Aufruf von der „Antifaschistische Vernetzung Oldenburger Land“ zu einer Antifa-Demo in Brettorf am 02.07.2022: „Die AfD Niedersachsen hält voraussichtlich am 02, 03 und 09.07 ihren Landesparteitag zur Listenaufstellung im „Schützenhof Schürmann“ von Gunnar Schürmann in Brettorf ab. Wir wollen uns der Demo des „Bündnis Buntes Brettorf“ mit einem Antifa-Block anschließen. Alle sind herzlich dazu eingeladen, sich bei uns einzureihen. Wir wünschen uns einen solidarischen und entschlossenen Block, der gemeinsam mit dem breiten Bündnis klare Kante gegen die AfD zeigt.
Wann: 02.07.2022 um 12:00 Uhr
Wo: Bahnhof Brettorf
Die AfD konnte sich in Brettorf bisher viel zu wohl fühlen, wie wir in unserer Recherche zu den Veranstaltungsräumen der AfD aufzeigen konnten [1]. Dabei geht es auch um eine historische Verantwortung, so war Dötlingen während des NS aufgrund des „besonderen Engagement“ der Bevölkerung für den NS zum „Reichsmusterdorf“ erhoben worden [2]. In der Nachkriegszeit war die NPD nach der CDU einige Zeit die zweitgrößte Fraktion im Gemeinderat [3]. Einem Bericht von 2014 zufolge bezog außerdem die RechtsRock-Band „Endstufe“ „neue gut geschützte Räumlichkeiten“ in Dötlingen [4].
An diese Geschichte anknüpfend kam es 2021 zu Kranzniederlegungen der Bremer Neonazikameradschaft „Brigade 8“ auf dem Friedhof der Dötlinger Kirche. Auch andere rechte Tourist*innen besichtigen gerne verschiedene völkische Relikte aus der Zeit des „Gaumusterdorf“, die sich nach wie vor in Dötlingen befinden [5]. Im Zuge der „Brigade 8“-Aktion wurde auch über Feierlichkeiten zum „Führer-Geburtstag“ am 20.04 am Gierenberg in Dötlingen berichtet [6]. Dass diese Feierlichkeiten stattfinden, ist anscheinend nicht unbekannt. Jedenfalls wurde dies u.a. von der rechten Facebook-User*in „Mareike Sonne“ am 08.11.2015 angedeutet [7], aber auch von anderen Facebook-Nutzer*innen unter Artikeln zum Parteitag in Brettorf kommentiert. Außerdem wurde abschätzig kommentiert, dass der Parteitag passenderweise „[…] Dort, wo teilweise noch mit dem rechten Arm gegrüßt wird!“, stattfindet. Offenbar fühlen sich in Gemeinde Dötlingen nicht nur die AfD, sondern auch andere Personen der extremen Rechten wohl.
Was bei solchen Aufzählungen nicht vergessen werden darf, ist, was für Auswirkungen es hat, wenn Rechte nicht nur Reden, sondern zur Tat schreiten. In Aschenstedt (Gemeinde Dötlingen) wurden am 30.10.2016 ein von Geflüchteten bewohntes Haus mit „verfassungsfeindlichen Parolen“ beschmiert [8]. Ein Jahr später, am 30.07.2017, zeigten zwei Jugendliche an der Kreuzung vor jenem Wohnhaus den Hitlergruß und brüllten Nazi-Parolen [9].
Auf zur Fahrt ins Grüne – Den rechten Vormarsch stoppen! Kein Raum der AfD!
Hinweis: Warum rufen wir zu einem eigenen Block auf und tauchen nicht als offizielle Bündnispartner*innen auf?
Wir unterstützen und solidarisieren uns voll mit der Aussage der Demonstration und Begrüßen auch ein entsprechendes breites Bündnis. Allerdings bringt das Konzept eines so offenen Bündnisses auch die Gefahr mit sich, dass sich diesem Bündnis Gruppen anschließen, mit denen wir nicht in Verbindung gebracht werden wollen.
Der Ermittlungsausschuss (EA) Oldenburg ist am 02.07 unter 0177 6218392 erreichbar. Das Bündnis für solidarische Intervention organisiert außerdem eine gemeinsame Anreise vom Oldenburger Hauptbahnhof aus, zu welcher sich um 10.45 Uhr in der Bahnhofshalle (Süd) getroffen wird [10].
Organisiert euch in Kleingruppen und achtet weiterhin auf Corona-Schutzmaßnahmen, vor allem eine Maske! Denkt darüber hinaus an sommerliche Temperaturen und verfolgt den Wetterbericht.“ Quelle: 16voll
Von einer weit verbreiteten völkischen Gesinnung legen auch heute noch einige Orte Zeugnis ab: so zum Beispiel die „Ahnenstätte Hilligenloh“ in Sandersfeld (Gemeinde Hude), die vor der Machtübergabe von Anhänger*innen der Ludendorffer-Bewegung als „Deutschvolkfriedhof“ gegründet worden ist [3]. Oder aber das Dorf Dötlingen, das aufgrund des „besonderen Engagement“ der Bevölkerung für den NS zum „Reichsmusterdorf“ erhoben worden ist [4]. Ein drittes Beispiel aus dem Landkreis ist die Freilichtbühne „Stedingsehre“ in Bookholzberg (Gemeinde Ganderkesee), auf welcher das Propagandastück „De Stedinge“ aufgeführt worden ist. Gebaut wurde die Anlage mit bis zu 10.000 Plätze auf Veranlassung des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg, der wiederum von dem NSDAP-Gauleiter Carl Röver auf die Idee aufmerksam wurde [5].
[1] Wolfgang Stelljes, Wardenburg – Ein Lesebuch zur Geschichte einer Gemeinde im Oldenburger Land
[3] https://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/ahnenstaette_a_50,3,532253235.html
[4] https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/metadata/49465173/3/-/
[5] https://nationalismusistkeinealternative.net/wp-content/uploads/2021/08/Ganderkesee.Eine-Gemeinde-mit-rechter-Kontinuitaet.pdf ; https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/metadata/35957571/1/-/ ; https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/metadata/35950280/1/-/ Quelle: 16voll
Quelle: So.Wi.WIR
Stellungsnahme/Recherche von dem So.Wi.WIR-Bündnis und ihrer AG MiCou vom 08.05.2021: „Von Befreiten und Unbelehrbaren: der 8. Mai in Wildeshausen
]]>
Aufruf u. a. von dem Wir sind mehr – Bündnis Diepholz zu einer Kundgebung am 08.05.2021: „Gemeinsam mit der Jugendantifa Syke organisieren wir eine Kundgebung anlässlich des 8. Mai, dem „Tag der Befreiung“. An diesem Tag wollen wir gemeinsam an die Kriegsverbrechen des NS-Regimes erinnern und den Opfern des Nationalsozialismus gedenken. In der heutigen Zeit ist es umso wichtiger ein klares Zeichen zu setzen. Gegen den Geschichtsrevisionismus von Querdenken, AfD & Co; Gegen das Aufstreben rechter Strukturen; Gegen die Anschläge, die aus diesen Strukturen hervorgehen; Auch hier im Landkreis Diepholz; Auch hier in Syke!
Quelle: So.Wi.WIR
Pressemitteilung von dem So.Wi.WIR-Bündnis und ihrer AG MiCou vom 04.05.2021: „Der 8. Mai 1945 gilt als Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus. Nicht zuletzt der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizäcker (CDU) nahm in einer vielbeachteten Rede im Jahre 1985 diese Charakterisierung vor. Vor diesem Hintergrund startet das Bündnis So.Wi.WIR – Solidarisches Wildeshausen WIR am 8. Mai ein Projekt unter der Fragestellung: „Hat Wildeshausen ein rechtes Problem?“.
]]>
Screenshot: lkolpatriotinnen
lkolpatriotinnen-Beitrag vom 27.02.2021: „Am 29.01.2014 schreibt die «nwzonline.de» in einem Artikel zur Hausdurchsuchung in Wildeshausen am 27.01.2014: „Das Verbrechen liegt fast 70 Jahre zurück: Am 10. Juni 1944 hatte das SS Panzergrenadierregiment 4 „Der Führer“ den französischen Ort Oradur-sur-Glane überfallen. Fast alle Bewohner wurden getötet, sämtliche Häuser vernichtet. Ein damals 17-Jähriger aus Wildeshausen soll an dem Massaker beteiligt gewesen sein.
Bei einer Hausdurchsuchung am Montag sei allerdings kein belastendes Material sichergestellt worden, erklärte der Dortmunder Staatsanwalt Andreas Brendel.
Seine Behörde führt seit 2010 Ermittlungen gegen acht mutmaßliche SS-Soldaten. 642 Menschen sollen damals von dem Regiment niedergemetzelt worden sein. Drei der noch lebenden mutmaßlichen Täter stammen aus Niedersachsen. Ein 88-Jähriger aus Köln wurde in diesem Monat als erster Verdächtiger wegen Mordes in 25 Fällen und Beihilfe zum Mord an mehreren hundert Menschen angeklagt. Der Prozess hat aber noch nicht begonnen.
Der 87-jährige Wildeshauser habe ebenfalls eingeräumt, vor Ort gewesen zu sein. „Er bestreitet aber, an Tötungen beteiligt gewesen zu sein“, so Brendel. Der junge Soldat habe damals den niedrigsten Dienstgrad gehabt – SS-Schütze. Er sei auch noch nicht lange bei dem Regiment gewesen.
Warum wird nun nach fast 70 Jahren ermittelt? „Mord verjährt nicht“, sagt Brendel. Nach seinen Recherchen sei bereits in den 1960er Jahren gegen ehemalige Mitglieder des SS-Regiments ermittelt worden. „Die anhängigen Verfahren wurden aber seinerzeit eingestellt.“ Ob dem 87-Jährigen auch ein Prozess droht? „Das steht in den Sternen“, meint der Staatsanwalt. Er schätzt die Beweislage derzeit als „eher dünn“ ein. Sollte es dennoch zu einer Anklage kommen, müsste das Verfahren vor der Jugendkammer des Oldenburger Landgerichts verhandelt werden. Denn zur Tatzeit war der Wildeshauser noch minderjährig.
Oradur-sur-Glane ist heute eine Gedenkstätte. Der Ort selbst wurde in der Nachbarschaft nach dem Krieg neu aufgebaut.“.“ Quelle: lkolpatriotinnen
Der Link zu dem Beitrag von lkolpatriotinnen mit weiteren Informationen: https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/02/27/27-01-2014-hausdurchsuchung-in-wildeshausen/
Quelle: So.Wi.WIR
Stellungsnahme von dem So.Wi.WIR-Bündnis und ihrer AG MiCou: „Seit Montag um 21:00 Uhr rufen wir dazu auf, bei der #WeRemember-Kampagne vom World Jewish Congress für den Internationalen Holocaustgedenktag mitzumachen, um den geschätzten 6.300.000 Jüdinnen:Juden, die in der NS-Zeit ermordet wurden, zu gedenken.
Facebook-Link zu dem Beitrag von dem So.Wi.WIR-Bündnis mit weiteren Informationen: https://www.facebook.com/sowiwir/posts/2845700862384509
]]>Stellungsnahme von dem So.Wi.WIR-Bündnis: „Samstag ab 11:00 Uhr traffen wir uns maximal zu Zweit zum Stolpersteine putzen und anschließend vor dem „Jüdischer Friedhof (Wildeshausen)“ um den in Wildeshausen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen und den mindestens sechs Millionen weiteren Jüdinnen:Juden, die in der NS-Zeit umgekommen sind zu denken.
Hierzu erklärt Detlev Hesse von der AG MiCou – Mit Courage gegen Rechts: „Das Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome und das Benennen der Täter:innen, die Synagogen, Häuser und Geschäfte anzündeten, ihre jüdischen Nachbar:innen demütigten, schlugen, vergewaltigten und ermordeten, ist ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen Rechts und ist wichtiger denn je in Zeiten des gesellschaftlichen Rechtsrucks.“