Vortrag – Antifa Würzburg https://antifawuerzburg.blackblogs.org Radikaler Antifaschismus aus der Provinz Mon, 23 Jan 2023 01:58:20 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://antifawuerzburg.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1054/2023/10/Logo-Antifa-Wuerzburg-100x100.png Vortrag – Antifa Würzburg https://antifawuerzburg.blackblogs.org 32 32 Vortrag: Feministische Polizeikritik https://antifawuerzburg.blackblogs.org/vortrag-feministische-polizeikritik/ Tue, 03 Jan 2023 23:05:34 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=1106 Continue reading "Vortrag: Feministische Polizeikritik"

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Datum: So. 15.01.2023

Einlass: 16:30 Uhr / Beginn: 17:00 Uhr

Ort: Kellerperle Würzburg

Die Polizei löst bestehende Probleme nicht, sondern verschlimmert sie meistens noch, indem sie diskriminierende Machtverhältnisse stabilisiert. Einführend wollen wir uns mit einer postkolonialen-feministischen Kritik der Polizei beschäftigen und analysieren, woher die patriarchalen Strukturen im Polizeiapparat kommen. Danach entwickeln wir gemeinsam in Kleingruppen anhand von Alltagsszenarien Argumente für eine solidarische Gesellschaft und Strategien für eine Konfliktlösung, welche ohne die Polizei auskommt.

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Statement zur Veranstaltung mit Karin Leukefeld https://antifawuerzburg.blackblogs.org/statement-zur-veranstaltung-mit-karin-leukefeld/ Mon, 10 Dec 2018 10:46:02 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=746 Continue reading "Statement zur Veranstaltung mit Karin Leukefeld"

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Statement der Antifa Würzburg zur heutigen Veranstaltung: Instrumentalisierung der Menschenrechte vor dem Hintergrund machtpolitischer Interessen in Syrien mit Karin Leukefeld

Karin Leukefeld ist heute am 10.12. zum 70. Jahrestag der Menschenrechte von Attac, DFG-VK und der SDAJ in den Buchladen Neuer Weg geladen. Sie ist eine Journalistin, Autorin und seit 2010 vom syrischen Staat akkreditiert, des Weiteren ist sie in dieser Tätigkeit u.a. auch Syrienkorrespondentin der Jungen Welt und Neues Deutschland. Bezüglich ihrer Arbeiten bleiben einige Aspekte festzuhalten.
Zunächst bedient sie sich der klassischen Feindbilder der sog. „Friedensbewegung“: Die USA und Israel –auch in Form antisemitischen Ressentiments, doch dazu weiter unten mehr. So behauptete sie am 19.03. in Bremen, das US-amerikanische Think-Tanks daran arbeiten würden, Syrien unter den in dem Krieg beteiligten Mächten aufzuteilen. Ihr Beweisstück ist eine Karte, die den momentanen de-facto Zustand beschreibt, mit der Ausnahme des Vorschlages, dass in der Euphrat Gegend eine Zone unter internationaler Verwaltung entstehen soll¹. Diese Karte gibt weder Auskunft darüber, was mit den verschieden Gebieten geschehen soll, noch wie lange dieser Zustand beibehalten werden soll. Außerdem müsste Leukefeld erklären, warum ein Gebiet unter internationaler Verwaltung gleich einer Einflusszone zugerechnet werden kann. Würde sie stattdessen behaupten, dass irgendwer die internationale Gemeinschaft kontrolliert, würde das schon sehr stark an die gefälschten Protokolle der Weisen von Zion² erinnern. Des Weiteren erscheint eine gemeinsame Aufteilung Nordsyriens zwischen der Türkei und der USA bei den politischen Spannungen doch mehr als unglaubwürdig. Nicht zu vergessen dass sie vergisst zu erwähnen, dass sich dieses Rest-Syrien in einer russischen und iranischen Einflusszone befinden würde.
Ihre Doppel-Standards werden offenbar, wenn sie den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Bashar al-Assad als „Getriebenen, wenn nicht gar als Opfer des Auslands und der Geopolitik“³ bezeichnet. Damit relativiert sie Schüsse auf Demonstrierende, den mehrmaligen Einsatz von Giftgas und Jahrzehnte der autoritären Führung Assads und seiner Partei. Doch sollte das bei Ihrer beruflichen Abhängigkeit vom syrischen Machtapparat auch nicht verwundern; schließlich würde sie mit ihrer Akkreditierung auch ihren Wert für die deutschen Medien als Korrespondentin verlieren. Wir sind jedoch der Meinung dass eine Veranstaltung, die unter dem Deckmantel des Journalismus Propaganda für ein autoritäres Regime betreibt, nicht ohne Widerspruch geduldet werden sollte.
Außerdem ist zu betonen, dass Propaganda für Assad auch gegen Israel und Jüd*innen agitiert. So legt sie nicht nur wieder Doppel-Standards an, indem sie einerseits Israel vorwirft, in ihren Grenzregionen die ihnen wohlgesonnenere, auch teils bewaffnete, Opposition, zu unterstützten. Andererseits ist es aber vollkommen in Ordnung, wenn der Iran u.a. die Hisbollah und weitere Milizen in Syrien unterstützt. Beide Staaten verhalten sich so, wie es Staaten tun; sie nutzten die Mittel die ihnen zu Verfügung stehen, um ihre eigenen Sicherheitsinteressen zu wahren. Beide Staaten haben global betrachtet viele Feinde, doch muss hier ganz klar unterschieden werden zwischen einem faschistoiden Iran und einem demokratischen Israel, das viele seiner Nachbarn gerne von der Weltkarte gestrichen sähen. Dieses Israel, das weltweit der einzig wirkliche Schutzraum jüdischen Lebens vor Antisemitismus ist. Dieses Israel, das als Reaktion auf den deutschen Vernichtungwillen in der Shoa gegründet würde. Dieses Israel, das in Hinblick auf sein Existenzrecht, die bedingungslose Solidarität all jener Verdient, die sich gegen Antisemitismus aussprechen.

Daher rufen wir als Antifa Würzburg auf, sich sowohl mit der Person Leukefeld als auch den Inhalten des Vortrags kritisch auseinanderzusetzen.

 

¹ Youtube: Karin Leukefeld: „Die Menschen in Syrien wollen den Krieg nicht mehr!“ bei ca. Minute 39

² Dokumente mit denen eine angebliche Jüdische Weltverschwörung bewiesen werden sollte.

³ Karin Leukefeld: „Syrien zwischen Schatten und Licht“ – Geplatzter Traum von einer arabischen Republik

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Bericht zum Informationsabend: „Oury Jalloh – Von Polizisten ermordet, vom Staat vertuscht?“ https://antifawuerzburg.blackblogs.org/bericht-zum-informationsabend-oury-jalloh-von-polizisten-ermordet-vom-staat-vertuscht/ Sun, 04 Mar 2018 19:22:37 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=686 Continue reading "Bericht zum Informationsabend: „Oury Jalloh – Von Polizisten ermordet, vom Staat vertuscht?“"

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Am Mittwoch, dem 24.01.2018, veranstaltete der Asyl-Arbeitskreis der KHG in Kooperation mit der Initiative im Gedenken an Oury Jalloh einen Informationsabend mit dem Titel: „Oury Jalloh – Von Polizisten ermordet, vom Staat vertuscht?“ bei dem etwa 150 Menschen teilnahmen.
Der Vortrag, welcher von zwei unmittelbar involvierten Personen gehalten wurde, erlaubte tiefe Einblicke in die verstörende Praxis von Teilen der Exekutive, die Abgründe der systematischen Vertuschung seitens des Staates und dem zugrundeliegenden strukturellen Rassismus, der auch durch das Verhalten der bürgerlichen Öffentlichkeit in Dessau und darüber hinaus ermöglicht wird.
Der Vortrag begann mit einer Wiedergabe ihrer persönlichen Erfahrungen im Vorfeld der Nacht des 7. Januar 2005 und den Tagen danach. Der Geflüchtete Oury Jalloh ist an jenem Abend noch in einer Lokalität, welche zu dieser Zeit noch von einem der Vortragenden unterhalten wurde, anwesend gewesen. Am nächsten Tag verbreite sich die Nachricht von seinem Tod. Zugang zum Polizeirevier in dem er nach seiner Verhaftung eingesperrt wurde und Auskünfte wurden allesamt verweigert. Bereits zu diesem Zeitpunkt war den Beteiligten klar, dass sie hier mit einem ungeheuren Ereignis konfrontiert sein müssen. Und tatsächlich konnte durch einen unglaublichen Kraftaufwand in Kooperation mit anderen engagierten Initiativen nachgewiesen werden, dass PolizistInnen Oury Jalloh nach seiner Festnahme fesselten und misshandelten. Anschließend wurde er verbrannt, um die Spuren zu verwischen. Im Angesicht dieser verstörenden Tatsache und der logischen Konsequenzen für die Wahrnehmung der Bullen und der angeblich so anthropozentrischen Werte Deutschlands innerhalb der Bevölkerung wurden schließlich zahlreiche Anstrengungen unternommen, den Sachverhalt zu verdrehen, Beweismittel zu manipulieren und die Geschehnisse insgesamt zu vertuschen. Laut den Vortragenden geschah dies zum einen durch den Versuch die These zu etablieren und zu stützen, Oury Jalloh hätte sich mit einem Feuerzeug, das man bei der Durchsuchung übersehen hätte, selber angezündet, während er gefesselt auf einer feuerfesten Matratze lag. Hierbei berief man sich auf verschiedene Experimente und ExpertInnenaussagen, denen in Folge der Recherchen und der Auseinandersetzung mit der Thematik in eigenen Experimenten massive Verfälschung nachgewiesen werden konnte. Sehr eindrucksvoll waren hier vor allem das Vorführen der angeblichen Beweise der Behörden und die Gegenüberstellung der eigenen Erkenntnisse beispielsweise in Form von Videos über die Experimente, die verdeutlichten, dass immense Mengen an Brandbeschleuniger eingesetzt wurden. So ließ sich schließlich auch nachweisen, dass das angeblich übersehene Feuerzeug erst nachträglich zu den Akten hinzugefügt wurde oder komplette Akten auch einfach gänzlich vernichtet wurden. Besonders stark im Gedächtnis verankert haben sich außerdem nachgewiesene Aussagen der Polizisten, wie: „Neger brennen länger“ oder „Wir haben hier eine moderne effiziente Tötungsanlage“. Des Weiteren ließ sich die offizielle Linie spätestens mit der Erkenntnis widerlegen, dass bei der Obduktion keinerlei Anzeichen für einen durch Verbrennung verursachten Tod gefunden werden konnten. Oury Jalloh ist daher aller Wahrscheinlichkeit nach bereits seinen Verletzungen durch die Misshandlungen erlegen. Vor allem das Ausmaß dieses Vertuschungsversuchs, der sich von den unmittelbar Verantwortlichen in Dessau über hohe Stellen in den jeweiligen Behörden in die Landesregierung Sachsens-Anhalts und schließlich bis in die zuständigen Ministerien des Bundes zieht, ist schlichtweg erschreckend und zeigt deutlich, dass hier eine strukturelle Problematik vorliegt.
Der Vortrag betrachtete zum anderen auch die zweite zentrale Taktik, welcher sich die BRD allgemein sehr gerne bedient und deren Einflussmöglichkeiten aktuell unaufhörlich ausgeweitet werden, der Repression. Hier war es besonders erschütternd zu erfahren, dass zahlreiche MitstreiterInnen der Initiative, welche zum Großteil Geflüchtete waren, auf Grund ihres politischen Einsatzes abgeschoben wurden. Wo dies nicht möglich war griff man zu anderen Mitteln. Einer der Vortragenden berichtete wie die Behörden ihm schließlich die bereits genannte Lokalität dicht machten. Dass man sich bei der Begründung auf angebliche, charakteristische Schwächen aufgrund der juristischen Verurteilung in Folge der Auseinandersetzungen mit Nazis bezog, welche obendrein eine weitere fast alltägliche Belastung für die Betroffenen darstellen, verdeutlicht die Vielfältigkeit des zur Verfügung stehenden Instrumentariums. Von zahlreichen Anzeigen, Gerichtsverfahren, Einschüchterungen bis hin zu Morddrohungen ganz zu schweigen. Eine besondere Rolle nimmt hier nach wie vor die bürgerliche Öffentlichkeit ein, welche das Geschehen damals wie heute zum Großteil stillschweigend zur Kenntnis nimmt, schlichtweg gänzlich ignoriert oder auch offen bejaht. Laut den Vortragenden ist und war der Vorfall nie ein Geheimnis, sondern jedem in Dessau lebenden Menschen bestens bekannt. Deshalb ist es insgesamt trauriger Weise auch nur noch wenig verwunderlich, dass in dem betroffenen Polizeirevier bereits vor Oury Jalloh zwei Menschen zu Tode gekommen sind und die entsprechenden Geschehnisse nie wirklich hinterfragt geschweige denn aufgeklärt wurden.
Schlussendlich lässt sich sagen, dass die Masse an Eindrücken, welche dieser Vortrag vermittelte, die anwesenden Menschen hauptsächlich mit zwei Empfindungen zurück ließ. Das waren auf der einen Seite ein überwältigender Respekt gegenüber den Personen, die sich von Anfang an nicht einfach mit diesem Verbrechen abgefunden und trotz der fast unvorstellbaren Einschnitte in ihrem Privatleben und zahlreicher Rückschläge immer wieder dafür gesorgt haben, dass die Ereignisse des 7. Januar 2005 unvergessen bleiben. Der Staat konnte sich trotz der umfangreichen Geschütze, die er immer noch auffährt, nicht durchsetzen!
Auf der anderen Seite allerdings war da nur noch Trauer und ein Gefühl der Leere, die schließlich in Wut mündeten. Weshalb sich Menschen entschlossen eine spontane, unangemeldete Demonstration im Anschluss an die Veranstaltung abzuhalten, bei der sich etwa 80 Personen lautstark beteiligten. Die Route verlief durch die gesamte Innenstadt. Erstaunlich ist hierbei zu vermerken, dass sich trotz der bekannten, ständigen Präsenz der Bullen in Würzburg keine einzige Streife hat blicken lassen und der Demonstrationszug so etwa 1 ½ Stunden lang andauerte bis man sich nach einem Foto für die Initiative an der Residenz auflöste.
Abschließend lässt sich also festhalten, dass und vor allem auch wie Staat und Rassisten weiter Hand in Hand gehen und sich die Rollen schlichtweg auch einfach überschneiden. Dessau sollte außerdem nicht als ein unglücklicher Einzelfall wahrgenommen sondern als Spitze des Eisbergs beispielsweise auch neben den Geschehnissen rund um den NSU verstanden werden, der aufzeigt wie stark menschenverachtendes und braunes Gedankengut innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft und somit auch schließlich in den staatlichen Institutionen nach wie vor vorhanden ist und welche Auswirkungen zu erwarten sind, wenn dagegen nicht entschlossen vorgegangen wird.
Der antifaschistische Kampf und das Gedenken müssen also weitergehen.

Kein Vergeben, Kein Vergessen!
Oury Jalloh, das war Mord!

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Bericht zum antifaschistischen Aktionswochenende vom 6. – 8. Mai https://antifawuerzburg.blackblogs.org/bericht-zum-antifaschistischen-aktionswochenende-vom-6-8-mai/ Tue, 10 May 2016 18:39:38 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=438 Continue reading "Bericht zum antifaschistischen Aktionswochenende vom 6. – 8. Mai"

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Zu dem 71. Jahrestag der Kapitulation Nazideutschlands im Zweiten Weltkrieg wurde in Würzburg ein Aktionswochenende veranstaltet.

06.05.

Es begann mit einem Vortrag am Freitagabend über Antiziganismus, der den Anwesenden eine gute Übersicht über die  anhaltende Verfolgung von Sinti und Roma gab. Danke an das Cairo und die Referentin für den informativen Abend.

07.05.

Am nächsten Tag fand die Nachttanzdemonstration statt. Im Vorfeld hatte die Stadt den Veranstalter*innen Steine in den Weg gelegt, indem sie versuchte, den Lautsprecherwagen zu verbieten. Außerdem durften nur zwei Seitentransparente mit maximal 1, 50 Meter mitgeführt werden. Insgesamt wurden die Auflagen mit überzogener, penibler, typisch deutscher Genauigkeit kontrolliert. So wurden sogar Außenstehende von der Polizei dazu genötigt, ihre Getränke zu entfernen. Unserem Aufruf folgten zu der Auftaktkundgebung am Bahnhofsvorplatz geschätzte 120 Personen. Anfangs wurde eine feministische Rede verlesen, die zu einem queerfeministischen ersten Block aufrief, gefolgt vom Mobitext (Aufruf).

Auf den ersten Metern der Demonstration kam es immer wieder zu Stops weil die Bullen stressten. Unterlegt von Musik, die größtenteils kämpferischen und thematisch passenden Inhalt hatte, bewegte sich der Demozug durch die Innenstadt. Durch die ehemalige „Adolf-Hitler-Straße“ zu dem martialischsten der Würzburger Kriegerdenkmäler (welches von gleich mehrerern Wannen des USK „bewacht“ wurde). Es wurden noch weitere Orte im Würzburger Stadtbild kommentiert. Der Residenzplatz, auf dem 1933 Bücherverbrennungen stattfanden, das Würzburger Amtsgericht, in dem heute Antifas andauernd der Prozess gemacht wird und der sogenannte „Studentenstein“ (auch hier waren USK und mehrere Polizeihunde im Einsatz).Auf dem „Denkmal“ sieht man heute noch die Losung „Im Gedenken an den Tod- das Opfer- das Vorbild“. Der zu NS-Zeiten noch vorhandene zweite Spruch „Deutschland muss leben, auch wenn wir sterben müssen“ wurde mit dem Punkklassiker „Deutschland muss sterben!“ beantwortet.

Der zwischenzeitlich bis auf etwa 250 Personen angewachsene Demozug wurde am Mainkai bei der Abschlusskundgebung mit einem Feuerwerk von der Festung begrüßt. Dort wurde in Reden unter Anderem zum Protest gegen den Coburger Convent (Aktionswochenende in Coburg) aufgerufen, sowie unsere Abschlussrede (link folgt) verlesen.

Wir freuen uns über eine gelungene, lautstarke Demo mit einer für unterfränkische Verhältnisse erfreulich hohen Teilnehmer*Innenanzahl. Leider müssen wir auch diesmal das unverhältnismäßig hohe Polizeiaufgebot kritisieren, denn Kriegerdenkmal, Gericht, Studentenstein und Teile der Route waren durch USK und Bereitschaftspolizist*innen massiv und völlig übertrieben abgeriegelt. Zudem kam es zu zwei kurzen Auseinandersetzungen, weil die Polizei Verstöße gegen das Flaschenverbot durchzusetzen versuchte. Alles in allem war die Stimmung trotzdem geil.

Wir danken an dieser Stelle allen Menschen die sich an der Demo und unserem Aktionswochenende beteiligt haben. Ohne euch wäre die Demo nicht möglich gewesen.

08.05.

Das Ende des Aktionswochenendes markierte eine etwa 40 Personen umfassende Demo am Sonntagnachmittag, dem Tag der endgültigen deutschen Kapitulation. Mit Parolen wie „Mord, Folter, Deportation- das ist deutsche Tradition“ oder „Nie wieder Deutschland!“ zogen die Demonstrierenden nochmals zum Residenzplatz und hielten schließlich am Barbarossaplatz eine kleine Kundgebung ab. Da die Mobilisierung für diese Demo eindeutig im Schatten der Nachttanzdemo stand, fiel sie recht klein aus, aber der symbolische Bezug zu diesem speziellen Tag war uns dennoch wichtig.

In den Reden ging es über Nationalismus und seine Auswirkungen bis heute, die Rolle Würzburgs im Zweiten Weltkrieg , die aktuelle Flüchtlingspolitik und ein junger Lokalpolitiker der Grünen erzählte über seinen Rauswurf aus dem Gemeinderat wegen seines „Gegen Nazis“-Shirts (Süddeutsche Zeitung).

Abschließend können wir sagen, dass ein schönes, informatives und ereignisreiches Wochenende hinter uns liegt. Am 8. Mai sollte auch in den kommenden Jahren an das Ende der Naziherrschaft erinnert werden. Es darf nie passieren, dass Geschichtsrevisionist*innen Würzburg oder Deutschland von den Verbrechen der Nazizeit freisprechen.

Kein Vergeben!
Kein Vergessen!

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Vortrag: „Stigmatisiert bis heute – Geschichte der Verfolgung von Sinti und Roma“ https://antifawuerzburg.blackblogs.org/vortrag-stigmatisiert-bis-heute-geschichte-der-verfolgung-von-sinti-und-roma/ Thu, 05 May 2016 22:45:58 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=430 Continue reading "Vortrag: „Stigmatisiert bis heute – Geschichte der Verfolgung von Sinti und Roma“"

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Sinti und Roma leben seit mehr als 900 Jahren in Europa und auf dem Gebiet, wo heute Deutschland ist. Sie wurden von Anfang an aus machtpolitischen Interessen verfolgt. Diese Verfolgung hatte ihren Hochpunkt in der Zeit des Nationalsozialismus. Aber auch die Gesetze der BRD benachteiligten Sinti und Roma systematisch und die Diskussion um sichere Herkunftsstaaten und Wirtschaftsflüchtlinge zeigt, dass ihre Benachteiligung bis heute im Bewusstsein der meisten Menschen nicht angekommen ist.

 

Einlass ab 19.30 Uhr

Beginn 20.00 Uhr

Cairo

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Kein Vergeben. Kein Vergessen – Wider dem Geschichtsrevisionismus https://antifawuerzburg.blackblogs.org/kein-vergeben-kein-vergessen-wider-dem-geschichtsrevisionismus/ Thu, 05 May 2016 16:12:14 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=387 Continue reading "Kein Vergeben. Kein Vergessen – Wider dem Geschichtsrevisionismus"

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Aufruf zu Aktionstagen in Würzburg am 6./7./8. Mai 2016.

Es ist 2016. Das Ende des Zweiten Weltkriegs liegt nun 71 Jahre zurück und faschistische Gedanken werden wieder offener geäußert. Seit vorletztem Herbst zeigt sich auch auf den Straßen und in den Parlamenten wieder deutlich wie tief verwurzelt Antisemitismus, Nationalismus und Rassismus in der deutschen Gesellschaft sind. Genau in dem Land, das für die schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte verantwortlich ist, gehen Zehntausende mit ihrer Fahne auf die Straße und hetzen hemmungslos gegen alles, was nicht in ihr deutsches, kleinbürgerliches, faschistoides Weltbild passt.

In jenem Land, in dem Synagogen brannten, Menschen in Konzentrationslager deportiert wurden und das in seiner nationalsozialistischen Verblendung den Zweiten Weltkrieg begann, brennen heute Geflüchtetenunterkünfte, Menschen werden aufgrund ihrer Herkunft angegriffen oder vom Staat unterhalb jeglicher Menschenwürde behandelt und eine Partei mit einem extrem nationalistischen Programm zieht in die Landtage ein. Vor ein paar Jahren hat man als Antifaschist*in noch hören müssen: „Ach, Nazis sowas gibt’s doch eh nicht mehr“. Spätestens seit der „Entdeckung“ des NSU sollte jedoch jeder*m klar sein, welche tödlichen Konsequenzen faschistische Einstellungen auch heute nach sich ziehen.

Wir können also nicht sagen, dass der Faschismus besiegt ist und dennoch feiern wir am 8. Mai den Tag des „Sieges über den Faschismus“. Am 8. Mai 1945 kapitulierte Nazideutschland endgültig im Zweiten Weltkrieg. Eine Leidenszeit für viele Verfolgte der Faschist*innen endete. Die Deutschen wollten den „totalen Krieg“ und bekamen ihn. Ihre nationalistischen und chauvinistischen Anschauungen trieben das ganze Land in einen faschistischen Rausch. Bis zum letzten Kriegstag kämpften Faschist*innen gegen die Alliierten. Der 8. Mai war historisch gesehen ein Glückstag. Deutschland lag in Schutt und Asche und hatte die Quittung bekommen für zwölf Jahre Faschismus. Nach dem Krieg begannen direkt die Bestrebungen der Deutschen sich als Opfer des Krieges darzustellen. Auch in Würzburg, einer Stadt, die komplett zerstört wurde, trauern jedes Jahr am 16. März Tausende anlässlich der Bombardierung der Stadt. Neonazis versuchen genau dort anzudocken. Das Ziel der Faschist*innen ist es mit der Verkehrung des Täter-Opfer-Verhältnisses die Geschichtsschreibung zu bestimmen.

Wir hingegen werden es nicht zulassen, dass Würzburg oder Deutschland die Schuld für die Verbrechen der Nazizeit abgesprochen wird. In der Region und der Stadt werden im April regelmäßig antifaschistische Aktionen stattfinden, die daran erinnern welche Grausamkeiten von diesem Flecken Erde ausgingen. Am Wochenende des 8. Mai werden wir dann ein antifaschistisches Aktionswochenende in Würzburg veranstalten. Es wird Vorträge geben, samstags eine Nachttanzdemonstration und am Sonntag, den 8. Mai, Aktionen in der Stadt.

Uns ist es wichtig den Menschen zu zeigen, wie grausam die Zeit des
Nationalsozialismus war und es ist uns dabei wichtig, nie den Blick für die gegenwärtige Situation zu verlieren. Wir wollen den Nazis zeigen, dass sie keine Chance haben in Würzburg ihre Strukturen aufzubauen.

Beteiligt euch an Aktionen und lasst uns am Abend des 7. Mai ein starkes antifaschistisches Zeichen auf der Nachttanzdemonstration setzen!

KEIN VERGEBEN! KEIN VERGESSEN!

WIDER DEM GESCHICHTSREVISIONISMUS!

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
(Schwur von Buchenwald)

Fr, 6. Mai: „Bis heute verfolgt – die Situation der Sinti und Roma“. Vortrag im Cairo, Einlass ab 19:30 Uhr, Beginn 20:00 Uhr.

Sa, 7. Mai: „Wer nicht feiert hat verloren“. Nachttanzdemo, Hauptbahnhof 19:45 Uhr.

So, 8. Mai: „Kein Vergeben, kein Vergessen! Wider dem Geschichtsrevisionismus“ – Demonstration, Hauptbahnhof 16:00 Uhr.

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Anarchistischer Filmabend https://antifawuerzburg.blackblogs.org/anarchistischer-filmabend/ Mon, 18 Jan 2016 16:41:15 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=270 Continue reading "Anarchistischer Filmabend"

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Die einen verbinden damit die pure Freiheit, die anderen sehen verbrecherisches Chaos darin. Kaum ein anderes Thema hat wohl so viele unterschiedliche Meinungen losgetreten wie die Idee der Anarchie. Dass es vor etwa 80 Jahren sogar einmal ein anarchistisches Gesellschaftsprojekt gegeben hat, nämlich in Katalonien, ist leider schon längst bei Vielen in Vergessenheit geraten. Im Zuge des Spanischen Bürgerkriegs wurde 1936 in der Millionenstadt Barcelona die soziale Revolution ausgerufen und vor allem anarchistische Gruppierungen waren um die Umsetzung einer befreiten Gesellschaft bemüht, die, so gut es ging, erfüllt wurde.
wir laden euch in diesem Sinne herzlichst zu unserem „anarchistischen Filmabend“ ein! Nach einem einleitenden, informativen Kurzreferat zu der Theorie der Anarchie, zeigen wir im Anschluss „Vivir la Utopia!“, eine Dokumentation über eben dieses Gesellschaftsexperiment, in der auch Zeitzeugen und Zeitzeuginnen ihre Erfahrungen schildern.
Kommt vorbei! Eintritt frei!
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Antimilitaristischer Vortrag https://antifawuerzburg.blackblogs.org/antimilabend/ Sat, 17 Oct 2015 11:37:52 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=169 Continue reading "Antimilitaristischer Vortrag"

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Einladung zum Antimilitaristischen Abend

Wann? – Do, 29.10.15, 19 Uhr
Wo? – „Blauer Adler“ (Mergentheimer Straße 17, Würzburg)
Wer? – Referent: Uwe Hiksch
Veranstalter: Florakreis Würzburg

„Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ Der Leitsatz aus dem Bekenntnis von Buchenwald offenbart die antifaschistische Stimmung, die aus zwölf Jahren des NS-Regimes resultierte. Man nahm sich im neugegründeten deutschen (Teil-)Staat, der Bundesrepublik Deutschland, vor, diesen Gedanken als Grundsatzformel zu definieren. Imperialistische oder sonstige Kriege, die nicht im Sinne eines Abwehrkrieges stehen, dürften nie wieder von deutschem Boden ausgehen!

Im Jahr 2015 hat sich dieses damalige Bekenntnis längst zu einer leeren Phrase im Munde der Politik gewandelt. Man erinnert zwar regelmäßig an die Opfer des größten Krieges der Menschheit, jedoch stellt Krieg allgemein nichts Verwerfliches mehr dar. Die Bundeswehr gilt bei vielen als attraktiver Arbeitgeber, sie ist bei Jobmessen, in Schulen und Universitäten präsent und lockt mit Abenteuercamps für Kinder die jüngste Generation zum „spaßigen“ Umgang mit der Waffe. Auch in Rüstungsexporten in streng restriktive Regime wie Saudi-Arabien erkannte die Regierung einen lukrativen Wirtschaftszweig.

Begründet wird dieser Widerspruch zwischen propagiertem Pazifismus und realer Kriegstreiberei mit „mehr Verantwortung in der Welt“, wie Bundespräsident Gauck verkündete. Diese „Verantwortung“ zeigte sich nicht nur beim NATO-Krieg in Afghanistan, der gänzlich gescheitert ist und neben tausenden Zivilopfern sogar noch die Taliban stärkte, sondern auch bei der Kontrolle von Handelswegen und der „Absicherung“ von Grenzen. Die Bundeswehr ist wie jedes westliche Militär fest in der Maschinerie des Kapitalismus integriert. Sie erfüllt tödliche Aufgaben, für die der Begriff „Verantwortung“ nicht weniger als einen verfälschenden Euphemismus darstellt.

„Bist du eher der Beach- oder eher der Bergtyp?“, fragte die Bundeswehr die BRAVO-Leser*innen, als es um die Einteilung in Abenteuercamps ging. Nach der Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht wird seit Jahren verstärkt Werbung für die Bundeswehr gemacht, wobei auch nicht davor zurückgeschreckt wird, die Allerjüngsten auf den tödlichen Beruf anzusprechen. Eine Normalisierung des Krieges, und damit des Töten und Getötet werden, ist ein bewusst geschaffter Zustand. Neben „normalen“ Firmen und Betrieben findet man auf Jobmessen Bundeswehroffiziere, die von Disziplin, dem Durch-die-Welt-Reisen und gutem Gehalt sprechen statt von Trauer und Traumatisierungen. Die Realität, dass nur Menschenmaterial für blutige NATO-Operationen gesucht wird, wird hinter Propagandabildern versteckt. Wird einer solchen Anwerbung der Jugend Protest entgegengebracht, wie es bei der Jobmesse an der Universität Würzburg im November 2014 geschah, hagelt es repressive Maßnahmen gegen die Protestierenden. Widerstand gegen den deutschen Militarismus wird nicht geduldet und knallhart versucht mit Repression niederzudrücken.

Um sich über dieses Thema zu informieren, laden wir euch zum „Antimilitaristischen Abend“ ein, bei dem es neben einem Vortrag über Krieg und Waffenexport auch einen musikalischen Rahmen geben wird.

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