corona – Antifacafé Braunschweig https://antifacafebs.blackblogs.org Fri, 12 Feb 2021 15:16:59 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Infektionsschutzgegner*innen in Braunschweig mit Nazis Hand in Hand https://antifacafebs.blackblogs.org/2020/11/01/infektionsschutzgegnerinnen-in-braunschweig-mit-nazis-hand-in-hand/ Sun, 01 Nov 2020 12:22:07 +0000 http://antifacafebs.blackblogs.org/?p=2939 Continue reading Infektionsschutzgegner*innen in Braunschweig mit Nazis Hand in Hand ]]> transparent: das System ist gemein, aber nicht geheimNachdem die Infektionsschutzgegner*innen um Janine Reinecke ihre regelmäßigen Versammlungen monatelang in Braunschweig pausiert hatten, fanden , zwei Tage vor dem erneuten Lockdown, zwei Kundgebungen und eine Demonstration in Braunschweig statt. Im Vorhinein sprach Reinecke von einer „Megademo“, angemeldet wurden 1500 Personen. Allerdings waren es dann doch nur ca. 400 Teilnehmer*innen beim Auftakt auf dem Schlossplatz und später ca. 700 bei der Abschlusskundgebung auf dem Harz-und-Heide-Gelände.

Wie bereits erwartet, befanden sich unter den Teilnehmer*innen wieder einmal einschlägige Nazis, die sogar als Ordner eingesetzt wurden, darunter Sebastian Weigler und Kilian Wilkens, beide Teil der Jugendorganisation der NPD. Hatte die NPD im Frühjahr noch eigene Kundgebungen gegen Infektionsschutzmaßnahmen, welche durch starken Gegenprotest kaum Außenwirkung hatten, organisiert, kann sie inzwischen zum festen Kern der Querdenker-Schwurbler*innen gerechnet werden. Auch „Die Rechte KV Braunschweig/Hildesheim“ war auf der Demonstration vertreten. Martin Kiese, zweiter Vorsitzender vom Kreisverband „Die Rechte“ war zum Beispiel inmitten der Infektionsschutzgegner*innen anzutreffen und weitere Nazis wie Pierre Bauer oder Berthold Wied waren auf der Veranstaltung zu sehen. Bauer wurde dieses Mal zwar nicht als Ordner eingesetzt, dafür versuchte man dies allerdings zunächst mit dem NDP Funktionär Carsten Dicty aus Goslar, der dann aber doch von der Versammlungsleitung ausgeschlossen wurde. Nachdem er nicht gehen wollte, wurde er schließlich von den Bullen entfernt. Weswegen die „Querdenker“ nun ausgerechnet Dicty ausschließen wollten, der bei vergangenen Kundgebungen von Janine Reinecke bereits als Ordner eingesetzt wurde, hat sicherlich nichts mit seinem faschistischen Gedankengut zu tun, denn alle anderen Nazis blieben Teil der Veranstaltung und schienen dort durchaus erwünscht. Mit einem eigenen Transparent, das bereits auf Veranstaltungen der NPD eingesetzt worden war, gelang es ihnen, bei der Kundgebung auf dem Schlossplatz, Präsenz zu zeigen. Am Rande der Kundgebung auf dem Schlossplatz war dann auch noch der Faschist Lasse Richei anzutreffen, der zwar nicht teilnahm, sich aber in der Nähe aufhielt, um zu provozieren.

Die Ausrede, nur Passant*in zu sein, wurde auch von anderen Corona Leugner*innen genutzt, um die von den Bullen verhängte Maskenpflicht zu umgehen. Im Gegensatz zu der kürzlich stattgefundenen Kundgebung in Göttingen, wurden auf der heutigen Kundgebung nämlich Menschen von den Bullen angesprochen, die keine Maske trugen und nach einem Attest gefragt, was natürlich nicht dazu führte, dass die Maskenpflicht von allen eingehalten wurde. Auch das Flatterband auf dem Boden am Schlossplatz wurde zum größten Teil ignoriert und die Menschen standen im Gespräch dicht an dicht.

Dennoch kam es gegen 15 Uhr, wie geplant, zu der Demonstration der „Querdenker“ durch die Braunschweiger Innenstadt zum Harz-und-Heide-Gelände, wo bereits eine große Bühne aufgebaut war. Bis 17 Uhr hielten sich die im Laufe des Tages auf 700 Menschen angewachsenen Infektiosschutzmaßnahmengegner*innen dort auf. Untermalt wurde das ganze Geschwurbel von verschwörungstheoretischen Reden und Musik mit ähnlichen Inhalten. Auch hier waren wieder organisierte Nazis unter den Teilnehmer*innen. Auch waren schwarz-weiß-rote Symboliken an der Kleidung zu sehen und für alle schien es selbstverständlich, dass Nazis wie Pierre Bauer, der einschlägig aufgrund seiner Gewaltbereitschaft gegen Andersdenkende bekannt ist, bei „Querdenken“ herzlich willkommen sind.

Nachdem bei den vergangenen Veranstaltungen im Frühjahr noch mit der damaligen Organisatorin Janine Reinecke das Gespräch gesucht wurde, in dem sie sich vermeintlich von Nazis distanzierte, wurde schon kurze Zeit später klar, dass dem nicht zu glauben ist. Bereits bei der zweiten „Anti-Corona“-Kundgebung waren Weigler, Dicty und Bauer anzutreffen, von denen die ersten Beiden kurze Zeit später mit in die Organisation eingebunden waren. Schnell weichte Reinecke ihre Distanzierung auf. Auf einmal waren alle willkommen, wenn sie sich vor Ort nicht gewalttätig zeigen. Auf einmal gab es kein links und rechts mehr für die Corona Schwurbler*innen, deren verschwörungstheoretischen Ansätze ohnehin
an faschistische Ideologien anknüpfen.

Diesen Samstag hat man nun gesehen, wie leicht es den Nazis gemacht wird, sich fest in solchen Strukturen zu verankern. Damit wächst, wie überall, wo Nazis toleriert werden, die Gefahr, die von ihnen ausgeht. Bei den Infektionsschutzgegner*innen finden sie eine Plattform, um ihr faschistisches Gedankengut zu verbreiten. So werden Naziaussagen diskutabel und salonfähig. Auf einmal wird nach Gemeinsamkeiten mit Nazis gesucht und ihre faschistischen Worte und Taten werden völlig außer Acht gelassen.

Dass wir gegen die kruden Theorien der Corona Schutzmaßnahmengegner*innen, allein schon aufgrund ihrer Absurdität, nicht argumentieren werden ist klar. Gegen Nazis und ihre Unterstützer*innen kämpfen wir aber, auch wenn es sich auf der Straße gerade schwierig gestaltet. Das Bündnis gegen Rechts hat eine Gegenkundgebung als Beitrag zur Eindämmung des Infektionsgeschehens abgesagt. Stattdessen kam es am Kohlmarkt zu einem spontanen Gegenprotest der sozialistischen Jugend. Es gibt aber viele Wege, um den Kampf gegen Nazis fortzuführen. Nur weil sie sich heute ausnahmsweise wenig gestört und von ihren neuen Freund*innen beschützt gefühlt haben, heißt das nicht, dass sie nun ihre Ruhe haben.

Alle zusammen gegen den Faschismus!
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In schlechter Gesellschaft: Corona-Kundgebung Hand in Hand mit Nazis https://antifacafebs.blackblogs.org/2020/06/14/in-schlechter-gesellschaft-corona-kundgebung-hand-in-hand-mit-nazis/ Sun, 14 Jun 2020 19:14:09 +0000 http://antifacafebs.blackblogs.org/?p=2808 Continue reading In schlechter Gesellschaft: Corona-Kundgebung Hand in Hand mit Nazis ]]> Foto der Nazis, die an der NPD Kundgebung teilnahmen inkl. Pierre Bauer (r.u.) und Robin Warendorf (l.u) (aka Batman) bei der Kundgebung von Janine Reinecke am 13. Juni in Braunschweig
oben: Nazis, die an Janine Reineckes Kundgebung am 13. Juni in Braunschweig teilnahmen. U.a. Pierre Bauer (r.u.), Robin Wahrendorf (l.u. + oben als Ordner), sowie eine weitere Person (m.r.) bei der JN/ NPD Kundgebung von Sebastian Weigler.

Zum wiederholten Male fand am 13.06.2020 auf dem Braunschweiger Schlossplatz eine Kundgebung „gegen die Infektionsschutzmaßnahmen“, organisiert von Janine Reinecke, statt. Während an vergangenen Veranstaltungen Mitglieder der „Identitären Bewegung“ (IB), der JN – „Junge Nationalisten“, die Jugendorganisation der NPD – oder aber auch Nazis aus dem Umfeld der Kleinstpartei „Die Rechte“ teilnahmen oder als Ordner fungierten, wurden heute auch wieder lokale Faschisten wie der Nazischläger Pierre Bauer mit Handschlag begrüßt.

Eine Distanzierung vonseiten der Organisatorin Janine Reinecke blieb bis heute aus. Im Gegenteil: diese lädt sogar offen alle Faschist*innen dazu ein, sich der Veranstaltung anzuschließen und „friedlich“ miteinander für das „selbe Ziel“ zu demonstrieren. Ergänzend hierzu hetzt sie selbst auf ihren Veranstaltungen und bei öffentlichen Medien wie Facebook gegen Linke und unterstützt die hassverbreitende Rhetorik der Nazis gegen das Bündnis gegen Rechts (BgR) in Braunschweig.

Im Vorfeld der Veranstaltung am Samstag verklebte der Nazi Pierre Bauer zusammen mit einer weiteren Person (Bild m.l.) NPD-Sticker rund um die Gegend des Braunschweiger Bahnhofs, sowie des Gewerkschafthauses. Hierbei wurden die beiden von den Bullen erwischt und am Hagenmarkt kontrolliert. Kurz danach waren genau diese Nazis Teilnehmende der Kundgebung am Schlossplatz – im vertrauten Gespräch mit Ordnern der Veranstaltung. Unter ihnen zwei Personen aus dem Umfeld der JN, die auch Teilnehmende der JN Kundgebung waren, die am vergangenen Donnerstag (11.06.2020) statt fand.

Dies stellt keinen Einzelfall dar: auch der Faschist und Funktionär der NPD, Carsten Dicty, wurde bereits als Ordner von Janine Reinecke eingesetzt. Die Zusammenarbeit mit gewalttätigen Nazis scheint sie dabei in keinster Weise zu stören. Dieser Schulterschluss mit der Naziszene ist bedrohlich, in höchstem Maße naiv und gefährlich. Immer wieder versuchen Faschist*innen gezielt Protest-Bewegungen wie beispielsweise „fridays for future“, „fridays gegen Altersarmut“ oder die der „Infektionsschutzgegner*innen“ zu vereinnahmen und so ihr faschistisches Gedankengut gesellschatfstauglich zu machen.

Bei Janine Reinecke geht diese Taktik auf; hier wird den Worten der Nazis Glauben geschenkt, Unwahrheiten akzeptiert und diese oftmals direkt unterstützt und verbreitet.

Es bleibt an uns auf diese Zustände hinzuweisen, die Zusammenarbeit mit Nazis offenzulegen und solche Veranstaltungen zu sabotieren und zu verhindern.

Alle zusammen gegen den Faschismus!

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