Vom 23.-25.August 2024 fanden in Greifswald anarchistische Tage statt. Radio Dreyeckland war in Mecklenburg-Vorpommern vor Ort und sprach mit Menschen die Workshops durchführten, die am Awareness-Stand von AwA* Menschen Support anboten, einer Besucherin und jemandem von der Orga-Crew. So ging es, neben zahlreichen anderen Themen bei den anarchistischen Tagen unter anderem, um Grundlagen sowie politische Theorie des Anarchismus, um die Gestaltung des Lebens ohne Lohnarbeit, um Anarch@feminismus, aber auch historische Rückblicke, wie jenen auf die „Schwarze Scharen“, die Widerstandsgruppen von anarchistischen und anarcho-syndikalistischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den letzten Jahren der Weimarer Republik, wurden angeboten.
Für das leibliche Wohl wurde vor, nach und während des vielen Inputs auch gesorgt. Zudem wurden Kinofilme, beispielsweise Einhundertvier gezeigt. Der Film macht anschaulich, wie quälend lange es dauert, 104 Personen von einem sinkenden Schlauchboot zu bergen.
Am letzten Veranstaltungstag fand von 10-18 Uhr eine Buchmesse mit über 10 Verlagen statt.
Die Collage kann hier angehört werden.
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Solidarische Grüße aus Rostock nach Greifswald,
am 19.7.18 wurden die Räumlichkeiten des IKUWO von der Staatsmacht und 100 seiner Helfer*innen durchsucht. Grund für diese repressive Maßnahme soll ein Vorfall am 10.6.18 gewesen sein, hier soll einem Verbindungsstudenten die Schärpe mit Hilfe von Gewalt abgenommen worden sein und die engagierten Antifaschist*innen in die offenen Projekträumen geflohen sein, wo zu dieser Zeit eine Party statt fand. Den anrückenden Cops wurde der Zutritt zu den Häusern selbstverständlich nicht gewährt.
Wir als Rostocker Antifaschist*innen begrüßen ein solches Handeln, welches rechten Akteur*innen Konsequenzen spüren lässt sowie das vorbildliche handeln der Menschen rund ums IKUWO ihre Räume auch vor unerlaubten Betretens durch die Cops zu schützen, auch auf die Gefahr hin Repression zu erfahren.
Leider ist diese Repression nun realität geworden aber seid euch gewiss so größer ihre Repression umso größer wird unsere Solidarität.
Wir rufen all unser Freund*innen und Genoss*innen auf, sich aktiv gegen die Repression zu stellen und nicht mit dem Staat oder seinen Handlanger*innen zu koperieren sondern ihnen unsere Wut und unseren Hass spüren zu lassen. Genauso wichtig ist es denen die von Repression betroffen sind unsere Solidarität zukommen zu lassen.
Kommt alle amSonntagden 29.07.2018 um 14 Uhr zum Greifswalder Marktplatz zur Demo und lasst eure Solidarität praktisch werden:
Gemeinsam für selbstbestimmte Freiräume
Gegen rechte Meinungsmache und die Kriminalisierung von linker Politik
Solidarität mit dem IKUWO und allen anderen von Repression betroffenen.
Grüße gehen auch raus an Nero der nun in Isolationshaft sitzt da er nicht mit diesem Staat kooperiert und allen anderen.
Rassistisch, sexistisch, ekelhaft – das ist die deutsche Burschenschaft!
Hate Burschis Love IKUWO
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Am heutigen Sonntag versammelten sich etwa 40 Aktivist_innen am Greifswalder Hafen zu einer Solidaritätsaktion mit der ZAD (Zone a défendre) in Notre Dame des Landes, Frankreich. Mit Transparenten mit Aufschriten wie „Für die Freiheit – für das Leben“, „Freiräume erkämpfen. ZAD Notre Dame des Landes verteidigen“ „ZAD partout“ (ZAD überall) und „Against your repression, politics and pigs. solidarity w/ danger zone ZAD“ zeigten die Demonstrant_innen am belebten Hafen ihren Protest.
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Solidarity with La ZAD
This sunday 40 activists gathered at the harbour of the small student town Greifswald, north-east germany, to show their solidarity with the ZAD in Notre dame des landes. They held banners saying „For the freedom – for the life“ „Fight for free spaces. Defend ZAD“ “ „Against your repression, politics and pigs. solidarity w/ danger zone ZAD“ and „ZAD partout“ (ZAD everywhere).
Greifswald, MV, Deutschland.
15.4.2018
Am heutigen Sonntag versammelten sich etwa 40 Aktivist_innen am Greifswalder Hafen zu einer Solidaritätsaktion mit der ZAD (Zone a défendre) in Notre Dame des Landes, Frankreich. Mit Transparenten mit Aufschriten wie „Für die Freiheit – für das Leben“, „Freiräume erkämpfen. ZAD Notre Dame des Landes verteidigen“ „ZAD partout“ (ZAD überall) und „Against your repression, politics and pigs. solidarity w/ danger zone ZAD“ zeigten die Demonstrant_innen am belebten Hafen ihren Protest.
Anlass war die versuchte Räumung des besetzten Gebietes der ZAD im Nordwesten Frankreichs mit 5000 Polizist_innen seit Montag früh. Das Gebiet wurde besetzt um den Bau eines Großflughafens zu verhindern. Dieses Ziel wurde nach Jahrzehnten des Kampfes im Januar 2018 erreicht, als die französische Regierung die endgültige Aufgabe des Flughafenprojektes bekannt gab. 30.000 feierten am 8. Februar diesen Erfolg, doch der Staat verkündete, dass nun der Kampf gegen die „Zone des Unrechts“ oberste Priorität haben werde. Obwohl es keine konkreten Pläne zur weiteren Nutzung und zum Naturschutz des Gebietes gibt wurde eine Räumungsfrist auf den 31.März festgesetzt. Mit den Jahren wurden in dem Gebiet 60 Wohnorte aufgebaut und hunderte von Hektar Land bewirtschaftet. Es existiert eine selbstverwaltete und autonome, lokale Ökonomie. Landwirtschaftliche, anarchistische kommunistische Projekte, Radio, Zeitung, Schule, Bibliothek, usw. versuchen auf diesem Gebiet eine solidarische Gesellschaft zu leben.
Bei dem Räumungsversuch wurden mehrere Häuser im Osten der ZAD brutal geräumt und abgerissen, Demonstrant_innen verletzt und Journalist_innen komplett von einer Berichterstattung abgehalten und mit Tränengas beschossen.
Die große Beteiligung an der Demonstration gegen die Räumung am Samstag zeigt erneut, dass der Protest mittlerweile von weiten Teilen der Bewegung auch außerhalb des radikalen Spektrums getragen wird. Am Sonntag zogen zahlreiche Demonstrant_innen zum „Tag der Rückeroberung der ZAD“ auf das Gelände, begleitet von Traktoren und Hängern beladen mit Holz und Baumaterial, und begannen sofort den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur. Zugleich wurden hunderte Holzstöcke in den Boden gepflanzt – ein bereits zuvor verwendetes Symbol etwas neu Erwachsendem, aber auch ein Symbol, dass die Bereitschaft zur Verteidigung der ZAD zeigt.
In 80 Städten hatte es noch am Montag spontane Demos gegeben, mit Auseinandersetzungen unter anderem in Nantes und Rennes. Teilweise wurden Rathäuser und Kreuzungen besetzt und blockiert. In vielen Städten weltweit gab es Solidaritätsbekundungen.
Die Aktivist_innen bitten um Geld und Sachspenden ( v.a. Baumaterial und Maschinen, ) fordern aber auch alle denen es möglich ist auf in die ZAD zu kommen und sich am Wiederaufbau zu beteiligen. Auch wenn die Polizeioperation offiziell am Donnerstag abend beendet sein sollte, kam es am Sonntag weiterhin zu (Gas)Angriffen der Polizei als Aktivist_innen und ehemalige Bewohner_innen der ZAD versuchten ihre Sachen aus den von der Polizei zerstörten Häusern zu bergen.
Spendenaufruf:
https://translate.googleusercontent.com/translate_c?depth=1&hl=en&ie=UTF…
Weitere Informationen auf deutsch:
https://de.indymedia.org/node/19966 – aktueller Bericht
https://zadinfo.noblogs.org/la-zad/was-ist-die-zad/ – Was ist die ZAD?
Auf französisch und english:
Webadresse: http://www
Stoppt die Folter durch den russischen Geheimdienst FSB! Lasst die Leute frei!
Unterstützt die Aktivist_innen mit Soliaktionen, sammelt Geld, druckt die Flyer und verteilt sie, schafft Öffentlichkeit!
In solidarity with the anarchists and antifascist who have been tortured and arrested in russia we protested in front of the court in Greifswald (North-east Germany) today, on the day of the (political) prisoners and the day of the presidental pseudo-election in russia. With two banner saying „freedom not troture (A)“ and „Stop torture of anarchist and antifascists in russia“ we want to send warm greetings to the affected and imprisoned activists, their friends and families.
You are not alone – all around the world there are people who stand behind you!
Stop torture by russian secret service FSB! Free the prisoners!
Support the acitivst with solidarity actions, collect money, print leaflets and spread them!
Hier die Pressemitteilung auf deutsch:
FSB foltert Antifaschisten: Repressionswelle vor den Präsidentschaftswahlen und der WM
07.02.2017 Russland. Der Inlandsgeheimdienst (FSB) will ein Netzwerk Terroristen ausfindig gemacht haben. Bereits im Oktober fanden Razzien bei Antifaschist_innen und Anarchist_innen in Penza (Russland) statt. Es wurden 6 Menschen unter dem Vorwurf der Bildung einer terroristischen Vereinigung verhaftet. Die letzte Welle von Festnahmen wurde im Januar 2018 in St. Petersburg gestartet. Es gibt allerdings keine Beweise dafür, dass es diese Gruppe wirklich gibt, außer den Geständnissen, die durch Androhung von Gewalt und unter Folter der Inhaftierten gewonnen wurden. Expert_innen werten dies als einen Versuch, einen Teil der außerparlamentarischen Opposition vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen im März und der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer einzuschüchtern und wegzusperren.
Am 23.01.2018 verschwand der Antifaschist Viktor Filinkov, als er auf dem Weg in die Ukraine war. Am Petersburger Flughafen wurde er vom Russischen Geheimdienst (FSB) verhaftet, entführt und stundenlang gefoltert. Erst nach zwei Tagen tauchte er mit einem Geständnis, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, wieder auf. Nun ist er in der Isolationshaft. Filinkovs Anwalt sagt, dass er noch nie zuvor so gravierende Schäden und Spuren der Folter gesehen habe.
Am 25.01.2017 verschwand der St. Petersburger Antifaschist Igor Shishkin. Auch er wurde vom FSB schwer misshandelt und anschließend nach denselben Anklagepunkten wie Filinkov verurteilt. Ihr gemeinsamer Freund Ilya Kapustin – professioneller Bergsteiger von Beruf -entging schwerwiegender Folter. Nachdem ihm gedroht wurde, ihm die Beine zu brechen, stimmte er zu als Zeuge zu fungieren. Der Gerichtsprozess verlief unter Ausschluss der Öffentlichkeit und Journalist_innen wurden nicht zugelassen.
Laut FSB soll das vermeintliche Terrornetzwerk Anschläge auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen und zur Fußball-WM geplant haben. Grund zu dieser Annahme war das gemeinsame Hobby der Freunde: Airsoft. Bei diesem in Ruslsand sehr populären und völlig legalen taktischen Geländesport, sollen sie sich das taktische Know-How angeeignet haben, so der Geheimdienst.
Freunde der Betroffenen rufen derweil zur Teilnahme an internationalen Kampganen zur Unterstützung der von Repression Betroffenen auf. In der sibirischen Stadt Tomsk werden seit dem 05. Februar Einzelkundgebungen vor dem Bürgermeisterhaus gehalten. Versammlungen mit mehr als drei Personen wurden ihnen nicht genehmigt. Gleichzeitig werden Kundgebungen der nationalistisch-patriotischen pro-Putin Organisation namens NOD (Nationale Befreiungsbewegung; russ.: Национально- освободительное движение), die für die Bestrafung der Betroffenen ist, erlaubt.
Mehr Infos auf deutsch:
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1077990.festnahmen-in-russland-wegen-terrorverdachts-antifaschisten-berichten-von-folter-durch-geheimdienst.html
https://jungle.world/artikel/2018/06/foltervorwuerfe-von-antifaschisten
https://avtonom.org/de/news/airsoft-der-pensaer-fall-des-terrorismus
Mehr Infos auf englisch:
https://avtonom.org/en/news/support-anarchist-and-antifa-prisoners-stpetersburg
https://avtonom.org/en/news/arrests-and-searches-regard-anarchists-and-antifascists-stpetersburg
https://avtonom.org/en/news/airsoft-penza-terrorism-case
https://www.youtube.com/watch?v=Z2DiUu2KYms – sehr aktuelles Interview mit Moskauer Unterstützer
Mehr Infos auf russisch:
https://www.novayagazeta.ru/articles/2018/02/02/75366-zvenya-odnoy-seti
http://tv2.today/News/V-tomske-otkazali-v-provedenii-piketa-antifashizm–ne-prestuplenie
https://zona.media/article/2018/01/30/terror-sizo
https://zona.media/article/2018/02/01/kacheli
https://vk.com/nod_spblo?w=wall-64024736_20467
Webadresse: /%20https%3A//avtonom.org/de/news/airsoft-der-pensaer-fall-des-terrorismus%20
Konkret auf der Agenda des G20 Gipfels steht die Förderung von Frauen. Dies suggeriert, dass die G20 ein Interesse daran hätten geschlechtsspezifische Unterdrückungsverhältnisse beseitigen zu wollen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die mehrheitlich männlichen Repräsentant*innen der G20 Staaten sind nicht daran interessiert eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen. Vielmehr versuchen sie mit dem Thema „Frauenförderung“ auch Frauen, Lesben, Trans* und Inter-Personen in das kapitalistische System zu integrieren und dies als angeblichen Schritt in Richtung Freiheit zu verkaufen.
Neben einer Kritik an den G20 aus queerfeministischer Perspektive werden die Vertreter_innen des Bündnisses über den aktuellen Stand der Proteste gegen den G20 und über ihre geplanten Aktionen berichten. Anschließend besteht die Möglichkeiten einer Diskussion über die Beteiligung an den verschiedenen Aktionen. Auch Busticket für einen Bus aus Greifswald zur Großdemo am 8. Juli können gekauft werden.
P.S.: Die Veranstaltung findet im Saal statt, Tischtennis kann im Anschluss ab 22 Uhr gespielt werden.
Im Rahmen des G20 Protests fand in Greifswald am 8.6. der Mobivortrag des „Welcome to hell“ Bündnisses statt, im Folgenden könnt ihr am 29.6. um 20 Uhr im Ikuwo einem Vortrag zu Versammlungsrecht und „Was tun wenn’s brennt“ lauschen.
Queer-Feminismus
Indem wir unsere Kämpfe als queer-feministisch bezeichnen, kritisieren wir das Patriarchat nicht nur als Herrschaft des „Männlichen“ über das „Weibliche“. Queer-Feminismus bedeutet für uns auch Widerstand gegen die mit dem Patriarchat verstrickten Unterdrückungsformen (wie Rassismus, Kapitalismus, Neoliberalismus, Homophobie, Transphobie, Körpernormierung) und den gewaltvollen Zwang sich in ein binäres (=zweigeteiltes) Geschlechtersystem einordnen zu müssen. Wir kämpfen für das Recht auf individuelle Selbstdefinition von Geschlecht und Sexualität. So lehnen wir auch eine biologische Begründung geschlechtsspezifischer Verhaltens- und Lebensweisen, Charaktereigenschaften und persönlicher Fähigkeiten ab. Diese werden ab dem Tag der Geburt anerzogen und erlernt und es liegt daher auch in unserer Macht diese zu verändern.
Queer-Feminismus heißt für uns: ein gutes Leben für alle erkämpfen!
FLTI*
FrauenLesben*, Trans* und Intersex*-Personen sind diejenigen, die besonders von patriarchalen Verhältnissen unterdrückt werden. Trans*-Personen leben eine andere Geschlechtsidentität, als die, die ihnen bei ihrer Geburt zugewiesen wurde. Im Gegensatz dazu verdeutlicht die Vorsilbe “cis”, dass eine Person (z.B. “cis-Mann”) die Geschlechtsidentität lebt, die ihr bei ihrer Geburt zugewiesen wurde. Intersex*-Personen sind Personen, deren Körper nicht den festgelegten binären Merkmalen von Geschlecht entspricht.
Das Sternchen steht für alle Personen, die sich keiner Kategorie zuordnen möchten und soll mehr Raum für Selbstdefinitionen lassen.
Gegen diese Abschottungsversuche der Mächtigen rufen autonome und antikapitalistische Gruppen dazu auf, Hamburg zu einem Ort und Ausrufezeichen des Widerstandes gegen die alten und neuen Autoritäten des Kapitalismus zu machen. Das Bündnis “Welcome to Hell” mobilisiert für den Donnerstagabend vor dem Gipfelwochenende zu einer internationalen antikapitalistischen Großdemonstration, um eine radikale Kritik gegen patriarchale und kapitalistische Zustände sichtbar zu machen und das aktionistische Startsignal für den Gipfelwiderstand zu geben. Am Freitag folgt der zentrale Aktionstag gegen den Gipfel, an dem verschiedene Bündnisse zu einem Sturm auf die Rote Zone rund um die Tagungsorte und zu Blockaden zentraler kapitalistischer Infrastruktur wie dem Hamburger Hafen mobilisieren. Zehntausende Aktivist_innen werden diesen Aufrufen folgen. Für den Samstag ist abschließend eine zentrale spektrenübergreifende Großdemonstration mit über 100.000 Teilnehmer_innen geplant, an der sich auch antikapitalistische Blöcke beteiligen werden.
Es wird der Stand der autonomen und antikapitalistischen Mobilisierung vorgestellt und ein Überblick zu den bisher geplanten Aktionen gegen den G20-Gipfel gegeben.
DONNERSTAG, 22. JUNI 2017
19.00 Uhr
Rostock, CAFÉ Median
Niklotstrasse 6
INFOS
https://g20tohell.blackblogs.org/
1. Ausgangssituation
Die nächste Großstadt ist mindestens 100 km entfernt. Wir befinden in Greifswald, 60 000 Einwohnende davon etwa ein Fünftel Studis. Am Wochenende erreichen uns Meldungen von einem Buttersäureangriff auf den Ort eines geplanten Punkkonzerts in Burg Stargrad und ein Angriff mit Moltowcocktails auf ein Jungendzentrum in Anklam.
Beide Städte verfügen über kaum weitere linke Infrastruktur und haben eine große gewaltbereite Naziszene. Es ist also nicht ohne weitere Planung möglich mal eben hinzufahren. Also entscheiden wir uns innerhalb unserer Freund*innenkreise die Idee einer Sponti zu verbreiten. Währenddessen wird am Marktplatz eine Kundgebung „Solidarität für Anklam und Burg Stargard“ angemeldet. Wir entschließen uns da mal vorbei zu schauen …
2. überforderte Dorfbullen
Sie Kundgebung ist ganz nett, aber nicht weiter spekatakulär. Es ist nachmittags, gegen 18 Uhr. Greifswald wirkt verschlafen nur eine Wanne steht 100 Meter entfernt. Der Auszubildende beim Staatsschutz schnackt fröhlich mit den Dorfbullen. Die Kundgebung löst sich auf..
Und wir? Wir schnappen uns uns ein paar Leute und Transpi’s und laufen einfach mal los. Überraschenderweise kommt fast die gesamte Kundgebung mit, etwas mehr als 100 Leute. Vollkommen ohne Bullenbegleitung laufen wir durch die Shoppingmeile Greifswald’s. Phlipp Lehm, Burschi und IB-Symphatisant, bekommt etwas Schnappatmung und versteckt sich hinter seinen Freunden. Es geht weiter kreuz und quer durch die Innenstadt. Die Bullen haben längst Verstärkung gerufen. Mit zwei Wannen probieren sie mehrmals uns den Weg abzuschneiden. Es gelingt ihnen aber nie so recht. Das Baustellenchaos und die engen Straßen machen es für sie kompliziert. Zunehmend ungehalten werden sie, als wir eine der Hauptverkehrsstraßen durch den Demozug blockieren. Sie haben aber keine Chance: Quer stehnde Bullenkarren werden von uns mit einem breiten Grinsen umflossen. Wie in einem GTA Spiel sammeln wir immer mehr Sterne. Kurz vor der Hauptkreuzung probieren sie uns, es sind inzwischen um die 20 Bullen, 7 Wannen und ein Mottorad, uns zu stoppen. Abermals werden sie einfach umflossen. Die Stimmung ist zunehmd gereitzt. Ein Bulle fuchtelt schon bedrohlich und gleichzeitig ungelenk mit einem Pahllussymbol herrum. Bevor er sich damit verletzt oder die Dorfbullen noch jemaden von uns herausziehen, verstreuen wir uns.
3. Fazit
Es ergibt immer noch Sinn den Staatsaperrat im Dunkeln zu lassen. Wir können_wollen das natürlich nicht für alle Demos sagen, aber unter den spezfischen Bedingungen in Kleinstädten sollten wir das ruhig öfter machen. Denn wir kennen natürlich unseren Kiez und damit all die Abkürzungen und mögliche spannende Routen. Und die Bullen kommen gerade in Kleinstädten natürlich schnell an ihre Kapazitätsgrenzen, personell und organisatorisch. Und last but not least: es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Laut zu sein, kämpferisch zu sein, das Gefühl zu haben sich wirklich die Straße anzueignen und die Cops zu verwirren. Unsere antagonistische Position gegen die Vehältnisse, unter denen Nazis Jungenzentren anzünden, ist so gut zum Ausdruck gekommen.
Während die Burg Stargard in der vorherigen Woche mit Buttersäure attakiert wurde, beließen es die mutmaßlich neonazistischen Täter in Anklam nicht bei einer Sachbeschädigung; sie versuchten gleich das ganze Haus mit den darin anwesenden Menschen anzuzünden.
Im Anschluss an die Kundgebung kam es noch zu einer kurzen aber kraftvollen Spontandemonstration,
bei der die Polizei und der Staatsschutz auch mitspielen wollten, was ihnen aber aufgrund ihres schlechten Rufes verwehrt wurde.
Nach einer kurzen Runde durch die Provinzhauptstadt löste sich die Demonstration selbst auf,
zu einer Personalienfeststellung kam es unseren Wissens nach nicht.
Fotos vom Tage finden sich unter anderem hier.
In Burg Stargard sollte am Abend nach dem Buttersäureangriff „People are People“ stattfinden Punkbands sollten auftreten und die Faschos dachten sie könnten das Konzert verhindern, indem sie es bisschen stinken lassen. Letzten Endes war das Konzert noch besser besucht und noch geiler als geplant.
Beim Demokratiebahnhof sind die Faschos noch Schritt weiter gegangen. Sie warfen Mollis in die Bahnhofshalle während eine Tür weiter Menschen schliefen. Die Drecks-Nazis haben in Kauf genommen, dass Genoss*innen von uns dabei ernsthaft verletzt werden könnten.
In letzter Zeit wurden die Faschos in Anklam immer aktiver. Vor dem Brandanschlag wurden vermehrt Fenster eingehauen und Hakenkreuze in Bahnhofsnähe gemalt.
Die Jungendliche ließen sich aber heute auch nicht einschüchtern, das geplante Gartenfest fand wie geplant statt.
Uns bekommt ihr nicht klein, ihr spielt uns nur in die Hände!
Wir wollen Anschläge von Faschist*innen gegen linke Projekte und Angriffe auf Genoss*innen nicht kommentarlos hinnehmen und rufen zu einer Solidaritätsdemonstration in Greifswald zu 18 Uhr am Greifswalder Marktplatz auf!
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Zum Stand der autonomen Mobilisierung gegen den G20-Gipfel in Hamburg Nur einen Steinwurf von der Roten Flora entfernt soll Anfang Juli der G20-Gipfel in den Hamburger Messehallen stattfinden. Schon jetzt ist klar, die Stadt wird während dieser Tage in einen temporären Ausnahmezustand versetzt werden. Tausende Bullen, Militär und Geheimdienste werden versuchen die Handshakes, Pressetermine und Kamingespräche der Regierungschef_innen zu schützen und rote, gelbe und blaue Sicherheitszonen sollen Aufenthalts- und Demonstrationsverbote für weite Teile der Stadt rechtlich legitimieren.
Gegen diese Abschottungsversuche der Mächtigen rufen autonome und antikapitalistische Gruppen dazu auf, Hamburg zu einem Ort und Ausrufezeichen des Widerstandes gegen die alten und neuen Autoritäten des Kapitalismus zu machen. Das Bündnis “Welcome to Hell” mobilisiert für den Donnerstagabend vor dem Gipfelwochenende zu einer internationalen antikapitalistischen Großdemonstration, um eine radikale Kritik gegen patriarchale und kapitalistische Zustände sichtbar zu machen und das aktionistische Startsignal für den Gipfelwiderstand zu geben. Am Freitag folgt der zentrale Aktionstag gegen den Gipfel, an dem verschiedene Bündnisse zu einem Sturm auf die Rote Zone rund um die Tagungsorte und zu Blockaden zentraler kapitalistischer Infrastruktur wie dem Hamburger Hafen mobilisieren. Zehntausende Aktivist_innen werden diesen Aufrufen folgen. Für den Samstag ist abschließend eine zentrale spektrenübergreifende Großdemonstration mit über 100.000 Teilnehmer_innen geplant, an der sich auch antikapitalistische Blöcke beteiligen werden.
Im Rahmen der Veranstaltung wird der Stand der autonomen und antikapitalistischen Mobilisierung vorgestellt und ein Überblick zu den bisher geplanten Aktionen gegen den G20-Gipfel gegeben.
Website des Bündnisses : g20tohell.blackblogs.org
Spektrenübergreifende Übersicht der verschiedenen Mobilisierungen: g20-hamburg.mobi
Auch aus Greifswald gibt es eine Mobilisierung nach Hamburg, denn die Themen, die dort verhandelt werden, gehen uns alle an! Darum freuen wir uns, für Donnerstag den 8. Juni Aktivist*innen des „G20 welcome to hell“-Bündnis um 20 Uhr im IKuWo begrüßen zu können!
Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten, die schon immer mal wissen wollten, was so schlimm am G20 ist und was genau im Juli in Hamburg passieren soll.