MV – Antifaschistisches Archiv für Rostock und Umgebung https://indyhro.blackblogs.org Linke Veröffentlichungen aus unterschiedlichen Quellen Mon, 01 Apr 2024 21:36:34 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Debattenbeitrag zum Ausschluss von feministischen Positionen vom 8.März-Bündnis in Rostock zur Demo anlässlich des Internationalen Frauenkampftages https://indyhro.blackblogs.org/2024/03/05/debattenbeitrag-zum-ausschluss-von-feministischen-positionen-vom-8-maerz-buendnis-in-rostock-zur-demo-anlaesslich-des-internationalen-frauenkampftages/ Tue, 05 Mar 2024 21:15:00 +0000 https://indyhro.blackblogs.org/?p=4536 Continue reading Debattenbeitrag zum Ausschluss von feministischen Positionen vom 8.März-Bündnis in Rostock zur Demo anlässlich des Internationalen Frauenkampftages]]> [Original erschienen unter https://de.indymedia.org/node/344627 ] Debattenbeitrag zum Ausschluss von feministischen Positionen vom 8.März-Bündnis in Rostock zur Demo anlässlich des Internationalen Frauenkampftages

Der Internationale Frauenkampftag oder auch Feministischer Kampftag am 8. März steht vor der Tür. In Rostock organisiert das „8. März Bündnis“ dazu seit Jahren eine feministische Demo. So auch im diesen Jahr.
Das Bündnis schreibt selbst: „Wir sind offen für alle Personen, die an feministischen Kämpfen interessiert sind und bieten als Struktur die Möglichkeit eure Kämpfe zu organisieren, zu bündeln und zu stärken!“ Und doch wurden im letzten Jahr eine Gruppe junger Aktivist*innen, die ein prostitutionskritisches Banner dabei hatten, von der Demo verwiesen. Eine anschließende Aufarbeitung oder ein Austausch über den Vorfall ist uns nicht bekannt.
Wir wollen darauf im folgenden Debattenbeitrag Bezug nehmen.

Der Internationale Frauenkampftag oder auch Feministischer Kampftag am 8. März steht vor der Tür. In Rostock organisiert das „8. März Bündnis“ dazu seit Jahren eine feministische Demo. So auch im diesen Jahr. Das Bündnis schreibt selbst: „Wir sind offen für alle Personen, die an feministischen Kämpfen interessiert sind und bieten als Struktur die Möglichkeit eure Kämpfe zu organisieren, zu bündeln und zu stärken!“ Und doch wurden im letzten Jahr eine Gruppe junger Aktivist*innen, die ein
prostitutionskritisches Banner dabei hatten, von der Demo verwiesen. Eine anschließende Aufarbeitung oder ein Austausch über den Vorfall ist uns nicht bekannt.

Wir wollen darauf im folgenden Debattenbeitrag Bezug nehmen.

Kritik an Sexarbeit

Die Forderungen des 8.März Bündnis Rostock zum Thema Sexarbeit/Prostitution lautet u.a. „Die Entkriminalisierung der Sexarbeit und die sofortige Beendigung der Debatte, um das Sexkaufverbot“.
Einen Standpunkt zum Thema Sexarbeit/Prostitution zu haben bedeutet nicht nur sich solidarisch mit bestimmten Gruppen zu verhalten, sondern bedeutet eben auch die Perspektiven und Stimmen bestimmter Betroffener* nicht gleichermaßen hören zu wollen. Die Entscheidung des Bündnisses, prostitutionskritische Stimmen auszuschließen, bedeutet daher gleichermaßen, dass sich die Stimmen von Betroffenen von Gewalt in der Sexarbeit/Prostitution) denjenigen Frauen unterzuordnen haben, welche vom System Sexkauf profitieren. Und das ist eine Entscheidung. Es ist eine Entscheidung gegen Solidarität mit Betroffenen sexualisierter Gewalt.

Wir stellen uns daher die Frage, welche gesellschaftsanalytischen und feministischen Schlüsse das Bündnis gezogen hat, um genau jene Position, die sich für Betroffene sexualisierter Gewalt einsetzt, kategorisch auszuschließen. Solidarisch mit Frauen in der Sexarbeit/Prostitution zu sein heißt nicht nur Frauen, die Sexarbeit/Prostitution freiwillig machen zu sehen und zuhören, sondern auch den sehr großen Teil der Frauen, die das eben nicht freiwillig machen zu sehen und zu hören.

Mackern aufs Maul aber Freier feiern

Die Kritik an männlichem/mackrigem Verhalten ist allgegenwärtig, aber sobald es um direkte Gewalt in feministischen Diskursen geht, wird es auf mal undiskutierbar und unkritisierbar. Aber Hauptsache ein cis-Mann sitzt mal zu breitbeinig auf einem Plenum. Während zahlreiche Sexarbeit-positive Feminist*innen Freier als normale Kunden einer Dienstleistung betrachten, bringen sowohl Freierforen und als auch Berichte von Prostituierten die Gewissheit, dass Freier die Vergewaltigung von Prostituierten billigendin Kauf nehmen oder sogar explizit erwünschen. Allein dieser Umstand sollte dazu führen, dass wir als Feminist*innen Freier und das dahinterstehende System scharf kritisieren. Wir glauben Betroffenen, solange bis sie Prostituierte/Sexarbeiter*innen sind Wir begreifen Feminismus als die fundamentale Kritik an Gewalt und Herrschaft in Geschlechterverhältnissen und sehen es als die Aufgabe von Feminist*innen, genau diese gewaltvollen Geschlechterverhältnisse in den Blick zu nehmen und zu bekämpfen. Die feministische Bewegung hat es unter anderem geschafft Vergewaltigung in der Ehe zu kriminalisieren und den Begriff des Femizids zu etablieren. Besonders im Zuge von MeToo und weiteren öffentlichen Vorwürfen sexualisierter Gewalt fordern Feminist*innen weltweit nach wie vor, dass wir Betroffenen sexualisierter Gewalt zuhören und vor allem glauben müssen. Und genau aus dem Umstand heraus, dass Frauen in der Prostitution Gewalt erleben, unabhängig davon dass einzelne gute Erfahrungen machen, müssen wir als Feminist*innen den Frauen, die Gewalt und Prostitution als Gewaltvoll erleben, zuhören und ihre Stimmen stark und sichtbar machen.

Solidarisch mit Sexarbeiter*innen und Prostituierten, aber niemals mit Freiern!

8.März = Queerfeminismus?

Auf der 8.März Demo werden allerdings nicht nur prostitutionskritische Positionen ausgeschlossen, sondern auch anderen feministischen Strömungen keinen Platz geboten. Das 8.März Bündnis ist selbst ein Queerfeministisches Bündnis und bezeichnet den 8. März in ihren Ankündigungstexten als „Internationalen Queerfeministischen Kampftag“. Der „Queerfeminismus“ als poststruktureller Feminismus ist neben anderen Formen und Ausprägung des Feminismus eine Strömung von vielen. Ihn als Konsens für die Demo vorauszusetzen, exkludiert andere feministische Strömungen und Feminist*innen.
Nach Rosemary Hennessy ist Feminismus ein: „… Ensemble von Debatten, kritischen Erkenntnissen, sozialen Kämpfen und emanzipatorischen Bewegungen {…}, das die patriarchalen Geschlechterverhältnisse, die alle Menschen beschädigen, und die unterdrückerischen und ausbeuterischen gesellschaftlichen Mächte, die insbesondere Frauenleben formen, begreifen und verändern will.“ Es gibt also nicht den einen Feminismus, es gibt eine Geschichte von vielen verschiedenen feministischen und sozialen Kämpfen und Debatten. Hinzu kommt, dass es nicht einmal eine historische Begründung gibt nun genau diese Strömung als Konsens zu nehmen. Der Frauenkampftag entstammt historisch dem sozialistischen/marxistischen Feminismus. Das indirekte Ausschließen dieser Strömung kann im besten Fall noch Geschichtsvergessenheit genannt werden, im schlimmsten Fall Ignoranz gegenüber den Positionen und Kämpfe aller Frauen, den wir die Ursprünge der Frauenbewegung zu verdanken haben. Der 8. März ist eben kein Tag einer speziellen feministischen Strömung, sondern sollte strömungsübergreifend Feminist*innen und ihre Positionen willkommen heißen.

Was wir wollen:

Den Anspruch, den das Bündnis selber formuliert, unterstützen wir. An diesem Datum sollten alle feministischen Personen, Gruppen, Meinungen gebündelt werden, um den feministischen Kampf zu stärken. Natürlich ist es dementsprechend in Ordnung, wenn ein queerfeministisches Bündnis mit einer positiven Bezugnahme auf Sexarbeit/Prostitution ihre Forderungen stellt, aber am 8. März, dem Internationalen Frauenkampftag/Feministischen Kampftag, andere feministische Aktivist*innen und Positionen auszuschließen, verunmöglicht eine breite feministische Bewegung und verfehlt das eigene Ziel. Was ist mit der befreiten Gesellschaft?

Folgende Fragen und Analysen sollten wir außerdem nicht außer Acht lassen, wenn wir über das Thema Sexarbeit/ Prostitution diskutieren: Über die individuelle Entscheidung in der Sexarbeit/Prostitution tätig zu sein oder das nicht vorhanden sein einer individuellen freien Entscheidung, wird in der Debatte häufig diskutiert. Eine oft zu kurz kommende Perspektive ist die Frage, ob wir als Linke eine Gesellschaft wollen, in der Männer den Sex mit Frauen kaufen können und was das mit dem Männer- bzw. Frauenbild macht. Wollen wir das Konsens käuflich ist? Wollen wir das Männer sexuelle Lust mit Dominanz und Macht verwechseln? Wollen wir das Männer die Gewissheit haben, sexuelle Lust jederzeit mit Geld befriedigen zu können? Wollen wir das Sex eine kapitalistische Waren, wie jede andere ist?

Für eine starke feministische Bewegung

Wir brauchen dafür eine vernünftige feministische Diskussionskultur, in der

1. verschiedene feministische Perspektiven/Standpunkte als solche anerkannt werden
und nicht von vornherein ausgeschlossen werden,
2. Debatten sowohl emotional als auch sachlich und argumentativ geführt werden
können, ohne das wir am Ende nur jene Positionen berücksichtigen, die am lautesten
schreien,
3. Konflikte nicht per se als kontraproduktiv oder gewaltvoll verstanden werden,
4. Dissens auch ein Zustand ist, der Debatten voran bringen kann.

Anstatt also die jungen Aktivist*innen von einer Demo auszuschließen oder im Vorhinein ganze feministische Standpunkte als Gegeben anzusehen, sollte es der Anspruch sein, mit unterschiedlichen feministischen Meinungen in Austausch zu treten, sich argumentativ auseinander zu setzen und unterschiedliche Positionen auszuhalten. Zu glauben, dass die eigene Position die einzige und richtige sein kann, ist realitätsfern. Dieses Denken basiert auf einer Vereinfachung von komplexen Zusammenhängen und besorgniserregenden schwarz/weiß-Denkens. Konfliktscheuheit, Verweigerung von Diskursen und die Forderung nach der Beendigung einer Debatte kann niemals ein feministischer und linker Anspruch sein. Mehr noch: Sich möglichen Diskursen oder Dissens zu stellen sollte Teil einer lösungsorientierten und emanzipatorischen Praxis sein und von uns allen angestrebt werden. Die Forderung des Bündnis nach der Beendigung einer grundlegenden feministischen Debatte verurteilen wir deshalb aufs schärfste und wollen alle Feminist*innen ermutigen, sich weiterhin den schwierigen und auch emotional aufgeladenen Debatten zu stellen und solche niemals einfach beenden zu wollen. Nur so können wir miteinander aushandeln, in welcher Gesellschaft wir leben und für welche Welt wir kämpfen wollen.

Für eine breite und starke feministische Bewegung, die Dissens und Diskurse aushalten kann!

Wir möchten uns zu guter Letzt bei dem Bündnis für Vielstimmigkeit im Feminismus aus
Kassel für die tolle Auseinandersetzung zum Thema Sexarbeit/Prostitution bedanken.

Emanzipatorische Antifa Rostock (EAR)

 

 

*Der Begriff „Betroffenheit“ meint in einer Pro-Sexarbeit Position die Betroffenheit von
einer Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen/Prostituierten. Diese Stigmatisierung
entstammt unser zutiefst misogynen/patriarchalen Gesellschaft, die Frauen die alleinige
Schuld ihrer Lebenszustände zuspricht und von allen Feminst*innen
jederzeit zurückgewiesen werden sollte.
In einer Sexarbeit/Prostitution-Kritischen Position meint Betroffenheit, die Betroffenheit
von tatsächlich körperlicher Gewalt u.a. Vergewaltigung.

Webadresse: http://www

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[HWI] спасибо, thanks, merci! 75. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945 https://indyhro.blackblogs.org/2020/05/02/hwi-%d1%81%d0%bf%d0%b0%d1%81%d0%b8%d0%b1%d0%be-thanks-merci-75-jahrestag-der-befreiung-wismars-vom-deutschen-faschismus-am-02-05-1945/ Sat, 02 May 2020 00:13:00 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=3369 Continue reading [HWI] спасибо, thanks, merci! 75. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945]]> [Original erschienen unter https://de.indymedia.org/node/80503] Gedenken und Feiern zum 75. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus in Wismar und Nordwestmecklenburg

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спасибо, thanks, merci! 75. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945

 

Heute, am 02. Mai 2020 jährt sich die Befreiung Wismars und Nordwestmecklenburgs vom deutschen Faschismus zum 75. Mal. Anlässlich dieses historischen Moments wollten wir, die Initiative 02. Mai Wismar, gemeinsam mit euch an die Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus erinnern. Wir wollten den Menschen gedenken, die im nationalsozialistischen Wismar zu Menschen zweiter Klasse degradiert wurden, die Denunziation und Verfolgung ausgesetzt waren, die deportiert wurden, die unter unmenschlichen Umständen Zwangsarbeit leisten mussten und denen, die während dieses großdeutschen Wahns ihr Leben ließen. Genauso wollten wir den widerständigen Menschen aus Wismar und aller Welt gedenken und danken, welche durch Wort und Tat Sand im Getriebe des deutschen Rassenwahns und seiner Kriegsmaschinerie waren. Jenen Menschen, die das Ende der nationalsozialistischen Terrorherrschaft blutig erkämpften. In verschiedenen Redebeiträgen wollten wir Aspekte des nationalsozialistischen Terrors in Mecklenburg beleuchten, die ansonsten oft verschwiegen werden. Wir wollten klarstellen, dass wir den deutschen Täter*innen, die sich nun als Opfer des Krieges inszenieren, keine Träne nachweinen!

 

Aufgrund der aktuellen Situation kann dieses Gedenken nun nicht so stattfinden, wie wir es geplant hatten. Frühzeitig haben wir beschlossen, die Kundgebung auf dem Marktplatz und auch die anschließende Befreiungsparty im TIKOzigalpa, auf der wir mit euch auf die Niederlage Nazideutschlands anstoßen wollten, abzusagen. Diesen 75. Jahrestag entsprechend unseren Vorstellungen angemessen zu begehen, scheint zurzeit nicht möglich und natürlich steht die Gesundheit aller gerade an höchster Stelle.

 

Doch natürlich heißt das nicht, dass wir das Leiden der über 4000 Zwangsarbeiter*innen in der Stadt, der deportierten Jüdinnen und Juden, oder der alliierten Befreier*innen, die sich von West und Ost durch Europa kämpfen mussten, um sich in Wismar-Dargetzow endlich in die Arme zu fallen, vergessen! Der heutige Tag ist für uns ein Tag der Erinnerung an den Moment der Freude, der Freiheit für so viele Verschleppte und Geknechtete in Nordwestmecklenburg brachte. Der heutige Tag ist für uns ein Tag der Erinnerung an das Leiden derer, die diese Befreiung nicht mehr miterleben konnten und die noch in den letzten Kriegstagen in Wismar ermordet wurden. Der heutige Tag ist für uns ein Tag, an dem wir unsere Wut und unseren Hass gegen diese deutschen Zustände und gegen die deutschen Täter*innen, die dieses Leid über Europa brachten, zum Ausdruck bringen.

 

Wir werden deshalb in Kleingruppen Blumen an der Gedenktafel an der Ostseite des Rathauses, die an die Befreiung durch britische und kanadische Truppen erinnert, ablegen und kurz innehalten. Im privaten Kreis werden wir sicher auch das Glas heben, um den 02. Mai zu feiern und wir fordern euch auf, es uns gleichzutun! Weitere Orte, für Blumenniederlegungen könnten die Grabstätte der ermordeten Zwangsarbeiter*innen auf dem Westfriedhof, oder die Grabanlage der Märzgefallenen, die schon vor 100 Jahren gegen den Faschismus kämpften, auf dem Ostfriedhof sein.

 

Im folgenden dokumentieren wir unseren Redebeitrag, der sich mit der NS-Zwangsarbeit in Wismar befasst:

 

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Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten, Bürgerinnen und Bürger.

 

Wir feiern heute die Befreiung Wismars und Nordwestmecklenburgs vom deutschen Faschismus. Wenn wir dabei von einer Befreiung sprechen, wissen wir sehr wohl, dass hier nur wenige Wismarer*innen befreit wurden. Für die meisten Menschen war es eine Besetzung, denn Wismar war bereits in den 20ern eine Hochburg der Nazis.

 

Bereits zu den Landtagswahlen 1924 wurde die antisemitische Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) stärkste Kraft in Wismar. Dass Hitler dann 1925 Wismar als Ort für seine erste Wahlkampfrede in Mecklenburg wählte war kein Zufall. Hier fand die Partei breite Unterstützung, nicht nur durch die Gutsbesitzer, die bereits beim rechtsextremen Kapp-Putsch 1920 eine große Rolle spielten. Auch unter der Bevölkerung fand beispielsweise der ‚Völkische Beobachter‘, das Parteiorgan der NSDAP, eine besonders hohe Verbreitung. In den Tagen nach Hitlers Rede kam es zu zahlreichen Neueintritten in die NSDAP, sodass der Kreis Wismar 1926 die meisten Ortsgruppen in Mecklenburg-Schwerin verzeichnete. Bei den Landtagswahlen im Juni 1932 wurde die NSDAP dann stärkste Kraft und regierte mit dem Gutsbesitzer Walter Granzow als Ministerpräsidenten.

 

Nach der Absetzung des letzten demokratischen Bürgermeisters Heinrich Brechling im März 1933 waren dann auch die 22 jüdischen Bürger*innen Wismars dem schonungslosen Terror der deutschen ‚Volksgemeinschaft‘ ausgesetzt. Bereits 1935 wurde auf dem Marktplatz ein Pranger aufgestellt und mit Bildern von jüdischen Bürger*innen und Antifaschist*innen versehen. Im November 1938 wurden in Wismar alle jüdischen Geschäfte verwüstet und mehrere Juden verhaftet. Anschließend formierte sich eine antisemitische Demonstration, an der etwa die Hälfte der Stadtbevölkerung teilnahm. Der im Zuge dieser Demonstration auf dem Markt aufgestellte Galgen mit antisemitisch-stilisierter Strohpuppe ließ keine Zweifel mehr, wohin der Weg gehen sollte.

 

Diese deutschen Täter*innen wurden am 02. Mai nicht befreit, für sie war es ein Tag der Niederlage. Befreit wurden die Menschen, die außerhalb der ‚Volksgemeinschaft‘ standen und die Arbeits- und Vernichtungslager überlebten: Juden und Jüdinnen, Homosexuelle, Sozialdemokrat*innen, Kommunist*innen, Bibelforscher*innen, Zeug*innen Jehovas, körperlich und geistig Kranke, Christ*innen sowie Sinti*ze und Rom*nja. Befreit wurden auch die Menschen, die während des Krieges nach Wismar verschleppt wurden, um hier Zwangsarbeit zu leisten.

 

Das Kapitel der Zwangsarbeit wird in Wismar immer noch totgeschwiegen, sodass das Ausmaß dieses Verbrechens oft unbekannt ist. Wir möchten an dieser Stelle an das Schicksal der Menschen aus der Sowjetunion, Polen, den Niederlanden, Frankreich und Italien erinnern, die nach Wismar verschleppt wurden.

 

Mitte September 1939 trafen die ersten polnischen Kriegsgefangenen im Kreis Wismar ein und wurden meist in zentralen Lagern untergebracht, aus denen man sie morgens zu ihren Arbeitsstellen abholte. Im Oktober begannen Wehrmacht und Polizei dann mit ersten Massenverschleppungen von Zivilist*innen, ab April 1940 galt Arbeitszwang für alle Pol*innen zwischen 14 und 24 Jahren. In den polnischen Dörfern und Städten wurden Menschenjagden und Massendeportationen durch die Deutschen zur Normalität. Für die polnischen Zwangsarbeiter*innen galten im Gegensatz zu denen aus Westeuropa die sogenannten ‚Polenerlasse‘, eine rassenideologische Polizeiverordnung, die ihre Rechte auf ein Minimum einschränkte. Pol*innen mussten fortan z.B. einen großen gelben Aufnäher mit einem ‚P‘ tragen und wurden bei kleinsten Vergehen mit Einweisung in ein KZ oder Arbeitserziehungslager bestraft.

 

Die Arbeitsbedingungen waren grausam. Nach ihrer Deportation bekamen die Menschen keine neue Kleidung und kämpften so mit ihrem längst verschlissenen Hemd im Winter ums Überleben. Erst als die Deutschen um den Verlust der Arbeitskraft fürchteten, wurden Altkleider für die ‚Ostarbeiter‘ genannten Pol*innen gesammelt. In der Stadt Wismar waren die Pol*innen oft direkt in den kleinen Firmen und Betrieben untergebracht, meist wurden Schuppen und Garagen genutzt, die mit Gittern und Schlössern umgerüstet wurden. Bei einer Unterbringung in zentralen Lagern, die oft von der Stadtverwaltung selbst eingerichtet und weitervermietet wurden, mussten die Zwangsarbeiter*innen morgens in Kolonne zu ihrem Arbeitsort marschieren. Bei Luftangriffen waren sie den Bomben schutzlos ausgeliefert, denn die Bunker waren den Deutschen vorbehalten. So starben beim ersten Luftangriff  auf Wismar 1940 drei französische Zwangsarbeiter, die in ihrer Baracke eingesperrt waren.

 

Die ab Juni 1941 im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion gefangenen Rotarmist*innen wurden aufgrund der Rassenideologie der Nazis vorerst in Lagern hinter der Front dem Hungertod ausgesetzt. Erst als im Deutschen Reich der Arbeitskräftemangel zu groß wurde, ging man dazu über, die Soldat*innen zur Zwangsarbeit zu deportieren. In Mecklenburg existierte dazu das Stammlager II E in Schwerin, durch das bis 1942 6000 Sowjetbürger*innen kamen. Nur 5% von ihnen waren arbeitsfähig und anfangs starben durch Hunger und Erschießungen täglich 80-100 Rotarmist*innen. Das Massengrab mit 500 Leichen, welches 1960 in Schwerin-Zippendorf exhumiert wurde, zeugt von den schrecklichen Verhältnissen dort.

 

1942 wurden die Verschleppungen auf die Zivilbevölkerung, besonders der Ukraine und Belarus ausgeweitet. Bei den extrem gewalttätigen Massendeportationen, die mit Erschießungen einher gingen, wurden auch Kinder nach Wismar gebracht. Diese Kinder, wie auch die hier geborenen, starben in der Regel bald an der schlechten Behandlung durch die Deutschen. Die Sterbebücher der Friedhöfe sind oft das einzige Zeugnis dieses Verbrechens.  In Wismar-Dargetzow wurden nun durch eine Sternberger Firma, die sich bereits 1933 auf den Bau von Holzbaracken spezialisierte, mehrere große Barackenlager errichtet. Parallel entstanden über die Stadt verteilt weitere kleine Barackenlager. Das Grauen in diesen Lagern war geprägt von stetigem Hunger, eisiger Kälte und Übergriffen der Wachmannschaften.

 

Für die Wismarer Bevölkerung war das Leid offen ersichtlich. Jeden Tag zogen die Marschkolonnen mit den ausgemergelten Körpern durch die Stadt zu ihren Betrieben. Vielfach genutzt wurde auch die Möglichkeit, sich die sogenannten “Ostarbeiter“ für die Gartenarbeit zu mieten. Beschwerden gab es nur, wenn die Rassenideologie zu unökonomisch erschien. So beklagten einige Bürger*innen den „wirtschaftlichen Unsinn“ des massenhaften Hungertodes der Sowjetischen Gefangenen in Zeiten des Arbeitskräftemangels.

 

Entgegen der Geschichtsschreibung der DDR, profitierten nicht nur die Großindustriellen von der Ausbeutung, sondern die meisten Bürger*innen wirkten aktiv in diesem System mit. Prügelstrafen der Arbeitgeber*innen waren Normalität und eine Einweisung in ein Arbeitserziehungslager bei kleinsten Vergehen eine gern genutzte Möglichkeit, denn nach der Hölle dieser Lager waren die Gefangenen meistens so gebrochen, dass sie vollkommen widerstandslos arbeiteten.

 

Nach Kriegsende wurden keine der lokalen Akteur*innen für ihr Wirken in der Zwangsarbeit bestraft. Dem damaligen Landrat, Gerhard Wandschneider, der den Druck auf die Zwangsarbeiter*innen besonders aktiv verschärfte, wurde sogar noch ein Gedenkstein für sein Handeln zur deutschen Wiedervereinigung errichtet.

 

Das Interesse an der Aufarbeitung ist in der Stadt weiterhin gering. Die genauen Opferzahlen bleiben unklar. Den Zeitzeugenberichten über zahlreiche Erschießungen in den letzten Kriegstagen der Stadt wird nicht weiter nachgegangen und nur ein unscheinbarer Gedenkstein in der hinterletzten Ecke des Friedhofs erinnert an 43 Kinder, Frauen und Männer aus der Sowjetunion, die hier ermordet wurden. Die offizielle Website der Stadt spricht geschichtsrevisionistisch von „unendlichem Leid“, welches der Krieg über die „Wismarer Bevölkerung“ brachte und deutet mit dem Hinweis, dass 1943 50 polnische Dachdecker nach Wismar kamen, nur völlig verharmlosend auf das Verbrechen an den 4000 Zwangsarbeiter*innen die an über 200 Einsatzorten in der Stadt arbeiten mussten.

 

 „So dominiert auch in Wismar das Narrativ der unschuldigen Bevölkerung, die unter dem Bombenkrieg litt und um ihr „Städtisches Selbstbewusstsein“ fürchtete, vor dem der rassistischen Gesellschaft, die Galgen auf dem Marktplatz aufstellte, als minderwertig betrachtete Menschen für sich schuften ließ und Juden und Jüdinnen deportierte“, konstatierte 2019 folgerichtig eine wissenschaftliche Arbeit.

 

Offiziell getrauert wird nur um die Opfer der alliierten Bombenangriffe, also um die Täter*innen aus der ‚Volksgemeinschaft‘ und um die schöne Architektur. Da wirkt es nur scheinheilig, wenn bei der jährlichen Gedenkfeier zur Bombardierung des gotischen Viertels stets betont wird, dass man ja „allen Opfern des Krieges“ gedenke.

 

Wir, die „Initiative 02. Mai Wismar“, fordern eine umfassende Aufarbeitung des NS-Terrors in Wismar und eine Stadt, die sich kritisch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt. Wir wollen keine Gedenkfeiern für „alle Opfer des Krieges“, wir fordern ein aktives Gedenken für die Menschen, die den Wismarer Faschist*innen zum Opfer fielen.

 

 

 

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[HWI] спасибо, thanks, merci! 75. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945
[HWI] спасибо, thanks, merci! 75. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945
[HWI] спасибо, thanks, merci! 75. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945
[HWI] спасибо, thanks, merci! 75. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945

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[HWI] Befreiung! Kundgebung zum 74. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945 https://indyhro.blackblogs.org/2019/04/15/hwi-befreiung-kundgebung-zum-74-jahrestag-der-befreiung-wismars-vom-deutschen-faschismus-am-02-05-1945/ Mon, 15 Apr 2019 21:48:00 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=3387 Continue reading [HWI] Befreiung! Kundgebung zum 74. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945]]> [Original erschienen unter https://de.indymedia.org/node/31406] Am 02. Mai 2019 jährt sich die Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus zum 74. Mal. Anlässlich dieses historischen Moments, lädt die Initiative „02. Mai Wismar“ zu einer Kundgebung mit anschließender Abendveranstaltung in die Wismarer Altstadt.  

17:00 Uhr Kundgebung am Ostgiebel des Rathauses – Gedenken und Feiern! Ab 17 Uhr möchten wir gemeinsam mit allen Interessierten an die Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus erinnern. Mit euch möchten wir den Menschen gedenken, die im nationalsozialistischen Wismar zu Menschen zweiter Klasse degradiert wurden, die Denunziation und Verfolgung ausgesetzt waren, die deportiert wurden, die unter unmenschlichen Umständen Zwangsarbeit leisten mussten und denen, die während dieses großdeutschen Wahns ihr Leben ließen.Genauso möchten wir den widerständigen Menschen aus Wismar und aller Welt gedenken und danken, welche durch Wort und Tat Sand im Getriebe des deutschen Rassenwahns und seiner Kriegsmaschinerie waren. Jenen Menschen, die das Ende der faschistischen Terrorherrschaft blutig erkämpften.Der 02. Mai in Wismar ist dabei nicht nur ein Tag des Gedenkens und der Mahnung, sondern auch ein Anlass für uns, unsere Freude über das Ende des 2. Weltkrieges und das damit verbundene Ende des deutschen Faschismus öffentlich zum Ausdruck zu bringen!  19:00 Uhr Abendveranstaltung mit Film im TIKOzigalpa (Dr.-Leber-Str. 38) Im Anschluss an die Kundgebung möchten wir mit euch den 02. Mai 1945 feiern!Gemeinsam mit dem Wohn- und Kulturprojekt TIKOzigalpa laden wir euch zum kostenfreien Kino mit dem Film „Er ist wieder da“ in die Dr.-Leber-Str. 38.Lasst uns den Abend auch nutzen, um in freudiger Atmosphäre in Austausch zu treten und uns für die bevorstehenden politischen Auseinandersetzungen zu vernetzen! Lasst uns zusammenkommen um das Glas zu erheben und den 02. Mai zu feiern!

Webadresse: http://www

[HWI] Befreiung! Kundgebung zum 74. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945
[HWI] Befreiung! Kundgebung zum 74. Jahrestag der Befreiung Wismars vom deutschen Faschismus am 02.05.1945
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[HRO] Gegen ihre Repression unsere Solidarität- Rostock grüßt Greifswald https://indyhro.blackblogs.org/2018/07/27/hro-gegen-ihre-repression-unsere-solidaritaet-rostock-gruesst-greifswald/ Fri, 27 Jul 2018 10:44:00 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=3402 Continue reading [HRO] Gegen ihre Repression unsere Solidarität- Rostock grüßt Greifswald]]> [Original erschienen unter https://de.indymedia.org/node/23147]  

Solidarische Grüße aus Rostock nach Greifswald,

 

am 19.7.18 wurden die Räumlichkeiten des IKUWO von der Staatsmacht und 100 seiner Helfer*innen durchsucht. Grund für diese repressive Maßnahme soll ein Vorfall am 10.6.18 gewesen sein, hier soll einem Verbindungsstudenten die Schärpe mit Hilfe von Gewalt abgenommen worden sein und die engagierten Antifaschist*innen in die offenen Projekträumen geflohen sein, wo zu dieser Zeit eine Party statt fand. Den anrückenden Cops wurde der Zutritt zu den Häusern selbstverständlich nicht gewährt.

 

Wir als Rostocker Antifaschist*innen begrüßen ein solches Handeln, welches rechten Akteur*innen Konsequenzen spüren lässt sowie das vorbildliche handeln der Menschen rund ums IKUWO ihre Räume auch vor unerlaubten Betretens durch die Cops zu schützen, auch auf die Gefahr hin Repression zu erfahren.

 

Leider ist diese Repression nun realität geworden aber seid euch gewiss so größer ihre Repression umso größer wird unsere Solidarität.

 

Wir rufen all unser Freund*innen und Genoss*innen auf, sich aktiv gegen die Repression zu stellen und nicht mit dem Staat oder seinen Handlanger*innen zu koperieren sondern ihnen unsere Wut und unseren Hass spüren zu lassen. Genauso wichtig ist es denen die von Repression betroffen sind unsere Solidarität zukommen zu lassen.

 

Kommt alle amSonntagden 29.07.2018 um 14 Uhr zum Greifswalder Marktplatz zur Demo und lasst eure Solidarität praktisch werden:

 

Gemeinsam für selbstbestimmte Freiräume

 

Gegen rechte Meinungsmache und die Kriminalisierung von linker Politik

 

 

 

 

 

Solidarität mit dem IKUWO und allen anderen von Repression betroffenen.

 

 

 

Grüße gehen auch raus an Nero der nun in Isolationshaft sitzt da er nicht mit diesem Staat kooperiert und allen anderen.

 

 

 

 

 

Rassistisch, sexistisch, ekelhaft – das ist die deutsche Burschenschaft!

 

Hate Burschis Love IKUWO

 

 

 

Webadresse: http://www

[HRO] Gegen ihre Repression unsere Solidarität- Rostock grüßt Greifswald
[HRO] Gegen ihre Repression unsere Solidarität- Rostock grüßt Greifswald
[HRO] Gegen ihre Repression unsere Solidarität- Rostock grüßt Greifswald
[HRO] Gegen ihre Repression unsere Solidarität- Rostock grüßt Greifswald

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Build up – to Rise up! Aufruf zur libertären Woche in Mecklenburg-Vorpommern 24. – 30. September 2018 https://indyhro.blackblogs.org/2018/07/16/build-up-to-rise-up-aufruf-zur-libertaeren-woche-in-mecklenburg-vorpommern-24-30-september-2018/ Mon, 16 Jul 2018 10:13:00 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=3405 Continue reading Build up – to Rise up! Aufruf zur libertären Woche in Mecklenburg-Vorpommern 24. – 30. September 2018]]> [Original erschienen unter https://de.indymedia.org/node/22839] Die Ungerechtigkeit der Welt wurde schon unzählige Male aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet und ist für uns alle tagtäglich spürbar. Wir haben erkannt, dass wir dieser nur entgegentreten können, indem wir uns selbst ermächtigen und eine neue Gesellschaft ohne Hierarchien schaffen. Wir wollen hiermit dazu aufrufen aktiv zu werden – gegen jede Form von Herrschaft – sei es die Herrschaft des Patriarchats über alle Geschlechter, die Herrschaft der Staaten über ihre Grenzen und Bewohner*innen, die Herrschaft der Lohnarbeit über unsere Zeit, die Herrschaft des Geldes über unsere sozialen Beziehungen, die Herrschaft der Waren über unser Leben, die Herrschaft der Cops über die Angst vor Repression in unseren Köpfen. Lasst unsere Antworten darauf sichtbar werden – in Worten und Taten!

 

Die Ungerechtigkeit der Welt wurde schon unzählige Male aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet und ist für uns alle tagtäglich spürbar. Wir haben erkannt, dass wir dieser nur entgegentreten können, indem wir uns selbst ermächtigen und eine neue Gesellschaft ohne Hierarchien schaffen. Wir wollen hiermit dazu aufrufen aktiv zu werden – gegen jede Form von Herrschaft – sei es die Herrschaft des Patriarchats über alle Geschlechter, die Herrschaft der Staaten über ihre Grenzen und Bewohner*innen, die Herrschaft der Lohnarbeit über unsere Zeit, die Herrschaft des Geldes über unsere sozialen Beziehungen, die Herrschaft der Waren über unser Leben, die Herrschaft der Cops über die Angst vor Repression in unseren Köpfen. Lasst unsere Antworten darauf sichtbar werden – in Worten und Taten!

Nationalwahn, Grenzen, Knäste, Ausbeutung, Leistungswahn, Repression, Morde, Unterdrückung, Vereinzelung und unzähliges mehr – all das ist für uns schon lange nicht mehr hinnehmbar. Vieles, was wir jetzt vielleicht schon als unerträglich empfinden, wird noch schlimmer werden: Polizeigesetzverschärfungen, mehr Tote im Mittelmeer, die Schere zwischen „Arm“ und „Reich“, Umweltzerstörung, Abschiebungen in den sicheren Tod und weitere Überwachung. Doch wir sind da, die, die wir diese Ungerechtigkeiten nicht mehr ertragen wollen und können, die, die wir nicht mehr wegschauen können und wollen! Wir stellen uns gegen den Ausverkauf des Planeten und der Wesen darauf, wir laufen nicht mit im Gleichschritt dieser lebensverachtenden Dynamiken. Wir lassen unsere Utopien einer herrschaftsfreien Welt nicht durch Ohnmacht, Zwang und Kontrolle zerstören. Wir brauchen erfahrbare Gegenentwürfe und vor allem brauchen wir uns! Wir wollen eine Welt ohne Herschafft, ein solidarisches Miteinander ohne Ausbeutung, ohne Knäste und ohne Eigentum. Wir wollen gemeinsam entscheiden, das Leben geniessen und für unsere Bedürfnisse selbst aufkommen. Die Produkte unserer Arbeit gehören allen und nicht einigen wenigen Privligierten. Trotz des Wandels des politischen Gefüges, ist es uns als Anarchist*innen und libertären Kömmunist*innen bislang nicht gelungen, das entstehende Vakuum im politischen Feld mit radikal herrschaftskritischen Ansätzen auszufüllen, stattdessen bekommen autoritäre Partein wie die AFD mit ihrem menschenverachtenden Weltbild Zulauf. Gerade in Mecklenburg-Vorpommern sind libertäre Strukturen und Ideen wenig sichtbar, dabei braucht es sie mehr denn je. Stärken wir gemeinsam libertäre Positionen in der Gesellschaft, entgegen der Entwicklung von autoritären und hierarchischen Trends in der Politik – ob von etablierten Parteien, rechten Gruppen oder sich als links verstehende ortodoxe autoritäre Strömungen. In diesem Sinne möchten wir im Rahmen einer Aktionswoche nicht nur versuchen, konkrete Praxen zu entwickeln und zu verwirklichen, sondern auch aus der Wohlfühlzone heraustreten, indem wir mit unseren Ideen und Utopien in die Offensive gehen und dadurch auch für diejenigen erreichbar werden, die bislang wenig Chancen dazu hatten. Wir müssen zeigen, dass eine solidarische Welt möglich ist, frei von Hierarchien, Besitz an Produktionsmitteln, Zwängen und Knästen.

MV, das Flächenland an der Ostsee ist in der Linken aufgrund von zwei Ereignissen bekannt: den rassistischen Progromen in Rostock Lichtenhagen, sowie dem G8 Gipfel in Heiligendamm mit den Straßenschlachten rund um Rostock. Doch was gibt es noch zu diesem Bundesland zu sagen? Die meisten Städte werden immer kleiner, da viele junge Menschen diese aus Perspektivlosigkeit verlassen und in die großen Städte ziehen, hier erwarten sie oft ständig steigende Mieten und Vereinzelung. Die Gentrifizierung der größeren Städte ist im Bundesland kaum Thema, es scheint nur ein Problem großer Städte wie Hamburg und Berlin. Stattdessen werden fröhlich Städtejubiläen und der neue Nato-Stützpunkt gefeiert. Rechte Gewalt, Isolation und Kriminalisierung von Geflüchteten wird statt dessen von Parteien und Medien gefördert und Antifaschismus hingegen bekämpft. Es ist kein Wunder das sich von Neu-Rechten bis Alt-Rechten hier alles pudelwohl fühlt, der Verfassungsschutz Zahlt und die Mehrheitsgesellschaft schaut weg. Es überrascht uns nicht, dass die NPD, welche noch bis zur letzten Wahl im Landtag saß, von der AfD abgelöst wurde und dort weiter macht, wo die NPD aufgehört hat. Spätestens 2015 war das Feinbild klarer als nie zuvor: die Geflüchteten. Angriffe auf Menschen und Unterkünfte sind auch hier keine Seltenheit. Gegen all diese gesellschaftlichen Realitäten wollen wir gemeinsam mit euch kämpfen!

Deshalb laden wir euch und eure Freund*innen, Kolleg*innen, Familien und Bekannte ein, in der Woche vom 24. bis 30. September aktiv zu werden – unabhängig, selbstbestimmt, wütend, fröhlich, seid kreativ und wild, wie ihr wollt und könnt – im Dorf, im Kiez, mit eurem Projekt, auf der Straße, im Garten, im Wald, am Meer, in der Schule, der Uni, dem Betrieb oder sonst wo! Gestaltet Vorträge, Workshops, Aktionen, cornert, zieht nachts oder am Tag los, gemeinsam oder allein, nehmt euch die Straßen, die Plätze und die Häuser. Setzen wir Akzente der Entfesselung und Solidarität als Antwort auf die enger geschnürten Ketten der Unterdrückung unserer Freiheit und entgegen der Vereinzelung! Wir wollen mit dieser Woche unsere Utopien nach außen tragen, in den Austausch kommen und uns gegenseitig darin bestärken, dass es anders geht! Seid dabei und gestaltet mit, wartet nicht darauf, dass für euch etwas organisiert wird, organsiert selbst worauf ihr Lust habt!

Es könnte lediglich der Anfang sein von etwas, was auch an jedem anderen Tag beginnen könnte: Unsere real erfahrbare Selbstermächtigung über das Bestehende sichtbar und spürbar werden zu lassen.

Libertäre Perspektiven und Utopien entwickeln und Leben!
Solidarität statt Nationalismus und Populismus!
Organisierung von Unten statt von Oben!

Build up – to Rise up!

 

weitere Infos folgen

Webadresse: http://www.abcaaa.blackblogs.org

 Build up – to Rise up! Aufruf zur libertären Woche in Mecklenburg-Vorpommern 24. – 30. September 2018
Build up – to Rise up! Aufruf zur libertären Woche in Mecklenburg-Vorpommern 24. – 30. September 2018
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[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe https://indyhro.blackblogs.org/2017/09/06/hro-plakataktion-zu-den-aeusserungen-von-holger-arppe/ Wed, 06 Sep 2017 16:59:00 +0000 http://indyhro.blackblogs.org/?p=3427 Continue reading [HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe]]> [Original erschienen unter https://de.indymedia.org/node/13779] Nach Enthüllungen der Taz und des NDR trat Holger Arppe aus Fraktion und Partei aus. In rund 12.000 Seiten Chatprotokollen schwärmt Arppe von Mord am politischen Gegner, Vergewaltigungsphantasien, Pädophilie und Kannibalismus.

In seinen Träumen soll Deutschland zu einem Apartheitsstaat werden. Um diese Ziele zu erreichen hatte er Kontakt zu mehreren rechten Akteur*innen, zum Beispiel Anwalt Jan Hendrik Hammer und zu Daniel Fiß (führender Kopf bei den Identitären). Bei Hammer fand Ende August eine Anti Terror Razzia statt da er offenbar Waffen gehortet hat, für den Fall: „wenn die Linken irgendwann völlig verrückt spielen“.
Auch wurde in den Protokollen wieder einmal die Nähe zwischen AFD und Identitärer Bewegung Deutlich. So schrieb Arppe am 15.10.15 zu Fiß: „Daniel können von euch welche als Ordner fungieren bei unser Demo am Samstag? Wir brauchen noch ein paar ordentliche Nazis als Freiwillige“

Um weiterhin die Bevölkerung über diese Äußerungen aufzuklären sowie AFD Sympathisanten damit zu konfrontieren wurden, in der Rostocker Innenstadt sowie rund um die Galerie von Holger Arppe, diverse Plakate verklebt.
Wir fordern die Nennung der anderen Chatteilnehmer sowie einen Lückenlose Aufklärung über Terror Netzwerk rund um Jan Hendrik Hammer. Sowie ein Rücktritt aller Beteiligten aus Politik und staatlichen Positionen.

Weitere Infos sowie die Quellen der Chat Zitate sind hier zu finden:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Rassistische-Chats…
http://www.taz.de/Ruecktritt-nach-taz/NDR-Enthuellungen/!5444012/

Webadresse: http://www

[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe
[HRO] Plakataktion zu den Äußerungen von Holger Arppe

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