Christian Boldt bewegte sich viele Jahre durch die Graffiti-Szene, ohne politisch auffällig zu werden. Teilweise versuchte er sich an legalen Werken unter dem Pseudonym „Eksil“ (bzw. „Exil“) oder „Kante“. Im illegalen Bereich sprühte er früher Fask, inzwischen verwendet er das Pseudonym „LUFD“ (bzw. „LUFT“). An vielen Wänden in Schwerin und zuletzt auch in Rostock sprühte er bereits seinen Namen. Als würde dies nicht im Widerspruch zu seiner Law-and-Oder-Partei stehen.
Inzwischen wohnt er in Rostock in der schlagenden Burschenschaft Redaria-Allemannia. Diese verfügt über eine große Nähe zur AfD. Sein Entschluss, für diese Partei zu kandidieren, schien hier gefestigt worden zu sein. Kontakte zur AfD scheint es aber bereits zu seinen Zeiten in Schwerin gegeben zu haben. Zur OB-Wahl in Schwerin 2023 schaffte es der AfD-Kandidat Leif-Erik Holm in die Stichwahl. Kurz vorher tauchten Plakate auf, die per Graffiti für ihn warben. Aufgrund des Styles liegt die Vermutung nahe, dass Boldt auch hier der „Künstler“ war.
Nazis raus aus unserer Szene!
Bilder:
1: Christian Boldt
2: Boldt beim Sprühen
3: Gesprühtes Wahlplakat für die AfD
4: Bild von Boldt an einem Stromkasten
5: Bild von Boldt an einer Mauer
Webadresse: http://www
Am 8. und 9. September 2023 veranstaltet die Band Feine Sahne Fischfilet (FSF) in Jarmen ihr Festival und gibt sich damit zum ersten Mal selbst wieder eine große Bühne in Mecklenburg-Vorpommern. Das Wasted in Jarmen findet statt, obwohl seit Mai 2022 Betroffene Jan Gorkow/“Monchi“ öffentlich mit Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt konfrontiert haben. Es findet auch statt, nachdem anonyme kritische Stimmen mit Repression eingeschüchtert und zum Schweigen gebracht wurden. Allen Betroffenen von sexualisierter Gewalt und ihren Support-Strukturen gilt unsere volle Solidarität.
*Keine selbst hingestellte oder sonst wie verschaffte Bühne für Täter*
Das Wasted in Jarmen Festival ist ein weiterer Ausdruck davon, dass die Band z.B. mit dem Erscheinen ihres neuen Albums 2023 schnell wieder zum „business as usual“ übergegangen ist. Als wäre nie etwas passiert, stellen FSF auch mit dem Festival nun Musikkonsum über eine (angekündigte) ernsthafte Aufarbeitung der Vorwürfe. Abseits der Veranstaltung versucht sich die Band fleißig daran, Protest zu ihrem Umgang mit den Vorwürfen zum Schweigen zu bringen. Kritische Beiträge in sozialen Medien werden gelöscht und kritische Profile blockiert. Der Eindruck wird erweckt, es gäbe keine Kritik (mehr).
Die Band inszeniert sich in Interviews ausgerechnet selbst immer wieder als Betroffene. Das ist nicht nur angesichts offensichtlicher Machtgefälle widerlich. Für diese Selbstinszenierung hat sie reichlich helfende Hände. So wurden FSF von allgemeinen Medien bis Punkmagazinen hofiert, zu TV-Shows eingeladen oder in einem NDR-Beitrag kürzlich auch ernsthaft noch mal als Stimme der Linken ausgegeben.
Ihre Strategie veröffentlichte Vorwürfe unsichtbar zu machen, darf nicht gelingen und Diskussionen zum Umgang mit übergriffigem Verhalten müssen geführt werden.
*“Ich hab mich noch nie so scheiße benommen…“ – Täter-Betroffenen Umkehr, Repression und silencing*
FSF stilisieren sich überzeugend und perfide als Opfer (wir sagen nur „Abgekaute Fingernagel-Rhetorik“). Sie haben es somit geschafft, die Betroffenen und ihre Vorwürfe schnell wieder unsichtbar zu machen. Sie übergehen diese und verletzen sie somit teilweise erneut. Sie stellen außerdem feministische Interventionen als angeblich politisch feindliche Kampagne dar. Dabei setzen sie die Veröffentlichung der Vorwürfe sexueller Gewalt gar mit Methoden von Neonazis gleich – „Wir werden ja nicht das erste Mal angefeindet. Wir sind den Hass gewohnt“ oder „Für mich ist was gegen Nazis zu machen nicht, mal im Internet einen Kommentar zu schreiben. Ich weiß, was Hass ist. Und dadurch ist man bis zu einem gewissen Grad gestählt“ (OX Interview 2023).
Die Mitleid erheischenden und populistischen Aussagen von Monchi – „Für viele Leute ist es gerade so, als ob wir Lepra hätten“ (aus dem gleichen Interview) – deckt sich dabei nicht mit der Realität vieler wohlwollender Berichte, Einladungen und bookings für Feine Sahne Fischfilet, in denen sie diese Aussagen verbreiten konnten und können. Überwiegend männliche Bands reichen FSF die Hand, treten mit ihnen auf und versagen damit Unterstützung den Betroffenen. Fans besuchen weiter unkritisch Konzerte. Medien klammern abgehaltene feministische Proteste in Berlin, Dresden und Hamburg aus. (Nicht nur) Männer aus ihrem Umfeld feiern FSF weiter ab, arbeiten mit ihnen zusammen, halten zu ihnen.
Wir nennen das Täterschutz. Und wir finden euer bequemes bis profitables Ausblenden sexueller Gewalt beschissen.
Dass die Band sich nicht mal für Feminismus-Neonazi-Vergleiche zu schade ist, ist lächerlich, aber auch gefährlich. Sie tut damit so, als hätten Stimmen von Betroffenen sexueller Gewalt keine Berechtigung laut zu sein, als wären sie moralisch verwerflich und mit Tätern faschistischer Gewalt vergleichbar. Das ist eine unfassbare Umkehr der offensichtlichen, tatsächlich bestehenden und ausgenutzten Machtgefälle, welche die Betroffenen treffen, wie der Bekanntheitsstatus der Band, patriarchaler Rückhalt von Fans und Umfeld und vor allem auch Druck durch Geldressourcen. Es ist ein komplett beklopptes shaming – antifeministisch, geschichtsrevisionistisch und wasted in Täter(selbst)schutz. Es macht feministische Gruppen (noch mehr) zum Ziel maskulinistischer Anfeindung und das rechte Feindbild der „Feminazis“ auch in der (Pseudo-)Linken anschlussfähig.
*“Und dann wurde das offline genommen“ – wie die Band kritische Stimmen zum Schweigen gebracht hat und so tut, als wäre sie es nicht gewesen.*
Es ist bekannt und zum Glück auch öffentlich kritisch begleitet worden, wie nach den Vorwürfen gegen Monchi Gruppen unter Androhung einer hohen zu zahlenden Geldsumme zum Schweigen gebracht wurden. Diese konnten so öffentlich keine Kritik am Umgang der Band bezüglich der Vorwürfe mehr äußern oder Kosequenzen und Aufklärung einfordern. Kurios ist die Schuldabwehr der Band zu den gelöschten Kanälen von Niemand Muss Täter Sein. Man habe nach fünf Monaten durchaus die Löschung von „Posts“ bei „Meta beantragt“ (OX), aber selbst keine rechtlichen Schritte wegen Verleumdung auf den Weg gebracht. Die entsprechenden Formulierungen in Interviews sind auffällig im Passiv formuiert. So heißt es „Und dann wurde das offline genommen“, „ein Gericht hat…“. Die Band übernimmt keine Verantwortung dafür, dass sie selbst die juristisch erzwungene Sperrung forciert hat. FSF tun so, als gäbe es irgendwelche Geister, die auf einen Knopf gedrückt hätten. Oder vielleicht war es ja auch nur der putzige Wasted In Jarmen-Biber?
Diese Wege der Einschüchterung haben System und sind nicht das erste Mal ausgeschöpft worden. Ein Luke Mockridge kann sie ebenso anwenden wie ein Till Lindemann oder ein Monchi. Nicht bei allen ist das öffentliche Interesse an Aufklärung so groß, dass alle Druckmittel sichtbar werden.
*Wie Täter sexualisierter Gewalt von Gesetz und männlich geprägten Gerichten profitieren*
Feine Sahne Fischfilet konnten sich aufs Gericht verlassen. Mittlerweile halfen ihnen auch noch Cops und Fans, die zusammen bei einem Konzert ein kritisches Banner abgenommen haben. Was Gerichte und sexualisierte Gewalt angeht, ist vielen bewusst, dass sich gerade Betroffene von sexualisierter Gewalt auf keine gerechte Rechtsprechung verlassen können. Das Beweisen von erlittenen Übergriffen bleibt, auch nach der Reform des Sexualstrafrechts in Deutschland und nicht nur hier, schwer. Der Gang durch die maskulinistische Beweisaufnahme-Institution Polizei ist oft erniedrigend und retraumatisierend. Das Strafrecht an sich ist aus einer linken Perspektive ein denkbar schlechter Gradmesser für problematische, diskussionswürdige und übergriffige Handlungen. Die Berufung auf den Rechtsstaat, auch durch Fans, als Gradmesser für den Wahrheitsgehalt der erhobenen Vorwürfe liegt fern ab jeglicher linker Praxis.
Auch weil Betroffene sexualisierter Gewalt weit bis in linke Solidarstrukturen nicht ausreichend unterstützt wurden, hat sich im letzten Jahr die Lila Hilfe gegründet. Patriarchale Machtgefälle hatten auch hier eine gerechte Verteilung finanzieller Mittel beim Umgang mit Übergriffen (für Anwält*innen, Therapie usw.) lange verhindert.
*Folgen von Repression für Betroffene und wie wir sie durchbrechen*
Das Silencing von Feine Sahne Fischfilet gegen Betroffene sexualisierter Gewalt und ihre Support-Strukturen unter dem Einsatz von „Ordnungshütern“ ist in Teilen schon aufgegangen. Lösch/Blockier-Aktionen, Unterlassungsaufforderungen und Verleumdungsvorwürfe mit massivem Gelddruck, aber auch viele Täter-Opfer-Umkehr-Aussagen in Interviews zeigen ihre Wirkung. All diese Mittel der Einschüchterung und des aktiven Wegdrängens von Kritik aus der Öffentlichkeit haben auch die öffentliche Diskussion bereits beeinflusst.
Kritische Diskussionen unterbinden, Vorwürfe unsichtbar machen oder sogar ihre Berechtigung in Frage stellen – dieser Umgang ist auch immer Signal an Betroffene, sich zwei Mal zu überlegen, ob sie über Erlebtes öffentlich sprechen. Es macht Angst statt zu empowern.
Darum lassen wir FSF damit nicht durchkommen. Nicht mit dem Druck, den sie auf Betroffene und kritische Stimmen ausüben, nicht mit ihrem (gar nicht mal so geschickt) verpackten Antifeminismus, nicht mit ihrem Weiter-wie-immer.
Wir bleiben solidarisch, laut und feministisch. Wir stellen uns hinter und neben alle Betroffenen.
Wir verstehen ihr Bedürfnis, anonym zu bleiben und kreiden ihnen dies nicht an. Im Antifaschismus erkennen wir Anonymsein als politisches Grundprinzip und notwendigen Schutz an. Wir wählen dieses Prinzip für uns selbst, weil wir nach den vielen und andauernden Repressionen von FSF keinen Bock haben, in ihr Visier zu geraten. Wir finden entsetzlich, was das bevorstehende „Wasted in Jarmen“ für Betroffene ausstrahlt.
Musikkonsum ist nicht wichtiger als die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt.
egen Täterschutz und unsolidarische Auftritts- und Besuchspolitik!
Den Betroffenen alle Räume, sich Gehör zu verschaffen.
Wir stehen an eurer Seite.
Fight Sexualised Violence!
Nachtrag: Betroffene finden Support bei den Aktivist*innen vom Feministsoli https://femsolihro.wordpress.com
Webadresse: http://www
Die Zukunftswerkstatt Community Media 2019 #zwcm2019 ging am Sonntag in Rostock zu Ende. Das dort ansässige Freie Radio LOHRO richtete den Bundeskongress der Freien Radios #bfr in diesem Jahr aus. Etwa 150 Radiobegeisterte aus dem gesamten Bundesgebiet kamen dafür in die Hansestadt. In Panels, Workshops und Diskussionsrunden besprachen sie nahezu alle Themen, die freien Radiomachenden derzeitig unter den Nägeln brennen.
Die thematische Bandbreite reichte von Themen reichte vom Aufbau von Mediatheken bis hin zur Vernetzungsarbeit von feministischen, inklusiven, Kinder-, Jugend- und Refugee-Radioprojekten. Neben den inhaltichen Auseinandersetzungen gab es eine Reihe von technischen Angeboten wie Synthesizer- und Jingle-Workshops, die direkt in die Praxis führten.
In der Mitgliederversammlung am Samstag wurde ein neuer Vorstand gewählt und das neue Projekt Radio Woltersdorf aus dem Landkreis Oderspree in Brandenburg offiziell als Mitglied in den Bundesverband Freier Radios aufgenommen.
Derzeitig gründen sich neue Freie Radios im sächsischen Zittau, in Neuruppin und in Brandenburg an der Havel.
Austragungsort des Kongresses war das Rostocker Kulturzentrum FRIEDA 23, das Heimat vieler Kultur- und Medieninitiativen in Rostock ist. Eine davon ist Radio LOHRO. Im Rahmen der #zwcm2019 gab es ein Konzert der Band Fishermans Wife und eine LOHRO-Party im Rostocker Bunker in der Neptunallee.
Neben Radio Dreyeckland erklärte sich coloRadio Dresden bereit, den nächsten Bundeskongress auszutragen. Darüber wird in den nächsten Wochen entschieden. Weiterhin bot sich coloRadio als Gastgeber an für das Gemeinschaftsprogramm der Freien Radios zum Internationalen Frauentag am 08. März 2020.
Webadresse: https://www.community-media.net/
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Das Erstaufnahmelager Nostorf-Horst ist für Geflüchtete ein lebensfeindlicher Ort. Eingerahmt von Wald, vier Kilometer entfernt von den nächsten Einkaufsmöglichkeiten, müssen dort Menschen zwangsweise drei, vier Monate, ja manchmal mehr als ein Jahr in Tatenlosigkeit und in einem angstvollen Wartezustand leben. Die Menschen werden mit ihrer traumatischen Vergangenheit alleingelassen. Es gibt kaum Kontaktmöglichkeiten und Begegnungen zur lokalen Bevölkerung. Essen wird zentral geliefert, selbst zu kochen ist nicht erlaubt. Die medizinische Versorgung ist völlig unzureichend, genauso wie Angebote für Kinder insbesondere die aus Mecklenburg-Vorpommern zugewiesenen Kinder können nicht einmal zur Schule gehen und verlieren so wertvolle Lebenszeit. Es herrschen Dauerlärm, erzwungene Untätigkeit und Langeweile, eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten… und immer wieder die große Angst, nachts unbemerkt abgeschoben und in erneute Unsicherheit außer Landes gebracht zu werden. Und tatsächlich verschwinden die meisten, ohne etwas von der zivilgesellschaftlichen Willkommenskultur mitbekommen zu haben. Insbesondere für Kinder, Frauen und sexuelle Minderheiten gibt es keinen angemessenen Schutz. Viele Bewohner*innen empfinden ihre Situation dort wie in einem großen Freiluft-Gefängnis. Nostorf-Horst wird der zivilgesellschaftlichen Kontrolle von unabhängigen Unterstützungsstrukturen bewusst entzogen, für kritische NGOs besteht sogar Hausverbot. Sie können höchstens Beratung vor den Toren des Lagers durchführen, bei etwas größerem Andrang sogar nur im Freien, ohne Schutz vor Sonne oder Regen. Nostorf-Horst hat sich (in Kombination mit dem anderen Lager Stern Buchholz im Süden von Schwerin) zum Prototyp eines sogenannten Ankerzentrums entwickelt, wie es Bundesinnenminister Seehofer vorschwebt: Geflüchtete werden zu einer „Weltlosigkeit“ (Hannah Arendt) degradiert, indem man ihnen ihre Hoffnung auf Heimat, Zugehörigkeit, menschliche Gemeinschaft nimmt. Seit mehreren Jahren versuchen Organisationen, u.a. die Flüchtlingsräte von Hamburg und Mecklenburg Vorpommern, mit monatlichen Beratungen diese gewollte Isolation zu durchbrechen. Seit einigen Monaten gibt es monatliche Mahnwachen. Um weiter Aufmerksamkeit und Druck an diesem abgelegenen Ort aufzubauen, hat Lebenslaute auf dem Gelände musiziert.
Wir fordern Menschenwürde für Geflüchtete!
Das ist in Horst nicht möglich, daher:
Lager Horst auflösen! Menschenrechte verteidigen!
Bericht und mehr Infos unter: https://www.lebenslaute.net/?page_id=4578/#ticker
Webadresse: http://www.umbruch-bildarchiv.org
Vom 31.05. bis 09.06. befand sich die Rotzfreche Asphaltkultur auf „Antifraktour“ (Antifa-RAK-Tour) durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Das Ziel war es, soziale Missstände sichtbar zu machen, emanzipatorische Inhalte auf der Straße zu vermitteln und regionale Aktivist*Innen zu unterstützen.
Bei der „Rotzfrechen Asphaltkultur“ (kurz RAK) handelt es sich um ein Netzwerk aus anarchistischen und linken Straßenkünstler*Innen, das seit den 1970er Jahren besteht und auf kreative Art und Weise politische Inhalte in die Öffentlichkeit trägt. Die Vielfalt der RAK geht aus den unterschiedlichen Hintergründen der einzelnen Mitglieder hervor.
2018 gab es so eine Tour zum ersten Mal, damals durch Sachsen und Sachsen-Anhalt. Auf der diesjährigen Tour wurden Greifswald, Anklam, Usedom, Demmin, Wolgast, Neubrandenburg, Wittstock/Dosse, Schwerin und Rostock besucht. Die Aktionsformen reichten von Straßen-Performances über Kundgebungen bis zu Club-Konzerten und stießen auf viel positive Resonanz. Das Netzwerk will den öffentlichen Raum, auch in strukturschwachen Regionen, nicht dem neurechten Gedankengut überlassen.
Diese Tour hätte ohne die zahlreichen Unterstützenden nicht stattfinden können. Daher bedankt sich die RAK bei allen Beteiligten: Den Leuten, die bei der Crowdfunding-Kampagne gespendet haben; den Menschen, die uns als „Roadies“ zur Seite standen; den Projekten, die uns Unterkunft gewährt haben; der KüfA-Gruppe, die uns kulinarisch versorgt hat; dem Filmteam, das unsere Aktionen aufgezeichnet hat und eine Dokumentation erstellen will; den Menschen und Initiativen, die die Veranstaltungen und Kundgebungen vor Ort organisiert haben; und zu guter Letzt allen Menschen, die zu unseren Aktionen und Konzerten gekommen sind. Bleibt kämpferisch!
Diese Welt muss nicht bleiben, wie sie ist.
Die „Rotzfreche Asphaltkultur“ 2019
Webadresse: http://www.rak-treffen.de
Bei der „Rotzfrechen Asphaltkultur“ (kurz RAK) handelt es sich um ein Netzwerk aus anarchistischen und linken Straßenkünstler*Innen, das seit den 1970er Jahren besteht und auf kreative Art und Weise politische Inhalte in die Öffentlichkeit trägt. Die Vielfalt der RAK geht aus den unterschiedlichen Hintergründen der einzelnen Mitglieder hervor.
2018 gab es so eine Tour zum ersten Mal, damals durch Sachsen und Sachsen-Anhalt. Auf der diesjährigen Tour wurden bereits Greifswald, Anklam, Usedom, Demmin, Wolgast, Neubrandenburg und Wittstock/Dosse besucht. Die Aktionsformen reichten von Straßen-Performances über Kundgebungen bis zu Club-Konzerten und stießen auf viel positive Resonanz.
Die Tour geht noch weiter. Am Samstag wird es um 13 Uhr eine Kundgebung am Pfaffenteich Südufer in Schwerin geben, am Sonntag beginnt um 17 Uhr das Abschluss-Galakonzert im Peter-Weiß-Haus in Rostock. Das Netzwerk will den öffentlichen Raum auch in strukturschwachen Regionen nicht dem neurechten Gedankengut überlassen. Kommt vorbei!
Die „Rotzfreche Asphaltkultur“ 2019
Samstag, 06.06., 13 Uhr – Pfaffenteich Südufer, Schwerin
Sonntag, 07.06., 17 Uhr – Peter-Weiss-Haus, Rostock
Webadresse: http://www.rak-treffen.de
Das Jahr 2018 war ein schlechtes Jahr für alternative und
gemeinschaftliche Wohnformen in Rostock. Im Sommer mussten die
Bewohner_innen der Niklotstraße 7 ausziehen und Ende November sind die
Bewohner_innen der Budhilde in der Budapester Straße 35 dazu gezwungen
ihr Zuhause verlassen. Auch der awiro e.V. muss momentan für den Erhalt
und die Übernahme seines Hauses kämpfen. Doch nicht nur alternative
Wohnformen sind von Verdrängung aus den innerstädtischen Vierteln
betroffen, sondern Wohnungsknappheit und steigende Mieten sind Probleme,
die uns nahezu alle betreffen. Um in bestimmten Stadtteilen eine
bezahlbare Wohnung zu finden, braucht es mittlerweile mehr als nur Glück
– andernfalls bleibt für Viele oft nur das Wohnen am Rande der Stadt.
Wohnen wird mehr und mehr zur Sozialen Frage. Die steigende
Mietbelastung trifft insbesondere Menschen mit geringem Einkommen,
darunter vor allem alleinerziehende Frauen und Menschen mit Migrations-
oder Fluchthintergrund. Aktuelle Studien belegen, dass in keiner anderen
deutschen Großstadt die Stadtteile so stark nach dem Einkommen
aufgeteilt sind, wie in Rostock. Dass das Grundrecht auf Wohnen von
finanziellen Möglichkeiten abhängt, folgt dabei keiner Gesetzmäßigkeit,
sondern ist das Resultat von politischen Entscheidungen. Die Konsequenz
ist eine über Jahre zementierte soziale Spaltung unserer
Stadtgesellschaft. Mit Blick auf die kommenden Kommunalwahlen 2019 und
den von der Stadt angestoßenen Prozess zur Entwicklung des sogenannten
„Zukunftsplans 2035“, ist es an der Zeit gemeinsam klare Positionen zur
Rostocker Stadtentwicklung zu beziehen!
Daher fordern wir:
Um unsere Kritik und Forderungen kreativ und lautstark in die
Stadtgesellschaft zu tragen, wollen wir mittels eines mobilen
Wohnzimmers mit allen Menschen, die von steigenden Mieten, Wohnungsnot,
diskriminierender Wohnraumvergabe oder Verdrängung betroffen sind,
solidarisch auf die Straße gehen. Wir wollen nicht weiter schweigend
bloß dabei zusehen wie unsere Stadt allein durch Profitinteressen
umgestaltet wird.
Starten werden wir am 24.11.2018 um 12.00 Uhr vor der Budhilde
(Budapesterstr. 35) in der KTV.
Mehr Infos unter:
https://www.facebook.com/events/261874294519844/
www.budhilde.blogsport.de
oder schreibt uns: [email protected]
Webadresse: http://www
Am 22.09 will die rassistische AFD durch die Rostocker Innenstadt laufen um ihre menschenverachtende Propaganda zu verbreiten. Wir werden dies nicht zulassen und den AFD-Aufmarsch verhindern.
Bereits fünfmal ist die AfD in Rostock in diesem Jahr aufmarschiert. Im März und April startete sie ihre Serie im Stadtteil Evershagen. Im Mai und Juni zog sie dann durch das Viertel Lütten Klein und Anfang August hielt sie eine Kundgebung im Ostseebad Warnemünde ab. Nun hat sich der rassistische Mob das nächste Ziel ausgewählt und will durch die Innenstadt laufen. Diesmal ist unter anderem Björn Höcke als Redner angekündigt.
Deswegen verteilten wir bei dem Konzert Flyer und infomierten die Gäste über die Gegenproteste.
Wir danken der Band das wir ihre Bühne nutzen durften.
Gemeinsam am 22.09 die AFD stoppen.
Kommt zur auch zur Antifa-Demonstration gegen rechte Strukturen am 21.09! Los geht es um 18 Uhr auf dem Margaretenplatz in Rostock.
https://de.indymedia.org/node/24000
Antifa heißt ANGRIFF
FCK AFD
Bleibt informiert! Infos unter rostock.blackblogs.org und #hro2209
https://de.indymedia.org/node/24097
https://de.indymedia.org/node/23869
Am 8. September feierte die Punk-Band Dritte Wahl ihren dreißigsten Geburtstag mit hunderten Gästen im IGA-Park.
Wir nutzten dieses Event um Werbung für die Gegenproteste am 22.09 zu machen.
Am 22.09 will die rassistische AFD durch die Rostocker Innenstadt laufen um ihre menschenverachtende Propaganda zu verbreiten. Wir werden dies nicht zulassen und den AFD-Aufmarsch verhindern.
Bereits fünfmal ist die AfD in Rostock in diesem Jahr aufmarschiert. Im März und April startete sie ihre Serie im Stadtteil Evershagen. Im Mai und Juni zog sie dann durch das Viertel Lütten Klein und Anfang August hielt sie eine Kundgebung im Ostseebad Warnemünde ab. Nun hat sich der rassistische Mob das nächste Ziel ausgewählt und will durch die Innenstadt laufen. Diesmal ist unter anderem Björn Höcke als Redner angekündigt.
Deswegen verteilten wir bei dem Konzert Flyer und infomierten die Gäste über die Gegenproteste.
Wir danken der Band das wir ihre Bühne nutzen durften.
Gemeinsam am 22.09 die AFD stoppen.
Kommt zur auch zur Antifa-Demonstration gegen rechte Strukturen am 21.09! Los geht es um 18 Uhr auf dem Margaretenplatz in Rostock.
https://de.indymedia.org/node/24000
Antifa heißt ANGRIFF
FCK AFD
Bleibt informiert! Infos unter rostock.blackblogs.org und #hro2209
https://de.indymedia.org/node/24097
https://de.indymedia.org/node/23869
Webadresse: https://rostock.blackblogs.org/
Wie ist es dazu gekommen?
Laut Durchsuchungsbeschluss der Polizei steht die Durchsuchung in Verbindung mit einem Vorfall am 10.06.2018 vor dem Haus des IkuWo e.V. . Dabei soll einem katholischen Verbindungsstudenten eine Schärpe gewaltsam entwendet worden sein. Laut Zeug*innenaussagen sollen die Täter*innen ins IKuWo geflüchtet sein. Die daraufhin verständigte Polizei versuchte in das Haus einzudringen, es wurden ihnen aber mit Verweis auf die Rechtslage der Zutritt verwehrt. Im Gespräch mit der Polizei wurde seitens des IKuWo argumentiert, dass kein Durchsuchungsbeschluss vorlag und auch die ins Feld geführte „Gefahr im Verzug“ nicht mehr zutreffend war, da bereits einige Zeit vergangen war und es eine hohe Fluktuation des Publikums gab. Da die Polizei dem offensichtlich nichts entgegen zu setzen hatte, zog sie unverrichteter Dinge ab.
Stimmungsmache gegen das Haus
In ihrer daraufhin veröffentlichten Pressemitteilung fantasierte die Polizei einen gewaltbereiten Mob herbei, der sie am Betreten des Hauses gehindert hätte. Trotz der Gegendarstellung des IKuWos greifen Pressevertreter*innen immer wieder diese Fehlinformationen auf. Dankbar für diese Vorlage nutzen Rechtspolulist*innen und konservative law and order-Poliker*innen die Berichterstattung für ihre Hetzkampagne gegen das IKuWo und ihre Agenda der Zerschlagung linker Strukturen in M-V.
Dieses Ereignis reiht sich ein in eine bundesweite Welle von Hausdurchsuchungen (4.7.18: Wohnungen der „Zwiebelfreunde“ und 5.7.18: „Langer August“ in Dortmund) und damit der Repression gegen linke Strukturen. Oft sind es fadenscheinige Argumente, die Behörden und Polizei anführen, um Ermittlungen gegen linke Projekte zu führen und sie auszuleuchten. Konservative und rechte Politiker*innen warfen der Polizei wiederholt ein zu lasches Vorgehen am besagten Abend vor. Es drängt sich das Bild auf, dass die Hausdurchsuchung primär den Zweck hatte die Polizei wieder ins rechte Licht zu rücken, und nicht den, konkrete Ermittlungserfolge zu erzielen.
Solidarität gegen Repression
Erfreulicherweise solidarisieren sich viele Projekte und Menschen auch außerhalb linker Kreise mit dem IKuWo. Dennoch ist die Situation angespannt und wird wohl noch eine Weile unsere Aufmerksamkeit brauchen. Haltet eure Ohren und Augen offen was in Greifswald passiert, achtet auf Ankündigungen und unterstützt wo ihr könnt.
Getroffen hat es das IKuWo – Gemeint sind wir alle!
Linke Freiräume verteidigen!
Webadresse: http://www
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Zum einen kritisieren wir die unsolidarische Gewinnmaximierungspolitik des Peter-Weiss-Haus. Wir begrüßenden ausschließlich veganen Mittags- und Abendtisch des Hauses, im Gegensatz dazu ist es für uns unhaltbar, dass im Freigarten tote Tiere konsumiert werden und damit Leid und Ausbeutung zur kapitalistischen Gewinnoptimierung verwertet werden. Uns kommt jedes mal die Kotze sowie auch Tränen hoch, wenn wir den Freigarten betreten und dieser nach verkohltem Fleisch stinkt. Leider jedoch können sich viele die Alternative des veganen Mittags- und Abendangebot aufgrund der teuren Preispolitik nicht leisten. Finanzlöcher durch Entsolidarisierung mit linksradikalen Gruppen und Individuen stopfen zu wollen, wie es auch durch z.B. geforderte Raummieten umgesetzt wird, welche sich -oftmals autonome- Gruppen ebenso nicht leisten können und höchstens nach Offenlegung der Gruppe eine Raumnutzung gestattet wird, sehen wir als fatale Entscheidung an. So mussten wir auch feststellen, dass das PWH Gruppen, die dort Veranstaltungen machen wollten, absagt bzw. ihnen nicht gestattet mit ihrem Namen/Logo zu werben. Dies wird mit der Beobachtung durch Repressionsbehörden begründet. Für uns ist das nicht hinnehmbar – dies ist ein faktisches Verbot für Gruppen, die dem kapitalistischen Staat und seinen Strukturen entschlossen entgegenstehen, im PWH Veranstaltungen zu machen. Die Zielgruppe dieses Ortes sind scheinbar nicht mehr wir. Hierdurch entsolidarisiert sich das PWH mit aktiven Gruppen, aus Angst staatliche Förderung zu verlieren oder negative Presse zu kassieren. Eine Zusammenarbeit mit den staatlichen Strukturen und dem repressiven Gewaltmonopol ist dem PWH lieber, als emanzipatorische linksradikale Politik zu fahren oder eben zumindest zu supporten. Ebenfalls knickt das PWH damit vor AFD und anderen rechts- bis konservativen Bewegungen ein und spielt ihnen mehr noch in die Hände, denn eben diese Bewegungen fordern eine Distanzierung und einVerbot von linken Gruppen. Desweiteren zeigt sich das PWH neben seiner Finanzpolitik auch in der Veranstaltungsplanung und -ausführung als problematisch (17.3. Auftritt von frauen*feindlichen Mackern, 8.6. rassitisische „Indianer“-Party) und die Kritik darüber häuft sich – vorwiegend über Facebook und Emails, jedoch gab es bisher keine öffentliche Reaktion seitens des Hauses. Doch darüberhinaus: wer von uns will schon zu Veranstaltungen gehen, auf der – in repressionsstaatlicher Manier – Ausweiskontrollen an der Tür praktiziert werden? Diese Weise der Umsetzung von Hausverboten empfinden wir als Anmaßung bezüglich des eigenen Sicherheitsbedürfnisses und deres unserer Kompliz*innen. Wer wann und wo ein- und ausgeht kann das PWH bzw. die dort aktive Türstruktur dem Verfassungsschutz überlassen, wenn es nicht zum direkten Handlanger des verhassten Systems werden will. Wir kritisieren dieses Vorgehen für ein sich linksalternativ nennendes Projekt scharf und wünschen uns eine emanzipatorische Lösung. Andere Projekte bekommen ihre ellenlange Hausverbotsliste auch ohne Personalienkontrolle umgesetzt. Das Peter-Weiss-Haus im Herzen der Rostocker KTV zeigt sich uns mehr und mehr als Mitspieler der Gentrifizierung als Konsequenz des immer agressiver wirkenden Kapitalismus. Es lässt sich an seinem Beispiel ein Strukturwandel im Projekt selbst, wie auch außerhalb erkennen, welches als Zielgruppe vorwiegend wohlhabendere Menschen mit Zugang zu Geld und Eigentum anzieht, ebenso wie es durch steigende Mieten und Yuppieschuppen in der ganzen KTV und Stadtmitte ausgedrückt wird. Linksalternative Räume tragen leider oftmals zur „Aufwertung“ von Stadtteilen im Sinne der kapitalistischen Verwertung bei und tragen daher eine explizite Verantwortung dieser Systematik aktiv etwas entgegenzusetzen und eben nicht der Verwertungslogik zu verfallen und kapitalistische Ausbeutung und Ausgrenzung zu befördern, wie es das PWH aktuell betreibt. Uns ist bewusst, dass sich das Peter-Weiss-Haus mit seinem Konzept der staatlichen Förderungen auf einem schmalen Grad zwischen emanzipatorischen Ideen, politischen Engagement und dem stetig steigenden Druck durch eben Gentrifizierung, rechter Propaganda, kapitalistischer Zwänge und dem immanenten Ausbau eines Polizei-und Überwachungsstaates bewegt und die Gefahr einst libertäre Ansätze zermürben zu lassen, ihm somit immanent ist. Diese Entwicklung zeigt sich aber auch an anderen Beispielen bundesweit. So wurden nach dem G20 in Hamburg schnell die Stimmen aus der Szene laut, welche sich aktiv mit dem mitlitanten Protest während des Gipfels entsolidarisierten und sich in sonst gewohnter Pressemanier von diesem distanzierten. Wie auch in einem Artikel französischer Kompliz*innen zu lesen ist, wird dies auch in anderen Kontexten an der hiesigen „Szene“ scharf kritisiert. Neben dem Entsolidarisieren mit eher militanteren Gruppen, was am Ende auch den Verlust von Kompliz*innen bedeutet, kann Mensch zunehmend ein Anbiedern an die kleinbürgerlichen Werte und Bündnisse entdecken. Diese Entwicklung ist höchst gefährlich. Unserer Meinung nach wird damit die Legitimität militanter Aktionsweisen oft untergraben und sich gleichzeitig mit dem -meist parteipolitisch geprägtem Aktionismus- begnügt. Auch dies zeigt in gewisser Weise einen Auswuchs der -oftmals als einzige Möglichkeit gesehenen- sich im legalen Spektrum bewegendenden angeblichen Freiraumpolitik. Legen wir unsere radikalen politischen Positionen in unseren eigenen Räumen ab, und fangen wir an immer mehr vermeintliche Kompromisslösungen anzuwenden, finden wir uns schnell in kapitalistischer Verwertungslogik, Spießbürgertum und Entsolidarisierung mit unseren Komplitz*innen wieder. Wir wollen damit nicht sagen, dass legitime und konstruktive Kritik an jeder Form von Aktivismus nicht wichtig und richtig ist. Das einseitige Aufschreien bei Sachbeschädigungen und die oft ausbleibende Kritik an -schon fast- konservativ bürgerlich wirkendem Protest, ist für uns allerdings eher ein Ausdruck der allgemeinen Verbürgerlichung. Anstelle einer Anpassung und dem Einknicken davor, braucht es solidarisch vernetzte Strukturen, um eine klare Antwort auf die politische und gesamtgesellschaftliche Entwicklung geben zu können und damit der Verunsicherung entschlossen entgegenzutreten. Lassen wir unsere Visionen einer besseren Welt für alle nicht an der Anpassung an die Gesamtscheisze scheitern! Uns interessiert nicht, was staatliche Institutionen von uns halten oder ob sie schlecht von uns sprechen, uns interessiert auch nicht, was eine faschistoide Partei will oder über uns verbreitet. Wir wollen auch kein Geld von jenen Strukturen, die wir ablehnen und abschaffen wollen. Uns interessieren solidarische Strukturen, die diesem Wahnsinn eine emanzipatorische Antwort entgegensetzen, anstatt ihn zu reproduzieren. ABC-A3
Webadresse: https://abcaaa.blackblogs.org
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