Medienberichte – Antifacafé Braunschweig https://antifacafebs.blackblogs.org Tue, 31 Jan 2012 19:32:23 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Interview „Wie die Rechten die Linken kopieren“ https://antifacafebs.blackblogs.org/2012/01/31/interview-wie-die-rechten-die-linken-kopieren/ https://antifacafebs.blackblogs.org/2012/01/31/interview-wie-die-rechten-die-linken-kopieren/#respond Tue, 31 Jan 2012 19:32:23 +0000 http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/?p=500 Continue reading Interview „Wie die Rechten die Linken kopieren“ ]]> Artikel aus der Braunschweiger Zeitung vom 27.01.2012:

Abschied von Bomberjacke und Springerstiefel – Neonazis sind nicht mehr auf den ersten Blick zu erkennen

Die Rechnung war mal so einfach: Springerstiefel+Bomberjacke+Glatze = Neonazi. Che Guevara und Palästinensertücher hingegen konnten eindeutig der linksgerichteten Szene zugeordnet werden. Diese Zeiten sind vorbei. Über die äußerliche Annäherung der Rechten an die Linken sprach Katja Dartsch mit zwei Mitgliedern des Antifaschistischen Plenums Braunschweig. Ihren Namen wollten sie nicht nennen, auch ein Foto lehnten sie ab – mit dem Verweis auf ihre „persönlichen Sicherheit“.

Bei ihrer Versammlung vergangenen Sommer am Braunschweiger Hauptbahnhof trugen die Neonazis schwarze Kapuzenpullis, Sonnenbrillen, Irokesenschnitte – und sahen damit den linken Gegendemonstranten im autonomen Block zum Verwechseln ähnlich. Was ist das für eine Entwicklung? Dieser Trend wurde vor etwa zwölf Jahren gesetzt. Die rechtsextreme Kameradschaft Tor in Berlin kopierte ganz bewusst das Erscheinungsbild der linken Szene. Hintergrund war das Bestreben, im linksgeprägten Viertel Frankfurter Tor nicht aufzufallen und nicht angefeindet zu werden. Ihre Gesinnung wurde nicht auf den ersten Blick deutlich. Dann merkten die Rechten, dass der Modestil die Jugendlichen anspricht, ihnen gefiel das Straßenkämpfer-Image.

Und das war das Ende von Springerstiefeln und Bomberjacke? Naja, dieser Look war eigentlich nur für ein paar Jahre in den 80ern/90ern führend in der Szene. Auch damals hatten die Neonazis sich den Kleidungsstil einer Subkultur zu eigen gemacht: den der Skinheads aus East London. In dem Arbeiterviertel wuchsen weiße Kinder mit Einwanderern unter anderem aus Jamaika auf, die Straßengangs hörten Reggae und Ska. Erst später wurde das Wort Skinhead synonym für Neonazi genutzt – zu Unrecht. Der Kleidungsstil hatte den Rechten einfach gut gefallen – eine Bomberjacke verschafft ja dem dünnsten Hänfling ein breites Kreuz. Dieser Style war aber leicht zu dämonisieren. Inzwischen bedienen sich Neonazis der Elemente anderer Subkulturen – aktuell beispielsweise der Skater- und Hardcore-Punkszene. Rechte, die aussehen, als gehörten sie der linksautonomen Szene an: Ist es nicht absurd, ausgerechnet das Aussehen der politischen Gegner zu kopieren? Auch in der rechten Szene ist diese Bewegung umstritten. Es gibt ja viele verschiedene Strömungen. Grob unterscheiden kann man in die traditionellen und die autonomen Nationalisten. Letztere sind bekannt dafür, dass sie Polizisten und Gegendemonstranten auch auf offener Straße angreifen. Sie tragen bevorzugt schwarze Kleidung, Sonnenbrille, Baseballcaps und sogar Palästinensertücher und Shirts mit Che-Guevara- Konterfei.

Aber was haben die Rechten ausgerechnet mit dem marxistischen Rebellenführer gemein? Sie instrumentalisieren populäre Elemente für ihre Ideologie. Nach dem Motto: Che Guevara – heute wäre er einer von uns. Mit den Palästinensern solidarisieren sie sich wegen ihrer antisemitischen Haltung. Sie übernehmen also Ausdrucksformen, Aussehen, Aktionen – ihre Inhalte aber bleiben die alten.

Wie aber sind nun Rechte von Linken äußerlich zu unterscheiden? Kaum noch. Auch wir, die die Szene gut kennen, haben unsere Schwierigkeiten, wenn wir außerhalb der Region unterwegs sind. Auf den ersten Blick können wir es nicht erkennen, erst beim genaueren Hinsehen, anhand von abgewandelten Symbolen zum Beispiel. Bei den Rechten trägt Che keinen roten Stern auf der Mütze, sondern ein weißes Keltenkreuz. Auch sonst gibt es noch typische Symbole der Nazis – wie die Zahl 88, die für Heil Hitler steht, oder die offene Jacke über einem Lonsdale-Shirt, so dass vom Schriftzug nur die Buchstaben NSDA zu sehen sind. Aber die Faschisten am Aussehen zu erkennen, ist schwierig geworden – deshalb muss man umso mehr auf die Inhalte achten.

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Konzert abgesagt – Band wird aufgelöst https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/11/25/konzert-abgesagt-band-wird-aufgelost/ https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/11/25/konzert-abgesagt-band-wird-aufgelost/#respond Fri, 25 Nov 2011 20:30:01 +0000 http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/?p=445 Die Internetseite recherche38.info meldet, dass ein für morgen geplantes Konzert der Grauzonen-Band „Freigänger“ in Wolfsburg nach Mitteilung der Band auf Grund von angeblichen “Gewaltandrohung aus der Linken Szene abgesagt“ wurde. Die Band habe  außerdem ihre Auflösung bekannt gegeben.

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„Freigänger“ Konzert (vorerst) abgesagt https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/10/07/freiganger-konzert-voerst-abgesagt/ https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/10/07/freiganger-konzert-voerst-abgesagt/#respond Fri, 07 Oct 2011 19:42:32 +0000 http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/?p=414 Continue reading „Freigänger“ Konzert (vorerst) abgesagt ]]> Newsclick.de berichtet:

Wolfenbüttel: Auftritt der Band „Freigänger“ abgesagt

Der für den 15. Oktober geplante Auftritt der Rockband „Freigänger“ in der Kneipe Zur Mühle fällt aus. Nach Kritik aus antifaschistischen Kreisen hat Geschäftsführer Nihat Aysel das Konzert am Mittwoch abgesagt.

Laut Claudia Johnklus, Sprecherin des Antifaschistischen Plenums Braunschweig, handelt es sich bei „Freigänger“ um eine Gruppe, die sich zwar unpolitisch gibt, die jedoch versteckt Kontakte in die Rechtsrock-Szene unterhält. So sei die Band kürzlich im Vorprogramm der rechten Bremer Hooligan-Formation „Kategorie C“ aufgetreten. „Freigänger“ weist den Vorwurf entschieden zurück. Auf Anfrage erklärten die Musiker, keinerlei Bezug zur rechten Szene zu haben. In einer an unsere Zeitung gerichtete Stellungsnahme der Band heißt es: „Die Gerüchte stammen wohl eher aus der Vergangenheit eines der [Band-]Mitglieder. Jedoch sind wir alle heute geschlossen distanziert von jeglicher Art von Fanatismus, egal ob nunmehr von Links oder Rechts.“ Das Konzert sei auf Initiative der Gruppe abgesagt worden, „um weiterem Ärger aus dem Wege zu gehen“. Gegenüber unserer Zeitung hatte Kneipen-Geschäftsführer Aysel erklärt: „Weil ich rechte Konzerte nicht unterstützen will, sage ich den Auftritt ab.“ pos

Wolfsburg: Wirbel um Auftritt von umstrittener Band

Die Braunschweiger Band „Freigänger“ ist eher in der regionalen Rock-Szene ein Begriff, trotzdem gibt es mächtig Wirbel um sie. Auf Druck des Antifaschistischen Plenums (AP) Braunschweig wurde ein geplantes Konzert der umstrittenen Band am 15. Oktober in Wolfenbüttel abgesagt. Am 28. Oktober soll offenbar ein weiteres Konzert in Wolfsburg stattfinden. Das AP wirft den Musikern vor, sie stünden der rechtsextremen Szene nahe. Die Band verwehrt sich gegen derartige Vorwürfe. Polizeisprecher Thomas Reuter erklärte auf Nachfrage der WN, im Zusammenhang mit dem Konzerttermin beobachte man die Szene in Wolfsburg genau. ras

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taz: Demo vor dem Gruselkeller der Polizei https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/07/01/taz-demo-vor-dem-gruselkeller-der-polizei/ https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/07/01/taz-demo-vor-dem-gruselkeller-der-polizei/#respond Fri, 01 Jul 2011 19:43:50 +0000 http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/?p=357 Continue reading taz: Demo vor dem Gruselkeller der Polizei ]]> taz vom 30.06.2011:

In Braunschweig formiert sich Protest gegen Übergriffe der Polizei. Die dokumentiert ihr sonderbares Verhältnis zur Gewalt mit eigenwilligem Humor, streitet die aktuellen Vorwürfe jedoch ab. VON TERESA HAVLICEK

BRAUNSCHWEIG | Die Fronten sind klar bei der Kundgebung gegen Polizeigewalt am Mittwochnachmittag vor der Polizeidirektion Braunschweig. Auf dem Bürgersteig vor der Schill-Kaserne stehen rund 40 DemonstrantInnen, hinter einer Schranke etwa zehn PolizistInnen, die Arme vor der Brust verschränkt. Argwöhnisch beäugen sie die Frauen und Männer, die mit Kreide „Folterinstitut“ und „Prügeltruppe“ auf die Pflastersteine schreiben.

Gekommen sind sie, um eine Frau und vier Männer zu unterstützen, die hier in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni in Polizeigewahrsam waren. Sie berichten von Schlägen und Tritten, Beleidigungen, gewaltsamem Entkleiden, erzwungenen Blutabnahmen und einer Wohnungsdurchsuchung ohne richterlichen Beschluss (taz berichtete).

Karl Schmidt* war als Erster in Gewahrsam genommen worden. Verletzungen am Daumen, Wunden an den Knien, Beulen an Stirn und Jochbein habe er sich nach seiner Nacht in der Polizeidirektion ärztlich attestieren lassen, sagt er. Er zeigt dicke Blutkrusten an seinen Knien und einen Einstich am Arm. „Abschaum“ hätten die Polizisten ihn genannt und gedroht: „Wenn du nicht kooperierst, brechen wir dir den Arm oder machen dir die Hoden ab.“

Schmidt war vergangene Woche Zeuge einer Personalienüberprüfung in der Braunschweiger Weststadt geworden. „Was bei der Kontrolle passiert“ habe er wissen wollen. Daraufhin sei er festgenommen worden. Schmidts FreundInnen erkundigten sich bei der Polizeidirektion nach ihm. Man habe sie warten lassen, sagen sie. „Polizeistaat“ malten sie mit Kreide auf den Boden – und wurden prompt auch einkassiert.

Polizeisprecher Joachim Grande hatte die Vorwürfe gegenüber der taz zunächst als „Blödsinn“ bezeichnet. Davon ist er mittlerweile abgerückt. „Wir werden nichts vertuschen“, sagt er. Bereitwillig zeigt er den Flur des Gewahrsams im Keller der Polizeidirektion. Bilder hängen an der Wand: Ein Gefangener, gefesselt auf einer Zellenpritsche. Daneben, säuberlich gerahmt, eine Delle in der Wand, unter der steht: „Kopfstoß gleich kopflos“. Da habe vermutlich ein Gefangener seinen Schädel vor die Wand gehauen, erklärt Grande. Warum die Delle immer noch da ist? Um die zu entfernen, brauche es Geld von der öffentlichen Hand, meint er. „Für Spachtelmasse.“

Weil er einem Platzverweis nicht folgte und seine Personalien nicht angeben wollte, habe die Polizei Schmidt vor einer Woche in Gewahrsam genommen. Unter „Gefahrenabwehr-Gesichtspunkten“. Leibesvisitationen, Blutentnahmen und Fixierungen gebe es durchaus im Polizeigewahrsam, sagt er. Eine Wohnung sei in jener Nacht allerdings nicht durchsucht worden. An der Türschwelle der Wohnung, in der Schmidt zu Gast war, hätten sich die Polizisten Schmidts Ausweis und Schuhe geben lassen, sagt Grande.

Wegen der Misshandlungs- und Beleidigungs-Vorwürfe verweist Grande an die Staatsanwaltschaft. Die ermittelt inzwischen gegen Karl Schmidt – wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Körperverletzung und Beleidigung. „Renitent“ sei er gewesen, so ein Sprecher. Gegen drei seiner FreundInnen wird auch ermittelt – wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands.

„Das habe ich so noch nie erlebt“, sagt Rechtsanwältin Britta Eder, die einen von Karl Schmidts Freunden vertritt, über das Vorgehen der Polizei in jener Nacht. Erst nach Stunden habe sie Auskunft über ihren Mandanten erhalten. „Die Polizei hat sich in keiner Weise um Deeskalation bemüht“, sagt Eder.

Die Linksfraktion fordert in einer Anfrage an die Landesregierung Aufklärung über den Vorfall. Wenn sich die Vorwürfe nur ansatzweise bestätigen, sagt ihre Braunschweiger Abgeordnete Ursula Weisser-Roelle, „ist das ein Skandal, der personelle Folgen haben muss“. Der Ratsherr der Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS) Peter Rosenbaum hat bei der Kundgebung am Mittwoch eine Stellungnahme von Polizeipräsident Harry Döring gefordert. Nicht zuletzt die Bildergalerie im Flur des Gewahrsams sei „ein Indiz, dass dort was gehörig aus der Hand läuft“. (* Name geändert)


Kein Einzelfall

Die jüngsten Berichte über Missstände im Braunschweiger Polizeigewahrsam sind kein Einzelfall. Beim Bundesverfassungsgericht anhängig ist eine Beschwerde der Umweltaktivistin Cecile Lecomte, genannt Eichhörnchen, über die Haftbedingungen. In vorbeugendem Langzeitgewahrsamwar Lecomte dort während der Castortransporte 2008 für dreieinhalb Tage. Sie berichtet von ausländerfeindlichen Sprüchen und männlichen Polizeibeamten, die sie zum Toilettengang begleiteten. Tag und Nachtbrannte das Neonlicht in Lecomtes Gewahrsams-Zelle, täglich hatte sie eine halbe Stunde Ausgang an der frischen Luft – mit Handfesseln.

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taz: Polizeiwillkür in Braunschweig – Einfach mal die Bude gefilzt https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/06/24/taz-polizeiwillkur-in-braunschweig-einfach-mal-die-bude-gefilzt/ https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/06/24/taz-polizeiwillkur-in-braunschweig-einfach-mal-die-bude-gefilzt/#respond Fri, 24 Jun 2011 19:59:07 +0000 http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/?p=343 Die taz berichtete am 23.06.2011 über einen weiteren Fall von Polizeiübergriffen gegen Punks in Braunschweig:

Braunschweiger Polizei nimmt Jugendlichen fest, der sich über eine Personenkontrolle beschwerte. Dann wird die Wohnung seiner Gastgeberin durchsucht – ohne Beschluss. Polizei nennt Darstellung „Blödsinn“.

Hier geht es zum Artikel und hier zu einen Kommentar der taz zum Vorfall

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Medienberichte zum 4. Juni https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/06/23/medienberichte-zum-4-juni/ https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/06/23/medienberichte-zum-4-juni/#respond Thu, 23 Jun 2011 20:02:44 +0000 http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/?p=348 Continue reading Medienberichte zum 4. Juni ]]> ]]> https://antifacafebs.blackblogs.org/2011/06/23/medienberichte-zum-4-juni/feed/ 0 BZ: „Rechte Ladenbetreiber lassen sich abschrecken“ https://antifacafebs.blackblogs.org/2010/12/11/bz-rechte-ladenbetreiber-lassen-sich-abschrecken/ https://antifacafebs.blackblogs.org/2010/12/11/bz-rechte-ladenbetreiber-lassen-sich-abschrecken/#respond Sat, 11 Dec 2010 21:09:39 +0000 http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/?p=182 Continue reading BZ: „Rechte Ladenbetreiber lassen sich abschrecken“ ]]>

Bericht der Braunschweiger Zeitung vom 11.12.2010:

Junge Männer wollten am Stadion Mode verkaufen, die bei Neo-Nazis beliebt ist – Im Internet machen sie weiter

In einem Laden in der Rheingoldstraße sollte auch Kleidung der bei Rechtsradikalen beliebten Marke Thor Steinar verkauft werden. Die Betreiber benachbarter Läden und das „Antifaschistische Plenum“ sind beunruhigt. Doch bei der Nachfrage unserer Zeitung bekam einer der beiden Betreiber gestern kalte Füße: „Der Laden wird nicht eröffnet.“

Es handelt sich um einen 23-jährigen Schwülperaner, der bereits im Herbst 2008 einen Thor-Steinar-Laden in Peine nach Protesten schließen musste. Nun wagte er einen zweiten Anlauf am Braunschweiger Stadion. Das angemietete Ladenlokal diente bereits vor zwei Jahren als Umschlagplatz für Fanartikel und Thor-Steinar-Ware, damals trug es den Namen „Straf-Raum“. Zuletzt traf sich die rechte Hooligan-Gruppe „Kategorie Braunschweig“ dort.

Der 23-Jährige und sein Partner haben den Laden hergerichtet, die Scheiben sind mit Folie beklebt. Im Inneren ist schon alles für eine Eröffnung vorbereitet: Die Kleiderständer sind dicht behängt. Dass es sich nicht um eine gewöhnliche Boutique handelt, beweist unter anderem ein Transparent an der Wand: „Kategorie BS, erlebnisorientiert“ ist neben einer geballten Faust in szenetypischer Frakturschrift zu lesen.

„Wir sind beunruhigt, weil der Ruf der ganzen Straße weiter leidet“, sagte der Betreiber eines benachbarten Geschäftes. „Wie beobachten die Entwicklung sehr genau“, erklärte Klaus Buhlmann, Leiter des Braunschweiger Staatsschutzes: „Dort, wo es solche Läden gibt, bildet sich oft eine Szene, und es gibt Ärger.“

Der 23-Jährige erklärte gestern, dass er sich von der Mode des berüchtigten Labels distanziere. Dieses verwende wieder Runen-Zeichen, die an nationalsozialistische Symbole erinnerten. Das wolle er nicht unterstützen. Er habe sich auch mit seinem Partner überworfen.

„Am Wochenende wird alles rausgeräumt“

Zudem fürchtet der junge Vater eines Kindes um seine beruflichen Perspektiven. Mit dem Protestaufruf des Antifa-Plenums habe er nicht gerechnet. „Am Wochenende wird alles rausgeräumt“, sagte er, „ab Montag ist der Laden wieder zu haben.“

Obwohl sich der 23-Jährige gegenüber unserer Zeitung von Thor Steinar distanzierte, verkauft er die Produkte der Firma weiter auf seiner eigenen Internetseite.

Samstag, 11.12.2010
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