https://rosams.blackblogs.org Fri, 14 Mar 2025 12:44:43 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://rosams.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/979/2019/10/cropped-favicon-32x32.png https://rosams.blackblogs.org 32 32 Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen, https://rosams.blackblogs.org/2025/03/14/liebe-freundinnen-liebe-genossinnen/ Fri, 14 Mar 2025 12:44:34 +0000 https://rosams.blackblogs.org/?p=264 Continue reading "Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen,"

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nach intensiven Diskussionen und Überlegungen haben wir uns dazu entschieden, unseren gemeinsamen Weg der Suche nach einer Neuausrichtung linksradikaler und revolutionärer Politik  in der BRD nicht mehr als Gruppe ROSA fortzusetzen.

Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht, denn die vergangenen Jahre waren geprägt von wichtigen gemeinsamen Erfahrungen, intensiven Lernprozessen und wertvollen Momenten der politischen Arbeit. Wir sind stolz auf den gemeinsamen Prozess und die gemeinsame Arbeit bis hierhin. ROSA war für uns ein Raum der politischen Bildung, der kollektiven Reflexion und der aktiven Praxis im Sinne einer revolutionären Organisierung von unten.
Es ist uns wichtig zu betonen, dass dies nicht das Ende unseres Kampfes und unserer Suche nach Möglichkeiten für eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft ist. Und auch nicht unseres Versuchs, die Entwicklung einer neuen revolutionären Perspektive im Ansatz der Stadtteilbasisarbeit zu finden. Im Gegenteil: Wir stehen nach wie vor hinter dem Ansatz, auf den wir uns gemeinsam geeinigt haben. Die Idee, in armen Stadtteilen zu arbeiten, die alltäglichen Probleme der Menschen ernst zu nehmen und daraus gemeinsame politische Kämpfe zu entwickeln, ist nach wie vor aktuell und notwendig. Wir konnten in den letzten Jahren sehen, wie sich dieser Ansatz innerhalb der radikalen Linken verbreitet hat – mittlerweile in dutzenden Städten in der BRD gehen Genoss:innen ähnliche Wege. Wir sind beeidruckt von dieser Entwicklung und freuen uns auf die nächsten Schritte. 

ROSA war für uns immer der Ort, an dem wir – gekoppelt an diese Form der politischen Praxis und gespeist durch diese Erfahrungen – uns tiefer mit der Frage einer Aktualisierung einer revolutionären, gesamt-gesellschaftlichen Perspektive auseinandersetzen. ROSA sollte demnach auch ein Ort sein, an dem wir uns praktisch die Frage einer revolutionären Organisierung – im Sinne einer Organisierung von Revolutionär:innen – stellen.
Wir haben in den letzten Monaten immer stärker gespürt, dass wir an dieser Frage nicht weiterkommen. Wir haben es nicht geschafft, neben der politischen Basisarbeit zentralen politischen Fragen der letzten Jahre zusammen zu bearbeiten, eine stärker inhaltliche Arbeit zu entwickeln und darin gemeinsame Perspektiven zu finden, die unseren politischen Ausgangpunkt weiterentwickeln und so diesen Suchprozess lebendig halten könnten. Ebenso konnten wir keine Antwort auf das Spannungsfeld zwischen alltäglicher Basis-Aufbau-Arbeit und herkömmlichem Aktivismus finden, die uns als Gruppe zusammenhalten konnte.
Wir haben uns somit dazu entschieden, dass es an der Zeit ist, unsere Arbeit in anderen Organisationsformen und Zusammensetzungen weiterzuführen.Wir haben gemerkt, dass die Struktur und auch der politische Ausgangspunkt, die uns als Gruppe ROSA getragen hat, zwar in der Vergangenheit gut funktioniert hat, aber inzwischen an ihre Grenzen gestoßen ist.
Wir möchten daran erinnern, dass wir als ROSA im Rahmen der Strategie-Diskussionen um 2016 innerhalb der radikalen Linken zusammengekommen sind. Zentrale Orientierungspunkte dabei waren 1) eine stärkere Verbindung der radikalen/revolutionären Linken mit der Gesellschaft und Klassenkämpfen, aber auch 2) die Neu-Schaffung einer revolutionären Perspektive von unten (in der BRD und darüber hinaus). Durch das Ende unserer Organisierung bei ROSA bleibt für uns vorerst diese zweite Frage und vor allem die Frage einer entsprechenden Organisierung von revolutionären Kräften offen. Wir hoffen darauf, dass wir uns in Zukunft wieder mit denjenigen verbinden werden, die diesen Fragen weiterhin nachgehen wollen.

Auch, wenn unsere gemeinsame Zeit als Gruppe hier endet, eint uns weiterhin das Streben nach einer revolutionären Veränderung der Gesellschaft durch den Aufbau von solidarischen und kämpferischen Strukturen vor Ort und durch die (Weiter-)Entwicklung einer neuen revolutionären Perspektive.

Danke an alle, die uns in den letzten Jahren unterstützt, begleitet und inspiriert haben. Ohne eure Solidarität, eure Ideen und eure Bereitschaft zur Zusammenarbeit wären viele der Erfolge von ROSA nicht möglich gewesen.

Wir werden unser Mail-Fach, ebenso wie unsere Homepage noch ein paar Wochen offen lassen. Wenn ihr Fragen oder Kommentare habt, tretet gerne noch einmal mit uns in Kontakt.

In diesem Sinne: Fragend schreiten wir voran. Von unten nach links!

Eure ROSAs

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Unser Zwischenstandsbericht ist da! https://rosams.blackblogs.org/2022/04/08/unser-zwischenstandsbericht-ist-da/ Fri, 08 Apr 2022 12:54:31 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=260 Fünf Jahre nach der linksradikalen Strategiekonferenz „lasst uns reden“ haben wir uns die Zeit genommen und unsere Erfahrungen der letzten Jahre sowie unsere aktuellen Positionen zu Fragen von Stadtteilarbeit, Basisorganisierung und Revolution zusammengefasst.

Ihr könnt den Bericht hier runterladen.

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Vortrag & Diskussion (8.4.): 5 Jahre Strategiekonferenz https://rosams.blackblogs.org/2022/03/17/vortrag-diskussion-8-4-5-jahre-strategiekonferenz/ Thu, 17 Mar 2022 09:19:33 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=219 Continue reading "Vortrag & Diskussion (8.4.): 5 Jahre Strategiekonferenz"

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All power to the people! – aber wie?

Ein Zwischenstand nach 5 Jahren Suchbewegung in Münster

Das Ziel einer radikalen Linken ist die Veränderung der Gesellschaft hin zu einer frei von Ausbeutung und Unterdrückung. Dagegen behauptet der Kapitalismus sich als alternativlos. Dies ist allerdings unvereinbar mit einem sozial und ökologisch nachhaltigen Leben auf unserem Planeten. Unsere einzige Hoffnung bleibt daher der Bruch mit diesen Verhältnissen: die Errichtung einer anderen, solidarischen Gesellschaft.

Dass wir diesem Ziel als marginalisierte und zersplitterte radikale Linke nicht näher kommen, war der Grund, aus dem die Strategiekonferenz „lasst uns reden“ 2016 in Münster stattgefunden hat. Wir haben uns dort erneut bewusst gemacht, dass emanzipatorische Veränderung nur gemeinsam mit einem Großteil der Ausgebeuteten und Unterdrückten stattfinden kann. Wir mussten Wege finden, unsere Marginalität aufzubrechen, um mehr Menschen mit linksradikaler Politik zu erreichen.

Vor dem Hintergrund der andauernden autoritären Formierung, des Erstarkens rechter Bewegungen, aber vor allem auch der Hoffnung spendenden Revolution in Nordsyrien standen die Zeichen auf Aufbruch. An vielen Orten wurde festgestellt, dass unsere Politikformen, unsere Organisierungsformen und Grundannahmen revolutionären Bewegung im Wege stehen. Wir haben deshalb angefangen nach Möglichkeiten einer grundlegenden Neuausrichtung linksradikaler Politik zu suchen, die die Selbstermächtigung der Ausgebeuteten und Unterdrückten in ihr Zentrum stellt.

Im Strategietreffen hat sich diese Suche verstetigt, woraus später die linksradikale Gruppe ROSA entstanden ist. Wir haben uns die letzten Jahre mit der Entwicklung des Konzepts der revolutionären Stadtteilarbeit beschäftigt und uns im Münsteraner Stadtteil Berg Fidel an lokalen Initiativen beteiligt. Mit dieser neuen Form der politischen Praxis sowie unserer Organisierung als ROSA konnten wir viele Fragen, die uns damals zur Strategiekonferenz geführt haben, beantworten, während andere weiter auf Antwort drängen.

Es ist daher notwendig unseren Prozess erneut zu rekapitulieren und zu reflektieren: Welche Bedingungen haben uns damals zur Suche nach einer Neuausrichtung der radikalen Linken getrieben? Welche Ziele konnten wir erreichen und welche sind auf der Strecke geblieben? Wie geht es weiter?

Am 08.04.2022 laden wir Euch ein zur Vorstellung und Diskussion unseres Zwischenstandes nach fünf Jahren Suchprozess.

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18. März – Tag der politischen Gefangenen https://rosams.blackblogs.org/2021/04/19/18-maerz-tag-der-politischen-gefangenen/ Mon, 19 Apr 2021 08:17:49 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=174 Continue reading "18. März – Tag der politischen Gefangenen"

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Redebeitrag vom 18. März 2021

Weltweit sehen wir Menschen und Bewegungen, die für Gerechtigkeit, eine bessere Welt, eine andere Gesellschaft kämpfen. Überall sehen wir Widerstand gegen die Auswirkungen des kapitalistischen, patriarchalen und imperialistischen Systems, welches uns und die Natur ausbeutet und unterdrückt. Überall sehen wir Menschen, die ein solches Leben nicht hinnehmen wollen. Menschen, die dem Wunsch nach Veränderung Ausdruck verleihen: nach Gerechtigkeit und Freiheit, nach Würde und Leben, nach einer Gesellschaft, die wir nach unseren Bedürfnissen gestalten und die im Einklang mit der Natur lebt. Überall sehen wir Menschen, die dafür aufstehen und kämpfen – gemeinsam, solidarisch und von unten. Wie die Zapatistas in Mexiko sagen: Ganz normale Leute, Rebellinnen und Rebellen.

Der Tag der politischen Gefangenen ist der Tag derjenigen, die für diesen Kampf für eine bessere Welt eingesperrt und kriminalisiert werden. 

Denn immer wieder ist es der Staat, der Kämpfe für ein besseres Leben und eine bessere Zukunft bekämpft. Der Staat versucht, jeden Gedanken an eine andere Welt, jeden Widerstand in der Geschichte auszulöschen. Das kapitalistische System, welches für so viel Elend und Zerstörung auf der ganzen Welt verantwortlich ist, wird mit verschiedenen Formen der Repression verteidigt: Dieses Feld reicht von der Integration von widerständigen Bewegungen durch Parlamentarismus oder Sozialpartnerschaft bis hin zu der Arbeit von Geheimdiensten oder der offenen Repressionsbehörden wie Polizei und Militär.

Die Notwendigkeit von Repression resultiert aus der Existenz des Staates selbst: Er macht uns zu einzelnen Individuen und will möglichst alle gesellschaftlichen & solidarischen Beziehungen zerstören. Zudem hält uns der Staat in einem Zustand der Trennung von den Mitteln für Produktion und Reproduktion und zwingt uns damit in die Klassengesellschaft.

Es ist daher eine Funktion des Staates, diejenigen besonders zu kriminalisieren, die bewusst für eine Vision einer gänzlich anderen Gesellschaft kämpfen. Aber schon vorher versucht der Staat mit seinen Institutionen zu verhindern, dass wir uns als Menschen begegnen können, solidarische Beziehungen entstehen und uns selbst als Gesellschaft von unten organisieren, um für unsere Interessen zu kämpfen. Der Staat richtet sich damit im Grunde gegen unsere Menschlichkeit und gegen das Leben selbst.

Wie der Frühling lässt sich Widerstand weder verbieten noch verhindern! Dass dieses Verlangen stärker ist als ihre Herrschaft, ihr Interesse alles und jeden zu unterwerfen, zeigt uns nicht zuletzt der Widerstand von politischen Gefangenen. Aktuell z.B. der Hungerstreik des griechischen Gefangenen Dimitris Koufontinas. Oft genug sind es diese Menschen, die betonen, dass der Kampf für die Freiheit der politischen Gefangenen nur der Kampf für eine andere Gesellschaft sein kann: Niemand ist frei, bis wir alle frei sind. 

Der 18. März ist nicht nur der Tag der politischen Gefangenen, es ist gleichzeitig der Tag der Pariser Kommune. Heute vor genau 150 Jahren errichteten die Kommunard*innen in Paris ein System, das in Form von Räten basisdemokratisch organisiert war. Strukturen, mit denen sich die Menschen, ihren Alltag – die Mittel für Produktion und Reproduktion – wieder aneignen und in den Dienst der Gesellschaft stellen konnten. Die Kommunard*innen zerschlugen den Staat und setzten an seiner Stelle die organisierte Gesellschaft. Ein System, welches auf Demokratisierung statt auf den Aufbau einer neuen Herrschaft setzt. Die Pariser Kommune ist ein Beispiel für die Machbarkeit des Anderen: für eine basisdemokratische und kollektiv organisierte Gesellschaft von unten. Die Pariser Kommune scheiterte nicht an sich selbst, vielmehr wurde die Freiheit durch den Französischen Staat im Blut der Kommunard*innen ertränkt. Und auch heute sind es die imperialistischen Staaten, die die Bestrebungen nach einem anderen Leben bekämpfen.

Aber auch heute, 150 Jahre später, sehen wir, dass Menschen nach solchen Formen des Zusammenlebens suchen: in Rojava, in Chiapas (Mexiko), aber eben auch in den vielen widerständigen Bewegungen, in denen Menschen in ihren Kämpfen zeigen, dass eine andere Welt möglich ist.

Eine solche andere Gesellschaft können wir nur als internationalistische Bewegung erreichen. Wir kämpfen in dem Bewusstsein, dass wir durch unsere Werte und Ziele mit Menschen auf der ganzen Welt verbunden sind. Für uns hier in der BRD bedeutet das auch, zu verstehen, dass die Unterdrückung von emanzipatorischen Bewegungen und Massenprotesten nicht getrennt von der Politik der kapitalistischen Zentren und ihrer Interessen betrachtet werden kann. Ein aktiver internationalistischer Kampf muss bedeuten, dass wir auch oder vor allem hier in der BRD kollektive, kämpferische und antikapitalistische Strukturen von unten aufbauen müssen. Strukturen, die in der Gesellschaft verankert sind und auf solidarischen Beziehungen zwischen den Menschen basieren. Um das Bestehende umzustürzen, reicht es nicht, sich in einer linken Szene aufzuhalten – Wenn wir die Befreiung aller Menschen und eine Welt ohne Staat und Kapital wollen, müssen wir unsere Szene verlassen und gemeinsam mit Arbeiter*innen und Nachbar*innen kämpfen. Lasst uns gemeinsam und international eine Macht von unten aufbauen.

Alle Macht den Räten!

All power to the people!

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Feministisch streiken! https://rosams.blackblogs.org/2021/04/14/feministisch-streiken-gegen-kapitalismus-und-patriarchat-8-maerz-2021/ Wed, 14 Apr 2021 17:15:29 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=165 Continue reading "Feministisch streiken!"

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Gegen Kapitalismus und Patriarchat – 8. März 2021

Am 8. März, am weltweiten Frauenkampftag, kämpfen wir gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung.

 

Wir kämpfen gegen das Zur-Frau-Gemacht-Werden, gegen die Rolle der Ausgebeuteten und Unterdrückten Frau, die uns zugewiesen wird, ganz egal ob wir uns selbst als Frau fühlen oder nicht. Dieser Kampf ist deshalb unmittelbar mit den Kämpfen von Trans-, Inter- und nichtbinären Personen verknüpft.

In der breiten Gesellschaft wird oft davon ausgegangen, dass der Kampf der Frauen, hier in der BRD, nicht mehr von Bedeutung ist. Frauen haben doch schon so viel mehr Rechte, und Gewalt würde nur in Einzelfällen stattfinden.

Das sehen wir nicht so!

Ein zentraler Aspekt dieser Debatte besteht in der ökonomischen Ausbeutung von Frauen:

Auch wenn Frauen vermehrt Lohnarbeiten und so ihr eigenes Geld verdienen, bekommen Männer weiterhin knapp 20% mehr Lohn. Der Unterschied im Rentenbezug ist sogar noch gravierender. Frauen bekommen in der BRD knapp 60% weniger Rente als Männer. Zudem verrichten Frauen ihre Lohnarbeit oftmals im Care- und Fürsorgebereich. Dieser Bereich ist chronisch unterbezahlt und findet viel zu wenig Wertschätzung in der Öffentlichkeit, obwohl es sich um eine extrem wichtige und körperlich anstrengende Arbeit handelt. So kommt es, dass Frauen oft in finanzieller Abhängigkeit von Partnern leben und somit auch Gewalt und Unterdrückung im eigenen Haushalt ausgeliefert sind.

Dies beschreibt aber nur eine Seite von Arbeit:

Zusätzlich organisieren und erledigen Frauen zu drei Vierteln die unbezahlte Pflege-, Fürsorge- und Hausarbeit. Ohne Entlohnung!

Das patriarchale System führt zu einer Trennung von Arbeit in zwei Sphären: In Sichtbare, profitable Lohnarbeit, beziehungsweise Produktionsarbeit & häufig unsichtbare, schlecht oder gar nicht entlohnte Care-Arbeit, beziehungsweise Reproduktionsarbeit.

Diese Trennung der Arbeit stellt auch männliche & weibliche Arbeiter*innen her: Wir werden als Frauen und Männer durch Einteilung in Reproduktion und Produktion zweigeteilt. Uns werden diese Rollen von vornherein zugeschrieben. Die Zweiteilung der Geschlechter ist dem System zu eigen.

Daraus folgt, dass Patriarchat & Kapitalismus unmittelbar ineinandergreifen. Die Beseitigung nur eines der Systeme stellt keine Befreiung dar, da sie beide auf Unterdrückung und Ausbeutung beruhen.

Im bestehenden System wird die Pflege- und Sorgearbeit dabei immer der Profitlogik unterworfen: entweder als private Tätigkeit, oder als schlecht bezahlte Lohnarbeit.

Daher kämpfen wir gegen Patriarchat und Kapitalismus, Systeme, die unsere Zeit und Arbeit ausbeuteten, die Einzelne von uns ausbrennen und uns einsam machen.

Wir wollen eine Neuordnung von Produktion und Reproduktion. Wir wollen das hierarchische Verhältnis aufbrechen, welches das Menschen-machen dem Plus-Machen unterordnet! Wir wollen, dass menschliche Bedürfnisse nicht länger in die „Zeit ist Geld“-Logik des kapitalistischen Systems gepresst werden. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, die nach unseren Bedürfnissen organisiert ist.

Der Kapitalismus ist abhängig von der Care-Arbeit, der Reproduktion. Ohne Kindererziehung, Pflegearbeit, Hausarbeit oder dem Leisten emotionaler Arbeit, kann der Kapitalismus nicht weiter bestehen. Der gemeinsame Kampf der

Frauenbewegung trifft somit nicht nur das Patriarchat, sondern auch den Kapitalismus, da wir es sind, welche diese Arbeiten leisten.

Wir wollen gemeinsam Alternativen zu diesen Systemen schaffen. Ein System, in dem die Bedürfnisse der Menschen im Vordergrund stehen. Ein System, in dem Einzelne aufgefangen werden und eine solidarische Gemeinschaft besteht. Ein System, welches sich von unten entwickelt. Ein System jenseits von Patriarchat, Kapital und Staat.

Der feministische Streik ist ein wichtiges Kampfmittel auf diesem Weg. Während es in den letzten Jahren weltweit zu starken Streikaktionen kam, die von einer feministischen Bewegung getragen wurden, ist der Streikcharakter in der BRD bisher eher symbolisch. Für einen tatsächlichen Streik, der das alltägliche Leben lahmlegt und der das System trifft, fehlt es hier noch an einer Verankerung von feministischer Politik im Alltag. Das wollen wir ändern!

Seit einiger Zeit konzentrieren wir uns daher auf politische Basisorganisierung.

Wir wollen uns nicht nur selbst organisieren, als radikale Linke:

Wir wollen uns gemeinsam mit unseren Kolleginnen und mit unseren Nachbarinnen, mit unseren Müttern, Schwestern und Töchtern, mit unseren Freundinnen und unseren Genossinnen organisieren.

Wir haben bisher im Stadtteil Berg Fidel damit begonnen und Begegnungsorte für Frauen geschaffen, uns Kennengelernt und uns über unsere Bedürfnisse ausgetauscht.

Indem wir dort, wo wir leben, in solidarische Beziehungen zu unseren Mitmenschen treten und politisierende Basisarbeit machen, versuchen wir unsere Feministische Politik von unten zu entwickeln. Von unten, als unterdrückte und ausgebeutete Klasse; und von unten, im Sinne der Basis einer sozialen Bewegung.

Wir orientieren uns dabei an den realen Interessen der Frauen in unserer Nachbarschaft. Anhand von diesen Interessen wollen wir uns gemeinsam organisieren und kämpfen.

Gegen Vereinzelung und neoliberale Individualisierung, für solidarische Beziehungen. Gegen die gefühlte Unsicherheit in unserer Stadt, gegen Macker in unserer Nachbarschaft, gegen sexistische und rassistische Diskriminierung. Gegen unsere Chefs und Vermieter, die unserem selbstbestimmten Leben im Weg stehen.

Bisher stehen wir mit der feministischen Basisarbeit am Anfang. Wir wollen sie weiterentwickeln – nicht allein, sondern als Teil der feministischen Bewegung.

Unsere ersten Schritte geben uns

viel Hoffnung, dass wir so eine starke Bewegung aufbauen können. Eine Bewegung, die im Alltag verankert ist, die diesen Alltag verändern kann und so von unten Alternativen zum Bestehenden entwickelt.

Wir sind fest entschlossen diesen Weg weiter zu gehen.

Gegen Patriarchat und Kapitalismus.

Für eine solidarische Gesellschaft.

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Jahresabschlussfeier 2019: Gemeinsam feiern wir unsere Erfolge https://rosams.blackblogs.org/2019/12/14/jahresabschlussfeier-2019-gemeinsam-feiern-wir-unsere-erfolge/ Sat, 14 Dec 2019 13:29:04 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=142 Continue reading "Jahresabschlussfeier 2019: Gemeinsam feiern wir unsere Erfolge"

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Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen,
bald ist mal wieder ein Jahr um. Ein Jahr, in dem wir alle dafür gekämpft haben, diese Welt ein Stück besser zu machen.

In dem wir auf die Ausweitung von Emanzipation, Gerechtigkeit und Solidarität hin gearbeitet haben. All zu selten würdigen wir unsere eigenen Bemühungen, Erfolge und Lernprozesse. Daher haben wir dieses Jahr erstmalig eine kleine Feier mit vielen Gruppen und Personen, mit denen wir zusammengearbeitet haben und/oder die uns in unserer Arbeit unterstützt haben, veranstaltet, um genau das zu tun. Wir hoffen, damit einen Grundstein zu legen für ein regelmäßiges Zurückblicken auf die eigenen Erfolge wie auch die der anderen politischen Gruppen.

Außerdem hatten wir uns gedacht, dass es schön wäre, unser aller Arbeit des Jahres auch visuell sichtbar zu machen. Deshalb haben wir auch anhand von Basteleien und einer Art Fotoausstellung mit Beiträgen verschiedener Gruppen auf unser politisches 2019, unsere Aktionen und Veranstaltungen zurückgeblickt.

Gespannt und motiviert blicken wir nach vorn und freuen uns schon auf die nächste Jahresabschlussfeier!

 

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3 Jahre „Lasst uns reden“: Von der Strategiekonferenz zu revolutionärer Stadtteilarbeit https://rosams.blackblogs.org/2019/11/06/3-jahre-lasst-uns-reden-von-der-strategiekonferenz-zu-revolutionaerer-stadtteilarbeit/ Wed, 06 Nov 2019 09:54:52 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=132 Continue reading "3 Jahre „Lasst uns reden“: Von der Strategiekonferenz zu revolutionärer Stadtteilarbeit"

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„Das Ziel einer radikalen Linken ist […] die Veränderung der Gesellschaft hin zu einer frei von Ausbeutung und Unterdrückung“, so stand es in der Einladung zur Strategiekonferenz 2016 geschrieben. An zwei Tagen haben hier über 100 Linke aus Münster darüber diskutiert, wie diese Veränderung aussehen kann und soll: Was sind die uns verbindenden Ziele? Wie können wir einen revolutionären Prozess gestalten? Was ist unsere Strategie? Wie können wir uns besser organisieren?

Die Strategiekonferenz stellte für uns einen kleinen Meilenstein im Suchprozess nach einer „Veränderung unserer politischen Praxis in Münster“ dar. Hier haben wir uns für die kontinuierliche Diskussion verabredet: aus monatlichen Treffen entstand so das „Strategietreffen“.

Lange haben wir verschiedene Strategien, praktische Ansätze aus aller Welt, Kritiken und geschichtliche Erfahrungen diskutiert, bis wir dann 2018 begonnen haben unsere Theorie in die Praxis zu bringen. Diesen Ansatz nennen wir in Übereinstimmung mit unseren Genoss*innen an anderen Orten „revolutionäre Stadtteilarbeit“.

In diesen 3 Jahren haben wir als „ROSA – revolutionäre linke“ eine Orientierung gefunden. Wir haben die ersten Schritte in der revolutionären Stadtteilarbeit gemacht und haben unsere Organisierung intensiviert. Gleichzeitig stehen wir immernoch vor einer Menge unbeantworteter Fragen und verstehen uns weiterhin als Teil einer undogamtischen Suchbewegung – fragend schreiten wir voran.

Am 21.11. wollen wir unseren Prozess rekapitulieren, unseren Ansatz der revolutionären Stadtteilarbeit vorstellen und über unsere bisherigen Schritte in dieser Praxis berichten. Wenn Du Dich für unsere Erfahrungen und Perspektive auf eine revolutionäre linke Politik interessierst oder sogar selbst vor drei Jahren an der Strategiekonferenz teilgenommen hast, bist Du herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen!

19 Uhr, 21.11.2019Fürstenberghaus, Raum F234

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Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf https://rosams.blackblogs.org/2019/10/09/solidaritaet-mit-dem-kurdischen-freiheitskampf/ Wed, 09 Oct 2019 12:54:32 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=122 Continue reading "Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf"

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Liebe Freund*innen,

am Abend des 6. Oktober konnten wir alle in den Nachrichten erfahren, dass die USA ihre Truppen aus den kurdischen Gebieten in Nordsyrien abziehen. Als Grund wird genannt, dass sie einer bevorstehenden Militäroffensive der Türkei nicht im Weg stehen wollen. Seit Monaten gibt es bereits auffällige Truppenbewegungen im Grenzgebiet, ein solcher Angriff wird also schon länger erwartet und wird jetzt möglicherweise real. Aus diesem Grund existiert bereits die internationalistische Kampagne „RiseUp4Rojava“, deren Aufruf am Tag X+1 eines türkischen Angriffs unseren Protest möglichst lautstark und entschlossen auf die Straße zu tragen.

Während Abdullah Öcalan im Sommer diesen Jahres nach langer Zeit wieder mit Vorschlägen für einen Friedensprozess im Nahen Osten an die Öffentlichkeit treten konnte, sind die Türkei und Erdogan dabei die Kriegssituation mit den Kurd*innen auf ein neues Niveau zu heben. Ein Einmarsch in Nord-Syrien ist völkerrechtswidrig, es würde zu ethnischen Säuberungen kommen, Menschenrechtsverletzungen und zahllosen Toten. Eine erneute De-Stabilisierung der Region wird bewusst in Kauf genommen, wenn nicht sogar angestrebt.

Es geht dabei nicht nur um einen Krieg gegen die Kurd*innen, sondern auch gegen den Aufbau einer demokratischen, ökologischen und geschlechtergerechten Gesellschaft Die Revolution in Rojava ist daher auch für uns radikale Linke in der BRD ein Projekt, das unter allen Umständen verteidigt werden muss. In einer Zeit, in der die Faschisierung unserer Gesellschaft drastisch zunahm und spätestens seit der Finanzkrise 2008 die Marginalität linker und emanzipatorischer Gesellschaftsentwürfe deutlich geworden ist, hat die Revolution in Rojava uns allen – denen, die kämpfen, aber auch den Mächtigen – gezeigt, dass ein Gegenentwurf zum neoliberalen nationalstaatlich organisierten Kapitalismus möglich ist. Sie hat uns und zahlreiche weitere Gruppen inspiriert, auch für unseren gesellschaftlichen Kontext in der BRD wieder verstärkt über eine radikale gesellschaftsverändernde Praxis nachzudenken und unsere Arbeit daran auszurichten.

Unser Kampf und unsere Bemühungen hier sind dabei unmittelbar mit den Prozessen in Rojava verbunden. Die Türkei wird auch heute wieder mit deutschen Panzern in Kurdistan einrücken, wie es schon in Afrin passiert ist. Auch die deutsche Regierung ist vermutlich über die Pläne Erdogans im Bilde und wird diese wie in Afrin billigen. Milliardenhilfen aus der EU fließen in die Türkei und unterstützen damit diese aggressive Kriegspolitik.

Es gilt also: Wir müssen langfristig auch und insbesondere in der BRD eine revolutionäre Bewegung aufbauen, die durch ihren Widerstand dem deutschen Staat und damit imperialistischen Bestrebungen insgesamt Boden entzieht. Diese Prozesse müssen in unserem Alltag stattfinden und verankert sein, um eine gänzlich andere Gesellschaft zu schaffen, wie es auch die Rätestrukturen in Rojava tun. Es reicht unserer Meinung nach nicht, all paar Monate, wenn die Drohungen des faschistischen türkischen Staates es mal wieder in die bürgerlichen Medien schaffen, zu Demos und Aktionen zu mobilisieren. Vielmehr müssen unsere Kämpfe gegen dieses System, seinen Faschismus und seine Kriege geduldig, beständig und zusammen geführt werden. Wir müssen unsere Kämpfe gegen Imperialismus, Faschismus und Krieg verbinden mit unseren Kämpfe gegen eine Stadt der Reichen, gegen patriarchale Unterdrückung, gegen ihr System der Lohnarbeit und die Zerstörung unseres Planeten.

Heute und in den nächsten Tagen muss es nun aber darum gehen, den Druck auf die deutsche Regierung zu erhöhen, die Erdogan mit Waffen und Milliardenhilfen aus der EU unterstützt. Wir müssen eine breite Öffentlichkeit für den bevorstehenden Krieg in Nord-Syrien schaffen und die Propaganda, die Erdogan über die Kurd*innen verbreitet, durchbrechen.

In diesem Sinne: Biji berxwedana Rojava – Es lebe der Widerstand in Rojava – Hoch die internationale Solidarität

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ROSA – Kennenlernabend für Erstis – 17.10.2019 https://rosams.blackblogs.org/2019/10/04/rosa-kennenlernabend-fuer-erstis-17-10-2019/ Fri, 04 Oct 2019 11:21:05 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=63 Continue reading "ROSA – Kennenlernabend für Erstis – 17.10.2019"

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Liebe Erstis, liebe Neu-Münsteraner*innen (auch die, die nicht studieren),

wir von “ROSA – revolutionäre Linke” möchten euch einladen. Zu einem geselligen und hoffentlich spaßigen Abend, der etwas abseits des gewohnten Vortrags-Formats stattfinden wird. Wir wollen uns und unsere Arbeit vorstellen, aber auch euch kennenlernen. Klingt das gut, bringt ihr vielleicht schon Interesse an linksradikaler und revolutionärer Politik mit oder habt sogar Lust in Münster politisch aktiv zu werden? Dann herzlich willkommen zum ROSA-Kennenlernabend!

Am 17.10.2019 um 19 Uhr in der leo:16, Herwarthstr. 7.

Eine Veranstaltung im Rahmen der kritischen O-Woche.

Bis dahin,
ROSA – Revolutionäre Linke

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Neue Klassenpolitik muss praktisch werden! Veranstaltung am 04.10.2019 https://rosams.blackblogs.org/2019/09/22/neue-klassenpolitik-muss-praktisch-werden-veranstaltung-am-04-10-2019/ Sun, 22 Sep 2019 11:00:06 +0000 http://rosams.blackblogs.org/?p=42 Continue reading "Neue Klassenpolitik muss praktisch werden! Veranstaltung am 04.10.2019"

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Neue Klassenpolitik muss praktisch werden! Veranstaltung am 04.10.2019

 

Am übernächsten Freitag, den 04.10.2019 um 19 Uhr veranstalten wir
gemeinsam mit der FAU und der Gruppe Basta einen Vortrag + Diskussion in der Leo:16, in der
Herwarthstraße 7 in Münster. Wir haben Thorsten Bewernitz zu Gast der
die Debatte um eine neue Klassenpolitik sowie seinen eigenen Vorschlag
vorstellen wird. Wir sind gespannt auf den Vortrag und freuen uns auf
eine gemeinsame Diskussion!
Um 19:00Uhr gehts los!

Eine neue Klassenpolitik muss praktisch werden!
Seit einigen Jahren diskutiert die radikale Linke eine „neue
Klassenpolitik“. Oft bleibt diese allerdings in der Theorie und in
akademischen Diskussionen stecken.
Das Thema „neue Klassenpolitik“ ist gleichzeitig Theorie-, Strategie-
und Organisationsdebatte. Torsten Bewernitz hat in seiner Streitschrift
„Syndikalismus und neue Klassenpolitik“ (Verlag Die Buchmacherei, Berlin
2019) einen konkreten Organisationsvorschlag gemacht, der bestehende
Organisationsansätze zusammendenken und verbinden will.

https://ms-alternativ.de/node/1238

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