Demmin – Antifaschistisches Archiv für Rostock und Umgebung https://indyhro.blackblogs.org Linke Veröffentlichungen aus unterschiedlichen Quellen Sat, 21 Nov 2020 19:03:32 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 [MV] Demmin: Hunderte Menschen gegen Naziaufmarsch am 8. Mai https://indyhro.blackblogs.org/2017/05/09/mv-demmin-hunderte-menschen-gegen-naziaufmarsch-am-8-mai/ Tue, 09 May 2017 16:58:13 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=2172 Continue reading [MV] Demmin: Hunderte Menschen gegen Naziaufmarsch am 8. Mai]]> Mehrere hundert Menschen stellten sich am 8. Mai einem Fackelmarsch von Neonazis in Demmin entgegen. 800 Polizisten schützten den Aufmarsch. Es kam zu Blockaden und Durchbruchversuchen. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Mehrere Nazigegner_innen wurden festgenommen, ein Mensch verletzt.

 

Seit Jahren marschiert die mecklenburg-vorpommersche Neonaziszene am 8. Mai in der Kleinstadt Demmin auf. Hintergrund sind die Geschehnisse rund um den Einmarsch der Roten Armee in die Stadt an der Peene am 30. April 1945. Die Neonazis verklären und verdrehen alljährlich die historischen Tatsachen, um die Befreiung vom Nationalsozialismus als Unterdrückung und Tyrannei darzustellen.

 

Ebenso regelmäßig stellen sich ihnen Antifaschist_innen verschiedener Spektren entgegen. So sind auch an diesem 8. Mai rund 400 Menschen gegen den sogenannten Trauermarsch von etwa 200 Kameradschaftern auf die Straße gegangen. Zwar konnten die Neonazis ihre Route durch die Stadt erneut laufen und ihren Kranz in die Peene werfen, doch auch diesmal blieben sie dabei nicht ungestört. An zahlreichen Punkten an der Route schallte den Faschisten Unmut entgegen. Engagierte Antifaschist_innen blockierten die Aufzugstrecke kurzzeitig. Weitere versuche auf die Strecke zu gelangen unterband die Polizei erneut mit massiver Gewalt. Eine Person wurde verletzt als Bereitschaftspolizisten auf Nazigegner_innen einschlugen und sie mit Pfefferspray einsprühten. Zudem wurden rund 30 Genoss_innen eingekesselt. Die Polizei, die oftmals aggressiv und überfordert auftrat, schützte die Faschisten mit etwa 800 Beamten und gitterte die gesamte Route ein. Außerdem versuchten Bullen bereits im Vorfeld die Anreise größerer antifaschistischer Gruppen zu behindern. Gezielt wurden Busunternehmen zur Rücknahme von Beförderungsangeboten gedrängt.

 

Das antifaschistischer Protest und Widerstand trotz des massiven Polizeiaufgebots möglich war, ist als Erfolg zu bewerten. Ebenfalls herauszuheben ist, dass sich insbesondere das antifaschistische Engagement zivilgeselschaftlicher Kräfte verstärkt und verstetigt hat. Dafür ist unter anderem die andauernde und wichtige Arbeit des lokalen Bündnisses Demmin Nazifrei verantwortlich. Auch auswärtige Nazigegner_innen fanden trotz der ungünstigen Terminierung erneut den Weg nach Demmin, um die Aktivist_innen aus der Region zu unterstützen. Ein weiterer Indikator für die Sensibilisierung antifaschistischer gesonnener Menschen für das Thema Demmin.

 

Die langjährige intensive Arbeit des Bündnisses Demmin Nazifrei, sowie zahlreicher Antifagruppen aus Mecklenburg-Vorpommern entwickelt Nachhaltigkeit. Kein anderer Aufmarsch in der Provinz des Bundeslandes wird so konsequent und regelmäßig von Protesten begleitet. Auch die Zahl der eingesetzten Polizisten zeigt das Potential der antifaschistischen Massenaktionen an. Ohne den massiven staatlichen Schutz könnten die Neonazis in Demmin schon seit Jahren nicht mehr marschieren.

 

Es liegt nun an den antifaschistischen Akteur_innen auch in den kommenden Jahren am Ball zu bleiben und die Proteste auch im kleineren Rahmen aufrecht zu erhalten. Aller Widrigkeiten zum Trotz! Nur so kann die Basis für breitere, zahlenmäßig stärkere und vehementere Proteste in ein paar Jahren bereitet werden. Denn langfristig muss dieser Aufmarsch gestoppt werden!

 

Weitere Bilder: 1 und 2

Faschisten marschieren, Polizisten schützen sie.
Faschisten marschieren, Polizisten schützen sie.
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Zur Party? Zur Party! https://indyhro.blackblogs.org/2017/05/07/zur-party-zur-party/ Sun, 07 May 2017 23:11:38 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=1977 Continue reading Zur Party? Zur Party!]]> Wie wir hier ja schon bereits berichteten, findet heute am 08. Mai 2017 der jährliche Naziaufmarsch in der Kleinstadt in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern statt. Auch in diesem Jahr wird es organisierte Gegenproteste geben.

 

Damit ihr auf dem Laufenden bleibt, wollen wir an dieser Stelle auf die verschiedenen Info-Kanäle verweisen:

 

Einen guten Überblick erhaltet ihr auf der Seite von Demmin Nazifrei.

 

Ansonsten hier nochmals das Wichtigste in Kürze:

 

Infotelefon ab dem 8. Mai 15 Uhr:                      0160-62 080 18
Ermittlungsausschuss:                                       0178 108 90 89
Demosanis:                                                           0151-74380808

Twitter-Hashtag:                                                    #8mDM
Ticker:                                                                     https://www.aktionsticker.org/
                                                                                 https://twitter.com/#!/demminnazifrei
Antifa-Ticker:                                                          https://twitter.com/nonazisdm

Aktionen:

14.00 – 16.30 Uhr Friedensfest auf dem Marktplatz von Vereinen und Verbänden aus Demmin
17.00 Uhr Friedensgebet, St. Bartholomaei
ab 17.30 Uhr vom Marktplatz: Stadtspaziergang / Friedensdemonstration
ab 18 oder 19Uhr Mahnwachen von verschiedenen Organisationen
ab 19 Uhr Fest am Hafen

Die Aktionskarte für den Tag erhaltet ihr hier.

Die Nazis werden wie in jedem Jahr, auch 2017 gegen 19:00 Uhr vom Parkplatz vorm Stadion in Demmin los gehen. Gebt aufeinander acht und seid kreativ!

Wir wünschen euch für den heutigen Tag viel Erfolg und Schaffenskraft.

Wir sehen uns auf den Straßen!

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Aufmarsch der NPD – Polizei bereitet sich auf Großeinsatz am 8. Mai vor https://indyhro.blackblogs.org/2017/05/05/aufmarsch-der-npd-polizei-bereitet-sich-auf-groseinsatz-am-8-mai-vor/ Fri, 05 May 2017 10:06:09 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=1975 Continue reading Aufmarsch der NPD – Polizei bereitet sich auf Großeinsatz am 8. Mai vor]]> Rechter Aufmarsch in Demmin am 8. Mai: Die Polizei bereitet sich auf den sogenannten „Ehrendienst“ der rechtsextreme NPD sowie diverse Gegenveranstaltungen vor.

 

Stundenlang tagten in Demmin Führungskräfte der Polizei und Vertreter der Ordnungsämter, um sich auf jenen Tag vorzubereiten, der seit Jahren Demmin in den Ausnahmezustand versetzt: den 8. Mai.

 

Vor allem in den Abendstunden ist mit massiven Verkehrsbehinderungen zu rechnen, werden voraussichtlich Teile der Innenstadt für Fahrzeuge zeitweilig nicht passierbar sein. Denn die rechtsextreme NPD will wohl wieder ihren sogenannten „Ehrendienst“ zum Jahrestag des Kriegsendes abhalten. Gleichzeitig sind für den Nachmittag und Abend verschiedene Gegenveranstaltungen und Mahnwachen angekündigt.

 

Der Nordkurier wird am 8. Mai in einem Liveticker über die Ereignisse in Demmin berichten.


Laut Diana Mehlberg von der Pressestelle der Polizeiinspektion Neubrandenburg wird die Polizei in diesem Jahr mehr Beamte zur Verkehrsregulierung als bisher in ihren Reihen haben. Das dürfte auch mit der Baustelle in der Treptower Straße zusammenhängen.

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Demmin 08. Mai 2017 – Genug ist genug! https://indyhro.blackblogs.org/2017/04/04/demmin-08-mai-2017-genug-ist-genug/ Tue, 04 Apr 2017 20:35:11 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=2167 Continue reading Demmin 08. Mai 2017 – Genug ist genug!]]> Den deutschen Opfermythos angreifen – Bereits das 10. Jahr in Folge wird die Neonaziszene Mecklenburg-Vorpommerns am 08. Mai 2017 in Demmin aufmarschieren, um ihre lächerliche Sichtweise der Geschichte und der Ereignisse um die Befreiung Demmins vom NS-Faschismus zu propagieren. Wie bereits die Jahre zuvor, werden die Faschist_innen versuchen einen deutschen Opfermythos zu konstruieren und diesen ins Zentrum des Gedenkens an die Kapitulation Deutschlands vor 72 Jahren zu rücken. Die Nazis versuchen so, die Geschichte umzudeuten, zu relativieren und deutsche Täter_innen von der Schuld reinzuwaschen.

 

Die Hintermänner des Naziaufmarsches

Der Anmelder des Neonaziaufmarsches ist für Antifaschist_innen kein Unbekannter. Es handelt sich dabei um den aus der Stadt Usedom stammenden Neonazikader und ehemaligen NPD-Landtagsabgeordneten Micheal Gielnik. Er steht exemplarisch, wie viele Mitglieder des NPD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommerns, für die Überschneidung von freien Kameradschaftler_innen und Abgeordneten. Auch wenn infolge des verpassten Wiedereinzugs der NPD in den Landtag von einer Schwächung des Landesverbandes ausgegangen werden kann, wird damit gerechnet, dass die Beteiligung im Jahr 2017 unverändert bleiben dürfte. In der Vergangenheit fungierte der Aufmarsch der Geschichtsrevisionist_innen immer wieder als bildendes und stärkendes Event der Neonaziszene in M-V. Der Naziaufmarsch wurde nicht nur durch NPD-nahe Strukturen besucht. Immer wieder waren auch so genannte „freie Kräfte“ wie z.B. die „Kameradschaft Landkreis Demmin“, um den Neonazi Marko Lohmann, mit von der Partie. Diese beteiligen sich ebenfalls an der Durchführung und sind in der Organisation mit eingebunden. Ebenfalls für die so genannten „Autonomen Nationalisten“ war der 08. Mai ein fester Termin im Veranstaltungskalender. Gerade im aktuellen gesellschaftlichen Klima und dem Erstarken der „neuen Rechten“ kann davon ausgegangen werden, dass auch in 2017 mindestens die Teilnehmer_innenzahl von bis zu 250 Personen, wie regelmäßig in den Jahren zuvor, erreicht wird.

Die geschichtlichen Fakten

Am 30. April 1945 rückten die 30. und 38. Panzerbrigade der 2. weißrussischen Front der Roten Armee in die Stadt Demmin ein. Während der Anwesenheit der sowjetischen Truppen kam es immer wieder zu Widerstandshandlungen sowie zu Angriffen auf die Soldat_innen, Verluste waren zu beklagen. Die Kleinstadt an der Peene sollte auf ihrem Weg nach Rostock möglichst zügig passiert werden. Der Plan musste jedoch verworfen werden, da abziehende Wehrmachtsoldaten sämtliche Brücken über Peene und Tollense im Bereich Demmin gesprengt hatten. Noch in der Nacht zum 1. Mai wurde mit dem Bau von Behelfsübergängen begonnen. Die beiden Panzerbrigaden rückten am 1. Mai über errichtete Fähren und Behelfsbrücken ab, der nachziehende Tross verblieb noch bis zum 3. Mai in Demmin. Während der Anwesenheit der sowjetischen Truppen in der Kleinstadt kam es zu zahlreichen Brandstiftungen. Jedoch ist nicht geklärt, ob die Feuer durch die Hausbesitzer_innen oder die Rotarmist_innen gelegt, möglicherweise aber auch durch Unfälle verursacht wurden. Darüber hinaus sind Fälle von sexualisierter Gewalt durch sowjetische Soldaten in Demmin bekannt.

Nach Angaben von Beerdigungsverzeichnis und Sterbebüchern starben in den Tagen vom 30. April bis 3. Mai rund 500 Deutsche in Demmin durch Selbsttötung bzw. Tötung durch Angehörige. Besonders häufig wurden die Tötungen durch Ertränken in den Flüssen Peene und Tollense vorgenommen.

Die Gegenproteste

Seit 2011 gibt es gegen den Naziaufmarsch in Demmin wahrnehmbare Gegenproteste. Vorher konnten die Neonazis beinahe ungestört ihren Weg durch die Stadt ziehen und so ihre reaktionäre und verklärte Sicht auf die Vergangenheit propagieren. Bereits im Jahre 2009 gründete sich mit „Demmin Nazifrei“ ein Bündnis von Bürger_innen der Stadt gegen die jährlich stattfindende Propagandashow der Faschist_innen. Dann, drei Jahre später, also im Jahre 2012, gab es erstmals koordinierte Gegenproteste von organisierten Antifaschist_innen und Linksradikalen. Diese setzten sich über die kommenden Jahre fort. So konnten Erfahrungen gesammelt und einzelne Erfolge erzielt werden. Immer wieder gelang es den Genoss_innen und der Zivilgesellschaft, den Aufmarsch durch Sitzblockaden zu stören. Immer größer war die Beteiligung derer, die die einseitigen und revisionistischen Sichtweise der Nazis nicht einfach so hinnehmen wollten. Es gelang den Antifaschist_innen sowie „Demmin Nazifrei“ somit immer besser, neue Gegendemonstrant_innen in die Stadt zu mobilisieren. Dem ein oder anderen Nazi konnte über die Jahre auch handfest klar gemacht werden, dass Nazi sein ernstzunehmende Konsequenzen nach sich ziehen kann. Unvergessen bleibt auch das selbsternannte antifaschistische Swimmingteam, welches im Jahre 2012 den durch die Nazis zu Wasser gelassenen Kranz, der einzig möglichen Verwendung zuführte, dem verdienten Feuertod! 2015 war es dann fast soweit. Aufgrund der massiven Sitzblockaden sah sich die Einsatzleitung der Bullen dazu genötigt, die Nazis zum Umdrehen aufzufordern. Diese nahmen Aufstellung und spulten ihre übliche Leier von Gesinnungsjustiz ab, hetzten gegen die Politik und schimpften über die Roten Chaot_innen. In der Freude darüber, dass die Nazis nun umdrehen müssen, änderte die Polizeiführung erneut ihre Taktik und lies die Faschist_innen nun doch wie geplant laufen. Ein Tiefpunkt in der Nachbetrachtung der Gegenproteste, schien der Sieg doch schon sicher! Ein bekanntes Sprichwort besagt aus Fehlern zu lernen. Dies ist für uns von elementarer Bedeutung. Faschismus bedeutet immer Barbarei, deshalb werden wir unsere Gegenproteste entschlossen fortsetzen. Auch 2017!

Polizeigewalt!

Scheinbar angespornt durch die immer größer werdende Beteiligung an den Gegenprotesten und den damit verbundenen Erfolgen für die Antifaschist_innen und die Zivilgesellschaft, fühlte sich die Polizei M-V herausgefordert. Frei nach dem Motto „es kann nicht sein, was nicht sein darf“ rüstete diese immer weiter auf, um letztlich den Faschist_innen den Weg frei zu machen. Die Knüppel schwingenden Schergen des CDU-Innenministers Lorenz Caffier fielen immer wieder durch besondere Härte und Brutalität auf. Jede noch so große Blockade wurde entweder beräumt oder weggetragen. Im Jahre 2013 gelang es Antifaschist_innen erstmals, den Zugang zum Hafen komplett zu blockieren. Doch die Rechnung wurde ohne die Polizei gemacht. Unter Einsatz von Schlagstöcken und reichlich Pfefferspray wurden die Blockaden seitlich verdrängt, so dass die Nazis an selbigen, unter massivem Polizeischutz, vorbei geleitet werden konnten. 2014 eskalierte die Situation erneut. So wurden die Polizeihunde der Hundestaffel auf Demonstrant_innen gehetzt. Dabei wurde eine Person verletzt. Der traurige Höhepunkt der polizeilichen Gewaltorgien war dann auch gleich im selben Jahr erreicht. Die Berufsschläger_innen der BFE verletzten einen französischen Genossen derart stark, dass dieser stationär im Krankenhaus aufgenommen werden musste und dort ins künstliche Koma versetzt wurde. Alles was dem Innenminister dazu einfiel war die Frage „was ein Franzose auf einer Demonstration in Demmin zu suchen habe.“ Resümierend bleibt also festzuhalten, dass einzig und allein die Polizei unter allen Umständen und mit allen Mitteln dafür gesorgt hat, einen der wenigen verbliebenen, regelmäßig stattfindenden Naziaufmärsche Deutschlands, um jeden Preis gewähren zu lassen!

Genug ist Genug!

Der Naziaufmarsch am 08. Mai ist von enormer Bedeutung für die regionale und landesweite Naziszene Mecklenburg-Vorpommerns. Unter Berücksichtigung der Entwicklung und des Erstarkens der rechten Strukturen ist es umso wichtiger, ihnen deutlich aufzuzeigen, dass ihre Aktionen nicht tatenlos hingenommen werden! Deshalb werden wir genau wie in den vergangenen Jahren versuchen, ihnen diesen Tag so gut es geht zu versauen. Als Linksradikale und Antifaschist_innen ist uns klar, dass wir uns im Kampf gegen Faschismus nicht auf den Staat und seine Verterter_Innen verlassen können. Antifaschismus bleibt Handarbeit! Deshalb lassen wir es nicht zu, dass die Faschist_innen die Deutungshoheit über den 08.Mai erlangen. Wir lassen es nicht zu, dass sie Lügen und ihren Geschichtsrevisionismus über die Geschehnisse vor 72 Jahren in Demmin verbreiten! Deshalb fordern wir alle Antifaschist_innen dazu auf, es uns gleich zu tun! Seid solidarisch und kommt am 08. Mai 2017 nach Demmin. Achtet im Vorfeld auf Ankündigungen! Seid kreativ und entschlossen. Alles kann und alles muss!

 


 

ANTIFA-INFOTICKER 

 

Demmin 08. Mai 2017 – Genug ist genug!
Demmin 08. Mai 2017 – Genug ist genug!
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Wie viele gibt es? Kreis kennt Anzahl der „Reichsbürger” nicht https://indyhro.blackblogs.org/2016/11/17/wie-viele-gibt-es-kreis-kennt-anzahl-der-reichsburger-nicht/ Thu, 17 Nov 2016 10:56:55 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=1973 Continue reading Wie viele gibt es? Kreis kennt Anzahl der „Reichsbürger” nicht]]> Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gibt es zwar sogenannte „Reichsbürger”, doch wie viele es sind, ist der Kreisverwaltung nicht bekannt. Ebenso wenig weiß man beim Landkreis, ob „Reichsbürger” hier Waffen besitzen.

 

Das erfuhr die Kreistagsfraktion der Grünen von Dezernent Thomas Müller auf eine entsprechende Anfrage hin. In Bayern hatte es im Oktober einen Schusswechsel mit einem Reichsbürger gegeben, bei dem ein Polizist starb.

 

Allerdings hat die Kreisverwaltung laut Müller fast täglich mit „Reichsbürgern” zu tun aufgrund intensiven Schriftverkehrs „eher fragwürdigen Inhalts”. Eine Datenbank darüber anzulegen, wäre nach Auskunft des Datenschutzbeauftragten jedoch nicht zulässig, da sie faktisch einer Art rechtlich nicht legitimierter Vorratsspeicherung entspräche.

 

„Freistaat Preußen”

 

Bekannt ist, dass es mindestens einen „Reichsbürger” in Dargun gibt. Die Vertreter des sogenannten „Freistaat Preußen” in Demmin rechnen sich laut eigener Auskunft hingegen nicht zur Reichsbürgerbewegung. Allerdings lehnen auch sie die Bundesrepublik als angeblich völkerrechtlich nicht legitimiert ab.

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Demmin: Für Menschlichkeit und Toleranz https://indyhro.blackblogs.org/2016/09/28/demmin-fuer-menschlichkeit-und-toleranz/ Wed, 28 Sep 2016 17:29:00 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=3234 Continue reading Demmin: Für Menschlichkeit und Toleranz]]> [Original erschienen unter https://de.indymedia.org/node/10728] Rassistische Pöbeleien sind leider Alltag in Demmin. Aus Gruppen heraus werden oft fremdenfeindliche Parolen ausgestoßen gegen Nicht-Deutsche, die an der Gruppe vorbei laufen. Deswegen trauen sich auch Frauen mit Migrationshintergrund nicht alleine auf die Straße. Kommt zur Kundgebung am 5.10.2016 um 18 Uhr auf dem Luisenplatz in Demmin

Für Menschlichkeit und Toleranz statt Fremdenhass und Gewalt

„Rechtsextremisten und Rassisten werden in Deutschland immer häufiger gewalttätig. Von Januar bis Mitte September registrierte die Polizei bereits 507 Fälle fremdenfeindlicher Gewalt. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Insgesamt wurden in den ersten achteinhalb Monaten des Jahres mehr als 1800 politisch motivierte Straftaten gegen Asylbewerber und Flüchtlinge registriert. Neonazis und Asylgegner legten in diesem Jahr schon 78 Mal Feuer, die Polizei zählte sieben Tötungsdelikte.
Trotz der massiven Zunahme rechter Gewalt stufen die Behörden nur 20 Rechtsextremisten als „Gefährder“ ein. Zum Vergleich: Bundesweit sind 520 islamistische Gefährder registriert. Da klafft im rechten Bereich ein gewaltiges Loch zwischen der Anschlagswirklichkeit und der Zahl derer, die man real im Fokus hat.“,

In MV haben sich die Straftaten in diesem Bereich verdreifacht. Mehrere fremdenfeindliche, gewalttätige Vorfälle gab es in letzter Zeit in Schwerin. Dort soll nun ein neu gegründetes mobiles Team dagegen vorgehen.

Auch in den Straßen von Demmin ist das zu spüren und es gibt es vermehrt Vorfälle, hier ein paar Beispiele: Am Nachmittag des 29.8. haben zwei Frauen und ein Mann, alle drei betrunken und polizeibekannt, in der Treptower Straße in Demmin zwei afghanische Frauen beleidigt, das Kopftuch runter gerissen und ins Gesicht geschlagen. Grund: Fremdenhass. Die Afghaninnen wurden leicht verletzt und mussten zur Behandlung ins Demminer Krankenhaus. Siehe auch den Nordkurierartikel dazu.

Am 20.9. wurde im Sky-Markt eine Demminerin, deren Partner einen Iraner ist, von einer der Frauen, die schon beim ersten Vorfall dabei war, im und vor dem Sky-Markt mit „Ausländerschlampe“ und weiterem beleidigt Später kam noch die Drohung: „Ich verprügele dich und deine Kinder.“ Siehe auch den Nordkurierartikel dazu.

Sonntag, 25.9. ist ein Gruppe von Syrer auf dem roten Fußballboltzplatz bei der Pestalozzi-Schule am Spielen. Zwei Autos mit Rechten fahren vollbesetzt vor und steigen aus. Einer geht auf einen Syrer zu, trägt dabei komische Sprüche vor und gibt dem Syrer einen Schlag in den Bauch. Dann sagt er, sie sollen hier verschwinden, Fußballspielen sei vorbei. Schon in der Zeit davor saßen die Deutschen öfter auf dem Platz beim Bier trinken und wurden dabei beobachtet, wie sie die Flaschen zerstört und die Scherben auf dem Platz verteilt haben, um das Fußballspielen zu stören.

Rassistische Pöbeleien sind leider Alltag in Demmin. Aus Gruppen heraus werden oft fremdenfeindliche Parolen ausgestoßen gegen Nicht-Deutsche, die an der Gruppe vorbei laufen. Deswegen trauen sich auch Frauen mit Migrationshintergrund nicht alleine auf die Straße.
Angefeuert werden die Rassisten_innen durch fremdenfeindlichen Sprüchen aus der Politik und sie fühlen sich motiviert von den Erfolgen der AfD. Doch Flüchtlinge aufnehmen ist ein Zeichen der Menschlichkeit. Auf der Flucht haben sie schon genug Schreckliches erlebt und brauchen unsere Hilfe. Wehren wir uns gegen die rassistische Hetze und fremdenfeindliche Gewalt.

Wichtig ist schon im Alltag gegen die Pöbeleien direkt den Mund auf zu machen. Denn wenn es da schon Widerspruch gibt, trauen sie sich weniger, noch aggressiver zu werden. Und falls irgendwer Übergriffe sieht hilft es oft, mit anderen zusammen dazwischen zu gehen um die Situation zu deeskalieren.

Kommt zur Kundgebung am 5.10.2016 um 18 Uhr auf dem Luisenplatz in Demmin!

Webadresse: http://www

Demmin: Für Menschlichkeit und Toleranz
Demmin: Für Menschlichkeit und Toleranz
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Demmin: Für Menschlichkeit und Toleranz https://indyhro.blackblogs.org/2016/09/28/demmin-fur-menschlichkeit-und-toleranz/ Wed, 28 Sep 2016 16:29:53 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=1971 Continue reading Demmin: Für Menschlichkeit und Toleranz]]> Rassistische Pöbeleien sind leider Alltag in Demmin. Aus Gruppen heraus werden oft fremdenfeindliche Parolen ausgestoßen gegen Nicht-Deutsche, die an der Gruppe vorbei laufen. Deswegen trauen sich auch Frauen mit Migrationshintergrund nicht alleine auf die Straße. Kommt zur Kundgebung am 5.10.2016 um 18 Uhr auf dem Luisenplatz in Demmin

 

Für Menschlichkeit und Toleranz statt Fremdenhass und Gewalt

„Rechtsextremisten und Rassisten werden in Deutschland immer häufiger gewalttätig. Von Januar bis Mitte September registrierte die Polizei bereits 507 Fälle fremdenfeindlicher Gewalt. Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Insgesamt wurden in den ersten achteinhalb Monaten des Jahres mehr als 1800 politisch motivierte Straftaten gegen Asylbewerber und Flüchtlinge registriert. Neonazis und Asylgegner legten in diesem Jahr schon 78 Mal Feuer, die Polizei zählte sieben Tötungsdelikte.

Trotz der massiven Zunahme rechter Gewalt stufen die Behörden nur 20 Rechtsextremisten als „Gefährder“ ein. Zum Vergleich: Bundesweit sind 520 islamistische Gefährder registriert. Da klafft im rechten Bereich ein gewaltiges Loch zwischen der Anschlagswirklichkeit und der Zahl derer, die man real im Fokus hat.“,

In MV haben sich die Straftaten in diesem Bereich verdreifacht. Mehrere fremdenfeindliche, gewalttätige Vorfälle gab es in letzter Zeit in Schwerin. Dort soll nun ein neu gegründetes mobiles Team dagegen vorgehen.

 

Auch in den Straßen von Demmin ist das zu spüren und es gibt es vermehrt Vorfälle, hier ein paar Beispiele: Am Nachmittag des 29.8. haben zwei Frauen und ein Mann, alle drei betrunken und polizeibekannt, in der Treptower Straße in Demmin zwei afghanische Frauen beleidigt, das Kopftuch runter gerissen und ins Gesicht geschlagen. Grund: Fremdenhass. Die Afghaninnen wurden leicht verletzt und mussten zur Behandlung ins Demminer Krankenhaus. Siehe auch den Nordkurierartikel dazu.

 

Am 20.9. wurde im Sky-Markt eine Demminerin, deren Partner einen Iraner ist, von einer der Frauen, die schon beim ersten Vorfall dabei war, im und vor dem Sky-Markt mit „Ausländerschlampe“ und weiterem beleidigt Später kam noch die Drohung: „Ich verprügele dich und deine Kinder.“ Siehe auch den Nordkurierartikel dazu.

 

Sonntag, 25.9. ist ein Gruppe von Syrer auf dem roten Fußballboltzplatz bei der Pestalozzi-Schule am Spielen. Zwei Autos mit Rechten fahren vollbesetzt vor und steigen aus. Einer geht auf einen Syrer zu, trägt dabei komische Sprüche vor und gibt dem Syrer einen Schlag in den Bauch. Dann sagt er, sie sollen hier verschwinden, Fußballspielen sei vorbei. Schon in der Zeit davor saßen die Deutschen öfter auf dem Platz beim Bier trinken und wurden dabei beobachtet, wie sie die Flaschen zerstört und die Scherben auf dem Platz verteilt haben, um das Fußballspielen zu stören.

 

Rassistische Pöbeleien sind leider Alltag in Demmin. Aus Gruppen heraus werden oft fremdenfeindliche Parolen ausgestoßen gegen Nicht-Deutsche, die an der Gruppe vorbei laufen. Deswegen trauen sich auch Frauen mit Migrationshintergrund nicht alleine auf die Straße.
Angefeuert werden die Rassisten_innen durch fremdenfeindlichen Sprüchen aus der Politik und sie fühlen sich motiviert von den Erfolgen der AfD. Doch Flüchtlinge aufnehmen ist ein Zeichen der Menschlichkeit. Auf der Flucht haben sie schon genug Schreckliches erlebt und brauchen unsere Hilfe. Wehren wir uns gegen die rassistische Hetze und fremdenfeindliche Gewalt.

 

Wichtig ist schon im Alltag gegen die Pöbeleien direkt den Mund auf zu machen. Denn wenn es da schon Widerspruch gibt, trauen sie sich weniger, noch aggressiver zu werden. Und falls irgendwer Übergriffe sieht hilft es oft, mit anderen zusammen dazwischen zu gehen um die Situation zu deeskalieren.

Kommt zur Kundgebung am 5.10.2016 um 18 Uhr auf dem Luisenplatz in Demmin!

Kein Platz für Rassismus und Gewalt!
Kein Platz für Rassismus und Gewalt!
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Mecklenburg-Vorpommern: Zwei Afghaninnen geschlagen und beleidigt https://indyhro.blackblogs.org/2016/08/30/mecklenburg-vorpommern-zwei-afghaninnen-geschlagen-und-beleidigt/ Tue, 30 Aug 2016 15:03:13 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=1968 Continue reading Mecklenburg-Vorpommern: Zwei Afghaninnen geschlagen und beleidigt]]> Offenbar aus fremdenfeindlichen Motiven sind zwei Frauen und ein Mann in Demmin auf Asylbewerberinnen losgegangen. Der Staatsschutz ermittelt.

 

Drei Tatverdächtigen sollen zwei Frauen im Alter von 58 und 28 Jahren, die aus Afghanistan kommen, auf der Straße beleidigt und ins Gesicht geschlagen haben. Auf die Frage nach dem Grund für ihren Angriff hätten sie angegeben, keine Ausländer zu mögen, teilte die Polizei in Neubrandenburg mit. Der Angriff hatte sich am Montagnachmittag ereignet.

 

Die Frauen wurden leicht verletzt und im Krankenhaus behandelt. Die Täter, zwei Frauen im Alter von 26 und 34 Jahren sowie ein 37-jähriger Mann, sollen stark alkoholisiert gewesen sein.

 

Sie sind der Polizei bereits durch andere Delikte bekannt. Gegen die jüngste Angreiferin lag sogar ein Haftbefehl vor, der sofort vollstreckt wurde. Die beiden anderen Täter wurden vorläufig festgenommen, der polizeiliche Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.

 

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Demmin – Ein deutscher Opfermythos der Straße und der Wissenschaft https://indyhro.blackblogs.org/2016/05/10/demmin-ein-deutscher-opfermythos-der-strase-und-der-wissenschaft/ Tue, 10 May 2016 12:14:55 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=1966 Continue reading Demmin – Ein deutscher Opfermythos der Straße und der Wissenschaft]]> In ihrem aktuellen Text kommentiert die Studierenden-Gruppe ‚Kritische Uni‘ die Ereignisse der letzten zwei Wochenenden. Dabei ordnen sie die 1. Mai in Schwerin und den alljährlichen „Ehrendienst“ in Demmin in den landes- und geschichtspolitischen Kontext ein.

 

Jedes Jahr Demmin

 
Seit 2006 treffen sich Rechte am 8. Mai zum „Ehrendienst“. Hier gedenken sie den vermeintlich ungerechtfertigten Einzug der Roten Armee im Jahr 1945. Aufgefallen ist Demmin besonders durch den Massensuizid der Bewohner/innen. Heute ziehen Rechte mit Fackeln und andächtiger Musik durch die Stadt. Schon vor zwei Jahren kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Gegendemonstrant*innen und der Polizei. Dabei wurde ein Gegendemonstrant so stark verletzt, dass er ins künstliche Koma versetzt werden musste. Auch dieses Jahr musste wieder ein Gegendemonstrant ins Krankenhaus, weil er von der staatlicher Seite verletzt worden war.

Diskurs um Demmin

 
Demmin wird schon länger zum Schauplatz geschichtlicher Deutungsversuche. Dabei fällt auch Dr. Fred Mrotzek vom Historischen Institut der Universität Rostock auf. Er spricht im Zusammenhang des Massensuizids von einer „Massenhysterie“ der Bewohner/innen. Mit diesen  psychologischen Ausflügen gibt er eine Begründung, warum direkt vor Kriegsende die Demminer/innen nach ihren Mordanschlägen gegen die Rote Armee lieber gemeinsam in den „Volkstod“ als in die Hände des „Feindes“ gingen. Damit verschiebt er aktiv die Rolle der kriegsauslösenden Deutschen, die in Russland die Strategie der verbrannten Erde umsetzten, hin zu den von den Russen drangsalierten. Leon*a Schmidt dazu: „Wenn versucht wird wissenschaftlich zu belegen, dass die Deutschen die eigentlichen Opfer seien, bewegen wir uns in eine Richtung, in der wir in wenigen Jahren den 2. Weltkrieg nicht mehr begonnen haben.“

 

Verlängerter Arm: Polizei


Dass die Polizei angemeldete Demonstrationen begleitet und schützt, unabhängig davon, wer sie anmeldet, ist bekannt. In Mecklenburg-Vorpommern allerdings tritt sie seit Jahren stark gewalttätig gegenüber Demonstrant*innen auf, die sich rechten „Trauermärschen“ entgegenstellen. Dabei gehen sie über ihre Funktion des Schutzes der Demonstration weit hinaus. Das verletzen des Rechts auf Pressefreiheit ist hier noch das harmloseste Beispiel. Damit bezieht die ausführende Institution politisch Stellung. „Die Polizei muss sich hier die Frage stellen, ist sie ausführende Staatsgewalt oder politische Akteurin“, stellt Leon*a Schmidt fest. „Da sie tendenziell beides darstellt, wirft das ein beängstigendes Licht auf die (nord)deutschen Verhältnisse“, lässt sie* sich weiter zitieren.

Nächstes Jahr Demmin


Angesicht dessen, dass sich das Gebaren der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern in letzten Jahren nicht verändert hat, ist davon auszugehen, dass sich Demmin im nächsten Jahr wiederholen wird. Fred Mrotzek ist sich sicher: ein guter Demokrat müsse die Polizei mögen.

Quelle: http://kritischeunihro.blogsport.de/2016/05/10/demmin-ein-opfermythos-der-strasse-und-der-wissenschaft

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Pressemitteilung zum 8. Mai in Demmin https://indyhro.blackblogs.org/2016/05/10/pressemitteilung-zum-8-mai-in-demmin/ Tue, 10 May 2016 07:36:49 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=1963 Continue reading Pressemitteilung zum 8. Mai in Demmin]]> Pressemitteilung des Bündinis Greifswald Nazifrei

400 Menschen folgten dem Aufruf der antifaschistischen Bündnisse nach Demmin zum „Tag der Befreiung“ gegen den geschichtsrevisionistischen Aufmarsch der NPD. Zusammen mit diversen Mahnwachen und der Bündnisdemo von Demmin nazifrei standen gestern Nachmittag 800 Menschen auf vielfältige Weise für eine Gesellschaft ohne Rassismus und Nationalismus ein.

 

Seit neun Jahren halten die Neonazis in Demmin einen „Trauermarsch“ für die Demminer*innen ab, die sich am Ende des zweiten Weltkriegs das Leben nahmen und deuten so deutsche Kriegsschuld und Massenvernichtung zu einem Gedenken an die deutschen Opfer durch die Alliierten um.

 

Bei sonnigem Wetter ging die antifaschistische Demo mit leichter Verspätung am Bahnhof los und zog lautstark durch die Demminer Innenstadt. Am Rande der Demo verfolgten die Anwohner_innen interessiert aus ihren Fenstern geschichtliche und aktuelle Redebeiträge. So wurde u.a. die Nähe neurechter Bewegungen wie der AfD zur NPD thematisiert und ein solidarischer Umgang mit Geflüchteten gefordert.

 

Nach der Demo kam es in der Stadt zu zwei Blockadeversuchen auf der Strecke der Neonazidemo, die nach kurzer Zeit aufgelöst wurden.

Die gute Stimmung der Proteste wurde leider durch diverse Schikanen und Behinderungen von Seiten der Ordnungsbehörde und der Polizei getrübt. Mit einem Polizeiaufgebot von 700 Kräften wurden Teile der Stadt hermetisch abgeriegelt und durch geplant aggressives Verhalten der Beamt*innen das faschistische Trauerspiel ermöglicht.

 

Eine Person musste bei der Räumung einer friedlichen Sitzblockade nach unnötiger Gewaltanwendung aufgrund von Ohnmacht und einer Knorpelverletzung im Krankenhaus behandelt werden. Obwohl die Verletzungen eine direkte Folge der Räumung waren, bestreitet die Polizei jegliche Schuld. Hier zeigen sich Parallelen zum 1. Mai in Schwerin. Dort wurde eine Person von Beamten bewusstlos geschlagen, die Polizei wiederum bestritt beteiligt gewesen zu sein.

 

Im Stadtgebiet kam es immer wieder zu unbegründeten Einsätzen von Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Gegendemonstrant_innen. Auch behinderte die Polizei Sanitäter_innen bei Hilfeleistungen und ließ diese nicht zu Verletzten vor.

 

„Wir finden die Entwicklung hin zu einer zunehmenden Gewaltausübung der Polizeikräfte auch in harmlosen Situationen besorgniserregend.“, stellt Bündnissprecherin Cindy Rewohlt fest. „Zudem kritisieren wir den Umgang der Polizei mit Pressevertreter_innen. Wir müssen vermehrt Grundrechtsverletzungen beobachten, die sich die Polizei herausnimmt ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.“ . So wurde ein Fotograf am Rande der antifaschistischen Demo unter fadenscheinigen Begründungen aufgehalten und aufgefordert seine Bilder zu löschen. Weiterhin verwiesen die Polizeikräfte Journalist_innen von der NPD-Demo.

 

„Wir verurteilen das Verhalten der Polizei und bedanken uns bei allen, die heute mit uns gegen den NPD-Aufmarsch auf die Straße gegangen sind.“, so Cindy Rewohlt.

 

In Greifswald kam es, wie schon im letzten Jahr, im Vorfeld zu einer Auseinandersetzung zwischen Uni und Studierendenschaft. Die Student_innen der Greifswalder Universität wollten einen Bus zu den Gegenprotesten fördern, das Justiziariat beanstandete den Antrag als ausserhalb des hochschulpolitischen Auftrags. Bündnissprecherin Rewohlt kritisiert: „Es wird deutlich wie die Situation an der Greifswalder Universität ist, wo bekennende Neonazis promovieren können und ein AfD Politiker seine rechte Hetze verbreiten kann, aber eine klare Positionierung der Studierenden gegen Rechts unterbunden wird.“

Greifswald Nazifrei
Greifswald Nazifrei
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