Griechenland – Antiziganismus Watchblog https://antizig.blackblogs.org Mon, 30 Apr 2018 12:14:01 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://antizig.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/775/2019/01/cropped-antizig-header-e1546873341720-32x32.jpg Griechenland – Antiziganismus Watchblog https://antizig.blackblogs.org 32 32 Europa brennt https://antizig.blackblogs.org/2018/04/30/europa-brennt/ Mon, 30 Apr 2018 12:14:01 +0000 http://antizig.blogsport.de/2018/04/30/europa-brennt/ Continue reading Europa brennt ]]>

Brandanschläge und Hasskriminalität gegen Roma und Romnja in Europa

Gastbeitrag von Samuel Mago und Mirjam Karoly, Romano Centro

Ein wütender Pöbel. Häuser, die in Flammen stehen. Roma, die um ihr Leben laufen. Das sind Bilder, die wir mit Gräueltaten der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren verbinden. Heute finden wir sie in Videos auf Youtube und Facebook. In vielen Ländern Europas zählen Hasskriminalität und Brandanschläge auf Roma zum Alltag. Die Brandstifter schreien, die Roma schreien, nur die Behörden schweigen. Und die „Zigeunersiedlungen“ Europas stehen wieder einmal in Flammen.

Bereits letztes Jahr haben wir darüber berichtet, wie in Italien drei Roma-Mädchen im Alter von vier, acht und 20 Jahren bei einem Brandanschlag auf den Wohnwagen ihrer Familie ums Leben kamen. Meldungen über Attacken und Hasskriminalität gegen Roma und Romnja erreichen uns immer wieder. In einer europäischen Wertegemeinschaft, in der Menschenrechte groß geschrieben werden, sollten Szenen wie diese längst überholt und unvorstellbar sein. Und dennoch werden wir regelmäßig Zeugen von rassistisch motivierter Gewalt und Hasskriminalität. Vor allem vor dem Hintergrund des Gedenkjahres und über 70 Jahre nach dem Völkermord an Roma/Romnja und Sinti/Sintize wollen wir vor rassistischen Anschlägen und Hasskriminalität mahnen – und dem Potential dieser Gewalt die dazu führen könnte, dass sich die Geschichte wiederholt. Es ist erschreckend, dass Roma und Romnja in immer mehr europäischen Ländern nicht vor offener Hetze sicher sind und Menschen aus unserer Minderheit durch rassistische Attacken ihr Leben lassen müssen. Auch die Polizei und örtliche Behörden gehen der Hasskriminalität oftmals nicht nach und kümmern sich nicht angemessen um die rechtliche Verfolgung der Täter. In manchen Fällen sind Uniformierte sogar Zeugen oder Mittäter und greifen nicht zum Schutz der Betroffenen ein.

Hasskrimininalität gegen Roma und Romnja wird in vielen Fällen nicht zur Anzeige gebracht oder von den Behörden nicht als rassistisch motivierter Gewaltakt registriert. Im Jahre 2016 haben beispielsweise nur fünf der 57 OSZE-Staaten über Fälle von Hasskriminalität gegen Roma berichtet, was im großen Gegensatz zu den Erfahrungen der Zivilgesellschaft steht. Und nur wenige Vorfälle von Mob-Gewalt gegen Roma und Romnja erhalten internationale oder mediale Aufmerksamkeit.

Sind wir Roma nach hunderten von Jahren etwa wieder vogelfrei?


Linz, Österreich, Februar – März 2016:
innerhalb von zwei Wochen werden die Zelte obdachloser, armutsbetroffener rumänischer StaatsbürgerInnen in Brand gesteckt. Ca. 50 Personen, darunter auch Kinder sind vom Brandanschlag betroffen. Die Täter konnten nicht ausgeforscht werden.

Loshchynivka, Ukraine, August 2016:
Nachdem ein 21-jähriger Rom mit dem Verdacht des Mordes an einem neunjährigen Mädchen verhaftet wurde, versammelte sich ein Mob von 300 Personen vor Wohnhäusern von Roma-Familien in der Ortschaft. Die Roma waren geflüchtet, die Lichter brannten noch in den Häusern, als der wütende Pöbel die Fenster mit Steinen und Brandflaschen einschlug. Erschreckend ist, dass uniformierte Polizisten anstatt den Flüchtenden Hilfe zu leisten, dabei zusahen, wie die Tat verübt wurde. Viktor Paskalov, Bürgermeister der Ortschaft im Bezirk Odessa, traf sich am folgenden Tag mit 200 Bürgern, die die Aussiedlung aller dort lebenden Roma und Romnja forderten.

Gheorgheni, Rumänien, März 2017:
Nachdem Menschen aus der Zivilbevölkerung die Namen zweier minderjähriger Roma veröffentlicht hatten, die mutmaßlich an einem Diebstahl mitgewirkt haben sollen, wurden die Häuser mehrerer Roma-Familien in einem Vorort der rumänischen Stadt Gheorgheni im Bezirk Harghita in Brand gesetzt. Die Polizei hatte die Identität der mutmaßlichen Diebe nicht verifiziert, trotzdem wurde die gesamte Minderheit pauschal für vermeintlich kriminelle Handlungen Einzelner verantwortlich gemacht und Selbstjustiz seitens rechtsextremer Gruppierungen verübt. Augenzeugen zufolge hätten die Täter antiziganistische Parolen geschrien, die Roma und Romnja zunächst aus fünf Gebäuden herausgezerrt und verprügelt, bevor sie ihre Wohnhäuser in Brand steckten. Bürgermeister Zoltán Nagy reagierte mit den Worten, er würde die „unerfreuliche Tat bedauern“ und bezeichnete den Diebstahl als letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hätte. Die Brandlegung sei eine Folge der Diebstähle und der Bettelei von Roma in der Region gewesen.

Menidi, Griechenland, Juni 2017: Der tragische Tod eines 11-jährigen Jungen, der Medienberichten zufolge einem Irrläufer aus der Waffe eines Rom zu verschulden sei, war der Auslöser für einen dreitägigen Aufmarsch gegen Roma in einer Vorstadt von Athen. Im Tumult wurden Brandbomben in Häuser von Roma-Familien geworfen, die pauschal für die Tat verantwortlich gemacht wurden. Die Polizei reagierte mit Tränengas, um den Mob zurückzudrängen. Bereits in den Jahren zuvor waren Roma Opfer von solchen Attacken gewesen, allerdings nie in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt Athen. Auf einem Video kann man beobachten, wie die rechtsextremen Gruppierungen beim Aufmarschieren Parolen wie „Zigeuner! Schweine! Mörder!“ riefen.

Ein Europa der Grundrechte?

Rassistische Attacken, Hasskriminalität und Brandanschläge wie diese haben in einem Europa des 21. Jahrhunderts nichts zu suchen. Das European Roma Rights Center, Roma Organisationen in ganz Europa und auch Romano Centro, verurteilen diese Vorfälle aufs schärfste und rufen die zuständigen Behörden dazu auf, gegen rassistisch motivierte Gewalt entsprechend vorzugehen.

Die jüngste Erhebung der EU-Grundrechteagentur zu Minderheiten und Diskriminierung in der Europäischen Union ergab, dass Diskriminierung, Intoleranz und Hass in der gesamten EU nach wie vor weit verbreitet sind. Dies betrifft unterschiedliche ethnische und religiöse Minderheiten und Personen mit Migrationshintergrund. Von den Befragten waren 38 % in den vergangenen fünf Jahren Opfer von Diskriminierung. Zu den am stärksten betroffenen Personengruppen zählen NordafrikanerInnen (45 %), Roma und Romnja (41 %) und AfrikanerInnen aus Ländern südlich der Sahara (39 %). Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit zur Solidarität und für gemeinsames Handeln gegen Instrumentalisierung tradierter Vorurteilsmuster die Nährboden für weiteren Hass und rassistisch motivierte Gewalt sein kann (http://fra.europa.eu/en/publication/2017/eumidis-ii-main-results).

Kriminalität muss bekämpft werden, egal welcher ethnischen oder religiösen Gruppe eine Person angehört. Dass unsere Minderheit für die Taten Einzelner pauschal verantwortlich gemacht und durch Selbstjustiz zur Rechenschaft gezogen wird, ist schier falsch. Die ungebrochene Stereotypisierung von Roma und Romnja als Kriminelle, ist folgenschwer. Pogrome wie jene von Loshchynivka, Menidi und Gheorgheni dürfen nicht geduldet werden. Wir müssen jetzt handeln, bevor Europa wieder in Flammen aufgeht.

http://www.romano-centro.org/

Quelle: Zentralrat deutscher Sinti und Roma
Stand: 30.04.2018

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Nationalisten brennen linkes Hausprojekt nieder https://antizig.blackblogs.org/2018/02/06/nationalisten-brennen-linkes-hausprojekt-nieder/ Mon, 05 Feb 2018 23:28:08 +0000 http://antizig.blogsport.de/2018/02/06/nationalisten-brennen-linkes-hausprojekt-nieder/ Continue reading Nationalisten brennen linkes Hausprojekt nieder ]]>

In Thessaloniki greifen Neonazis linke und antinationale Projekte an

Hunderttausende beteiligten sich am Sonntag an einer Großkundgebung im nordgriechischen Thessaloniki, die sich gegen die Nutzung des Wortes Mazedonien durch die benachbarte ehemalige jugoslawische Teilrepublik richtete. Die nördliche Region Griechenlands trägt ebenfalls den Namen Mazedonien. Am Rande der patriotischen Versammlung fanden faschistisch motivierte Angriffe auf zwei besetzte Häuser statt. Vermummte verübten einen Brandanschlag auf die anarchistische Besetzung »Libertatia«. Wie Videos zeigen, schritt die anwesende Polizei nicht ein. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude brannte völlig aus.

Am Freitag hatte Griechenland mit der »Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien« (»Former Yugoslav Republic of Macedonia«, FYROM) in New York erneut Verhandlungen im Namensstreit begonnen. Kritiker wie die rechte Politikerin Maria Kollias-Tsaroucha (ANEL) werfen FYROM vor, eine falsche Nationalidentität zu schaffen. Unter dem Motto »Mazedonien ist griechisch« versammelten sich am Nachmittag nach Schätzungen der Polizei etwa 90 000 Menschen aus ganz Griechenland an der Hafenpromenade in der Nähe des Weißen Turms. Gegner der nationalistischen Kundgebung hatten das Wahrzeichen in der Nacht zum Sonntag mit Parolen wie »Eingeschlafen als Patriot, aufgewacht als Faschist« besprüht. Außerdem organisierten anarchistische Gruppen eine Gegendemonstration, an der sich etwa 300 Personen beteiligten.

Die griechisch-orthodoxe Kirche, die viele der rund 400 angereisten Busse organisiert hatte, veranstaltete vor der Kundgebung einen Gottesdienst. Neben Vertretern der konservativen Opposition Nea Dimokratia und dem Koalitionspartner von Tsipras, der rechtspopulistischen ANEL, beteiligte sich ein großer Block mit ultrarechter Prominenz wie der ehemalige Generalstabschef der Griechischen Armee Frangos Frangoulis, der in einer Rede die Nachbarn als »Zigeuner von Skopje« ansprach. Starke Präsenz zeigte die neonazistische Partei Chrysi Avgi, die seit 2012 im Parlament vertreten ist, mit ihrem Parteisprecher Ilias Kasidiaris. Im Verlauf der Demonstration wurde am Sonntag Mittag das Denkmal der ermordeten Juden Thessalonikis am Platz der Freiheit (Platia Elefteria) mit »Chrysi Avgi« beschmiert.

Die parallel stattfindenden Angriffe auf zwei der nunmehr fünf besetzten Sozialen Zentren ist ein herber Schlag gegen die linke Infrastruktur der Stadt. Kurz vor dem Start der Kundgebung warfen Vermummte vor den Augen der untätigen MAT-Beamten – Spezialeinheit, die bei Demos zum Einsatz kommt – Steine gegen das »Soziale Zentrum Scholio« (Schule). Doch die im Gebäude Anwesenden konnten den Angriff erfolgreich abwehren. Wenig später wurde auch eine kleine Gegenkundgebung von etwa 150 Rechten angegriffen. Diesmal setzte die Polizei Tränengas ein, um ein Aufeinandertreffen der Gruppen zu verhindern.

Quelle: neues Deutschland
Stand: 06.02.2018

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Amnesty: Diskriminierung wird hingenommen https://antizig.blackblogs.org/2014/04/23/amnesty-diskriminierung-wird-hingenommen/ Wed, 23 Apr 2014 13:38:39 +0000 http://antizig.blogsport.de/2014/04/23/amnesty-diskriminierung-wird-hingenommen/ Continue reading Amnesty: Diskriminierung wird hingenommen ]]>

Amnesty International hat die zunehmenden Angriffe auf Roma kritisiert. Es handele sich um eine systematische Diskriminierung, die oft „stillschweigend“ hingenommen werde. Einige EU-Staaten würden sich mitschuldig machen.

Amnesty International hat die EU-Staaten aufgefordert, entschlossen gegen „zunehmende rassistische Angriffe“ auf Roma vorzugehen. Die systematische Diskriminierung von Roma werde vielerorts „stillschweigend“ hingenommen, kritisierte die Generalsekretärin der deutschen Sektion der Menschenrechtsorganisation, Selmin Caliskan, anlässlich des Internationalen Roma-Tages am Dienstag. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer (SPD), erklärte, die Lage der Sinti und Roma gebe Anlass „zu großer Sorge“.

„Es ist völlig inakzeptabel, dass an manchen Orten in Europa Roma in ständiger Angst vor gewalttätigen Ausschreitungen oder Anschlägen leben müssen“, erklärte Caliskan. Gewalttäter würden „ermutigt von der passiven Haltung der Regierungen, die eine systematische Diskriminierung von Roma stillschweigend hinnehmen“.

Äußerungen von Politikern, wonach die größte europäische Minderheit für ihre Ausgrenzung selbst verantwortlich sei, nannte Caliskan „eine Verdrehung der Tatsachen“. Vielmehr lasse sich die Situation vieler Roma auf jahrelange Missachtung ihrer Rechte zurückführen. Die EU-Kommission müsse notfalls Vertragsverletzungsverfahren gegen jene Mitgliedstaaten einleiten, die die Anti-Rassismus-Richtlinie „nicht oder nur halbherzig“ umsetzten.

Gewalttätige Polizisten

Als Negativbeispiele führte Caliskan Griechenland, Tschechien und Frankreich an. Dort greife die Polizei bei gewalttätigen Angriffen auf Roma häufig nicht ein und ermittele nicht ernsthaft gegen die Täter. In manchen Staaten wie Griechenland seien es gar die Polizisten selbst, die „mit exzessiver und rassistischer Gewalt gegen Roma vorgehen“.

Die Menschenrechtsorganisation prangert zudem seit langem an, dass viele der schätzungsweise zehn bis zwölf Millionen Roma in Europa systematisch diskriminiert würden, etwa beim Zugang zu Schulen oder dem Recht auf angemessenes Wohnen.

„Die Folgen gesellschaftlicher und sozialer Ausgrenzung, Diskriminierung und Stigmatisierung sind dramatisch“, erklärte SPD-Politiker Strässer. Die soziale Benachteiligung sei „umfassend“ und führe zu „verminderten Chancen auf einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Arbeit, medizinischer Versorgung und Wohnraum“.

Es sei „unsere gemeinsame Pflicht, der systematischen Ausgrenzung der Roma in vielen Gesellschaften entschlossen entgegenzutreten“. Die Europäische Union werde ihren eigenen Wertemaßstäben nicht gerecht, solange EU-Bürger ohne Perspektive von der Mehrheitsgesellschaft ausgeschlossen lebten. „Dies zu ändern, ist eine gemeinsame Verantwortlichkeit der europäischen Institutionen, aber auch der Mitgliedstaaten“, erklärte der Menschenrechtsbeauftragte.

Quelle: Frankfurter Allgemeine
Stand: 08.04.2014

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Der Fall des Roma-Mädchens Maria: Wenn Vorurteile neu erblühen https://antizig.blackblogs.org/2013/11/17/der-fall-des-roma-maedchens-maria-wenn-vorurteile-neu-erbluehen/ Sun, 17 Nov 2013 17:36:40 +0000 http://antizig.blogsport.de/2013/11/17/der-fall-des-roma-maedchens-maria-wenn-vorurteile-neu-erbluehen/ Continue reading Der Fall des Roma-Mädchens Maria: Wenn Vorurteile neu erblühen ]]>

Die Geschichte der blonden Maria zeigt, wie tief die Ressentiments gegen Roma in Europa sitzen. Nun wehren sich die Vertreter der Minderheit in Deutschland. Ihr Vorwurf: Polizei und Öffentlichkeit haben es sich zu einfach gemacht – und sind einer alten Geschichte aufgesessen.

Ein Paar mit Kind spaziert durch eine europäische Fußgängerzone. Das Kind ist dunkelhäutig, die Eltern weiß. Besorgnis erregend? Eigentlich nicht. Wahrscheinlich ist das Kind adoptiert. Oder ein Elternteil hat es aus einer früheren Partnerschaft mitgebracht. Kein Polizist würde wohl auf die Idee kommen, die Familie zu filzen. Oder in Richtung Kindesentführung zu ermitteln. Genau das ist aber mehreren Familien in den vergangenen Wochen passiert – nur, dass es andersherum war: Die Eltern waren dunkel, das Kind blond und hellhäutig.

Die Geschichte beginnt Mitte Oktober in einer Roma-Siedlung im griechischen Farsala. Bei einer Hausdurchsuchung entdecken Polizisten ein etwa fünfjähriges Mädchen, das im Gegensatz zu den anderen Familienmitgliedern hellblondes Haar und grüne Augen hat. Die Polizisten nehmen das Mädchen mit. Die Begründung: Das Kind könne aufgrund seines Aussehens nicht zu den Eltern gehören. Es müsse durch Raub oder Entführung in die Familie gekommen sein. Eine andere Möglichkeit fällt den Beamten nicht ein. Sie übergeben das Kind, das Maria heißt, einer Athener Kinderhilfsorganisation.

„Befreiung“ aus dem Roma-Lager

Die vermeintlichen Eltern geben zunächst widersprüchliche Erklärungen ab, woraufhin die Polizei sie verhaftet. Ein DNA-Test belegt: Das Mädchen ist tatsächlich nicht das leibliche Kind von Eleftheria Dimopoulou, 40, und ihrem Partner Christos Salis, 39. Mit Hilfe ihrer Anwälte versuchen sich die Zieheltern zu erklären: Eine Frau aus Bulgarien habe ihnen das Kind als Säugling überlassen, weil sie nicht für das Mädchen sorgen konnte. Das sagen sie auch dem Haftrichter. Doch niemand glaubt ihnen.

Stattdessen schafft es der Vorfall in die Topmeldungen europäischer und nordamerikanischer Medien. Das Foto der kleinen Maria ist auf zahlreichen Nachrichtenseiten zu sehen, daneben die Frage: „Wer kennt dieses Mädchen?“ Viele Zeitungen gehen dazu über, das Wörtchen „mutmaßlich“ wegzulassen, wenn sie über Marias angebliche Entführung im Säuglingsalter schreiben. Sie melden, Maria sei von der Polizei „befreit“ worden. Der Fall scheint klar zu sein: Ein blondes Mädchen wurde gekidnappt, und zwar von Roma, die wahrscheinlich in Verbindung zu Menschenhändlern stehen.

Die Roma als Negativbild des modernen Europa

Die Berichterstattung über das Mädchen ist Romani Rose, dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, eine eigene Pressekonferenz wert. Am Dienstag warf Rose den europäischen Medien vor, die Mutmaßungen der griechischen Polizei ungeprüft übernommen zu haben. Darin spiegelten sich die „rassistischen Grundmuster“ gegenüber Sinti und Roma. Der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz pflichtete Rose bei und kritisierte die Berichterstattung über das Kind. Die Vorurteile gegenüber Sinti und Roma würden in Deutschland derzeit „neu erblühen“.

Dass die Öffentlichkeit die Entführungsstory rasch aufnimmt, wundert Klaus-Michael Bogdal nicht. Der Literaturwissenschaftler forscht an der Universität Bielefeld zur Darstellung von Sinti und Roma in der europäischen Kunst und Literatur. „An dem Fall Maria zeigt sich eines der ältesten Vorurteile gegenüber den Roma: der Kindesraub“, sagt Bogdal. „Das Bild der Kinder stehlenden Zigeuner taucht schon im 17. Jahrhundert in der Literatur und in Zeitungen auf.“ Bis in die 1960er Jahre hinein hätten Eltern ihre Kinder mit Hilfe dieser Mär erzogen, erläutert der Literaturwissenschaftler. Wenn du nicht brav bist, holen dich die Zigeuner – an solche elterliche Drohungen würden sich bis heute viele Erwachsene erinnern. Warum sind die Zigeuner-Geschichten so langlebig? „Indem wir die Roma als wild und unzivilisiert darstellen, können wir stolz auf uns blicken und darauf, was wir an Zivilisation erreicht haben“, erklärt Bogdal. Die Roma – das Negativbild des modernen Europa.

Bogdal ergänzt: „Mit dem Klischee verknüpft war immer auch der Verdacht, die Roma würden die gestohlenen Kinder ausbeuten und benutzen.“ Im Zusammenhang mit Maria ist von geplantem Organhandel die Rede, und auch das Gerücht, dass das Paar das Kind zum Betteln geschickt hat, hält sich hartnäckig. Gesichert sind diese Informationen nicht. Bewiesen ist, dass Marias Ziehmutter einen falschen Pass benutzt und insgesamt 14 Kinder bei den Behörden registriert hat, weit mehr, als sie tatsächlich an eigenem Nachwuchs hat. Für alle 14 kassiert das Paar Kindergeld – ein handfestes Vergehen, das die Zieheltern noch stärker in kriminelles Licht rückt.

Das Verharren in alten Vorurteilen

Die Spekulationen überschlagen sich. Suchmeldungen werden herausgegeben, Eltern von vermissten Kindern schicken Genproben an die griechische Polizei. Währenddessen versucht Marietta Palavra, die Anwältin von Marias Zieheltern, zu beschwichtigen: Dass Eleftheria Dimopoulou falsche Papiere habe und für zu viele Kinder Kindergeld beziehe, mache sie noch lange nicht zur Kidnapperin.

Es hilft nichts: Das Bild der Kinder stehlenden Roma zieht seine Kreise. Etwa eine Woche nach der Verhaftung von Marias Zieheltern stürmen Polizisten in Irland die Häuser zweier Roma-Familien und entziehen ihnen ihre blonden Kinder. In beiden Fällen beweisen DNA-Tests, dass die Kinder zu den Familien gehören. In Serbien versuchen Skinheads, einem Roma-Vater seinen blonden Sohn zu entreißen. Erst als er die Polizei rufen will, lassen die Männer von dem Kind ab. In Italien verlangen Politiker der rechtspopulistischen Lega Nord von der Regierung, italienische Roma-Lager präventiv nach blonden Kindern abzusuchen.

„Das ist schlicht Rassismus“, sagt Literaturwissenschaftler Bogdal. Auch Dezideriu Gergely, Leiter des europäischen Zentrums für Roma-Rechte (ERRC) in Budapest, kritisiert Behörden und Medien der betroffenen Länder scharf. Was die griechische Polizei getan hätte, sei „racial profiling“ – Kontrollen und Vorurteile auf der Basis von äußerlichen Merkmalen. „Das verstärkt die Klischees nur und hilft der Roma-Debatte in Europa überhaupt nicht“, so Gergely. Die Roma hätten Angst – um sich, um ihre Kinder. Das Kinderraub-Klischee funktioniere in Wirklichkeit anders herum: Roma-Kinder würden sehr viel häufiger ihren Eltern weggenommen als andere Kinder. „In der Slowakei zum Beispiel leben etwa neun Prozent Roma. Unter den Kindern in staatlicher Obhut sind aber mehr als 80 Prozent Roma.“

Annahmen statt Fakten

Kein Vorurteil, sondern die Armut der Familien sei die Ursache für solche Zahlen, rechtfertigen sich Behörden. Etwa 90 Prozent der europäischen Roma-Familien leben unterhalb der Armutsgrenze, zeigt eine Untersuchung des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) in elf EU-Staaten aus dem Jahr 2012. Roma-Vertreter Gergely kritisiert: Die meisten staatlichen Stellen würden einfach davon ausgehen, dass Roma nicht in der Lage oder nicht Willens seien, ihre Kinder groß zu ziehen. „Es ist gefährlich, wenn Behörden sich stärker auf Annahmen als auf Fakten berufen.“

Bleibt die Frage, ob Armut der alleinige Grund sein darf, einem Elternpaar die Kinder zu entziehen. In Deutschland ist das nicht der Fall: Hier kümmert sich das Jugendamt um die Versorgung der Kinder, wenn die Eltern das nicht vermögen. Erst wenn sich Eltern trotz der staatlichen Unterstützung als unfähig erweisen, ihre Kinder zu versorgen, kann das Jugendamt die Kinder aus der Familie nehmen.

Maria mag bei ihrer Entdeckung in der Roma-Siedlung nicht so ausgesehen haben, wie sich wohlhabende Europäer ein Kind vorstellen, dem es rundum gut geht: zu schmutzig die Hände, zu ängstlich der Blick. Doch zumindest von Unterversorgung konnte keine Rede sein. Die Athener Kinderhilfsorganisation, die Maria in Obhut nahm, meldete, das Mädchen sei bei guter Gesundheit.

Marias Schicksal ist ungewiss

Am Ende stellt sich die Erklärung der Zieheltern als wahr heraus. Ein DNA-Test bestätigt am 25. Oktober, dass Sascha Russewa, eine 35-jährige Bulgarin, Marias leibliche Mutter ist. Russewa, ebenfalls eine Roma, hat neben Maria neun weitere Kinder, darunter mehrere mit blondem Haar und heller Haut. Ihre Geschichte deckt sich mit jener von Marias Zieheltern. Und: Russewa beharrt wie die Zieheltern darauf, dass kein Geld geflossen ist. Der Vorwurf der Kindesentführung dürfte damit vom Tisch sein, genau wie der des Kinderhandels.

Eleftheria Dimopoulou und Christos Salis sitzen weiterhin in Haft, die Dokumentenfälschung ist nicht von der Hand zu weisen. Das Schicksal ihrer Pflegetochter ist unklar: Sowohl die biologischen als auch die Zieheltern wollen Maria zurück, außerdem mischen sich griechische und bulgarische Behörden ein. Maria könnte in ein bulgarisches Kinderheim oder zu Pflegeeltern kommen. Vielleicht wird es ihr besser, vielleicht schlechter gehen als bei ihren bisherigen Eltern. Der Fall Maria ist kompliziert – genau wie die Situation der Roma in Europa.

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Stand: 06.11.2013

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Zu blond für ein Romakind? https://antizig.blackblogs.org/2013/11/17/zu-blond-fuer-ein-romakind/ Sun, 17 Nov 2013 17:05:48 +0000 http://antizig.blogsport.de/2013/11/17/zu-blond-fuer-ein-romakind/ Continue reading Zu blond für ein Romakind? ]]>

Eine neue Hetzkampagne gegen Roma in verschiedenen europäischen Ländern macht deutlich, wie schnell gegen eine gesellschaftliche Minderheit eine Hetzkampagne losgetreten werden kann

Der Anlass war eine Razzia in einem griechischen Roma-Lager, bei der der Polizei ein blondes Mädchen auffiel. Weil es nach dem Äußeren nicht zum Bild eines Romakindes passte, wurde es von der Polizei einem Heim übergeben. Nachdem ein DNA-Test deutlich gemacht hatte, dass die Romafamilie, bei der das Kind aufwuchs, nicht die Eltern des Mädchens waren, begannen wilde Spekulationen, die Roma hätten das Kind entführt.

Die Bildzeitung machte vor einigen Tagen mit der Schlagzeile auf: „Polizei rettet Mädchen vor Gypsi-Bande“. Differenzierter las sich ein Bericht über die Angelegenheit im Spiegel. Nicht nur in der Überschrift wurde von einer mutmaßlichen Entführung gesprochen. Im Text kam auch die Anwältin der Romafamilie zu Wort:

„Die Anwältin des Paares, Marietta Palavra, erklärte, die Familie habe das Kind aus einem Heim zu sich geholt, als es erst wenige Tage alt war. Dort sei es von einem ausländischen Fremden abgegeben worden, der gesagt haben soll, dass er den Säugling nicht weiterversorgen könne. Nur weil die verdächtige Frau falsche Papiere vorgelegt hätte, mache sie das noch nicht zu einer Kidnapperin, sagte Palavra. „Das Paar hat das Mädchen geliebt, als sei es sein eigenes Kind.“ Das Mädchen war in Athen registriert; die angeblichen Eltern hatten von den Behörden in der griechischen Hauptstadt eine Geburtsurkunde für das Kind erhalten.“ Die griechische Polizei wies auf unklare Angaben des Paares hin.

Wenige Tage später zeigte sich, dass die Mär über ein von Roma entführtes Kind eine rassistische Projektion gewesen sind: „Die leiblichen Eltern des bei einem Roma-Paar in Griechenland entdeckten blonden Mädchens Maria sind gefunden. DNA-Tests hätten bestätigt, dass ein am Donnerstag befragtes bulgarisches Roma-Paar Maria gezeugt habe, sagte der Stabschef des bulgarischen Innenministeriums, Swetlosar Lasarow, am Freitag in Sofia. Die griechische Polizei meldete derweil die Festnahme eines weiteren Paares, das widerrechtlich ein Roma-Baby erworben haben soll.

Bei den Eltern von Maria handelt es sich nach Behördenangaben um Sascha Rusewa und ihren Mann Atanas Rusew. Am Donnerstag waren beiden in der zentralbulgarischen Stadt Gurkowo von der Polizei befragt worden. Rusewa soll in der Befragung angegeben haben, vor einigen Jahren ihre sieben Monate alte Tochter bei ihren damaligen Arbeitgebern in Griechenland zurückgelassen zu haben. Nach eigenen Angaben handelte sie aus schierer Not und mangels gültiger Papiere und wollte ihr Kind eines Tages zurückholen.“

So wird klar, dass hier nicht ein Kind von einer „Gypsi-Familie“ gerettet wurde, sondern vielmehr ihren Pflegeeltern brutal entrissen und an die Öffentlichkeit gezerrt worden ist. Es mag wohl sein, dass bei der Unterbringung des Kindes manche Regel des Adoptionsrechtes verletzt wurde. Doch in einer Gesellschaft, die es zulässt, dass Romamütter aus blanker Not ihr Kind zurücklassen, hat wohl kaum ein Recht, auf irgendwelche Formalien in dieser Richtung zu bestehen. Wenn Verhältnisse geschaffen würden, in denen auch Sinti und Roma ein menschenwürdiges Auskommen hätten, wäre schon viel gewonnen.

Wenn vom Aussehen auf die Herkunft geschlossen wird

Dass nun aber ausgerechnet die Pflegeeltern, die das Kind wohl ohne staatliche Unterstützung aufgenommen haben, als Kindesentführer an den Pranger gestellt werden, ist eine Infamie, die nur auf einen Boden gedeihen kann, wo Roma sowie jedes Verbrechen zugetraut wird . Zumal wird nicht nur bei der griechischen Polizei, sondern auch in vielen deutschen Medien davon ausgegangen, dass Roma keine blonden Kinder haben können. Diese Annahme ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbar, im konkreten Fall einfach falsch, denn die Eltern waren Roma. Die Grundlage dieser Behauptung ist ein Rassismus, der aus dem Aussehen auf die Herkunft der Menschen schließen will.

Diese Weltsicht teilt die griechische Polizei mit vielen Rechtsaußengruppen in unterschiedlichen Ländern. So führte die falsche Behauptung vom blonden entführten Mädchen zu rassistischen Angriffen auf Roma in verschiedenen europäischen Ländern. Im serbischen Novi Sad versuchten Rechte einen Roma-Vater sein Kind auf offener Straße wegzunehmen, weil es nach ihrem rassistischen Weltbild zu blond war.

In Irland hatte die Polizei nach einer anonymen Denunziation zwei Romakinder vorübergehend ihren Familien entrissen und in Heime eingeliefert, weil sie für deren Rassenvorstellungen zu blond waren. In beiden Fällen konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass die von den Romaeltern vorgelegten Papiere authentisch waren. Es fragt sich aber, ob hier nur von einer Blamage der Polizei und nicht von manifestem staatlichen Rassismus gerettet werden muss.

Uraltes antiziganistisches Klischee

Der in Berlin lehrende Politologe Markus End schrieb bereits im Jahr 2011 in der Publikation „Aus Politik und Zeitgeschehen“ einen Aufsatz unter dem Titel „Bilder und Struktur des Antiziganismus“. Dort heißt es: „Die meisten deutschen Angehörigen wachsen mit solchen Vorurteilen über „Zigeuner“ auf, ohne, dass sie jemals eine/n Angehörige/n der Minderheit de Sinti und Roma kennengelernt haben. Viele dieser Vorurteile sind negativer Art, beispielsweise das Gerücht, „Zigeuner“ würden Kinder stehlen“.

End ist Mitherausgeber zweier im Unrast-Verlag erschienenen Bücher, die die antiziganistischen Zustände detailliert untersuchen. Zudem hat er in einer Studie die Forschungsansätze zum Antiziganismus und seiner Gegenstrategien vorgestellt.

Schon vor mehr 200 Jahren durchschaute der Aufklärer Jakob Grellmann das Klischee vom kinderklauenden Roma: „Mehrere Schriftsteller reden von Menschenraub der Zigeuner und beschuldigen sie, dass sie besonders Kindern nachstellen.“ Für Grellmann war bereits 1783 die Wahrheit jener Beschuldigung „durch den Umstand äußerst verdächtig, dass lange zuvor, ehe noch ein Zigeuner europäischen Boden betreten hatte, die Juden damit verschrien wurden“.

Quelle: heise.de
Stand: 27.10.2013

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Roma-Mädchen: Griechisches Paar will Maria zurückhaben https://antizig.blackblogs.org/2013/10/30/roma-maedchen-griechisches-paar-will-maria-zurueckhaben/ Wed, 30 Oct 2013 15:17:48 +0000 http://antizig.blogsport.de/2013/10/30/roma-maedchen-griechisches-paar-will-maria-zurueckhaben/ Continue reading Roma-Mädchen: Griechisches Paar will Maria zurückhaben ]]>

Sie fordern ihre Freiheit – und Maria. Das griechische Roma-Paar will das blonde Kind zurückhaben, das bei ihnen entdeckt wurde. Derzeit sind die Zieheltern in Untersuchungshaft, die leibliche Mutter lebt in Bulgarien. Sie plante laut eigener Aussage, ihre Tochter eines Tages zurückzuholen.

Die Zieheltern in Untersuchungshaft, die leibliche Mutter in Bulgarien, das Kind bei einer griechischen Wohltätigkeitsorganisation: Nachdem die Herkunft der kleinen Maria geklärt ist, geht der Konflikt darüber los, wo das Kind in Zukunft leben soll. Das Roma-Paar, bei dem das blonde Mädchen in der vergangenen Woche entdeckt wurde, will Maria zurückhaben. Sie wollten das Kind wiederhaben, „weil sie diejenigen sind, die es aufgezogen haben, und sie es lieben“, sagte die Anwältin Marietta Palavra am Samstag.

Dem 39-Jährigen und der 40-Jährigen, in deren Obhut sich das Mädchen befand, wird Kindesentführung vorgeworfen. Sie sitzen derzeit in Untersuchungshaft. „Meine Mandaten werden Beschwerde gegen ihre Festnahme einlegen“, kündigte die Anwältin an.

Maria war in der vergangenen Woche in einer Roma-Siedlung in Griechenland gefunden worden. Das Mädchen fiel den Polizisten bei einer Kontrolle auf, da es mit heller Haut und blonden Haaren seinen angeblichen Eltern überhaupt nicht ähnlich sah. Der Mann und die Frau hatten in getrennten Vernehmungen vor einem Untersuchungsrichter angegeben, das Kind von einer bulgarischen Frau übernommen zu haben. „Es war eine nicht ganz legale Adoption, aber sie fand mit der Einwilligung der Mutter statt“, hatte ein Verteidiger gesagt.

Am Freitag ermittelten bulgarische Behörden schließlich die leibliche Mutter des Mädchens: DNA-Tests hätten bestätigt, dass die Roma-Frau Sascha R. das Kind zur Welt gebracht habe, teilte das Innenministerium in Sofia mit. R. und ihr Mann waren bereits am Donnerstag von der bulgarischen Polizei befragt worden. Die Frau soll in der Befragung angegeben haben, ihre sieben Monate alte Tochter vor einigen Jahren in Griechenland zurückgelassen zu haben. Nach eigenen Angaben handelte sie aus schierer Not und mangels gültiger Papiere – eines Tages wollte sie ihr Kind zurückholen, sagte die 35-Jährige. Die Frau hatte mit ihrem Partner vor Jahren als Olivenpflückerin in Griechenland gearbeitet.

Auch die falschen Eltern hätten R. als die Frau erkannt, die ihnen das Kind überlassen habe, sagte deren Anwältin. Sowohl die leiblichen Eltern als auch die Zieheltern beteuern, für das Kind sei kein Geld geflossen. Die griechischen Behörden müssen nun entscheiden, ob Maria nach Bulgarien geschickt wird, zu dem griechischen Roma-Paar zurückkehrt oder zur Adoption freigegeben wird.

Quelle: Spiegel Online
Stand: 26.10.2013

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Roma fears heighten after child abduction reports https://antizig.blackblogs.org/2013/10/30/roma-fears-heighten-after-child-abduction-reports/ Wed, 30 Oct 2013 15:12:31 +0000 http://antizig.blogsport.de/2013/10/30/roma-fears-heighten-after-child-abduction-reports/ Continue reading Roma fears heighten after child abduction reports ]]>

Reports of child abductions by Roma in Greece and Ireland is causing anxiety about a vigilante backlash against Europe’s most discriminated minority.

Dezideriu Gergely, executive director of the Budapest-based European Roma Rights Centre, told this website on Friday (25 October) that a far-right group in Serbia tried to take the law into its own hands in the past few days.

“During the weekend, there was an attempt by skinheads in Serbia to enter into a Roma community and take a child which had whiter skin than the family,” he said. The Roma couple did not hand over the child, despite the threats. Gergely pointed out that some couples have mixed families with children of differing skin colours and complexions.

The Serb case is said to stem from negative media reports after a couple in Greece allegedly abducted a girl thought to be between the age of five or six. Greek police on Monday had the couple arrested after DNA checks confirmed the child was not their biological daughter. The girl’s biological mother is Bulgarian. The mother said she gave the jailed couple the child because of poverty, reports BBC.

Authorities in Ireland this week removed two blond children from two different families with darker skin complexions. A two-year old boy and a seven-year old girl were later returned after DNA checks confirmed their biological links with the distraught parents. “There is a fear and anxiety whether the police will come, whether the state authorities will come, and check anyone and look at their children,” said Gergely of the two cases in Ireland. Alan Shatter, Ireland’s minister of interior, on Thursday said Gardai, Ireland’s organised crime unit group, and Ireland’s Health Service, would be investigated for their conduct after taking the children.

He said a report would be due out within two weeks time. Shatter told RTE’s Morning Ireland the case in Greece might have influenced the Irish authorities to take the children because their skin colour is lighter than their parents. Dublin-based Roma-rights group Pavee Point has requested an independent inquiry. “We are concerned that these type of incidents will fuel racism against Roma,” said the NGO on their website. Pavee Point has questioned the motives of the authorities.

But in Italy, the far-right Northern League party has also jumped on the anti-Roma bandwagon. Italian media report that MP Gianluca Buonanno, a Northern League politician, submitted a request to the Italian ministry of interior to verify the identities of children in all local Roma communities. “In many instances, we have reminded politicians not to scapegoat a population because extremists will see it as a green light,” said a contact at the human rights watchdog, the Council of Europe in Strasbourg. Last week, the Il Mattino newspaper, reported that a baby in the arms of a Roma woman in Naples suffered injuries from an apparent acid attack.

Source: EU Observer
Date: 25.10.2013

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Griechisches Roma-Paar will kleine Maria zurückhaben https://antizig.blackblogs.org/2013/10/30/griechisches-roma-paar-will-kleine-maria-zurueckhaben-2/ Wed, 30 Oct 2013 15:03:45 +0000 http://antizig.blogsport.de/2013/10/30/griechisches-roma-paar-will-kleine-maria-zurueckhaben/ Continue reading Griechisches Roma-Paar will kleine Maria zurückhaben ]]>

Nach der Klärung der Herkunft des in Griechenland entdeckten blonden Mädchens Maria wollen die Zieheltern das Kind zurückhaben.

Sie wollten das Kind wiederhaben, „weil sie diejenigen sind, die es aufgezogen haben, und sie es lieben“, sagte die Anwältin Marietta Palavra. Das Roma-Paar, das unter dem Verdacht der Kindesentführung in Untersuchungshaft sitzt, verlange zudem seine Freilassung. „Meine Mandaten werden Beschwerde gegen ihre Festnahme einlegen“, kündigte die Anwältin an.

Die griechische Polizei hatte das kleine blonde Mädchen vergangenen Woche in einem Roma-Lager entdeckt. Das Mädchen fiel den Beamten bei einer Kontrolle auf, da es mit seiner hellen Haut und blonden Haaren seinen angeblichen Eltern überhaupt nicht ähnlich sah. Am Freitag ermittelten die bulgarischen Behörden die leiblichen Eltern des Mädchens. DNA-Tests hätten bestätigt, dass die Roma-Frau Sascha Rusewa das Kind zur Welt gebracht habe, teilte das Innenministerium in Sofia mit.

Rusewa und ihr Mann Atanas Rusew waren bereits am Donnerstag von der bulgarischen Polizei befragt worden. Rusewa soll in der Befragung angegeben haben, ihre sieben Monate alte Tochter vor einigen Jahren in Griechenland zurückgelassen zu haben. Nach eigenen Angaben handelte sie aus schierer Not und mangels gültiger Papiere und wollte ihr Kind eines Tages zurückholen.

Auch die falschen Eltern hätten „von Anfang an“ angegeben, das Kind von einer Bulgarin übernommen zu haben, sagte ihre Anwältin. Sie hätten Rusewa als die Frau erkannt, die ihnen das Kind überlassen habe. Sowohl die richtigen als auch die falschen Eltern beteuern, für das Kind sei kein Geld geflossen. Die griechischen Behörden müssen nun entscheiden, ob Maria nach Bulgarien geschickt wird, zu dem griechischen Roma-Paar zurückkehrt oder zur Adoption freigegeben wird.

Quelle: Gmx
Stand: 26.10.2013

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Blonde Roma-Kinder: Schema King Kong https://antizig.blackblogs.org/2013/10/30/blonde-roma-kinder-schema-king-kong/ Wed, 30 Oct 2013 15:00:58 +0000 http://antizig.blogsport.de/2013/10/30/blonde-roma-kinder-schema-king-kong/ Continue reading Blonde Roma-Kinder: Schema King Kong ]]>

In Griechenland sollen Roma ein blondes Mädchen entführt haben. In Irland gibt es einen ähnlichen Fall. Wer hier nach Mustern sucht, wird woanders fündig.

Geschichten von kinderraubenden Zigeunern kursieren seit Jahrhunderten „Mehrere Schriftsteller“, schrieb Heinrich Grellmann, „reden von Menschenraub der Zigeuner und beschuldigen sie, dass sie besonders Kindern nachstellen.“

Glauben mochte der deutsche Aufklärer die beliebte Story schon anno 1783 nicht mehr. „Die Wahrheit jener Beschuldigung“, meinte er, werde schon „durch den Umstand äußerst verdächtig, dass lange zuvor, ehe noch ein Zigeuner europäischen Boden betreten hatte, die Juden damit verschrien wurden.“

Ob Zigeuner wirklich Kinder stehlen, konnte der Kulturhistoriker Grellmann nicht recherchieren. Er verfügte aber über genügend aufgeklärte Skepsis, um die Rede vom Kinderraub einem Plausibilitätstest zu unterwerfen. Wenn ein altes Märchen von den Juden nach seiner Entmystifizierung so mir nichts, dir nichts auf eine andere Gruppe übertragen wurde, konnte etwas nicht stimmen.

230 Jahre später schaffte es die Geschichte von der blonden kleinen Maria in einer griechischen Roma-Siedlung zur elektrisierenden Top-Meldung – ganz ohne Plausibilitätstest.

Skinheads auf der Suche nach dem blonden Kind

Binnen Tagen entdeckte die Polizei ein zweites blondes Mädchen im Kreise der dunklen Gestalten, diesmal in Irland. In Serbien waren es nicht Polizisten, sondern Skinheads, die sich auf die Suche nach kleinen weißen Frauen in den Händen eines King Kong machten.

Eine Gruppe in Novi Sad versuchte, einem Roma-Vater seinen allzu hellhäutigen zweijährigen Sohn abzunehmen. Dass ein Angehöriger der Roma-Volksgruppe auf dem Balkan ein blondes Kind stiehlt, lässt sich nicht ausschließen; möglich ist schließlich alles unter der Sonne. Dass es aber „viele Marias“ gibt, wie man in der Bild lesen konnte, ist ausgeschlossen.

Die Eltern der in Portugal verschwundenen Madeleine McCann, erfuhr man, schöpften nach der Nachricht von der kleinen Maria gleich wieder Hoffnung. Das Detail hätte uns daran erinnern können, dass mittel- und westeuropäische Kinder nicht einfach so verschwinden. Gäbe es irgendwo einen Ring von kinderraubenden Roma, so wäre wenigstens die Geschichte der Opfer bekannt.

Der „schwarze Mann“ kommt

Weder die irische noch die griechische Geschichte bietet nur einen Schatten eines Motivs. Ein Muster von tatsächlichem Kinderraub durch Roma gibt es nicht. Ein solches Schema ist nicht dokumentiert, auch nicht historisch. Was es aber gibt, ist ein Muster von Geschichten. Dass demnächst der „schwarze Mann“ kommt und einen mitnimmt, ist fester Bestandteil der Gruselpädagogik nicht nur auf dem Balkan.

Ein Muster, und das nicht nur unter Roma, sind in Armen- und Elendsvierteln auf dem Balkan allerdings informelle Pflegeverhältnisse. Mütter, die nach Westen ziehen, lassen ihre Kinder nicht selten bei Verwandten oder Bekannten. Dass „die Papiere nicht in Ordnung“ sind, wie im griechischen und im irischen Fall, ist in solchen Quartieren eher die Regel und begründet noch keinen Verdacht.

Zum Amt geht man, wenn man etwas will, nicht um einer ominösen guten Ordnung willen, an die in diesen Vierteln niemand glaubt.

Muster gesucht, Polizei gefunden

Blonde Haare und blaue Augen sind unter Roma auf dem Balkan keine Seltenheit. Eine bevölkerungsgenetische Untersuchung der Forscherin Luba Kalydijewa an einer Roma-Population in Bulgarien hat ergeben, dass rund die Hälfte ihrer Vorfahren sich vom Erbgut her von der übrigen bulgarischen Bevölkerung nicht unterscheidet.

Wenn man nach Mustern sucht, wird man eher bei der griechischen und der irischen Polizei fündig als bei den Roma. Bei einer vergleichenden Untersuchung der Europäischen Union in allen Mitgliedsstaaten gaben 56 Prozent der befragten Roma in Griechenland an, innerhalb des letzten Jahres von der Polizei kontrolliert worden zu sein. Das sind die höchsten Werte für irgendeine Minderheitengruppe in der gesamten Union. An zweiter Stelle folgen Afrikaner in Irland.

Quelle: taz.de
Stand: 24.10.2013

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Die Mär von den Roma-Clans https://antizig.blackblogs.org/2013/10/30/die-maer-von-den-roma-clans/ Wed, 30 Oct 2013 14:42:11 +0000 http://antizig.blogsport.de/2013/10/30/die-maer-von-den-roma-clans/ Continue reading Die Mär von den Roma-Clans ]]>

Roma verkaufen ihre Kinder und verdingen sich in kriminellen Bettler-Clans: Der Fall Maria lässt Ressentiments aufleben, doch die Wahrheit sieht anders aus.

Der Fall der kleinen Maria, die in Griechenland bei einer Roma-Familie lebte, zu der sie nachweislich nicht gehörte, rief einige Empörung hervor. Nun wurden die Eltern Marias ermittelt – sie sind verarmte Roma aus Bulgarien. Die leibliche Mutter soll Maria in einer Notsituation an das griechische Paar verkauft haben.

Der Fall des blonden Mädchens trifft den Nerv der Ressentiments gegenüber Roma: dass sie die eigenen Kinder derart ausnutzen und für wenig Geld weggeben oder sogar anderen abnehmen. Dieses Vorurteil führte in dieser Woche zu einer fatalen Polizeiaktion: In Irland hat die Polizei zwei Roma-Familien ihren hellhäutigen Nachwuchs wegen des Verdachts auf Kindesentführung weggenommen. Doch schon bald stellte sich heraus, dass die hellhäutigen Kinder sehr wohl zu den Familien gehören.

Auch bei den Bettlern in deutschen Fußgängerzonen gibt es immer wieder den Verdacht, dass es sich um spezifische Roma-Kriminalität handelt. Frauen und Kinder würden von Hintermännern der eigenen Volksgruppe ausgebeutet, heißt es. Gerüchten zufolge machen mächtige Clans im Hintergrund gute Geschäfte mit Bettelbanden, die gezielt in den europäischen Norden geschleust werden. Das ist ein Fall von organisierter Kriminalität, bei der die Schwächsten der Gruppe brutal ausgenutzt werden.

Dritte Welt zum Anfassen

Auch das nährt das Vorurteil, Frauen und Kinder seien bei den Roma nichts wert. Aber es gibt bisher keine Beweise dafür, dass es diese Ausbeutung durch die eigene Gruppe gibt. In Wien versuchte man mal, ein solch berüchtigtes Roma-Netzwerk zu zerschlagen. Nur fanden die Ermittlungsbehörden das Netzwerk nicht.

„Bei den Bettlern zeigt sich, was passiert, wenn die absolute Armut sichtbar wird. Das ist Dritte Welt zum Anfassen“, sagt Rudko Kawczynski, Vertreter der Roma und Cinti Union Hamburg, lakonisch. „Den meisten, die kommen, bleibt nichts anderes als berufsmäßig zu betteln.“ Einige verdienen auch ganz gut. Das sind jedoch Einzelphänomene.

Für Sozialforscher ist die Vorstellung von großen kriminellen Roma-Clans eine gesellschaftliche Phantasie. „Die Roma leben zumeist in ihrer Kleinfamilie“, sagt Michael Stewart, Anthropologe am University College London. „Es kommt auch vor, dass Kinder für eine gewisse Zeit bei Familienteilen oder anderen Familien leben, als eine Art flexible Gemeinschaft.“ Das verleitet gelegentlich zu Sozialbetrug. „Aber es existieren keine hierarchischen Strukturen innerhalb eines Dorfes oder einer Siedlung“, sagt Stewart. Die heutige Lebensweise der meisten Roma entspreche keinesfalls der von organisierten Clans.

Nicht krimineller als andere Volksgruppen

Umgekehrt, wenn es um Hilfsprojekte geht, so sind die fehlenden Strukturen innerhalb der Roma-Gruppen sogar häufig ein Problem. Die Roma sind dadurch kaum in der Lage, eine Interessengemeinschaft zu bilden, um Hilfsgelder effizient zu nutzen oder Strukturen zur Selbsthilfe aufzubauen. „Es gibt vereinzelt Gruppen, die grenzüberschreitend auf Diebstahl oder Menschenhandel spezialisiert sind. In der Vorgehensweise unterscheiden die sich aber nicht von anderen polizeibekannten Clans, die in Berlin oder Frankfurt tätig sind. Das sind mafiaartige Abhängigkeitsstrukturen, Roma-typisch ist das nicht. Dennoch gibt es in Europa keine andere Gruppe, die kollektiv derartig stigmatisiert wird“, sagt Steward.

In einigen Regionen Rumäniens existiere eine Betteltradition der Roma, die zu der Kultur dazugehöre, beobachtet der Forscher. „Für manche Frauen ist das Betteln dort eine normale Einkommensquelle, in ländlichen Regionen kommt es sogar vor, dass sie im Gegenzug den Bauern helfen und Gelegenheitsarbeiten verrichten.“ Stewart geht davon aus, dass einige dieser Frauen in Nordeuropa eine gute Möglichkeit sehen, das zu tun, was sie gelernt haben. In einer derartigen Armutssituation ist für die Männer wiederum Kleinkriminalität wie Diebstahl der einzige Weg, um sich über Wasser zu halten. Natürlich verfestigen sich da auch innerhalb einiger Familien kriminelle Verhaltensweisen.

Wundern über Hilfe

Diese ist vor allem Ergebnis einer jahrhundertealten Diskriminierung und Stigmatisierung der Roma durch die Mehrheitsgesellschaft. „Diese Menschen werden seit Langem bewusst verelendet und gesellschaftlich ausgegrenzt“, sagt auch der Hamburger Roma-Vertreter Kawczynski. Was oft als ethnische Tradition bezeichnet wird, sei Zeichen einer gesellschaftlichen Verwahrlosung. Sobald dieses Elend auf deutsche Verhältnisse trifft, ist das ein harter Aufschlag – für beide Seiten. Anwohner sind angewidert von der Verwahrlosung der Häuser, in die die Roma ziehen. Die Roma wiederum versuchen das zu machen, was sie am besten können. Die meisten Männer suchen nach einfachster Arbeit und die Frauen gehen mit ihren Kindern auf die Straße.

Es ist es eine rohe Arbeitsteilung, die sich ebenso in Armutsvierteln und Favelas beobachten lässt. Oft geraten die Roma hier jedoch in ein kriminelles Netz von Abhängigkeiten. Die kriminelle Energie liege ganz woanders, sagt Kawczynski. „Meist sind es Schlepper, die selbst keine Roma sind, die mitkassieren oder auch deutsche Firmen, die die Roma unter unwürdigen Bedingungen arbeiten lassen und Scheinrechnungen ausstellen, mit denen die Firmen Steuern sparen. Die nutzen es aus, dass die Roma hier völlig schutzlos sind.“

Für Beratungsstellen ist es schwer, an die völlig verunsicherten Menschen heranzukommen. „Die wundern sich dann, dass man ihnen überhaupt helfen will“, sagt Kawczynski. Es dauere lange, Vertrauen aufzubauen und sie aus den Abhängigkeiten herauszuholen. Man sollte seine Phantasie über die Romabanden daher ein wenig drosseln, meint der Anthropologe Stewart.

Viele Roma sind dankbar, wenn ihnen geholfen wird, ihre Kinder in Schulen kommen und sie Arbeit finden. Einige wenige betteln lieber und wollen keine Hilfe. Es wäre schon ein Fortschritt, den Einzelnen zu sehen.

Quell: Zeit Online
Stand: 26.10.2013

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