Uncategorized – Reclaim the City! https://lilahand.blackblogs.org für queerfeministische Schutzräume in Berlin Tue, 14 Jun 2022 17:44:50 +0000 en-GB hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://lilahand.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/2045/2022/06/cropped-Logo-Lila-Hand-32x32.png Uncategorized – Reclaim the City! https://lilahand.blackblogs.org 32 32 Reclaim the City! https://lilahand.blackblogs.org/2022/06/14/hello-world/ Tue, 14 Jun 2022 14:36:12 +0000 http://lilahand.blackblogs.org/?p=1 Continue reading ]]> Reclaim the City!

Egal, wie schwierig dein Leben ist, ne´bezahlbare Wohnung in Berlin zu finden, ist mindestens genauso schwierig.

Und darauf haben wir keinen Bock! Wir sind ein Kollektiv aus jungen Menschen, die in Berlin wohnen und den Wohnungsmarkt nicht tragbar finden. Über 1 Million Menschen haben für den Volksentscheid “Deutsche Wohnen und Co enteignen” abgestimmt und trotzdem tut sich nichts, stattdessen wird weiterhin hinter vorgehaltener Hand mit Immobilien Lobbygeschäfte gemacht.

Wir fordern:

1) Leerstand darf sich nicht mehr lohnen. Hauseigentümer*innen, die ihr Eigentum nicht für Wohnraum zur Verfügung stellen, sondern als Spekulationsobjekte ausbeuten, muss konsequent der Wohnraum genommen und in kollektiv organisierte Wohnprojekte umfunktioniert werden.

2) Mehr Raum für Communitys! Wir brauchen Platz für Vielfalt!
Wir fordern, dass zum Wohle einer gesunden Stadtgesellschafft der Raum für Selbst-bestimmtes Leben und Empowerment von marginalisierten Gruppen gefördert werden muss. Wir brauchen eine undogmatische Unterstützung von eigeninitierten Jugendprojekten und einen besonderen Fokus auf Pädagogi*innen mit kulturell vielfältiger Geschichte.

3) Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung! Leerstehende Flächen sollen Anwohner*innen als Community-Gärten nach dem Vorbild der Prinzess*innengärten zur Verfügung gestellt werden. Partizipation und Teilhabe an klimagerechten und umweltentlastenden Projekten müssen barrierefrei allen Bewohner*innen dieser Stadt zur Verfügung gestellt werden und dürfen nicht nur denjenigen zum Vorteil kommen, die das Geld oder das Glück besitzen, einen Schrebergarten pachten zu können.

Natürlich unterstützen wir den Volksentscheid DWE und haben aus queerfeministischer Perspektive sehr viel gesammelt, wir fordern die Selbstverständlichkeit einer Regierung, den Willen der Bevölkerung durchzusetzen, ein. Eine demokratische Regierung ist nur solange legitim, wo sie demokratische Mehrheiten mitträgt. Natürlich bedeutet das eine sofortige Umsetzung des Volksentscheides.

Wir gehen aber weiter und wollen eine sofortige Enteignung und Nutzbarmachung von Leerstand zu pädagogisch betreuten Schutzräumen für marginalisierte Gruppen besonders für Menschen, die Schutz benötigen, weil das eigene Haus nicht mehr sicher ist. Wohnraum ist vor Zweckentfremdung nicht geschützt, über 100.000 Wohnungen Leerstand; das ist unmenschlich; das sind Verhältnisse, die berlin nicht tragen darf.

#Stayathome: das Motto, unter dem das Jahr 2020 stand. Nicht alle Menschen haben ein Zuhause, wie die Kämpfe um die Habersaath Straße gezeigt haben. Nicht alle Menschen können zuhause bleiben. Für viele Frauen oder Queere Menschen ist das Zuhause ein Gefängnis. Ein Gefängnis, auf dem sie mit den Tätern, der ihnen angetanen Gewalt auf engen Raum zusammenleben müssen, mit einer zu geringen Chance auf einen Ausweg.

Im Bericht des Bundeskriminalamtes Berlin, gab es im Jahr 2020 148.031 Opfer partnerschaftlicher Gewalt, davon 80,5 Prozent weiblich. Das sind 141.792. Außerdem verzeichnet die Studie einen Anstieg der Gewalt um 4%, c.a. 15% der Fälle beziehen sich auf schwere körperliche Gewalt, sexuellen Missbrauch bis hin zu Mord.

In Berlin, einer Stadt mit 3 Millionen Menschen, existieren 6 staatliche Frauenhäuser. 6 Frauenhäuser. Deutschlandweit wohnen im Durchschnitt 78 schutzbedürftige Personen in einem Frauenhaus, davon ein bisschen mehr als die Hälfte Kinder. 6 Frauenhäuser bedeutet, dass 468 Menschen in Berlin ein Ort für temporären Schutz gegeben werden kann. Die Zahlen der Personen, die diesen Schutz brauchen sind aber unverhältnismäßig viel größer!

Die Studie beschäftigt sich nicht mit der Zahl der Betroffenen von queerfeindlicher Gewalt im Haushalt. Generell existiert eine strukturelle LGBTIQ*-Feindlichkeit innerhalb der Behörden, was dazu führt, dass Safer Spaces für z.B. queere Jugendliche, für die Berlin historisch gesehen auch immer eine Anlaufstelle war, nur von ehrenamtlichen Trägern organisiert und nicht staatlich, sondern maßgeblich auf solidarischer Basis finanziert wird.

Weiterhin fordern wir, dass queere Menschen einen besonderen Schutz zugesprochen bekommen und es mehr Anlaufstellen gibt für Jugendliche, deren familiäres Haus aufgrund von Queerfeindlichkeit nicht sicher ist. Wo ist Platz für diejenigen, denen kein Platz gegeben wird?

Die Kämpfe um Stadtraumrückgewinnung sind in den letzten Jahren alles andere als positiv gewesen, aber die Wut der Bürger*innen schürt sich bei einer korrupten Bürgermeisterin und Parteien, die vor allem in Bezug auf den Wohnungsmarkt ihre Wahlversprechen nicht einhalten und der Notwendigkeit einer kommunalen und solidarischen Stadt nicht gerecht werden.

Häuserkampf ist ein feministischer Kampf!

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