Antifaschist*[H] https://antifaschisth.blackblogs.org In mehr als 140 Zeichen Thu, 10 Mar 2016 10:29:46 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 PK AKTIV GEGEN RASSISMUS https://antifaschisth.blackblogs.org/2016/03/10/257/ Thu, 10 Mar 2016 10:01:02 +0000 http://antifaschisth.blackblogs.org/?p=257

Hier das Video des Bündnis AKTIV GEGEN RASSISMUS – solidarisches Netzwerk [FB-LINK] von der gekaperten Pressekonferenz der AfD Niedersachsen [Presseartikel] am 09.03.2016 in Hannover

Quelle [FB-Link]: https://www.facebook.com/200400280321189/videos/209143709446846/?fref=nf

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Rezept – Vollkornnudeln mit einer Zucchini-Tomaten-Sahnesauce https://antifaschisth.blackblogs.org/2016/02/27/vollkornnudelnzts/ Sat, 27 Feb 2016 11:19:17 +0000 http://antifaschisth.blackblogs.org/?p=244 Rezept für 5 Portionen ;)
Vollkornnudeln_Zuchini_Tomaten_Sahne600g Vollkornnudeln

Zwiebeln je nach Geschmack

3 Zucchinis

3 Dosen* Tomaten (gehackt je 400g)

500ml Hafer Cuisine

Gewürze je nach Geschmack


1. Zwiebeln in Würfel und Zucchinis in halbe ca 5mm dicke Scheiben schneiden.

2. Erst Zwiebeln in einem Topf anbraten, bis sie glasig sind (dafür habe ich Kokosfett benutzt, ihr könnt aber auch anderes Fett benutzen), dann Zucchinis hinzugeben und auch kurz anbraten.

3. Die Tomatendosen in den Topf geben

4. Nach Geschmack würzen und köcheln lassen.

5. Nach ca. 10 Minuten das Wasser für die Nudeln aufsetzen, wenn es kocht die Nudeln so kochen, wie es auf der Packung steht.

6. Wenn die Nudeln im Wasser sind die Hafer Cuisine der Sauce hinzugeben, kurz unterrüheren, köcheln lassen und abschmecken.

7. Wenn die Nudeln den gewünschten Biss haben abgießen, alles Servieren und genießen.

Viel Spaß :)

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Gemeinsam den Naziaufmarsch am 21.03.2015 in Hildesheim verhindern! https://antifaschisth.blackblogs.org/2015/03/01/gemeinsam-den-naziaufmarsch-am-21-03-2015-in-hildesheim-verhindern/ Sun, 01 Mar 2015 10:33:12 +0000 http://antifaschisth.blackblogs.org/?p=167 Am 21. März 2015 wollen Faschist*innen der Partei „Die Rechte“ in Hildesheim unter dem Motto „gegen Überfremdung“ marschieren und ihre menschenverachtende Propaganda unter die Leute bringen. Wir, die Linke Initiative Hildesheim, ein Zusammenschluss antifaschistischer Aktivist*innen, rufen alle Menschen dazu auf, sich an den vielfältigen und kreativen Aktionen gegen den Naziaufmarsch zu beteiligen oder selbst aktiv zu werden. Wir zeigen uns solidarisch mit allen, die das Ziel haben, den Naziaufmarsch zu verhindern!

Hildesheim hat eine lange Geschichte rechter Strukturen und Aufmärsche. Zum einen fällt das Umfeld des Tattoostudios „Last Resort“ immer wieder durch Angriffe auf Andersdenkende auf. Zum anderen wurde Hildesheim wiederholt Aufmarschort freier Kameradschaften, zuletzt am, von Nazis als „Tag der deutschen Zukunft“ bezeichneten, 5. Juni 2010 und am 13. Februar 2014, an dem Rechte mit einer Mahnwache der Bombardierung Dresdens gedenken wollten.
Aus dem Umfeld der „Freien Kameradschaften“ Hildesheim und Hannover versucht sich nun die Partei „Die Rechte“ in Hildesheim und Hannover zu etablieren. So hat sich am 8. November 2014 der Kreisverband Hannover-Hildesheim im niedersächsischen Algermissen gegründet. In Städten wie Dortmund und Hamm fungiert „Die Rechte“ als Sammelbecken für die z.T. verbotenen „Freien Kameradschaften“. Deshalb ist anzunehmen, dass sich in dem neu gegründeten Ortsverband die inzwischen verbotene Kameradschaft „Besseres Hannover“ und andere niedersächsische Kameradschaften organisieren.

Rechtsradikales Gedankengut wurde weder einfach herbeigezaubert, noch ist es einfach vom Himmel gefallen – es hat ganz konkrete Ursachen. Diese Ursachen sind auch heute noch vorhanden. Wenn wir diese erkennen, können wir sie auch bekämpfen und überwinden. Der Kapitalismus, welcher mit seiner unmenschlichen Verwertungslogik v.a. in wirtschaftlichen Krisenzeiten alles daran setzt, die herrschende „Ordnung“ aufrecht zu erhalten, ist als eine der Hauptursachen für den Faschismus anzusehen. Nicht ohne Grund lässt sich seit Beginn der Wirtschaftskrise der Aufstieg rechter Parteien in ganz Europa beobachten.

Wir brauchen keine Staaten, Volksgemeinschaften oder Führer! Wir setzen auf eine Perspektive abseits von Diskriminierung, Ausgrenzung und Ausbeutung. Wir als Linke Initiative Hildesheim stehen ein für eine Gesellschaft, die Faschismus gänzlich unmöglich macht!

Wir stellen uns am 21. März gemeinsam und entschlossen den Nazis entgegen! No Pasaran! Kein Fußbreit dem Faschismus!

Linke Initiative Hildesheim

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TEN YEARS LATER – Aufruf der Antifaschistischen Union Dortmund https://antifaschisth.blackblogs.org/2015/02/28/ten-years-later/ Sat, 28 Feb 2015 16:22:15 +0000 http://antifaschisth.blackblogs.org/?p=161 Keine Ruhe für Neonazis! Aufruf zur antifaschistischen Demonstration am 28.03.2015 in Dortmund

Am 28. März 2015 jährt sich der Mord an Thomas »Schmuddel« Schulz zum zehnten Mal. Der Punk wurde am Ostersonntag 2005 durch den Neonazi Sven Kahlin in der U-Bahn-Haltestelle Kampstraße erstochen, nachdem Thomas ihn aufgrund seiner rechten Bekleidung zur Rede gestellt hatte. Er verstarb wenige Zeit später. Wir werden daher an diesem Tag in Dortmund gegen rechte Gewalt demonstrieren. In diesem Zusammenhang wollen wir auf die Aktualität und die Dimensionen rechter Gewalt hinweisen und die tiefe Verankerung rechter Ideologien in der Gesellschaft thematisieren. Die Demonstration wird dieses Jahr zum zehnten – und auch zum letzten Mal – stattfinden. Seit der ersten Großdemonstration kurz nach dem Tod von Thomas Schulz, ist die »Schmuddel-Demo« ein wichtiger Termin in Dortmund geworden. Unter verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten versammelten sich jedes Jahr hunderte AntifaschistInnen, um an die Opfer rechter Gewalt zu erinnern. Oft sind wir dabei nach Dorstfeld gezogen, um die Ruhe der Neonazis zumindest temporär zu stören. Auch dieses Jahr werden wir wieder gegen die Dortmunder Neonazis demonstrieren, die mittlerweile im Gewand der Partei »Die Rechte« auftreten. Wir wollen zeigen, dass Thomas Schulz und alle anderen, die Neonazis und RassistInnen zum Opfer gefallen sind, nicht vergessen sind.

Dortmunder Zustände
Sven Kahlin, der Mörder, gehörte damals zur »Skinhead-Front Dortmund-Dorstfeld«, einer rechten Kameradschaft, die vor allem durch gewalttätige Übergriffe auffiel. Das damalige politische Klima in Dortmund war geprägt von neonazistischen Aktionen. Aufmärsche und Angriffe auf Linke oder MigrantInnen waren keine Seltenheit. Das Naziproblem wurde damals lange von städtischen Institutionen verharmlost, sodass sich in Dortmund rechte Strukturen herausbilden konnten, die bis heute für die bundesweite Neonaziszene Vorbildcharakter haben. So waren es Dortmunder Neonazis, die für das Konzept der »Autonomen Nationalisten« eine Vorreiterrolle einnahmen, und der Aufmarsch zum »Nationalen Antikriegstag« war zeitweise eine der wichtigsten Veranstaltungen im rechten Demonstrationskalender. Im Stadtteil Dorstfeld versuchten Neonazis über Jahre hinweg eine »National befreite Zone« aufzubauen – ein Mythos, der seit längerer Zeit bröckelt. Der Mord an Thomas geschah also in einer Zeit, in der die Tötung eines Menschen die traurige, aber dennoch logische Konsequenz jahrelanger Machtbestrebungen seitens der Neonazis war. Nach der Tat verklebten sie in der Stadt Plakate mit einem blutigen Messer und der Überschrift: »Antifaschismus ist ein Ritt auf Messers Schneide«. Sven Kahlin wurde zwar zu einer Haftstrafe verurteilt, brach im Gefängnis jedoch keineswegs mit seiner mörderischen Ideologie. Auch aus dem Gefängnis heraus hielt er Redebeiträge auf Demonstrationen der Dortmunder Neonazis, was für die Dortmunder Justiz jedoch kein Grund gewesen zu sein schien, ihn 2010 wegen guter Führung vorzeitig zu entlassen. Kahlin war direkt nach seiner Entlassung wieder voll in die hiesigen Neonazistrukturen integriert und beging erneut verschiedene Gewalttaten. Bei seinem ersten Besuch einer Kundgebung der Dortmunder Neonazis fiel Kahlin dadurch auf, dass er ein T-Shirt mit der Aufschrift »Ich bereue nichts« trug. Eine klare Anspielung auf den Mord an Thomas Schulz.

… Ten Years Later
Heute, fast zehn Jahre später, hat sich in Dortmund vieles geändert. In den vergangenen Jahren gab es einige Umbrüche und neue Entwicklungen in der Dortmunder Neonaziszene. So wurde im Jahr 2012 der »Nationale Widerstand Dortmund« (NWDO) durch das Innenministerium Nordrhein-Westfalen verboten. Kurz darauf organisierten sich die Dortmunder Neonazis in der Partei »Die Rechte« und gründeten einen örtlichen Kreisverband, in dem sämtliche Führungskader des NWDO als Parteifunktionäre aktiv wurden und Siegfried »SS-Siggi« Borchardt zum Kreisvorsitzenden gewählt wurde. Auch wenn das Verbot des NWDO zunächst ein harter Schlag war, konnte zumindest ein Großteil der Strukturen in die Partei hinüber gerettet werden. Auf diese Weise können die Dortmunder Neonazis ihre Aktivitäten unter dem Status einer legalen Partei fortführen. In der ersten Zeit nach der Reorganisation war dabei eine Phase der Vorsicht zu beobachten. Längere Zeit hielten sich die Neonazis zurück und veranstalteten lediglich kleinere Infostände und konspirativ organisierte RechtsRock-Konzerte. Die erste Teilnahme an einer Wahl, der Bundestagswahl 2013, brachte keinen Erfolg. Gerade einmal 178 Stimmen konnte die Partei für sich gewinnen. Deutlich besser schnitten sie dann aber bei den Kommunalwahlen im Mai 2014 ab: Die abgegebenen Stimmen sicherten ihnen einen Platz im Dortmunder Stadtrat sowie in vier Bezirksvertretungen. Insbesondere in White-Trash-Vororten wie im Stadtteil Westerfilde konnte die Partei viele Stimmen auf sich vereinigen. Unter großem medialem Echo zog daher zunächst Spitzenkandidat Siegfried Borchardt in den Stadtrat ein. Borchardt, der Gründungsmitglied der rechten Hooligan-Gruppe »Borussenfront« ist, genießt in rechten Kreisen einen hohen Bekanntheitsgrad. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass Borchardt zunächst zum Spitzenkandidaten ernannt wurde. In seiner Zeit als Politiker fiel er vorrangig durch unbeholfene Statements auf und wirkte daher eher albern als seriös. Es scheint daher schon im Voraus geplant gewesen zu sein, ihn kurze Zeit später durch den rhetorisch geschickteren Dennis Giemsch abzulösen. Giemsch kann daher, wie bereits zu Zeiten des NWDO als Führungsfigur innerhalb der hiesigen Neonaziszene angesehen werden. Seitdem scheinen sich die Dortmunder Neonazis ihres Weges als Partei sicher zu sein. Mit fast übertriebener Bemühtheit gehen sie zu den entsprechenden Sitzungen und nerven dort die Beteiligten vor allem mit überflüssigen Anfragen. Der Öffentlichkeit wird dies dann als kritische Opposition verkauft.

Back to the Roots?
Auch wenn dieses Auftreten und die damit verbundene Überheblichkeit belächelt werden kann: An der Ideologie der Neonazis hat sich durch die parteiförmige Teilnahme an demokratischen Wahlen nichts geändert. Aus ihnen sind keine »Neonazis in Nadelstreifen« geworden, wie dies ein im Zusammenhang mit rechten Parteien gern bemühter Terminus nahelegt. Sie müssen nicht erst als solche enttarnt werden – die Dortmunder Neonazis treten schließlich weiterhin mit offenem Bezug zum Nationalsozialismus auf. Bundesweite Aufmerksamkeit erhielten sie letztes Jahr durch eine Anfrage im Stadtrat, in welcher die Partei unter anderem eine Auflistung der in Dortmund lebenden Juden und Jüdinnen forderte. Am 9. November 2014 störten Neonazis das jährliche Gedenken an die Reichspogromnacht der jüdischen Gemeinde an einem Mahnmal in Dorstfeld. Dies war zwar auch schon in der Vergangenheit geschehen, allerdings taten sie dies zum ersten Mal als Parteimitglieder. Bei einem Aufmarschversuch in der Dortmunder Nordstadt, welcher durch engagierte AntifaschistInnen verhindert wurde, wurden antisemitische Parolen gerufen und neben Anne Frank auch explizit Thomas Schulz sowie der vom NSU ermordete Mehmet Kubaşık verhöhnt. Ebenso sind auf den Transparenten bei Aufmärschen regelmäßig deutliche Referenzen auf die NSDAP zu erkennen. Diese Beispiele zeigen, in welcher Tradition die Dortmunder Neonazis weiterhin stehen. Parallel wird dadurch sichtbar, dass das Konzept, als Partei weiter zu agieren, zumindest zugunsten eines aktionistischen Habitus aufgegangen ist und dort weiter gemacht wird, wo zuvor durch das Verbot aufgehört werden musste. Dieses Konzept lässt sich in zwei Strategien unterteilen: Zum einen die öffentliche Verbreitung von antisemitischer und rassistischer Propaganda, um Medienaufmerksamkeit zu generieren – wobei dabei davon ausgegangen werden kann, dass es sich nicht nur um reine Provokationen handelt, sondern vielmehr um bewusste Reproduktionen völkischer und nationalsozialistischer Ideologie. Zum anderen erfolgt ein stetiger Rückbezug auf eine Praxis, die bereits schon vor der Organisierung als Partei ausgeübt wurde. Genau dieses Ziel wird mit dem Label »Die Rechte« verfolgt. Nachdem die Dortmunder Neonazis permanent ihre Grenzen unter dem Parteienstatus ausgetestet und dabei nur wenig Repression erlebt haben, fallen sie allmählich wieder in die Haltung der »Autonomen Nationalisten« zurück. Dies reicht von regelrechten Aufmarschmarathons über aggressiven Antisemitismus bis hin zu gewalttätigen Übergriffen. Konstatierten wir im Aufruf zur Gedenkdemonstration 2014 noch, dass sich rechte Gewalt in Dortmund reduziert hat und die Neonazis an einem seriösen Auftreten arbeiten, so wurden wir nach der Kommunalwahl eines Besseren belehrt. Offenbar völlig enthemmt durch den Wahlerfolg zogen Dortmunder Neonazis als Mob zum Rathaus und griffen dort PolitikerInnen und Personen, die sich den Neonazis in den Weg stellten, unvermittelt an. Auch wenn dieser Angriff erfolgreich abgewehrt werden konnte, entfaltete sich an diesem Abend das gewalttätige Potenzial der Dortmunder Neonaziszene, welches zwangsweise nach dem NWDO-Verbot ruhen musste. Um ihrem Wahlversprechen als »Kümmerer« gerecht zu werden, gründeten Mitglieder der Partei einen sogenannten »Stadtschutz«, welcher nicht aus Zufall auch mit »SS« abgekürzt werden kann. Unter diesem Namen patrouillierten sie in entsprechenden T-Shirts durch die Straßen und versuchten, in bester Law and Order-Manier vermeintliche Straftaten zu vereiteln. Selbst wenn dieses Aufspielen als HilfspolizistInnen, welches in der Regel Blockwart-Deutschen und gelangweilten RentnerInnen vorbehalten ist, an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten ist: Es zeugt von dem tiefen Autoritarismus, der den Neonazis innewohnt. Auch in dieser Funktion kam es zu gewalttätigen Übergriffen auf alternative Jugendliche. Es ist eine gängige Fantasie neonazistischen Denkens, durch Gewalt an die Macht zu gelangen. Dieses Motiv spielte auch bei der Ermordung von Thomas Schulz eine Rolle. Denn auch wenn offene Todeswünsche in der Regel nur formuliert werden, wenn sich Neonazis unter ihresgleichen wähnen: Die Vision einer Gesellschaft, welche »Die Rechte« vertritt, ist eine rassistisch und antisemitisch definierte »Volksgemeinschaft«. In dieser erfolgt die Exklusion von als »Feinden« ausgemachten Personen notfalls auch über die physische Auslöschung.

When worst comes to worst…
Dass Übergriffe durch Neonazis heute seltener tödlich enden, ist einer gesellschaftlichen Entwicklung geschuldet, in der ein offen rechtsradikales Auftreten meist verpönt ist. Anfang der 90er Jahre, in denen es viele Todesopfer rechter Gewalt gab, konnten sich Neonazis, gerade in Ostdeutschland, einer breiten gesellschaftlichen Rückendeckung sicher sein. In dieser Zeit hetzten ganze Städte gegen Flüchtlinge, flankiert durch rassistische Äußerungen von PolitikerInnen. Dieses Klima änderte sich jedoch ab dem Jahre 2000, als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder den »Aufstand der Anständigen« ausrief. Es entstanden viele zivilgesellschaftliche Initiativen gegen Rechts, und die Bundesmittel zur politischen Bildungsarbeit wurden aufgestockt. Natürlich konnten damit neonazistische Ideologien nicht aufgelöst werden, da sich die Kritik nur an der Existenz von Neonazis erschöpfte und nicht den Blick auf ideologiereproduzierede Kategorien wie Nation und Gesellschaft legte. Dennoch konnten vielerorts Neonazistrukturen zurückgedrängt werden und der Staat tat durch Verbote, wie auch in Dortmund, sein Übriges. Bis auf wenige rechte Wastelands existieren daher heute in der Bundesrepublik kaum wirklich starke Neonaziszenen. Doch in den vergangenen Jahren konnte beobachtet werden, dass sich rassistische und antisemitische Ressentiments in der viel gelobten sogenannten “Mitte der Gesellschaft” wieder aktualisieren. Deutlich sichtbar wurde dies etwa in Form von BürgerInneninitiativen gegen (geplante) Flüchtlingsunterkünfte und den PEGIDA-Demonstrationen samt ihren Ablegern. Darüber hinaus waren angesichts der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas antisemitische Massendemonstrationen zu betrachten, bei denen Juden und Jüdinnen sowie Personen, die für solche gehalten wurden, attackiert wurden. Ebenso kam es zu Angriffen auf Synagogen. Dass in Deutschland ein nicht zu unterschätzendes Potenzial reaktionärer Ideologien vorhanden ist, das lässt sich regelmäßig an den »Mitte«- und »GMF«-Studien ablesen – doch konnte dieses Potenzial bis vor wenigen Monaten noch nicht in dieser Größenform auf die Straße mobilisiert werden. Was diese Phänomene zudem eint, ist die Tatsache, dass sie nicht von organisierten Neonazis initiiert wurden, sondern eben von genau jener »Mitte«. Neonazis haben hierbei nur die Funktion der MitläuferInnen und springen dankbar auf den Zug auf. In Dortmund besuchen Neonazis regelmäßig Informationsveranstaltungen zu geplanten Flüchtlingsunterkünften und versuchen die oftmals ohnehin schon rassistisch geprägte Stimmung weiter für ihre Zwecke zu nutzen.

Deutschland? Nie wieder!
Auch wenn hier nur zusammen kommt, was auch zusammengehört, ist diesem Zustand nicht damit geholfen, indem man bei der Skandalisierung der Beteiligung von Neonazis stehenbleibt. Es muss festgehalten werden, dass in der Bevölkerung Antisemitismus und Rassismus gedeihen können, auch ohne das hierbei der Einfluss von Neonazis vonnöten wäre. Es ist nicht verwunderlich, dass sich fast alle DemonstrantInnen auf PEGIDA-Veranstaltungen nicht für Neonazis halten. Denn das sind sie im klassischen Sinne tatsächlich nicht – sondern autoritäre Charaktere, welche subjektive Bedrohungsszenarien entwerfen, um ihre menschenfeindliche Ideologie auszuleben. Neonazis sind hier nur das ebenso unappetitliche Beiwerk – das aber wie die Fliegen zur Scheiße dazugehört. Die Stärke von Neonazis bemisst sich daher auch immer an der Anschlussfähigkeit zur restlichen Gesellschaft und diese scheint derzeit größer zu werden. Auf diese Weise entwickelt sich die Möglichkeit eines Klimas, in denen ganze Scharen bei brennenden Häusern applaudieren oder Menschen wie Thomas Schulz ihr Leben lassen müssen. Neonazis fühlen sich dann in ihrem Handeln wieder bestärkt. Antifaschistische Interventionen müssen daher zwei Ziele haben: Zum einen das konsequente Zurückdrängen von Neonazis, um diese als relevante politische Kraft klein zu halten. Auch wenn sich »Die Rechte« mit ihren Auftritten fast schon wieder selbst demontiert, ist sie eine Gefahr für alle, die nicht in das Konzept der »Volksgemeinschaft« passen. Zum anderen muss antisemitische und rassistische Ideologie dort bekämpft werden, wo sie auftritt, aktuell also bei den selbst ernannten »BürgerInnenbewegungen«. Wir demonstrieren daher am 28. März nicht nur gegen die bekennenden NationalsozialistInnen in Dortmund, sondern auch gegen alle Feinde der Emanzipation, die zulassen, dass Menschen Opfer von rassistischer und antisemitischer Gewalt werden.

No sleep till Dorstfeld!

Bei aller Einbettung der Geschehnisse in den Kontext der gesamtgesellschaftlichen Zumutungen ist es uns an diesem Tag dennoch ein Anliegen, den TäterInnen – und das sind in den meisten Fällen nach wie vor die organisierten Neonazis – auf die Pelle zu rücken und ihnen klarzumachen, dass sie selbst in ihren vier Gassen um den Wilhelmplatz in Dorstfeld, die sie als ihre Homezone verstehen, auch nach zehn Jahren noch keine Ruhe haben. Wir wollen »Schmuddel« an diesem Tag nach zehn Jahren ein letztes Mal in dieser Form Gedenken und dafür kann es keinen besseren Ort geben als die Comfort Zone derjenigen, die seinen Tod bis heute feiern.

Kommt also am 28. März nach Dortmund und demonstriert mit uns gegen Neonazis, Rassismus und Antisemitismus!

Antifaschistische Union Dortmund
Januar 2015


In Hannover wird es am Mittwoch den 25. März um 20:00 Uhr eine Infoveranstaltung im UJZ Korn geben.

 

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Handys auf Demos https://antifaschisth.blackblogs.org/2015/02/23/handys-auf-demos/ Mon, 23 Feb 2015 12:31:07 +0000 http://antifaschisth.blackblogs.org/?p=140 Letztens wurde die Frage gestellt, ob Mensch anderen Menschen Handys oder Kameras aus den Händen schlagen soll, wenn diese Genoss*innen fotografieren.

Unverpixelte Fotos von Genoss*innen stellen eine große Gefahr dar, zum einen können diese Fotos in die Hände von Bullen und Staat gelangen, was Repression bedeutet. Zum anderen in die Hände von Nazis und anderen Menschen die uns am liebsten das Leben schwer machen würden. Das ist eine Gefahr für das Leben, denn spätestens seit dem NSU weiß auch die bürgerliche Mitte, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit töten.

Beachtet werden sollte dennoch, welcher Mensch macht die Fotos und wie werden die Fotos gemacht, also ist es ein*e Genoss*in die ein Foto von Transpis macht, ohne dass Gesichter und andere Merkmale zu sehen sind, werden Fotos so aufgenommen dass keine Gesichter und Merkmale zu sehen sind also z.B. nur Menschen von hinten ( diejenige Person hat sich Gedanken gemacht wie sie das Foto macht).

Wenn euch trotzdem auffält dass eine Person „unabsichtlich“  unpassende Fotos macht, geht euch *vor Fotos schützend* auf die Person zu und sprecht sie an. Wenn dann klarer wird ob sie gezielt Genoss*innen fotografiert kann Mensch immernoch reagieren.

Wenn klar ist, dass Nazis* sind, die die Fotos machen kann auch reagiert werden.

Wenn ihr selbst Fotos macht auf Demos macht, oder ihr tickert auf Twitter, Facebook,… dann achtet zum einen darauf, dass ihr nur im Notfall Fotos macht (Bullen die prügeln, Nazis die prügeln,…) aber dass kein*e Genoss*innen zu erkennen sind, und wenn es geht sorgt zuerst dafür dass es den Genoss*innen gut geht oder diese geschützt werden können.

SEID NICHT NEWS-GEIL SONDERN MIT DEN GENOSS*INNEN SOLIDARISCH

Sonst könnt ihr twittern,… was das Zeug hält, passt aber auf und denkt nach, was das Getwitterte auslöst, ob es der Wahrheit entspricht und ob es nicht besser wäre wenn die Information erstmal nicht öffentlich zu lesen ist.

Wenn ihr dann doch mal Fotos machen solltet, auf denen Genoss*innen zu „erkennen“ sind, benutzt Apps wie ObscuraCam um Gesichter und andere Mermale wie Schuhe, Logos,… , mit denen Menschen wiedererkannt werden können, unkenntlich zu machen.

Wenn ihr von Aktionen twittert, benutzt sogenannte Timestaps (1830 steht für 18:30 Uhr) und den jeweiligen Hashtag (#) der Aktion und ggf. eine Ortsangabe, damit plausibel nachzuvollziehen ist, wann etwas wo passiert/passiert ist.

 

Weitere Infos zum Umgang mit Handys und co. auf Aktionen:

Golem – Anleitung für ein Demosicheres Handy

EA Köln – Repression durch Videos und Handys

Autonomes Blättchen 15 – Computer, Internet, Handy – Was bedeuten Snowdens Enthüllungen für eine widerständige Praxis?

 

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Am 23. Februar 2015 Pegida in Hannover blockieren https://antifaschisth.blackblogs.org/2015/02/22/am-23-februar-2015-pegida-in-hannover-blockieren/ Sun, 22 Feb 2015 18:11:45 +0000 http://antifaschisth.blackblogs.org/?p=64 Am Montag will erneut die islamfeindliche und rassistische Gruppe Pegida-Hannover (HAGIDA) in Hannover marschieren.

Das wollen wir verhindern, also kommt alle am Montag, den 23.02.2015 um 18.30 zum Opernplatz.

HAGIDA? Läuft nicht!

BLOCKIEREN – STÖREN – SABOTIEREN

Auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!

.HAGIDA BLOCKIEREN

Foto via http://afahannover.blogsport.de/

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Nun auch unter den Blogger*innen https://antifaschisth.blackblogs.org/2015/02/22/hello-world/ https://antifaschisth.blackblogs.org/2015/02/22/hello-world/#comments Sun, 22 Feb 2015 14:54:23 +0000 http://antifaschisth.blackblogs.org/?p=1 Nach nun fast einem Jahr, in dem ich mein Twitter-Profil zum wachsen gebracht habe, habe ich mich entschieden endlich eine Platform zu eröffnen, auf der ich ein wenig umschweifender Dinge loswerden kann. Ganz egal ob Reisetagebücher, Rezepte, Mobikram für Demos oder Veranstaltungen, etc.

Auf jedenfall ist dies die Möglichkeit alles geordnet abzuladen.

 

 

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https://antifaschisth.blackblogs.org/2015/02/22/hello-world/feed/ 1