Nun hat sich auch Bundesumweltminister und NRW-CDU-Chef Norbert Röttgen in die Diskussion um die Castortransporte von Jülich nach Ahaus eingeschaltet. Was die Sicherheit der Zwischenlager in Ahaus und Jülich angeht, gab es auch von ihm nicht viel neues: Das ältere Zwischenlager in Ahaus sei moderner und deswegen sicherer als das in Jülich. Aber sowohl Röttgen, als auch die Pressesprecherin des Forschungszentrums, Frau Rother, haben wohl erkannt, dass das Gefasel vom angeblichen Sicherheitsgewinn in Ahaus bei der Bevölkerung nicht ganz so gut ankommt, da es nicht der Wahrheit entspricht. Keines der beiden Zwischenlager entspricht den aktuellen Sicherheitsstandards, die Studie zum Thema Flugzeugabstürze auf Zwischenlager wird weiterhin vom Bundesamt für Strahlenschutz unter Verschluss gehalten. Solche Defizite kann man bei einem 17 Jahre alten Ahauser Zwischenlager (baugleich mit dem 1983 errichten Lager in Gorleben) nicht mit den Worten „modern“ vertuschen.
Deswegen setzen Röttgen und Rother nun darauf, den Widerstand mit dem Kostenargument klein zu kriegen. Irre Summen von einem neuen Zwischenlager in Jülich für 40 Mio Euro und laufende Sicherheitskosten von 180 Mio Euro werden nun verbreitet, der Transport nach Ahaus sei da viel billiger. Selbst wenn diese gigantischen Summen stimmen sollten (für dezentrale Zwischenlager an den AKW-Standorten wurden ca. 30 Mio veranschlagt), lassen wir uns damit nicht vom Protest abbringen.
Es geht an erster Stelle darum, den Atommüll so sicher wie möglich zu lagern und nicht möglichst geringe Kosten.
Die hat in jedem Fall der Steuerzahler zu tragen, was schon traurig genug ist, denn die AVR-GmbH wurde als Zusammenschluss 15 kommunaler Energieversorgungsunternehmen (führend waren unter anderem die Stadtwerke Düsseldorf) gegründet und erst nach Stilllegung des Reaktors von den bundeseigenen Elektrizitätswerken Nord übernommen.
Die EWN betreiben auch das bundeseigene Zwischenlager Nord, dort wurde inzwischen Geld für die Zwischenlagerung bis 2080 im Bundeshaushalt veransschlagt, obwohl das Lager nur bis 2039 genehmigt ist. Als neuester Clou ist nun die unbefristete Pufferlagerung von Atommüll beantragt. Also eine „Zwischen“lagerung von zu konditionierendem Atommüll bis in alle Ewigkeit. Wenn die EWN damit durchkommt, könnte dieses System natürlich auch in der Atommüllkonditionierungsanlage Duisburg angewandt werden.
Lubmin 16. bis 17. Februar
Dies waren nur einige der Infos, der Lubmin-Infoveranstaltung am vergangenen Mitwoch. Der Castortransport soll nach neuesten Infos am 16. Februar in Karlsruhe starten und am 17. früh morgens in Lubmin ankommen. Wenn alles klappt…
In Karlsruhe ist bereits eine Nachttanzblockade angekündigt, es wird entlang der gesamten Strecke zu Protesten aufgerufen und am Samstag fand eine Vorab-Demo in Rostock mit 300 Leuten statt. Die Auftaktdemo findet nächsten Samstag um 14 Uhr in Greifswald statt. Die BI-Lüchow-Dannenberg fährt mit dem Bus hin, wir hingegen können noch Mitfahrgelegenheiten zum Transporttermin selber anbieten. Wir fahren am 15.2. in Münster los und sind am 18.2. zurück. Und in den Tagen dazwischen ist Zeit für viel Protest gegen den Betrieb der Atomanlagen und der sinnlosen Atommüllverschieberei! Kommt mit zum Castorprotest, das Anti-Atombündnis Nordost ist dabei viele warme Pennplätze zu organisieren, es gibt Dauermahnwachen, Infopunkte und auch die Verpflegung ist gesichert. Also fast alles wie im Wendland…
Wer also mitfahren möchte, meldet sich unter [email protected]!
Unten steht die Einladung zum nächsten landesweiten Vorbereitungstreffen für den Ostermarsch zur Gronauer Urananreicherungsanlage. Am 25. April wird dort zeitgleich mit Aktionen an den AKW-Standorten die hoffentlich bislang größte Demo in Gronau stattfinden. Dazu sind noch viele fleißige Hände und Busse aus ganz NRW nötig. Also kommt vorbei: 11.2. um 18:30 Uhr im Cuba Kulturzentrum (Black Box), Achtermannstraße 10-12 in Münster.
Seiten lange Akte über den Aktivisten
Am Mitwoch fand der 4. und vorerst letzte Verhandlungstag gegen einen Aktivisten der MEGA-Waltrop statt, Grund für den Prozess war eine angeblich nicht rechtzeitig angemeldete Versammlung mit 3 Personen. Der Aktivist wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Es ging aber nicht um den angeblichen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, sondern einzig und allein darum, den Aktivisten zu verurteilen und einzuschüchtern. Dies zeigte die 150 Seiten lange Akte über den Aktivisten, in welcher penibel aufgelistet war, wann und wo der Aktivist an welcher Demo teilnahm, mit wem dabei sprach und auch Emails, welche von Journalisten an die Polizei weitergeleitet wurden, waren dort zu finden. Und diese Akte wurde lange bereits lange vor dieem Verfahren angelegt, soviel also zur Demokratie, Meinungsfreiheit und Überwachung im Atomstaat. Wir solidarisieren uns mit dem Aktivisten. Spenden für den Prozess und eine eventuelle Revision werden auf folgendes Konto erbeten:
Kontonummer: 45 42 48 40
Volksbank Waltrop
Bankleitzahl: 426 617 17
Stichwort „Demonstrationsrecht“
Soweit von uns, haltet euch auf dem laufenden und bleibt weiterhin schön widerspenstig!
Atomausstieg ist Handarbeit!
Gruß vom SofA
25. April 2011 (Ostermontag) / 25 Jahre Tschernobyl:
Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage in Gronau
Gegen die militärische und die sogenannte zivile Nutzung der Atomenergie
Ostermontag wird im westfälischen Gronau ein Ostermarsch zur einzigen deutschen Urananreicherungsanlage
(UAA) führen, zu dem in ganz NRW mobilisiert wird. Das haben bei einem landesweiten
Bündnistreffen am 14. Januar Delegierte von Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen, von Naturschutzverbänden
und von Parteien beschlossen. Damit wird in Gronau die zentrale nordrhein-westfälische
Aktion im Rahmen bundesweiter Ostermontagsproteste gegen Atomanlagen stattfinden. Gleichzeitig
wird der Gronauer Ostermarsch im Rahmen der bundesweiten Ostermärsche der Friedensbewegung
durchgeführt.
Ostermarsch zur UAA Gronau, 2010, Foto: aaa-West
Der Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage findet genau einen Tag vor dem 25. Jahrestag der Reaktor-
Katastrophe von Tschernobyl statt (26. April 1986). Mit der Ostermarsch-Demonstration soll in Gronau an die Opfer
der Atomindustrie erinnert werden. Gleichzeitig soll gegen die militärische und gegen die sogenannte zivile
Nutzung der Atomenergie demonstriert werden, incl. Uranabbau.
Das Übel an der Wurzel packen: Atommüll verhindern bevor er entsteht!
In der Gronauer Urananreicherungsanlage wird Uran für den späteren Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Die
Anlagenkapazität wird derzeit massiv ausgebaut und neben der Anlage soll noch ein sogenanntes Hallen-
Zwischenlager für rund 60.000
Tonnen Uranoxid gebaut werden. Die Zentrifugentechnik, die in der A
nlage zum
Einsatz kommt, entspricht grundsätzlich der Zentrifugentechnik, die auch der
I
ran zur Urananreicherung benutzt.
Mit der Zentrifugentechnik kann auch Uran zur Produktion von Atomwaffen produziert werden.
Da sich im Nahbereich der Gronauer Urananreicherungsanlage weitere Atomanlagen befinden, soll der Gronauer
Ostermarsch auch mit dem Widerstand gegen das Castor-Atommüll-Lager in Ahaus und mit dem Ostermarsch
gegen die niederländische Urananreicherungsanlage in Almelo (auch Ostermontag) verknüpft werden. Außerdem
wird ein Schulterschluß mit dem Ostermarsch Rhein-Ruhr erfolgen.
Insbesondere soll in Gronau auch gegen alle Atomanlagen in Nordrhein-Westfalen und die damit verbundenen
Uran- und Atommülltransporte demonstriert werden. Atomanlagen und Atommüll-Lager befinden sich in NRW in
folgenden Städten: Ahaus, Duisburg, Gronau, Jülich und Krefeld. Stillgelegte Atomkraftwerke befinden sich in
Würgassen und Hamm-Uentrop: Strahlende Relikte einer unbeherrschbaren Technologie.
Nächstes landesweites Vorbereitungstreffen für den Ostermarsch in Gronau am
11. Februar
in Münster. Beginn: 18.30 Uhr. Ort: Kulturzentrum CUBA,
Achtermannstraße, nur 3 Fußminuten vom Hauptbahnhof Münster entfernt.
Kommt nach Münster – mobilisiert nach Gronau!
Informationen zur UAA Gronau, zu den Gefahren der Atomenergie und zu den Ostermärschen der
Friedensbewegung gibt es u. a. beim Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen (
www.urantransport.de
),
beim Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau (
www.aku-gronau.de
) und beim Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU,
www.bbu-online.de
). Telefonischer Kontakt: 02562-23125 (AKU Gronau).
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1. Atommüllager Ahaus
Nachdem die Castortransporte nach Russland im Dezember zum Glück erfolgreich verhindert wurden, will das Land Sachsen nun eine Entschädigung vom Bund haben, dafür haben, dass es die irrwitzigen Transport nicht durchführt. Bereits im Dezember hat die sächsische Regierung angekündigt, dass Sie weiterhin an den Transporten der 18 MTR-2 Castoren nach Russland festhält. Nun prüfen Anwälte laut den Medien bis zu 7 Mio. Euro Schadensersatz von der Bundesregierung zu fordern (Bundesumweltminister Röttgen hatte die Ausfuhrgenehmigung nicht erteilt). Durch diese Schadensersatzforderung wird nochmal deutlich, dass Sachsen nur aus Kostengründen (keine weitere Miete im Atommülllager Ahaus) an der Verschiebung nach Russland interessiert ist.
2. Pannenforschungsreaktor Jülich
Es gibt nun neue Hinweise, dass auch aus dem Forschungsreaktor Jülich Abfälle in das marode Salzbergwerk Asse 2 eingelagert wurden. Um was für Stoffe es sich genau handelt, ist noch nicht genau geklärt. Angeblich sind es aber nicht die Brennelementekugeln, welche mal bei einem Störfall aus dem Reaktor rausfielen und wahrscheinlich beschädigt sind. Demnach müssen diese auch noch in Jülich lagern… Was in Jülich so alles an Pannen geschah, ist weiter unklar. Diese aufzudecken ist eine der Forderungen des am Wochenende neu gegründeten Bündnisses Westcastor (www.westcastor.de).
Bereits am 30.1. veranstaltet das Bündnis eine erste Demo am Forschungsreaktor Jülich. Auftaktkundgebung ist um 14 Uhr am Rurtalbahnhof Forschungszentrum, danach gibt es einen Demozug zum Haupttor des Forschungszentrum. Aus dem Münsterland fahren wir mit einem Bus zur Demo. Abfahrt ist um 10:30 Uhr am Grevener Busbahnhof, 11 Uhr in Münster am HBF/ Bremer Platz und 11:40 Uhr am Coesfelder Bahnhof. Es wird maximal 1 Bus eingesetzt, dafür benötigen wir bis zum 25. Januar eine Mindestanzahl an Anmeldungen. Anmeldungen bitte mit Angabe von Name, Anzahl der Tickets und Kontaktmöglichkeit (Mail reicht) an: [email protected]
Der Kostenbeitrag für den Bus beträgt 7,50 Euro ermäßigt und 12,5 Euro Normalpreis.
3. Urananreicherungsanlage Gronau
Am 25. April soll anlässlich des 25. Tschernobyljahrestages ein bundesweiter Aktionstag an den 12 AKW-Standorten und 4 weiteren Atomanlagen/ Endlagern stattfinden. Am 14. kamen in Münster viele Menschen aus ganz NRW zusammen um eine Aktion in NRW zu diskutieren. Es wurde beschlossen, einen großen Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage Gronau durchzuführen, zu dem breit mobilisiert werden soll. Auch eine Kooperation mit den Friedensmärschen im Ruhrgebiet und Almelo wird angestrebt. Merkt euch den Ostermontag in Gronau also schonmal vor. Auch laden wir hiermit direkt zum nächsten Vorbereitungstreffen am 11.2. um 18:30 Uhr in der Blackbox/ Cuba-Kultur in Münster (nahe HBF) ein.
4. Castortransporte nach Lubmin
Zwischen dem 15. und 18. Februar soll der Castortransport aus der ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe in das Atommülllager Lubmin stattfinden. Am 2. Februar veranstalten wir dazu einen Film- und Infoabend in der Kulturkneipe F24 in Münster. Los gehts um 20 Uhr. Zum Castortransport selber können wir aus Münster vermutlich eine Mitfahrgelegenheit anbieten…
Zum Schluss noch ein kleiner TV-Tipp: Heute abend wird der Spielfilm „Restrisiko“ ausgestrahlt, in dem es um Profit contra Sicherheit in einem deutschen AKW gibt. Der IPPNW hält den Film für sehr realistisch und empfehlenswert.
Viele Grüße von den SofAs