Uncategorized – Arbeitskreis 57 https://arbeitskreis57.blackblogs.org antifaschistische gruppe Fri, 11 Mar 2016 16:09:25 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 [12.03.2016] Reclaim Feminism Demo in Köln https://arbeitskreis57.blackblogs.org/2016/03/11/12-03-2016-reclaim-feminism-demo-in-koeln/ Fri, 11 Mar 2016 16:09:25 +0000 http://arbeitskreis57.blackblogs.org/?p=140 Continue reading [12.03.2016] Reclaim Feminism Demo in Köln ]]> Unser Feminismus ist antirassistisch!

Bundesweite Demo 12. März | 13 Uhr | Roncalliplatz Köln

Aufruf des Demobündnisses zum Frauenkampftag 2016 in Köln:

WORÜBER GESCHWIEGEN WIRD

Das Jahr 2016 hat in vielen Städten Deutschlands mit Übergriffen auf Frauen* begonnen – auch in Köln. Sexualisierte Gewalt gegen Frauen* ist in der Silvesternacht sichtbar geworden – unübersehbar in die öffentliche Debatte gezerrt. Wieso plötzlich das mediale Interesse? Die Thematisierung ist richtig und wichtig. Den Betroffenen der sexualisierten Übergriffe von Silvester – und aller sexualisierten Übergriffe, die alltäglich passieren –  muss jegliche gewünschte Solidarität und Unterstützung zukommen. Es ging dabei jedoch nicht vorrangig um die Benennung sexualisierter Gewalt, sondern um die vermeintliche Herkunft der Täter – und das unverhohlen rassistisch: Im Verlauf wurde schnell nicht mehr über Sexismus gesprochen, sondern über die Verschärfung des Asylrechts, Abschottung und Abschiebung. Ein gängiges Fazit: Nicht der Sexismus in diesem Land sei das Problem, sondern die zu uns Geflüchteten. Jedoch: Sexismus ist nicht nach Deutschland eingewandert, Sexismus ist hausgemacht. Er findet statt – schon immer, ständig und überall. Sexismus findet sich strukturell in unterschiedlich hoher Entlohnung, Benachteiligung aller Frauen*,  speziell von Transfrauen und Frauen* of colour, am Arbeitsmarkt oder in unterschiedlichen Belastungen, bspw. durch Kinderbetreuung wieder. Er findet sich ebenso in sexistischer Werbung und in den Seminaren von sogenannten „Pick-up Artists“, in den Männer lernen, wie sie Frauen* gegen ihren Willen verfügbar machen. Nicht gesprochen wird über sexualisierte Gewalt, die in den eigenen vier Wänden stattfindet. So finden mehr als zwei Drittel aller Vergewaltigungen im nahen Umfeld statt, von Verwandten, Bekannten und (Ex-)Partnern.  Nicht gesprochen wird über die alltägliche Sexualisierung und sexualisierten Übergriffe auf Frauen* of colour.


WORÜBER WIR SPRECHEN SOLLTEN

Statt sich in rassistischen Debatten über Täterschaft zu ergehen, sollte über die Funktion und Bedeutung von sexualisierter Gewalt und strukturellem Sexismus gesprochen werden – und das weltweit. Es sollte um den Rassismus und die andauernde Gewalt gegen Geflüchtete gehen, denn weiter gibt es täglich Anschläge gegen Unterkünfte.
Es muss über die Kriege gesprochen werden, an denen die BRD beteiligt ist. Über ihren brutalen Charakter, die Militarisierung nach Außen und Innen und ihre Fortsetzung in den Geschlechterverhältnissen. Diese Kriege vertreiben Menschen, zerstören ihre Lebensgrundlage und zwingen sie zur Flucht. Dafür trägt die menschenverachtende Politik der EU die Verantwortung – voran die BRD. Viele Frauen* und Kinder sind auf der Flucht und auf dem lebensgefährlichen Weg in Richtung Sicherheit und in den Geflüchtetenunterkünften in höchstem Maße sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Viele Frauen* und Kinder müssen zurückbleiben und werden durch die Beschlüsse der deutschen Bundesregierung, wie im Asylpaket II, in lebensgefährlichen Kriegsgebieten oder an Europas Außengrenzen der Gewalt überlassen. Denn die Asylrechtsverschärfung, die die Regierung als Reaktion auf die sexualisierte Gewalt verkaufen will, trifft in Wirklichkeit Frauen* und Kinder weltweit am härtesten.
Innerhalb Deutschlands sind wir schon seit Jahren mit einem Backlash (also einem Rückschritt bei den feministischen Errungenschaften) konfrontiert. Dabei stellen Entwicklungen wie ungleiche Lohnbezahlung, Herdprämie, die Proteste der sogenannten Lebenschützer*innen, homo- und transphobe Mobilisierungen gegen sexuelle Bildung und Antidiskriminierungsarbeit an Schulen sowie die Akzeptanz sexualisierter Gewalt nur eine kleine Auswahl dar. Aktuell werden diese in rassistischen und antifeministischen öffentlichen Debatten deutlich. Rechtspopulistische Parteien und neonazistische Gruppierungen erfahren einen Aufschwung, werden hoffähig gemacht und benutzt, um eine rassistische Politik durchzusetzen.


WAS WIR FEIERN

Wir feiern kämpferische Frauen* und Frauen* in Kämpfen, die zeigen, dass eine solidarische, befreite Zukunft möglich ist. So beispielsweise die Frauen, die in der Revolution im kurdischen Rojava im Norden Syriens aktiv sind.
Wir feiern alle, die in Frauen*häusern arbeiten oder Geflüchtete unterstützen.
Wir feiern all die mutigen Frauen*, Lesben, Trans* und Inter*personen, die sich einer hierarchischen Geschlechterordnung widersetzen.
Wir feiern all jene, die Zäune überwunden haben und die Festung Europa kurzzeitig ins Wanken gebracht haben – jetzt erst recht!
Organisieren wir uns global, ohne Grenzen!
Wir wollen eine herrschaftsfreie Gesellschaft ohne Ausbeutung, ohne Ausgrenzung, ohne den sexistischen und rassistischen Normalzustand. Wir wollen Solidarität und Respekt untereinander.
Es lebe die Verschiedenheit!
Im Rahmen des internationalen Frauen*kampftages wollen wir unseren Protest sowohl gegen Sexismus als auch Rassismus entschieden, laut und kämpferisch auf die Kölner Straßen tragen: Unser Feminismus ist antirassistisch – erst recht nach den Übergriffen der Silvesternacht.

Wir sehen uns bei der bundesweiten Demo am 12.3.2016 in Köln!

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[18.Nov 2015] Vortrag „Wölfe im Schafspelz: Türkische Faschisten https://arbeitskreis57.blackblogs.org/2015/11/14/18-nov-2015-vortrag-woelfe-im-schafspelz-tuerkische-faschisten/ Sat, 14 Nov 2015 12:43:27 +0000 http://arbeitskreis57.blackblogs.org/?p=100 Continue reading [18.Nov 2015] Vortrag „Wölfe im Schafspelz: Türkische Faschisten ]]> Unsere Vortragsreihe geht weiter mit einem Vortrag zu türkischen Faschisten. Am 18. November hält Emre Arslan ab 18 Uhr im Roten Hörsaal (Adolf Reichwein Straße 2, Raum AR D-5103) den Vortrag „Wölfe im Schafspelz: Türkische Faschisten“.

Stell dir vor, 10.000 Faschisten halten in NRW eine Kundgebung ab! Und keinen interessiert’s! Gibt’s nicht? Doch! Und zwar in Oberhausen.
Am 26.04.2015 lud die Förderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland (türk. Abkürzung: ADÜTDF) zu einer politischen Veranstaltung in die Arena Oberhausen ein – und tausende folgten. Was sich zunächst anhört wie ein etwas größerer, gemütlicher Debattierclub, stellt sich in der Realität als Vorfeldorganisation der türkischen ultranationalistischen und faschistischen Partei MHP heraus, zu deren Feindbildern insbesondere Kurden, im Weiteren alles nicht-türkische gehören. In der BRD findet man die Mitglieder dieser nationalistischen Bewegung, Graue Wölfe genannt, in Kulturvereinen, Integrationsräten, Glaubenshäusern, der Parteipolitik. Trotz dieser Präsenz und der von ihnen ausgehenden Gefahr sind die Grauen Wölfe zivilgesellschaftlich kein Thema.

Dr. Emre Arslan, Soziologe an der Universität Siegen, führt in Geschichte, Ideologie und Organisation der Grauen Wölfe ein und kommt im nächsten Schritt auf oben genannte Tätigkeiten zu sprechen. Neben diversen Publikationen zu diesem Thema schrieb er auch schon für das Lotta-Magazin und wurde im Unrast-Verlag veröffentlicht.

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