AntiRa – Antifa Würzburg https://antifawuerzburg.blackblogs.org Radikaler Antifaschismus aus der Provinz Mon, 28 Jun 2021 23:40:50 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://antifawuerzburg.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1054/2023/10/Logo-Antifa-Wuerzburg-100x100.png AntiRa – Antifa Würzburg https://antifawuerzburg.blackblogs.org 32 32 Gedenken an die Opfer des 25. Juni in Würzburg. https://antifawuerzburg.blackblogs.org/gedenken-an-die-opfer-des-25-juni-in-wuerzburg/ Mon, 28 Jun 2021 23:40:50 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=1046 Continue reading "Gedenken an die Opfer des 25. Juni in Würzburg."

]]>

 

Gedenkkundgebung für die Opfer des 25. Juni in Würzburg: Freitag, 2. Juli, ab 19 Uhr am Würzburger Bahnhofplatz.

Wir sind schwer getroffen und noch immer schockiert von den Ereignissen, die sich letzten Freitag rund um den Barbarossaplatz zugetragen haben. Unser aller Mitgefühl gilt denjenigen, die die Tat vor Ort miterleben mussten, den Betroffenen, den Verletzten und den Angehörigen der Toten. 

Während viele noch mit der Verarbeitung der Ereignisse beschäftigt sind, formiert sich im Netz bereits der rechte Mob, der massiv versucht, die Situation in Form einer rassistischen Lesart zu instrumentalisieren. In der Folge wurde durch ein Mitglied des Bundestags der AfD am kommenden Freitag um 17 Uhr am Barbarossaplatz eine Kundgebung angemeldet, um diese Stimmung auch konkret auf die Straße zu tragen. Um allen Würzburger:innen dennoch ein angemessenes Gedenken zu ermöglichen und dabei einer rechten Instrumentalisierung der Taten entschieden entgegenzutreten, rufen wir zur Teilnahme an einer Gedenkkundgebung um 19 Uhr am Würzburger Hauptbahnhof auf.

Gemeinsam bemühen wir uns zusätzlich um eine sachliche Einordnung der Tat, die – trotz vieler öffentlicher Bekundungen – noch immer auf sich warten lässt. Man kann jedoch nicht die Augen davor verschließen, dass der Täter gezielt weiblich gelesene Personen angriff und ermordete. Deshalb ist die Tat als Femizid zu benennen. Indizien, die für ein islamistisches Motiv sprechen, sind vorhanden, lassen aber bisher kein abschließendes Urteil zu. Eine umfassende Aufklärung des Amoklaufs und seiner Hintergründe muss geschehen.

Kommt am Freitag zahlreich zum Hauptbahnhof, um zu gedenken sowie eure Trauer und euer Mitgefühl auszudrücken. Für ein gewisses Kontingent an Blumen und Kerzen sorgen die veranstaltenden Gruppen. Bringt trotzdem gerne weitere mit, um sie niederzulegen.

Es rufen auf: Antifa Würzburg, Schwarzlicht Würzburg, Gegen_Gewalt, Fridays For Future Würzburg, Gruppe Klein-Nizza – Radikale Linke Würzburg, Ende Gelände Würzburg, Mehr als 16a, Seebrücke Würzburg, Sea-Eye Würzburg und Hermine e.V.

]]>
AfD-Wahlkampfstände stören! https://antifawuerzburg.blackblogs.org/afd-wahlkampfstaende-stoeren/ Wed, 19 May 2021 17:46:02 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=1042 Continue reading "AfD-Wahlkampfstände stören!"

]]>
 
 
Nachdem die AfD ihren Wahlkampf vor einigen Wochen am Heuchelhof begonnen hat und auch bereits im Würzburger Umland aktiv gewesen ist, tauchte sie vergangenes Wochenende bereits zum zweiten Mal in der Innenstadt auf. Offensichtlich haben sie sich mit  einschlägig bekannten Personen wie Florian Köhl aus Wien mangels lokaler Alternativen für dieses Jahr Verstärkung von außerhalb geholt, um ihre rechte Ideologie zu verbreiten. Als stramme Verfechter:innen des ehemaligen „Flügels“ ist es kein Wunder, dass sie mit MdB Hansjörg Müller außerdem einen lupenreinen Verschwörungstheoretiker und Antisemiten als Direktkandidaten für die anstehende Bundestagswahl bestimmt haben. Dieser machte erst vor kurzem wieder auf sich aufmerksam, weil er bereits das zweite mal am Rande von Demonstrationen gegen die Änderung des Bevölkerungsschutzgesetzes Personen aus dem „Querdenken“-Umfeld in den Bundestag einschleußte. So tritt er aber auch immer wieder selber bei Demonstrationen dieser Bewegung als Redner in Erscheinung, um auf Grundlage seiner Überzeugung von der Zweifelhaftigkeit der BRD als legitimen Nachfolger des Deutschen Reiches und der Unterwanderung der Politik durch die „Krake“ aus „Großkonzernen, Superreichen, Massenmedien und ihren Erfüllungsgehilfen“ den Schulterschluss zu suchen. Müller war bei den Ständen bereits mehrfach anwesend und hat angekündigt sich möglichst oft blicken zu lassen, um seine antisemitischen Agitationen vorzunehmen und sich der „Querdenken“-Bewegung anzubiedern. Dementsprechend müssen wir davon ausgehen, dass die AfD von nun an auch in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder Wahlkampfstände im Stadtgebiet organisieren wird. Gerade am Wochenende gilt es daher die Augen offen zu halten und am Start zu sein. Zeigen wir der AfD, dass sie in Würzburg nach wie vor nichts zu suchen hat!
]]>
Kein Vergeben – Kein Vergessen! Auch am 8. Mai 2020 https://antifawuerzburg.blackblogs.org/kein-vergeben-kein-vergessen-auch-am-8-mai-2020/ Fri, 08 May 2020 10:53:18 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=883 Continue reading "Kein Vergeben – Kein Vergessen! Auch am 8. Mai 2020"

]]>

Dezentrales Stolpersteinputzen und kreatives Gedenken am 8. Mai

Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, kapitulierte das Deutsche Reich bedingungslos und der Zweite Weltkrieg endete in Europa und wenige Monate später, am 2. September, mit der Kapitulation Japans auch in Asien. Die militärische Niederlage des Faschismus weckte für die Verfolgten des Nationalsozialismus Hoffnung auf einen demokratischen Neuanfang, weswegen dieser Tag für sie der Tag der Befreiung ist. Schätzungen zufolge hatten bis zu 65 Millionen Menschen bis dahin ihr Leben verloren; viele weitere sollten noch an den Folgen des Krieges, wie zum Beispiel Hunger, sterben. Über 6 Millionen jüdische und jüdisch gelesene Menschen wurden vom Nazi-Regime ermordet, außerdem unzählige Rom_nja und Sint_ezze, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, Kriegsgefangene und politisch Andersdenkende. Niemand kennt die genaue Zahl der Opfer. Der 8. Mai sollte ein Tag sein, ihrer zu gedenken und auf das aufmerksam zu machen, was Faschismus, Rassismus und Antisemitismus anrichten.

Nach dem Krieg wurde von den Alliierten beschlossen, Deutschland solle entnazifiziert werden. Insbesondere sollten Behörden und andere staatliche Strukturen nur mit Menschen besetzt werden, die sich während der Nazi-Zeit nichts zuschulden kommen ließen. Dies war allerdings durch die Bemühungen der Adenauer-Regierung zur Westbindung unmöglich. Schließlich wollte man ein Bollwerk gegen die Sowjetunion darstellen, womit man sich de facto schon in den Anfangstagen der Republik in der Tradition des sogenannten „Dritten Reichs“ bewegte. Dafür brauchte man geschultes Personal, weswegen auch bspw. bei der Gründung der Bundeswehr 1955 bereitwillig auf Offiziere zurück gegriffen wurde, die nicht nur in der Tradition des faschistischen Regimes standen, sondern auch unter diesem in den Offiziersrängen dienten. Auf diesen Konflikt zwischen der Entnazifizierung und dem Anti-Kommunismus dieser Tage hingewiesen, antwortete Adenauer folgendermaßen: „Ich glaube, dass mir die NATO 18-jährige Generäle nicht abnehmen wird“. Durch diesen Umstand ist auch zu erklären warum es in den 1960ern mehr Richter mit Verbindungen zur NSDAP gab als im NS-Staat selbst.
Auch die deutsche Bevölkerung setzte sich zum Großteil nie mit den Verbrechen der Nazis auseinander. Offenes Sympathisieren mit ihnen, bzw. eine Gesprächskultur, in der einfach nicht über die Gräueltaten der Vergangenheit geredet wurde, trugen dazu bei, dass in den 1950ern die Sozialistische Reichspartei (SRP), die sich als Nachfolger der NSDAP sah, sowohl in den Landtag von Niedersachsen als auch in die Bremische Bürgerschaft einzog. In manchen Kommunen war sie sogar stärkste Kraft. Nachdem die SRP 1952 verboten wurde, setzte die NPD ihre Tradition in den 1960ern mit offen rassistischem und antisemitischem Gedankengut fort und scheiterte nur knapp am Einzug in den Bundestag.

Der 8. Mai ist auch ein Tag, der Würzburger_innen zu gedenken, die Opfer der Verbrechen der Nazis geworden sind. So starb Georg Friedrich Hornung, ein Kommunist, der schon im spanischen Bürgerkrieg gegen Franco gekämpft hatte und der in der Sophienstraße wohnte, 1941 in der Justizvollzugsanstalt in Berlin-Moabit. Außerdem gab es in der Füchsleinstraße eine Außenstelle des KZ Flossenbürg in der Oberpfalz. Der Initiator war Werner Heyde. Der Mediziner arbeitete an der Uniklinik als Professor für Neurologie und Psychologie. Er war ein hohes Mitglied der SS und einer der Hauptverantwortlichen für die „Aktion T4“ und „Aktion 14f13“, in deren Rahmen hunderttausende Menschen, deren Leben in den Augen der Nazis „nicht lebenswert“ war, ermordet wurden.  Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden sie wieder nach Flossenbürg verlegt. Wie viele von ihnen beim anschließenden Todesmarsch nach Dachau ums Leben kamen, ist nicht bekannt.

Während der Reichspogromnacht starben in Würzburg vier Menschen. In den folgenden Jahren wurden 2063 Würzburger_innen deportiert, die meisten von ihnen jüdische Menschen. Viele überlebten die Konzentrationslager nicht. Stolpersteine erinnern heute an viele von ihnen. Der 8. Mai ist auch ein Tag, ihr Andenken in Ehren zu halten. Eine Art, dies zu tun, ist zum Beispiel Stolpersteinputzen. Eine Anleitung findet ihr hier: youtu.be/cQy1C8oaKEc. Wenn ihr euch mehr über das Schicksal dieser Menschen informieren wollt, empfehlen wir euch diese Seite: www.historisches-unterfranken.uni-wuerz….

Die Anzahl der antisemitischen und rassistischen Straftaten nehmen seit Jahren zu. In Würzburg wurde in der Kaiserstraße vor rund anderthalb Jahren eine Stele zerstört, die an die ehemals jüdischen Geschäfte in der Straße erinnert und erst sechs Monate zuvor aufgestellt wurde. Halle und Hanau sind traurige Höhepunkte, jedoch keine Einzelfälle. Das Narrativ, dass es erst in den letzten Jahren wieder vermehrt zu antisemitischen und rassistischen Straftaten kommt, ist genauso falsch, wie das, dass es nur Einzeltäter_innen sind. Seit Gründung der BRD ist rechte und antisemitische Gewalt an der Tagesordnung. Durch sie starben allein seit den 1990er Jahren mindestens 208 Menschen. Struktureller Rassismus bzw. Antisemitismus verhindern eine vollständige Aufklärung. Man denke nur daran, dass die NSU-Akten für 30 Jahre gesperrt sind. Auch die Vielzahl an Vorfällen in Polizei und Bundeswehr, die von der Politik wiederum oft, bzw. fast immer, als „Einzelfälle“ beschrieben werden, wirft ein Licht auf die tatsächlichen Umstände, in denen sich migrantische und jüdische Menschen oft befinden. Das „Hannibal-Netzwerk“ oder der „NSU 2.0“ sind nur zwei Beispiele dafür, dass Deutschlands Rassismus- und Antisemitismus-Problem tief in der Gesellschaft und somit auch in den staatlichen Strukturen verankert ist. Am 8. Mai dürfen diejenigen Menschen nicht vergessen werden, die Opfer geworden sind. Nicht nur von rassistischen und antisemitischen Straftaten, sondern auch von einer Politik, die zwar in den Medien immer wieder tiefe Betroffenheit ausdrückt, in der Realität aber Rassismus und Antisemitismus oft unbeantwortet lässt, und diese dadurch weiter befeuert.

Der Tag der Befreiung darf nicht rechten Organisationen und Parteien überlassen werden. Sie wollen die Geschichtsschreibung umkehren und aus deutschen Täter_innen Opfer machen. So stellen sie vor allem die Bombardements deutscher Städte falsch da und setzen sie in keinen Zusammenhang zu den unendlichen Gräueltaten, welche die Nazis und andere Deutsche verübt haben. Charakteristisch dafür sind unter anderem die endlosen Versuche, die Shoa und deren Bedeutung zu relativieren oder gänzlich zu leugnen. Gegen dieses Vorgehen ist immer wieder hervorzuheben, dass die Alliierten keinen Angriffskrieg gegen Deutschland geführt haben, ganz im Gegenteil: durch die Appeasement-Politik hatten sie Deutschland viel zu lange gewähren lassen. Sie ergriffen Maßnahmen, um das Dritte Reich und dessen menschenfeindliches Potenzial zu zerschlagen. Die Nazis und ihre Unterstützer_innen tragen somit letztlich die Schuld. Denn erst ihr Vorgehen hat diesen Krieg ausgelöst.

Wir gedenken am 8. Mai aller Menschen, die Opfer von menschenverachtendem Gedankengut geworden sind. Wir dürfen nie aufhören, ihre Geschichten zu erzählen und gegen Unterdrückung zu kämpfen, auch nicht in Zeiten von Corona! Lasst uns unser Gedenken kreativ auf die Straße bringen! Putzt in Kleinstgruppen Stolpersteine, malt Banner und macht Menschen auf die besondere Bedeutung des Tages aufmerksam!
Kein Vergeben – Kein Vergessen!

 

]]>
Besuch von Annegret Kramp-Karrenbauer in Würzburg https://antifawuerzburg.blackblogs.org/besuch-von-annegret-kramp-karrenbauer-in-wuerzburg/ Thu, 07 Nov 2019 22:38:12 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=844 Continue reading "Besuch von Annegret Kramp-Karrenbauer in Würzburg"

]]>
CN Rape Racism Misogyny Homophobia Transphobia

 

#ZukunftOhneCDUCSU

Am 8. November besucht die CDU-Vorsitzende Kramp-Karrenbauer zusammen mit Generalsekretär Paul Ziemiak, Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus und dem CSU-EU-Abgeordneten und EVP-Vorsitzenden Manfred Weber Würzburg.

Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, die z.B. letzten Fasching für einem transfeindlichen Toilettenwitz Kritik erntetei und seitdem kaum ein Fettnäpfchen ausgelassen hat, machte erst vor wenigen Wochen wieder Negativschlagzeilen. Der antisemitische Anschlag eines Rechtsterroristen auf eine Synagoge an Yom Kippur, verharmloste sie als „Alarmzeichen“ii. Dass sie nun ausgerechnet einen Tag vor dem 81-Jahrestag der Reichspogromnacht nach Würzburg kommt, klingt nach einem schlechten Witz. Doch nicht nur die Vorsitzende, sondern die ganze CDU und ihre königlich-bayrische Schwesterpartei CSU können sich nicht gerade mit entschlossenem Vorgehen gegen Rechts schmücken. Eher symbolisieren sie das genaue Gegenteil: Verharmlosung und Aneignung des rechten Vokabulars stehen an der Tagesordnung. So sprach beispielsweise der CSU-Landesgruppenchef und ehemalige Verkehrsminister Alexander Dobrindt von einer „konservative Revolution“iii. Ursprünglich war diese jedoch eine antidemokratische, antiliberale und nationalistische Strömung zu Zeiten der Weimarer Republik. Zusammen mit seinem Nachfolger und Autolobbyisten in Spe Andreas Scheuer („das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese, der über drei Jahre da ist – weil den wirst Du nie wieder abschieben“iv) hat er das Maut-Debakel zu verantworten. Der ehemalige höchst umstrittene Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen („Ich bin vor 30 Jahren nicht der CDU beigetreten, damit heute 1,8 Millionen Araber nach Deutschland kommen.“)v wurde erst nach zahlreichen Entgleisungen „wegbefördert“ und nach Protesten in den Ruhestand geschickt.vi. Der „Russia Today“ und „Journalistenwatch“-Fan Maaßenvii, der u.a. Hetzjagden in Chemnitz leugnete und von „Medienmanipulation“ schwadronierteviii ist Mitglied der „Werte Union“, die am rechten Rand der Partei agiert.

Die AfD erhält immer mehr Prozent, rassistische Angriffe, rechtes Gedankengut und neonazistische Strukturen erstarken und erhalten immer mehr Zustimmung aus der Gesellschaft – und CDU/CSU fällt nichts besseres ein, als Maßnahmen gegen Linksextremismus zu beschließenix. Die ewige Relativierung von Neonazis und Rassismus wird noch mit der Gleichsetzung von linker und rechter Gewalt getoppt. Bei G20 brennen Autos, in Sachsen wird Walter Lübcke erschossen, doch dank Hufeisentheorie ist das alles gleich schlimm.

Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben in der Union schon eine lange Tradition. Von Franz Josef Strauß: „Ein Volk, das diese wirtschaftlichen Leistungen erbracht hat, hat ein Recht darauf, von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen!“x, bis zu Bayerns Innenminister Joachim Hermann: „Roberto Blanco war immer ein wunderbarer N****“xi vertreten sie immer wieder hetzerische rechten Ansichten. „Bis zur letzten Patrone“ müsse man sich gegen „eine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme“ wehrenxii, so einst Innenminister Horst Seehofer. Die CDU Sachsen-Anhalt schrieb in einem Papier, es müsse „wieder gelingen, das Soziale mit dem Nationalen zu versöhnen“xiii, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer forderte eine Toleranz nach rechtsxiv und erst vor wenigen Tagen forderten 17 CDU Politiker in Thüringen „ergebnisoffene“ Gespräche mit der AfDxv. Dass CDU und CSU als die Parteien der Mitte gelten, macht nur umso deutlicher, wie es um die „bürgerliche Mitte“ in Deutschland bestellt ist. Pegida und Co basieren auch auf der xenophoben und diskriminierenden Ausdrucksweise der sog. „Volksparteien“. Der Versuch der Union nach rechts zu rücken und am „linken“ Rand der AfD Wähler*innen abzugreifen hat ihnen nichts gebracht. Wer eine rassistische und menschenverachtende Partei wählen möchte, wählt lieber das Original als die nacheifernde light-Version.

Von der Kriminalisierung von Seenotrettung bis hin zu restriktiven Polizeiaufgabengesetzen, immer wieder zeigt die Union, wie wenig sie von Menschen- und Grundrechten hält und offenbart nebenbei ihr verschrobenes Demokratieverständnisxvi. Diskriminierungen sind ein essenzieller Bestandteil ihrer Politik. Vor einer Woche scheiterte eine Frauenquote in der CSU krachend, v.a. am Widerstand der ultrakonservativen „Jungen Union“xvii, dabei sind nur 51 von 246 Bundestagsabgeordneten der Union Frauenxviii.

Als 1997 darüber abgestimmt wurde, ob Vergewaltigung in der Ehe strafbar sein soll, stimmten zahlreiche Unionsabgeordnete dagegen. Darunter waren u.a. Horst Seehofer, Friedrich Merz und Volker Kauderxix. Die Annahme, dass ein Mann das Recht auf Geschlechtsverkehr mit seiner Ehefrau hat, ist bis heute in der Gesellschaft verbreitet. Im misogynen Klima des Patriarchats ist dies mehr als gefährlich und führt zu Besitzdenken und Anspruchshaltung hin zu Gewalt und Vergewaltigung. Von Frauen wird erwartet devot zu Diensten zu sein und ihnen ihr eigenes Verlangen abgesprochen. Dass das Recht auf den eigenen Körper bis heute nicht ernst genommen wird, zeigt die jahrelange Diskussion um §219a, dem Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche. Abtreibungen sind in Deutschland illegal und bleiben lediglich unter bestimmten Voraussetzungen straffrei (§218). Nachdem eine Frauenärztin zu einer hohen Geldstrafe verurteilt wurde, nur weil sie auf ihrer Website schrieb, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführt, rückte der §219a in den Fokus der Öffentlichkeit.xx Erst nach deutschlandweiten Protestenxxi stimmten CDU und CSU einer leichten Entschärfung zu, blockieren aber weiterhin die Forderungen nach einer völligen Streichung von §218 und §219.xxii

Auch die „Ehe für alle“ wurde jahrelang von der Union blockiert. Bei der Abstimmung 2017 (!) stimmten nur 75 der 309 Bundesratsmitglieder der Union dafür. Die Kanzlerin und Ralph Brinkhaus, der am Freitag nach Würzburg kommt stimmten dagegen.xxiii

Die Möglichkeit „divers“ im Geburtenregister zu wählen, wurde erst nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts geschaffen, jedoch nur mir ärztlicher Bescheinigung.xxiv Dies stellt eine nicht hinnehmbare und entwürdigende Diskriminierung von nicht-binären Personen dar! Homo- und Transfeindlichkeit sind in der Union, wie auch in unserer gesamten Gesellschaft weit verbreitet, von Feminismus und Gleichberechtigung sind sie noch Meilenweit entfernt! CDU/CSU machen hauptsächlich Politik für christliche alte, weiße, heteronormative cis-Männer. Ihre Umwelt- und Sozialpolitik sind ein einziges Desaster. Alles aufzuzählen, was an den Parteien zu verurteilen ist, würde jeglichen Rahmen sprengen, deshalb möchten wir abschließend sagen:

Nichts von dem, was für eine offene, freiheitliche Gesellschaft, frei von Diskriminierungen jeder Art spricht, ist bei der Union zu finden!

]]>
Aufruf: nicht-lange-fackeln Wunsiedel 16.11.2019 https://antifawuerzburg.blackblogs.org/aufruf-nicht-lange-fackeln-wunsiedel-16-11-2019/ Wed, 06 Nov 2019 10:24:53 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=838 Continue reading "Aufruf: nicht-lange-fackeln Wunsiedel 16.11.2019"

]]>
Antifaschistische Demo

Wann: Samstag 16. November 14:30
Wo: Bahnhof Wunsiedel-Holenbrunn
Infos: @nichtlangefackeln #wun1611 Website
Anreise: https://wuerzburg.demosphere.net/event/1948

Aufruf

Am 16. November 2019 wollen – wie auch in den vergangenen Jahren – Neonazis in Wunsiedel einen Fackelmarsch durchführen. Anders als zuletzt jedoch wird das Nazi-Spektakel dieses Jahr nicht ohne Gegenproteste in Hör- und Sichtweite, Störungen und Sabotage stattfinden.

Wunsiedel: Pilgerstätte militanter Neonazis

Wunsiedel hat eine lange Geschichte von Aufmärschen militanter Neonazis. Seit den späten 80er Jahren findet, mit Unterbrechungen, dort ein alljährliches Meet&Greet von Neonazis und Rechtsterroristen statt. Seinen Höhepunkt erreichte es 2004 als über 7000 Neonazis durch Wunsiedel marschierten.
Seit den 2010er Jahren dominierte vor allem das Freie Netz Süd die Organisation der Naziaufmärsche in Wunsiedel und nach dessen Verbot die vermeintliche Partei „Der III. Weg“, wodurch die Aufmärsche in Wunsiedel mehr und mehr zu einem Parteievent des „III. Weges“ wurden. Auch wenn die Teilnehmer*innenzahlen der 90er und frühen 2000er Jahre bei weitem nicht mehr erreicht werden, marschieren in den letzten Jahren nach wie vor konstant über 200 internationale Neonazis durch das Dorf. Der Anblick ist nicht weniger schauerlich: untermalt von vor Pathos triefender Musik von Richard Wagner stapfen Nazikader im Fackelschein und weitgehend durch „III. Weg“ – Parteikleidung uniformiert durch ein ausgestorben wirkendes Wohngebiet.

Die Klientel der Aufmärsche besteht dabei seit jeher aus dem Who-is-Who der militanten und terroristischen Naziszene. In den 90er Jahren war an der Organisation etwa der Thüringer Heimatschutz führend beteiligt und auch das NSU-Kerntrio stattete der Fichtelgebirgsstadt einen Besuch ab. Ein regelmäßiger Gast in Wunsiedel war auch Thorsten Heise, führender Kopf vom Combat 18 Deutschland – der Organisation, der Lübcke-Mörder Stephan Ernst nahesteht und die eine bedeutende Rolle im NSU-Komplex spielt. Gar in Wunsiedel wohnhaft ist Nick Greger, der gemeinsam mit dem Neonazi und ehemaligen V-Mann Carsten Szepanski eine Rohrbombe bastelte und auch Kontakt zu Anders Bering Breivik suchte. Eine wichtige Rolle in der Orga-Gruppe „III. Weg“ nimmt Maik Eminger ein: Der Bruder des als NSU-Unterstützer in München verurteilten André Eminger und eine zentrale Figur der militanten Neonazi-Szene. Dass in den letzten Jahren in Wunsiedel Karl Heinz Statzberger und Thomas Schatt zu Gast waren, die einen Bombenanschlag auf die Grundsteinlegung des jüdischen Gemeindezentrums in München planten, passt daher ins Muster.

Den Nazis geht es dabei kaum darum mit ihrem Kameradschaftstreffen die lokale Bevölkerung zu agitieren. Vielmehr sollen die Aufmärsche in Wunsiedel neben der Vernetzung einen Effekt nach Innen erzeugen: Sie sollen ein Gefühl von Stärke und Ermächtigung vermitteln und die kaum versteckte Huldigung des Nationalsozialismus das durch Kriegsniederlage und alliierte Besatzung nachhaltig gekränkte Nazi-Ich aufbauen. Dass es seit Jahren keinen Protest mehr direkt an der Naziroute und in Hör- und Sichtweite gibt, verstärkt diesen Effekt noch. Anders als in den Hochzeiten der Heß-Märsche in Wunsiedel ist von Gegenprotesten zumeist weit und breit nichts zu sehen.

Gegen Deutschland helfen keine Kuchenrezepte

Ebenso regelmäßig wie die Neonazis organisiert die örtliche Zivilgesellschaft Proteste gegen deren Aufmärsche, welche Jahr für Jahr aus einer niedrigen dreistelligen Zahl an Demonstrierenden bestehen. Leider vermögen diese Proteste jedoch kaum mehr, als das Gewissen der Dorfgemeinschaft zu beruhigen. Mitunter mehrere Kilometer von der Naziroute entfernt gibt man sich alle Mühe, den Nazis einen störungsfreien und angenehmen Samstagnachmittag und -abend zu ermöglichen.
Demgegenüber wollen wir daran erinnern, dass es nicht ausreicht Kerzen durch die Kleinstadt zu tragen oder Kuchenrezepte vorzulesen um den Neonazis etwas entgegenzusetzen. Die Nazis, die am 16. November durch Wunsiedel laufen wollen, stellen eine alltägliche Gefahr für alle, die nicht in ihr Streichholzschachtel-Weltbild passen dar. Aus den Nazistrukturen, die jedes Jahr in Wunsiedel laufen konnten, rekrutierten sich rechtsterroristischen Gruppen und der Nazi-Aufmarsch dient nach wie vor der Vernetzung terroristischer Nazi-Kader. Nach wie vor setzen die Teilnehmenden alles daran, ihre menschenverachtende Weltanschauung brutal in die Tat umzusetzen. Die bloße Existenz des Naziaufmarsches ist eine Zumutung und es gilt, den Rechtsterroristen und ihren Kameraden diesen Raum der Vernetzung, der Bildung von faschistischem Selbstbewusstsein und der rechtsterroristischen Strukturpflege streitig zu machen.

Aus diesem Grund rufen wir euch dazu auf, am 16. November mit uns in die oberfränkische Provinz zu fahren! Macht euch im Vorfeld Gedanken, bereitet euch gut vor und lasst uns gemeinsam den Nazi-Aufmarsch stören, sabotieren, blockieren und angreifen.

Alerta antifascista!

Quelle

]]>
Die AfD und der Migrationspakt https://antifawuerzburg.blackblogs.org/die-afd-und-der-migrationspakt/ Mon, 17 Dec 2018 11:40:01 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=752 Continue reading "Die AfD und der Migrationspakt"

]]>
An den Samstagen des 10., 17. und 24. November hat die AFD jeweils von 10 bis 14 Uhr, beim ersten Mal vor dem Gebäude der WVV und danach vor dem Hunkemöller, eine Kundgebung abgehalten. Ihr Anliegen bestand angeblich in der „Aufklärung“ über den mittlerweile stark thematisierten „Migrationspakt“, welcher am 10.12 beschlossen werden soll und der Formierung eines entsprechenden „Widerstandes“. Dieses Vorgehen steht im Kontext der aktuell auch bundesweit intensiv geführten Diskussion zu dieser Thematik. Deshalb erscheint es notwendig, an dieser Stelle auf einige Aspekte kurz einzugehen. An die Öffentlichkeit ist bereits die Info gedrungen, dass die AFD in einem Schreiben intern darauf verwiesen hat, das Thema zu besetzen, da die Medien in der Regel allgemein kaum darüber berichtet haben. Es kursieren daher aktuell verschiedene Halbwahrheiten und schlichte Lügen. Zunächst bleibt zu erwähnen, dass es sich beim „Migrationspakt“ konkret um zwei Vorlagen der Vereinten Nationen handelt. Ersterer nennt sich „Globaler Pakt zu Flüchtlingen“ und zweiterer „Globaler Pakt zu sicherer, geordneter und regulärer Migration“. Bezüglich der Inhalte des zweiten Entwurfs behauptet die AFD in einem eigens erstellten Erklärungsvideo beispielsweise, das Abkommen würde Migrant_innen ungeachtet ihres rechtlichen Status mit Geflüchteten gleichstellen und die entsprechenden Rechte gewähren. Hierauf stützt sie schließlich unter anderem ihre Behauptung, sogenannte illegale Migration werde der legalen gleichgesetzt und bei diesem Pakt handle es sich um ein „Umsiedlungsprogramm typischer Wirtschaftsflüchtlinge.“ Im Gegensatz dazu lässt sich bereits in der Präambel dieses Dokuments, welches im Internet frei zugänglich ist, eine klare Unterscheidung zwischen den beiden Gruppen ausmachen. Hier heißt es: „Flüchtlinge und Migranten stehen die gleichen Menschenrechte und Grundfreiheiten zu, die respektiert, verteidigt und zu jeder Zeit garantiert sein müssen. Dennoch handelt es sich bei ihnen um verschiedene Gruppen, die separaten Rechtsrahmen unterliegen“. Ein weiteres Beispiel ist die angebliche Gleichstellung der Migrant_innen mit der „Ursprungsbevölkerung“, welche ebenfalls die bereits genannten Behauptungen untermauern und des Weiteren die angebliche Konsequenz, mal wieder, in Aussicht stellen, dass bald die altbekannte „Invasion“ zu erwarten sei. Im 15. Ziel heißt es: „Wir verpflichten uns, sicherzustellen, dass alle Migranten ungeachtet ihres Migrationsstatus ihre Menschenrechte durch einen sicheren Zugang zu Grundleistungen wahrnehmen können. Wir verpflichten uns ferner zur Stärkung von Leistungserbringungssystemen, die Migranten einschließen, ungeachtet dessen, dass Staatsangehörige und reguläre Migranten möglicherweise Anspruch auf umfassendere Leistungen haben; dabei ist sicherzustellen, dass jede unterschiedliche Behandlung auf dem Gesetz beruht, verhältnismäßig ist und einen rechtmäßigen Zweck verfolgt, im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsnormen“. Anhand dieser Maßnahmen soll laut UN Diskriminierung verhindert und die Integration in die Bevölkerung gefördert werden. Da die UN wie auch die Bundesregierung Migration seit jeher vor allem aus einer wirtschaftspolitischen Perspektive betrachtet und diese als eine Quelle des Wohlstands ansieht, lässt sich außerdem auch die Intention einer am Profit orientierten Integration hervorheben. Die angesprochenen Leistungen können demnach also als eine Grundlage zu einer entsprechenden Umsetzung verstanden werden.
Abschließend stellt einen zentralen Aspekt vor allem der rechtliche Status dieser Entwürfe dar. Laut der AFD sei eine Ratifizierung durch den Bundestag bewusst umgangen worden. Man habe mit dieser Art und Weise des Zustandekommens jegliche Kritik unterdrücken wollen. Stattdessen lässt sich bei genauerer Betrachtung an dieser Stelle festhalten, dass die thematisierten Entwürfe, die für Resolutionen der UN üblichen rechtlich nicht bindenden Kooperationsahmen darstellen. Daher ist vor allem hervorzuheben, dass die Inhalte über keinerlei rechtliche Bindung verfügen. Auch die vorgebrachte Behauptung, diese würden sich dennoch als sogenanntes Gewohnheitsrecht irgendwann verbindlich manifestieren, ist zu widerlegen. Hier lässt sich auf das Nichtvorhandensein eines internationalen Sanktionsinstruments verweisen, welches die Einhaltung der Festlegungen sicherstellt.

Neben den Materialien zur „Aufklärung“, (Bild Nr. 1) lagen beim ersten Mal auch Flyer der Jungen Alternative aus, welche die darauffolgenden Male nicht mehr ausgelegt und deren Existenz bei Nachfrage anschließend geleugnet wurden. Bezüglich des Inhalts sollten die Bilder (Nr. 2 und 3) für sich sprechen: Allein die Formulierung „Du kannst gut jagen und entsorgen“ lässt sich hier hervorheben. Demnach bleibt festzuhalten, dass bei der Jungen Alternative Würzburg-Kitzingen definitiv nicht von einer gemäßigten Ausrichtung gesprochen werden kann, sofern es diese innerhalb von AFD-Strukturen überhaupt gibt. Dieser Aspekt erscheint vor allem im Kontext der vor Kurzem geführten Debatte über die Einschätzung einer rechtsextremen Ausrichtung der JA und der Frage der Positionierung der AFD-Verbände zu diesen als sehr interessant. Anhand der Tatsache, dass der Kreisverband in Würzburg, zumindest ohne stärkeres Nachhaken, kein Problem mit solchen Flyern hat, lässt sich als eindeutige Positionierung deuten. Außerdem wurden im Zeitraum kurz vor und während der abgehaltenen Kundgebungen die auf dem Foto (Nr.4) zusehenden Sticker nachweislich in der Sanderau, Zellerau sowie im Frauenland als auch in mindestens einem Fall in Form eines Flyers an einer Werbesäule in Grombühl verklebt. Es erscheint demnach denkbar, dass die Handelnden hier entweder aus dem AFD-Umfeld stammen oder Verbindungen bestehen.

Bezüglich des Protests gegen die Kundgebungen lag der Fokus in der Sichtbarmachung dieser Vorgänge. So wurden Transparente präsentiert, Parolen gerufen und von Einzelnen stets die Diskussion gesucht. Erfreulich war die Resonanz an solidarischen Passant_innen, welche sich jedes Mal dem Protest anschlossen und ihre Solidarität auf verschiedene Weise zeigten.

Auf Seiten der AFD lässt sich festhalten, dass bis auf bereits entschiedene AFD-Wähler_innen jedes Mal etwa ein Dutzend Leute Interesse zeigten.

]]>
5 Jahre NSU – Prozess. Kein Schluss strich https://antifawuerzburg.blackblogs.org/5-jahre-nsu-prozess-kein-schluss-strich/ Fri, 06 Jul 2018 10:48:28 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=741 Continue reading "5 Jahre NSU – Prozess. Kein Schluss strich"

]]>
Aus Würzburg nach München – Antifaschistische Demo & Aktionen am Mittwoch, den 11. Juli, dem Tag der Urteilsverkündigung

Gemeinsame Anreise aus Würzburg nach München mit dem Bayernticket am 11. Juli:

Abfahrt: Würzburg Hauptbahnhof
Treffpunkt: 13:00 Uhr in der Eingangshalle des HBF bei den Fahrkartenautomaten zum gemeinsamen Bayernticketkauf.

Am 11. Juli findet in München eine bundesweite Demonstration und weitere Aktionen statt. Wir werden dazu gemeinsam aus Würzburg anreisen, so dass wir an der Großdemonstration um 17:00 UHR teilnehmen können.

Im Mai 2013 begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen fünf Mitglieder und Unterstützer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). Voraussichtlich im Sommer 2018 wird der Prozess nach etwa 400 Verhandlungstagen zu Ende gehen. Was bleibt, ist unsere Forderung nach Aufklärung und Konsequenzen. Denn auch nach fünf Jahren NSU-Prozess bleiben mehr Fragen als Antworten.

Wir wollen wissen, wer für die Mordserie, die Anschläge und den Terror verantwortlich ist. Die Anklageschrift der Bundesanwaltschaft beschränkt sich von Anfang an auf ein vermeintliches Trio, nur fünf Personen wurden angeklagt. Die Erkentnisse zum Netzwerkcharakter des NSU sowie Verpflechtungen und Beteiligungen der Verfassungsschutzbehörden wurden ignoriert.

Wir fordern die Abschaffung des Verfassungsschutzes. Der Verfssungsschutz wusste nicht zu wenig, sondern zu viel. Verhindert hat er nichts. Durch V-Personen war der VS am Aufbau militanter Nazistrukturen beteiligt. Bis heute sind unzählige Verbindungen zwischen VS und dem NSU-Netzwerk bekannt geworden, das erschreckenste Beispiel ist die Anwesenheit des Verfassungsschützers Andreas Temme beim Mord an Halit Yozgat 2006 in Kassel.

Wir müssen über Rassismus reden. Rassismus ist ein gesellschaftliches Problem. Und das gilt wortwörtlich: Diese Gesellschaft hat ein Rassismusproblem, und zwar ein gewaltiges. Rassismus wird dabei fälschlicherweise oft nur bei klassischen Neonazis verortet. Ebenso findet sich Rassismus auch jenseits der sogenannten neuen Rechten, die sich hinter den Bannern von AfD, Pegida und Konsorten versammeln. Rassismus findet sich in Ämter- und Behördenpraxis, Polizeiarbeit, der Art wie gesellschaftliche Ressourcen und Teilhabe verteilt werden. Rassismus zieht sich durch die ganze Gesellschaft: Weil die Gesellschaft, wie sie derzeit eingerichtet ist, Hierarchie, Ausbeutung und Ausgrenzung zwingend hervorbringt und legitimieren muss. Weil eine von Herrschaft durchzogene Gesellschaft, in der Ressourcen und Positionen ungleich verteilt und umkämpft sind, nicht allein durch den Bezug auf eine angebliche gemeinsame „Kultur“ zusammengehalten werden kann, sondern die Abwertung anderer „Kulturen“ benötigt. Weil die „eigene“ Identität stabilisiert wird, indem negative Elemente auf die Projektion der „Anderen“ abgewälzt werden.

Wir solidarisieren uns mit den Opfern und Betroffenen rechter Gewalt. Das bedeutet: Aufklärung des NSU über den Prozess hinaus und den Kampf gegen Rassismus in all seinen Facetten.

Am Tag der Urteilsverkündung wollen wir mit euch auf die Straße gehen. Denn für uns bedeutet das Ende des Prozesses nicht das Ende der Auseinandersetzung mit dem NSU und der Gesellschaft, die ihn möglich machte:

Kein Schlussstrich! – NSU-Komplex aufklären und auflösen!

Verfassungsschutz auflösen – V- Leute abschaffen!

Dem aktuellen rassistischen Terror gegen Flüchtlinge und MigrantInnen entgegentreten!

Rassismus in Behörden und Gesellschaft bekämpfen!

mehr Infos zu den Demos und Aktionen: https://nsuprozess.net/ueber/

]]>
Bericht der Antifa Würzburg zu dem Demonstrationsgeschehen am 18.02 https://antifawuerzburg.blackblogs.org/bericht-der-antifa-wuerzburg-zu-dem-demonstrationsgeschehen-am-18-02/ Wed, 22 Feb 2017 10:08:24 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=564 Continue reading "Bericht der Antifa Würzburg zu dem Demonstrationsgeschehen am 18.02"

]]>
Am 18.02 führte der III. Weg einen Gedenkmarsch anlässlich der Bombardierung Dresdens 1945 in Würzburg durch, zu dem sich 160 Nazis am Bahnhof in Rottendorf zusammenrotteten und gemeinsam nach Würzburg anreisten. Die sich am Nationalsozialismus orientierende rechtsradikale Partei ist aus dem verbotenen „Freien Netz Süd“ hervorgegangen und versucht, geschichtsrevisionistisch die Angriffe der Aliierten auf das nationalsozialistische Deutschland mit dem widerlichen Begriff des „Bombenholocaust“ umzudeuten.

Als Gegenprotest wurde eine Demonstration von dem Bündnis „Würzburg lebt Respekt – Kein Platz für Rassismus“ angemeldet. 2500-3000 Menschen folgten dem Aufruf, laut MainPost waren davon etwa 400 dem antifaschistischen Block zuzuordnen. Schon zwei Stunden vor Beginn der Demo kreisten Polizeihelikopter über das Stadtgebiet, die noch mindestens neun weitere Stunden in der Luft blieben. Auch auf den Straßen waren die Bullen omnipräsent. Der Aufzug führte ab 14 Uhr vom Marktplatz über die Theaterstraße in den Ringpark, etwa ein paar hundert Meter von der Naziroute entfernt. Wir freuen uns, dass so viele Menschen gegen Rechts auf die Straße gingen und bedanken uns bei den Veranstalter_innen für die solidarische Zusammenarbeit. Die unseriöse Klatschseite „Würzburg erleben“ versucht leider inzwischen sogar bürgerliche Protestierende zu diffamieren, weil diese mit angeblich „linksextremistischen“ Antifaschist_innen kooperierten. Wir lehnen diesen Extremismusbegriff grundsätzlich ab und wundern uns, warum die Seite rechtsradikalen Aktionen nicht genauso kritisch gegenüber steht.

Um 15:45 Uhr zogen Gegendemonstrierende, die sich nicht in ‚Bürgerliche‘ und ‚Autonome‘ spalten ließen, von zwei verschiedenen Richtungen los, um über Absperrungen zur Naziroute zu gelangen. Erste Versuche, auf die Route zu kommen, wurden massiv durch den Einsatz von Pfefferspray, Schlagstöcken und der Anwesenheit von Polizeihunden verhindert. Daraufhin verteilten sich die restlichen Antifaschist_innen an den Gittern entlang der Naziroute und versuchten in kleineren Gruppen den Aufmarsch möglichst effektiv zu stören. Im weiteren Verlauf spielten sich jagdähnliche Szenen in der Innenstadt ab, bei denen Bullen mit gezückten Schlagstöcken etwa 100 Antifas durch die Straßen hetzten. An Aussprüchen wie „Lauft schneller, sonst kriegen wir dich!“ ist der Spaß erkenntlich, den Cops an der Jagd auf Linke haben. Dabei wurden mehrere Menschen brutal zu Boden gebracht und verletzt. Mehrere Aktivist_innen mussten sich in ärztliche Behandlung begeben, dennoch finden diese Verletzten keinerlei Erwähnung im offiziellen Polizeibericht.

Den Höhepunkt der Polizeigewalt stellte ein Zugriff in der Martin-Luther-Straße dar, bei dem mehrere Antifaschist_innen von einer baden-württembergischen Einheit mit brutalen Schlägen attackiert wurden. Es wurde auf am Boden Liegende nochmals eingetreten, Menschen ins Gesicht geschlagen und selbst einer der Organisator_innen der Gegendemo erfuhr Gewalt in Form von Knüppelschlägen. Den Sanitäter_innen wurde lange Zeit die notfallmedizinische Versorgung einer verletzten Person mit Asthmaanfall und Panikattacke durch die Polizei verweigert. Während solche Gewaltexzesse gegenüber Linken keine Seltenheit darstellen, gingen Sondereinsatzkräfte nicht mal dazwischen, als ein Anhänger des III. Wegs mit Fahne des Deutschen Reichs über eine Absperrung kletterte und damit versuchte, Gegendemonstrierende zu verletzen.

Trotz intensiven Bemühungen, auf die Aufzugstrecke zu gelangen, ließ die Bullengewalt keine großen Blockaden zu. Jedoch schaffte es eine kleine Gruppe von entschlossenen Aktivist_innen, eine Sitzblockade in der Ludwigstraße zu bilden. Nach unserer Einschätzung wurde diese nur aus dem Grund nicht gewaltsam geräumt, da die Nazis auf der breiten Straße an der Blockade vorbeigeführt werden konnten.

Der Aufzug des III.Wegs bot ein skurriles Schauspiel: Vermummte, die den Tod darstellen sollten, trugen Bomben mit US- und UK-Flaggen umher. Dahinter wurde von mehreren Faschist_innen ein schwarzer Sarg getragen. Dieses Bild wurde an den Kundgebungsorten von Bengalos untermalt, welche die Behörden den Nazis genehmigt hatten. Obwohl Marschmusik und Gleichschritt im Vorhinein von der Stadt verboten worden waren, hörte es sich doch sehr danach an. Allgemein erweckte es den Eindruck, als rollte die Stadt Würzburg Faschist_innen den roten Teppich aus. Bei diesem widerlich freundlichem Umgang mit Nazis wundert es uns nicht, wenn es in den nächsten Jahren zu weiteren solcher Aufmärschen kommt.

Nach dem Ende der Nazi-Kundgebung gegen 20 Uhr wurde aufgrund der Festnahme von sieben Antifaschist_innen an diesem Tag eine Sponti von der KHG zur Gefangenensammelstelle in der Zellerau angemeldet. Der Auftakt wurde ewig hinausgezögert, weil angeblich von den an diesem Tag eingesetzten 1500 Bullen nicht genügend Kapazitäten vorhanden gewesen wären, um die Sponti zu begleiten. Nach deutlicher Verzögerung zeigten trotzdem noch rund 100 Genoss_innen entschlossen und laut ihre Solidarität mit den Gefangenen. Durch die ganztägige Provokation entnervt, richteten sich viele der Sprechchöre gegen die Bullen. Weitere Schikane erfuhren die Teilnehmenden vor der GeSa, als die Beamt_innen die Antifaschist_innen ohne Grund filmten und die Versammlung aufzulösen drohten, falls keine Redebeiträge improvisiert werden würden. Die erwartete Eskalation blieb jedoch aus, was die gereizten Polizist_innen noch aggressiver machte. Dennoch blieb die Versammlung friedlich, und trotz der Kälte bis ca. 22 Uhr bestehen, als wie gefordert auch die letzten Gefangenen endlich freigelassen wurden.

Wir danken nochmals allen Genoss_innen, die in Würzburg mit uns solidarisch auf die Straße gegangen sind, um ein Zeichen gegen den III.Weg und den fortschreitenden Rechtsruck in der Gesellschaft zu setzen. Auch wenn der Aufmarsch nicht verhindert werden konnte, schätzen wir doch das große Engagement der verschiedensten Gruppen, um gemeinsam völkischer Ideologie und Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken.

]]>
Aufruf zum antifaschistischen Block am 18.02. https://antifawuerzburg.blackblogs.org/aufruf-zum-antifaschistischen-block-am-18-02/ Mon, 06 Feb 2017 09:30:14 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=560 Continue reading "Aufruf zum antifaschistischen Block am 18.02."

]]>
Wir rufen hiermit bei der Demo „Würzburg lebt Respekt – Nazis stoppen!“ am 18.02 zu einem antifaschistischen Block auf.
Rechtes Gedankengut ist mittlerweile so weit im bürgerlichen Spektrum angekommen wie seit Jahren nicht mehr. Abschiebungen werden im gesamten politischen Diskurs und Parteienspektrum gerechtfertigt. Der „III. Weg“ ist hierbei nur die Spitze des Eisbergs eines rechten Spektrums, das immer mehr Aufwind bekommt. Von Stammtischparolen bis zum NS-Bezug der Nazis vom „III. Weg“, Rechtspopulismus ist immer etwas entgegenzusetzen, denn ihren Worten sind schon viel zu viele Taten gefolgt. Gerade deswegen finden wir es wichtig ein klar antifaschistisches Zeichen gegen diesen Naziaufmarsch zu setzen.
In seiner Propaganda verkündet der „III. Weg“ offen nationalsozialistische Positionen, wie völkischen Rassismus und Antisemitismus. Unter dem Deckmantel des „Antikapitalismus“ hetzt der „III. Weg“ gegen Israel und macht direkt und metaphorisch immer wieder „die Juden“ für alles Mögliche verantwortlich.
Mit Antikapitalismus hat dies garnichts zu tun. Der Kampf gegen Kapitalismus muss immer auch ein Kampf gegen Antisemitismus sein. Der Kapitalismus ist ein System, in dem es nicht „Die Schuldigen“ gibt. Und vor allem ist nicht Deutschland ein Opfer des kapitalistischen Systems, wie von rechter Seite immer wieder behauptet wird. Deutsche Unternehmen profitieren u. a. von billiger Arbeitskraft in anderen Ländern, von Waffenexporten und Nahrungsmittelspekulationen.
Wir wollen allerdings eine Welt in der keine kapitalistische Verwertungslogik herrscht. Wir wollen nicht akzeptieren, dass jegliches Handeln getrieben ist von kapitalistischen Werten wie Konkurrenz und Ausbeutung.
Wir stehen für eine befreite Gesellschaft, die Herrschaft ablehnt. Wir kämpfen für eine Welt ohne Grenzen und ohne wie einen, vom „III. Weg“ propagierten, nationalen Kollektivismus! Für eine Welt ohne Ausgrenzung und Diskriminierung!

Wir unterstützen jedes Engagement gegen Nazis und rufen auch Menschen außerhalb unseres Blocks zu direkten Aktionen auf.
Kommt zahlreich am 18.02 um 13:30 zum Marktplatz und macht dem „III. Weg“ diesen Tag zum Deasaster!

wue-nazifrei.org

]]>
Bundesweiter Aufmarsch des „III. Weg“ im unterfränkischen Würzburg https://antifawuerzburg.blackblogs.org/bundesweiter-aufmarsch-des-iii-weg-im-unterfraenkischen-wuerzburg/ Tue, 17 Jan 2017 15:05:35 +0000 http://antifawuerzburg.blogsport.eu/?p=554 Continue reading "Bundesweiter Aufmarsch des „III. Weg“ im unterfränkischen Würzburg"

]]>
Für den 18. Februar mobilisiert die Nazipartei „Der III. Weg“ bundesweit zu einem „Gedenkmarsch“ nach Würzburg. Dieser soll anlässlich der Bombardierung Dresdens am 13.02.1945 in Zukunft jährlich stattfinden. Gewohnt widerlich versucht die Nachfolgeorganisation des verbotenen Freien Netz Süd (FNS) hierbei an den Opfermythos eines unschuldigen Nazi-Deutschlands anzuknüpfen. Sie propagieren dabei falsche Todeszahlen und verwenden den abscheulichen Begriff des „Bombenholocaust“. Dieser Geschichtsrevisionismus setzt die industrielle Tötung von sechs Millionen Menschen gleich mit Kriegshandlungen, die das Ziel hatten den deutschen Faschismus zu beenden. Genauso wie Dresden war auch Würzburg keine unschuldige Stadt.
(mehr Infos: http://antifawuerzburg.blogsport.eu/2016/03/deutsche-taeter-sind-keine-opfer-gegen-den-mythos-der-unschuldigen-stadt-wuerzburg/)

Solche „Gedenkmärsche“ der Nazis kennen wir bereits beispielsweise aus Dresden und Magdeburg. In Dresden versammelten sich früher zu diesem Anlass bis zu 5.000 Nazis. Dass dem nicht mehr so ist, ist auf andauerndes antifaschistisches und radikales Engagement und Blockaden zurückzuführen. Wir dürfen nicht zulassen, dass der diesjährige Aufmarsch für die Nazis zum Erfolg wird. Denn der „III. Weg“ ist brandgefährlich. Sie beziehen sich ideologisch direkt auf den historischen Nationalsozialismus. Antisemitismus und Rassismus sind zentral für ihre Hetze. Gerade jetzt wo rechten Stammtischparolen täglich Taten folgen, dürfen wir den Nazis keinen Raum für eine Machtdemonstration geben.
Wir unterstützen die Demonstration von „Würzburg lebt Respekt – Nazis stoppen“, doch unserer Meinung nach muss der Protest auch noch weiter gehen. Organisiert euch, seid kreativ und passt aufeinander auf, damit wir gemeinsam und direkt konsequenten Widerstand gegen die Nazis leisten können.
Kein Vergeben, Kein Vergessen!

]]>