Offener Brief einiger studentischer und wissenschaftlicher Hilfskräfte an das Institut für Soziologie sowie die Leitung der Universität Jena
Wir, allesamt studentische oder wissenschaftliche Hilfskräfte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, solidarisieren uns mit dem Arbeitskampf der Telefon-Interviewer_innen vom CATI-Labor des Jenaer Soziologie-Instituts und den Forderungen der FAU Erfurt/Jena. Sie wehren sich zu Recht gegen die Praxis der Universität Jena. Am CATI-Labor werden über Werkverträge, Scheinselbstständigkeit und einem Lohn weit unter Tarifniveau Sozialausgaben auf dem Rücken unserer Mitstudent_innen eingespart und Lohndumping betrieben.
Wir freuen uns, dass einige der studentischen Arbeiter_innen den Mut und die Kraft gefunden haben, kollektiv gegen die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft vorzugehen. Wir stellen uns hinter ihre Forderungen und werden im Folgenden auch praktisch ihre Aktionen unterstützen.
Wir halten die Leitung der Universität Jena an, den Forderungen der Telefon-Interviewer_innen vom CATI-Labor umgehend nachzukommen bzw. alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass diese erfüllt werden. Auch rufen wir das Institut für Soziologie der Universität Jena auf, sich wie wir hinter die Forderungen der Betroffenen zu stellen.
In Solidarität mit dem Arbeitskampf am CATI-Labor!
Hilfskräfte der Universität Jena
]]>
Offener Brief der Studentischen Hilfskräfte der Uni Jena an das Soziologie-Institut
Wir, allesamt Studentische Hilfskräfte (SHK) bzw. Hiwis an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, solidarisieren uns mit dem Arbeitskampf der FAU Erfurt/Jena und der Telefon-Interviewer_innen vom CATI-Labor des Jenaer Soziologie-Instituts. Während die Uni am CATI-Labor über Werkverträge, Scheinselbstständigkeit und einem Lohn weit unter Tarifniveau auf dem Rücken unserer Mitstudent_innen Sozialausgaben einspart und Lohndumping betreibt, speist sie uns mit Hiwi-Verträgen ab, die auf wenige Monate beschränkt sind, bezahlt uns schlecht und entlohnt einen Teil der von uns de-facto eingeforderten Arbeitszeit gar nicht.
Wir freuen uns, dass einige der studentischen Arbeiter_innen den Mut und die Kraft gefunden haben, kollektiv gegen die Ausbeutung unserer Arbeitskraft vorzugehen. Wir stellen uns hinter ihre Forderungen und werden im Folgenden auch praktisch ihre Aktionen unterstützen.
Wir halten das Institut für Soziologie der Uni Jena an, die Forderungen der Telefon-Interviewer_innen vom CATI-Labor umgehend umzusetzen bzw. alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass sie erfüllt werden.
In Solidarität mit dem Arbeitskampf am CATI-Labor!
Studentische Hilfkräfte der Uni Jena
]]>
Darüber hinaus gab es in der vergangenen Woche weitere Entwicklungen. Nach dem Streuen der Flyer am Institut und den Aufhängen von Plakaten hat das Thema Arbeitskonflikt die in der vergangenen Woche stattgefundene Institutskonferenz der Soziologie dominiert. Dort wurde u.a. ein von den Verantwotlichen beauftragtes Gutachten der Rechtsabteilung der Universität verlesen, welches unsere Auffassung teilt, dass die Arbeitsbedingungen im CATI-Labor wesentlich denen eines Arbeitsverhältnis entsprechen und nicht der Selbstständigkeit eines Werkvertrages. Als Ausweg empfiehlt die Abteilung die Beschäftigung der Interviewer*innen als studentische Hilfskräfte (SHK), womit widerum eine tarifliche Bezahlung unterlaufen wird. Denn SHKs sind explizit vom Tarifvertrag der Länder ausgeschlossen sind (§1 Abs. 3). Dabei gilt als SHK allerdings nur, wenn mindestens 50% der Tätigkeit als wissenschaftlich einzuordnen sind. Dies trifft wahrlich nicht auf die Callcenter-Tätigkeit im CATI-Labor zu, womit der nächste Konflikt vorprogrammiert ist.
Trotzdem wäre die Umstellung von Scheinselbstständigkeit durch Werkverträge auf SHK Stellen, wo Urlaubsanspruch, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc. gewährt schon als Erfolg zu verbuchen. Wir halten aber weiterhin an unserer Forderung der tariflichen Bezahlung, auch für schon bestehende Arbeitsverhältnisse fest und bereiten weitere gewerkschaftliche Maßnahmen vor
Quelle: https://www.fau.org/ortsgruppen/erfurt-jena/art_160625-173959
]]>
Mehr Infos unter
Kontakt per Mail an
]]>