Author Archives: eklatms

Proteste gegen AfD-Neujahrsempfang. Nachbetrachtung.

[via NIKA NRW]

Am 07.02.2020 schlossen sich in Münster erneut über 10.000 Menschen den Protesten gegen den Neujahrsempfang der Alternative für Deutschland (AfD) an. Auch die Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ (NIKA) rief zu den Protesten auf.

Es ging uns heute nicht nur darum, unseren Protest gegen die geistigen Brandstifter der AfD auf die Straße zu tragen, sondern auch im besonderen Maße auf jene aufmerksam zu machen, die sich den Faschist*innen der AfD als Steigbügelhalter anbieten.

Ganz Münster blockiert die AfD.

Das Konzept des Tages ging auf. An allen Ausgängen des Rathauses fanden Blockaden statt. In einer spontanen Dynamik schlossen sich Tausende der insgesammt 10 000 Demonstrierende unterschiedlichsten Alters und Hintergrund den Blockaden an. Zum Teil gingen die Kundgebungen von selbst in Blockaden über. Diese sorgten dafür, dass keine Gäste des Neujahrsempfangs störungsfrei zu ihrer Veranstaltung kamen. Viele geladene Gäste wurden sogar komplett an einer Teilnahme gehindert. Die Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative” rief im Vorhinein gemeinsam mit Ende Gelände Münster und Seebrücke Münster zur Teilnahme an der Kundgebung an der Klemensstraße/ Stadthaus 1 auf.

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Solidarität mit den Aufständigen im Iran! Nieder mit der „Islamischen Republik“

Am 1.2 um 14.00 wird es in Münster eine Kundgebung in Solidarität mit den Protesten im Iran geben. Wir rufen dazu auf, hinzugehen und Solidarität zu zeigen!

foto: via Odak e.V.

Hier wollen wir einige Ausführungenzur Einordnung der Proteste und der Verhältnisse im Iran anbieten. 

1. Eine Flugschrift zu den Protesten fasst die Entwicklungen der letzten Wochen zusammen: „Während die Auswärtigen Ämter der Deutschen und Briten die „Islamische Republik“ für ihre Ehrlichkeit loben, die „versehentliche“ Tötung von 176 Flugpassagieren eingestanden zu haben, trafen sich zunächst Studierende der Amirkabir Universität in Teheran, um den Getöteten zu gedenken. Aus dem Gedenken wurde ein Protest, der sich noch am selben Abend über weitere Teile Teherans sowie auf andere Städte ausgeweitet hat. Die „Armee der Wächter der Islamischen Revolution“ (kurzum: die Sepah) wird als zentrales Staatsracket ausgemacht: „Wir wollen kein Regime der Sepah!“ und „Soleimani ist ein Mörder und sein Führer (Ali Khamenei) auch!“ Entgegen dem Gerücht, Continue reading

אנחנו זוכרים / #WeRemember

 

Wir Gedenken der Opfer der Shoah, des deutschen antisemitsichen Vernichtungswahns. 

Auschwitz kann nicht begriffen, nicht rationalisiert werden. Der 27.1 ist daher ein Tag des Schweigens und des Gedenkens.

Und doch darf Auschwitz nicht als Betriebsunfall betrachtet werden. Auschwitz kam nicht aus dem nichts und kann auch nicht einfach als die eklatanteste Zuspitzung der Dialektik der Aufklärung und der dem bürgerlich-kapitalistischen Normalzustand eigenen Gewalt verstanden werden – etwa in einer einfachen Kontinuität zur schrecklichen kolonialer Lager- und Genozidspolitik.  

Mit Joachim Bruhn ist der Nationalsozialismus und die davon untrennbare antisemitische Massenvernichtung als aus dem Kapitalverhältnis „doppelt entsprungenes“ zu betrachten. Auf der einen Seite steht er schon in Kontinuität zur ins Wahn treibende, Kränkungen und pathische Projektionen erzeugende Irrationalität und Gewalt kapitaler Vergesellschaftung, die in sich immer schon antisemitisch ist. Auf der anderen Seite stellte der Nationalsozialismus eine „negative Aufhebung“ bürgerlicher Gesellschaft auf ihrer eigenen Grundlage: Der Übergang ins offene Wahn der im elminatorischen Antisemitismus zusammengeschweisten „Volksgemeinschaft“, die die Synthese im Wert und Staat ersetzen und auf die Krise, die das Kapitalverhältnis ist, antworten soll. 

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