Solidarität – antifa.elf https://antifaelf.blackblogs.org Antifaschistische Gruppe aus Oldenburg Tue, 10 Dec 2019 19:05:03 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://antifaelf.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1023/2019/08/cropped-Banner-copy.hell_-2-32x32.jpg Solidarität – antifa.elf https://antifaelf.blackblogs.org 32 32 Angriffe auf Oldenburger Maryam Moschee und IBIS e.V. https://antifaelf.blackblogs.org/2018/03/11/angriff-auf-oldenburger-maryam-moschee-und-ibis-e-v/ https://antifaelf.blackblogs.org/2018/03/11/angriff-auf-oldenburger-maryam-moschee-und-ibis-e-v/#respond Sun, 11 Mar 2018 11:52:53 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2018/03/11/angriff-auf-oldenburger-maryam-moschee-und-ibis-e-v/ Continue reading "Angriffe auf Oldenburger Maryam Moschee und IBIS e.V."

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Am Mittwoch, den 21.02.2018, gab es einen Angriff auf die Maryam Moschee in Oldenburg. Die noch unbekannten Täter*innen hinterließen zahlreiche neonazistische Symbole. So wurden unter anderem an die Fassade der Moschee Hakenkreuze und SS-Runen, vermutlich mit einem Edding gemalt. Zudem wurden diverse rassistische Parolen hinterlassen. Auch gab es eine gezeichnete Darstellung, die den im muslimischen Glauben als Propheten angesehen Mohammed als Schwein darstellt. Zwei Türschlösser des Gebäaudes wurden zusätzlich mit Sekundenkleber unbrauchbar gemacht.


Hakenkreuzschmiererei auf der Maryam Moschee in Oldenburg
Bild: privat

Laut eines Berichtes der NWZ konnte ein 44-Jähriger Oldenburger als Tatverdächtiger dingfest gemacht werden. Aufgrund der verwendeten Symbole kann von einer neonazistischen Tat ausgegangen werden.
Kurz darauf kam es auch in Bremen zu einem ähnlichen Angriff auf eine Moschee.

Nur wenige Tage später wurde auch die Interkulturelle Arbeitsstelle IBIS e.V. Ziel einer neonazistischen Attacke. Unter anderem an den Garagen auf der Rückseite des Gebäudes wurden Hakenkreuze und andere neonazistische Schmierereien hinterlassen. Auch am Nebengebäude und bei der Bushaltestelle „Agentur für Arbeit“ fanden sich entsprechende Sprühereien.
Immer wieder tauchen auch Aufkleber im Umfeld der IBIS auf, welche rassistische Beleidigungen gegen Geflüchtete verbreiten. Der Verein ist für unterstützende Projekte mit Geflüchteten sowie antirassistische und antidiskrimierende Arbeit bekannt.


Auch IBIS e.V. wurde Ziel einer neonazistischen Attacke
Bild: IBIS e.V.


Neonazicode „88“ bei der Bushaltestelle „Agentur für Arbeit“
Bild: IBIS e.V.

Mehr Informationen finden sich in der Stellungnahme der IBIS e.V.

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3. Mai 1945 – Tag der Befreiung Oldenburgs vom Nationalsozialismus https://antifaelf.blackblogs.org/2017/05/04/3-mai-1945-tag-der-befreiung-oldenburgs-vom-nationalsozialismus/ https://antifaelf.blackblogs.org/2017/05/04/3-mai-1945-tag-der-befreiung-oldenburgs-vom-nationalsozialismus/#respond Thu, 04 May 2017 03:58:42 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2017/05/04/3-mai-1945-tag-der-befreiung-oldenburgs-vom-nationalsozialismus/ Continue reading "3. Mai 1945 – Tag der Befreiung Oldenburgs vom Nationalsozialismus"

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Vor 72 Jahren, am 3. Mai 1945, kapitulierte Oldenburg vor den anrückenden alliierten, vorwiegend kanadischen Truppen. Für die Verfolgten und Gegner*innen des Naziregimes, war dies der Tag ihrer Befreiung von der Barbarei des Nationalsozialismus in Oldenburg.
Wie im Vorjahr gedachten Antifaschist*innen der Menschen, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden.
In der Peterstrasse wurden Rosen an die Gedenkwand für die ermordeten jüdischen Bürger*innen und auf das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus gelegt. Außerdem wurde mit Flyern und Transparenten auf die Befreiung vom Nationalsozialismus aufmerksam gemacht.

Thank you, merci & спасибо an alle alliierten Truppen und Partisan*innen, für ihren Einsatz und ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus in Europa.

Die Fotos können mit Quellenangabe (antifa.elf Oldenburg) frei verwendet werden. Falls die Bilder in höherer Auflösung benötigt werden, kann dies per Mail erfragt werden. Über eine Rückmeldung, wenn Bilder verwendet werden, freuen wir uns.

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3. Mai 1945 – Tag der Befreiung in Oldenburg – https://antifaelf.blackblogs.org/2016/05/03/3-mai-1945-tag-der-befreiung-in-oldenburg/ https://antifaelf.blackblogs.org/2016/05/03/3-mai-1945-tag-der-befreiung-in-oldenburg/#respond Tue, 03 May 2016 20:07:27 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2016/05/03/3-mai-1945-tag-der-befreiung-in-oldenburg/ Continue reading "3. Mai 1945 – Tag der Befreiung in Oldenburg –"

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Vor 71 Jahren, am 3. Mai 1945, kapitulierte Oldenburg vor den anrückenden alliierten, vorwiegend kanadischen Truppen.
Für die Verfolgten und Gegner*innen des Naziregimes war dies der Tag ihrer Befreiung von der Barbarei des Nationalsozialismus in Oldenburg.

Um an diesen Tag denen durch die Nazis verfolgten und ermordeten Menschen zu gedenken, versammelten sich Antifaschist*innen vor dem PFL in der Peterstrasse und legten Rosen an die Gedenkwand für die ermordeten jüdischen Bürger*innen und auf das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus und machten mit Flyern und Transparenten auf diesen historischen Tag aufmerksam.

Auch wenn vor 71 Jahren das Naziregime besiegt wurde, bedeutet es nicht, dass menschenverachtende Ideologien in unserer Gesellschaft verschwunden sind. Ein konsequenter Antifaschismus gegen Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus ist also immer noch notwendig.

In diesem Sinne:

Thank you, merci & спасибо an alle alliierten Truppen und Partisan*innen, für ihren Einsatz und ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus in Europa.

Es folgt eine kurze Fotostrecke. Für eine größere Ansicht Rechtsklick auf das Bild –> „Grafik anzeigen“.

Die Fotos können mit Quellenangabe (antifa.elf Oldenburg) frei verwendet werden. Falls die Bilder in höherer Auflösung benötigt werden, kann dies per Mail erfragt werden. Über eine Rückmeldung, wenn Bilder verwendet werden, freuen wir uns.

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Guter Sexismus, schlechter Sexismus – und was hat das alles mit Rassismus zu tun? https://antifaelf.blackblogs.org/2016/02/02/guter-sexismus-schlechter-sexismus-und-was-hat-das-alles-mit-rassismus-zu-tun/ https://antifaelf.blackblogs.org/2016/02/02/guter-sexismus-schlechter-sexismus-und-was-hat-das-alles-mit-rassismus-zu-tun/#respond Tue, 02 Feb 2016 21:05:56 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2016/02/02/guter-sexismus-schlechter-sexismus-und-was-hat-das-alles-mit-rassismus-zu-tun/ Continue reading "Guter Sexismus, schlechter Sexismus – und was hat das alles mit Rassismus zu tun?"

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Seit der Silvesternacht 2015 gibt es in Deutschland einen neuen Sexismus-Diskurs. Generell ist es für uns ein wünschenswerter Fortschritt, dass die Strukturen, die zu sexualisierter Gewalt führen nicht nur Beachtung in der breiten Öffentlichkeit finden, sondern auch problematisiert werden. So musste Justizminister Heiko Maas nun endlich der Umsetzung der Istanbuler Konvention zustimmen.Aber mehr Positives kann von der derzeitigen Auseinandersetzung in unseren Augen leider nicht berichtet werden.
Denn die Auseinandersetzungen mit dem Thema Sexismus und sexualisierte Gewalt strotzen nicht nur von Sexismus, sondern auch von Rassismus. Dies ist ein Zustand und ein Diskurs auf allen Ebenen, der uns zunächst sprachlos macht. Der vorliegende Text stellt einen Versuch dar, sich von dieser Sprachlosigkeit zu lösen und einen Ansatz für eine kritische Auseinandersetzung zu schaffen.

Rassismus und Sexismus sind weit verbreitete Herrschafts- und Diskriminierungsmechanismen, die uns in unserem alltäglichem Leben, Denken und Handeln konfrontieren und beeinflussen. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Autorinnen aus einer weiblichen Perspektive mit sexistischen Erfahrungen verschiedener Art schreiben. Allerdings beschränken sich Erfahrungen rassistischer Art aus einer weißen* Perspekive der Autorinnen nur auf eine Beobachter*innenposition.
Wir verurteilen Sexismus, Street Harassment und sexualisierte Gewalt aufs Schärfste, dabei ist es egal von wem gegen wen. Eine Relativierung der Taten ist ebenfalls nicht hinzunehmen. Dies passiert zum Teil auch in „linken Strukturen“, ob durch „witzige“ Bildchen linker Gruppen auf Facebook oder durch dumme Sprüche von Einzelpersonen.

Schlechter Sexismus? Guter Sexismus?

Es ist ganz einfach: Es gibt keinen „guten“ Sexismus. Wenn ein Mann einer Frau sagt, sie solle seinen Spruch über ihr Aussehen doch als Kompliment sehen, dann ist es Sexismus. Wenn ein Mann an einer Frau gegen ihren Willen (sexuelle) Handlungen ausübt, dann ist es Sexismus. Wenn in linken Kontexten ein erstauntes „Voll cool, dass du – als Frau! – bei der Demo die erste Reihe machst!“ kommt, dann ist es Sexismus. Wenn ein Mann nach drei Dates der Meinung ist, jetzt „doch mal rangelassen werden zu müssen“, dann ist es Sexismus. Wenn die Lehrer*innen den Mädchen der Schule sagen, sie sollen sich nicht so aufreizend kleiden, weil es sonst männliche Mitschüler oder Personal irritiert, dann ist es Sexismus.Wenn ein Mann nach dem Mottto „Wer ficken will muss freundlich sein“ rumheult, dass er „nur“ in der „Friendzone“ ist, dann ist es Sexismus. Wenn ein Mann einer Frau die Wasserkiste aus der Hand nimmt, um sie ins Haus zu tragen, weil er ihr diesen Kraftakt – als Frau – nicht zutraut, dann ist es Sexismus. Wenn deutsche Männer „ihre“ Frauen vor Übergriffen nicht-deutscher Beschützen wollen, dann ist es Sexismus. Aber es ist ja alles nur gut gemeint. Aber was haben wir schon als Kinder gelernt? Gut gemeint ist der kleine Bruder von Scheiße!

Warum dann „guter Sexismus“ im Titel, wenn es ihn doch gar nicht gibt? Weil derzeit in der deutschen Öffentlichkeit ein schlechter Sexismus im Diskurs steht. Es ist der Sexismus, der von „nicht-deutschen Männern“ (aus „nicht-deutschen Kulturen“ mit „nicht-deutschen Werten“) ausgeht, vor dem deutsche Frauen geschützt werden müssten. Von deutschen Männern, natürlich.
Dabei sollte klar sein, dass Sexismus immer schlecht ist. „Guter Sexismus“ ist dabei kein Sexismus in den Augen der Verursacher. Er zeigt sich jedoch beispielsweise darin, wenn der Focus auf seiner Titelseite sexualisierte Übergriffe anprangert. Dort wird durch die erotisierte Darstellung einer Frau in der Opferrolle, blondes Haar, leicht lasziv geöffnetem Mund und Objektivierung des Körpers selbst Sexismus produziert und reproduziert. Durch die ausschließlich schwarzen Handabdrücke auf dem Körper der Frau liefert der Focus ein gutes Beispiel für die Verzahnung von Sexismus und Rassismus.
Das Magazin schafft es hier durch eine sexistische Darstellung mit rassistischen Schuldzuweisungen den Sexismus anzuprangern, den es aus einer rassistischen Haltung heraus ausmacht. Klingt absurd, ist es auch. Und dies ist nur ein Beispiel.

Ein lokales Beispiel findet sich in der „NordWestZeitung“ vom 16.01.2016. Dort problematisiert eine Polizeibeamtin Sexismus. Dies tut sie jedoch durch die Re_produktion rassistischer Stereotype, indem sie Sexismus bei „junge[n] ausländische[n] Männer[n]“ ausmacht, die „allein schon wegen ihres Alters einen Testosteronüberschuss haben“ und die „ zum Teil aus Ländern [kommen], in denen sie außer ihrer Mutter noch keine unverschleierte Frau gesehen hätten.“ Auch hier sind sexistische Muster zu finden, da die Polizeibeamtin eine eindeutige Selbst- bzw. Teilschuld bei nicht selbstbewussten Frauen ausmacht. Dies lässt zumindest der Umkehrschluss der Aussage „Das ist eine Frage des Auftretens. Ich persönlich sehe mich nicht in der Opferrolle“ zu.
Es gibt zahlreiche weitere Beispiele in der lokalen und überregionalen Berichterstattung über sexualisierte Übergriffe. Erwähnenswert ist besonders ein weiterer Artikel der NWZ vom 11.01.2016. Hier kommt die Frage auf, warum es wichtig sei, die Nationalitäten der Täter zu nennen. Und vor allem wie der Schreiber auf die Idee kommt, die Geflüchtetenunterkunft namentlich zu erwähnen, in der einer der Täter untergebracht ist. Was für Konsequenzen so etwas haben kann sollte ein Journalist bedenken.

Wer sind denn nun die Täter?

Wie bereits erwähnt sind es rassistische Täterprofile, welche in der Öffentlichkeit und in sozialen Netzwerken ausgemacht werden. Wenn einer der Täter nicht deutscher Staatsangehörigkeit ist, findet es meist auf allen Kanälen Erwähnung. Die Beschreibung der Täter in Köln in der Silvesternacht schien mit „nordafrikanisch oder arabisch“ so schwammig, dass es fast lächerlich wäre, wäre es nicht so traurig. Auch Aussagen wie die der Polizeibeamtin aus Oldenburg über die „jungen, ausländischen Männer“ werden unkommentiert und kritiklos abgedruckt. Diese derzeitige Stimmung machen sich viele Menschen zu Nutze. Populistische und rassistische Gruppen und Einzelpersonen geben den Fingerzeig auf etwas, wovor sie angeblich immer gewarnt hätten: dem übergriffigen, triebgesteuerten Fremden aus dem Ausland.
Es zeigt sich jedoch, dass es den Nazis, Rassist*innen, „besorgten Bürger*innen“ und Populist*innen, die jetzt aufschreien, nicht wirklich um den Schutz von Frauen oder einen besseren Umgang mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt in Justiz, Öffentlichkeit und auch Privatleben geht (was wünschenswert wäre). Es findet in diesen Kreisen keine ehrliche Auseinandersetzung mit den Mechanismen, die sexualisierte Gewalt hervorbringen, begünstigen und die Täter schützen, statt.

Deshalb hier noch ein kleiner Zahlen-Exkurs:
Jede 7. Frau ab dem 16. Lebensjahr wurde mindestens einmal in ihrem Leben vergewaltigt.
Jede/s 3. bis 4. Mädchen/ Frau hat in ihrem Leben sexualisierte Gewalt erfahren.
Mehr als jede 2. Frau (58%) im Alter zwischen 16 und 85 Jahren hat in ihrem Leben bisher sexuelle Belästigung erlebt.
98% der Täter sind männlich.
Meist ist die Tat geplant.
Sowohl die Betroffenen, als auch die Täter stammen aus allen (Bildungs-)Schichten – dieser Faktor spielt keine Rolle.
70-80% der Täter stammen aus dem sozialen Nahbereich der Betroffenen (Vater, Onkel, Nachbar, Lehrer, Freunde, Partner etc.).

Diese oder ähnliche Zahlen sind allen bekannt, die sich mit dem Thema sexualisierte Gewalt je auseinander gesetzt haben. Diese Zahlen sind wichtig, um hartnäckige Lügen und Mythen zu enttarnen, die dennoch stark in den Köpfen der Leute verankert sind.
Diese Vorstellungen und Mythen sind auf vielen Ebenen problematisch und zeigen auch, wie der Umgang mit Sexismus und Rassismus zusammen hängt.
Angesichts der Zahlen erscheint es natürlich sinnvoll, wenn wir Mädchen und Frauen warnen und ihnen sagen, sie sollen vorsichtig sein. Diese Warnungen zeigen jedoch bereits die Wirkungsweisen sexistischer (und wie wir später sehen: rassistischer) Mechanismen. So wird Mädchen bspw. gesagt, sie sollen nachts nicht durch dunkle Gassen gehen (Umkehrschluss: passiert in einer solchen Gasse doch etwas, haben sie zumindest eine Teilschuld, da sie diese Warnung nicht umgesetzt haben). Sie sollten sich nicht zu aufreizend kleiden (Umkehrschluss: passiert ihnen etwas, sind sie zumindest zum Teil selbst Schuld, da ihnen ja vorher schon gesagt wurde, dass solch ein Outfit provoziere). Niemand kommt allerdings auf die Idee, Jungs zu sagen, dass das Outfit eines Mädchens keine Provokation sondern ihr gutes Recht ist. Die Frau erfährt nicht sexualisierte Gewalt, weil sie einen zu knappen Rock trägt, sie erfährt diese Gewalt, weil sie eine Frau ist.
Auf einer anderen Ebene problematisch erscheint diese Umgangsweise mit sexualisierter Gewalt (-Prävention) bei der Betrachtung der Täter. Diese stammen zum Großteil aus dem sozialen Nahbereich der Betroffenen. Eine Auseinandersetzung damit, dass eine Person im engeren Freundes- oder Familienkreis zu so einer Tat fähig sein kann, ist erschütternd und für viele Menschen nicht vorstellbar. Es ist allerdings Tatsache, dass diese Menschen eine größere Gefahr darstellen als der Triebtäter, der nachts im Park auf die nächste zufällig vorbei gehende Frau lauert.
Die Vorstellung vom Triebtäter hält sich jedoch hartnäckig und begünstigt so auch rassistische Vorstellungen. Denn der Triebtäter ist der Fremde. Und der Fremde ist häufig eine Person, die mit rassistischen Denkmustern in einer nicht-deutschen Person gesehen wird.

Die rassistische Antisexismusfront

Die Amadeu Antonio Stiftung drückt es so aus: „Statt über Schutzkonzepte für Opfer und über deren Situation nachzudenken, wurde die Diskussion mit rassistischen Bildern aufgeladen“
Seit der Silvesternacht haben sich vermehrt in ganz Deutschland selbsternannte „Bügerwehren“ gegründet. Auch in Oldenburg gibt es mindestens 3 verschiedene Gruppen, die sich den Schutz „deutscher Straßen“ auf die Fahne geschrieben haben. Es ist ein beunruhigender Trend, der sich da auftut. Das Phänomen der „Bürgerwehr“ ist nicht neu, allerdings in diesem Ausmaße schon. Die Facebook-Gruppen lesen sich hier auch wieder einmal nicht nur stark rassistisch, sondern auch sexistisch.
Bereits Anfang des Jahres gab es von einer Politikerin der Partei „die Linke“ aus Thüringen eine parlamentarische Anfrage, wonach mindestens 7 „Bürgerwehren“ bundesweit „Anhaltspunkte für eine rechtsextremistische Ausrichtung“ hätten. Daraufhin räumte die Bundesregierung schon selbst ein, dass diese Aufzählung nicht vollständig sei. Ein Blick in die Mitgliederlisten der Facebook- „Bürgerwehren“ zeigt, dass es nicht nur ein Verdacht, sondern eine Tatsache ist. Neben „besorgten Bürger*innen“ treffen hier Menschen aufeinander, die in Parteien wie der NPD oder der AfD verortet sind, in neonazistischen Kameradschaftszusammenhängen auffielen, oder bekannte Neonazis oder Hooligans sind. Der Grund für ihr Interesse an „Bürgerwehren“ stellt hierbei eindeutig eine Instrumentalisierung von sexistischen oder gewalttätigen Vorfällen für ihren Rassismus, für Populismus und Agitation dar.
Wir finden es wichtig, dass wir Diskussionen über Sexismus, sexualisierte Gewalt und unseren Umgang damit führen. Aber in einer solchen Diskussion darf Rassismus keinen Platz haben. Lasst uns die Rassist*innen, die als „Antisexismusfront“ auftreten, entlarven und ihnen keinen Raum geben.

Weiterführende Literatur:

Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung: Das Bild des „übergriffigen Fremden“. Warum ist es ein Mythos? Wenn mit Lügen über sexualisierte Gewalt Hass geschürt wird.

Not Getting it: Sexuelle Gewalt als gesellschaftlich-strukturelles Problem

Studie der Bundeminesteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland

Buch: antissexismus_reloaded. Zum Umgang mit sexualisierter Gewalt – ein Handbuch für die antisexistische Praxis. UNRAST Verlag

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„Bürgerwehr“ ins rechte Licht rücken https://antifaelf.blackblogs.org/2016/01/14/buergerwehr-ins-rechte-licht-ruecken/ https://antifaelf.blackblogs.org/2016/01/14/buergerwehr-ins-rechte-licht-ruecken/#respond Thu, 14 Jan 2016 20:37:55 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2016/01/14/buergerwehr-ins-rechte-licht-ruecken/ Continue reading "„Bürgerwehr“ ins rechte Licht rücken"

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Morgen, am 15.01. um 21 Uhr plant eine Gruppe von Neonazis und Hooligans in der oldenburger Innenstadt das erste mal als „Bürgerwehr“ zu patrouillieren.
Doch dabei geht es dieser „Bürgerwehr“ keineswegs darum, die Straßen sicherer zu machen. Letztlich bedeuten patrouillierende Rassist*innen immer eine konkrete Gefahr für alle Menschen, denen eine vermeintlich andere Kultur oder Herkunft zugeschrieben wird.

Dabei schieben sie die medial thematisierten Vorfälle der Silvesternacht vor, um Rassismus zu legitimieren.
Es ist jedoch zu betonen, dass sexualisierte Gewalt im Gegensatz zu anderen Gewalttaten schichtübergreifend und unabhängig von Nationalitäten oder ähnlichem passiert. Wir haben es hier nicht mit einem Problem von Geflüchteten zu tun, sondern mit einem Problem patriarchal geprägter Strukturen an sich.

Wir rufen hiermit dazu auf, morgen (15.01.) um 20 Uhr am Schlossplatz zu sein. Bringt eure Taschenlampen mit.
Wir wollen diese „Bürgerwehr“ als das offenbaren, was sie sind: eine Gruppe von rassistischen Neonazis und Hooligans, die ins rechte Licht gerückt werden müssen und die keinen Platz auf der Straße haben.
Passt auf euch auf und bewegt euch nicht alleine durch die Straßen!
#Ol1501

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Keine rassistische Hetze in Eversten – vorerst https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/30/keine-rassistische-hetze-in-eversten-vorerst/ https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/30/keine-rassistische-hetze-in-eversten-vorerst/#respond Mon, 30 Nov 2015 19:53:01 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2015/11/30/keine-rassistische-hetze-in-eversten-vorerst/ Continue reading "Keine rassistische Hetze in Eversten – vorerst"

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Obwohl bereits im Vorfeld bekannt wurde, dass das Stadthotel Eversten die Buchung für eine geplante „Bürgerversammlung“stornierte, fanden sich am Abend des 30. November etwa 30 Antifaschist*innen vor dem Hotel ein. Es wurde wie bereits in Oldenburg-Etzhorn deutlich gemacht, dass rassistische Hetze und sämtliche Versuche von Rassist*innen und „besorgten Bürger*innen“, sich zu organisieren, nicht hingenommen werden.
Schlussendlich ließen sich auch nur vereinzelt Interessent*innen der Veranstaltung blicken und verschwanden schnell wieder.

Auch wenn dieser Abend aus antifaschistischer Perspektive als Erfolg zu verbuchen ist, gilt es weiterhin aufmerksam zu sein. Am 07. Dezember plant die Stadt Oldenburg eine Informationsveranstaltung zu den geplanten Wohncontainern für Geflüchtete in Eversten. Da auch die Oldenburger NPD auf den Termin hinweist, ist auch hier wieder vielfältiges Engagement gefragt.

Die Fotos können mit Quellenangabe (antifa.elf Oldenburg) frei verwendet werden. Falls die Bilder in höherer Auflösung benötigt werden, kann dies per Mail erfragt werden. Über eine Rückmeldung, wenn Bilder verwendet werden, freuen wir uns.

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Nur ca. 30 Teilnehmer*innen bei Neonazikundgebung in Wilhelmshaven https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/12/nur-ca-30-teilnehmerinnen-bei-neonazikundgebung-in-wilhelmshaven/ https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/12/nur-ca-30-teilnehmerinnen-bei-neonazikundgebung-in-wilhelmshaven/#respond Wed, 11 Nov 2015 22:06:00 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2015/11/12/nur-ca-30-teilnehmerinnen-bei-neonazikundgebung-in-wilhelmshaven/ Continue reading "Nur ca. 30 Teilnehmer*innen bei Neonazikundgebung in Wilhelmshaven"

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Lediglich 30 Neonazis, Rocker und „besorgte“ Bürger*innen fanden sich am vergangenem Samstag, 07.11.2015, zu einer Kundgebung gegen „Asylmissbrauch und Masseneinwanderung“ im Wilhelmshavener Stadtteil Fedderwardergroden ein. Aufgerufen zu dieser Kundgebung hat die „Aktionsgruppe Weser/Ems“, eine Vernetzungsstruktur, welche maßgeblich von Oldenburger und Friesischen Neonazis getragen wird.


Foto: recherche-nord

Neonazis, Rocker und „Wilgida“

Anmelderin war Vanessa Stindt, welche im Vorfeld wert darauf legte, dass sie Mitglied der „Aktionsgruppe Weser/Ems“ ist. Aufgefallen ist die Wittmunderin zuletzt als Teil einer Neonazigruppe, welche in Oldenburg-Etzhorn versuchte, Hetze gegen Geflüchtete zu betreiben.


Anmelderin Vanessa Stindt aus Wittmund, Mitglied der „Aktionsgruppe Weser/Ems“
Foto: recherche-nord

Aus Oldenburg fiel die Beteiligung an der Kundgebung außerordentlich schwach aus. Lediglich der NPD-Unterbezirksvorsitzende Eckard Aden reiste an. Aden ist derzeit sehr umtriebig – so ist er neben seiner Tätigkeit für die NPD auch federführend bei der „Aktionsgruppe Weser/Ems“ und der Kameradschaft „Freies Oldenburg“ aktiv. Aus NPD-Strukturen waren außerdem Albert Wille, NPD-Unterbezirk Ostfriesland-Friesland, sowie der stellvertretende niedersächsische NPD-Landesvorsitzende Ingo Helge aus Schnerverdingen anwesend.


NPD-Aktivisten Eckhard Aden aus Oldenburg (links im Bild) und Jens Wagenlöhner aus Wilhelmshaven (rechts)
Foto: recherche-nord

Daniela Bliesener aus Schortens, derzeit eine der wohl aktivsten Neonazis aus der Region, trat während der Kundgebung als Rednerin in Erscheinung. Als „Anti-Antifa-Fotograf“ versuchte sich der aus Walsrode stammende Sören Surdyk. Surdyk war vor wenigen Jahren noch in Oldenburger Neonazistrukturen aktiv. Als Gastredner war zudem Johannes Welge aus dem Kreisverband Hildesheim der Kleinstpartei „Die Rechte“ angereist.


Bildmitte: „Wilgida“-Kopf Volker Hillnhütter aus Wilhelmshaven. Rechts im Bild: Daniela Bliesener aus Schortens
Foto: recherche-nord


Sören Surdyk aus Walsrode
Foto: recherche-nord

Aus Wilhelmshaven war eine Mischszene aus Rockern des „Schwarzen Rudels“, Neonazis und den Betreibern der Facebook-Seite des lokalen PEGIDA-Ablegers „Wilgida“ vor Ort. Aus dem organisierten Neonazispektrum waren beispielsweise Mirko Evers und Jens Wagenlöhner anwesend. Jens Malte Hillers hingegen ist sowohl der örtlichen Neonaziszene zuzurechnen als auch dem Gremium-Supporter-Club „Schwarzes Rudel Wilhelmshaven“. Auch anwesend war der Vorsitzende dieses Rocker-Clubs, Volker Hillnhütter, welcher auch einer der beiden Betreiber der Facebookseite „Wilgida“ ist.

Huch? Eine Nazikundgebung?

Im Nachhinein bekundete „Wilgida“ via Facebook, sich „nicht mit allen Aussagen identifizieren“ zu können. Genauer wurden sie dabei nicht. Diese Distanzierung erscheint mehr als unglaubwürdig. So sind „Wilgida“-Chef Volker Hillnhütter und der langjährige Neonazi Jens Malte Hillers im selben Rockerclub aktiv und begrüßten sich dementsprechend herzlich auf der Kundgebung


Neonazis und „Wilgida“ vereint
Foto: recherche-nord

Darüber hinaus arbeiteten Neonazis und „Wilgida“ bereits in der Vergangenheit eng zusammen. An einem ersten „Spaziergang“ des PEGIDA-Ablegers am 16.September 2015 nahmen die bekannten Wilhelmshavener Neonazis teil, ebenso wie an einem Versuch, ein Willkommensfest für Geflüchtete zu stören.

Auch auf ideologischer Ebene sind kaum Unterschiede zwischen neonazistischem Gedankengut und den „Wildiga“-Inhalten festzustellen. Vor allem in der Wortwahl gleichen sich Neonazis und „Wilgida“ sehr, wenn beide von „nicht kompatiblen Einwanderern“ sprechen oder auf Parolen wie „Nein zum Heim“ zurückgreifen.

Nicht zuletzt wurde die Kundgebung in Wilhelmshaven klar als Veranstaltung einer neonazistischen Struktur beworben. Auch die NPD-Unterbezirke Oldenburg sowie Ostfriesland/Friesland warben für die Veranstaltung, genau wie der niedersächsische Landesverband der Nazipartei. Es war also eindeutig, dass es sich um eine Kundgebung der Neonaziszene handelt. Dennoch warb „Wilgida“ intensiv dafür. Sich im Nachhinein darüber zu wundern, auf einer Neonaziveranstaltung gelandet zu sein, erscheint zumindest bizarr.

Ausblick

Gegen die rassistische Kundgebung protestierten weit mehr als 400 Menschen aus verschiedenen politischen Spektren. Der Protest wurde lautstark direkt an der Absperrung zur Kundgebung geäußert, so dass kein Wort der neonazistischen Redner*innen zu verstehen war. Außerdem erschienen statt der angemeldeten 50 Teilnehmer*innen lediglich knapp 30 Personen.

Der Tag ist daher aus antifaschistischer Sicht als Erfolg zu werten. Dennoch kann für die Region keine Entwarnung gegeben werden. „Wilgida“ und Neonazis werden weiterhin gemeinsam versuchen, rassistische Hetze zu betreiben und ein Klima der Angst zu schaffen.


Gewaltfantasien gegen Geflüchtete
Bildquelle: Stopp-Rechts

Während der Kundgebung kam es auch zu versuchten Übergriffen auf Gegendemonstrant*innen. Schon während des ersten „Wilgida“-Spaziergangs am 15.09.2015 gab es den Versuch, einen Antifaschisten mit einem Auto anzufahren. 12 Tage später versuchte der gleiche Personenkreis, ein Willkommensfest für Geflüchtete zu stören.
Doch nicht nur mit körperlicher Gewalt versuchen „Wilgida“ und Neonazis, Räume zu besetzen und für sich zu beanspruchen. Auch bei Informationsveranstaltungen zu neu entstehenden Geflüchtetenunterkünften knüpfen sie an rassistische Ressentiments an und probieren so, die Diskussionen zu bestimmen.


Jens Malte Hillers überpringt die Polizeiabsperrung und versucht, Gegendemonstrant*innen anzugreifen
Foto: recherche-nord

Es ist also weiterhin vielfältiges antifaschistisches Engagement in Wilhelmshaven und Umgebung gefragt.

Aktuelle Informationen finden sich beim „Antifaschistischen Anker Wilhelmshaven“.

Pressespiegel zur Neonazikundgebung

Fotogalerie (recherche-nord)
WHV gemeinsam verANKERt gegen Rechts – Einheit gegen Peinlichkeit (Antifaschistischer Anker Wilhelmshaven)
Bericht ( Stopp-Rechts)
Video (Wilhelmshavener Zeitung)
Lautstarkes Signal gegen Rechts (Wilhelmshavener Zeitung)
Kundgebung gegen den rechten Aufmarsch (Gegenwind WHV)

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https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/12/nur-ca-30-teilnehmerinnen-bei-neonazikundgebung-in-wilhelmshaven/feed/ 0
Wilhelmshaven: Update https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/04/wilhelmshaven-update/ https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/04/wilhelmshaven-update/#respond Wed, 04 Nov 2015 10:31:51 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2015/11/04/wilhelmshaven-update/ Continue reading "Wilhelmshaven: Update"

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Angesichts der geplanten Neonazikundgebung am kommenden Samstag in Wilhelmshaven gibt es nun eine angemeldete Gegenkundgebung. Diese beginnt um 12:00 Uhr auf dem Parkplatz der ehem. Hauptschule Nogatstraße.

Aus Oldenburg wird es eine gemeinsame Zuganreise geben. Treffpunkt ist der Oldenburger Hauptbahnhof um 10:15 Uhr. Wir nehmen dann den Zug um 10:36 Uhr von Gleis 5.

Update 05.11.2015

Neben mehreren antirassistischen Kundgebungen (aktuelle Infos gibt es weiterhin hier und hier) meldet sich nun auch der lokale ALFA-Ableger zu Wort. Die AfD-Abspaltung ruft am kommenden Samstag zu einer Demonstration gegen „AntiFa“ und „Wilgida“ auf. In gewohnter extremismustheoretischer Manier setzt ALFA somit rassistische, nationalistische und antisemitische Hetze mit antifaschistischem und antirassistischem Engagement gleich und verharmlost damit Propaganda und Taten der Neonazis und Rassist*innen. Die Populist*innen wollen mit der geplanten Aktion der „bürgerlichen Mitte eine Stimme“ geben, wie es im Einladungstext heißt. Bis dato ganze vier Facebookzusagen untermauern diesen Anspruch eindrücklich.

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https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/04/wilhelmshaven-update/feed/ 0
Wilhelmshaven: Neonazikundgebung am 07.11.2015 geplant https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/02/wilhelmshaven-neonazikundgebung-am-07-11-2015geplant/ https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/02/wilhelmshaven-neonazikundgebung-am-07-11-2015geplant/#respond Mon, 02 Nov 2015 21:17:24 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/2015/11/02/wilhelmshaven-neonazikundgebung-am-07-11-2015geplant/ Continue reading "Wilhelmshaven: Neonazikundgebung am 07.11.2015 geplant"

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Seit mehreren Wochen spannt sich die Situation in Wilhelmshaven zunehmend an. Der lokale PEGIDA-Ableger „WILGIDA“ hetzt nicht nur auf Facebook in rassistischer Manier, sondern versucht auch auf der Straße ein Klima der Angst zu schaffen. Während eines ersten geplanten WILGIDA-Spaziergangs am 16.September 2015 gab es den Versuch des bekannten Neonazis Jens Malte Hillers, einen Antifaschisten körperlich anzugreifen. Auch versuchten ca. 15 Rassist*innen ein Willkommensfest für Geflüchtete zu stören. Bei verschiedenen Informationsveranstaltungen in Wilhelmshaven und im Umland zu geplanten Geflüchtetenunterkünften waren die Neonazis präsent und versuchten, das Wort zu ergreifen und vorhandene rassistische Stimmungen für sich zu nutzen. Darüber hinaus gibt es neben rassistischer Hetze auch regelmäßige Drohungen gegen Antifaschist*innen in Wilhelmshaven, vor allem über die WILGIDA-Facebookseite. Momentan wird gegen die Betreiber der WILGIDA-Seite wegen Volksverhetzung ermittelt.

Die Struktur der WILGIDA besteht wie ihr Kopf Volker Hillnhütter, Präsident des Rockerclubs „Schwarzes Rudel Wilhelmshaven“, aus Mitgliedern der ehemaligen Gruppierung „Fight Squad Portcity“ sowie Aktivist*innen der örtlichen Neonaziszene wie Jens Malte Hillers, Jens Wagenlöhner und Daniela Bliesener. Alle drei zählen zu den aktivsten Neonazis der Region und sind auch überregional regelmäßig auf Neonaziaufmärschen anzutreffen. Jens Malte Hillers ist zudem ebenso wie der Neonazi Robin Sudbrink aus Hude Mitglied des Gremium-Supporter-Clubs „Schwarzes Rudel Wilhelmshaven“.


Kopf der „WILGIDA“-Gruppe: Volker Hillnhütter aus Wilhelmshaven (mit rotem Kragen) hier bei der ersten „OLGIDA“-Kundgebung am 16.März 2015
Foto: recherche-nord

Darüber hinaus existiert seit Ende September eine neue neonazistische Vernetzungsstruktur, die sich „Aktionsgruppe Weser-Ems“ nennt. Unter der Federführung der Kameradschaft „Freies Oldenburg“ um den Oldenburger NPD-Funktionär Eckhard Aden vernetzen sich vor allem die Oldenburger mit den friesischen Neonazis. Die erste große Aktion soll nun eine Kundgebung „gegen Asylmissbrauch und Masseneinwanderung“ am kommenden Samstag, 07.November in Wilhelmshaven sein. Anmelderin ist Vanessa Stindt, die in einem öffentlichen Beitrag auf Facebook Wert darauf legt, Mitglied der „Aktionsgruppe Weser-Ems“ zu sein. Unterstützt wird die geplante Kundgebung auch von der NPD und von „WILGIDA“.


Anmelderin Vanessa Stindt aus Wittmund (links im Bild) bei einer gescheiterten rassistischen Mobilmachung in Oldenburg-Etzhorn
Foto: recherche-nord


Aktuelle Infos zum Stand der Dinge in WIlhelmshaven finden sich hier und hier. Aus Oldenburg wird es aller Voraussicht nach eine gemeinsame Anreise geben. Achtet auf Ankündigungen.

Im Folgenden dokumentieren wir einen Aufruf zu Gegenaktionen des antifaschistischen Ankers Wilhelmshaven:


Kommt alle nach Wilhelmshaven!

Die „Wilgida“ hat auf ihrer FB-Seite zu einer Kundgebung gegen „Asylmissbrauch und Masseneinwanderung“ aufgerufen! Am 07.11.2015 um 13 Uhr wollen die Neonazis sich an der
Posener Straße, Ecke Preußenstraße versammeln.

Seit den vergangenen Wochen erstarkt die rechte Szene um Personen wie Daniela Bliesener, Volker Hillnhütter, Jens Wagenlöhner und Jens Malte Hillers in Wilhelmshaven erneut.

So wurden z.B. Antifaschisten mit Autos gejagt, Veranstaltungen im DGB-Haus angegriffen, gegen geflüchtete Menschen gehetzt und ein Willkommensfest für Flüchtlinge versucht zu stören. Außerdem besetzt die „Wilgida“ und ihre SympathisantInnen zunehmend öffentliche Räume und bestimmt somit das Stimmungsbild in der Stadt.

Deshalb ruft der Antifaschistische Anker WHV zu Gegenveranstaltungen auf allen Ebenen auf, um ein Zeichen gegen Intoleranz, Rassismus und Hass zu setzen!

Genaue Angaben zu Ort und Zeit folgen!

Quelle

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https://antifaelf.blackblogs.org/2015/11/02/wilhelmshaven-neonazikundgebung-am-07-11-2015geplant/feed/ 0
„Heidenau, Sachsen, Deutschland – Scheiße“: 300 Menschen auf Spontandemo gegen die rassistischen deutschen Zustände https://antifaelf.blackblogs.org/2015/08/26/heidenau-sachsen-deutschland-scheisse-300-menschen-auf-spontandemo-gegen-die-rassistischen-deutschen-zustaende/ https://antifaelf.blackblogs.org/2015/08/26/heidenau-sachsen-deutschland-scheisse-300-menschen-auf-spontandemo-gegen-die-rassistischen-deutschen-zustaende/#respond Wed, 26 Aug 2015 21:44:34 +0000 http://antifaelf.blogsport.de/?p=56 Continue reading "„Heidenau, Sachsen, Deutschland – Scheiße“: 300 Menschen auf Spontandemo gegen die rassistischen deutschen Zustände"

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Am 26. August gingen ca. 300 Menschen in Oldenburg auf die Straße, um der Wut gegen die deutschen Zustände Ausdruck zu verleihen.
Ausschlaggebender Anlass für die spontane Demonstration waren die rassistischen Ausschreitungen im sächsischen Heidenau der letzten Tagen. Auch wenn rassistische Angriffe und Aktivitäten in den letzten Monaten auffallend zugenommen haben, so kann Heidenau als weiterer Höhepunkt der Eskalation dafür gesehen werden, dass die Rassist*innen in Deutschland motiviert für ihre Ideen und letztendlich Taten sind.
In den letzten Tagen häuften sich die Meldungen über Brandanschläge und Angriffe auf Geflüchtetenunterkünfte oder Personen, die von Rassist*innen als „nicht-deutsch“ erkannt werden.

Im Laufe der Demonstration fanden sich mehrfach außenstehende Bürger*innen ein, die sich in die Demo einreihten, aufmerksam die Redebeiträge verfolgten und ihren Zuspruch zu der Aktion gaben.

Im Folgenden einer der Redebeiträge:

Dem deutschen Mob entgegentreten oder warum wir auf Deutschland kotzen!

Wenn wir aktuell die Nachrichten lesen, könnten wir kotzen! Nein, wir kotzen schon. Eigentlich auch schon ziemlich lange. Doch diesmal so richtig heftig und mies. Im Strahl und mit großen Stücken aus der Nase.
Und dabei am liebsten auf Heidenau in Sachsen. Oder Tröglitz in Sachsen. Oder Freital in Sachsen. Oder Leipzig in Sachsen. Also eigentlich auf ganz Sachsen. Aber auch auf Nauen in Brandenburg, Heidelberg oder Weissach im Tal in­ Baden Würtemberg, Parchim in Mecklenburg Vorpommern und Reinikendorf in Berlin. Also doch nicht nur auf Sachsen.
Okay, einigen wir uns darauf, dass wir auf ganz Deutschland kotzen.

Seit Tagen, Wochen und Monaten häufen sich die Meldungen über verschiedenste rassistisch motivierte Aktivitäten und Angriffe. Ziel werden dabei immer häufiger Asylsuchende und bereits bestehende oder sich in Planung befindende Unterkünfte.

In Heidenau wird seit Tagen immer wieder ein umfunktionierter Baumarkt, der als Unterkunft für Geflohene dienen soll, von Rassist_innen angegriffen und die 93 bereits dort wohnenden Asylsuchenden bedroht. Diese gruseligen Szenen spielen sich bereits seit Freitag dem 21.08.2015 dort ab.
Was der Bürgermeister Heidenaus dazu denkt: „[…] seine Stadt sei „kein Nazinest“. […] Doch gebe es bei vielen große Vorurteile und den Wunsch nach einer Stadt nur mit „Blonden und Blauäugigen.“
Zwar kann man dem Bürgermeister zu Gute halten, dass er sich als einer der Wenigen sofort gegen die Angriffe auf die Unterkunft der Geflohenen gestellt hat, ein tiefer gehendes politisches Verständnis der gesellschaftlichen Verhältnisse attestiert ihm dies aber noch lange nicht.

Wir sind schockiert und entsetzt, aber leider überhaupt nicht überrascht. Rassistische Überzeugungen und vermeintliches Wissen über die Anderen existieren nicht erst seit Pegida oder seit Rostock Lichtenhagen. Sie sind tief verwurzelt in der deutschen Identität, wenn auch nicht im Selbstbild der Deutschen. Zwar bevorzugen immerhin noch eine Mehrheit der Deutschen sich dem rassistischem Mob nicht anzuschließen und Geflüchtetenunterkünfte anzuzünden, schließlich ist so etwas nicht gut für das Image eines geläuterten Deutschlands und dessen Vormachtstellung in Europa. Da äußert mensch sein Ressentiment lieber in der Zustimmung zu einer Abschiebungs- und Abschottungspolitik, die dazu führt, dass die Geflüchteten ganz ohne Zutun des hässlichen deutschen Mobs und ohne Aufsehen bereits vor ihrer Ankunft an den europäischen Außengrenzen ertrinken. Dieser Politik liegen jedoch die selben rassistischen Bilder und Phantasien zu Grunde wie sie der Mob in Heidenau und anderswo vertritt. Zum Beispiel die biologistischen und kulturalistischen Vorstellungen, dass Geflüchtete nicht „hier her gehören“.
Diese Aussage versucht sich durch einen vermeintlich einfach vorzufindenden und einleuchtenden Kontext eines Rassismusvorwurfes zu verwehren, dadurch, dass Geflüchtete als von Natur und Kultur aus anders gesehen werden.
Diese rassistischen Bilder und Vorstellungen werden gehegt und gepflegt wie der vorzeigbarste deutsche Vorgarten. Der braune Jägerzaun aus völkischer Ideologie steht stabil und trotzt den Witterungen der offenen Gesellschaft.

Es war zu erwarten, denn rassistische Angriffe waren kontinuierlich zu dokumentieren, nicht nur in den 90ern, und dass sich eine Situation wie in Heidenau anbahnte, zeigen die Vorfälle von Freital, Schneeberg, Hofheim, Tröglitz, Nauen, Weissach im Tal, Schönebeck, Berlin oder Hamburg.
Oft ist dabei die Rede von so genannten Rechtsextremen am Rand der Gesellschaft oder wie Sigmar Gabriel bei seinem Besuch in Heidenau sagte: „Das ist Pack …“ „Das sind Leute, die mit Deutschland nichts zu tun haben.“ oder auch: „In Wahrheit sind es die undeutschesten Typen, die ich mir vorstellen kann.“
Eine seltsame Aussage, wenn mensch bedenkt, dass Rassismus kein ausschließlich „extrem rechtes“ Phänomen ist, sondern die Grundlage dafür in der angeblichen Mitte der Gesellschaft liegt.
Wir wollen auf keinen Fall negieren, dass sich dort ein rassistischer Mob zusammenrottet und Nazi-Strukturen schon lange in und um Heidenau existent sind. So gab es beispielsweise bereits im September 1999 einen Angriff mit Feuerwerkskörpern auf eine Asylsuchenden-Unterkunft durch die sich selbst als „Sturmtrupp Heidenau“ betitelte Kameradschaft. Diesem rassistischen Mob und seinen Symphatisant_innen, die die Geflüchtete und ihre Unterstützer_innen angreifen und bedrohen, gilt es sich entgegenzustellen, ob in Heidenau, Oldenburg oder sonstwo.

Allerdings sind es die gesellschaftlichen Verhältnisse, die diese hervorbringen. Und es sind und bleiben Deutsche Verhältnisse. Daher heißt es für uns auch weiterhin: Deutschland kaputt hauen!

Die Fotos können mit Quellenangabe (antifa.elf Oldenburg) frei verwendet werden. Falls die Bilder in höherer Auflösung benötigt werden, kann dies per Mail erfragt werden. Über eine Rückmeldung, wenn Bilder verwendet werden, freuen wir uns.

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