„Was ist das überhaupt, eine antifaschistische Kneipentour?“

Das war die erste Frage, die wir uns stellten, als die Idee zu einer „Antifaschistischen Kneipentour“ im Raum stand.

Ganz platt gesagt: Zunächst waren wir auf der Suche nach einer Auftaktveranstaltung für’s neue Jahr. Ein weiterer Vortrag hatte sich bis dato noch nicht gefunden. Weshalb also nicht einfach den Vortrag lassen und gemeinsam einen gemütlichen Abend mit Gesprächen und Getränken verbringen! Kulturzentrum? Stammkneipe? Das Übliche? Und irgendwann fiel das Wort: Kneipentour!
Um dem ganzen Unsinn dann doch einen Sinn zu geben und uns vor uns selbst zu rechtfertigen, haben wir uns das ein oder ander (Un-)Sinnige ausgedacht. Neben kleinen Überraschungen und Annekdoten erwartet euch ein Kneipenspaziergang durch Siegen, auf dem wir alle gemeinsam die Möglichkeit haben, uns besser kennen zu  lernen und den ein oder anderen historischen und/oder aus antifaschistischer Sicht relevanten Punkt Siegens abzuklappern.

Startpunkt ist die Kreisklinik in Siegen-Weidenau um 19.00 Uhr.

Kein Geld in der Tasche und Lust, mitzukommen? Kein Thema! Wir alle sorgen dafür, dass jede*r mitkann.

Schlagstöcke, Tränengas, Stacheldraht, hunderte Kilometer lange Zäune, Gefängnisse: Ungarn. Die Bilder der letzten Wochen und Monate sind in unser aller Köpfen präsent.

Während tausende Geflüchtete über Monate in ungarischen Gefängnissen festgehalten und werden, Ungarn seine Grenzen schließt, die Polizei Menschen massivst misshandelt, lädt die CSU unter Führung von Seehofer den ungarischen Regierungschef Orbán zum Kaffeekränzchen ein, um dessen Asylpolitik zu loben. Dabei sind die Missstände und Menschenrechtsverletzungen in Ungarn derart offensichtlich dass das Verwaltungsgericht Stuttgart im Jahr 2012 die Abschiebung von Menschen aus der BRD nach Ungarn untersagte.

Warum aber halten die meisten der deutschen Politiker*innen an der Aussage fest, Ungarn sei ein sicherer Drittstaat? Wie stellt sich die Situation von gesellschaftlichen Minderheiten und Geflüchteten in Ungarn dar? Wie entwickelte sich die Situation in den letzten Jahren, seitdem die nationalkonservative Partei Fidesz regiert? Wir stellen euch die Arbeit des Vereins bordermonitoring.eu vor. Wissenschaftliche Analyse, persönliche Erfahrungsberichte und politischer Aktivismus werden in diesem Verein zusammengeführt. Grundlage des Vortrags ist der bordermonitoring.eu-Bericht über Ungarn.

„Auch wenn sich die AfD selber gerne offen und auf keinen Fall rassistisch geben möchte, fallen ihre Vertreter oft durch eben jenes Gedankengut auf. Teilweise gut versteckt, teilweise ganz offen bedienen sie Ressentiments und betreiben rassistische Meinungsmache. Hier verwischt der oft betonte Unterschied zwischen wirtschaftsliberalen und nationalkonservativen…“ [Kurzbeschreibung des Vortragsthemas, Josef Kraft]

Die Prozentgewinne rechtspopulistischer, nationalkonservativer oder faschistischer Parteien in ganz Europa zeichnen ein deutliches Bild. Europa rückt nach rechts.
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit Gedanken, Argumentationsmustern und politischer Agenda wollen wir gemeinsam mit dem Referierenden und euch überlegen, wie diesen Denkweisen und diesem Akteur in der Gesellschaft begegnet werden kann.

Der Referierende Josef Kraft studiert Anglistik und Sozialwissenschaften an der Universität Siegen. 2015 erschien im Papyrossa-Verlag das von Phillip Becher, Christian Begass und Josef Kraft geschriebene Buch „Der Aufstand des Abendlandes: AfD, PEGIDA & Co. Vom Salon auf die Straße“.

Nach dem Vortrag wie immer Diskussionen und Gemütlichkeit.

Mobilisierungsveranstaltung
Um genauere Infos zum diesjährigen HogeSa Aufmarsch zu bekommen, haben wir die Genoss_innen vom Antifa AK Köln eingeladen, die am 22.10. im VEB in der Marienborner Straße 16 um 19 Uhr zum aktuellen Stand zum Aufmarsch von HogeSa und den Gegenaktivitäten referieren. Mehr Informationen zur Veranstaltung gibt es hier: https://arbeitskreis57.blackblogs.org/termine/

Infos zum diesjährigen HogeSa Aufmarsch und Gegenaktivitäten
Checkt folgende Seiten für mehr Infos zum HogeSa Aufmarsch:
http://antifa-ak.org/
http://antifakoeln.noblogs.org/

Wir unterstützen den Aufruf des Antifa AK Köln
Was tun wenn’s brennt?!
Mit dem rassistischen Normalzustand brechen
http://antifa-ak.org/aufruf-hogesa-2/

„August 1992, Rostock – Lichtenhagen. Ein deutscher Mob attackiert ein mehrheitlich von Vietnamesen bewohntes Haus. Dieses tagelange Pogrom wurde von einer applaudierenden Menge begleitet, die sich in einer volksfestähnlichen Stimmung befand. Dies waren die heftigsten rassistischen Ausschreitungen in der deutschen Nachkriegsgeschichte und zugleich ein Ausdruck der Stimmung in Deutschland nach der Wiedervereinigung.“

September 2015. In diesem Jahr sind 319 Angriffe auf Geflüchetenunterkünfte erfolgt. Wieder halten wir fest: Rassismus und Gewalt sind kein Alleinstellungsmerkmal von Neonazis. Menschen, Institutionen, Medien, Parteien aus der sogenannten „bürgerlichen Mitte“ zündeln und hetzen fleißig mit. Ist 2015 = 1992? Wie können wir Rassismus begegnen? Wie uns selbst schützen? Wie sieht’s in Siegen/Umland derzeit aus? Anhand des 78-minütigen Dokumentarfilms von 1993 wollen wir mit euch diesen Fragen auf den Grund gehen.