Antisemitismus – Antifa Würzburg https://antifawuerzburg.blackblogs.org Radikaler Antifaschismus aus der Provinz Thu, 23 Sep 2021 12:04:22 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://antifawuerzburg.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1054/2023/10/Logo-Antifa-Wuerzburg-100x100.png Antisemitismus – Antifa Würzburg https://antifawuerzburg.blackblogs.org 32 32 Gegen jeden Antisemitismus! https://antifawuerzburg.blackblogs.org/gegen-jeden-antisemitismus/ Wed, 19 May 2021 16:43:08 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=1037 Continue reading "Gegen jeden Antisemitismus!"

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Aus Solidarität mit unseren jüdischen Mitmenschen haben wir heute Blumen an Gedenkorten niedergelegt
 
 
 
Ein Mob grölender Menschen mit Pali-Tüchern steht vor einer Synagoge und skandiert „Scheiß Juden“, Gedenktafeln, Synagogen und Stolpersteine werden beschmiert und attackiert, Israel Flaggen öffentlich verbrannt. Jüdinnen:Juden müssen mehr als sowieso schon fürchten, als solche identifiziert zu werden und dementsprechend Demütigungen, Angriffe und Gewalt zu erfahren. Viele berichten, dass sie noch nie so sehr angefeindet wurden, sich bisher nie so sehr fürchten mussten wie in den letzten Tagen. Wieder wird die eskalierte Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten zum Anlass genommen, Synagogen und Menschen jüdischen Glaubens anzugreifen und den schwelgenden Antisemitismus offen und gewalttätig auf die Straßen zu tragen. Antizionismus dient hierbei nur als Vorwand sich sämtlicher antisemitischer Chiffren und offenem Hass zu bedienen. Im Land der Täter:innen, in dem immer wieder ein Schlusstrich unter den Zivilisationsbruch im nationalsozialistischen Deutschen Reich gefordert wird, bricht der antisemitische Wahn erneut hervor. Ob faschistische Islamist:innen oder Neonazis, die sich jetzt die Straßen nehmen, oder Linke, die aus falsch verstandenen antiimperialistischen Bestrebungen ebenfalls antisemitische Muster bedienen, sie alle attackieren damit jüdisches Leben! 

 
Dass Jüdinnen:Juden in Deutschland – und auch in der restlichen Welt – noch mehr Angst haben müssen auf die Straße zu gehen, ihren Glauben öffentlich zu zeigen, ist nicht hinnehmbar! Unsere vollste Solidarität muss jetzt Jüd:innen gelten, die Opfer von Hass und Gewalt werden.
Wir werden nicht dabei zusehen, wie unsere jüdischen Mitmenschen als Projektionsfläche für die Anhänger:innen einer Partei im iraelisch-palästinensischen Konflikt herhalten müssen! Im übrigen ist Rassimus keine Antwort auf Antisemitismus. Die Antwort ist Solidarität mit Jüd:innen, sie zu unterstützen, wo wir nur können und sich dem Mob entgegenstellen. 
 
Als kleine Geste des Respekts und der Solidarität haben wir heute in Würzburg am DenktOrt Deportation am Hauptbahnhof, am Platz der alten Synagoge und der Gedenktafel in der Kaiserstraße niedergelegt.
 
Bis jetzt sind uns ein lokaler antisemtischischer Vorfall im Kontext der aktuellen Geschehnisse bekannt, bei dem die vor dem Landratsamt gehisste Israel-Fahne heruntergerissen und stark beschädigte wurde. Wir rufen dazu auf, wachsam zu sein! Schreitet ein, wenn ihr Übergriffe beobachtet! Entfernt nach Möglichkeit Beschmierungen und meldet uns alle euch bekannten Vorfälle! Meldet* euch auch gerne, wenn wir helfen können oder einfach nur jemensch zum reden gebraucht wird. Wir stehen hinter unseren jüdischen Mitmenschen und versuchen, nach Kräften zu unterstützen! 
 
 
 
*Aktuell haben wir Probleme mit unserer Mail, sind aber auf auch allen unseren Social Media Kanälen erreichbar
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Solidarität mit Israel und allen jüdischen Menschen! https://antifawuerzburg.blackblogs.org/solidaritaet-mit-israel-und-allen-juedischen-menschen/ Wed, 12 May 2021 20:13:07 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=1031 Continue reading "Solidarität mit Israel und allen jüdischen Menschen!"

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Seit zwei Tagen steht #Israel unter Beschuss. Die terroristische Hamas und der Palästinensische Islamische Jihad nehmen vorwiegend die zivile Bevölkerung ins Visier, um möglichst viele Jüd:innen umbringen zu können. Ohne den #IronDome, dem israelischen Raketenschutzschirm, hätte Israel wohl Tausende Tote zu beklagen. Hunderte Raketen auf zivile Ziele sind keine Antwort auf eine ausgesetzte Räumung! #SheikhJarrah dient als Vorwand, um die massive Kritik aus der palästinensischen Bevölkerung an Hamas und Fatah zu überwinden, sie auf den gemeinsamen Feind einzuschwören und auf eine Linie zu bringen.
 

Der Hamas und dem PIJ geht es nicht um das Wohl der Palästinenser:innen, ihnen geht es einzig und allein um die Zerstörung Israels und ihren antisemitischen Vernichtungswahn! Sie nutzen die palästinensische Bevölkerung als menschliche Schutzschilde. Entgegen der Genfer Konvention werden Raketen aus Wohngebieten heraus abgefeuert, um bei einem Rückschlag seitens Israel möglichst viele zivile Opfer zu generieren. Diese Toten gehen nicht nur auf das Konto der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Jihad, sie sind von ihnen gewünscht, um sie möglichst öffentlichkeitswirksam und dramatisch präsentieren zu können. Antisemit:innen auf der ganzen Welt springen dann reflexartig auf die terroristische Propaganda auf, reden von israelischer Aggression, greifen Synagogen und andere jüdische Einrichtungen, aber auch Juden:Jüdinnen an oder sehen die Chance ihren #Antisemitismus hinter – durch das angebliche Apartheidsregime begründetem – Antizionismus zu verstecken. Es werden Synagogen, Gedenktafeln und Stolpersteine beschmiert, Steine geworfen, Brandsätze gezündet und Israel-Fahnen verbrannt. Überall melden propalästinensische Gruppierungen Kundgebungen und Demonstrationen an, auf denen Israel nicht nur sein Existenzrecht abgesprochen, sondern offen seine Zerstörung gefordert wird. Israels Recht sich selbst und seine Einwohner:innen zu schützen, egal welchen Glaubens, seine reine Selbstverteidigung wird zum Angriff verzerrt. Die UN gießt Öl ins Feuer, indem die den Mythos der Apartheid auch noch stützt. Ausbaden dürfen die Situation wieder Jüd:innen und Israelis. Sie müssen um ihr Leben und das ihrer Angehörigen und Freund:innen fürchten, müssen fürchten angegriffen zu werden, dass ihre Synagogen, Friedhöfe, Geschäfte und Häuser zerstört oder verwüstet werden. 
 
Nie wieder!
Gerade in Deutschland müssen wir dafür sorgen, dass jüdische Menschen hier keine Angst haben müssen, wir müssen dafür sorgen, dass das Existenzrecht Israels als jüdische Schutzmacht nicht angezweifelt werden darf und wir müssen dafür sorgen, dass Antisemit:innen keinen Raum und keine Macht bekommen! Keine Toleranz für Antisemitismus! Das heißt auch keine Antisemit:innen in der Linken zu dulden! Keine Zusammenarbeit mit Anti-Imps, die auf den Hamas-Propagandazug aufspringen, die „from the river to the sea“ propagieren und Israel vernichtet sehen wollen! 
 
We stand with Israel!
Jede:r Tote, jede:r Verletzte, der:die nicht Teil der Hamas ist, ist eine:r zu viel! Solidarität mit allen jüdischen Menschen in Deutschland und der ganzen Welt! Solidarität mit allen Israelis! Solidarität mit allen Betroffenen des Terrors der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Jihad! Solidarität mit den palästinensischen Opfern! Solidarität mit allen Betroffenen von Antisemitismus! 
 
#IsraelUnderAttack
#FreeGazafromHamas
#GegenJedenAntisemitismus
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Kein Vergeben – Kein Vergessen! Auch am 8. Mai 2020 https://antifawuerzburg.blackblogs.org/kein-vergeben-kein-vergessen-auch-am-8-mai-2020/ Fri, 08 May 2020 10:53:18 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=883 Continue reading "Kein Vergeben – Kein Vergessen! Auch am 8. Mai 2020"

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Dezentrales Stolpersteinputzen und kreatives Gedenken am 8. Mai

Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, kapitulierte das Deutsche Reich bedingungslos und der Zweite Weltkrieg endete in Europa und wenige Monate später, am 2. September, mit der Kapitulation Japans auch in Asien. Die militärische Niederlage des Faschismus weckte für die Verfolgten des Nationalsozialismus Hoffnung auf einen demokratischen Neuanfang, weswegen dieser Tag für sie der Tag der Befreiung ist. Schätzungen zufolge hatten bis zu 65 Millionen Menschen bis dahin ihr Leben verloren; viele weitere sollten noch an den Folgen des Krieges, wie zum Beispiel Hunger, sterben. Über 6 Millionen jüdische und jüdisch gelesene Menschen wurden vom Nazi-Regime ermordet, außerdem unzählige Rom_nja und Sint_ezze, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, Kriegsgefangene und politisch Andersdenkende. Niemand kennt die genaue Zahl der Opfer. Der 8. Mai sollte ein Tag sein, ihrer zu gedenken und auf das aufmerksam zu machen, was Faschismus, Rassismus und Antisemitismus anrichten.

Nach dem Krieg wurde von den Alliierten beschlossen, Deutschland solle entnazifiziert werden. Insbesondere sollten Behörden und andere staatliche Strukturen nur mit Menschen besetzt werden, die sich während der Nazi-Zeit nichts zuschulden kommen ließen. Dies war allerdings durch die Bemühungen der Adenauer-Regierung zur Westbindung unmöglich. Schließlich wollte man ein Bollwerk gegen die Sowjetunion darstellen, womit man sich de facto schon in den Anfangstagen der Republik in der Tradition des sogenannten „Dritten Reichs“ bewegte. Dafür brauchte man geschultes Personal, weswegen auch bspw. bei der Gründung der Bundeswehr 1955 bereitwillig auf Offiziere zurück gegriffen wurde, die nicht nur in der Tradition des faschistischen Regimes standen, sondern auch unter diesem in den Offiziersrängen dienten. Auf diesen Konflikt zwischen der Entnazifizierung und dem Anti-Kommunismus dieser Tage hingewiesen, antwortete Adenauer folgendermaßen: „Ich glaube, dass mir die NATO 18-jährige Generäle nicht abnehmen wird“. Durch diesen Umstand ist auch zu erklären warum es in den 1960ern mehr Richter mit Verbindungen zur NSDAP gab als im NS-Staat selbst.
Auch die deutsche Bevölkerung setzte sich zum Großteil nie mit den Verbrechen der Nazis auseinander. Offenes Sympathisieren mit ihnen, bzw. eine Gesprächskultur, in der einfach nicht über die Gräueltaten der Vergangenheit geredet wurde, trugen dazu bei, dass in den 1950ern die Sozialistische Reichspartei (SRP), die sich als Nachfolger der NSDAP sah, sowohl in den Landtag von Niedersachsen als auch in die Bremische Bürgerschaft einzog. In manchen Kommunen war sie sogar stärkste Kraft. Nachdem die SRP 1952 verboten wurde, setzte die NPD ihre Tradition in den 1960ern mit offen rassistischem und antisemitischem Gedankengut fort und scheiterte nur knapp am Einzug in den Bundestag.

Der 8. Mai ist auch ein Tag, der Würzburger_innen zu gedenken, die Opfer der Verbrechen der Nazis geworden sind. So starb Georg Friedrich Hornung, ein Kommunist, der schon im spanischen Bürgerkrieg gegen Franco gekämpft hatte und der in der Sophienstraße wohnte, 1941 in der Justizvollzugsanstalt in Berlin-Moabit. Außerdem gab es in der Füchsleinstraße eine Außenstelle des KZ Flossenbürg in der Oberpfalz. Der Initiator war Werner Heyde. Der Mediziner arbeitete an der Uniklinik als Professor für Neurologie und Psychologie. Er war ein hohes Mitglied der SS und einer der Hauptverantwortlichen für die „Aktion T4“ und „Aktion 14f13“, in deren Rahmen hunderttausende Menschen, deren Leben in den Augen der Nazis „nicht lebenswert“ war, ermordet wurden.  Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden sie wieder nach Flossenbürg verlegt. Wie viele von ihnen beim anschließenden Todesmarsch nach Dachau ums Leben kamen, ist nicht bekannt.

Während der Reichspogromnacht starben in Würzburg vier Menschen. In den folgenden Jahren wurden 2063 Würzburger_innen deportiert, die meisten von ihnen jüdische Menschen. Viele überlebten die Konzentrationslager nicht. Stolpersteine erinnern heute an viele von ihnen. Der 8. Mai ist auch ein Tag, ihr Andenken in Ehren zu halten. Eine Art, dies zu tun, ist zum Beispiel Stolpersteinputzen. Eine Anleitung findet ihr hier: youtu.be/cQy1C8oaKEc. Wenn ihr euch mehr über das Schicksal dieser Menschen informieren wollt, empfehlen wir euch diese Seite: www.historisches-unterfranken.uni-wuerz….

Die Anzahl der antisemitischen und rassistischen Straftaten nehmen seit Jahren zu. In Würzburg wurde in der Kaiserstraße vor rund anderthalb Jahren eine Stele zerstört, die an die ehemals jüdischen Geschäfte in der Straße erinnert und erst sechs Monate zuvor aufgestellt wurde. Halle und Hanau sind traurige Höhepunkte, jedoch keine Einzelfälle. Das Narrativ, dass es erst in den letzten Jahren wieder vermehrt zu antisemitischen und rassistischen Straftaten kommt, ist genauso falsch, wie das, dass es nur Einzeltäter_innen sind. Seit Gründung der BRD ist rechte und antisemitische Gewalt an der Tagesordnung. Durch sie starben allein seit den 1990er Jahren mindestens 208 Menschen. Struktureller Rassismus bzw. Antisemitismus verhindern eine vollständige Aufklärung. Man denke nur daran, dass die NSU-Akten für 30 Jahre gesperrt sind. Auch die Vielzahl an Vorfällen in Polizei und Bundeswehr, die von der Politik wiederum oft, bzw. fast immer, als „Einzelfälle“ beschrieben werden, wirft ein Licht auf die tatsächlichen Umstände, in denen sich migrantische und jüdische Menschen oft befinden. Das „Hannibal-Netzwerk“ oder der „NSU 2.0“ sind nur zwei Beispiele dafür, dass Deutschlands Rassismus- und Antisemitismus-Problem tief in der Gesellschaft und somit auch in den staatlichen Strukturen verankert ist. Am 8. Mai dürfen diejenigen Menschen nicht vergessen werden, die Opfer geworden sind. Nicht nur von rassistischen und antisemitischen Straftaten, sondern auch von einer Politik, die zwar in den Medien immer wieder tiefe Betroffenheit ausdrückt, in der Realität aber Rassismus und Antisemitismus oft unbeantwortet lässt, und diese dadurch weiter befeuert.

Der Tag der Befreiung darf nicht rechten Organisationen und Parteien überlassen werden. Sie wollen die Geschichtsschreibung umkehren und aus deutschen Täter_innen Opfer machen. So stellen sie vor allem die Bombardements deutscher Städte falsch da und setzen sie in keinen Zusammenhang zu den unendlichen Gräueltaten, welche die Nazis und andere Deutsche verübt haben. Charakteristisch dafür sind unter anderem die endlosen Versuche, die Shoa und deren Bedeutung zu relativieren oder gänzlich zu leugnen. Gegen dieses Vorgehen ist immer wieder hervorzuheben, dass die Alliierten keinen Angriffskrieg gegen Deutschland geführt haben, ganz im Gegenteil: durch die Appeasement-Politik hatten sie Deutschland viel zu lange gewähren lassen. Sie ergriffen Maßnahmen, um das Dritte Reich und dessen menschenfeindliches Potenzial zu zerschlagen. Die Nazis und ihre Unterstützer_innen tragen somit letztlich die Schuld. Denn erst ihr Vorgehen hat diesen Krieg ausgelöst.

Wir gedenken am 8. Mai aller Menschen, die Opfer von menschenverachtendem Gedankengut geworden sind. Wir dürfen nie aufhören, ihre Geschichten zu erzählen und gegen Unterdrückung zu kämpfen, auch nicht in Zeiten von Corona! Lasst uns unser Gedenken kreativ auf die Straße bringen! Putzt in Kleinstgruppen Stolpersteine, malt Banner und macht Menschen auf die besondere Bedeutung des Tages aufmerksam!
Kein Vergeben – Kein Vergessen!

 

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Kein Vergeben, Kein Vergessen https://antifawuerzburg.blackblogs.org/kein-vergeben-kein-vergessen/ Thu, 07 Nov 2019 23:18:26 +0000 http://antifawuerzburg.blackblogs.org/?p=849

 

 

 

 

https://wuerzburg.demosphere.net/event/1972

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