundamentalists and far-right to neo-fascist groups, has injected this hatred into its nationalist, racist and sexist policies – which provide the political legitimation for its bloody activities in prisons, on the streets and for those in uniform.

On August 12, we will remember antifascist activist Heather Heyer and demonstrate against racism, against the Trump administration and its allies — from the alt-right to the KKK — against police brutality worldwide, and against the attacks on anti-racist and anti-fascist movements.

Join us on the streets in memory of Heather Heyer and all victims of far-right violence!
Stop the far-right! Fight fascism worldwide!

12 August 2020 | 18:30 | US Embassy Pariser Platz

Antifascist alliance REMEMBER HEATHER HEYER
Antifa Kaffeekränzchen [AKK], Basis Antifa Nordberlin [BAN], Black Pond Antifa [BPA], NIKA Berlin – Offenes Treffen, North East Antifascists [NEA]

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Antifa Tresen und Filmabend: AMERIKAS NEUE RECHTE https://akkberlin.blackblogs.org/2019/11/11/antifa-tresen-und-filmabend-amerikas-neue-rechte/ Mon, 11 Nov 2019 10:06:35 +0000 http://akkberlin.blackblogs.org/?p=341 Continue reading Antifa Tresen und Filmabend: AMERIKAS NEUE RECHTE ]]>

AMERIKAS NEUE RECHTE – Nazi-Aufmarsch und Terror in Charlottesville

Mittwoch 20.11.2019  20:00 Uhr
Bandito Rosso, Lottumstr. 10A

Im Rahmen des antifaschistischen Bündnisses REMEMBER HEATHER HEYER gedachten wir auch dieses Jahr am 12. August vor der US-Botschaft der 2017 von einem Neonazi ermordeten Antifaschistin Heather Heyer. Heather Heyer wurde bei Protesten gegen den „Unite the Right“-Marsch der Alt-Right, des Ku Klux Klans und anderer rechtsradikaler Gruppierungen in Charlottesville im Bundesstaat Virginia von dem rechten Attentäter James Alex Fields ermordet. Die USA stehen inzwischen beispielhaft für eine rasante Entwicklung von neuem rechten Menschenhass in Internet, Gesellschaft und Politik. In Amerika formierte sich die radikale Rechte in den letzten Jahren in atemberaubendem Tempo neu und griff mit Trump erfolgreich nach der Macht im Weißen Haus. Rechter Terror und Gewalt auf den Straßen durch faschistische und rassistische Gruppierungen nahmen seit dem Amtsantritt Trumps massiv zu und fordern weiterhin regelmäßig Menschenleben.

Wir wollen uns am 20.11. mit einem Filmabend nochmals mit den Ereignissen in Charlottesville am 12. August 2017 auseinandersetzen. Dazu laden wir euch ein, gemeinsam mit uns einen Dokumentarfilm anzusehen, der die Hintergründe und den Ablauf des „Unite the Right“-Marschs in Charlottesville beleuchtet und sich mit den Gruppen und Köpfen hinter dem rechten Aufmarsch beschäftigt. Im Anschluss gibt es bei unserem Antifa Tresen noch die Möglichkeit, sich über dieses oder andere Themen auszutauschen, sich zu vernetzen und kennenzulernen.

Antifa Tresen und Filmabend
Mittwoch 20.11.2019 20:00 Uhr
Bandito Rosso, Lottumstr. 10A

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Bericht & Audiomitschnitt: Remember Heather Heyer 12.08.2019 https://akkberlin.blackblogs.org/2019/09/13/bericht-audiomitschnitt-remember-heather-heyer-12-08-2019/ Fri, 13 Sep 2019 07:05:09 +0000 http://akkberlin.blackblogs.org/?p=226 Continue reading Bericht & Audiomitschnitt: Remember Heather Heyer 12.08.2019 ]]> Gedenken an Heather Heyer vor der US-Botschaft: Am 12.08.2019 erinnerten rund 50 Menschen an die amerikanische Aktivistin Heather Heyer, welche bei den antifaschistischen Protesten gegen einen rechten Aufmarsch 2017 in Charlottesville von einem Neonazi ermordet wurde.

Audiomitschnitt der Kundgebung von Radio Aktiv Berlin:


„Am 12. August 2017 ermordete ein Nazi in Charlottesville (USA) die junge Antifaschistin Heather Heyer am Rande eines Alt-Right und KKK Aufmarsches. Inzwischen finden beinahe monatlich rassistische, rechtsterroristische Mordanschläge auf der Welt statt (2019 z.B. das Massaker in El Paso, USA , der Mord an Walter Lübke in Hessen oder die Massaker in Christchurch, New Zealand). Während des Gedenkens an Heather wurde auch die Frage erörtert, warum sich die Öffentlichkeit mit dem internationalen Rechtsterrorismus scheinbar abfindet.“

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Remember Heather Heyer [ENG] https://akkberlin.blackblogs.org/2019/07/26/remember-heather-heyer-eng/ Fri, 26 Jul 2019 15:16:23 +0000 http://akkberlin.blackblogs.org/?p=209 Continue reading Remember Heather Heyer [ENG] ]]>

Remember Heather Heyer – fight fascism worldwide!
Heather Heyer Memorial Demonstration

Pariser Platz, in front of the United States Embassy in Berlin on 12 August 2019

On 12 August 2019 we want to commemorate antifascist activist Heather Heyer, and at the same time demonstrate against this worldwide shift to the right, against racism and far-right aggression, against the Trump government and its allies, from the alt-right to the Ku Klux Klan.

12.08.2019 | 18:30 | US Embassy, Pariser Platz

Heather Heyer, a 32-year-old US activist, was murdered by a self-proclaimed neo-Nazi during an anti-fascist protest against members of the alt-right, the Ku Klux Klan and other right-wing groups who had gathered for a march in Charlottesville, Virginia, on 12 August 2017. At the protest, the right-wing assassin James Alex Fields intentionally drove his car into a crowd of people, killing Heather Heyer and injuring another 19 individuals. In December 2018, Fields was found guilty of first-degree murder in Heather’s death. Remembering Heather Heyer is to remember all the people who have died as a result of right-wing hatred and of racist and nationalist policies worldwide. In this context, it is important to continually remember the sources of this hate. It is this hate that motivates perpetrators. And this hate has its sources in the seats of power, from which politicians spew anger at minority populations and are thus directly responsible for the violence and dying their daily aggression inspires.

The shift to the right and the increasing influence of fascism in politics and society are not a purely German or European problem – they are a global problem. Racism, sexism, transphobia and homophobia, anti-Muslim racism and anti-Semitism, the public expression of hatred and aggression against individuals and groups are all becoming more and more common on the Internet, in social media and in “real” life – and unfortunately, are also becoming more and more accepted. Whether habituation or secret consent, it makes no difference – large sections of society remain silent against this threat. Worldwide, people are dying every day from the direct or indirect consequences of such inhuman, nationalistic politics. Whether at arbitrary borders, fences or walls directly on our doorstep, in brutal detention centers in other countries, on beaches or far away at sea – the worldwide shift to the right has daily, fatal consequences.

Even in our immediate neighborhood, on the streets and in the cities right-wing hatred kills almost every day. Migrants, LGBTQIA* individuals, leftists or politicians who are a thorn in the side of the right – incidents of threats, violent attacks and even murders are increasing, yet seem to shock fewer and fewer people.

The United States has become just one example of a country where the rapid growth of right-wing hatred in society and politics as well as online has taken hold; and where the Trump administration openly works hand in hand with racists, Christian fundamentalists and radical right-wingers to neo-fascist groups, translating hate into nationalist, racist and sexist politics – thus providing the murderers at the borders, in the jails and on the streets with the political legitimization for their bloody activities.

On 12 August 2019 we want to commemorate antifascist activist Heather Heyer, and at the same time demonstrate against this worldwide shift to the right, against racism and far-right aggression, against the Trump government and its allies, from the alt-right to the Ku Klux Klan.

Join us on the streets, to remember Heather Heyer!
Stop far-right terror! Fight fascism worldwide!

12.08.2019 | 18:30 | US Embassy, Pariser Platz

Antifascist alliance REMEMBER HEATHER HEYER
Antifa Kaffeekränzchen [AKK], Black Pond Antifa [BPA], Basis Antifa Nordberlin [BAN], Niemand ist Vergessen!, North East Antifa [NEA], The Coalition Berlin

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Remember Heather Heyer https://akkberlin.blackblogs.org/2019/07/25/remember-heather-heyer/ Thu, 25 Jul 2019 07:36:58 +0000 http://akkberlin.blackblogs.org/?p=194 Continue reading Remember Heather Heyer ]]> Remember Heather Heyer – fight fascism worldwide!
Heather Heyer Gedenkkundgebung vor der US-Botschaft am 12.08.2019

Am 12. August 2019 wollen wir Heather Heyer gedenken und gleichzeitig gegen den weltweiten Rechtsruck, gegen Rassismus und rechte Hetze, gegen die Trump-Regierung und ihre Verbündeten von Alt-Right bis Ku Klux Klan demonstrieren.

12.08.2019 | 18:30 Uhr | US-Botschaft Pariser Platz

Wer sich nicht empört, schaut einfach nicht hin“
Heather Heyer –

Flyer: [Front] [Back] [Webbanner] [Webbanner2]

Die 32jährige Aktivistin Heather Heyer wurde am 12. August 2017 bei antifaschistischen Protesten gegen einen Aufmarsch der Alt-Right, des Ku Klux Klans und anderer rechter Gruppierungen in Charlottesville im Bundesstaat Virginia von einem Neonazi ermordet. Der rechte Attentäter James Alex Fields fuhr mit seinem Auto in eine Menschenmenge, tötete Heather Heyer und verletzte weitere 19 Menschen. Im Dezember 2018 wurde Fields des Mordes für schuldig befunden. Das Gedenken an Heather Heyer steht für uns auch beispielhaft für das Gedenken an alle Menschen, die durch rechten Hass und durch rassistische und nationalistische Politik weltweit sterben mussten. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig immer wieder daran zu erinnern, wo der Hass herkommt, der die Täter*innen antreibt und wo die Politiker*innen sitzen, die das Sterben und die Gewalt durch ihre tagtägliche Hetze mit zu verantworten haben.

Der Rechtsruck und die zunehmende Faschisierung in Politik und Gesellschaft sind kein rein deutsches oder europäisches Problem – sie sind ein globales Problem. Rassismus, Sexismus, Trans- und Homo-Feindlichkeit, antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus, offener Hass und Hetze gegen Menschen und Menschengruppen werden sowohl im Internet, in den sozialen Medien, wie im „realen“ Leben immer alltäglicher und leider auch immer akzeptierter. Ob es Gewöhnung oder heimliche Zustimmung ist, macht keinen Unterschied – große Teile der Gesellschaft schweigen dazu. Weltweit sterben jeden Tag Menschen an den direkten oder indirekten Folgen menschenverachtender, nationalistischer Politik. Ob an den Grenzen, Zäunen und Mauern direkt vor unserer Haustür oder in den Folterknästen anderer Länder, ob an europäischen Stränden oder weit draußen auf den Meeren – der weltweite Rechtsruck hat jeden Tag tödliche Folgen.

Doch auch in unserer direkten Nachbarschaft, auf den Straßen und in den Städten, sorgt der rechte Hass fast täglich für Tote. Migrant*innen, Frauen*, Homosexuelle, Linke oder Politiker*innen, die den Rechten ein Dorn im Auge sind – die Nachrichten von Anschlägen, Morden, Gewalt und Bedrohungen nehmen zu und scheinen doch immer weniger Menschen zu schockieren.

Die USA stehen hierbei inzwischen beispielhaft für diese rasante Entwicklung von neuem rechten Menschenhass in Internet, Gesellschaft und Politik und für eine Regierung, die Hand in Hand mit Rassist*innen, christlichen Fundamentalist*innen und radikal rechten bis neofaschistischen Gruppen, diesen Hass in nationalistische, rassistische und sexistische Politik umsetzt und so den Mörder*innen an den Grenzen, in den Knästen und auf den Straßen die politische Legitimation für ihr blutiges Treiben liefert.

Am 12. August 2019 wollen wir Heather Heyer gedenken und gleichzeitig gegen den weltweiten Rechtsruck, gegen Rassismus und rechte Hetze, gegen die Trump-Regierung und ihre Verbündeten von Alt-Right bis Ku Klux Klan demonstrieren.

Kommt mit uns auf die Straße in Gedenken an Heather Heyer! Stoppt den rechten Terror! Fight fascism worldwide!

12.08.2019 | 18:30 Uhr | US-Botschaft Pariser Platz

Antifaschistisches Bündnis REMEMBER HEATHER HEYER
Antifa Kaffeekränzchen [AKK], Black Pond Antifa [BPA], Basis Antifa Nordberlin [BAN], Niemand ist Vergessen!, North East Antifa [NEA], The Coalition Berlin

 

In den nächsten Tagen veröffentlichen wir hier eine englische Version des Aufrufs.

English Version coming soon.

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