Antisemitismus – chronik|WEIMAR

Yiddish-Summer-Teilnehmer von Nazi beschimpft

chronikwe — Sun, 10 Jul 2016 10:27:11 +0000

Am Sonntagmittag wurden mehrere Künstler und Organisatoren des „Yiddish Summer“ an einem der Veranstaltungsorte in Weimar Opfer einer verbalen Attacke. Am Wochenende ist der „Yiddish Summer“ im voll besetzten Saal des „mon ami“ offiziell eröffnet wurden. Laut Angaben der Polizei rief jemand aus einem vorbeifahrenden Auto volksverhetzende Parolen gegen eine Gruppe von Künstlern. Der Mann ist der Polizei namentlich bekannt und konnte dadurch noch am selben Tag ausfindig gemacht werden. Es handelt sich um einen 34-Jährigen aus Weimar. Dieser ist bereits mehrfach wegen politisch motivierten Straftaten polizeilich in Erscheinung getreten. In Weimar findet derzeit das Kunstfestival „Yiddish Summer“ mit Konzerten und Workshops an verschiedenen Veranstaltungsorten statt.

Quelle: TLZ vom 11.7.2016: „Volksverhetzung bei „Yiddish Summer“ in Weimar“ – WEB

Antisemitismus im Stadtrat

chronikwe — Thu, 26 Apr 2012 11:15:21 +0000

In der 9. Stadtratssitzung am 26.04.2010 stellte die NPD eine Anfrage zur Arbeit der Programme gegen Rechtsextremismus in Weimar. Darin bezeichnete die NPD das Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus als »Konjunkturpaket für arbeitsunwillige Sozialpädagogen, gewalttätige Linksextremisten und egozentrische Selbstdarsteller«. Nachdem Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf die Notwenigkeit von Projekten gegen Rechts dargelegt hatte, zeigte der NPD- Kreisgeschäftsführer Ralf Markert offen seine antisemitische Einstellung, indem er sich über Wolf mit den Worten äußerte: »So ein Jude«.

Quelle: TLZ vom 24.3.2010: „Rechte Entgleisung im Weimarer Stadtrat“

Grabsteine auf Jüdischen Friedhof zerstört

chronikwe — Fri, 24 Jul 2009 14:05:52 +0000

Auf dem Jüdischen Friedhof an der Leibnizallee wurden zwei Grabsteine umgestürzt, einer der Steine zerbrach dabei. Die mutmaßliche Schändung sei gestern Vormittag durch Mitarbeiter des Betriebshofs entdeckt worden, teilte das Rathaus mit. Nach Angaben der Polizei könnte der Vorfall Wochen zurückliegen. Ob der Friedhof geschändet wurde oder die Steine auf Grund anderer Einflüsse umstürzten, blieb offen. Im Presseamt des Rathauses war niemand mehr zu erreichen. Der Jüdische Friedhof hat nicht nur den Status eines Kulturdenkmals. Nach jüdischen Glauben sind Grabstätten für alle Zeit sakrosankt. Die Geschichte des Friedhofs reicht zurück ins Mittelalter: Auch der jüdische Bankier Julius Elkan, Hofbankier von Herzogin Anna Amalia, und seine Familie liegen hier begraben.

Quelle: TLZ vom 25.7.2009: „Schändung?“

Blumengebinde gestohlen und Wahlkreisbüro attackiert

chronikwe — Fri, 08 Feb 2008 12:30:32 +0000

In der Nacht zum Samstag wurden Blumengebinde und die Tafel zum Gedenk der ermordeten Juden geschändet. Zudem ist das Wahlkreisbüro der Linken wurde Ziel einer Attacke. Überall waren Schmierereien der Nazis zu sehen.

Quelle: MOBIT-Chronik 2008

Schriftsteller antisemitsch angegangen und verletzt

chronikwe — Mon, 30 Aug 1999 15:35:48 +0000

Kurz nach den Feiern zu Goethes 250. Geburtstag sind in Weimar drei Schriftsteller von Rechtsradikalen überfallen und verletzt worden. Der Berliner Autor Frank Willmann berichtete von der Tat, die sich in der Nacht zum Montag ereignet hatte. Ein zur Hilfe geeilter Passant und eine Bibliotheksmitarbeiterin seien ebenfalls verletzt worden. Er und seine Kollegen, der Berliner Bert Papenfuß und der Franzose Guillaume Paoli, seien in einem Lokal direkt gegenüber vom Goethehaus am Frauenplan nachher einer Lesung von Rechtsextremen als „Judenschweine“ beschimpft worden. Als die Literaten das Wirtshaus verließen, hätten ihnen davor sieben Neonazis aufgelauert. Die Angreifer hätten von drei Seiten zugeschlagen. Alle Opfer haben Prellungen erlitten. Papenfuß habe wegen einer Platzwunde operiert werden müssen.

Quelle: TLZ vom 1.9.1999: „Schriftsteller überfallen“

Der Theaterplatz wird beliebt …

chronikwe — Fri, 31 Jul 1998 14:23:46 +0000

[…] Zu unschönen Szenen kam es erneut am späten Freitagabend in der Innenstadt, denn wieder ertönten Sieg-Heil-Rufe: Auf dem Theaterplatz versammelten sich rund 70, zum Teil stark betrunkene Jugendliche und skandierten Naziparolen und pöbelten Passanten an. Die Polizei demonstrierte mit zwei Mannschaftswagen zwar Präsenz, schritt aber nicht ein – trotz einiger gezeigter Stinkefinger, Hitlergrüße und anderen Provokationen […]

Quelle: TLZ vom 3.8.1998: „Schweigemarsch zum Mahnmal“

Den Prozess beschreibt die TLZ (12.6.1999) wie folgt:

„Die Sache ist nicht so lustig“, sagte der Staatsanwalt zu jungen Damen, die die Angeklagten, Michael E. und Enrico F. am zweiten Prozesstag um die Randale auf dem Theaterplatz begleiteten. Drei junge Männer hatten dort am 26. Juli 1998 Touristen angepöbelt, „Sieg Heil“ und „Euthanasie – jetzt oder nie“ gerufen sowie den Hitlergruß gezeigt. Zwei Zeugens sagten gestern vorm Jugendschöffengericht, Passanten seien mit „Dreckschlampe“ und „Judenhure“ beschimpft und mit Bierbüchsen beworfen worden. Der Staatsanwalt beantragte für F. neun Monate Jugendstrafe, er war wegen der Beteiligung an brutaler Körperverletzung eines Vietnamesen bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Gegen den mehrfach vorbestraften E. forderte er sechs Monate. Das Gericht folgte beiden Anträgen. Weil eine polizeiliche Belehrung Stunden vor der Tat und die bisherigen Verurteilungen wirkungslos geblieben seien, könne E. keine Bewährung erwarten. Über eine Bewährung für F. der 1000 Mark an den Weißen Ring zahlen muss, könne erst in einem halben Jahr entschieden werden. Der Vorsitzende bemerkte, die Angeklagten hätten sich bei dem als Zeugen erschienen Weimarer Gästen nicht entschuldigt. Das Verfahren gegen den dritten Angeklagten wurde eingestellt, er starb vergangene Woche als Fahrer des in Belvedere verunglückten Autos.

Antisemitismus in Buchenwald

chronikwe — Thu, 16 Apr 1992 12:47:04 +0000

Rechtsradikale mit dem Thüringer Neonaziführer Thomas Dienel versuchen eine israelische Gruppe zu provozieren.

Quelle: Wolfgang Röll „Übergriffe und Vorfälle mit rechtsradikalem Hintergrund in der Gedenkstätte Buchenwald seit 1991“

Thomas Dienel in Buchenwald

chronikwe — Thu, 16 Apr 1992 10:34:02 +0000

Rechtsradikale mit dem Thüringer Neonaziführer Thomas Dienel versuchen eine israelische Gruppe zu provozieren.

Quelle: Archiv der Gedenkstätte Buchenwald