27.01. – Antifacafé Braunschweig https://antifacafebs.blackblogs.org Tue, 28 Jan 2025 23:51:28 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Stadt und Nazis Hand in Hand – Unsere Antwort Hass! https://antifacafebs.blackblogs.org/2025/01/29/stadt-und-nazis-hand-in-hand-unsere-antwort-hass/ Tue, 28 Jan 2025 23:51:27 +0000 https://antifacafebs.blackblogs.org/?p=4095 Continue reading Stadt und Nazis Hand in Hand – Unsere Antwort Hass! ]]>

Jedes Jahr aufs neue wird uns ein angemessenes Gedenken an die Opfer des Holocausts an der Gedenkstätte Schillstraße verunmöglicht und die Zustände werden in jedem Jahr schlimmer. Der 27. Januar ist der Tag an dem die Rote Armee die Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz befreite. Ein Jahrestag also, der zum Gedenken und Nachdenken aufruft. Nachdenken, aus der Vergangenheit lernen, sich organisieren, aktiv werden und weiter gegen Nazis kämpfen.

Die Gedenkstätte Schillstraße ist von Antifaschist*innen erkämpft worden, nachdem der Abriss des nationalistischen Soldatendenkmals auf demselben Grundstück vergeblich gefordert worden war. Sich eine Gedenkstätte an die Opfer des Naziregimes mit einem solchen „Denkmal“ zu teilen ist bereits unzumutbar. Dass nun aber seit Jahren schon die AfD das Gedenken am 27. Januar stört und dort anwesende Antifaschist*innen provoziert und bedroht, ist absolut untragbar. Die Versuche, die Nazis vor Ort abzuwehren, hatten immer wieder Repressionen zur Folge, denn auch an diesem Tag sind sich Bullen nicht zu schade, Genoss*innen zu verfolgen und zu kriminalisieren.

Der Arbeitskreis andere Geschichte, welcher die Gedenkstätte verwaltet, hat dies mit angesehen – Jahr für Jahr und sah dennoch keine Notwendigkeit an diesem unhaltbaren Zuständen etwas zu ändern. Erst auf mehrfaches Drängen des Bündnis gegen Rechts fassten sie den einzigen Entschluss, den sie sich scheinbar in der Lage sahen zu treffen: Sie änderten die Hausordnung, sodass „einschlägige Rechtsextremisten“ vom Hausrecht ausgeschlossen werden können. Dass dies, rechtlich gesehen, nicht auf die Nazis der AfD zutrifft, war ihnen voll und ganz bewusst. Es handelt sich um eine symbolische Geste, auf den öffentlichen Druck hin, nicht gänzlich untätig gewesen zu sein. Ein eigener politischer Wille, sich zu Wehr zu setzen, ist an keiner Stelle zu sehen. Ganz im Gegenteil: Jahr für Jahr „gedenken“ sie gemeinsam mit Nazis, verursachen Spaltung und verdrängen dadurch immer mehr Antifaschist*innen von der Gedenkstätte.

Als letzte Lösung, um sich nicht weiter spalten zu lassen und ein Gedenken für Antifaschist*innen zu ermöglichen, haben wir gemeinsam mit dem BgR einen anderen Weg eingeschlagen: Anstatt am städtischen Gedenken teilzunehmen, organisierte das BgR in diesem Jahr eine eigene Gedenkveranstaltung, sowie es die Falken bereits es im letzten Jahr getan hatten. Aber auch dieser Versuch, dem Arbeitskreis andere Geschichte eine Möglichkeit aufzuzeigen, Teil eines würdigen Gedenkens zu sein, scheiterte erneut. Die Auflagen, die die Gedenkstätte von sich aus stellte waren: Keine Konkurrenzveranstaltung zur Stadt, keine öffentliche Bewerbung und ein ausschließlich „stilles Gedenken“ ohne Redebeiträge. Die Mitteilung dahinter ist unmissverständlich: Ein heimliches Gedenken, von dem niemand weiß, dass kein Aufsehen erregt und wo man selbst keine Position beziehen muss, das ist der Rahmen, den sich der Arbeitskreis andere Geschichte gerade noch vorstellen kann.

Nicht mit uns! Wir überlassen weder dem Arbeitskreis andere Geschichte noch irgendwem anders die Deutungshoheit über unser Gedenken.

Auch im letzten Jahr hat es bereits eine massive Bedrängung durch Bullen gegeben, um das Gedenken zu stören und Antifaschist*innen einzuschüchtern. Es wurden Personalien aufgenommen und die Veranstaltung musste abgebrochen werden. In der Folge waren es in diesem Jahr nur noch das Antifaschistische Plenum und das Offene Antifatreffen, die trotz des wenige Tage zuvor geäußerten Redeverbots vonseiten der Gedenkstätte, drei Redebeiträge vorbereitet hatten und entschlossen hielten. Diesen Schritt halten wir für politisch richtig. Sich am 80ten Jahrestag der Befreiung von Auschwitz mundtot machen zu lassen, ist für uns absolut ausgeschlossen. Dass diese Maßnahme von einer Stelle getroffen wird, deren Aufgabe es ist, über Faschismus aufzuklären, ist ein Skandal!

Bereits während des ersten Redebeitrags waren die Bullen auf den Plan gerufen und versuchten Minuten später Antifaschist*innen zu bedrängen und zu bequatschen. Sofort wurde Verstärkung angefordert. Durch die wachsende Bedrohungslage fühlten sich einige Teilnehmer*innen zur Abreise gezwungen, was ihnen nicht gelang ohne von Bullen verfolgt zu werden. Das Ende der Veranstaltung lag in Blaulicht, während die Bullen Antifaschist*innen durch das Viertel hetzen. Wenn diese Szenen zwar wiedereinmal die Gedenkveranstaltung gestört haben, können sie doch wenigstens zum Nachdenken anregen:

Es liegt an uns allen, die zukünftigen Gedenken nicht leise und alleine im Keller verbringen zu müssen.

Erinnern heißt Kämpfen!

Nie wieder Faschismus!

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Erinnern heißt kämpfen! https://antifacafebs.blackblogs.org/2024/02/05/erinnern-heisst-kaempfen/ Sun, 04 Feb 2024 23:19:59 +0000 https://antifacafebs.blackblogs.org/?p=4014 Continue reading Erinnern heißt kämpfen! ]]> Wir beteiligten uns an der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee, welche durch die Falken am 27.01. an der KZ Gedenkstätte Schillstr. in Braunschweig organisiert wurde. Im Folgenden findet ihr unseren Redebeitrag, den wir vorort gehalten haben.


„Erinnern heißt kämpfen!
Das bedeutet für uns, in Erinnerung an die Opfer des Faschismus zu verhindern, dass sich Faschistinnen wieder organisieren, öffentlich versammeln oder Menschen angreifen und töten können. Für uns bedeutet „Erinnern heißt kämpfen“ auch, nicht zu akzeptieren wenn Faschistinnen von der AfD versuchen Tage wie den 27.Januar, dass Erinnern an die Opfer des Faschismus, zu beschmutzen und für Ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren.

Ein Gedenken in Anwesenheit von Faschist*innen ist nicht möglich. Da hilft auch kein ignorieren oder weg schauen. Im Gegenteil, die Vergangenheit hat uns gelehrt zu handeln bevor Nazis ihr Gesicht zeigen.

Nicht nur das praktische Handeln, sondern auch Erinnern und Bewaren der Warnungen von Zeitzeug*innen, eben das sich die Geschichte nicht noch einmal wiederholt, müssen bewart werden. Deshalb stehen wir hier um uns daran zu erinnern das der entschlossene Kampf gegen den Faschismus allgegenwertig ist.

Antifaschistinnen vor unserer Zeit haben die KZ Gedenkstätte erkämpft und entstehen lassen. Im gleichen Zug haben sie immer wieder das dortige Schilldenkmal, welches für Militarismus und Nationalismus steht, kritisiert und forderten auch den Abriss. Im Zuge dessen wurde durch Druck von Antifaschistinnen das Gedenken an den sogennaten Voklstrauertag welches durch CDU und andere reaktionäre Kräfte praktiziert wurde, an den Löwenwall verlegt. Trotzdem werden reaktionäre parlamentarische Kräfte weiterhin beim Gedenken toleriert.

Wir ziehen hierfür, den – Arbeitskreis andere Geschichte- mit in die Verantwortung. Der Arbeitskreis welcher alljährlich die Schuld von sich weißt, wenn auf ihrem Grundstück, Faschistinnen durch die Stadt Braunschweig eingeladen werden, um an die Verbrechen der Nazis zu erinnern. Daher fordern wir, dass der Arbeitskreis alles dafür tut Faschistinnen von dieser Gedenkstätte fern zu halten! Deren Anwesenheit verhöhnt die Opfer des Faschismus und deren Hinterbliebenen.

Durch die stetige Anwesenheit der AfD bei diversen Gedenkveranstaltungen fühlen sich viele Menschen ausgeschlossen. Dieser faschistischen Normalisierung gilt es entschlossen entgegen zu treten. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Gegenprotest um sich den Faschistinnen in den Weg zu stellen und ein würdevolles Gedenken ohne die AfD zu ermöglich. Dieser Gegenprotest wurde in Folge dessen Opfer staatlicher Repressionen, was zu zahlreichen Prozessen für angagierte Antifaschistinnen führte. Immer wieder sehen wir das der Staat und seine Erfüllungsgehilf*innen den Faschismus benutzt um die Kapitalinteressen der Herschenden durchzusetzen.
Wir dürfen uns im Kampf gegen den Faschismus niemals auf sie verlassen.

Damals wie Heute können wir den Bullen nicht trauen. Es sind schlechte Menschen die Schlechtes tun. Sie schikanieren, foltern und morden im Aufrag des Staates, sowie aus rassistischen Motiven.
All das passiert unter dem Deckmantel der Demokratie mit all ihren angeblichen Werten.
Um diese sogenannten Werte duchzusetzen schützt der Staat immer und immer wieder die Bullen bei ihren Gewaltexessen. Ob bei Blockupy, G20, diversen AfD Parteitagen, bei Black Lives Matter Protesten, Lützerath oder sogut wie jeder linken Demo, immer wieder sind progressive Menschen den Gewaltexessen der Schweine ausgesetzt. Mit Blick auf eine immer stärker werdene faschistische Bedrohung ist klar, diese Bullen werden es auch sein die uns in einigen Jahren deportieren werden. Das wissen wir und das wissen die.
Um uns vor diesen Knüppelgarden zu schützen brauchen wir einen organisierten antifaschistischen Selbstschutz.

Wir fordern:
Das sofortige Ende der Verhöhnung der Opfer des Faschismus!
Und den Abriss des Schilldenkmals!

Hoch die internationale Solidarität
Alle zusammen gegen den Faschismus“

Weitere Infos zum Schilldenkmal findet ihr hir:
Broschüre „Das Braunschweiger Schilldenkmal – Vom Außenkommando des KZ Neuengamme zur Stätte der Verhöhnung der Opfer des Faschismus und Militarismus“

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