Organisational – Black Community Hamburg https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org #JusticeForMbobda Sat, 02 Apr 2022 12:13:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/920/2019/05/cropped-tonou_gesicht_schwarz-11-1-32x32.png Organisational – Black Community Hamburg https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org 32 32 Offener Brief Afrikanischer und Internationaler Kriegsgeflüchteter aus der Ukraine https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2022/03/31/offener-brief-africansfromua/ Thu, 31 Mar 2022 20:13:58 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=708 Continue reading Offener Brief Afrikanischer und Internationaler Kriegsgeflüchteter aus der Ukraine ]]> WIR SIND AFRIKANISCHE UND INTERNATIONALE STUDENT*INNEN UND GEFLÜCHTETE AUS DEM KRIEG IN DER UKRAINE

Wie Millionen ukrainischer Bürger*innen waren wir gezwungen, aufgrund des Krieges in der Ukraine seit Februar 2022 um unser Leben zu fliehen – wir sind Geflüchtete dieses Krieges und mussten unser Hab und Gut, unsere Häuser und Wohnungen, unser Studium und andere Formen des friedlichen Lebens in der Ukraine sowie unsere Investitionen und Gebühren für unsere zukünftige Ausbildung und Perspektiven zurücklassen – einige von uns wurden von Freund*innen und geliebten Menschen getrennt und einige mussten sogar mit ansehen, wie diese gewaltsam getötet wurden …

Im Gegensatz zu diesen Millionen von ukrainischen Staatsbürger*innen wurden viele von uns während der gesamten Flucht diskriminiert – wir wurden ausgeschlossen und sogar aus den öffentlichen Verkehrsmitteln gedrängt, wir wurden aufgegriffen und in abgelegenen Wäldern ausgesetzt, wir wurden an den Grenzen daran gehindert, das vom Krieg erschütterte Land zu verlassen, ohne Schutz vor den eisigen Temperaturen und einige von uns starben ungeschützt vor der Kälte bei Tag und Nacht. Wir wurden an den EU-Grenzen sofort aufgefordert, in unsere jeweiligen Herkunftsländer zurückzukehren – ohne Rücksicht auf die gegebene Situation und ohne Zugang zu den temporären Geflüchtetenschutzmaßnahmen …

Der EU-Rat verkündete sehr schnell, dass ukrainischen Staatsbürger*innen im Rahmen des vorübergehenden Schutzes für Kriegsgeflüchtete uneingeschränkter Schutz innerhalb des EU-Gebietes gewährt wird, einschließlich des bedingungslosen Zugangs zu sozialer und medizinischer Versorgung, Arbeit und Bildung. Später verkündete derselbe EU-Rat sogar, dass „ALLEN MENSCHEN, die vor dem Krieg fliehen, Schutz und Zugang zur EU, zu Gesundheit, Bildung, Arbeit und Aufenthalt gewährt wird – unabhängig von ihrer Nationalität, Ethnie oder Hautfarbe“ …

Trotz dieser eigentlich eindeutigen Aussage gab es aber sofort Ausgrenzungen von genau diesem bedingungslosen Schutzstatus für Kriegsgeflüchtete, formuliert entlang genau jener Nationalitäten, Ethnien und Hautfarben von ein und denselben Sprecher*innen des EU-Rates für jene Kriegsgeflüchteten, die nicht die ukrainische Staatsbürgerschaft besitzen, bzw. keinen ukrainischen Daueraufenthalt oder Verwandte einer der beiden ersten Kategorien haben …

Was wir fordern:

Gemäß der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, dem Internationalen Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung, den Genfer Konventionen und Protokollen, der Europäischen Menschenrechtskonvention und anderen internationalen Verträgen, Erklärungen, Kodizes und Aktionsprogrammen, denen die EU-Länder beigetreten sind

FORDERN WIR SOFORTIGEN SCHUTZ UND GLEICHBEHANDLUNG!

Wir appellieren an die deutsche Regierung, dass die beispielhafte Entscheidung, ALLEN Menschen, die die Ukraine ihre Heimat nennen, sofortigen vorübergehenden Schutz zu gewähren, nun auch in eine Praxis der Gleichbehandlung umgesetzt wird.

Für uns alle ist die Ukraine unsere Heimat und der Mittelpunkt unseres Lebens.

Wir alle haben beträchtliche Mittel und Anstrengungen investiert, um unser Studium oder unsere Lebensweise in der Ukraine zu ermöglichen, und wir alle mussten beträchtliche Werte, Eigentum und Einlagen in der Ungewissheit zurücklassen, dass sie durch Bombenangriffe, Plünderungen oder Notstandsgesetze wahrscheinlich verloren gehen oder zerstört werden könnten. Auch unter diesem Gesichtspunkt unterscheiden wir uns in keiner Weise von anderen Flüchtlingen des immer noch andauernden Krieges in der Ukraine.  

Wie fühlen wir uns?

Nachdem wir tagelang zu Fuß unterwegs waren und Ausgrenzung, Rassismus, Hunger, Missbrauch und Gewalt an den Grenzen sowie die Trennung von Familien und geliebten Menschen erleben mussten, wobei auch Eltern mit ihren kleinen Kindern betroffen und den rauen Witterungsbedingungen ausgesetzt waren, und nachdem wir die Zerstörung von Dokumenten, finanzielle Verluste und Verluste in der Ausbildung erlebt haben, sind wir nun mit einer belastenden Ungewissheit über unsere Zukunft konfrontiert. Wir haben Angst und sind verunsichert. Das Trauma verfolgt uns alle. Einige von uns haben Schlafprobleme, andere haben Flashbacks oder starke Reaktionen auf unerwartete Geräusche. Der Krieg hat uns alle getroffen. Wir wissen nicht, wie unsere Zukunft aussehen wird. Wir beginnen uns zu fragen, ob wir in ein anderes Land gehen sollen …

Wir wissen nicht, ob wir hier jemals akzeptiert werden …

Sollen wir gehen oder sollen wir bleiben …

Als wir in Deutschland ankamen, sahen wir uns erneut einer ungleichen Behandlung aufgrund unserer Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit und Hautfarbe gegenüber Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit konfrontiert, die warmherzig und unbürokratisch behandelt wurden. Während die deutsche Innenministerin am 3. März 2022 erklärte, dass „Drittstaatsangehörige, die mit einem regulären Aufenthaltsstatus in der Ukraine leben, ebenfalls kein Asylverfahren durchlaufen müssen“, bleibt die deutsche Richtlinie zur Behandlung unserer speziellen Situation vom 4. März, 2022 sogar hinter den Vorgaben der EU zum Vorläufigen Schutz nach Artikel 5 der EU-Ratsrichtlinie 2001/55 zurück, indem sie alle Gruppen mit ukrainischer Aufenthaltsberechtigung vom Vorläufigen Schutz nach § 24 AufenthG ausschließt, die zur „Rückkehr in ‚ihre‘ Länder“ drängt, die sie aus immer noch unveränderten gültigen Gründen verlassen haben, und damit ihre bisherigen Leistungen und auch ihre Zukunft verlieren würden.

Wir brauchen jetzt vorübergehenden Schutz und Klarheit!

Wir Afrikaner*innen und andere nicht-europäische Staatsangehörige aus der Ukraine sind weder verantwortlich noch Teil des laufenden geopolitischen Krieges, sondern gleichwertig Betroffene. Wir sind in die gleiche Kriegssituation geraten – und zwar sowohl NICHT-EUROPÄISCHE BÜRGER*INNEN als auch UKRAINER*INNEN – und wir sollten entsprechend auch die gleichen Rechte und die gleiche Behandlung erhalten, denn keine*r von uns hat diesen Krieg geplant, aber die Auswirkungen und das Trauma betreffen uns alle. Bomben und Kugeln machen keinen Unterschied zwischen ihren Opfern! Daher sollten alle, die in der Ukraine ihre Heimat hatten und verloren, als der Krieg ausbrach, den gleichen Schutz genießen. Viele unserer Freund*innen oder internationalen Studentenkolleg*innen haben sogar die dramatische Entscheidung getroffen, lieber in der vom Krieg zerrissenen Ukraine zu bleiben, als in EU-Länder zu fliehen, die sich weigern, ihnen temporären Schutz zu gewähren.

Nicht-ukrainische Staatsangehörige, die aus dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland kamen, wurden sehr unterschiedlich behandelt – sowohl in verschiedenen Bundesländern und Städten als auch innerhalb ein und derselben Stadt im Laufe der Zeit und in verschiedenen Einrichtungen. Während die einen sogenannte „Fiktionsbescheinigungen“ für ein Jahr erhielten, wurden andere unter Druck gesetzt, unmittelbar einen Asylantrag zu stellen, wobei ihre Fingerabdrücke registriert und ihre Pässe beschlagnahmt wurden. Wieder andere bekamen eine sogenannte „Duldung“ mit der ausdrücklichen Androhung ihrer Abschiebung.

Wir bitten um sofortigen und ungehinderten temporären Schutz, einschließlich des Rechts zu studieren, des Rechts zu arbeiten und des gleichwertigen Zugangs zu Sozialleistungen, d.h. Unterkunft, Finanzen, medizinische Versorgung und Sozialhilfe wie ukrainische Kriegsflüchtlinge. Diejenigen von uns, die aufgrund mangelnder Informationen und verwaltungstechnischer Ungereimtheiten gezwungen waren, einen Asylantrag zu stellen, sollten den Asylantrag zurückziehen und ihre Pässe zurückerhalten.

Wir fordern zuverlässige und einheitliche Informationen, um Klarheit zu erhalten.

Deutschland sollte sich ein Beispiel an anderen EU-Ländern nehmen, die ALLEN Menschen, die aus der Ukraine flüchten mussten humanitären Schutz und Möglichkeiten zum Studium bieten. Im Grunde wäre es eine Schande für Deutschland, sich aus seiner Verantwortung zurückzuziehen.

GLEICHBEHANDLUNG IST EIN UNIVERSELLES RECHT – KEIN PRIVILEG!

BILDUNG IST EIN MENSCHENRECHT – KEIN VORRECHT NACH ZUFALL!

Kontakt #AfricansFromUA

c/o ARRiVATi – Community Care Network – mailto:[email protected]

Ansprechpersonen:

Sister Omwenga +4915216149012

Brother Enyia +4915781315784

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Statement #AfricansFromUA on Equal Treatment https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2022/03/29/statement-africansfromua-on-equal-treatment/ Tue, 29 Mar 2022 19:23:28 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=701 Continue reading Statement #AfricansFromUA on Equal Treatment ]]>

WE ARE AFRICAN AND INTERNATIONAL STUDENTS AND REFUGEES OF THE UKRAINE WAR

Like millions of Ukrainian citizens we were forced to flee for our lives due to the war in Ukraine since February 2022 – we are refugees of this war and had to leave behind our belongings, our houses and flats, our studies and other ways of peaceful living in Ukraine as well as our investments in and fees for our future education and perspectives – some of us were separated from friends and loved ones and some even had to witness them being killed violently …

Unlike those millions of Ukrainian citizens many of us have been discriminated against all the flight way long – we have been excluded and even forced out of public transportation, we have been picked up and set out in remote forests, we have been held back at the borders from leaving the war-torn country without shelter from freezing temperatures, some of us have been dying unprotected from the cold at night and day, we were immediately told at the EU borders to return back to our respective countries of origin without regard to given situations and without access to refugee protection measures …

The EU-Council was very fast to announce that Ukrainian citizens will be granted unequivocal protection inside EU territories including unconditional access to social and medical care, work and education under temporary protection for refugees of war. Later on the same EU-Council even went on to announce that „ALL PEOPLE, who are fleeing war will be granted protection from and access to the EU, health, education, labor and residence – regardless of their nationality, ethnicity or skin color“

Despite this actually unambiguous statement, there were immediate exclusions from exactly this unconditional protection status for refugees of war, formulated along exactly those lines of nationality, ethnicity and skin color from the very same speakers of the EU-Council for those refugees of war who do not hold Ukrainian citizenship otherwise a Ukrainian permanent residence or have spouses of one of the 2 first categories …

What we demand:

According to the UN’s Universal Declaration of Human Rights, to the International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination, the Geneva Conventions and Protocols, the European Convention on Human Rights and other subsequent international treaties, declarations, codes and programs of action that EU countries are party in

WE DEMAND IMMEDIATE PROTECTION AND EQUALITY OF TREATMENT!

We appeal to the German government that the unprecedented decision to grant immediate temporary protection to ALL those who call Ukraine their home is now being translated into a practice of equality.

For all of us Ukraine has been our home and the center of our lives.

All of us have invested substantial funds and efforts as to enable their studies or respective ways of life in Ukraine and all of us had to leave behind considerable belongings, properties and deposits in uncertainty of probable loss or destruction by bombing, looting or to state of emergency laws. Also from that point of view we are in no way different from other refugees of the ongoing war in Ukraine. 

How do we feel?

After walking for days on end and having to experience segregation, racism, hunger, abuse and violence at the borders as well as separation from families and loved ones, with parents and little children being affected and exposed to harsh weather conditions and the experiences of destruction of documents, financial losses, educational losses, we now face burdensome uncertainty about our future. We are afraid and have anxiety. The trauma haunts us all. Some of us have problems sleeping, some of us have flash backs or strong reactions to unexpected noises. The war has affected us all. We do not know how our future will be. We start to wonder if we should go to another country …

We do not know if we will ever be accepted here …

Should we go or should we stay …

We arrived in Germany to again face unequal treatment based on our nationality, ethnicity and skin color as compared to people of Ukrainian citizenship, who were treated warmly and differently. While the German Minister Interior stated on March 3, 2022 “Third-country nationals who have been living in Ukraine with a regular residence status are also not required to go through an asylum procedure”, the German directive on how to address our specific situation of March 4, 2022 even falls short of the EU operational guidelines to the Temporary Protection under Article 5 of the EU Council Directive 2001/55 by excluding various groups of Ukrainian residence holders from temporary protection under section 24 of the German Residence Act, who would lose their actual accomplishments and their future by “going back to ‘their’ countries”, which they have left for still unchanged true reasons.

We need temporary protection and clarity now!

We Africans and other non-European nationals from Ukraine are neither responsible for nor part of the ongoing geo-political war but equivalently afflicted. We got into the same situation of war – both NON EUROPEAN CITIZENS & UKRAINIANS alike – and we should be given the same rights and treatment because none of us planned this war and the impact and trauma affects all of us. Bombs and bullets do not discriminate amongst their victims! And thus protection should be the same for all of those who had and lost their homes in Ukraine when war broke out. Many of our friends or international student colleagues have even met the dramatic decision to rather stay back in war-torn Ukraine than to flee to EU countries that refuse to provide protection for them.

Non-Ukrainian nationals from the war in Ukraine arriving in Germany have been facing very different terms of treatment – both in different federal states and cities but also within the very same city throughout time and different facilities. While some received so called “Fictitious Certificates” for 1 year without further procedures others were pressurized to submit an asylum application with their finger prints registered and passports seized. Again others were given a so called “Duldung” including the threat of deportation.

We call for immediate and unobstructed Temporary Protection, including the Right to Study, the Right to Work and equivalent access to social benefits i.e. accommodation, finances, medical care and social welfare as Ukrainian refugees of war. Those of us that have been forced to apply for asylum due to lack of information and administrative inconsistencies should have the asylum application withdrawn and given back their passports.

We ask to be given valid and consistent information for clarity.

Germany should take an example from other EU countries that offer protection and opportunities for studies to ALL. It is basically a shame to Germany for stepping back in regard to its responsibilities.

EQUALITY IS A UNIVERSAL RIGHT – NOT A PRIVILEGE TO SELECT!

EDUCATION IS A HUMAN RIGHT – NOT PRIVILEGE BY CHOICE!

Contact #AfricansFromUA c/o ARRiVATi – Community Care Network – mailto:info@arivati.de

Speakers:

Sister Omwenga +4915216149012

Brother Enyia +4915781315784

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University and Higher Education in Germany https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2022/03/17/university-and-higher-education-in-germany/ Thu, 17 Mar 2022 12:34:06 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=698 Continue reading University and Higher Education in Germany ]]> Donnerstag | 17.3.2022 – 18h | Thursday

Information event for Africans who seek to continue their disrupted studies in GermanyLet’s talk about: „University and Higher Education in Germany“

 
Get important information about the German higher education and the latest facts that concern African students who fled the war in Ukraine, as well as helpful content and exclusive tips.
 
Host: Sista Oloruntoyin
 
Speaker: Brother @Jethro Chikato – Engineer from Zimbabwe based in Hamburg, Germany – School Director and Educator providing educational services and medial help to students especially of African Descent
 
We give guidance and tips to those who would like to take up studies in Germany.
This includes: career guidance, choice of degree programs, applications, students jobs and meeting required conditions to study here.
 
We look forward to assisting you, so that you can make a difference here and on the continent.
 
„You’re the ones we have been waiting for“
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Call for solidarity and equal treatment of all refugees of the Ukraine war https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2022/03/10/call-for-solidarity-and-equal-treatment-of-all-refugees-of-the-ukraine-war/ Thu, 10 Mar 2022 13:59:42 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=690 Continue reading Call for solidarity and equal treatment of all refugees of the Ukraine war ]]> Hamburg, March 9, 2022

Call for solidarity and equal treatment of all refugees of the Ukraine war

The war in Ukraine has forced millions of people to flee war-torn areas, and many more are currently either unable to escape the hostilities or are still on the run.

Unfortunately, people of African Descent have experienced racial discrimination, horrific treatment, and violence at the EU’s external and internal borders, and exclusion from public transportation as they have fled. In particular, people of African descent were excluded from intra-Ukrainian train and bus travel and were forced to trek for days with children and in freezing temperatures. Families and circles of friends were sometimes separated or torn apart. At Ukrainian borders, Blacks were prevented from leaving the country for days at a time and were left to fend for themselves without shelter from the cold and wet. Once again Black people face a double-sided sword of war and racism.

Due to this unbearable situation for people of African Descent in war-torn Ukraine, our Black Community Coalition for Justice & Self-Defense joined the rescue action #EvacuateAfricansFromUA, initiated by Asmaras – World e.V.  and the Association of Mandate Bearers of African Descent [VMA] e.V., in collaboration with The African Network of Germany [TANG] e.V..

Within the framework of this rescue operation, we participated logistically and organizationally in the rescue operation by traveling with the bus convoys to the Polish-Ukrainian border and bringing back refugees. In the last three weeks, we have self-organized accommodation, medical consultations, legal advice, crisis intervention, psychological counselling and for African refugees, as well as care for Ukraine war refugees of other origins.

Since the European states offered immediate, unconditional assistance to war refugees from Ukraine right from the beginning only to people with Ukrainian citizenship and people with permanent residence permits in Ukraine, all other war refugees like students or temporary residence permit holders were unequivocally signalled by the border authorities of neighboring states that they were not welcome, would not receive official assistance, and must leave the EU-Schengen area as soon as possible.

The Black Community Coalition for Justice & Self-Defence condemns the unequal treatment of vulnerable people who have all been equally affected by the war in Ukraine and we demand that unconditional and equal protection be distributed regardless of nationality or residence status at the time of the start of the war on February 24, 2022.

Dividing war refugees into groups of those worthy of protection and those groups not worthy of protection is a painful double standard that is neither acceptable nor consistent with universal human rights. The affected and marginalized people have found themselves in this war situation through no fault of their own, and they were all driven out of what they thought was a safe home in Ukraine where they had legalized residency conditions.

The consensual and immediate offer of protection for war refugees with Ukrainian citizenship must be followed by comparable offers of protection for ALL other victims of this European war if the much-invoked European values and principles of humanity and equal treatment are to be taken seriously, especially when war and hardship make it particularly necessary.

Against this backdrop, we take note of the transitional regulation issued by the German government on March 7, 2022, according to which Ukrainian war refugees from third countries are to be temporarily exempted from the requirement of a residence permit until May 23, 2022, although the arbitrary setting of a deadline without reference to the end of the Ukrainian war seems neither appropriate nor comprehensible. What happens after May 23, 2022?

We point out that a temporary exemption is no guarantee for a residence permit – after the deadline expires, there is a risk that registered persons will be obliged to leave the country again or will be forcibly deported. This is not acceptable. It is a shame if the German authorities fail to challenge the violence of migration policy and choose to use citizenship as a racializing weapon.

We draw particular attention to the plight of pregnant women and also children. Children and their families, regardless of their nationality and especially when fleeing war, should be given priority and equal treatment and urgently receive humanitarian assistance, protection and child-friendly housing and education.

We demand

– Residence permits for ALL people affected and displaced by the war in Ukraine

– immediate right to stay for pregnant women, children and families

– immediate and unconditional access to medical and psychological care

– possibilities to receive BAföG or scholarships for ALL students affected by the Ukraine war

– issuance of work and student permits to complete or continue studies

as to enable all people affected by this extraordinary war situation to live a largely self-determined life in Germany.

Students among the non-Ukrainian nationals who had to flee from the war already had to bear and traumatic experiences and financial burdens for their respective studies in Ukraine. We demand the exploration of all possibilities to avoid financial double burdens for normative study access here in Germany and to create regulations for the transitional continuation of their courses of study interrupted by war as well as for the acquisition of the necessary language skills.

The registration of African students and nationals of third countries other than Ukraine who were legally in Ukraine at the time of the outbreak of war should be carried out without forcing them to apply for asylum.

We would like to appeal to all people of African origin and the Afro-diasporic communities national associations, churches, mosques, etc. to join the demands formulated here to the federal and state politicians and to organise together. Refugee work for the most neglected groups needs all of our commitment and networking so that the available resources can be optimally used and coordinated.

We thank Hamburg’s civil society, anti-racist organisations, labour unions, student organisations for the extraordinary solidarity and concrete willingness to help, especially those people who have been racially marginalised alongside the unspeakable traumas of war.

The German government has a responsibility to ensure that ALL refugees not only have safety but also equal access to rebuild their life and heal in dignity. Majority of „Africans Fleeing Ukraine“ can barely survive in Hamburg without self-organised civil society solidarity measures.

The refugee crisis in Ukraine is not only an important opportunity for Germany and Europe to demonstrate its humanitarian values and commitment to the global refugee protection regime, but also a critical moment of reflection. It is a question of political and humanitarian decision-making at the federal and state level as to how the effective and equal protection of all Ukrainian war refugees can be concretely designed and implemented.

This is not the time for legal restrictions and false demarcations. We call for a wholesome ethic of care and responsibility.

Grant full protection to ALL refugees fleeing the war in Ukraine.

Action must be taken NOW!                                                                                    

Touch One -Touch All!

Individuals and organizations who would like to support this appeal, please let us know by mail [email protected].

 

1st Signatories:

Black Community Coalition for Justice & Self-Defense

Black Community Hamburg

ARRiVATi – Community Care for BPoC

AKONDA – Eine Welt Café Hamburg

Alafia Afrika Festival Hamburg

African Community Organizers

ASUIHA – African Survival in Hamburg

ARCA – Afrikanisches Bildungszentrum Hamburg

Asmara’s World

Black Media Group

Tschoobé For Freedom

 

2nd Signatories

Park Fiction Komitee

 

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20. Jahrestag der Ermordung von Bruder Achidi John am UKE https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2021/12/09/20-jahrestag-der-ermordung-von-bruder-achidi-john-am-uke/ Thu, 09 Dec 2021 08:09:55 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=659 Continue reading 20. Jahrestag der Ermordung von Bruder Achidi John am UKE ]]> 20. Jahrestag der Ermordung von Bruder Achidi John am UKE

DE – EN (below)

PDF – Kundgebungsaufruf

Am 9. Dezember 2001 wurde unser Bruder Achidi John (Michael Paul Nwabuisi) am Institut für Rechtsmedizin des Hamburger UKE von Dr. Ute Lockemann und mehreren Polizeibeamten durch die Anwendung der Brechmittelfolter brutal ermordet. Bruder Achidi John wehrte sich in Todesangst gegen die zwangsweise Einflößung des Brechmittels Ipecacuanha und warnte seine Mörder*innen mehrfach und eindringlich mit den Worten: „I will die!“. Bruder Achidi John wurde von insgesamt 5(!) Polizisten brutal fixiert, während die Ärztin Dr. Lockemann mehrfach versuchte, eine Magensonde durch seine Nase einzuführen, um dann 30ml Brechmittel und 800ml Wasser zwangsweise in ihn hineinzupumpen. Als Bruder Achidi John durch das Einflößen dieser Menge an Flüssigkeiten in seine Lungen das Bewusstsein verlor, ins Koma fiel und starb, unternahmen seine Peiniger*innen nichts und unterstellten ihm stattdessen, er würde sein Sterben nur „simulieren“. Erst nachdem eine anwesende Medizinstudentin keinen Puls mehr fühlen konnte und intervenierte, wurde ein Reanimationsteam des UKE hinzugerufen, die sein Leben allerdings nicht mehr retten konnten. Bruder Achidi John wurde notfallmäßig zur intensivmedizinischen Alibi-Behandlung und zur Vertuschung der Nachweismöglichkeit der Einflößung des Brechmittels in seine Lungen noch 3 weitere Tage maschinell „beatmet“. Die behandelnden Intensivmediziner gaben der Anwältin der Familie zu verstehen, dass ihnen quasi ein Leichnam zur „Behandlung“ übergeben worden war. Am 12. Dezember 2001 wurde der Leichnam dann offiziell für hirntot erklärt und die Beatmungsmaschine abgestellt.

Bis heute ist niemand der Beteiligten für die Ermordung unseres Bruders Achidi John zur Verantwortung gezogen worden – ganz im Gegenteil: der Ermordete wurde per Sektionsdiagnose eines angeblichen Herzfehlers quasi selbst für seinen eigenen Tod verantwortlich gemacht. Keiner der verantwortlich handelnden, anordnenden und ermöglichenden Personen, Institutionen oder Behördenvertreter*innen hat sich bisher bei der Familie des brutal Getöteten entschuldigt oder gar die offensichtliche Verantwortung für den gewaltsamen Tod von Bruder Achidi John übernommen. Alle Beteiligten sind nicht nur unbehelligt in Amt und Würden verblieben, sondern stiegen allesamt trotz oder gerade wegen ihrer Beteiligung in ihren Karriereleitern auf. Der prominenteste Aufsteiger ist der gerade frisch gewählte Bundeskanzler Olaf Scholz, der die Brechmittelfolter im Juni 2001 als damalig zwischenzeitlicher Innensenator in Hamburg offiziell und entgegen schwerwiegender medizin-ethischer, juristischer und menschenrechtlicher Bedenken zu Wahlkampfzwecken einführte. Die tötende Ärztin Dr. Ute Lockemann stieg im Institut für Rechtsmedizin zur Professorin auf und der Leiter Prof. Dr. Klaus Püschel erhielt die Durchführung der Brechmittelfolter an seinem Institut bis zu seiner Pensionierung im November 2020 trotz eindeutiger Beschlüsse der Bundesärztekammer und der Hamburger Ärztekammer und entgegen der Medizinethik und den einschlägigen ärztlichen Sorgfaltspflichten aufrecht, ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen.

Der systemisch institutionalisierte Rassismus der Brechmittelfolter, die durch Olaf Scholz in Hamburg trotz weitreichender medizinischer Risiken und rechtlicher Bedenken eingeführt wurde, spiegelt sich schon darin wieder, dass die „Zielgruppe“ der Maßnahme v.a. Menschen Afrikanischer Herkunft in der sog. „öffentlich wahrnehmbaren Drogenkriminalität“ waren, obwohl Experten in der Drogenkriminalitätsbekämpfung den „Marktanteil“ dieses Sektors mit lediglich um die 5% des gesamten Hamburger Drogenhandels beziffern. Die Law & Order-Maßnahme ist damit eindeutig populistischer Natur und grundsätzlich nicht geeignet, das Problem der Drogenkriminalität in Hamburg tatsächlich oder effektiv zu bekämpfen. Sie appelliert an eine selektive Wahrnehmung in einem rassistischen Konsens und wurde in ihrer Menschenverachtung und Tötungsbereitschaft nur deswegen beschlossen und exekutiert, weil als Zielgruppe v.a. Menschen Afrikanischer Herkunft bestimmt waren. Wesentliche Voraussetzung dieses institutionalisierten Rassismus war und ist dabei auch eine rassistische Justiz, die die gewalttätigen Handlungen von Täter*innen und Mörder*innen im Regelfall von einer Strafverfolgung befreit, obwohl diese vorsätzlichen Körperverletzungen und Tötungen immer in Kenntnis der bestehenden Risiken ausgeführt worden sind und ohne die die verursachten körperlichen und psychischen Schäden oder Todesfälle so gar nicht hätten eintreten können. Die ignorante Verweigerung einer Anerkenntnis der Verantwortung im Zusammenhang mit der verbrecherischen Brechmittelfolterpraxis ist die letzte Konsequenz des staatlichen Rassismus gegen Menschen Afrikanischer Herkunft, die das klare Signal beinhaltet, dass weder die politischen Verantwortlichen im Hamburger Senat, noch die medizinisch Verantwortlichen am UKE und erst recht die juristischen Verantwortungsträger irgendeine Notwendigkeit sehen oder die Absicht haben, diesen rassistisch institutionalisierten Status Quo zu beenden. Menschen Afrikanischer Herkunft sollen in Hamburg offensichtlich auch weiterhin straflos und systematisch diskriminiert, kriminalisiert, misshandelt, gefoltert und umgebracht werden dürfen.

Wir fordern die offizielle Anerkenntnis der verbrecherischen Verantwortung aller Beteiligten an der Hamburger Brechmittelfolter und eine offizielle Entschuldigung mit Entschädigung der Betroffenen und Hinterbliebenen, um Menschen Afrikanischer Herkunft glaubhaft zu signalisieren, dass einen tatsächlichen politischen und institutionellen Willen gibt, aus der menschenverachtenden Geschichte zu lernen und Anti-Schwarzen Rassismus in behördlichen und institutionellen Praktiken wirksam zu beenden. Ohne Anerkenntnis und Entschädigung der Betroffenen der Hamburger Brechmittelfolter wird die Tradition des systematischen Anti-Schwarzen Rassismus‘ per Racial Profiling einfach fortgeschrieben werden.

Wir rufen gemeinsam mit der Initiative in Gedenken an Achidi John zu den Protestkundgebungen am 10. Dezember 2021

um 15 Uhr vor dem UKE-Haupteingang

und

um 16:30 Uhr vor dem Institut für Rechtsmedizin

auf, um an Bruder Achidi John und die Verantwortung des UKE und der Rechtsmedizin für den Mord an ihm zu erinnern!

TOUCH ONE – TOUCH ALL !

BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defence

Mehr Informationen zum Protest und der Hamburger Brechmittelfolter ->


EN

20th Anniversary of the Murder of Brother Achidi John at the UKE

PDF – Call for Protest

On December 9, 2001, our Brother Achidi John (Michael Paul Nwabuisi) was brutally murdered at the Institute of Forensic Medicine of the Hamburg UKE by Dr. Ute Lockemann and several police officers through the use of emetic torture. Brother Achidi John, in fear of his life, resisted the forced administration of the emetic Ipecacuanha and warned his murderers repeatedly and urgently by shout out: „I will die! Brother Achidi John was brutally restrained by a total of 5(!) police officers, while the doctor Dr. Lockemann tried several times to insert a stomach tube through his nose in order to then forcefully pump 30ml of emetic and 800ml of water into him. When Brother Achidi John lost consciousness, went into a coma and died as a result of this amount of fluids being pumped into his lungs, his tormentors did nothing and instead insinuated that he was only „faking“ his dying. Only after a medical student present could no longer feel a pulse and intervened, a resuscitation team from the UKE was called in, but they were unable to save his life. Brother Achidi John then was artifially „ventilated“ by machine for 3 more days as a matter of an intensive care alibi treatment to cover up any proof that the emetic had been wrongfully instilled into his lungs. The attending intensive care physicians told the family’s lawyer that they had virtually been given a corpse for „treatment“. Then, on December 12, 2001, the body was officially declared brain dead and the ventilator machine was turned off.

To this day, none of those involved have been held responsible for the murder of our Brother Achidi John – in fact, even the contrary is true: the murdered man was made responsible for his own death by a postmortem diagnosis of an alleged heart abnormality. None of the responsible acting, ordering and enabling persons, institutions or authority representatives have so far apologized to the family of the brutally killed or even accepted the obvious responsibility for the violent death of brother Achidi John. All those involved have not only remained in office unmolested, but have all risen in their career ladders despite or perhaps because of their involvement. The most prominent climber is the newly elected German Chancellor Olaf Scholz, who officially introduced emetic torture for election campaign purposes in June 2001 as the then interim Senator of the Interior in Hamburg, despite serious medical-ethical, legal and human rights concerns. The killing doctor Dr. Ute Lockemann rose to the position of professor at the Institute of Forensic Medicine and the director Prof. Dr. Klaus Püschel maintained the implementation of emetic torture at his institute until his retirement in November 2020, despite clear resolutions of the German Medical Association and the Hamburg Medical Association and contrary to medical ethics and the relevant medical duties of care, without having to fear any consequences.

The systemic institutionalized racism of the emetic torture, which was introduced by Olaf Scholz in Hamburg despite far-reaching medical risks and legal concerns, is already reflected in the fact that the „target group“ of the measure were mainly People of African Descent in the so-called „publicly perceivable drug crime scene“, although experts in the fight against drug crime put the „market share“ of this sector at only about 5% of the total drug trade in Hamburg. The Law & Order measure is thus clearly populist in nature and fundamentally unsuitable for actually or effectively combating the problem of drug-related crimes in Hamburg. It appeals to a selective perception within a racist consensus and, in its contempt for humanity and readiness to kill, was decided upon and executed only because People of African Descent, in particular, were designated as the very group to be targeted. An essential prerequisite of this institutionalized racism was and is a racist judiciary, which as a rule exempts the violent actions of perpetrators and murderers from criminal prosecution, although these intentional bodily injuries and killings were always carried out with explicit knowledge of the existing risks and despite the fact, that the physical and psychological damage or deaths caused could not have occurred without these very actions. The ignorant refusal to acknowledge accountability in connection with the criminal emetic torture practice is the last consequence of state racism against People of African Descent, which implies the clear signal that neither those politically responsible in the Hamburg Senate, nor those medically responsible at the UKE, and certainly not those legally responsible, see any need or have any intention to end this racist institutionalized Status Quo. It shall obviously be allowed to continue to discriminate, criminalize, mistreat, torture and kill People of African Descent in Hamburg systematically and with impunity.

We demand the official acknowledgement of the criminal responsibility of all those involved in the Hamburg emetic torture and an official apology including compensation for the victims and survivors, in order to credibly signal to People of African Descent that there is a real political and institutional will to learn from the inhumane history and to effectively end anti-Black racism in official and institutional practices. Without recognition and compensation for those affected by the Hamburg emetic torture, the tradition of systematic anti-Black racism via racial profiling will simply be perpetuated.

Together with the Initiative in Remembrance of Achidi John, we call for

protest rallies on December 10, 2021

at 3 p.m. in front of the UKE main entrance

and

at 4:30 p.m. in front of the Institute of Forensic Medicine

to remember our Brother Achidi John and reinforce the accountability of the UKE and the Institute of Forensic Medicine for his murder!

TOUCH ONE – TOUCH ALL !

BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defence

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Oury Jalloh wurde von deutschen Polizisten gefoltert, ermordet und verbrannt! https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2021/11/21/oury-jalloh-wurde-von-deutschen-polizisten-gefoltert-ermordet-und-verbrannt/ Sun, 21 Nov 2021 17:23:19 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=639 Continue reading Oury Jalloh wurde von deutschen Polizisten gefoltert, ermordet und verbrannt! ]]> Oury Jalloh wurde von deutschen Polizisten gefoltert, ermordet und verbrannt!

EN – PDF_Oury Jalloh was tortured, murdered and burned to death by German police officers!

DE – PDF_Oury Jalloh wurde von deutschen Polizisten gefoltert ermordet und verbrannt!

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat am 3. November 2021 ihr mittlerweile fünftes zivilgesellschaftlich beauftragtes Gutachten im Fall Oury Jalloh vorgestellt. Dieses Brandgutachten des renommierten britischen Brandforensikers Iain Peck von den Principal Forensic Services UK beruht auf den Erkenntnissen aus einer detailgetreuen Rekonstruktion der Situation in der Todeszelle Nr. 5 des Dessauer Polizeirevieres am 7. Januar 2005 in einem originalgetreuen Zellennachbau dieser Zelle. Peck weist damit forensisch und damit wissenschaftlich fundiert nach, dass das Brandbild des 7. Januar 2005 nur unter Verwendung eines Brandbeschleunigers entstanden sein kann.

Nach fast 17 Jahren ist damit nun endgültig wissenschaftlich bewiesen, dass die Täter-Opfer-Umkehr der sog. „Selbstentzündungshypothese“ von Polizei, Justiz und Politik eine haltlose Verschwörungstheorie war und ist. Kein tatsächliches Beweismittel sprach jemals direkt dafür, aber viele direkt und indirekt dagegen. Ihre offenkundige Funktion bestand darin, die Täter*innen zu schützen und der Familie, den Angehörigen und Freund*innen, aber auch der Öffentlichkeit die Wahrheit über einen Mord vorzuenthalten. Die bis heute faktisch unbelegte Feuerlegung durch Oury Jalloh selbst ist eine nachweisliche Vorfestlegung der Ermittlungsbehörden, ohne die ihre Unterlassungen, Manipulationen und Vertuschungen in den bisherigen Ermittlungsverfahren im Fall überhaupt erst einen „Sinn“ ergeben. So waren es nicht die zuständigen Staatsanwaltschaften und Gerichte, die alle wesentlichen und heute bekannten Fakten des Falles ermittelt haben, sondern das zivilgesellschaftliche Engagement der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, die diese Fakten in 5 unabhängigen Gutachten und gemeinsam mit den Rechtsanwält*innen der Familie offengelegt und nachgewiesen hat.

Das erste von der Initiative unabhängig beauftragte Gutachten war eine Zweitautopsie im März 2005 mit Durchführung einer von der Staatsanwaltschaft Dessau auf Antrag der Familie rechtswidrig verweigerten CT-Röntgenuntersuchung des Leichnams von Oury Jalloh. Dabei wurde u.a. ein Nasenbeinbruch festgestellt, der in einer späteren Untersuchung noch eine gewichtige Rolle spielen sollte.

Im ersten Gerichtsverfahren vor dem Landgericht Dessau wurden die nur wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagten Polizeibeamten 2008 freigesprochen, obwohl der Vorsitzende Richter Manfred Steinhoff selbst deren offensichtliche Lügen angeprangert, aber nichts dagegen unternommen hatte. Nach erfolgreicher Berufung gegen dieses Urteil vor dem BGH im Jahre 2010, fand ab 2011 ein zweites Gerichtsverfahren vor dem Landgericht Magdeburg statt, bei dem das am Tatort nicht gefundene, aber 3 Tage später angeblich in einer Brandschutttüte gefundene Feuerzeug auf Antrag der Familie erstmals spurentechnisch untersucht wurde. Das Ergebnis: keinerlei Spuren vom Tatort – nicht von Oury Jalloh, nicht von seiner Kleidung, nicht von der Matratze – dafür aber ausschließlich tatortfremde Fasern, Tierhaare und die DNA eines männlichen Europäers! Als dann der daraufhin gestellte Antrag der Familie auf ein (bisher noch nie durchgeführtes!) umfängliches Brandgutachten abgelehnt wurde und das Gericht stattdessen eine Einstellung des Verfahrens wegen „Unaufklärbarkeit“ und angeblich fehlendem öffentlichen Interesse vorschlug, war klar, dass der Fall unter keinen Umständen aufgeklärt werden sollte. Das war der Moment, in dem die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh entschied, die vollständige Aufklärung der Todesumstände selbst in die Hände zu nehmen. Das Magdeburger Gericht verurteilte den angeklagten Dienstgruppenleiter Andreas Schubert 2012 schließlich zu einer Geldstrafe von 10.800€ wegen unterlassener Hilfeleistung und begründete im Urteil, dass es von einer Feuerlegung durch Oury Jalloh selbst „überzeugt“ sei, obwohl ihm nachweislich gar kein Zündmittel dafür zur Verfügung gestanden haben kann.

Für das erste Brandgutachten fragte die Initiative bei verschiedenen deutschen Brandexperten nach, die jedoch allesamt absagten, sobald sie den Namen Oury Jalloh hörten. Da Brandsachverständige ihre Aufträge von Gerichten erhalten, war keiner von ihnen bereit, in einem gerichtlich offensichtlich unerwünschten Fall tätig zu werden. Schließlich fand die Initiative Maksim Smirnou – einen Brandexperten in Irland, der die verschiedenen Brandversuche mit und ohne verschiedene Brandbeschleuniger in verschiedenen Mengen und einem toten Schweine-Dummy in einem mit der Todeszelle Nr. 5 vergleichbar großen Raum durchführte. Seine Ergebnisse wurden am 12. November 2013 auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt: Feuerfeste Matratzen brennen ohne Brandbeschleuniger nicht selbständig ab und ein vergleichbares Brandbild entstand erst unter Verwendung von 5 Litern Benzin (https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/brandgutachten/).

Im zweiten Schritt beauftragte die Initiative dann ein internationales Team von Principal Forensic Services UK mit den britischen Brandforensiker*innen Emma Jane Wilson und Iain Peck, dem kanadischen Rechtsmediziner Dr. Alfredo E. Walker sowie dem Toxikologen Mike Scott-Ham mit einer Analyse der vorliegenden Aktenlage zu den staatsanwaltlichen und gerichtlichen Ermittlungen. Die Forensikexpert*innen stellten alle für ihre jeweiligen Fachgebiete fest, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft mangelhaft, einseitig, nicht im Einklang mit wissenschaftlichen Standards und die aufgestellten Hypothesen und „Überzeugungen“ nicht nachvollziehbar sind. Der Toxikologe schloss eine immer wieder behauptete Mischintoxikation durch illegalisierte Drogen und darüber hinaus eine gezielte komplexe Handlungsfähigkeit des Opfers bei dem vorliegend erheblichen Alkoholpegel im Leichenblut aus. Der Rechtsmediziner bemängelte eine auffällig lückenhafte und zum Teil falsch beschriftete Fotodokumentation der behaupteten makroskopischen Befunde der Leichenschau sowie das unerklärlich zerstörerische Brandbild und die Brandforensiker*innen monierten eine völlig unzureichende Tatortermittlung, bei der weder unmittelbar ein Brandsachverständiger eingeschaltet, bei dem auffälligen Brandbild nicht unmittelbar vor Ort nach Brandbeschleunigern gesucht, Teile des Brandschuttes und die rechte Handfessel einfach entsorgt wurden und ein Feuerzeug angeblich „übersehen“ worden sein soll, obwohl diverse Kleinstteile, wie z.B. ein Reißverschluss-Zipper aufgelistet waren ohne jedoch nachvollziehbar zu dokumentieren, wo genau diese aufgefunden worden waren. Insgesamt seien eine Brandlegung und das Erreichen des zerstörerischen Brandbildes nur mit Hilfe eines Feuerzeuges eher unwahrscheinlich und das erst später „aufgetauchte“ Feuerzeug ohne Spuren vom Tatort kann nicht das unterstellte „Tatwerkzeug“ sein. (https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/2015/10/12/pressekonferenz-am-27-10-2015-in-berlin/)

Die durch diese beiden Gutachten und die öffentliche Berichterstattung dazu erheblich unter Druck geratene Staatsanwaltschaft Dessau beauftragte daraufhin das sog. Institut für Brand- und Löschforschung Sachsen und den Schweizer Forensiker Dr. Kurt Zollinger mit der Durchführung eines ersten eigenen vollständigen Brandversuches, welcher am 18. August 2016 ohne vorherige Bekanntgabe der technischen Details an die Rechtsvertreterinnen der Familie in Dippoldiswalde durchgeführt wurde. Trotz eines äußerst fragwürdigen Versuchsaufbaues, der in wesentlichen Punkten nicht mit der Tatortsituation in der Todeszelle Nr. 5 am 7. Januar 2005 übereinstimmte, kamen die Gutachter letztlich zu dem gleichen Ergebnis wie die zuvor von der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh beauftragten unabhängigen Gutachten: „Zwischen den Sachverständigen der Brandexpertise und der Medizin bestand Einigkeit darüber, dass auch unter Einbeziehung der neuen Ergebnisse vom bisherigen Ablauf des Todesgeschehens von Oury Jalloh nicht mehr ausgegangenen werden kann. Das heißt, die Theorie der Selbstanzündung erschien nicht mehr Gegenstand des Möglichen.“ (https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/oury-jalloh-110.html)

Daraufhin informierte der Leitende Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Dessau Anfang April 2017 die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg darüber, dass er aufgrund der Ergebnisse des hauseigenen Gutachtens die Einleitung eines Mordermittlungsverfahrens gegen 2 namentlich benannte Polizeibeamt*innen für begründet erachte und entsprechend der Strafanzeige der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh eine Übernahme des Verfahrens durch den Generalbundesanwalt befürwortet. Die Generalstaatsanwaltschaft entzog ihm daraufhin das Ermittlungsverfahren und übergab es Anfang Juni zur „Prüfung“ an die Staatsanwaltschaft Halle, welche es nach nur 3-monatiger formeller Aktendurchsicht (der interne Abschlussbericht datierte bereits auf den 30. August 2017) und ohne Befragung der zuletzt beteiligten Gutachter am 12. Oktober 2017 offiziell einstellte. Die kurz darauf zur Leitenden Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft Halle berufene OStÄ Heike Geyer führt in der Einstellungsverfügung aus: Es habe „keine ausreichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für die Beteiligung Dritter“ an der Brandlegung gegeben und betont ausdrücklich die angeblich „widerstreitenden, sich teils wechselseitig ausschließenden Darlegungen“ der Sachverständigen – „Bloße Vermutungen und Möglichkeiten begründen keinen Anfangsverdacht“.

Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg begrüßte diese Einstellung anstandslos und begründete diese im folgenden Klageerzwingungsverfahren am Oberlandesgericht Naumburg im Kern mit der „Überzeugung“ der Landesgerichtes Magdeburg, dass sich Oury Jalloh ohne ein am Tatort aufgefundenes Feuerzeug und entgegen aller vorgebrachten gutachterlichen Stellungnahmen selbst angezündet haben „muss“.

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh organisiert daraufhin die Gründung einer „Internationalen Unabhängigen Kommission zur Aufklärung der Wahrheit über den Tod von Oury Jalloh“, welche sich am Wochenende des 27./28. Februar 2018 in Berlin konstituiert und gemeinsam mit der Initiative ein radiologisches Fachgutachten zur CT-Untersuchung an Oury Jallohs Leiche an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität in Auftrag gibt. Am 18. Oktober 2019 stellt Prof. Dr. Boris Bodelle in seiner radiologischen Neubegutachtung der CT-Aufnahmen der unabhängigen Zweitautopsie aus dem Jahre 2005 im eigenen Hause fest: “Nach Begutachtung der Bilddateien der Computertomographie vom 31.03.2005 des Leichnams des Oury Jalloh sind Knochenbrüche des Nasenbeins, der knöchernen Nasenscheidewand sowie ein Bruchsystem in das vordere Schädeldach sowie ein Bruch der 11. Rippe rechtsseitig nachweisbar. Es ist davon auszugehen, dass diese Veränderungen vor dem Todeseintritt entstanden sind.”

Das neue Gutachten wurde umgehend in das anhängige Klageerzwingungsverfahren am Oberlandesgericht Naumburg eingeführt, von den dort zuständigen Richter*innen des Ersten Strafsenates jedoch vernachlässigt. Der OLG-Strafsenat verwarf am 23. Oktober 2019 den Klageerzwingungsantrag aus „formellen Gründen“ und weil er inhaltlich „unbegründet“ sei ab, da ja bereits die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg einen hinreichenden Tatverdacht in ihrem Prüfvermerk vom 4. Dezember 2018 „zu Recht verneint hat“.

Das aktuelle, fünfte und vorerst letzte unabhängige Gutachten stellte die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh nun am 3. November 2021 vor. Dabei hatte der britische Brandforensiker Iain Peck von Principal Forensic Services UK seine Erkenntnisse aus seiner Analyse der Ermittlungsakten und Kritik an den bisherigen Branduntersuchungen berücksichtigend, einen originalgetreuen Zellennachbau mit detailgetreuer Rekonstruktion der Gegebenheiten in der Todeszelle Nr. 5 nachbauen und einrichten lassen. Ein eigens aus einer Skelettnachbildung mit Einlage von Schweineorganen, Auflage von Schweinefleisch und kompletter und mit verdünnter Schweinehaut umnähter Körper-Dummy wurde dabei erstmals auf einer übergroßen feuerfesten Matratze 4-Punkt-fixiert und verschiedenen Brandszenarien mit und ohne Brandbeschleunigern unterworfen. Im Ergebnis dieser Brandversuche ist es nach Ansicht des Gutachters “höchstwahrscheinlich, dass am 7. Januar 2005 eine Menge einer flüchtigen entzündbaren Flüssigkeit wie Benzin über Herrn Jalloh gegossen und absichtlich entzündet wurde”. Darüber hinaus hat der Forensiker Peck im Vorfeld Bewegungsversuche mit einer gleichermaßen 4-Punkt fixierten Person auf einer Matratze in Originalgröße durchgeführt, die gezeigt haben, dass Oury Jalloh weder den Bewegungsspielraum noch andere Möglichkeiten hatte, die Matratze selbst anzuzünden. Das Ergebnis des Brandgutachtens zieht damit einen forensischen Schlussstrich unter die unhaltbare, ablenkende, vertuschende und letztlich nur das Opfer kriminalisierende „Selbstentzündungshypothese“ und entzieht dieser endgültig jede realistische Argumentationsgrundlage.

Die unabhängige zivilgesellschaftliche Aufklärungsarbeit der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat nicht nur alle wesentlichen Fakten und Belege des Falles akribisch zusammengetragen und nachgewiesen, dass Oury Jalloh am 7. Januar 2005 von deutschen Polizeibeamt*innen ermordet wurde – sie hat damit gleichzeitig auch das Verhalten der zuständigen Ermittlungsbehörden und Gerichte als systematisch befangen entlarvt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaften und Gerichte waren zu keinem Zeitpunkt offen oder unabhängig, sondern immer einseitig fixiert und von der vorformulierten Deutungshoheit der Täter*innen von der angeblichen Selbstentzündung abhängig: So formulierte es der Videograph des LKA schon bevor die eigentliche Tatortarbeit begonnen hatte – so teilte es die zuständige Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau der Öffentlichkeit ohne wesentliche Ermittlungsgrundlage bereits in ihrer ersten (und gleichzeitig letzten!) Pressekonferenz zum Fall am 15. Februar 2005 mit – so übernahmen es die großen Strafkammern der Landgerichte Dessau 2008 und Magdeburg 2012 trotz nachweislicher Lügen und Falschaussagen der beteiligten Polizeibeamt*innen sowie der Generalbundesanwalt und der BGH 2014 trotz rechtsfehlerhafter Urteilsbegründung und schließlich das OLG Naumburg 2019 trotz des Vorliegens gleich mehrerer gegenteiliger Gutachtenaussagen und allesamt ganz ohne tatsächliche Beweise, die jemals direkt dafür gesprochen hätten…

Wir danken der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh für ihre konsequente und kontinuierliche Hartnäckigkeit im Kampf für Aufklärung und Gerechtigkeit und damit nicht zuletzt für die notwendige Gewissheit, die Grundlage für Aufarbeitung und Heilung in unseren immer wieder (re)traumatisierten Black Communities und Communities of Color in den Europäischen und der weltweiten Diaspora ist. Die Initiative hat bewiesen, dass sich die Behauptung von angeblich „nicht vorhandenen Ermittlungsansätzen“ nicht mehr aufrecht erhalten lässt und sich nur auf die bewusste Verschonung der Täter*innen beziehen kann, die man einfach nicht mit ihren Lügen und Falschaussagen konfrontieren will. Die offizielle Anerkennung durch Justiz und Politik, dass Oury Jalloh ermordet wurde, ist überfällig – wenn der Rechtsstaat trotzdem und weiterhin vor den Mörder*innen in den eigenen Reihen kapitulieren will, dann sollte das auch in aller Öffentlichkeit und genau so zum Ausdruck gebracht werden!

Wir rufen alle Schwarzen und von Rassismus betroffene Menschen dazu auf, die unabhängige zivilgesellschaftliche Aufklärungsarbeit gegen den rechtsstaatlichen Korpsgeist in Polizei, Staatsanwaltschaften, Justiz und Politik zu unterstützen und den Fall noch weiter bekannt zu machen und zu diskutieren! Desgleichen fordern wir die nicht betroffene Mehrheitsgesellschaft dazu auf, dafür Sorge zu tragen, dass Rechtsstaatlichkeit in Deutschland keine hohle, privilegierte und rassistische Überlegenheutsphrase bleibt!

Kommt am 7. Januar 2022 vor das Mörderhaus des Polizeirevieres Dessau um den 17. Todestag von Bruder Oury Jalloh zu einem besonderen Tag der Aufmerksamkeit und des Gedenkens an den Mord an ihm zu machen:

OURY JALLOH – Das war MORD!

Wir sehen uns also spätestens am 7. Januar 2022 in Dessau beim Gedenken an Bruder Oury Jalloh!

BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defence

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COMMUNITY MATTERS – An Educational Series for Wellbeing & Critical Consciousness https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2021/09/19/community-matters-an-educational-series-for-wellbeing-critical-consciousness/ Sun, 19 Sep 2021 16:34:15 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=611 Continue reading COMMUNITY MATTERS – An Educational Series for Wellbeing & Critical Consciousness ]]>

COMMUNITY MATTERS:

An Educational Series for Wellbeing & Critical Consciousness
 
Thursdays, 30. September, 07. October & 14. October. 2021 | 20:00 – 22:00 h CEST
ONLINE WEBINAR
With Sister Ankwetta B. Achaleke
 
!!! Registration mandatory required – pls mail to: [email protected] !!!
 
Introduction to GloBUNTU
 
“When you learn, teach.”
Dr. Maya Anglou
 
This 3-Part Webinar has been developed is for members of the Black Communities and all African and Afro-Diasporan groups and organisations. It is made up of three progressive interactive sessions. You will get the best out of it by attending all the sessions. The first two sessions are designed to prepare your mind for the final session, which is a facilitated brainstorming session intended to empower you to clearly recognise and express yourself and your needs within the community, without the fear of being judged or misunderstood.
 
The end goal is to assist you to become a vibrant, healthy, engaging and enabling community that sees, understands, respects and encourages the diversity of people, opinions, contributions and collaborations within the Black Communities.
 
Active participation €15 per Session|
All Sessions together for €35 only |
Passive participation €5 per Session |
Free for those with low income
 
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Session 1
Thursday, 30. September 2021 | 20.00h CEST
 
COMMUNITY MATTERS : Session 1 Identity | Self-Worth | Purpose (Facebook-Event)
We are more effective, impactful and fulfilled in life the moment we recognise and fully embrace who we truly are, and what we are worth.”
Ankwetta B. Achaleke
 
In this first session, we focus on core questions such as
Who am I REALLY?
What is my SELF-WORTH? and
What is MY ROLE within the community?
To do this we shall leverage on your multi-dimensional identities paying special attention on attributes such as immigrant, second generation, African, Person of African Descent, African European, Bi-racial etc. At the end of this session you would be able to redefine and recalculate the sum total of yourself- worth and identify ways on how you can best use it to serve yourself and the community.
 
When you know what you are truly worth, you know how to bring yourself to the table and when you know how and where to seat at the table, your presence alone makes all the difference.
 
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Session 2
Thursday, 7. October 2021 | 20.00h CEST
 
COMMUNITY MATTERS: Session 2 – The permission to heal (Facebook-Event)
As Africans and People of African Descent brandmarked as immigrants, we are all wounded souls who seek for some form of collective healing by organising ourselves in communities. The truth is that we can’t really honestly heal as a collective, until we the individuals who form these communities have consciously and proactively healed or at least given ourselves the permission to heal.”
Ankwetta B. Achaleke
 
With the knowledge of who you really are, the awareness of yourself worth and your purpose gained from the first session, this one will help you identify areas of your life as individuals and as a community that need personal and collective healing. The practical GloBUNTU Tools and Tips that come with this session will empower you to activate and accept your own healing, as well as help you learn how to proactively engage in and grow your healing as a collective. At the end of the session you will also be able to identify the intersections and overlapping between individual, community, historical/generational and or emotional pains that you need to let go to allow yourself to heal, unapologetically.
 
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Session 3
Thursday, 14. October 2021 | 20.00h CEST
 
COMMUNITY MATTERS : Session 3 – How to balance individual and Community Needs (Facebook-Event)
“In ever self-organised community, every voice counts, irrespective of how loud or gentle it is. The moment we learn how to listen to every one of our voices with respect, especially in moments of disagreement, we become stronger and with that we have an advantage over forces outside of our community “
Ankwetta B. Achaleke
 
This adjourning session is a GloBUNTU Facilitated Open Session in the form of an “African Palaver” or “Legotla”. The power of an African Palaver or Legotla session lies in the fact that it is probably the oldest and most participative leadership concept in the world. It is a bottom up concept that brings members of a community together and gives them the time and space to proactively listen to each other, with the ultimate goal of coming out with answers to their own challenges and questions. The beauty of this approach is the fact that when people are have the space to develop their own solutions, they have ownership over them. With that ownership they are in position to expand, extend and grow their solutions at their own pace, whenever needed and on their own terms and conditions. In other words, this concept helps people get to know themselves and their collective wisdom and strength much better. This in turn helps them to tap into their diverse expertise, experiences and strengths to develop their own survival strategies. This process makes them active and valuable members of the community.
 
The mission of this session is to encourage community members to use the knowledge and tools they learned from the two previous sessions to pinpoint and share their current challenges, expectations, opinions, fears, insecurities etc. The facilitation process will assist them to come out with enabling tools and tips that they can repeatedly use to better navigate their daily live as individuals and as a community during and beyond the current pandemic.
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DISMANTLING STIGMA – Parenting and Education of Black Children with Invisible Disabilities https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2021/07/24/dismantling-stigma-parenting-and-education-of-black-children-with-invisible-disabilities/ Sat, 24 Jul 2021 00:14:19 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=570 Continue reading DISMANTLING STIGMA – Parenting and Education of Black Children with Invisible Disabilities ]]>

The purpose of this session is to engage in dialogue and provide practical solutions to parents that are raising black children in the diaspora.

Lecture by Dr. Alecia Blackwood
Executive director Afrikan Kulcha School, Orlando/Florida
Expert in UBUNTU pedagogy

As Black parents of children with disabilities, we must love, nurture, and teach them from a position of love and care. We must empower ourselves and advocate for our children as they navigate the system that will try to dehumanize them because of the color of their skin.

If you are raising a child with learning disabilities, join this session as we engage in dialogue with international educator Dr. Alecia Blackwood as she shares knowledge on supporting exceptional learners and provide practical solutions to parents that are raising black children in the disapora.

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Let’s break the silence and empower our children with disabilities!
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Alecia Blackwood is a passionate master teacher. She has over 20 years of experience as an educator.
Dr. Alecia Blackwood is an international speaker and educator. She has been sharing her expertise with teachers at the University of Central Florida, the University of Botswana, the University of Namibia, and the University of Johannesburg through lectures and workshops.
Additionally, Alecia Blackwood is an African-Centered curriculum and instructional specialist. She has worked with private schools, public schools, and homeschool families by helping to infuse culturally relevant materials into their curricula in the USA, Africa and the Caribbean. She is one of the country’s leading expert on Ubuntu pedagogy. Ubuntu pedagogy is a humanistic approach in actively engaging students in the teaching and learning process.
Dr. Blackwood is the executive director of Afrikan Kulcha School, in Orlando, Florida. Afrikan Kulcha School is a non-profit organization that provides cultural education for students in the community. The school also has a rite of passage called the Sankofa Youth Initiative program that takes students to study abroad in Ethiopia and Ghana.
Currently, she is a professor at a local college Florida. Alecia Blackwood is a mother, raising four beautiful children that were homeschooled at different stages of development.

Pls register by mail to [email protected] BLACK SAFE SPACE

FB-Event: DISMANTLING STIGMA: Parenting and Education of Black Children with Invisible Disabilities

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COMMUNITY CONNECT – gemeinsam gegen Anti-Schwarzen und institutionellen Rassismus https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2021/05/06/community-connect-gemeinsam-gegen-anti-schwarzen-und-institutionellen-rassismus/ Wed, 05 May 2021 23:18:44 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=538 Continue reading COMMUNITY CONNECT – gemeinsam gegen Anti-Schwarzen und institutionellen Rassismus ]]> DE -EN

Online-Zoom | Sonnabend, 8. Mai 2021 | 19 – 21 Uhr

Alle Schwarzen und Afrikanischen Diaspora-Communities und Personen Afrikanischer Herkunft sind eingeladen, bei unserem virtuellen Community Connect im Kampf gegen Afrophobie (Anti-Schwarzen Rassismus) zusammenzuarbeiten und teilzunehmen. Wir möchten das Prinzip Community Connect reaktivieren, um unseren Kampf gegen Anti-Schwarzen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung gemeinsam besser zu koordinieren und zu organisieren. Die BLACK COMMUNITY Coalition stellt ihre Arbeit und die AG Anti-Schwarzer Rassimus ihren Forderungskatalog vor. Wir laden Schwarze Menschen, Organisationen und Initiativen ein, geimeinsam mit uns aktiv zu werden und unsere Kräfte zu bündeln.

Die BLACK COMMUNITY Coalition steht auf dem Standpunkt, dass Rassismus systemisch wirkt und Institutionen, Behörden und Medien, die ihn zulassen und nutzen, ihn bewusst verleugnen.

Ziele unseres Community Connect:
– Information über politische Aktionen, die durchgeführt wurden und werden
– Information über Treffen mit Regierungsvertretern und Behörden, die stattgefunden haben
– Vorstellung des „Forderungskatalog der AG Anti-Schwarzer Rassismus“
– Diskussion über die Menschenrechtssituation in unseren Communities, über Prioritäten und Anliegen

Wir laden ausdrücklich Schwarze Menschen zu dieser Diskussion ein und stellen die Perspektiven unserer verschiedenen Schwarzen und Afrikanischen Diaspora-Gemeinschaften in den Mittelpunkt.

Wir bitten um Anmeldung unter: [email protected]

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COMMUNITY CONNECT – united against Anti-Black and institutional racism

Online Zoom | Saturday, May 8, 2021 | 7 – 9 p.m.

All Black and African Diaspora communities and persons of African descent are invited to collaborate and participate in our virtual Community Connect in the fight against Afrophobia (anti-Black racism). We would like to reactivate the Community Connect principle to better coordinate and organize our fight against anti-Black racism, discrimination and exclusion together. The BLACK COMMUNITY Coalition will present its work and the AG Anti-Black Racism will present its list of demands. We invite Black people, organizations and initiatives to become active together with us and to join forces.

The BLACK COMMUNITY Coalition stands on the point of view that racism works systemically and institutions, authorities and media that use and execute it, deliberately deny it.

Goals of our Community Connect:

– To provide information about political actions that have been and are being taken

– Information about meetings with government representatives and authorities

– Presentation of the „Catalogue of Demands” of the Working Group on Anti-Black Racism.

– Discussion about the human rights situation in our communities, about priorities and concerns

We specifically invite Black people to this discussion and focus on the perspectives of our various Black and African Diaspora communities.

We kindly ask for registration under: [email protected]

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Town Hall Meeting – The Schooling and Education of Black Children in a White Society https://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/2021/04/24/town-hall-meeting-the-schooling-and-education-of-black-children-in-a-white-society/ Sat, 24 Apr 2021 01:45:31 +0000 http://blackcommunityhamburg.blackblogs.org/?p=523 Continue reading Town Hall Meeting – The Schooling and Education of Black Children in a White Society ]]> EN – DE

(Event-Language English with summary translation into German | Englisch mit zusammenfassender Übersetzung auf Deutsch)

Guest Speakers/Gastredner+innen:
Dr. Judith Bruce-Golding (UK)
Saraya Gomis (Germany)
Gerald A. Perreira (Guayana)

25.04.2021 | 15:00 -17:00hrs

Zoom-Link: https://zoom.us/j/95229251073?pwd=NnFOWGtTVHlkYzkyelpIZGdKTFA4QT09

Our children are not included in German school curricula, let alone receive an adequate education about African or Black history. As a result, they lack confidence in our cultures and cultural heritage….

How can we Black communities start to cooperate and organize to change this?

How can we begin to educate our children ourselves and autonomously as to make us less dependent on those institutions that have been designed to reject our community values?

What happens when Black children are socialized in a White world where Whiteness is the dominant norm and Blackness is an „inferior“ deviation from that norm?

What does it do to our children when the historical, cultural, scientific, and technological contributions of African civilizations and people are systematically whitewashed and appropriated, while the colonial and neoliberal crimes against our cultures are just as systematically denied?

Which (pre-)school and other autonomous offers does our community already provide today, which projects are currently under construction and which further offers should be developed beyond that in order to strengthen the self- and historical consciousness of our children and our communities?

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Dr. Judith Bruce-Golding is a postdoctoral researcher in Education and Leadership. She has a background in working across all educational key stages, including mainstream and secondary special education, mainly with excluded children and young people and disabled students. She completed her doctorate while working as the Lead ICT Teacher at a Pupil Referral Unit in England. Judith is a Youth Mental Health First Aid Trainer and has interests in Leadership and Education, Special Education and Psychology.

Saraya Gomis is an educator and anti-discrimination activist, and among other things, also a board member at the empowerment organisation Eoto Germany (EachOneTeachOne). She was also the anti-discrimination commissioner for schools of the Berlin Parliament for three years and campaigned against racism in schools.
Through her many years of experience, she will talk about structural racism in the educational system and what stands in the way of change.

Gerald A. Perreira is Chairperson of the Organisation for the Victory of the People, Guyana, Director of the George G.M. James Institute of Though and Action and an executive member of the Caribbean Pan African Network. He holds academic qualifications in the fields of political science, transpersonal psychology, education and theology. He is holder of a doctorate (Ph.D) in systematic theology and a doctor of theology degree (Th.D) in Historical theology.
He lived and worked in Libya under the late revolutionary martyr, Muammar Qaddafi and lectured at the Green World Ideological Institute in comparative political systems, liberation theology and political movements.

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Schule, Erziehung und Ausbildung Schwarzer Kinder in einer weißen Gesellschaft

(Veranstaltungssprache Englisch mit zusammenfassender Übersetzung ins Deutsche)

Gastredner*innen:
Dr. Judith Bruce-Golding (UK)
Saraya Gomis (Deutschland)
Gerald A. Perreira (Guayana)

25.04.2021 | 15:00 -17:00h

Zoom-Link: https://zoom.us/j/95229251073?pwd=NnFOWGtTVHlkYzkyelpIZGdKTFA4QT09

Unsere Kinder werden in den deutschen Schullehrplänen nicht berücksichtigt, geschweige denn erhalten sie eine adäquate Bildung über Afrikanische oder Schwarze Geschichte. Infolgedessen fehlt ihnen das Vertrauen in unsere Kulturen und unser kulturelles Erbe….

Wie können wir Schwarze Communities anfangen zu kooperieren und uns organisieren, um dies zu ändern?

Wie können wir beginnen, unsere Kinder selbst und autonom zu erziehen, um uns weniger abhängig von jenen Institutionen zu machen, die dazu geschaffen wurden, unsere gemeinschaftlichen Werte zu untergraben?

Was passiert, wenn Schwarze Kinder in einer Weißen Welt sozialisiert werden, in der Weißsein die dominante Norm ist und Schwarzsein eine „minderwertige“ Abweichung von dieser Norm darstellt?

Was macht es mit unseren Kindern, wenn die historischen, kulturellen, wissenschaftlichen und technologischen Beiträge Afrikanischer Zivilisationen und Menschen systematisch weiß übertüncht und vereinnahmt werden, während die kolonialen und neoliberalen Verbrechen gegen unsere Kulturen ebenso systematisch geleugnet werden?

Welche (vor-)schulischen und anderen autonomen Angebote gibt es bereits heute in unseren Communities, welche Projekte befinden sich schon im Aufbau und welche weiteren Angebote sollten darüber hinaus entwickelt werden, um das Selbst- und Geschichtsbewusstsein unserer Kinder und unserer Communities zu stärken?

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Dr. Judith Bruce-Golding ist Forscherin im Bereich Bildung und Mitarbeiter*innenführung. Sie hat einen Hintergrund in der Arbeit in allen wichtigen Bildungsstufen, einschließlich der Regelschule und der Sonderschule, hauptsächlich mit ausgegrenzten Kindern und Jugendlichen und behinderten Schülern. Sie schloss ihre Promotion ab, während sie als leitende IT-Lehrerin an einer Sonderschule in England arbeitete. Judith ist psychologische Erste-Hilfe-Trainerin für Jugendliche und hat Interessen in den Bereichen Menschenführung und Bildung, Sonderpädagogik und Psychologie.

Saraya Gomis ist Pädagogin und Antidiskriminierungsaktivistin und unter anderem auch Vorstandsmitglied bei der Empowerment-Organisation Eoto Deutschland (EachOneTeachOne). Außerdem war sie drei Jahre lang Antidiskriminierungsbeauftragte für Schulen des Berliner Abgeordnetenhauses und engagierte sich gegen Rassismus an Schulen.
Durch ihre langjährigen Erfahrungen wird sie über strukturellen Rassismus im Bildungssystem sprechen und darüber, was einer Veränderung im Wege steht.

Gerald A. Perreira ist Vorsitzender der Organisation for the Victory of the People, Guyana, Direktor des George G.M. James Institute of Though and Action und Vorstandsmitglied des Caribbean Pan African Network. Er hat akademische Qualifikationen in den Bereichen Politikwissenschaft, transpersonale Psychologie, Pädagogik und Theologie. Er ist Inhaber eines Doktortitels (Ph.D) in Systematischer Theologie und eines Doktortitels der Theologie (Th.D) in Historischer Theologie.
Er lebte und arbeitete in Libyen unter dem verstorbenen revolutionären Märtyrer Muammar Qaddafi und unterrichtete am Green World Ideological Institute vergleichende politische Systeme, Befreiungstheologie und politische Bewegungen.

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