Regionales https://anarchieinwe.blackblogs.org Tue, 05 May 2020 12:27:38 +0000 en-GB hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://anarchieinwe.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1285/2020/03/cropped-bild-32x32.jpeg Regionales https://anarchieinwe.blackblogs.org 32 32 Prozessauftakt wegen Vergewaltigung gegen Polizisten in Thüringen [Plakat] https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/05/05/prozessauftakt-wegen-vergewaltigung-gegen-polizisten-in-thuringen-plakat/ Tue, 05 May 2020 12:22:49 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=147 Continue reading ]]> Heute startet der Prozess in Thüringen gegen zwei Schweine, die wegen Vergewaltigung im Dienst angeklagt sind. Unabhängig davon, zu welchem Urteil Vaterstaat kommen wird, ist die Polizei ein Hort des Faschismus, des Rassismus und des Sexismus.

Autoritäten werden nicht in Frage gestellt

Bullen misshandeln, schlagen, treten und vergewaltigen. Mit Vorliebe trifft es Schwarze und Frauen. Die Verteidiger des Gesetzes sind eine Schlagtruppe des Staates geworden, die sich seit Jahren neue Kompetenzen angeeignet hat. Mit freudiger Zustimmung der hohen Tiere hat es diese Gesellschaft so weit gebracht, Gewaltexzesse gegen Individuen zu verstaatlichen. Was für eine Leistung. Der Job als Schwein muss schon richtig geil sein: Frauen misshandeln, Schwarze zusammentreten. Aber die Gehaltsabrechnung am 1. des Monats gibt dir Recht, dass du auf der guten Seite stehst. Eure moralische Überlegenheit gründet auf der Tatsache, dass ihr faschistische Gewalt anwendet und dafür von euren Kollegen gedeckt werdet. Dafür lasst ihr euch noch als Corona-Helden feiern und jammert rum, wenn es aus aus der Demo knallt. Das Verhalten von Schweinen steht nie zur Debatte und wenn doch, dann stehen sie vor uns und sagen „Das sei nun mal ihr Job.“ Wie viele Menschen müssen noch durch die Hände von Schweinen sterben oder ihr restliches Leben unter Ängsten leiden, bis sich der Spieß endlich mal umdreht?

Die Handlanger der Schweine

Gedeckt wird die Staatsmiliz durch ein Geflecht aus Politikern, Technlogieunternehmen, privaten Trägern, Medien und Polizeigewerkschaften. Sie spielen uns das Lied von den Einzelfällen und den guten und schlechten Schweinen. Sie sagen uns, dass ein Schwein so wichtig ist wie ärztliches Personal. Gestern vergewaltigen Schweine im Dienst eine weibliche Person und heute heißt es, dass kein „Beziehungsstreit“ ohne Polizei gelöst werden kann. Und das obwohl das Blaulicht eintrifft, nachdem der Typ seine „Freundin“ zu Tode geprügelt hat. Aber dank Pressesprechern und Öffentlichkeitsabteilung haben diese Kriminellen in Uniform große Sympathien für ihre menschenverachtende Scheisse, die sie hervorbringen.

Gegeninformation

Es muss uns darum gehen, diesem Geflecht den Kampf anzusagen. Sie nicht (wie bei dem aktuellen Fall) damit wegkommen zu lassen, dass ein paar „schwarze“ Schafe im Stall gewildert haben, sondern aufzuzeigen, dass ihre rassistischen und sexistischen Handlungen nicht unwidersprochen sind. Nutzen wir unsere eigenen Medien zur Informationsaufbereitung: Blogs, Indymedia, Zeitschriften, Flyer und Interventionen. Die Rebellion gegen die Autoritäten braucht dies, damit wir nicht auf die Begriffe der Schweine hereinfallen und ihre Kampagnen ins Leere laufen können. Um auf die strukturelle Gewalt der Schweine hinzuweisen, gibt‘s dieses Plakat hier.

danke polizei

Quelle zum Prozess-Start

https://www.thueringer-allgemeine.de/leben/recht-justiz/verdacht-auf-vergewaltigung-strenge-hygieneregeln-im-prozess-gegen-zwei-polizisten-id229046159.html

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Weimar: Yvonne Lüttich vom III. Weg in Weimar geoutet! https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/05/01/weimar-yvonne-luttich-vom-iii-weg-in-weimar-geoutet/ Fri, 01 May 2020 10:32:56 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=135 Continue reading ]]> https://de.indymedia.org/node/80147

Yvonne Lüttich

Wir haben heute Yvonne Lüttich vom III. Weg aus Weimar geoutet. Wir haben Flyer verteilt und einen Gruß an ihrer Fassade hinterlassen. Damit wir Nazis besser bekämpfen können, müssen wir uns intensiv mit ihnen auseinandersetzen. Wir müssen wissen, wann sie sich wo aufhalten, um ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Wir möchten das Outing dafür nutzen, um ein paar Diskussionen aufzugreifen, die uns gerade beschäftigen.

1. Mobilisierung zum 1. Mai in Erfurt  

Das Outing sollte dazu auffordern, am 1. Mai nach Erfurt (https://erstermai2020.noblogs.org/) zu fahren und die Nazis und ihre Strukturen anzugreifen, wo immer es uns möglich ist. Und genau diesen Punkt sollten wir gerade in Zeiten von Corona besonders beherzigen. Demos können abgesagt werden, größere Mobilisierungskampagnen können ins Leere laufen und dennoch sollten wir festhalten, dass unsere Widerstands-Formen uns noch viele Möglichkeiten geben. Wenn also der 1. Mai nicht der Tag sein sollte, an dem wir den Nazis entgegentreten können, so werden noch viele weitere folgen!

2. Antifa: Ein Klotz am Bein

Gerade solche militanten und aufständischen Aufrufe motivieren uns, aktiv zu werden. Wir leben in Zeiten, in denen die Beliebigkeit an Protesten immer weiter zu nimmt. Konkrete Inhalte lassen sich in der bürgerlichen Allerweltsgemeinschaft nicht mehr finden. Aus dem „Zusammenstehen“ gegen Rechts, bleibt nichts weiter übrig, als das „Stehenbleiben“ in der Kritiklosigkeit. Doch genau dort setzt unsere Praxis an und dort ist sie effektiv.

Antifaschismus heißt für uns nicht weniger als die Umwälzung aller bestehenden Verhältnisse und ist ein Teil unserer widerständigen Praxis. Er ist auch nicht das Aushängeschild, was wir einmal im Jahr raushängen müssen um uns selbst zu vergewissern, dass wir noch auf der richtigen Seite stehen. Er ist unser Antrieb, Nazis überall feindlich gegenüber zu stehen. Unser Anspruch, euch die Grenzen aufzuzeigen, die keine Bullen, keine Politiker und keine Behörde euch setzen. Dafür führen wir diesen Kampf.

Mit den Jahren müssen wir allerdings für Thüringen beobachten, dass sich durch die Beliebigkeit an Protesten, auch autonome Antifagruppen auf dem Rückzug sind. Eine Tatsache, die wir zutiefst kritisch sehen. Als 2014 überregionale Konferenzen das Ende der „klassichen“ Antifa-Arbeit setzten, wurde uns der große Turn zu Basisgruppen und dem Aufstand in den größeren Städten versprochen. Nicht nur, dass wir Lichtjahre von diesen Zielen entfernt sind, nein, es hat auch zum Bruch antifaschistischer Politik geführt. Die Unsicherheiten stiegen weiter und letztlich ist wenig übrig geblieben, von einem der zur Zeit wohl wichtigsten Politikfelder überall und vor allem in Ostdeutschlands Generationen wachsen gerade in Zeiten auf, in denen militante Neonazi-Gruppen massenhaften Einfluss gewinnen und dennoch sind für einen großen Teil der „Szene“ Nazis immer noch ein Randphänomen. Seit wann überlassen wir überhaupt irgendwelche Aufgabenfelder anderen Akteur*Innen? Vertrauen wir auf die Linkspartei bei der Mietpolitik? Glauben wir, dass die Grünen unser Klima retten? Hoffen wir, dass NGO‘s Kriege beenden? Nein. Unser Antifaschismus muss sich weiterentwickeln. Wir müssen ihn nicht verteidigen. Wir müssen ihn offensiv einfordern gegen alle Kräfte, die ihn verwässern und zum Aushängeschild machen wollen. Antifaschismus ist nicht der Klotz am Bein einer Bewegung, die denkt sie sei kurz vorm revolutionären Umsturz. Er ist das feste Standbein, der sichtbare Erfolge über Jahrzehnte hervorgebracht hat und hervorbringt.

3. Antifa und die Selbstkritik

Aber er ist für uns auch nur dann erfolgreich, wenn er den Staat und seine Lakaien angreift und das tut er viel zu selten. Ein rebellischer Antifaschismus kombiniert für uns die Zielfähigkeit antifaschistische Praxis mit einer rebellischen Politik der Stadt. In ihr spitzen sich die sozialen und politischen Konflikte zu. Aus diesem Grund sind es völlig zurecht diese Orte, an denen die Konflikte auf den Straßen weiter eskalieren müssen. Wir können von den rebellischen Phasen und Protesten lernen und uns weiterentwickeln. Noch immer hängen uns die nostalgischen 90er-Jahre hinterher und ganz verträumt blicken wir auf die Bilder aus Göttingen und Berlin dieser Zeit. Doch Nostalgie bringt uns nur dann etwas, wenn wir aus ihnen Kraft und Potential für unsere eigenen Kämpfe entwickeln können und sie uns nicht gelähmt zurücklassen. Während wir mit unserer antifaschistischen Praxis immer wieder Akzente setzen können, müssen wir perspektivisch den Fokus erweitern. Zu lange unterschätzten wir die Schlagkraft sozialer Bindungen und deren Wut. Verharrten zu lange dem Irrglaube, Antifaschismus funktioniert für sich allein. An dieser Kritik müssen wir uns messen, denn sie ist standfest im Gegensatz zu der absurden Polarisierung zwischen gutem Antifaschismus („friedlich“ und staatstragend) und bösem Antifaschismus („gewalttätig“ und „unpolitisch“). Die Auseinandersetzung müssen wir suchen, ohne so zu tun als könnten wir diese Auseinandersetzungen mit Nazis einfach aussuchen. So funktioniert es im Osten dann doch nicht immer.

Wir sehen im rebellischen Antifaschismus die Chance, Kämpfe besser aneinander anknüpfen zu können und sie zu verbinden. Und vielleicht sind es genau diese gesellschaftlichen Zustände, die es endlich auch ein paar mehr Menschen zeigen, dass der Staat und der Faschismus gerade freudig in den Sonnenuntergang tanzen. Und so wie wir jede Intervention gegen den Staat als Akt antifaschistischer Politik sehen, so wollen wir auch jede Intervention gegen Neonazis als Akt des rebellischen Kampfes sehen.

Es folgt der Outing-Text:

4. Outing-Text

Yvonne Lüttich in Plauen 01.09.2018

Yvonne Lüttich (geb. 14.03. 1977), wohnhaft in der Moskauer Strasse 55, 99427 Weimar, ist seit mehreren Jahren in der Neonaziszene aktiv. Nicht erst seit den rechten Anschlägen von Halle und Hanau wissen wir, dass Nazis nirgendwo in Ruhe leben dürfen: Nirgendwo und ganz sicher nicht in Weimar!

Seit 2012 Fascho

Aus diesem Grund wollen wir euch über Yvonne Lüttich aufklären. 2012 begann ihre „Karriere“ bei Aufmärschen. Sie wechselte in die Parteistruktur „Die Rechte“. „Die Rechte“ ist eine neonazistische Partei, die für Antisemitismus, Rassismus und Faschismus steht. Die Partei feiert bis heute Ursula Haverbeck, die seit Jahren den Holocaust leugnet und der Meinung ist, in Auschwitz sei Niemand gestorben. Mit Slogans wie „Israel ist unser Unglück“ verstecken sie ihren Antisemitismus.

Von „Die Rechte“ zum „III. Weg“: Nazis in neuem Gewand

Innerhalb von „Die Rechte“ treten Probleme auf. Es wird sich nicht an Vorgaben gehalten. Der Bundesvorstand antwortet nicht und die einzelnen Stützpunkte können sich kaum organisieren. In Thüringen sind die wichtigsten Personen für die Parteipolitik abseits von der NPD Michel Fischer, enger Vertrauter von Yvonne, und Enrico Biczysko. Fischer und sein Vater verprügelten 2014 einen 13-Jährigen wegen dem Entfernen von Nazi-Aufklebern. 2018 entschieden sich die ehemaligen Nazis von der Partei „Die Rechte“ sich an ihren letzten Strohhalm zu klammern und wechselten in die Strukturen vom III. Weg. Dieser kommt nicht weniger faschistisch daher…

Yvonne Lüttich beim Rudolf-Hess-Gedenkmarsch 19.08.17

Familienpolitik und „Volksgemeinschaft“

Der III. Weg setzt in seiner Propaganda auf die Sprache und Ideologie des Nationalsozialismus. Die Familie wird als „Keimzelle des Volkes“ angepriesen. Diese Romantisierung soll dafür sorgen, dass Frauen zuhause Unmengen an Kindern in die Welt setzen und den Männern „den Rücken freihalten“.Frauen sind in der Ideologie der Nazis heteronormative Objekte, die den Aufgaben Kindererziehung, Haushalt und der Befriedigung ihrer Männer nachzugehen haben. Häusliche Gewalt und Unterdrückung sind für Nazis immer in erster Linie Fehler der Frau, die sich nicht an die „Regeln“ und Aufgaben gehalten hat. Was der III. Weg in Propaganda-Videos teilt, ist die harmonische „deutsche“ Familie. In der Realität bedeutet dies nicht weniger als die Entrechtung und Versklavung der Frau. Ziel dieser „Familienpolitik“ der alten und neuen Nazis ist die Erweiterung des „Lebensraumes“ des „deutschen Volkes“. Dabei geht es um nicht weniger als eine aggressive Vernichtungspolitik aller Menschen, die nicht in das Weltbild der Neonazis passen. Der Begriff der „Volksgemeinschaft“ hat aus diesem Grund einen ausschließenden Charakter und definiert, wer alles nicht Teil dieser sein sollte: Homosexuelle, Transgender, Geflüchtete, People of Color und Antifaschist*Innen. Gefährlich sind die Neonazis vor allem deshalb, weil sie sich als „Helfer“ und „Anpacker“ inszenieren wollen. Die meisten ihrer Aktivitäten sind reine Propaganda-Aktionen, die den Menschen vor Ort überhaupt nichts bringen. Ihr wichtigster Stützpunkt in Thüringen ist die sogenannte „Volksgemeinschaft“ in Erfurt am Herrenberg. In ihrem Gebäude treiben die Faschos mit Kindern Sport und verderben die Menschen mit ihrer Ideologie. Wir dürfen uns nicht von ihren Propaganda-Aktionen beirren lassen. Sie wollen seit Jahrzehnten immer das Gleiche. Egal ob sie in braun oder in grün daherkommen.

Demoteilnahmen Yvonne Lüttich

Rechte Lebenswelt Thüringen

Für viele mag es im Alltag noch weit weg wirken, aber Tatsache ist, dass sich Thüringen immer mehr zu einer rechten Lebenswelt entwickelt. Seit dem NSU mussten wir schmerzlich mit ansehen, wie die Behörden eine Panne nach der nächsten fabrizierten. Heute wissen Nazis, dass sie von der Staatsmacht kaum etwas zu befürchten haben. Ganz im Gegenteil: Es häufen sich die landesweiten Berichte von Polizisten, die Drohmails verschicken, hohe Beamte die Wohnorte von Gegner*Innen an Neonazis weitergeben und Akten, die einfach mal eben verschwunden sind.

Roy Schuster (links vorne), Yvonne Lüttich (rechts) in Leipzig 18.03.2017

Lasst sie doch machen“

Ein verbreitetes Argument gegen antifaschistische Politik ist es, Nazis doch einfach in Ruhe zu lassen. „Lasst sie doch laufen“ oder „Damit macht man sie doch nur stark“. Schon die Vergangenheit lehrt uns, dass dies eine fatale Fehleinschätzung ist. Zu glauben, man könnte faschistische Ideologie „über sich ergehen lassen“ ist ein großer Trugschluss. Nazis hören nie auf. Ihre Vernichtungspolitik kennt kein Ende. Was sie besonders stark macht, ist die fehlende Konsequenz von ihren Gegner*Innen, zu denen wir uns nur all zu gerne zählen. Gerade in Zeiten, in denen die Möglichkeiten sich Nazis zu Wehr zu setzen immer kleiner werden, heißt es entschlossen dagegen vorzugehen und zu zeigen, dass es auch in Thüringen noch Menschen gibt, die sich nicht alles gefallen lassen und einfach dabei zuschauen, wie Höcke und Co. nach der Macht greifen.

Die Probleme löst nicht der Faschismus!

Wir leben in einer weltweiten Dauerkrise und das nicht erst seit Corona. Wir haben eine Krise der Arbeit. Die Löhne sind im Keller. Wir haben keine Antworten auf die Umweltkrise. Unsere Städte sind zu Orten der Ausgrenzung geworden. Wirtschaftlich, sozial und politisch. Wir haben keine Macht, um an tatsächlichen Entscheidungen teilzunehmen. Wir retten uns entweder in die sozialen Netzwerke oder in den Fernsehtrott. Und die Antworten auf die all diese und weitere Krisen soll die Ausgrenzung von Geflüchteten sein? Das kann nicht wirklich unser Ernst sein.

ARSCH HOCH GEGEN NAZIS! EGAL WO SIE AUFTAUCHEN!

Outing 2020 Yvonne Lüttich III.Weg

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Erfurt: Statement zum 30.04. und 01.05.2020 und Covid-19 https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/04/29/erfurt-statement-zum-30-04-und-01-05-2020-und-covid-19/ Wed, 29 Apr 2020 09:28:29 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=133 Continue reading ]]> Aufgrund der aktuellen Situation und den Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie werden wir die antifaschistische Vorabenddemo in Erfurt absagen. Wir möchten im Folgenden erläutern wieso.

In Thüringen sind Demonstrationen zwar seit dem 23. April offiziell wieder möglich, allerdings unter strengen Auflagen und mit maximal 50 Personen. Als Vorbereitungskreis sehen wir daher für uns zwei Möglichkeiten. Wir ziehen die Demonstration durch oder wir sagen sie ab. Wir haben uns für letzteres entschieden, da wir einen sicheren Ablauf der Demonstration nicht gewährleisten können. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass Versammlungen zwar unter Auflagen stattfinden können, diese aber den Selbstschutzmaßnahmen einer Antifa-Demo widersprechen. Durch Teilnahmebeschränkungen oder mögliche namentliche Registrierung der Teilnehmenden, Mindestabstand und Kontaktbeschränkungen ist es ein leichtes Spiel für Cops und Nazis die Demonstration anzugreifen. Weiterhin halten wir eine Anreise in größeren Gruppen für ratsam, diese stehen aber den Kontaktbeschränkungen entgegen. Mit einer solchen Anreise bieten wir den Cops eine Steilvorlage für Schikanen und Repressionen. Des Weiteren denken wir, dass verantwortungsvoll mit dem Infektionsschutz umgegangen werden muss, um die Gesundheit vieler Menschen zu schützen. Eine Kundgebung für die Evakuierung der Geflüchteten in Griechenland ist aufgrund der aktuellen Lage und Dringlichkeit durchaus notwendig. Eine Antifa-Demo gegen den Nazikiez in Erfurt-Süd ist eine Veranstaltung, die wir mit mehr Druck auf der Straße an einem anderen Zeitpunkt nachholen können. Außerdem gibt es genug andere Möglichkeiten die Nazis in Süd zu stressen, eine Demonstration ist nur eine davon. Eurer Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.

Aus diesen Gründen wird die Antifa-Demo am 30.04.2020 nicht stattfinden. Auch wenn es sicherlich für einige ein Grund zur Freude ist, wird die Demo gegen den Nazikiez in Erfurt-Süd keineswegs auf Eis gelegt. Sobald eine vernünftige und schlagkräftige Antifa-Demo wieder möglich ist, kommen wir wieder!

Die aktuelle Problemlage betrifft auch die Neonazidemo am 1. Mai. Die Nazis mobilisieren weiterhin zu ihrer Demo und haben verlautbart, es werde am 23. April nach dem Kooperationsgespräch weitere Infos geben. Dass die Nazis gegen ein mögliches Verbot klagen werden, halten wir für wahrscheinlich. Dass sie damit Erfolg haben, ist nicht ausgeschlossen. Die Frage ist eher, unter welchen Bedingungen. Denn auch hier wird An- und Abreise problematisch, eine wirkliche Demonstration wird so nur mit wenigen Teilnehmern stattfinden können. Es bleibt daher abzuwarten welche Entscheidungen es gibt. Wie wir mittlerweile wissen, mobilisieren die Nazis weiter für den 1. Mai und stellen sich wohl auf eine Kundgebung mit 50 Personen ein. Sie selbst sagen, Nazis sollen von außerhalb nicht anreisen, sondern in ihrer eigenen Region etwas machen. Der Kundgebungsort in Erfurt wird vermutlich der Auftaktort auf dem JG-Ring, Ecke Löberstraße sein.
Im Vorfeld wollen die Erfurter Nazis an vier Tagen insgesamt zwölf Kundgebungen in Erfurt abhalten. Einzelne Informationen dazu reichen wir nach. Des Weitere kündigten sie an, eine Demonstration mit 800 Teilnehmern am 3. Oktober 2020 in Mitteldeutschland abzuhalten. Ob es sich dabei um Erfurt handelt, bleibt abzuwarten.

Für den Gegenprotest am 1. Mai bedeutet die aktuelle Situation, dass eine Bewegung in Großgruppen nicht möglich ist und direkte Aktionen gegen den Naziaufmarsch nur unter besonders erschwerten Bedingungen laufen können. Auch hier gilt, dass die Kontaktbeschränkung ein leichtes Mittel für Repressionen seitens der Cops ist!

Wir appellieren an alle, die am 1. Mai in Erfurt gegen die Nazis auf die Straße gehen wollen, sich gut zu überlegen was sie tun! Handelt verantwortungsvoll, euch und euren Genoss*innen gegenüber. Denkt daran, dass der Schutz von euch und euren Strukturen vorgeht! Verheizt euch nicht und macht euch nicht zur Zielscheibe für Cops und Nazis! Die Tage kommen wieder, in denen wir den Nazis geschlossen auf der Straße gegenüber stehen können. Doch aktuell gefährdet ihr euch und andere damit.

Als Orga-Struktur werden wir euch trotzdem an dem Tag mit Infos versorgen und einen EA stellen, falls es am 1. Mai zu Aktionen kommt.

Haltet auch in eurer Hood die Augen offen, meldet spontane Aktionen die ihr beobachtet, habt die Nazis digital und falls möglich auf der Straße im Blick!

Wir halten euch über die aktuellen Entwicklungen bis zum 1. Mai 2020 auf dem Laufenden.

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Nordhausen: Lakaien des Staatsapparates sabotieren Soli-Aktion für Geflüchtete und Menschenrechte https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/04/20/nordhausen-lakaien-des-staatsapparates-sabotieren-soli-aktion-fur-gefluchtete-und-menschenrechte/ Mon, 20 Apr 2020 09:28:23 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=121 Continue reading ]]> Am Freitag, den 17.04.20, protestierten auch in Nordhausen(Thüringen) Menschen unter dem Motto “Fridays for Grund-& Menschenrechte”. Gegen 16:00 Uhr begannen einige Aktivistis Banner vor dem Rathaus anzubringen und durch platzieren von selbstgebastelten Papp/Papierschiffen auf die menschenunwürdigen Bedingungen in den Lagern in und um Europa und das systematische Morden durch dessen rassistische und nationalistische Abschottungs-& Abschiebemaschinerie aufmerksam zu machen.

Nach ca. 20 Minuten traf das Ordnungsamt ein und versuchte einen Menschen aufzuhalten, weil er*sie zuvor Papierschiffchen an einer Statue befestigte. Nach dessen erfolgreicher Flucht kamen die zwei Ordnungsamt-Macker wieder und begannen die platzierten Schilder, Banner und Schiffe zu stehlen. Auf Nachfrage von solidarischen Menschen auf welcher Rechtsgrundlage und mit welchen Beweggründen sie hier gerade die Protestmittel klauen, inwieweit die ausgeführte Tätigkeit in ihr Arbeitsfeld gehört und wessen Anweisung sie Gehorsam leisten, folgte keine Antwort. Die Polizei wurde nicht gerufen und nach dem Diebstahl der Schilder etc. verschwanden die uninformierten Uniformierten.

Das Ordnungsamt ist durch ein solches Handeln nicht nur Diener des Staates, sondern auch Handlanger der braun versumpften Faschisten. Das zeigt sich durch die Sabotage Zivilgesellschaftlichen Engagements in Form einer Protestaktion mit Bannern und Papierschiffchen, welche für all die angekommenen und nicht angekommenen Schlauchboote und Menschen stehen, Menschen die ihre letzte Chance nutzen, aus Bürgerkrieg, Verfolgung jeglicher Art und menschenunwürdiger Umwelt zu fliehen und dabei ums Leben kommen,in Lagern landen oder eine rassistisch geprägte Aufnahmegesellschaft vorfinden müssen.

Jede*r Tote im Mittelmeer, in den Lagern, der Sahara oder durch Rassist*innen ermordete ist ein Opfer der nationalstaatlichen Abschottungspolitik, der imperialen Wirtschaftsweise westlicher Industrienationen, des militärisch-industriellen Komplexes und einen Faschist*innen schützenden Staatsapparates.

https://de.indymedia.org/node/77856

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Bullenbericht: Nazi-Aktivitäten in Weimar vom 12.04.2020 https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/04/17/bullenbericht-nazi-aktivitaten-in-weimar-vom-12-04-2020/ Fri, 17 Apr 2020 12:38:25 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=115 Continue reading ]]> Eine kritische Perspektive vorne weg: Wir wollen die Haltung der Schweine nicht unkommentiert stehen lassen. Deshalb verweisen wir auf drei Zusammenhänge, die wir beachten sollten, wenn wir Bullenberichte teilen.

Verschleierung tatsächlicher Ereignisse

Die Bullen geben nur das wieder, was sie gerne möchten. Wir müssen uns also aus den Fingern saugen, was wir zwischen den Zeilen lesen können. So müssen wir bei „verfassungsfeindlichen Parolen“ davon ausgehen, dass es sich um neonazistische Inhalte handelt. Diese Codes zu lesen und unser Wissen zu erweitern ist daher wichtig.

Die Polizei als politischer Akteur

Die Bullen geben in ihren Stellungnahmen keine neutralen Berichte ab. Sie verfolgen als politischer Akteur das Ziel, durch ihre Berichte und Dramatisierungen die eigene Kompetenzausweitung zu legitimieren: Drohnen, Handydaten, richterliche Befugnisse, Aufweichung der Gewaltenteilung. All das erhalten Schweine, weil sie eine riesige Lobby innerhalb des Staates haben, die sie durch ihre Perspektive aktivieren können. Polizeigewalt, rechte Bullen und ihr schäbigen Praktiken verschleiern sie.

Medien als Sprachrohr

Die Helfer*Innen der Schweine sitzen bei der TA, TLZ und den überregionalen Medien. Sie vorverurteilen vermeidliche Täter*Innen, teilen willkürlich Fahndungsaufrufe und drucken Meldungen einfach ab. Sie sind die Infokrieger*Innen der Schweine und keineswegs neutral. Sie sind Extremisten der Mitte und betreiben staatliche Propaganda entpolitisieren „Delikte“.

Bullenbericht 12.04.2020 Verfassungsfeindliche Parolen

Wir dokumentieren hier immer wieder rechte Aktivitäten und wollen diese für das Protokoll behalten. Aus diesem Grund wollen wir die folgende Informationen teilen. Und dennoch dabei die oben genannten Punkte berücksichtigen um nicht in den unkritischen Modus zu verfallen.

„Verfassungsfeindliche Parolen. Am Samstagabend gegen 18:30 Uhr wurde die Polizei Weimar zu einem Vorfall im Weimarhallenpark in Weimar gerufen. Ein 41-jähriger Mann belästigte mehrere Passanten im Park. Weiterhin brach er einen Ast eines Zierbaumes ab. Als ob dies ihm nicht gereicht hätte, rief er anschließend mehrfach verfassungsfeindliche Parolen. Mindestens 15 Parkbesucher konnten hierbei seine Parolen wahrnehmen. Die Beamten stellten den stark alkoholisierten Mann kurz darauf im Park fest. Aufgrund seiner Alkoholisierung wurde der Mann zur medizinischen Behandlung ins Klinikum verbracht. Er muss sich nun wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten.“

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Weimar: Klirrender Besuch bei der Immobilienfirma Engel und Völkers https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/04/11/weimar-klirrender-besuch-bei-der-immobilienfirma-engel-und-volkers/ Sat, 11 Apr 2020 11:50:27 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=112 Continue reading ]]> Wir haben heute am 7.4 beim Engel-und Völkers-Büro in der Kaufstraße 11 in Weimar die Scheiben eingeschlagen. Wir verschaffen unserem Unmut über die Verwertungsprozesse Platz. Unser Angriff richtete sich gegen die Mietpolitik, die Gentrifizierung, die Entfremdung und die Autorität.

Kapitalismus
Kapitalismus bedeutet für uns das unendliche Streben streben nach Verwertung und Profit. Das Individuum wird auf seine Verwertbarkeit und seinen Marktwert reduziert. Lebenszeit und Fähigkeiten werden gegen Geld eingetauscht, Natur gegen Bodenschätze und Monokultur auf Agrarflächen, Menschenleben gegen Rüstungsexporte. Auf Grundbedürfnisse wie Wasser, Nahrung und Wohnraum wird ohne Rücksicht auf Verluste spekuliert. Denn Geld braucht jeder Mensch um sich je nach wirtschaftlicher Lage in dieser Welt zu behaupten. Manche für ihren Lebensunterhalt, andere für ihr zweites Auto, wieder andere um ihre Bank konkurrenzfähig zu halten um die Dividenden zu steigern. Das unendliche Wachstum ist das Ziel. Immer effizient, immer schneller als alle anderen. Um immer alles aus sich raus holen zu können, was möglich ist. Aber es ist nun mal zum einen so, dass alle Ressourcen dieses Planeten begrenzt sind und auch Menschen irgendwann ihr Leistungslimit erreichen. Nun folgt diese Logik einem klaren Prinzip von Auf- und Abstieg, Gewinnern und Verlierern. Der Profit des einen muss am Ende jemandem fehlen damit die Rechnung aufgeht. Immobilienfirmen wie Engel und Völkers machen da keine Ausnahme. Im Gegenteil. Sie stehen an der vordersten Front von Bodenspekulation, Mietpreiserhöhungen und Gentrifizierung.

Entfremdung
Wir haben festgestellt, dass das Individuum im Kapitalismus arbeiten muss. Diese Arbeit baut nicht auf gegenseitiger Hilfe und freien Vereinbarung oder Bedürfnissen einzelner Menschen auf. Grundsätzlich arbeitet man für den eigenen Lebensunterhalt. Andere spielen dabei erstmal keine Rolle. Das Individuum wird zu einer Komponente im großen Getriebe des Kapitalismus. Es hilft nur sich selbst und es verliert den emotionalen Bezug zu sich und seinen Mitmenschen, da es nichts schaffen kann, was das eigene Leben selbst oder kollektiv bestimmt. Unser Angriff gilt auch deshalb der Entfremdung, in der wir uns täglich mehr verlieren, um unsere Emotionalität zum Ausdruck zu bringen.

Autorität
Fangen wir an diese Verhältnisse in unseren Taten in Frage zu stellen, merken wir sehr schnell wer einer unserer größten Feinde im Kampf um unser eigenes Leben, unsere Individualität und unsere Emotionalität ist. Der Staat und seine Lakaien. Durch ihn und seine Repression wird möglich, dass Menschen tatsächlich vor leeren Wohnung auf der Straße schlafen, und Hungrige an Edelrestaurants und gefüllten Supermärkten vorbeigehen ohne völlig auszurasten. Damit bringt der Staat und all seine Lakaien wesentlich mehr Tote als das Corona-Virus es jemals könnte, hervor. Auch unter den Lebenden. Wir müssen fest damit rechnen wie schlimm eine Krise auch sein mag. Eher muss die Menschheit sterben, als dass der Staat freiwillig seine Macht aufgeben wird. So werden auch die Sicherheitsbehörden in Deutschland die Ausgangssperre und das Verhalten der Bevölkerung währenddessen nicht vergessen, sondern daran lernen. Sie wird sich gegen all jene richten, die wir mit unserem Angriff erreichen wollen: Die Kaputten, die Alten, die Verrückten, die Kriminellen, die Chaot*Innen, die Perspektivlosen, die „Verlier*Innen“. Auch die Notfallgesetze werden ab Corona übernommen werden und können ohne Probleme und mit Praxiserfahrung immer wieder eingesetzt werden, wenn der Staat sein Gewaltmonopol bedroht sieht. Da Staat und Wirtschaft sich gegenseitig brauchen um ihren Status Quo und damit ihre Macht zu erhalten, so sind auch die ersten Stellen, welche mit Geld versorgt werden, Banken und Großkonzerne, anstatt sich einzugestehen dass Gesundheitssysteme konsequent kaputt gespart wurden. Wir finden nichts anderes war zu erwarten.

kämpfende Perspektive

Aus der alltäglichen Krise der bürgerlichen Gesellschaft schließen wir unsere widerständige Praxis und Analyse. Wir sind nicht illusionär und glauben, dass die Welt morgen eine bessere wird. Wir glauben nicht an eine Partei, die uns retten wird. Wir glauben an keine NGO, die uns aus dieser Krise autoritären Handelns abholen wird. Wir glauben nur an das, was wir selbst tun können. Unabhängig von dem Wissen, ob sich heute oder morgen die Welt verändern wird, greifen wir herrschende Ordnung an und zwar genau da, wo sie es nicht erwartet.

Wo wir gerade da waren, hat es noch bei Masson gescheppert. Die Friseurkette gehört dem FDP-Faschisten und Kapitalisten Thomas Kemmerich, der sich der AfD anbiederte. In dem Sinne: Antifaschistische Grüße. Wir werden es dir niemals vergessen!

Heute Nacht hat es Engel und Völkers getroffen. Wer weiß, was die Nächte unseres Lebens noch bereithalten. Sicher ist nur: Es wird euch keine Freude sein!

https://de.indymedia.org/node/76558

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AfD-Büro in Gotha attackiert https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/04/10/afd-buro-in-gotha-attackiert/ Fri, 10 Apr 2020 14:08:49 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=104 Continue reading ]]> Presse

Fensterscheibe des AfD-Sitzes in der Schwabhäuser Straße beschädigt und Fassade beschmiert. Auf das Büro des AFD-Bundestagsabgeordneten Marcus Bühl in Gotha, Schwabhäuser Straße, ist in dieser Woche ein Anschlag verübt worden. Eine Fensterscheibe ist gesprungen, die Fassade mit Parolen beschmiert. „Ohne Splitterschutz wäre die Scheibe wohl vollständig zerborsten“, sagt Bühl.

https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/gotha/zweiter-massiver-anschlag-auf-abgeordnetenbuero-in-gotha-id228884895.html

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#leavenoonebehind im Erfurter Luisenpark 5.4.20 https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/04/08/leavenoonebehind-im-erfurter-luisenpark-5-4-20/ Wed, 08 Apr 2020 09:49:46 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=102 Continue reading ]]> 5.4.2020 Auch im Erfurter Luisenpark gab es #leavenoonebehind Aktionen. Die Autorin schreibt von ihrem Sonntagsspaziergang und ihren Entdeckungen.

Beim Sonntagsspaziergang durch den Erfurter Luisenpark sind mir zwei Aktionen aufgefallen. Schön, dass Menschen dem Aufruf der Seebrücke folgen und trotz Corona Krise den öffentlichen Raum nutzen, um auf die Misstände an den europäischen Außengrenzen aufmerksam zu machen. Denn die Zustände sind fatal… Dies zu thematisieren wird auch in den letzten Wochen, wie schon seit Jahren von vielen Medien versäumt. Corona zeigt, dass ganz schön viel möglich ist, wenn der politische Wille da ist und es wird gerade umso deutlicher, dass der politische Wille Menschenleben zu retten, nur für bestimmte Menschen da ist…

Das macht wütend und lässt mich regelmäßig verzweifeln.

Aktionen wie die am Sonntag machen Mut – danke an alle, die sich am Sonntag an solchen beteiligt haben! Lasst uns noch lauter und sichtbarer werden!

Die Aktionen, die ich im Luisenpark entdeckt habe:

In einem Baum hingen orangene Boote gefaltet aus Papier und Pappe und dann bemalt. Dazu zwei große weiße Tafeln, auf denen die Situation der Menschen auf den griechischen Inseln und die Forderung zur Evakuierung der Lager standen. Ich habe viele Menschen dabei beobachtet, wie sie die Boote sahen, die Texte durchlasen und darüber sprachen.

Auf der gegenüberliegenden Seite wehte ein Banner zwischen zwei Bäumen im Wind mit der Aufschrift “Mundschutz statt Grenzschutz!” Es war schon von weitem gut zu erkennen und zog die Aufmerksamkeit von vielen Menschen auf sich.

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Die Heimat zur Hölle! https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/03/30/die-heimat-zur-holle/ Mon, 30 Mar 2020 13:12:04 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=88 Continue reading ]]> Wenn die Neonazis des „Dritten Wegs“ am 1. Mai 2020 auf die Straße gehen, um die „Heimat zu bewahren“, dann meinen sie vor allem den Kern ihrer nationalsozialistischen Ideologie. Es geht ihnen letztlich um ihre nationale Identität, die Nation und ihr Volk. Denn Heimat ist seit  jeher ein Kampfbegriff der Nazis, untrennbar vom Konstrukt des Volkes. Das Volk meint in der Sicht der Nazis letztlich die Vorstellung des weißen arische Zwangskollektiv, welches sich über Blut und Boden definiert und die Abweichungen von diesem Kollektiv mit aller Härte verfolgt und sanktioniert. Letztlich mit dem Ziel der deutschen Volksgemeinschaft, nach der sich der Erfurter Verein  des „Dritten Wegs“ und Mieter der Stielerstraße 1 bereits benannt hat. In jener Volksgemeinschaft geht das, was die Neonazis unter Heimat verstehen, auf. Die Individualität des Einzelnen wird aufgehoben und dem Kollektiv gleichgeschalten untergeordnet. In seiner letzten Konsequenz heißt das eben nicht nur die Verfolgung des Fremden, sondern letztlich die Auflösung, also die Vernichtung des Fremden. Es werden keine Differenzen innerhalb der deutschen Volksgemeinschaft geduldet. Wenn die Nazis am 1. Mai unter dem Motto „Ein Volk will Zukunft! Heimat bewahren!“ demonstrieren, dann meint diese Zukunft die Auslöschung eben jener gesellschaftlicher Differenzen. Hier wird die mörderische NS-Ideologie konkret, wenn rigorose Abschiebungen gefordert werden. Hinter Ausbeutung und Armut werden ‚volksfremde Ausbeuter‘ der EU und Großfinanz als Feindbilder stilisiert. Den Ausländern soll ein vermeintlicher „Sozialtourismus“ entzogen werden. Denn hinter den nicht nur von den Nazis geforderten Abschiebungen steht nichts weiter als die Forderung das Fremde aus dem Volkskörper zu entfernen. Sie billigen dabei den Tod der Menschen in Elend oder Krieg und ihr eliminatorischer Antisemitismus bricht sich gegen jene bahn, die sie als Feinde des eigenen ‚Volkes‘ brandmarken.

Heimat vs. kapitalistischer Entfremdung

Der Hype um „Heimat“, „Volk“ und „Tradtion“ kommt nicht von ungefähr, sondern hat seine Ursache in den gesellschaftlichen Zurichtungen der Menschen in den kapitalistischen Verhältnissen.

Das bürgerliche Subjekt im Kapitalismus muss sich den Gegebenheiten des Marktes flexibel anpassen. Gefordert ist eine totale Unterwerfung unter diese Produktionsverhältnisse, die dem Individuum abverlangt in Konkurrenz zu Anderen zu bestehen. Diese Konkurrenz schafft Fremdbestimmung. Dabei wird beim Einzelnen vorausgesetzt genau dies zu bejahen und als eigene Bedürfnisse zu affirmieren. Diese Affirmation von Konkurrenz und Zwanghaftigkeit kann aber nicht verhindern, dass der Druck auf den Individuen spürbar lastet. Bürgerliches Subjekt sein drückt zweierlei aus: Ein Unterworfensein unter die Verhältnisse, aber gleichzeitig auch den Schein wahren zu müssen in diesen Verhältnissen souverän zu sein. Entfremdung pur.

Als Kontrapunkt zum männlich gesetzten bürgerlichen Durchsetzungsubjekt steht die ‚weiblich‘ reproduktive Heimat. ‚Weiblich‘ deshalb, weil sie für Naturgegebenheit, Familie, Schutz, Verwurzelung und Geburt steht. Somit ist der politische Heimatbegriff ein emotional aufgeladener und ebenso moralisch überhöhter. Diese ‚weibliche‘ Verletzbarkeit der Heimat fordert ‚männliche‘ Schutzreflexe gegenüber dem vermeintlichen Zugriff durch das bedrohlich  erscheinende universelle Fremde. „Hol dir dein Land zurück!“ oder „Die Heimat verteidigen“ sind emotionale Aufrufe zum Heimatschutz. Sie sind fester Bestandteil der nationalen, nationalistischen und faschistischen Mobilmachung. Diese richtet sich aktuell gegen Geflüchtete, jüdische Menschen sowie gegen ‚Volksverräter‘ und ‚linksgrün versiffte Gutmenschen‘.

Dabei ist die so politisch definierte Heimat selber fremdbestimmt. Sie ist dem Individuum als von Geburt und Abstammung an gegebenes Schicksal ohne eigenes Zutun gesetzt. Das ist der Kern des völkischen Zwangskollektivs. Der Heimatbegriff qua Geburt und Abstammung ist ein völkischer.

Heimat verbindet auch Linke

Doch viele Linke und die Zivilgesellschaft erkennen dies nicht und versuchen lieber den politischen Kampfbegriff ‚Heimat‘ vor einem angeblichen Missbrauch von rechts zu schützen. Statt „deutsch“ ist Erfurt dann eben „bunt“. Auch Bodo Ramelow will sich seine Heimat „von keinem Nazi wegnehmen“ lassen. Innerhalb dieser Vorstellungen steckt jedoch lediglich die Verharmlosung und Übernahme von Begrifflichkeiten, die bereits ihre eigene Bedeutungen mit sich bringen.

Wer von ‚Volk‘ und ‚Heimat‘ schwadroniert, übernimmt damit zwangsläufig Begrifflichkeiten eines nationalistischen und völkischen Rollbacks. Kritik an der Ideologie der Nazis sollte nicht über eine identitäre Abgrenzung und Standortpolitik erfolgen, sondern die gesellschaftlichen Ursachen für Ohnmacht und Entfremdung herausstellen. In einer Welt, die sich stetig verkompliziert und einer allumfassenden Ohnmacht der kapitalistischen Verhältnisse, einer Entfremdung und sozialer Desintegration gegenüber steht, ist die ‚Heimat‘ die falsche Antwort auf die falschen Verhältnisse. Mittels Übernahme des politischen Heimatbegriffs von links und seiner Standortschützer der ‚staatlichen Antifa‘ wird das eigene reaktionäre Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Authentizität befriedigt.

Die Heimat zur Hölle!

„Volk“ und „Heimat“ bieten keine Antwort auf die kapitalistischen Verhältnisse und das Ideal, des Idyllischen und Beschaulichen als Rückzugsort vor dem Sturm draußen, ist nur eine Illusion. In ihm steckt die Versöhnung mit diesen Verhältnissen, denn es verdeckt die materiellen Ursachen der Entfremdung.

Wenn am 1. Mai 2020 der “Dritte Weg” aufmarschiert, dann wollen wir nicht nur die alten Phrasen vom Kampf gegen Nazis und für ein buntes Deutschland wiederholen. Wir sagen klar, dass es eine befreite Gesellschaft, ohne Ausbeutung und Unterdrückung, nur geben kann, wenn Deutschland und Nationalstaaten abgeschafft und der Kapitalismus überwunden ist. Dass wir davon weit entfernt sind, hält uns nicht davon ab unsere Kritik an ihrer „Heimat“ anzubringen und am 1. Mai nicht nur den Nazis das Leben schwer zu machen. Für den 1. Mai gilt es den Spagat hinzubekommen zwischen dezentralen Aktionen und sich gleichzeitig dagegen zu verwehren, Teil eines abgekarterten Spiels der Zivilgesellschaft zu sein. Denn letztlich wollen wir mit unseren Aktionen nicht den Ruf Erfurts retten, die Demokratie verteidigen oder uns der sozialdemokratischen Landesregierung in ihrer „bunt statt braun“-Propaganda anbiedern.

Kommt am 1. Mai 2020 nach Erfurt und organisiert dezentrale Aktionen! Der „Dritte Weg“ ist dabei nur ein Aufhänger für uns um auf die Straße zu gehen. Die Heimat zur Hölle!

https://erstermai2020.noblogs.org

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Aufbruch statt Ausgangssperre https://anarchieinwe.blackblogs.org/2020/03/21/aufbruch-statt-ausgangssperre/ Sat, 21 Mar 2020 10:59:17 +0000 http://anarchieinwe.blackblogs.org/?p=61 Continue reading ]]> Ein aktueller Anlass

Covid-19 hält die Welt fest im Griff. Die soziale Kälte, die diese Welt ausstrahlt, scheint sich einem neuen Höhepunkt anzunähern. Mit neuen Gesetztesverschärfungen und der Prämisse, die Wirtschaft am Leben zu halten, anstatt unser soziales Umfeld zu stabiliseren, ist die Reaktion der Regierungen und ihrer Repressionsapparate schon längst festgezurrt. Während in Frankreich Kondom- und Weinregale sich leeren – mit Freude in die Endzeitstimmung – wird sich hierzulande um Klopapier gekloppt. Immer neue Begriffe versuchen die Superlative dieser “Krise” zu manifestieren. Dabei vergessen wir schnell, dass eine Krise nicht in den dynamischen, teilweise umweltbedingten Abläufen besteht, sondern in den durch die Administrationen und Hierachien aufgebauten sich tagtäglich selbst reproduzierenden krisenhaften Zuständen fusst. Covid-19 ist nicht die Krise, sondern unser Umgang damit. Kämpfen wir also gegen das unzumutbare “Krisen”-Management der Regierungen, gegen die Aufrechterhaltung der kapitalistischen und bürgerlichen Ordnung. Sie rettet uns nicht vor Covid-19. Nur wir selbst können das und gleichzeitig unsere sozialen Netze stärken!

Für eine kleine Perspektive in der Perspektivlosigkeit

Diese Kälte ist es, die uns angetrieben hat, mehr Öffentlichkeit auf unseren eigenen Kommunikationswegen zu schaffen, die es zu stärken gilt. Keine Redaktionsregeln, keine Twittersperren und all diese Scheisse! Dennoch sollten wir dazu gestehen, dass die Idee schon länger präsent ist, wieder verstärkt Informationen zu bündeln, Texte zu vermehren und Kämpfe zu verbinden. Covid-19 ist da eher ein verstärkendes Element und dennoch sollten wir nicht vergessen, dass wir unsere politischen Ambitionen nicht zu sehr auf aktuelle Hysterien und “Krisen”-Diagnosen beziehen, sondern weiter unbeirrbar diese todbringende Gesellschaftsordnung angreifen.

Dieser neue Blog soll also ein Sammelsorium unterschiedlicher anarchistischer Inhalte und Praxis in Weimar darstellen. Regionale Aspekte werden hier eine vordergründige Rolle spielen, gepaart mit Kämpfen, ihren Strategien und Texten, mit denen wir uns über die Grenzen hinaus tief verbunden fühlen.

Nach dieser kleinen, verwirrten Einleitung geht’s hier zum Selbstverständnis, das die Struktur und Ziele dieser Seite verdeutlichen soll.

Grüße und scheiss auf eure Ausgangssperren! Ihr Schweine!

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