Bittersweet https://bittersweet.blackblogs.org FLINT*A+ Kollektiv Mon, 20 Feb 2023 13:30:50 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://bittersweet.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/2010/2022/05/cropped-8-32x32.png Bittersweet https://bittersweet.blackblogs.org 32 32 WE PAINT OUR WAY – 8.3.23 Oldenburg https://bittersweet.blackblogs.org/2023/02/20/we-paint-our-way-8-3-23-oldenburg/ Mon, 20 Feb 2023 13:30:40 +0000 http://bittersweet.blackblogs.org/?p=70

[DE, ENG below]

(Queer)Feministische Kämpfe fighten wir jeden Tag – und am 8. März ganz besonders.

Dabei schwingen wir auch den Maler*innen Pinsel an der Fassade des Alhambras und verankern unsere feministischen Botschaften für jeden Tag im Stadtbild. Außerdem gibt es ein Mitbringbuffet, wer Lust hat, kann gerne was zum Naschen mitbringen 🙂

Wir wollen gemeinsam Pläne gegen Patriarchat, Kapitalismus und andere Machtverhältnisse schmieden und es uns dabei gut gehen lassen.

Alle FLINTA+ (Frauen, Lesben, Inter, Nichtbinäre und Transpersonen und weitere Personen, die patriarchale Gewalt erfahren) sind willkommen. Es gibt hier keine Kontrollinstanz. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem keiner Person ihre Identität abgesprochen wird.

Wenn ihr vorbeikommt, könnt ihr direkt vor Ort einen Corona-Test machen. Dafür bringt ihr entweder einen eigenen Test von zu Hause mit oder bekommt gegen eine kleine Spende einen von uns.

Das Ganze ist übrigens eine alkoholfreie Veranstaltung 🙂

Komm vorbei, bring deine Friends mit oder finde hier neue. Wir freuen uns auf dich!  

[ENG]

We fight (Queer)feminist struggles every day – and especially on March 8.

We want to make plans together against the patriarchy, capitalism and other power relations and have a good time doing so. 

We will also paint the facade of the Alhambra and anchor our feminist message in the cityscape for every day. Additionally we will have a bring-along buffet, so bring some snacks if you want to 🙂

All WLINTA+ (Women, Lesbians, Inter, Non-Binary, and Trans people and other people who are experiencing patriarchal violence) are welcome. There is no controlling authority here. We want to create a space where no person is denied their identity.

You can do a Covid-test directly on-site, by either bringing your own test-kit from home or purchasing one through a small donation from us. 

By the way, the whole thing is an alcohol-free event 🙂

Come by, bring your friends or make new ones here. We look forward to seeing you!

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Redebeitrag auf der Demo/ Speech at the demonstration „Solidarisch aus der Krise“ https://bittersweet.blackblogs.org/2022/11/14/redebeitrag-auf-der-demo-speech-at-the-demonstration-solidarisch-aus-der-krise/ Mon, 14 Nov 2022 11:43:11 +0000 http://bittersweet.blackblogs.org/?p=44
Foto: @fasteffens

[DE, ENG below]

Hallo und wie schön, dass ihr hier seid. Wir sind Aktivistis vom bittersweet Kollektiv, die rund um den Queerfeministischen Feierabend Veranstaltungen planen. Wir wollen in Oldenburg safere Räume für FLINTA+ schaffen. Orte zum Austausch, Vernetzen, Wohlfühlen kreieren. FLINTA+ bedeutet Frauen, Lesben, Inter*, Nichtbinär, Trans*, Ageschlechtliche und alle die sich in diesen Labels nicht wiederfinden, aber patriarchiale Gewalt erfahren. 


Nun aber zur eigentlichen Sache. Unser Redebeitrag wird die Gewalt an queeren Körpern und Abtreibung thematisieren sowie Bezug auf queere Carearbeit nehmen. 


Ok cool, die Regierung hat das Informationsverbot für Abtreibung, welches im Paragraph 219a verankert war Ende Juni gekippt, aber am Paragrafen 218, der seit über 150 Jahren Schwangerschaftsabbrüche kriminialisiert, hält sie fest? Es ist ermüdend und es macht wütend. [1]
Bei einem Abbruch müssen Schwangere erst einen Antrag ausfüllen, damit die Kosten übernommen werden. Dazu kommt, dass es erst seit kurzem Listen mit Stellen gibt, die Abbrüche überhaupt durchführen. Und diese Stellen sind immer noch viel zu wenige! Gerade in ländlichen Regionen kommen für die schwangere Person noch Reisekosten und ein hoher organisatorischer Aufwand hinzu. Die Zugänge zu Abtreibungen sind deshalb immer noch sehr ungleich verteilt! Deshalb zeigt sich immer wieder Abtreibungen zählen zum Klassenkampf!


Wir fordern:  

  • Paragraf 218 aus dem Strafgesetzbuch streichen!
  • Schwangerschaftsabbrüche enttabuisieren und entstigmatisieren!
  • Versorgungslage für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland verbessern – das heißt unter anderem die Kostenübernahme von Abbrüchen von den Krankenkassen
  • Abtreibungsgegner*innen den verdammten Tag vermiesen!


Nicht selten berührt die Auseinandersetzung mit Schwangerschaftsabbrüchen auch das Thema der Pränataldiagnostik.Wir wollen uns nun diesem Thema annähern und uns kritisch positionieren. 
„Habt ihr vorher gewusst, dass euer Kind eine Behinderung hat?“ Fragen wie diese, die an Erziehungspersonen gerichtet werden, formen die Erwartungshaltung an Eltern, für die Leistungsfähigkeit ihres Kindes, in der kapitalistischen Gesellschaft, Sorge zu tragen. UND es stärkt das vorherrschende normative Verständnis von „Behinderung als Defizit“. UND dieses Stigma beeinflusst wiederum die Handlungsoptionen von Schwangeren. Denn anstelle die Empfindungen der schwangeren Person wahrzunehmen, wird bei der Pränataldiagnostik der Fokus auf die Entwicklung des Fötus gerichtet. Was meint ihr, wie selbstbestimmt kann eine schwangere Person nach dem Befund der PND noch entscheiden? [2]

Es folgt ein Zitat von Kirsten Achtelik „Umsturz aller Verhältnisse in denen wir, unsere Lieben und alle anderen pflegeleicht sein müssen! Für Zulassen von Schwächen, Ambivalenzen, Unlust und Kaputtheit! Gegen die Idee der perfekten, strahlenden, immer einsatzbereiten Mutter! Gegen die Illusion des gesunden, perfekten, talentierten, superschlauen und immer freundlichen Kindes!“ [3]


Wir sagen: Nein! zur Herrschaft von Staat und Kapital über unsere Körper – für eine sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung!

Selbstbestimmung über das eigene Leben und über den eigenen Körper fordern wir auch im Kampf um die faire Verteilung von Carearbeit, also alle anfallenden Aufgaben in Haushalt, Pflege, Erziehung. Zu wenig Beachtung findet auch noch immer der Mental load, die ständige und andauernde Belastung durch Planung, Organisation und den Druck nichts vergessen zu dürfen. Bevor du also das nächste Mal einer Flinta+ Person vorhälst, du hättest ja was gemacht, wenn die Person nur was gesagt hätte, dann halte lieber den Mund und denk drüber nach, was du alles nicht auf dem Schirm hast und nicht auf dem Schirm haben musst.


Im privaten Bereich sind Carearbeiten unbezahlt und oft unbemerkt. Als Lohnarbeit gehören die Jobs in Pflege und Erziehung zu den schlechtbezahlten mit oft miserablen Arbeitsbedingungen. Wenn das System nicht mehr genügend preiswerte Arbeitskräfte bietet, werden Frauen aus dem Ausland geholt. Sexismus, Klassismus und Rassismus gehen hier Hand in Hand. Queere Menschen, Trans*, Inter*, Nichtbinäre und Ageschlechtliche Personen sind sehr viel häufiger als andere von Armut betroffen. Die ärztliche Versorgung ist häufig geprägt durch Misgenderung und Gewalt. Gegenseitige Unterstützung wird hier alternativlos.Queere Menschen leisten Carearbeit, die ungesehen bleibt, die das Rechts- und Gesellschaftssystem aber nötig machen. Begleitung zu Terminen bei Ämtern und Ärtz*innen, Versorgung nach OP’s oder in psychischen Notlagen.


Und auch für unsere Cis – endo männlichen Freunde übernehmen wir weiterhin die Carearbeit, weil sie sich bei uns wohler fühlen, als bei ihren Kumpels, weil sie sonst niemand fragt, wie es ihnen geht und weil Frauen und Queers eben noch immer der Abfalleimer für den emotionalen Ballast von allen sind. Und so übernehmen Queers das Fragen, das Aufräumen, das Windelnwechseln, das Kotze aufwischen und das Tränen trocknen. Weil es häufig so viel leichter ist, als es zu erklären. 


Apropos erklären: Kann mir mal eine Person erklären, warum wir bei allen Stellenausschreibungen immer stehen haben „männlich, weiblich, divers“ aber in den Betrieben ändert sich nichts? Warum nehmen immer alle an, sie wüssten das Geschlecht ihrer Kolleg*innen. Fragt doch mal danach. Misgendering führt nachweislich zu psychischen Problemen. Und nicht alle haben die Kraft, sich immer und immer wieder zu outen. Liebe Cis-Endos, fragt doch mal von euch aus nach den Pronomen, eröffnet den Raum und schafft somit einen solidarischeren Umgang miteinander. Du fragst dich, was Cis-Endo männlich heißt? Sei so lieb und schau es im Internet nach. Wir haben für heute genug Aufklärungsarbeit geleistet. 

Foto: @fasteffens

[ENG]

Hello and how nice that you are here. We are activists from the bittersweet collective who plan events around the Queerfeminist Feierabend. We want to create safe spaces for FLINTA+ in Oldenburg. Places for exchange, networking, feeling good. FLINTA+ means women, lesbians, inter*, non-binary, trans*, asexuals and all those who do not find themselves in these labels but experience patriarchal violence. 


But now to the real issue. Our speech will address violence against queer bodies and abortion, as well as making reference to queer care work. 

Ok cool, the government overturned the ban on abortion information enshrined in section §219a at the end of June, but they are holding on to section §218, which has criminalised abortions for over 150 years? It’s tiring and it’s infuriating. [1]
In order to have an abortion, pregnant people must first fill out an application so that the costs are covered. On top of that, only recently have there been lists of places that perform abortions at all. And there are still far too few of these places! Especially in rural areas, the pregnant person has to pay travel costs and a lot of organisational work. Access to abortions is therefore still very unevenly accessible! That is why abortions are shown again and again to be part of the class struggle!


We demand:  

  • Remove §218 from the penal code!
  • Remove taboos and destigmatise abortions!- Improve the provision of abortions in Germany – this means, among other things, that the costs of abortions should be covered by the health insurance companies.
  • make abortion opponents‘ everyday miserable!

The debate on abortion often touches on the issue of prenatal diagnostics.We now want to approach this issue and take a critical position. 

„Did you know beforehand that your child had a disability?“ Questions like this, directed at caretakers, shape the expectation for parents to care for their child’s ability to perform, in capitalist society. AND it reinforces the prevailing normative understanding of „disability as deficit“. AND this stigma in turn influences pregnant persons options for action. Because instead of perceiving the sensations of the pregnant person, prenatal diagnostics focus on the development of the foetus. What do you think, how self-determined can a pregnant person still decide after the results of PND? [2]

The following is a quote from Kirsten Achtelik: „Overthrow all conditions in which we, our loved ones and everyone else have to be easy to care for! For allowing weaknesses, ambivalences, unwillingness and brokeness! Against the idea of the perfect, radiant, always ready mother! Against the illusion of the healthy, perfect, talented, super smart and always kind child!“ [3]

We say: No! to the domination of state and capital over our bodies – for sexual and reproductive self-determination!

We also demand self-determination over our own lives and bodies in the struggle for a fair distribution of care work, i.e. all the tasks that arise in the household, care and education. Too little attention is still paid to the mental load, the constant and permanent burden of planning, organisation and the pressure not to forget anything. So before you reproach a Flinta+ person the next time that you would have done something, if only the person had said something, then keep your mouth shut and think about all the things that you don’t have on your radar and don’t need to have on your radar.

In the private sector, care work is unpaid and often unnoticed. As paid work, care and education jobs are among the lowest paid with often miserable working conditions. When the system no longer offers enough cheap labour, women are brought in from abroad. Sexism, classism and racism go hand in hand here. Queer people, trans*, inter*, non-binary and asexual people are affected by poverty much more often than others. Medical care is often marked by misgendering and violence. Mutual support becomes an alternative here. Queer people do care work that goes unseen, but which the legal and social system makes necessary. Accompanying them to appointments with authorities and doctors, providing care after surgeries or in psychological emergencies.

And we continue to do the care work for our cis – endo male friends, because they feel more comfortable with us than with their buddies, because no one else asks them how they are and because women and queers are still the trash can for everyone’s emotional ballast. 
And so queers do the asking, the cleaning, the nappy changing, the vomit wiping and the tear drying. Because it’s often so much easier than explaining. 


Speaking of explaining: Can one person explain to me why we always have „male, female, diverse“ on all job advertisements but nothing changes in the workplaces? Why does everyone always assume they know the gender of their colleagues? Why don’t you ask them? Misgendering has been proven to lead to psychological problems. And not everyone has the strength to come out over and over again. Dear cis-endos, why don’t you ask about the pronouns, open up the space and thus create more solidarity with each other? You wonder what cis-endo male means? Be so kind and look it up on the internet. We’ve done enough educating for today. 

Foto: @fasteffens

Sources

[1] https://taz.de/Streichung-des-Paragrafen-219a/!5826226/

[2] Achtelik, Kirsten (2015). Self-determined norm: feminism, prenatal diagnostics, abortion. first edition. Berlin: Verbrecher Verlag. 

[3] Achtelik, Kirsten (2018). Is prenatal diagnostics discriminatory? Intervening in a debate, in Journal für Psychologie, Jg. 26, No. 2, pp.75-94.

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Auflegen & Ablegen https://bittersweet.blackblogs.org/2022/10/28/auflegen-ablegen/ Fri, 28 Oct 2022 11:30:57 +0000 http://bittersweet.blackblogs.org/?p=46
Foto Rie_aktiv

[DE, ENG below]

Bittersweet zu Gast im Alhambra mit Auflegen&Ablegen am 28.10 ab 17Uhr.
FLINTA+ only. 2G+!
Mehr Infos auf insta @queerfeministischer_feierabend. Nachfragen als dm
oder an [email protected]

Ihr Lieben, es ist soweit: Unsere zweite Veranstaltung geht an den
Start! Am 28.10.2022 ab 17 Uhr heißt es im Alhambra (Hermannstraße 83 in
Oldenburg) „Auflegen und Ablegen“.

Mit Auflegen und Ablegen wollen wir zwei der schönsten Hypes der Zeit
zusammenbringen: Platten auflegen und Musik machen UND Pflanzenableger
tauschen. Am 28.10. habt ihr die Möglichkeit, selbst DJ* zu sein – ob
für 3 Songs oder eine halbe Stunde. Eine liebe Person wird euch zur
Seite stehen – so können beginners ebenso wie erfahrene Menschen ihre
Mukke spielen. CDs, MP3s, Spotify – all das geht auch!
Ebenfalls wird es einen Tisch zum Pflanzen- und Ablegertauschen geben.
Bringt also gern eure plant babys mit und macht anderen Menschen damit
eine Freude!

Wir freuen uns auf euch und eure Dancemoves und Turntable-Skills!

Auflegen und Ablegen soll auch ein Ort für Kids sein. Daher werden wir
eine kleine Ecke einrichten, in der Klein und Groß sich wohlfühlen
können.

Unsere Freund*innen vom  Café Berta Càceres sind mit einem Infotisch
auch dabei.

Wir wollen alle gemeinsam einen feinen Abend verbringen – dazu gehört
für uns auch, dass es Überlegungen zu Awareness gibt:
– alle Personen mit einem lila Glitzer Button und an der Theke sind
ansprechbar für jegliche Fragen, Ideen, Bedenken oder wenn du einfach
etwas auf dem Herzen hast
– im Infoladen richten wir einen Rückzugsort ein, der zum Teekochen, vom
Trubel ausruhen, dösen oder kurz mal etwas mit einer lieben Person
besprechen genutzt werden kann
– am Einlasstisch sind Menschen, die euch kurz einen Überblick über den
Raum/Klos/einfach, was wo ist geben und auch alle Personen nochmals
darauf hinweisen, was ein safer space für FLINTA+ bedeutet
– achtet beim Fotosmachen darauf, dass keine Gesichter zu erkennen sind
– oder fragt einfach kurz, ob es okay ist
– grundsätzlich gilt: wir haben Hausrecht und können diesen tollen Ort
für uns nutzen – das bedeutet selbstredend: no nazis, no cops, keine
andere rassistische, antisemitische, sexistische,
queer-/transfeindliche, bodyshamende oder ableistische kackscheiße

Um auch einen möglichst corona-sicheren Space zu ermöglichen, haben wir
uns folgendes Konzept für den Abend überlegt:
– grundsätzlich gilt 2G+ – wer schwurbelt, fliegt raus
– alle Personen haben einen tagesaktuellen Zentrumstest mit ODER bringen
einen Selbsttest zum vor Ort machen mit
– es wird auch einige Tests vor Ort, die gegen die Spendenempfehlung
1,50€ bis 3€ erworben werden können
– alle getesteten Menschen bekommen einen cuten Stempel
– ansonsten gibt es reichlich Handdesi und wer mag, trägt Maske (davon
haben wir auch einige da) – und, sehr toll: wir können auch einen
Pavillon und eine Feuertonne draußen anbieten, wenn ihr lieber an der
frischen Luft bleiben wollt

Auflegen und Ablegen wird vom Autonomen Feministischen Referat der
Universität Oldenburg (@femref_uol) finanziell unterstützt. Danke

Bis dann! Wir freuen uns auf euch, eure Bittersweets

Foto: Rie_aktiv

[ENG]

Dear everyone, the time has come: Our second event is about to kick it!
On 28.10.2022 from 5 p.m. at the Alhambra (Hermannstraße 83 in
Oldenburg) it’s called „Auflegen und Ablegen“.

With Auflegen und Ablegen we want to bring together two of the most
beautiful hypes of the time: Putting on records and making music AND
swapping plants. On 28.10. you have the opportunity to be a DJ* yourself
– whether for 3 songs or half an hour. A dear person will be at your
side – so beginners as well as experienced people can play their tracks.
CDs, MP3s, Spotify – all that is also possible!
There will also be a table for exchanging plants and cuttings. So feel
free to bring your plant babies and make other people happy with them!

We are looking forward to you and your dance moves and turntable skills!

Auflegen und Ablegen should also be a place for kids. Therefore, we will
set up a small cozy corner where young and old can feel comfortable.

Our friends from Café Berta Càceres will be present with an information
table.

We all want to have a fine evening together – for us, that includes
reflections on Awareness:
– all people with a purple glitter button and people at the counter are
approachable for any questions, ideas, concerns or if you just have
something on your mind
– in the Infoladen we set up a retreat space that can be used to make
tea, rest from the hustle and bustle, snooze or just talk about
something with a dear person for a while
– there will be people at the entrance table who will give you a short
overview of the room/toilets/simply what is where and also point out to
all people again what a safer space means for FLINTA+.
– when taking pictures, make sure that no faces are visible – or just
ask if it’s okay
– basically: we have house rights and can use this great place for us –
that means of course: no nazis, no cops, no other racist, antisemitic,
sexist, queer/transphobic, bodyshaming or ableist crap

In order to make the space as corona-safe as possible, we have come up
with the following concept for the evening:
– basically 2G+ is valid – if you are schwurbeling (talking antivax and
conspiracy ideology shit), you will be kicked out
– all persons have a daily updated center test with them OR bring a
self-test to do on site
– there will also be some tests on site, which can be bought against the
donation recommendation 1,50€ to 3€
– all tested people will get a cute stamp
– otherwise there will be plenty of hand desi and who likes to wear mask
– and, very great: we can also offer a pavilion and a fire barrel
outside if you prefer to stay out.

Auflegen und Ablegen is financially supported by the Autonomous Feminist
Department of the University of Oldenburg (@femref_uol). Thank you.

See you there. We can’t wait. Yours, Bittersweets

Foto: Rie_aktiv
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Redebeitrag/Speech Demonstration Jin , Jîyan , Azadî in Oldenburg – 6.10.22 https://bittersweet.blackblogs.org/2022/10/07/redebeitrag-speech-demonstration-jin-jiyan-azadi-in-oldenburg-6-10-22/ Fri, 07 Oct 2022 15:20:36 +0000 http://bittersweet.blackblogs.org/?p=37 [DE, English below]

Hallo an euch – und danke, dass ihr da seid.
Wir sprechen hier heute als Teil des Queerfeministischen Feierabends beziehungsweise des Bittersüß Kollektivs. Wir sind eine kleine Gruppe von Freundinnen, die sich zum 8. März diesen Jahres gegründet hat, um den feministischen Kampftag in Oldenburg auch queerfeministisch zu gestalten.

Diese Demo klagt das fundamental-religiöse, autoritäre und mordende Regime in der sogenannten Islamischen Republik Iran an und zeigt und fordert Solidarität mit den mutigen und starken feministischen, kurdischen und regimekritischen Protesten in Iran, Ostkurdistan und weltweit. Wir sind hier, um solidarisch an der Seite der kurdischen Feminist*innen und Protestierenden zu stehen. Dabei sprechen wir hier aus weißen Perspektiven mit deutschen Pässen. Diese Positionierung bedeutet, auch im politischen und aktivistischen Kontext in Deutschland – also auch heute hier – privilegiert zu sein. Gegenüber unseren kurdischen feministischen Freund*innen ist dies ein wichtiger Reflexionsmoment – auch im Hinblick auf Polizeigewalt und politische Repressionen.

Queerfeministische Proteste und Aktionen werden auch hier in Deutschland von Hass, Gewalt und Häme begleitet – in Iran riskieren Frauen und Queers ganz direkt und unmittelbar ihr Leben, wenn sie für ihr Recht auf Selbstbestimmung auf die Straße gehen. Die Videos der Schüler*innen und Studierenden, die auf Twitter geteilt werden, beweisen gerade einen unbeschreiblichen Mut der jungen Menschen in Iran. Es braucht von uns hier, auch aus der weißen linken Bubble Szene in Oldenburg, in der wir uns viel bewegen, Bewusstsein, Aufmerksamkeit und die Frage, wie direkte  internationale Solidarität aussehen kann. Viele aus dieser Bubble studieren hier in Oldenburg – in Iran sind die Proteste von Studierenden gerade der Dorn im Auge des Regimes. Diese werden gerade durch das brutale und gewaltsame Einschließen und Bedrohen von Studierenden und Professor*innen an der Sharif Universität in Teheran durch Sicherheitskräfte des Regimes unmissverständlich deutlich.

Der Mord an Jina Amini reiht sich in eine Kette von patriarchal motivierten, autoritären und menschenverachtenden Gewalttaten und Femiziden ein. Diese Kettenglieder wiegen unbeschreibbar schwer. Die fundamental-religiöse vermeintliche Moralvorstellung und dessen Durchsetzung wurde in diesem Fall wichtiger befunden als das unversehrte Leben einer jungen Kurdin, die mit ihrem Bruder in der Stadt unterwegs war. Das ist unerträglich.

Ronya Othmann, Autorin mit kurdischen Wurzeln, greift den iranisch-kurdischen Autor, Filmemacher und Journalisten Behrouz Boochani auf, der schreibt: (Zitat) im Westen würde man sich kaum um die Proteste scheren, der Kampf der Frauen gegen das Kopftuch, das widerspräche den eigenen orientalistischen Vorstellungen (Zitat Ende)¹. Dabei darf die Diskussion hier nicht bei der elenden rassistischen Debatte um Kopftuchverbote verbleiben, sondern muss die Frage nach Selbstbestimmung, Religionsfreiheit und körperlicher Autonomie stellen – aber das ginge den konservativen Kräften hierzulande zu weit und wäre eine Analyseebene zu viel

Jede Person kann Feminist*in sein. Ein nachhaltiger, queerer, solidarischer Feminismus kämpft für die Selbstbestimmung derjenigen, die in patriarchalen Verhältnissen leben müssen. Egal, ob eine Feministin Kopftuch, Vokuhila oder beides trägt. Es muss Raum für Zwischentöne und Aushandlungsprozesse geben – mit sich selbst und in Gruppen und Communities.

Ronya Othmann fragt außerdem: (Zitat) Bei all dem Gerede über feministische Außenpolitik, wo ist die feministische Außenpolitik, wenn man sie braucht? (Zitat Ende)¹.

Jeder Femizid, jedes Gewaltverbrechten, jeder Mord an Frauen, queeren Personen, an trans Personen muss benannt, verurteilt, bestraft – und auch durch politische Entscheidungen und Maßnahmen verhindert werden. Wir unterstützen die Forderungen der Demo: Abschiebungen stoppen, Sanktionen gegen Iran und die unbedingte Stärkung von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen.

Als Kollektiv Bittersüß versuchen wir hier in Oldenburg niedrigschwellige, queerfeministische Orte für Austausch, Vernetzung, Empowermentmomente und Verbündungsstrategien zu schaffen – vor allem auch als Orte der, wenn auch kurzen, Entspannung und des Wohlfühlens innerhalb patriarchaler Strukturen. Das ist für uns Teil des Kampfes – ein Leben im Patriarchat heißt für uns immer, intersektional zu denken und zu handeln – und weiterzumachen. Seite an Seite mit unseren kurdischen Freund_innen. Danke für euch & eure Arbeit heute hier & immer schon. Wir lieben euch. Wir kämpfen mit euch.

Seite an Seite, für ein freies, selbstbestimmtes Leben für Frauen und Queers. Jin Jihan Azadi.

 

[ENG]

Hello to you – and thank you for being here.
We are speaking here today as part of the Queerfeminist Evening or Bittersweet Collective. We are a small group of friends who formed for March 8 this year to make this day in Oldenburg queerfeminist as well.

This demo denounces the fundamental-religious, authoritarian and murderous regime in the so-called Islamic Republic of Iran and shows and demands solidarity with the brave and strong feminist, Kurdish and anti-regime protests in Iran, Eastern Kurdistan and worldwide. We are here to stand in solidarity alongside Kurdish feminists* and protesters. At the same time, we speak here from white perspectives with German passports. This positioning means to be privileged also in the political and activist context in Germany – also here today. In relation to our Kurdish feminist friends, this is an important moment of reflection – also with regard to police violence and political repression.

Queer feminist protests and actions are also accompanied by hatred, violence and malice here in Germany – in Iran, women and queers risk their lives directly and immediately when they take to the streets for their right to self-determination. The videos of the pupils and students, which are shared on Twitter, prove the indescribable courage of the young people in Iran. It needs from us here, also from the white left bubble scene in Oldenburg, in which we move a lot, awareness, attention and the question, how direct international solidarity can look like. Many from this bubble study here in Oldenburg – in Iran the protests of students are just the thorn in the eye of the regime. This is made unmistakably clear by the brutal and violent locking up and threatening of students and professors at Sharif University in Tehran by the regime’s security forces.

The murder of Jina Amini is part of a series of patriarchally motivated, authoritarian and inhumane violence and femicide. These chain links weigh indescribably heavy. The fundamental-religious supposed moral concept and its enforcement was found more important in this case than the unharmed life of a young Kurdish woman who was traveling with her brother in the city. This is unbearable.

Ronya Othmann, author with Kurdish roots, takes up the Iranian-Kurdish author, filmmaker and journalist Behrouz Boochani, who writes: (quote) in the West one would hardly care about the protests, the fight of the women against the headscarf, that would contradict one’s own orientalist ideas (end of quote)¹. The discussion here must not remain with the miserable racist debate about headscarf bans, but must raise the question of self-determination, religious freedom and bodily autonomy – but that would go too far for the conservative forces in this country and would be one level of analysis too much.

Any person can be a feminist*. A persistent, queer, solidarity-based feminism fights for the self-determination of those who have to live in patriarchal conditions. It doesn’t matter if a feminist wears a headscarf, a mullet, or both. There must be space for nuances and processes of negotiation – with oneself and in groups and communities.

Ronya Othmann also asks: (quote) With all the talk about feminist foreign policy, where is feminist foreign policy when you need it? (end quote)¹.

Every femicide, every violent crime, every murder of women, queer persons, trans persons must be named, condemned, punished – and also prevented by political decisions and measures. We support the demands of todays protest: stop deportations, sanctions against Iran and the unconditional strengthening of women’s and human rights organizations.

As Kollektiv Bittersüß we try to create accessible, queerfeminist places for exchange, networking, moments of empowerment and strategies of alliance here in Oldenburg – especially as places of, even if short, relaxation and well-being within patriarchal structures. For us, this is part of the struggle – living in patriarchy always means thinking and acting intersectionally – and moving on. Side by side with our Kurdish friends. Thank you for you and your work here today and always. We love you. We fight with you.

Side by side, for a free, self-determined life for women and queers. Jin Jihan Azadi.

 

 

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Redebeitrag vom 12.05.22 auf der Demo „Keine Show für Täter“ in Bremen https://bittersweet.blackblogs.org/2022/05/12/hello-world/ Thu, 12 May 2022 11:33:04 +0000 http://bittersuesz.blackblogs.org/?p=1

Foto: Fabian Steffens (Twitter: @fasteffens)

[DE]

CN:sexualisierte Gewalt, Cyber Mobbing

Hallo, wir, das Kollektiv (bittersüsz), sind eine kleine Gruppe aus FLINTA+ (Frauen,
Lesben, Inter, Nicht- binär, Trans*, A-Gender) und haben uns rund um die
Veranstaltung des Queerfeministischen Feierabends am 08. März 2022 in
Oldenburg gegründet. Danke für eure Einladung und eure Vorbereitungen. Wir
freuen uns hier sein zu dürfen.

In unserer Arbeit wollen wir unterstützend sein und sicherere Räume für FLINTA+
schaffen, in denen sich ausgetauscht, vernetzt und solidarisiert werden kann. Wir
wollen gemeinsam Pläne schmieden, um dem Patriachat den Kampf anzusagen –
jeden verdammten Tag. Wie nötig diese Räume sind zeigte einmal mehr der Auftritt
von Faisal in der Kulturetage in Oldenburg.

Am 5.5.22 trat der besagte Comedian in der Kulturetage in Oldenburg auf. Trotz
ausreichend Informationen zu Faisals gewaltvollem und sexistischem Verhalten wurde ihm dort eine Bühne geboten.
Es macht uns wütend, dass sich die Kulturetage in ihrer Stellungnahme nur auf die aktuelle Debatte von Faisal fokussierte und beispielsweise die rassistischen
Äußerungen von 2017 gegenüber Motsi Mabuse nicht thematisiert wurden.

Eine kleine Randnotiz: Faisal ist ein Kollege und Freund von Luke und es überrascht
nicht, dass er sich zu dessen Situation nie öffentlich geäußert hat.

Doch zurück zu letztem Donnerstag: Kurz vor seiner Show suchte Faisal den Kontakt
mit den Protestierenden und zeigte sich unter dem Deckmantel eines friedlichen
Redeangebots dominant und mackerhaft. Er verzwickte sich in Widersprüche
zwischen Redeverbotsrhetorik,  Individualisierung struktureller Probleme und
Ablenkung vom eigentlichen Thema: nämlich der gleichzeitigen Verherrlichung und
Verharmlosung von sexualisierter Gewalt. Seine Show vor der tatsächlichen
Show lesen wir als herablassenden, heuchlerischen PR Move und nicht als
tatsächliche Dialogbereitschaft.

Wir haben leise und laut versucht, ihm klarzumachen, dass es uns um strukturelle
sexistische Gewalt und die Verharmlosung dessen geht. Als Person des öffentlichen
Lebens sollte er Verantwortung übernehmen. Doch davon ist leider wenig zu sehen.
Faisal hat seine Show mit KO Tropfen-Witzen eröffnet und rief in den Tagen nach seiner Show über seinem Instagram Account öffentlich u.a. zum Mobbing von
Teilnehmenden der Demonstration auf. Damit nicht genug: auch verbreitete er
Falschinformationen zum Ablauf des Protests, um die Aktion vor seinen Follower*innen und Fans besser in sein Täter-Opfer-Schema, in dem er sich als Opfer inszeniert, einzuordnen. Faisal betreibt hier Täter-Opfer-Umkehr, wie es im Buche steht: sein Verhalten ist nun nicht mehr im Mittelpunkt, sondern das der
Demonstrierenden.

Wir sagen: Dein Verhalten ist untragbar, dein sogenannter Humor verfehlt jede
Pointe und deine vermeintliche Aufarbeitung ist nicht vorhanden. Faisal, reflektier dein scheisz Verhalten! Und: liebe Veranstalter_innen auf der noch ellenlangen Tour: Seid konsequent und gebt dieser offensichtlich gewaltvollen Sprache und Idee von Komik keinen weiteren Raum!

In alledem sehen wir, dass auch er von Rassismus und anderen Formen struktureller
Gewalt und Diskriminierung betroffen ist – aber auch das ist aus unserer Sicht noch
lange kein Freifahrtschein, die Gewalt durch K O Tropfen zu verharmlosen und den
Tod einer meist weiblichen oder queeren Person damit in Kauf zu nehmen. Diese
Gewalt hat System und er hat gezeigt, auch mit weiteren Witzen in der Show, dass er das nicht reflektiert hat und seine Entschuldigung – so oft er sie wiederholen mag – nicht ernst gemeint ist.

Nun hören wir die Worte einer Betroffenen der Cyber-Mobbing Attacke:

Hey! Wie schön, dass du da bist und zuhörst!
United Dinkel Dörthes of Oldenburg are calling. Dinkel Dörthe klingt im ersten
Moment cringe und antifeministisch für dich? Das mag daran liegen, das es aus Faisals Feder ist.

Vier von uns wurden am Wochenende von Faisal auf seinem 333 000 Follower*innen
Instagram Kanal ohne uns zu fragen unzensiert veröffentlicht, bloßgestellt und aus
seiner Sicht lächerlich gemacht. Aber guess who makes himself lächerlich: it’s you,
Faisal.

Mit vorheriger Umfrage, wie geil es seine Community finden würde, ein Video von
uns auf seinem Account zu sehen, verbreitet er am 7.5. ein Video unserer Diskussion
auf Instagram. In dem Video kommt er echt schlecht weg, Mackertum, keine Argumente, ausweichend und platt. Er fand es trotzden unglaublich witzig, 1 von uns Dinkel Dörthe zu nennen, um dann in seinen Stories auf einem extra herangezogenen Bild von der Person zum Memes machen aufzurufen.

Ganz ehrlich? Im ersten Moment hatte ich zumindest Schiss. Was passiert jetzt? Wer
sieht das alles? Erkennt uns jemand? Meinen die Faisalfans in den Kommentarspalten, die laut Namen und Profilbildern meist männlich zu lesen sind, das ernst? Im zweiten Moment dann: Wut. Wie jämmerlich kann man mit Kritik umgehen? Wie gewaltvoll kann man gegenüber Personen, die sexualisierte Gewalt
erfahren haben, sein? Wie kann die Kulturetage so jemandem eine Bühne geben?
Wieso reagiert die Kulturetage nicht, obwohl er weitere KO Tropfen Witze und andere
antifeministische, reaktionäre, sexistische, gequirlte Scheiße von sich gibt? Wo sind
hier wirkliche Konsequenzen für wirkliche, reale Gewalt?

So langsam gehen dann die Gefühle durcheinander: Angst, Wut, Panik, bis dann
zwischendrin immer mehr, immer öfter, und bleibend, Wärme, Aufgehobensein und
feministische Verbundenheit und Power zu spüren sind. Die Solidarität war zu krass.
Die ganze antifaschistische, queerfeministische Bande in Oldenburg und drüber hinaus: zu krass. Ganz viele waren da, haben gekocht, gefragt, gedrückt, sich
organisiert, geschrieben, telefoniert, Tiermemes verschickt, verbündet, empowert,
zusammen gewütet und gelacht.

Wir haben nun Kontakt zu HateAid, einer Beratungsstelle gegen Hass im Netz, und
werden auch von der Seite gut versorgt.
Niemand hätte diese Scheiße gebraucht, niemand hat irgendwas davon, von der KO
Tropfen Androhung auf Instagram bis zur Social Media Kotze auf Faisals eigenem
Account, gebraucht. Wir sind angestrengt und müde vom Wochenende und vom Leben in sexistischen, antifeministischen Verhältnissen. Aber: Wir sind jetzt organisierter als zuvor. Wir sind hier und wir fordern Konsequenzen! Keine Show für Täter!

Am Ende geht nochmal ein krasses Danke an die queerfeministischen Gruppen in
Oldenburg raus, die gerade heftigen Support leisten und da sind! Wir lassen uns
nicht unterkriegen!

Wir sind heute auch heute in Bremen um Macker von der Strasze zu fegen!
Habt eine krasse Demo

Foto: Fabian Steffens (Twitter: @fasteffens)

[ENG]

Hi, we – the collectiv bittersüz that’s bittersweet translated, are a little group of
WLINTA+ (Women, Lesbean, Inter, Nonbinary, Trans* and A-Gender). We formed for
the queerfeminist evening this 08th of March in Oldenburg. Thank you for your invitation today and your preparations. We are very glad to be here.

In our work we want to be supportive and create safer Spaces for WLINTAs to share,
connect and form strong solidarities. Together we want to plan the fight against the partriarchy – every damn day. How necessary those spaces are showed once again
the show of Faisal in the Kulturetage in Oldenburg last week.

Last week on the 5th of May the comedian had a show in the Kulturetage Oldenburg.
They had enough information beforehand about his violent and sexist actions and still
gave him their stage.
We are furious aboout their public statement before his show. They also only
focussed on the recent dicussion about his online comments and for example did not
consider his racist remarks about Motsi Mabuse back in 2017.

A little side note: Faisal is a colleague and fried of Luke. We are therefor not suprised
Faisal never publicly commented on Lukes messed up shit.

But lets focuss a little bit more on last Thursday in Oldenburg: Just before his show
Faisal came outside and confronted the protest. He tried to portray himself as calm
and interested in a discussion but actually was a dominant douche bag throughout as
always.

He got cought up in contradictions, silencing techniques, individualising structual
problems and trying to distraction from the actual concerns: the glorification and
downplaying of sexualised violence. We understand His show outside ahead of his
actual show as condescending and hypocritical pr move and not as actual willingness
to discuss.

In loud and more quieter ways we tried to push him to realise the structual sexualised
violence in his comments. As a person in public he has to take responsibility.
We can not recognize any of that.

Faisal acutally oppend up his show with a another joke about ko drops. In the
following days he used his instagram to publicly shame the protestors also sharing
photos and videos of individuals. Furthermore he shared false information about the
events and used them to mobilize his fans into believing he was the actual victim.
Faisal reverses the roles and tries to stage himself as a victim: now his actions are
not the focus anymore but the prostests.

We argue: Your actions are intolerable, your so called humor aint funny and your
supposed excuses are not real at all. Faisal, reflect and act on your action!
And to all venues on his ongoing tour: Show your self responsible and do not give
your stage to those violent words and ideas of comedy!

with all that said we want to state clearly that we recognize his experiences of racism
and as structual discrimination – but for us that is no excuse to belittle violent
experiences involving ko drops and lightly accepting the very real death threat a ko
drop can be for mostly FLINTA or queer people.

This violence is systematic! and with more jokes througout his show Failsal showed
the true nature of his publice apologies. No matter how often he will repeat them – we
will not accept.

Now we would like to share some words of those protestors affected by his cyber
mobbing:

Hi. Thank you for being here and listening.
United Dinkel Dörtes of Oldenburg are calling. Dinkel Dörtes sounds cringy and
antifeminist at first? Thats because Failsal actually named us like that.
Photos and videos of the four of us Failsal shared to his 333 000 Instagram following
without any censoring or consent trying to publicly ridicule us.
But guess who looks outright ridicilous in all this? it’s you, faisal.

he actually ran a poll before sharing the video to stir up his community with
excitement shared the video of our discussion before the show on the 07th of may. In
the video Faisal himself does not make a good impression: no arguments, evasive
and boring. He still finds it disgustingly funny to call one of us Dinkel Dörthe and post
zoomed in pictures with the invitation to his fans to create memes.

To be honest for a moment there we were taken back and afraid. Whats going to
happend next? Whos is seeing this? Do we get recognized? How serious Are the
threats in the comments against us? A little bit later we were just raging with fury.
How pitiful does can one react to critique? How violent can one be against the group
who actually experienced sexualised violence? How can the Kulturetage justify this
person on their stage? Why did they not react and stop the show after Faisals literal
opening joke about ko drops and more antifeminist and sexist shit to just name a
few? Where are the actual consequences for his violence?

Right now our feelings are all over the place: fear, fury, panic but in between and
more and more warmth and care and connection in our queerfeminist power gangs.
The solidarity this week has been amazin. All the antifascist and queerfeminist
groups and cuties are there for us – cooked, asked, hugged, organised, texted, send
funny animal videos, teamed up, empowerd, raged and laughed it off.
We are in close contact with Hate Aid, they are a consultancy with expertise in online
hate.

Nobody wanted to deal with all this shit. Starting from Faisals first comments to Joice
Ilgs post all the way to the online hate we experience now.
We are exhausted and tired from this last week and in general living in this sexist and
antifeminist world. But: We are more unionized then ever.
We demand consequenzes! No show for offenders!

We are in Bremen today to fight together against all the sexist dudes.
Thank you for your attention and
A powerfull demonstration to you all

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Stellungnahme zum Auftritt von Faisal am 05.05.22 in der Kulturetage Oldenburg https://bittersweet.blackblogs.org/2022/05/05/stellungnahme-zum-auftritt-von-faisal-am-05-05-22-in-der-kulturetage-oldenburg/ Thu, 05 May 2022 16:24:55 +0000 http://bittersuesz.blackblogs.org/?p=26

Foto: Fabian Steffens (Twitter: @fasteffens)

Wir als Queerfeministischer Feierabend sehen es als höchst kritisch an, dass die Kulturetage, die sich als modernen kulturschaffenden Ort inszeniert, gewaltvolle und sexistische Künstler*innen eine Bühne bietet und haltlose Entschuldigungen akzeptiert. Zudem macht es uns wütend, dass sich in der Stellungnahme nur auf seine aktuelle Debatte fokussiert wurde und beispielsweise die rassistischen Äußerungen gegenüber Motsi Mabuse 2017 nicht thematisiert werden.


Auch in seinem Versuch sich mit den Protestierenden auseinanderzusetzen, zeigt er sich Mackerhaft und verzwickte sich in Widersprüche zwischen Redeverbotsrhetorik, Individualisierung und Ablenkung vom eigentlichen Thema. Seinen Auftritt draußen lesen wir als herablassenden, heuchlerischen PR Move und nicht als tatsächliche Dialogbereitschaft.

Wir haben leise und laut versucht, ihm klarzumachen, dass es uns um strukturelle sexistische Gewalt und die Verharmlosung dessen geht. Es geht um seine Verantwortung als Person des öffentlichen Lebens. Wir sehen, dass er auch von Rassismus und anderen Diskriminierungserfahrungen betroffen ist – das ist aber kein Freifahrtschein, die Gewalt durch K O Tropfen zu verharmlosen und den Tod einer meist weiblichen oder queeren Person damit in Kauf zu nehmen.

Diese Gewalt hat System und er hat gezeigt, auch mit weiteren Witzen in der Show, dass er das nicht reflektiert hat und seiner Entschuldigung nicht so viel Bedeutung beizumessen ist, wie er es darstellt.

Foto: Fabian Steffens (Twitter: @fasteffens)

#KeineShowfürTäter !

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