Zwischenfälle-Unfälle – Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke https://sand.blackblogs.org Gruppe Hamburg Wed, 12 Mar 2025 00:55:15 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://sand.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/64/2015/03/cropped-Logo-bunt_1-32x32.jpg Zwischenfälle-Unfälle – Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke https://sand.blackblogs.org 32 32 Fukushima mahnt! https://sand.blackblogs.org/2025/02/27/fukushima-mahnt-2/ Thu, 27 Feb 2025 01:46:24 +0000 https://sand.blackblogs.org/?p=2988 Continue reading ]]>
FUKUSHIMA MAHNT!

Demo Sa. 15.03.2025 – 14 Uhr
Am 11. März 2011 geschah der dreifache GAU in dem Atomkraftwerk Fukushima.

Die Bilder der explodierten Reaktorblöcke, die damals um die Welt gingen erfüllen uns immer noch mit Fassungslosigkeit.
Wir hatten davor gewarnt, aber es war nach Tschernobyl wieder passiert.
Und nun wird wieder von den ewig Gestrigen nach der unverantwortlichen Atomkraft gestrebt.
Trotz der unglaublichen Gefahren, die schon wieder vergessen scheinen.
Auch die Suche nach der Endlagerung, des Millionen Jahre strahlenden Mülls, ist keinen Schritt weiter. Eine sichere Endlagerung ist technisch und wissenschaftlich nicht vorstellbar.

Atomkraft kann das Klima nicht retten. Atomenergie ist nicht grün und nachhaltig.
Wir fordern die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit!
Keine Atomtransporte durch Hamburg und anderswo!

Demonstration am Samstag 15.03.2025 um 14 Uhr in Hamburg.
Start am Hauptbahnhof/ Spitalerstraße über die Mönckebergstraße zum Rathaus.
rote Flora Plakatwand
https://sand.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/64/2025/02/FUKUSHIMA-MAHNT-flyer-A5.pdf

https://sand.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/64/2025/02/FUKUSHIMA-MAHNT-flyer-A5-2.pdf

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Mahnwache für Sébastien Briat https://sand.blackblogs.org/2024/10/22/mahnwache-fuer-sebastien-briat/ Tue, 22 Oct 2024 22:40:18 +0000 https://sand.blackblogs.org/?p=2929 Continue reading ]]> Das Anti-Atom Plenum Hamburg ruft auf zur Mahnwache für Sébastien Briat der vor 20 Jahren durch einen CASTOR-Zug getötet wurde.

07.11.2024 – Bahnhof Lüneburg – 17:30 Uhr (damalige Castor-Strecke)

Plakatwand an der roten Flora 2004 zum Tod von Sébastien Briat

Sébastien Briat wurde im Rahmen des Widerstandes gegen den CASTOR-Transport getötet.

Am Sonntag, den 7. November 2004, um 14.35 Uhr wurde Sébastien Briat von einem CASTOR-Zug überfahren.
Wir trauern um Sébastien, unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen FreundInnen.

Uns verbindet der gemeinsame Widerstand gegen ein Herrschaftssystem, das menschenverachtend aus ökonomischen und politischen Interessen die Atomtechnologie durchsetzt.
Sébastien wollte mit einer Gruppe den CASTOR-Transport, der von der Atomfabrik La Hague zur Atom-Müllsammelstelle Gorleben unterwegs war, bei Avricourt in Frankreich aufhalten.
Die anti-AKW-Bewegung in Frankreich und in der BRD hatte dazu aufgerufen, sich diesem Transport zu „widersetzen“, sich „querzustellen“.
Eine Ver- und Behinderung der Atomtransporte stört die Atom-Energie-Produktion und damit auch die Produktion neuen Mülls empfindlich und demonstriert, dass das Atomprogramm politisch nicht akzeptiert wird.
Widerstandsaktionen, wie die der damaligen Aktionsgruppe von Sébastien Briat, sind für uns ein legitimer Beitrag zu dieser Auseinandersetzung.

Unsere Abscheu und unsere Wut und unser Widerstand richtet sich einmal mehr gegen die, die Tote billigend in Kauf nehmen, um ihre Machtinteressen durchzusetzen.

Auch in den vergangenen 20 Jahren haben wir, die Anti-Atom Bewegung, einiges erreicht. Die Abschaltung aller AKWs in Deutschland, kein Endlagerstandort in Gorleben, keine Kernbrennstofftransporte über die Häfen von Bremen und Hamburg, …

Aber es wird weiter nach ungeeigneten Orten in der Welt für den strahlenden Atommüll gesucht. Wir kämpfen weiter, bis u.a. auch Gronau und Lingen stillgelegt sind, und alle Atomtransporte eingestellt wurden.

Der Tod von Sébastien war und ist uns weiterhin Mahnung, an dem Kampf für ein menschenwürdiges Leben unbeirrt festzuhalten.

Kommt am 7.11.2024 nach Lüneburg. Zur gleichen Zeit werden sich französische Atomkraftgegner*innen am Bahnhof von Bar-Le-Duc in dem Meuse Département versammeln. Sébastien kam aus der Meuse (Maas).

Gemeinsame Anreise mit dem Zug
Hamburg Hauptbahnhof ME RE3 16:57 Gl. 13 A-C (Richtung Uelzen)


2004 / 2024 – Anti-Atom Plenum Hamburg

hier das Flugblatt als pdf

Weitere Mahnwachen in Frankreich und Deutschland werden auf bureburebure gesammelt.

Diesen Aufruf auch hier:

Chronologie des Castortransportes von La Hauge nach Gorleben 2004:

https://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand/SAND-Dateien/Chronologie_Gorleben_2004.html

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Fukushima mahnt! Demo 9.3.24 Hamburg Hbf https://sand.blackblogs.org/2024/03/12/fukushima-mahnt-demo-9-3-24-hamburg-hbf/ Tue, 12 Mar 2024 21:26:42 +0000 https://sand.blackblogs.org/?p=2850 Continue reading ]]> Das Hamburger Anti-Atom Plenum hat am Samtag, den 9. März 2024, zu einer Demonstration anlässlich des Fukushima Jahrestags in Hamburg eingeladen.

2024.03.09_HH_FukushimaDemo Anschlusskundgebung Rathausplatz

Die Demonstration begann um 13 Uhr auf dem Heidi-Kabel-Platz am Hauptbahnhof. Die Route führte über die Mönckebergstraße, wo eine Zwischenkundgebung stattfand, zum Rathausmarkt wo Abschlussreden und Musik spielte. Es beteiligten sich ca. 70 Menschen.

Die Demonstration lief unter dem Motto:
„Fukushima mahnt! 11. März und kein Ende!
Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit! („friedliche“ und militärische Nutzung der Atomenergie.“

„Wir vergessen nicht das Leid der Menschen, die von den Katastrophen betroffen sind.“

„Die Atomkatastrophe in Fukushima war und ist keine Naturkatastrophe, sondern ein Verbrechen.“

2024.03.09_HH_FukushimaDemo Auftakt Heidi-Kabel Platz Hbf 2024.03.09_HH_FukushimaDemo Auftakt Heidi-Kabel Platz Hbf

Deutsche Firmen und die deutsche Regierung sind weiter am europäischen und weltweiten Atomgeschäft beteiligt. In Hamburg sind die Firmen Hapag Lloyd, OOCL, MACS, HHLA und auch die Deutsche Bahn beteiligt.
Hamburg ist weiterhin internationale Drehscheibe für Atomtransporte. Über die Straßen und den Hafen fahren eine Vielzahl von Atomtransporten wie u.a. das gefährliche Uranhexafluorid.

2024.03.09_HH_FukushimaDemo Anschlusskundgebung Rathausplatz 2024.03.09_HH_FukushimaDemo Anschlusskundgebung Rathausplatz

Der Aufruf zur Demo „Fukushima mahnt!“ war folgender:
https://www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de/2024/01/09-03-2024-fukushima-mahnt-demo-in-hh/, https://sand.blackblogs.org/2024/02/23/sa-09-03-2024-fukushima-mahnt-demo-in-hamburg/

Wir von SAND beobachten die über Hamburg laufenden Atomtransporte, informieren und protestieren dagegen und fordern
„die sofortige Entwidmung des Hamburger Hafens für alle Atomtransporte“.

Wir unterstützen die Anfragen zu den Atomtransporten in Hamburg von von Stephan Jersch und Norbert Hackbusch (die Linke) in der Hamburger Bürgerschaft die nun vor dem Fukushima Jahrestag die über 50ste Anfrage an den Senat gestellt haben. https://sand.blackblogs.org/dokumente/hamburger-senat/

Weitere Berichte u.a. hier:

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Sa. 09.03.2024 – Fukushima mahnt Demo in Hamburg https://sand.blackblogs.org/2024/02/23/sa-09-03-2024-fukushima-mahnt-demo-in-hamburg/ Fri, 23 Feb 2024 01:03:37 +0000 https://sand.blackblogs.org/?p=2843 Continue reading ]]> Demo Samstag 09.03.2024 um 13 Uhr Heidi-Kabel Platz

Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit! („friedliche“ und militärische Nutzung)

https://sand.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/64/2024/02/2024.02_Fukushima-Flora.jpg

Die Atomkatastrophe in Fukushima war und ist keine Naturkatastrophe, sondern ein Verbrechen.

  • Wir vergessen das Leid der Menschen, die von den Katastrophen betroffen sind nicht.
  • Deutsche Firmen und die deutsche Regierung sind weiter am europäischen und weltweiten Atomgeschäft beteiligt. Widerstand ist weiter notwendig!
  • Eine Katastrophe wie in Fukushima ist weiterhin in Europa (und weltweit) nicht ausgeschlossen – allemal, weil die Reaktoren immer älter werden.
  • Und dann gibt es doch noch ein Problem mit dem Atommüll. Ein sicheres Endlager ist technisch und physikalisch gar nicht vorstellbar!
  • Uran wird über Hamburg importiert, in Gronau angereichert und in Lingen zu Brennelemente verarbeitet. Hamburg ist weiter Drehscheibe für Atomtransporte.
  • Es gibt keine friedliche Nutzung der Atomenergie. Zivile Atomanlagen sind auch für die militärische Nutzung notwendig (Uran-Munition DU bis Atombomben). Sie werden auch als potenzielle KriegsZiele genutzt.

Wenn du was tun willst komm zur Demo am Samstag, den 09. März 2024 Start 13:00, Heidi-Kabel-Platz in Hamburg am Hbf.

In Hamburg sind die Firmen Hapag Lloyd, OOCL (Orient Overseas Container Line), MACS (Maritime Carrier Schipping), HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) und auch die Deutsche Bahn am Atomgeschäft beteiligt.

Atom + Gas ist nicht grün und nachhaltig! Sie werden das Klima nicht retten. Keine Atomtransporte durch Hamburg und anderswo! Don‘t nuke the climate!

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Hamburg: Atomtransporte durch Hamburg – Drucksache 22/11197 https://sand.blackblogs.org/2023/03/29/hamburg-atomtransporte-durch-hamburg-drucksache-22-11197/ Wed, 29 Mar 2023 22:00:00 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2731 Continue reading ]]>

Was nach erster schneller Durchsicht bereits aufgefallen ist:  

Merkwürdige Atomtransporte: Bei dem Brennelement Transport aus der Brennelement-Fabrik in Vesteras in das französiche AKW Golfech (zwischen Toulouse und Bordeaux) am 5.9.22 über Hamburg weist Unstimmigkeiten in den Mitteilungen des Senats und den Listen über Kernbrennstofftransporte vom BASE (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung) auf. Diese, konnte der Senat nach eigenen Angaben wegen der “für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht aufklären.” Schon eine kuriose Antwort bei so einem gefährlichen Kernbrennstofftransport.

Da geht fast unter das zahlreiche weitere Atomtransporte durch das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt wurden. So wurden unter anderem auch neue Brennelemente aus Frankreich in die Brennelemente-Fabrik in Schweden per LKW gefahren (11.1.+1.2.23) waren diese fehlerhaft oder weshalb gehen neue Brennelemente in eine Brennelemente-Fabrik?

Die neuste Anfrage der Linken an den Hamburger Senat hier Erstmal in aller Kürze:

Am 02.03.23 hatten die Abgeordneten Norbert Hackbusch und Stephan Jersch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” Drucksache 22/11197 gestellt, auf die der Hamburger Senat am 10.03.23 antwortete.   Die Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/11197, in der Hamburger Bürgerschaft und deren Beantwortung vom 10.03.23 befindet sich als PDF-File unter dem Namen “Hamburger Bürgerschaft Drs. 22-11197 Atomtransporte durch Hamburg” hier.    

Und hier die Mitteilung der Linken bzw. Stephan Jersch dazu.

Transport am 05.09.22 von neuen Brennelementen aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden über das Hamburger Stadtgebiet in das französische AKW Golfech   DIE LINKE: “In der Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg“ der Drs. 22/10290 wurde für den 05.09.22 ein Transport von neuen Brennelementen aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västerås/Schweden in das französische AKW Golfech aufgelistet. Vom BASE (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung) wurde in den Listen der Genehmigungen für Kernbrennstoff-Transporte (Gültige Beförderungsgenehmigungen nach § 4 Atomgesetz beziehungsweise §§ 27 und 29 StrlSchG) mit den Daten der Veröffentlichung vom 05.09.22, 23.09.22, 21.10.22, 11.11.22, 05.12.22, 09.01.23 und 27.01.23 dagegen um den 05.09.22 kein Brennelement-Transport aus Schweden in ein französisches AKW aufgeführt. Nach der laufenden Genehmigungsnummer 7781 erfolgten derartige Transporte unter anderem am 09.08.22 und am 12.09.22, in der Zwischenzeit jedoch nicht. Nach Angaben des BASE gab es dagegen am 05.09.22 einen Transport von neuen Brennelementen aus der Brennelement-Fabrik der ANF in Lingen in französische AKWs (laufende Genehmigungsnummer 7779), dieser wurde sehr wahrscheinlich nicht über das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt. Welche Angaben über den Brennelement-Transport in das französische AKW Golfech am 05.09.22 sind zutreffend? Wie lassen sich die unterschiedliche Aussagen des Hamburger Senats in der Drs. 22/10290 und die Angaben seitens des BASE erklären?”  

Antwort des Hamburger Senat: “Den zuständigen Hamburger Behörden liegt eine übersendete Transportanmeldung vor. Nach Auskunft des Genehmigungsinhabers erfolgten die angekündigten Transporte der Genehmigungsnummer 7781 planmäßig am 5. September 2022. Die in Rede stehende Diskrepanz ließ sich in der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht aufklären.”   => Aus der Antwort des Hamburger Senats geht hervor, daß dieser Transport von neuen Brennelementen aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in das französische AKW Golfech am 05.09.22  tatsächlich über das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt wurde. – Offensichtlich wurde vom BASE dieser Transport in der betreffenden Liste der Genehmigungen für Kernbrennstoff-Transporte fälschlicherweise nicht aufgeführt.      

Anlage 1   Im Zeitraum vom 02.12.2022 bis zum 03.03.2023 wurden keine “Kernbrennstoff-Transporte” über den Hafen durchgeführt (ist allerdings nix neues). Im Zeitraum vom 02.12.2022 bis zum 03.03.2023 erfolgten Transporte von angereichertem UF6 (UN 2977) aus den Urananreicherungs-Anlagen in Almelo/Niederlande und Pierrelatte/Frankreich auf dem Straßenweg über das Hamburger Stadtgebiet in die Brennelement-Fabrik in Västeras/Schweden. Im Zeitraum vom 02.12.2022 bis zum 03.03.2023 erfolgten Transporte von neuen (“unbestrahlten”) Brennelementen aus der Brennelement-Fabrik in Västeras/Schweden auf dem Straßenweg über das Hamburger Stadtgebiet in mehrere AKWs in Frankreich. – Des weiteren wurden zwei “Rücktransporte” von neuen (“unbestrahlten”) Brennelementen aus zwei französischen AKWs auf dem Straßenweg über das Hamburger Stadtgebiet in die Brennelement-Fabrik in Västeras/Schweden durchgeführt.  Demzufolge wurden in diesem Zeitraum keine Brennelemente in die AKW Emsland, Neckarwestheim-2 und Isar-2 auf dem Straßenweg über das Hamburger Stadtgebiet befördert.  

Anlage 2   Im Zeitraum vom 04. Dezember 2022 bis zum 03. März 2023 erfolgten zwei Transporte von nicht angereichertem UF6 (UN 2978) aus Montreal/Kanada kommend in den Hamburger Hafen, zudem mehrere Rücktransporte von “UF6-Heels” (UN 2978) aus dem Hamburger Hafen nach Montreal/Kanada. Im Zeitraum vom 04. Dezember 2022 bis zum 03. März 2023 erfolgte am 05.01.23 ein Transport von Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) über den Hafen von Walvis Bay/Namibia in den Hafen von Hamburg. Im Zeitraum vom 04. Dezember 2022 bis zum 03. März 2023 wurden keine Transporte von Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) aus Montreal/Kanada und/oder Adelaide/Australien & Singapore  in den Hafen von Hamburg durchgeführt.  

Über die Anfrage und deren Antwort berichtete auch umweltfairaendern.de: Quartal 1/2023 – Atomtransporte durch Hamburg: 31 mal radioaktiv über Straße und Hafen

Die Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” , Drucksache 22/11197, in der Hamburger Bürgerschaft und deren Beantwortung vom 10.03.23 befindet sich z.Zt.auch im Web nachlesbar unter https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/83056/atomtransporte_durch_hamburg_xi.pdf

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Alle UF6-Transporte aus den Häfen verbannen! https://sand.blackblogs.org/2022/08/09/alle-uf6-transporte-aus-den-haefen-verbannen/ Tue, 09 Aug 2022 00:07:50 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2608 Continue reading ]]> Alle Atomtransporte weltweit stoppen! UF6-HH-verbannen.pdf

Einmal vorweg: Atomkraft ist nicht klimaneutral hilft nicht im Kampf gegen den Klimawandel –

Bei Hamburg-Waltershof treffen die Bahnlinien auf denen die UF6 Transporte aus Waltershof in die Urananreicherung und die Kohletransporte vom Hansaport in die Kohlekraftwerke geschickt werden zusammen.

  • zu schmutzig – bei der gesamten Brennstoffkette vom Uranabbau, Anreicherung, im „Normalbetrieb“ der AKWs und Entsorgung des Atommülls.
  •  zu gefährlich – Unfälle wie Fukushima, Tschernobyl setzten große Mengen radioaktiver Stoffe frei. Die Atomkraft erhöht aber auch die Gefahr der Verbreitung von Atomwaffen.
  •  zu teuer – neue AKWs und Entsorgung kosten Milliarden, die fehlen bei Erneuerbaren.

Wir haben schon viel erreicht, aber noch lange nicht genug. In Hamburg konnten die Atomtransporte mit Kernbrennstoffen (z.B. angereichertes UF6 und Brennelemente) über den Hafen gestoppt werden, bundesweit wurden alle (bis auf drei) AKWs stilllgelegt und das Endlager in Gorleben wurde verhindern. Aber das System begünstigt immer noch Ausbeutung und Umweltzerstörung, deshalb haben wir auch die herrschenden Verhältnisse im Blick. Da wir aber nicht alles auf einmal hin bekommen, gehen wir weiter schrittweise vor.

Wir wollen jetzt das Uranhexafluorid (UF6) aus dem Hafen verbannen!

Uranhexafluorid (UF6) wird zur Herstellung von Brennelementen benötigt und wird im Hamburger Hafen über den Containerterminal Altenwerder (CTA) der HHLA durch Schiffe der Reedereien Hapag Lloyd und OOCL aus Kanada importiert. (Die entleerten, aber noch radioaktive Reststoffe enthaltende Behälter, die sogenannten „Heels“, gehen auf dem Seeweg zurück nach Kanada.)

UF6 ist eine stark korrosive, extrem giftige und radioaktive Verbindung die in der Urananreicherung eingesetzt wird. Bereits durch Luftfeuchtigkeit, erst recht mit Wasser, reagiert UF6 unter Zersetzung: Dadurch wird u.a. stark ätzende und giftige Flusssäure (HF) gebildet, die sogar Glas auflösen kann. Die sich aus der chemischen Reaktion bildende Schadstoffwolke, kann die Haut, Augen und Atemwege bis hin zum Tode verätzen. Bei einem Unfall mit UF6 besteht je nach Freisetzungsmenge noch in zwei Kilometern Entfernung akute Lebensgefahr für Menschen.

Bei den oben genannten Unternehmen ist die Stadt Hamburg mit beteiligt. Somit ist sie mitverantwortlich für den Weiterbetrieb von Atomanlagen für den internationalen Markt wie Gronau (Anreicherungsanlage) und Lingen (Brennelementefabrik) auch nach dem „Atomausstieg“ in Deutschland.

Wir wollen alle Atomanlagen stilllegen, weltweit

Wir wollen alle Endlager verhindern, einen sicheren Ort gibt es nicht

Wir wollen eine Welt, in der der Mensch im Vordergrund von Denken und Handeln steht und nicht die machtpolitische ökonomische kapitalistische Rationalität.

Machen wir deutlich, die Kämpfe für eine lebenswerte Zukunft lassen sich nicht spalten. Gemeinsam gegen fossile Energien, Atomenergie, die herrschenden Verhältnisse und die Ausbeutung von Mensch und Natur!

Systemwandel nicht Klimawandel! System Change not Climate Change!

SAND

 

Ausführliches Flugblatt auch vom AAB:

First People, last to be protected
Altenwerder: Knotenpunkt des kanadischen Uranexports nach Europa

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Fukushima Jahrestag 2022 https://sand.blackblogs.org/2022/03/10/fukushima-jahrestag-2022/ Thu, 10 Mar 2022 20:06:14 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2547 Continue reading ]]> Atomenergie ist todsicher
Super-GAU am 11.03.2011 in Fukushima
Atomanlagen weltweit stilllegen
Atomwaffen-Verbot jetzt!

In Fukushima kam es vor elf Jahren nach einem Erdbeben und anschließendem Tsunami, von einer Größe die sich vorher keine Verantwortlichen vorstellen konnten, zu mehreren Kernschmelzen in dem Atomkraftwerk. Erhebliche Mengen an Radioaktivität wurden freigesetzt. Nur dadurch dass der Wind nach dem Atomunfall meistens aufs Meer wehte, blieb Japan von einer noch größeren Verseuchung verschont. Die Evakuierung blieb somit auf einen Umkreis von ca. 20km begrenzt. Die Evakuierung von Tokio und dem Nordteil der Hauptinsel Japans die vom Premierminister angedacht wurde, musste nicht durchgeführt werden.

Krieg ist immer eine Katastrophe und ist mit unendlichem Leid verbunden.
Atombomben sind für den Krieg geschaffen, Atomkraftwerke dafür entstanden. Aber in einem Krieg – wie z.B. aktuell in einem Krieg Russland gegen die Ukraine – sind Atomkraftwerke besonders verwundbar. Sie sind hoch Komplex und bei Störungen sehr schwer unter Kontrolle zu halten. Selbst abgeschaltete AKWs bleiben tickende Zeitbomben. Die Gefahren die von Atomanlagen ausgehen werden dieser Tage wider mehr als deutlich. Die Angst von einem Atomkrieg wächst und könnte selbst nur durch Missverständnisse ausgelöst werden (Umgang mit der Angst). Die humanitären Folgen von Krieg und Flucht sind enorm, kommt noch ein atomarer Störfall hinzu können sich die Folgen auf ganz Europa ausweiten.

Die Atomkatastrophe von Fukushima war keine Naturkatastrophe sondern ein Verbrechen, und von von Menschen zu verantworten.
Krieg ist nicht zufällig sondern Menschenverachtend.

Atomenergie ist nicht nachhaltig und nicht grün!
– Die Förderung von Atomkraft durch die EU mit der Taxonomie darf nicht erfolgen!
– Der UN-Atomwaffenverbotsvertrags muss gestärkt werden. Deutschland sollte sich sofort für das Ende aller Atomwaffen einsetzen und dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten!
– Atomwaffen-Verbot Jetzt!

Vergessen wir die Opfer nicht!
– Solidarität mit den Menschen die von Krieg, Flucht, Vertreibung, Klimakatastrophen, Atomkatastrophen… betroffen sind!

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Rederei MACS: dreckiges abwracken von Schiffen https://sand.blackblogs.org/2021/12/07/rederei-macs-dreckiges-abwracken-von-schiffen/ Tue, 07 Dec 2021 00:19:50 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2497 Continue reading ]]> Die hamburger Rederei MACS nimmt „neue“ >Grey Fox< (IMO 9594470) im Oktober 2021 in Dienst und wird auf der „Yellow Cake“ Route von Walvis Bay/ Namibia nach Hamburg verkehren.

Der alte Atomtransportfrachter der Reederei MACS das Frachtschiff „Grey Fox“ (IMO 9151905) wurde in Gadani/Pakistan wohl von tausenden billig-entlohnter Arbeiter weitestgehend in Handarbeit abgewrackt. Arbeitssicherheit und Umweltstandards die in Europa gelten werden dort nicht eingehalten. Ein viel kritisierter Umgang mit alten Schiffen der den Redereien auf kosten von Menschen und Umwelt viel Geld spart…
 

Rückblick:

Mit dem Frachter ‘Grey Fox’ der Reederei MACS wurde auch Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) aus Namibia in den Hamburger Hafen befördert: Am 07.09.13 traf die aus Walvis Bay/Namibia kommende ‘Grey Fox’ im Hafen von Hamburg am Süd-West Terminal der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG am Südwesthafen ein. Dabei wurden rund 125 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) transportiert. 

Das Frachtschiff ‘Grey Fox’ (IMO-Nr.: 9151905, MMSI: 538090261, Rufzeichen: V7LD4, Flagge: Marshall Islands [MH], Baujahr 1998, Länge: 192 Meter) der Hamburger Reederei Maritime Carrier Shipping (MACS) wurde schwerpunktmäßig auf dem “MACS Transatlantic Service (MTA)”, heute: ”SANMEX Service”, zwischen Europa/Groß Britannien und Mexiko/US-amerikanischer Golfküste eingesetzt, gelegentlich auch auf dem Service “MACS” zwischen Europa und Namibia sowie Südafrika. 
 
Am 01.05.18 lief die ‘Grey Fox’ zum letzten Mal im Hamburger Hafen ein. Nach einem Zwischenstop am Kalikai (K+S Transport) an der Rethe machte das Schiff am 03.05.18 am Süd-West Terminal der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG fest. Den Süd-West Terminal verließ die ‘Grey Fox’ noch am gleichen Tag (03.05.18) mit dem Fahrtziel Antwerpen/Belgien.
 
 
– Nach Angaben der Reederei MACS (Stand: 04.05.18) sollte die ‚Grey Fox‘ folgenden weiteren Reiseverlauf haben:  Hamburg (Ankunft: 01.05.18, Abfahrt: 03.05.18)  =>  Antwerpen/Belgien (Ankunft: 04.05.18, Abfahrt: 07.05.18)  =>  Leixoes/Portugal (Ankunft: 10.05.18, Abfahrt: 11.05.18)   =>  Walvis Bay/Namibia (Ankunft: 27.05.18, Abfahrt: 28.05.18)  =>  Cape Town/Republik Südafrika (Ankunft: 31.05.18, Abfahrt: 01.06.18)  =>  Durban/ Republik Südafrika (Ankunft: 04.06.18, Abfahrt: 08.06.18)
 
– Laut Daten auf vesseltracker (Stand: 03.12.21) hatte die ‚Grey Fox‘ den Fahrtverlauf:  Rotterdam/Niederlande (Ankunft: 24.04.18, Abfahrt: 26.04.18)  =>  Immingham/GB (Ankunft: 27.04.18, Abfahrt: 30.04.18)  =>  Hamburg (Ankunft: 01.05.18, Abfahrt: 03.05.18)  =>  Antwerpen/Belgien (Ankunft: 05.05.18, Abfahrt: 08.05.18)  =>  Leixoes/Portugal (Ankunft: 12.05.18, Abfahrt: 13.05.18)  =>  Walvis Bay/Namibia (Ankunft: 29.05.18, Abfahrt: 02.06.18)  =>  Cape Town/Republik Südafrika (Ankunft: 03.06.18, Abfahrt: 04.06.18)  =>  Durban/Republik Südafrika (Ankunft: 07.06.18, Abfahrt: 15.06.18)  =>  Gadani/Pakistan (Ankunft: 12.08.18, Abfahrt: 12.08.18)  [1]
 
 
Nach Bekanntgaben auf marinetraffic verließ die ‘Grey Fox’ den Hafen von Durban/ Republik Südafrika am 15.06.18. – Das Schiff war zwischenzeitlich umgeflaggt und der Name von ‘Grey Fox’ nach ‘Grey’ (IMO-Nr.: 9151905, MMSI: -, Rufzeichen: T8A2939, Flagge: Palau [PW]) geändert worden. – Letztes Reiseziel der ‘Grey Fox’ (‘Grey’): Der Strand bei Gadani/Pakistan. – Im Hafengebiet von Gadani/Pakistan traf das Frachtschiff nach Infos auf marinetraffic am 11.08.18 ein. – Die ‘Grey Fox’ hat auf marinetraffic inzwischen den “Status: Decommissioned or Lost”.  [2]
 
Nach Infos auf vesseltracker traf die ‘Grey Fox’ am 11.08.18 auf der Reede von Gadani/Pakistan (“Gadani Anchorage”) ein, am 12.08.21 wurde die ‘Grey Fox’ bei Gadani/Pakistan auf den Strand gefahren, um dort abgewrackt zu werden (“Beached at Gadani 12.08.18”). – Die ‘Grey Fox’ (‘Grey’) hat auf vesseltracker inzwischen den Status: “Verschrottet”.  [1]
 
Das Foto (oben) der ‘Grey Fox’, am 25.10.18 auf Facebook geposted, zeigt das Schiff am Gadani Shipbreaking Yard Plot #93 auf dem Strand liegend. Das MACS-Logo an der Bordwand war bereits übermalt worden, beim Namen des Schiffes ‘Grey Fox’ wurde ‘Fox’ zuvor mit Farbe übergestrichen.  [3]
 

 Hintergrund
 
Wikipedia: “Abwrackwerften”

“Üblich ist zumindest eine sparsame Umbenennung, häufig durch teilweise Übermalung des Schiffsnamens. So erreichte beispielsweise die Regal Voyager nach Namenskürzung in Regal V die Abwrackwerft in Indien. Üblich ist zudem eine Umflaggung, insbesondere die Flagge Panamas, Liberias, der Komoren, Palaus oder Gabun. Während viele Schiffe auch in ihrer Dienstzeit unter der Flagge Panamas oder Liberias fahren, werden die übrigen Flaggen überwiegend ausschließlich für die Überführung zur Abwrackwerft genutzt.”  [4]  (Diese Textpassage ist in der aktuellen Version zum Thema Abwrackwerften auf Wikipedia nicht mehr enthalten.)

“Die Abwrackbetriebe in der Dritten Welt stehen in der Kritik, da die Arbeitsbedingungen selbst für Niedriglohnländer als desolat gelten. In den Anlagen wird unter einfachsten Bedingungen gearbeitet. Die Arbeitszeiten für die dort beschäftigten Tagelöhner betragen bis zu 95 Stunden pro Woche. Mangels Kränen und schwerem Gerät werden die Schiffe größtenteils von Hand zerlegt. Aufgrund des hohen Arbeitstempos und des mangelnden Arbeitsschutzes kommt es immer wieder zu schweren Unfällen durch Explosionen, Verpuffungen oder herabfallende Metallteile. Die Arbeiter sind in der Regel barfuß und tragen T-Shirts sowie kurze Hosen. Schuhwerk oder Sicherheitshelme werden nur selten bereitgestellt. Beinahe täglich sind Schwerverletzte und Tote zu beklagen. Insbesondere die Entsorgung von Schiffen aus den 1970er Jahren mit den auf Abwrackwerften üblicherweise angewandten Methoden stößt immer mehr auf Widerstand, da Schiffe aus dieser Ära teilweise stark mit Asbest und anderen gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet sind. Umweltschutzorganisationen bemängeln außerdem, dass eine fachgerechte und sichere Entsorgung solcher Materialien in den entsprechenden Ländern nicht stattfinde.”   [4]
 

Wikipedia: “Abwrackwerften bei Gadani”
 
“Die Abwrackwerften bei Gadani sind Betriebe zur Schiffsverschrottung am Strand bei der Ortschaft Gadani in Pakistan etwa 50 km nordwestlich von Karatschi am Arabischen Meer, in denen Seeschiffe aus aller Welt abgewrackt werden. Auf etwa 10 km Länge bestehen dort insgesamt 132 Abbruchstellen, auf denen auch Supertanker zerlegt werden können. Im Betriebsjahr 2009/10 wurde die Rekordzahl von 107 Schiffen abgewrackt.”
“Die Schiffe werden bei Flut mit eigener Kraft in voller Fahrt auf den Strand zugesteuert und so mit Schwung auf Grund gesetzt. Dann werden die Schiffe am Strand ausgeschlachtet und vom Bug her zerlegt. Dabei wird der allmählich kürzer und leichter werdende Schiffsrumpf von Zeit zu Zeit mittels Stahlseilwinden weiter auf den Strand gezogen, bis er vollkommen abgewrackt ist. Die teilweise sehr gefährliche Arbeit wird von tausenden billig-entlohnter Arbeiter weitestgehend in Handarbeit durchgeführt. Hierbei geschehen immer wieder schwere Unglücke.” [5]
  
 
Reederei MACS: Frachtschiff Grey Fox (IMO 9594470)
 
 Von der Hamburger Reederei Maritime Carrier Shipping (MACS) wurde am 09.08.21 bekannt gegeben, daß ein weiteres Frachtschiff mit dem Namen ‘Grey Fox’ in die Flotte von Schiffen der Reederei MACS aufgenommen wird und demzufolge im Oktober 2021 in Dienst gestellt wird: “New addition to the fleet: M/V Grey Fox. We are pleased to announce the latest addition to our fleet, the tweendecker M/V Grey Fox, she will join the Fleet during the month of October 2021”  [6]
 
Der Frachter ‘Grey Fox’ (IMO-Nr.: 9594470, MMSI: 210249000, Rufzeichen: 5BUM5, Flagge: Cyprus [CY], Baujahr 2011, Länge: 179 Meter) trug zuvor, nach Angaben auf marinetraffic, den Namen ‘Madrid Trader’ (IMO-Nr.: 9594470, MMSI: 636092262, Rufzeichen: A8ZP7, Flagge: Liberia [LR], Baujahr 2011, Länge: 179 Meter)  [7]
 
Die ‘Grey Fox’ (IMO 9594470) lief am 17.10.21 (aus dem Pazifik und Indischen Ozean kommend und über den Suez Kanal und das Mittelmeer fahrend) erstmalig im Hamburger Hafen den Süd-West Terminal der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG am Südwesthafen an. Am 24.10.21 legte das Schiff vom Süd-West Terminal ab, machte anschließend einen Zwischenstop am Kalikai (K+S Transport) an der Rethe und verließ das Hafengebiet von Hamburg am 25.10.21 mit dem Fahrtziel Antwerpen/Belgien.
 
Wie aus den Schiffsfahrplänen (Stand: 01.12.21) der Reederei MACS derzeit hervorgeht, wird die ‘Grey Fox’ (IMO 9594470) im Service “MACS” zwischen Europa und Namibia sowie Südafrika eingesetzt. – Demzufolge wird der Frachter aus Walvis Bay/Namibia (Ankunft: 01.01.22, Abfahrt 02.01.22) kommend zur Zeit am 23.01.22 im Hamburger Hafen erwartet. – Das Ankunftsdatum kann natürlich noch variieren.  [8]
Die ‘Grey Fox’ (IMO 9594470) ist offensichtlich Ersatz für den Frachter ‘Red Cedar’ (IMO-Nr.: 9231092, MMSI: 538090070, Rufzeichen: V7EH4, Flagge: Marshall Islands [MH], Baujahr 2001, Länge: 193 Meter) der Reederei MASC, der in den ”SANMEX Service” zwischen Europa/Groß Britannien und Mexiko/US-amerikanischer Golfküste wechseln soll.  [8]
 
 
 
 
Quellenangaben
 
[1]  https://www.vesseltracker.com/de/Ships/Grey-9151905.html
[2]  https://www.marinetraffic.com/de/ais/details/ships/shipid:715972/mmsi:-9151905/imo:9151905/vessel:GREY_FOX 
[3]  https://www.facebook.com/GaddanishipBk/photos/pb.1632191333709953.-2207520000.1540549628./2188096431452771/?type=3&theate 
[4]  https://de.wikipedia.org/wiki/Abwrackwerft 
[5]  https://de.wikipedia.org/wiki/Abwrackwerften_bei_Gadani 
[6]  https://www.macship.com/News5 
[7]  https://www.marinetraffic.com/de/ais/details/ships/shipid:758682/mmsi:210249000/imo:9594470/vessel:GREY_FOX 
[8]  https://www.macship.com/SCHEDULES 
 

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Hamburg: Die ‚Cap San Lorenzo‘ verursachte “Bombenstimmung” im Hafen https://sand.blackblogs.org/2021/09/06/hamburg-die-cap-san-lorenzo-verursachte-bombenstimmung-im-hafen/ Mon, 06 Sep 2021 22:46:55 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2450 Continue reading ]]> Nicht nur von Atomtransporten, die u.a. über den Hamburger Hafen und/oder das Hamburger Stadtgebiet erfolgen, geht ein großes Gefahrenpotential aus. Auch die Beförderung von nichtradioaktiven Gefahrgütern kann ein hohes Risiko beinhalten.
Welches hohes Gefahrenpotential bei diesen Transporten bestehen kann wurde vor kurzem im Hafen von Hamburg deutlich:
 
Nach Angaben der EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH machte am 14.07.21 um 09:16 Uhr im Hamburger Hafen am Eurogate-Terminal, Liegeplatz 1/2, das Containerschiff ‚Cap San Lorenzo‘ (IMO-Nr.: 9622227, MMSI: 219096000, Rufzeichen: OXOF2, Flagge: Denmark [DK], Baujahr 2013, Länge: 333 Meter) der Reederei Hamburg-Süd fest. – Diesen verließ die ‚Cap San Lorenzo‘ demnach am 14.07.21 bereits um 20:12 Uhr.
 
=> Brisant: Die ‚Cap San Lorenzo‘ hatte u.a. 1000 Tonnen Ammoniumnitrat, das auch als Sprengstoff verwendet wird, an Bord. Im Hamburger Hafen besteht jedoch eine strikte Begrenzung der Ladungsmenge auf maximal 500 Tonnen Ammoniumnitrat, die ein Schiff geladen haben darf. Deshalb wurde von der Wasserschutzpolizei angeordnet, den Hamburger Hafen unverzüglich zu verlassen. – Die etwa 40 Container mit je 25 Tonnen Ammoniumnitrat wurden anschließend im Hafen von Bremerhaven von der ‘Cap San Lorenzo’ gelöscht, das Containerschiff kehrte daraufhin in den Hafen von Hamburg zurück.

Mit der ‘Cap San Lorenzo’ erfolgten auch Transporte von radioaktiven Gütern in den Hafen von Hamburg.
 
In den Medien ist dazu u.a. berichtet worden:
Es ist wie eine schwimmende Gefahr mitten in Hamburg: Das Container-Schiff ‘Cap San Lorenzo’ der Reederei Hamburg Süd hat doppelt so viel Ammoniumnitrat geladen als erlaubt – eine hochexplosive Substanz, die im vergangenen Jahr 2020 in Beirut zu einer katastrophalen Explosion mit 190 Toten und mehr als 6000 Verletzten führte. Aus diesem Grund mußte die ’Cap San Lorenzo’ den Hamburger Hafen sofort verlassen.
Wenn das Schiff Niedersächsisches Gewässer erreicht, dann sind 1000 Tonnen wieder erlaubt, sagte ein Sprecher der Polizei.
Die gefährliche Chemikalie ist anschließend am Donnerstag (15.07.21) in Bremerhaven von dem Containerschiff abgeladen worden. Das bestätigte die Reederei Hamburg Süd. In Bremerhaven gibt es nach Angaben des Häfenressorts keine Mengenbeschränkung für dieses Gefahrgut. Die etwa 40 Container mit je 25 Tonnen Ammoniumnitrat sollten auf ein Schiff nach Südamerika verladen werden, sagte ein Sprecher in Bremen.
Die ‘Cap San Lorenzo’ lief noch am Donnerstagnachmittag (15.07.21) ohne ihre gefährliche Fracht wieder Richtung Hamburg aus.
Wie es dazu kommen konnte, daß die ‘Cap San Lorenzo’ die doppelte Menge an Ammoniumnitrat als zulässig im Transit über den Hafen von Hamburg befördern sollte ist noch ungeklärt. Von einem Sprecher der Reederei Hamburg-Süd wurde dazu lediglich ausgesagt, daß intern aufgearbeitet werde, wie die ‘Cap San Lorenzo’ diese Fracht nach Hamburg bringen konnte. Das war demnach tatsächlich ein Versehen…
 
 
Laut der EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH traf am 16.07.21 um 01:54 Uhr das Containerschiff ‚Cap San Lorenzo‘ am Eurogate-Terminal, Liegeplatz 1/2, erneut ein. – Den Liegeplatz verließ die ‚Cap San Lorenzo‘ demzufolge am 17.07.21 um 15:58 Uhr.
 
 
Fahrplan der ‚Cap San Lorenzo‘
 
Hafen: PARANAGUA / Ankunft (LT): 2021-06-18 00:37 / Abfahrt (LT): 2021-06-19 02:21 / Time in Port: 1 d
Hafen: SANTOS / Ankunft (LT): 2021-06-19 16:54 / Abfahrt (LT): 2021-06-21 13:03 / Time in Port: 1 d 
Hafen: MAASVLAKTE – ROTTERDAM / Ankunft (LT): 2021-07-07 22:26 / Abfahrt (LT): 2021-07-09 09:52 / Time in Port: 1 d
Hafen: THAMES / Ankunft (LT): 2021-07-11 22:04 / Abfahrt (LT): 2021-07-13 06:18 / Time in Port: 1 d 
Hafen: HAMBURG / Ankunft (LT): 2021-07-14 08:17 / Abfahrt (LT): 2021-07-14 21:05 / Time in Port: 12 h, 48 m 
Hafen: BREMERHAVEN / Ankunft (LT): 2021-07-15 09:01 / Abfahrt (LT): 2021-07-15 14:32 / Time in Port: 5 h, 31 m 
Hafen: HAMBURG / Ankunft (LT): 2021-07-16 00:45 / Abfahrt (LT): 2021-07-17 16:58 / Time in Port: 1 d
Hafen: ANTWERP / Ankunft (LT): 2021-07-18 19:33 / Abfahrt (LT): 2021-07-20 16:57 / Time in Port: 1 d   
Hafen: BUENOS AIRES / Ankunft (LT): 2021-08-08 09:42 / Abfahrt (LT): 2021-08-10 11:15 / Time in Port: 2 d
 
LT = Local Time = Ortszeit
 
( https://www.myshiptracking.com/de/vessels/cap-san-lorenzo-mmsi-219096000-imo-9622227 )
 
 
Hintergrund-Info: “Ammoniumnitrat”
 
Laut wikipedia ist Ammoniumnitrat Hauptbestandteil vieler Düngemittel (Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung, Mehrnährstoffdünger („Blaukorn“), Kalkammonsalpeter (Nitramoncal, Markenname der Chemie Linz, intern NAC)). Außerdem wird es für Sprengstoffe genutzt. Ammoniumnitrat ist beispielsweise in den Sprengmitteln ANC, Donarit und Kinepak enthalten.
Obwohl es als brandfördernd gilt und beim Erhitzen explodieren kann, gehört Ammoniumnitrat nicht zu den eigentlich explosionsgefährlichen Stoffen im Sinne des Sprengstoffgesetzes. Gleichwohl wird der Umgang mit ihm in der Bundesrepublik Deutschland durch das Sprengstoffgesetz geregelt, und so darf Ammoniumnitrat wegen seiner möglichen Gefährlichkeit in Düngemitteln inzwischen nur noch gemischt mit harmlosen Stoffen wie Kalk verwendet werden.
 
Ammoniumnitrat hat die chemische Formel NH4NO3, die Gefahrenzahl 5.1 (für entzündend wirkende Stoffe) und die UN-Nummer 1942 (UN 1942), für das Gefahrgut besteht der Tunnelcode “E”.
 
 
 
Mit der ‘Cap San Lorenzo’ erfolgten auch Transporte von radioaktiven Gütern in den Hafen von Hamburg
 
Dem Containerschiff ‘Cap San Lorenzo’ der Reederei Hamburg-Süd lassen sich in der Vergangenheit mehrere Transporte von radioaktiven Frachten aus dem Hafen von Santos/Brasilien in den Hamburger Hafen zuordnen, wie aus den Antworten des Hamburger Senats auf die Kleinen Anfragen der Fraktion DIE LINKE “Atomtransporte durch Hamburg” (Anlagen 2) hervorgeht:
 
=> Ankunft: 23.05.2014 # Ladehafen: Santos/Brasilien # Löschhafen: Hamburg # Anlegeplatz im Hamburger Hafen: HHLA-CTB # Beförderter Stoff: Uranerzkonzentrat U3O8 # Klasse / UN-Nummer: 7 / 2912 # Beförderte Bruttomasse: 158375 kg
=> Ankunft: 29.11.2015 # Ladehafen: Santos/Brasilien # Löschhafen: Belgien/Antwerpen # Anlegeplatz im Hamburger Hafen: Burchardkai HHLA-CTB (Hafentransit) # Beförderter Stoff: Co-60 # Klasse / UN-Nummer: 7 / 2913 # Beförderte Bruttomasse: 21300 kg
=> Ankunft: 11.06.2017 # Ladehafen: Santos/Brasilien # Löschhafen: Hamburg # Anlegeplatz im Hamburger Hafen: Altenwerder HHLA-CTA # Beförderter Stoff: Uranerzkonzentrat U238 # Klasse / UN-Nummer: 7 / 2912 # Beförderte Bruttomasse: 42200 kg
=> Ankunft: 01.10.2017 # Ladehafen: Santos/Brasilien # Löschhafen: Hamburg # Anlegeplatz im Hamburger Hafen: Altenwerder HHLA-CTA # Beförderter Stoff: Uran- und Thoriumerze # Klasse / UN-Nummer: 7 / 2912 # Beförderte Bruttomasse: 21150 kg
=> Ankunft: 23.01.2018 # Ladehafen: Santos/Brasilien # Löschhafen: Hamburg # Anlegeplatz im Hamburger Hafen: Burchardkai HHLA-CTB # Beförderter Stoff: Uran- und Thoriumerze # Klasse / UN-Nummer: 7 / 2912 # Beförderte Bruttomasse: 42300 kg
=> Ankunft: 23.01.2018 # Ladehafen: Santos/Brasilien # Löschhafen: Hamburg # Anlegeplatz im Hamburger Hafen: Burchardkai HHLA-CTB # Beförderter Stoff: Uran- und Thoriumerze # Klasse / UN-Nummer: 7 / 2912 # Beförderte Bruttomasse: 35109 kg
=> Ankunft: 06.10.2018 # Ladehafen: Santos/Brasilien # Löschhafen: Hamburg # Anlegeplatz im Hamburger Hafen: Eurogate Liegeplatz 1/2 # Beförderter Stoff: Tantalum Concentrate # Klasse / UN-Nummer: 7 / 2912 # Beförderte Bruttomasse: 21150 kg
=> Ankunft: 27.01.2019 # Ladehafen: Santos/Brasilien # Löschhafen: Hamburg # Anlegeplatz im Hamburger Hafen: Eurogate Liegeplatz 2/3 # Beförderter Stoff: Tantalum Concentrate # Klasse / UN-Nummer: 7 / 2912 # Beförderte Bruttomasse: 42300 kg

 
Am 19.08.21 haben die Abgeordneten Norbert Hackbusch und Stephan Jersch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (43) Drucksache 22/5506 gestellt, auf die der Hamburger Senat bislang* noch nicht geantwortet hat. Aus der Antwort des Hamburger Senats in der Anlage 2 (“Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe”) auf die Kleine Anfrage wird ersichtlich werden, ob mit der ‘Cap San Lorenzo’ am 14.07.21 zudem auch radioaktive Fracht in den Hamburger Hafen befördert worden ist.

* Bei Erstellung dieses Berichtes, nun ist eine Antwort gegeben.
Am 14.7. wird kein Atomtransport aufgelistet, am 30.07.21 ist aber ein Transport mit Uran- und Thoriumerze aus Santos/Brasilien angegeben. An welchem Anlageplatz dieser umgeschlagen wurde und welches Schiff daran beteiligt war müssen unsere recherschen noch ergeben. Der Senat schweigt sich dazu aus.

 

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Pressespiegel
 
mopo.de
14.07.2021 / 18:24
 
Wegen explosiver Ladung: Frachter muss Hamburger Hafen verlassen
 
Der Frachter „Cap San Lorenzo“ der Reederei Hamburg Süd muss den Hamburger Hafen verlassen. Der Grund: Das Schiff hat das Doppelte der erlaubten Menge Ammoniumnitrat geladen – ein hochexplosiver Stoff.
 
Ammoniumnitrat, ein weißes geruchloses Salz, wird für Düngemittel und Sprengstoff eingesetzt und war in den vergangen Jahrzehnten bereits für zahlreiche verheerende Explosionen verantwortlich. Jüngstes Beispiel: die Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut, bei der mehr als 190 Menschen ums Leben kamen.
 
1000 Tonnen Ammoniumnitrat: Frachter muss Hamburger Hafen verlassen
 
Aus diesem Grund gilt im Hamburger Hafen eine strikte Begrenzung der Ladungsmenge: 500 Tonnen Ammoniumnitrat sind das Maximum, das ein Schiff geladen haben darf. Wie die Hamburger Polizei der MOPO bestätigte, habe die „Cap San Lorenzo“ jedoch 1000 Tonnen Ammoniumnitrat an Bord und müsse den Hafen demnach verlassen. Zunächst hatte das „Hamburger Abendblatt“ über den Vorfall berichtet.
 
„Wenn das Schiff Niedersächsisches Gewässer erreicht, dann sind 1000 Tonnen wieder erlaubt“, sagte ein Sprecher der Polizei. Nach MOPO-Informationen wird das 330 Meter lange Containerschiff gegen 20.30 Uhr auslaufen müssen. (alu/mp)
 
( https://www.mopo.de/hamburg/wegen-explosiver-schiffsladung-frachter-muss-hamburger-hafen-verlassen/ )
 
 
 
24hamburg.de
„Cap San Lorenzo“
Explosive Ladung an Bord: Frachter muss Hamburger Hafen sofort verlassen
15.07.2021 aktualisiert: 06:32
 
Das Container-Schiff „Cap San Lorenzo“ muss den Hamburger Hafen verlassen. Der Grund: Es hat doppelt so viel Ammoniumnitrat geladen als erlaubt – eine hochexplosive Substanz.
 
Hamburg – Es ist wie eine schwimmende Gefahr mitten in Hamburg: Das Container-Schiff „Cap San Lorenzo“ der Reederei Hamburg Süd hat doppelt so viel Ammoniumnitrat geladen als erlaubt – eine hochexplosive Substanz, die im vergangenen Jahr in Beirut zu einer katastrophalen Explosion mit 190 Toten und mehr als 6.000 Verletzten führte.
 
Schiff:     Cap San Lorenzo
Reederei:    Hamburg Süd
Baujahr:    2013
Gesamtlänge:     333 m
Breite:    48 m
 
Insgesamt befinden sich an Bord des Frachters etwa 1000 Tonnen Ammoniumnitrat. Der chemische Stoff gilt als so gefährlich, dass im Hamburger Hafen eine maximale Obergrenze von 500 Tonnen gilt – halb so viel wie an Bord des Schiffs entdeckt.
1000 Tonnen explosive Ladung an Bord: Container-Schiff muss Hamburger Hafen verlassen
 
Aus diesem Grund muss die „Cap San Lorenzo“ den Hamburger Hafen sofort verlassen. Ein Vorgang, der seinesgleichen sucht. Nach Informationen der Mopo soll das 330 Meter lange Containerschiff gegen 20:30 Uhr auslaufen müssen. „Wenn das Schiff niedersächsisches Gewässer erreicht, dann sind 1000 Tonnen wieder erlaubt“, sagte ein Sprecher der Polizei.
 
Der Frachter soll sich seit Mittwochmorgen, 14. Juli 2021, im Hamburger Hafen befinden. Das Schiff startete am Dienstag, 13. Juli aus Großbritannien.
 
Ammoniumnitrat ist ein Salz, das unter anderem für die Herstellung von Düngemitteln und Sprengstoffen benutzt wird.
 
( https://www.24hamburg.de/hamburg/explosive-ladung-an-bord-frachter-muss-hamburger-hafen-sofort-verlassen-90861847.html )
 
 
ndr.de
Zu viel Ammoniumnitrat: Frachter musste Hafen verlassen
Stand: 15.07.2021 17:42 Uhr
 
Wegen zu viel Ammoniumnitrat an Bord musste ein Frachter der Reederei Hamburg Süd den Hamburger Hafen am Mittwochabend unverzüglich verlassen. Das Gefahrengut wurde in Bremerhaven abgeladen.
 
Die „Cap San Lorenzo“ habe mit rund 1.000 Tonnen des für die Düngemittel- und Sprengstoffherstellung verwendeten Stoffes das Doppelte der in Hamburg erlaubten Menge geladen, sagte eine Polizeisprecher am Mittwoch. Das 333 Meter lange Schiff musste deshalb noch am Abend auslaufen.
 
Ladung wurde in Bremerhaven abgeladen
 
Die gefährliche Chemikalie ist am Donnerstag in Bremerhaven von dem Containerschiff abgeladen worden. Das bestätigte die Reederei Hamburg Süd. Es werde intern aufgearbeitet, wie die „Cap San Lorenzo“ diese Fracht nach Hamburg bringen konnte, sagte ein Redereisprecher: „Das war tatsächlich ein Versehen.“ In Bremerhaven gibt es nach Angaben des Häfenressorts keine Mengenbeschränkung für dieses Gefahrgut. Die etwa 40 Container mit je 25 Tonnen Ammoniumnitrat sollten auf ein Schiff nach Südamerika verladen werden, sagte ein Sprecher in Bremen.
 
Ammoniumnitrat gilt als hochgefährlich
 
Die „Cap San Lorenzo“ sollte noch am Donnerstagnachmittag ohne ihre gefährliche Fracht wieder Richtung Hamburg auslaufen. Ammoniumnitrat gilt als hochgefährlich und Auslöser der Explosionskatastrophe im vergangenen Jahr im Hafen von Beirut, bei der weite Teile der libanesischen Hauptstadt verwüstet worden waren.
 
( https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Zu-viel-Ammoniumnitrat-Frachter-musste-Hafen-verlassen,hafen1710.html )
 
 
 
sueddeutsche.de
15. Juli 2021, 13:24 Uhr
Schifffahrt – Hamburg:Gefahrgut Ammoniumnitrat in Bremerhaven umgeladen
 
Bremerhaven/Hamburg (dpa) – Etwa 1000 Tonnen der gefährlichen Chemikalie Ammoniumnitrat sind am Donnerstag in Bremerhaven von dem Containerschiff „Cap San Lorenzo“ abgeladen worden. Das bestätigte die Reederei Hamburg Süd. Der 333 Meter lange Frachter hatte am Vortag zunächst Hamburg angelaufen, war aber von der Wasserschutzpolizei aus dem Hafen gewiesen worden. Von dem Stoff, aus dem Düngemittel oder Sprengstoff produziert werden kann, dürfen in Hamburg höchstens 500 Tonnen umgeschlagen werden.
 
Es werde intern aufgearbeitet, wie die „Cap San Lorenzo“ diese Fracht nach Hamburg bringen konnte, sagte ein Redereisprecher. „Das war tatsächlich ein Versehen.“ In Bremerhaven gibt es nach Angaben des Häfenressorts keine Mengenbeschränkung für dieses Gefahrgut. Die etwa 40 Container mit je 25 Tonnen Ammoniumnitrat sollten auf ein Schiff nach Südamerika verladen werden, sagte ein Sprecher in Bremen. Die „Cap San Lorenzo“ sollte noch am Donnerstagnachmittag ohne ihre gefährliche Fracht wieder Richtung Hamburg auslaufen.
 
Eine seit Jahren unsachgemäß gelagerte Menge von Ammoniumnitrat gilt als Auslöser der Explosionskatastrophe 2020 im Hafen von Beirut. Sie verwüstete weite Teile der libanesischen Hauptstadt.
 
( https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schifffahrt-hamburg-gefahrgut-ammoniumnitrat-in-bremerhaven-umgeladen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210714-99-384772 )
 

]]>
Atomtransporte durch Hamburg Auswertung Drucksache 22/4337 https://sand.blackblogs.org/2021/08/12/atomtransporte-durch-hamburg-auswertung-drucksache-22-4337/ Thu, 12 Aug 2021 22:50:40 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2435 Continue reading ]]> Hamburg: Atomtransporte durch Hamburg – Drucksache 22/4337 – Auswertung Anlagen 1 und 2

=> Zwischenzeitlich ist eine Auswertung der Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/4337 “Atomtransporte durch Hamburg” (42) in der Anlage 1 (“Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 17.02.2021-18.05.2021”) und in der Anlage 2 (“Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe vom 18. Februar 2021 bis zum 18. Mai 2021”) zu den Atomtransporten über den Hafen von Hamburg erfolgt.
 
 
=> Die Ergebnisse der Recherchen befinden sich hier:

2021.05.25_HH_SAND_Drs22-4337 Atomtransporte durch Hamburg Anlage2 sonstiger(Auswertung)

2021.05.25_HH_SAND_Drs22-4337 Atomtransporte durch Hamburg Anlage1 Straße (Auswertung)

2021.05.25_HH_SAND_Drs22-4337 Atomtransporte durch Hamburg Anlage1 Hafen (Auswertung)
 
 
=> Eine Auswertung der Anlagen 1 und 2 ergab bislang:
 
 
Anlage 1 “Kernbrennstoff-Transporte”
 
 
> Nach den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/4337 (Atomtransporte durch Hamburg (42)) erfolgten im Zeitraum vom 17.02.21 bis 18.05.21 keine „Kernbrennstoff-Transporte“ über den Hafen von Hamburg

> Nach den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/4337 (Atomtransporte durch Hamburg (42)) erfolgten im Zeitraum vom 17.02.21 bis 18.05.21 insgesamt 26 „Kernbrennstoff-Transporte“ (unbestrahlte Brennelemente und angereichertes UF6) im Transit ausschließlich auf dem Straßenweg über das Hamburger Stadtgebiet

– Im Zeitraum vom 17.02.21 bis 18.05.21 erfolgten 22 Transporte von neuen Uran-Brennelementen im Transit ausschließlich auf der Straße über das Hamburger Stadtgebiet, dabei wurden rund 134 Tonnen (“Kernbrennstoffmasse”) angereichertes Urandioxid in den Brennelementen befördert. – 14 Transporte von neuen Uran-Brennelementen erfolgten aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in diverse AKWs in Frankreich, sowie 8 Transporte aus der Brennelement-Fabrik der ANF in Lingen in das AKW Ringhals in Schweden.

– Im Zeitraum von 17.02.21 bis 18.05.21 wurden mit 4 Transporten rund 33 Tonnen (“Kernbrennstoffmasse”) angereichertes Uranhexafluorid (UN 2977) im Transit ausschließlich auf der Straße über das Hamburger Stadtgebiet befördert. – Aus der Urananreicherungs-Anlage in Gronau erfolgten 2 Transporte von angereichertem Uranhexafluorid und 2 Transporte von angereichertem Uranhexafluorid aus der Urananreicherungs-Anlage in Almelo/Niederlande. Diese 4 Transporte wurden in die Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden durchgeführt.
 
 
Anlage 2 “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe”

> Den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/4337 (Atomtransporte durch Hamburg (42)) ist zu entnehmen: “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe” im Zeitraum vom 18.02.21 bis zum 18.05.21 über den Hamburger Hafen waren fast ausschließlich Rücktransporte von entleerten UF6-Behältern (“UF6 Heels”) nach Montreal/Kanada und Transporte von Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) aus Walvis Bay/Namibia zur C. Steinweg im Hamburger Hafen
 
– Im Zeitraum vom 18.02.21 bis 18.05.21 erfolgten demzufolge keine Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) aus Montreal/Kanada in den Hamburger Hafen.

– Im Zeitraum vom 18.02.21 bis 18.05.21 erfolgten 5 Transporte von “UF6-Heels”, die Reststoffe von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) enthielten, aus dem Hamburger Hafen ausschließlich nach Montreal/Kanada. Dabei wurden rund 233 Tonnen (Bruttomasse) “UF6-Heels”transportiert.

– Im Zeitraum vom 18.02.21 bis 18.05.21 erfolgten nach Angaben des Hamburger Senats zwei Transporte (01.03.21 und 05.05.21) von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) aus Walvis Bay/Namibia in den Hamburger Hafen, dabei wurden insgesamt 317 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat befördert. – Die Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) aus Walvis Bay/Namibia in den Hamburger Hafen sind inzwischen nach fast 16-monatiger Unterbrechung wieder aufgenommen worden.  
 
 
Uranerzkonzentrat-Transport am 17.05.21 auf dem Hafenbahnhof Hamburg-Süd
 
Am Nachmittag des 17.05.21 wurde von zuverlässigen Kreisen auf dem Hafenbahnhof Hamburg-Süd in der Nähe der Ausfahrt in Richtung Hamburg-Wilhelmsburg ein u.a. mit radioaktiver Fracht beladener Güterzug mit bereits vorgespannter roter Elektrolok der DB (Lok-Nummer: 151 046-0) gesichtet. Auf drei Gelenkcontainertragwagen befanden sich 12 20-Fuß Container mit Uranerzkonzentrat, “Yellow Cake” (UN 2912) beladen. Die Gefahrensymbole für Radioaktivität (Gefahrenzahl “7”) an den Containern waren eindeutig zu erkennen. Der Güterzug verließ den Hafenbahnhof Hamburg-Süd gegen 17:50 Uhr mit Fahrtrichtung Hamburg-Wilhelmsburg, Hamburg-Harburg, Maschen.
 
Das Frachtschiff ‘Red Cedar’ (IMO 9231092) legte aus Walvis Bay/Namibia kommend, nach Angaben der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG, am 14.05.21 um 05:18 Uhr am Steinwerder Hafen des Süd-West Terminals an. Die ‘Red Cedar’ legte demnach dort am 18.05.21 um 17:51 Uhr mit dem Fahrtziel Antwerpen/Belgien ab.
 
Es ist daher naheliegend, daß die am 17.05.21 gesichteten 12 Container mit Uranerzkonzentrat zuvor am 14.05.21 mit der ‘Red Cedar’ aus Walvis Bay/Namibia zum Süd-West Terminal der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG im Hamburger Hafen befördert wurden. – Mit dem Frachtschiff ‘Red Cedar’ erfolgten bereits mehrere Transporte von Uranerzkonzentrat aus Walvis Bay/Namibia zum Süd-West Terminal im Hafen von Hamburg.
 
In der Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/4337, wurde in der Anlage 2 “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe” (Zeitraum vom 18.02.21 bis zum 18.05.21) über den Hamburger Hafen dieser gesichtete und mittels Fotos/Videos dokumentierte Atomtransport jedoch nicht aufgelistet.
 
Daraus ergeben sich folgende Nachfragen, die u.a. voraussichtlich in der nächsten Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” von der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft an den Hamburger Senat gestellt werden:
 
>  Wurden die am 17.05.21 auf dem Hafenbahnhof Hamburg-Süd gesichteten 12 Container mit Uranerzkonzentrat zuvor mit dem Frachtschiff ‘Red Cedar’ aus Walvis Bay/Namibia kommend zum Süd-West Terminal der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG im Hamburger Hafen transportiert?
> Falls ja: Warum wurde dieser Atomtransport in der Anlage 2 “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe” im Zeitraum vom 18.02.21 bis zum 18.05.21 (Drucksache 22/4337) nicht aufgeführt? / Bitte die Tabelle der Anlage 2 “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe” mit diesem Atomtransport in der Kleinen Anfrage Drucksache 22/4337 zu überarbeiten und ergänzen. (Ankunft laut SIMS, Absender, Empfänger, Klasse/UN-Nr., richtiger technischer Name, Stoff, Verpackung, Transportmittel, Bruttomasse(kg), max. Aktivität, …)
> Falls nein: Welche Herkunft und welchen Bestimmungsort hatten die am 17.05.21 auf dem Hafenbahnhof Hamburg-Süd gesichteten 12 Container mit Uranerzkonzentrat?
 
Zuvor machte der Frachter ‘Bright Sky’ (IMO 9465435) aus Walvis Bay/Namibia kommend, nach Angaben der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG, am 05.05.21 um 16:45 Uhr am Südwesthafen des Süd-West Terminals fest. Die ‘Bright Sky’ verließ demzufolge den Süd-West Terminal am 06.05.21 um 15:45 Uhr mit dem Reiseziel Antwerpen/Belgien. – Auch mit dem Frachter ‘Bright Sky’ erfolgten bereits mehrere Transporte von Uranerzkonzentrat aus Walvis Bay/Namibia zum Süd-West Terminal im Hafen von Hamburg.
Laut den Senatsangaben in der Drucksache 22/4337 in der Anlage 2 erfolgte am 05.05.21 ein Transport von 231221 kg (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat aus Walvis Bay/Namibia in den Hafen von Hamburg. Dieser Atomtransport wurde recht offensichtlich mit der ‘Bright Sky’ zum Süd-West Terminal im Hamburger Hafen durchgeführt.
 
 >  Wurden die am 17.05.21 auf dem Hafenbahnhof Hamburg-Süd gesichteten 12 Container mit Uranerzkonzentrat zuvor mit dem Frachter ‘Bright Sky’ aus Walvis Bay/Namibia kommend zum Süd-West Terminal der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG im Hamburger Hafen transportiert? 
> Falls ja: Warum wurden die 12 Container mit Uranerzkonzentrat, “Yellow Cake” nicht zeitnah vom Süd-West Terminal abtransportiert? – Auf welcher rechtlichen Grundlage wurde diese radioaktive Fracht auf dem Gelände der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG für rund 12 Tage zwischengelagert?

 


Am 17.05.21 hatten die Abgeordneten Stephan Jersch und Norbert Hackbusch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (42) Drucksache 22/4337 gestellt, auf die der Hamburger Senat am 25.05.21 geantwortet hat.
Zuvor hatten am 15.02.21 die Abgeordneten Norbert Hackbusch und Stephan Jersch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (41) Drucksache 22/3289 gestellt, auf die der Hamburger Senat am 03.02.11 geantwortet hatte.

 
Von den Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft wird in der aktuellen Kleinen Anfrage (Drucksache 22/4337) zu den Atomtransporten durch Hamburg in der Einleitung bekannt gegeben:
“Nach der Verkündung des freiwilligen Verzichts auf den Umschlag von Kernbrennstoffen im Hamburger Hafen durch die letzten dabei tätigen Unternehmen am 2. April des vorletzten Jahres hat der bisher letzte Umschlag Schiff / Lkw von Uranhexafluorid (UF6) und der bisher letzte Schiffstransit mit unbestrahlten Brennelementen im September 2019 stattgefunden (vergleiche Drs. 21/18649).
Laut Senatsauskünften (zuletzt in der Drs. 22/3289) sind aber 2020 schon wieder circa 140 Atomtransporte nachweisbar durch unsere Stadt gegangen. Und das trotz Stilllegungen deutscher Atomkraftwerke vor Jahren und des obigen freiwilligen Verzichts auf den Umschlag im Hamburger Hafen.
Diese Zahl zeigt immer noch: Inwieweit Hamburgs Hafen nach der im Mai 2014 in der Bürgerschaft abgelehnten Teilentwidmung für Atomtransporte (vergleiche Drs. 20/11317) von seiner Rolle als ein Drehkreuz im internationalen Atomgeschäft, unter anderem zur Versorgung von AKW, wegkommt, bleibt auch für 2021 zu beobachten.
Denn Uranoxide, das extrem giftige und ätzende Uranhexafluorid, unbestrahlte (neue) Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden weiterhin umgeschlagen und durch das Hamburger Stadtgebiet fahren weiterhin zahlreiche „Kernbrennstoff-Transporte“ ausschließlich auf dem Straßenweg im Transit, letztes Jahr 67, überwiegend mit neuen Uran-Brennelementen (vergleiche: Hamburg: Atomtransporte auf dem Straßenweg durch Hamburg (2017-2020) ).
Zwar gibt der Senat nach § 1 der Verschlusssachenanweisung für die Behörden der Freien und Hansestadt Hamburg (HmbVSA) vom 1. Dezember 1982 im Voraus keine Auskunft zu Kernbrennstofftransporten, da Informationen über zukünftige Kernbrennstofftransporte aus Sicherheitsgründen bundesweit als „Verschlusssache/nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft sind; aber wenigstens Angaben zu bereits durchgeführten Transporten und zu der Umweltbehörde vorliegenden gültigen Genehmigungen für den Transport radioaktiver Stoffe sind aus den seit rund einem Jahrzehnt immer wieder aus der Fraktion DIE LINKE gestellten diversen Anfragen, zuletzt in der Ende Februar beantworteten Drs. 22/3289, für die interessierte Öffentlichkeit ablesbar.
Um weiterhin möglichst vollständige Zahlen über Anzahl, Art und Umfang der Atomtransporte zumindest durch Hamburgs Hafen öffentlich verfügbar zu machen, werden aus der Fraktion DIE LINKE hier zum nunmehr 44. Mal dem Senat umfassend Fragen zum Themenkomplex gestellt.
Wir fragen bezogen auf Transporte von Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen in und aus dem Hamburger Hafen sowie durch das Hamburger Stadtgebiet ab dem 17.02.2021 bis zum Zeitpunkt der Bearbeitung dieser Schriftlichen Kleinen Anfrage.”

 
 
In der Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/4337, wird vom Hamburger Senat u.a. mitgeteilt:
 
“Zu den meldepflichtigen Kernbrennstofftransporten für den Zeitraum vom 17. Februar 2021 bis einschließlich 18. Mai 2021 siehe Anlage 1, zur Legende siehe Anlage 5.
Daten über die im Gefahrgutinformationssystem der Polizei (GEGIS) gemeldeten Transporte liegen nur für die jeweils letzten drei Monate vor. Die Transportvorgänge mit sonstigen radioaktiven Stoffen für den Zeitraum vom 18. Februar 2021 bis einschließlich 18. Mai 2021 sind in Anlage 2 zusammengefasst. Die Dauer des Umschlags sowie die Namen und Adressen der Absendenden und der Empfangenden werden in GEGIS nicht erfasst. GEGIS enthält keine Daten zu Beförderungen auf der Straße. In Anlage 2 ist jedoch zusätzlich ein Straßentransport aufgeführt, dessen Daten von einer Kontrolle vorliegen.”
  
Die Polizei hat bei den Atomtransporten nur wenige Mängel festgestellt, wie vom Hamburger Senat in der Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/4337, ausgesagt wird
 
“Daten über die bei Kontrollen festgestellten Mängel im Zusammenhang mit dem Transport radioaktiver Güter für den Zeitraum vom 16. Februar 2021 bis einschließlich 17. Mai 2021 sind in der Anlage 3 zusammengestellt.
In diesem Zeitraum wurden durch die Polizei 40 Kontrollen im Zusammenhang mit dem Transport radioaktiver Güter auf Schiffen, auf der Straße und im Schienenverkehr durchgeführt. Davon verliefen 36 Kontrollen ohne Beanstandungen. Drei Kontrollen im Zusammenhang mit dem Beförderungsmittel Schiff führten zu drei formalen Mängeln. Im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr wurde ein formaler Mangel im Zuständigkeitsbereich der Polizei Hamburg in dem angegebenen Zeitraum festgestellt. Im Schienenverkehr wurde in dem angegebenen Zeitraum kein Mangel durch die Polizei Hamburg festgestellt.”
 
 
 
Sechs Hamburger Hafenbetriebe haben weiterhin eine Umschlagsgenehmigung gemäß § 12 Absatz 1 Nummer 3 Strahlenschutzgesetz (StrlSchG)
 
DIE LINKE: “Die folgenden sechs Hamburger Betriebe haben auch 2021 eine Umschlagsgenehmigung gemäß § 12 Absatz 1 Nummer 3 Strahlenschutzgesetz (StrlSchG), beinhaltend den Umschlag von sonstigen radioaktiven Stoffen: die drei zur HHLA gehörenden Terminals CTB, CTT und CTA, EUROGATE, das Hafenunternehmen C. Steinweg sowie der Unikai, den die HHLA und die Grimaldi-Reedereigruppe gemeinsam betreiben. Die Umschlaggenehmigung von EUROGATE läuft am 31. Juli 2021 aus, die von C. Steinweg läuft am 31. Dezember 2021 aus. Haben die beiden genannten Betriebe erneut eine Umschlagsgenehmigung verlangt beziehungsweise gegebenenfalls schon erhalten?”
 
Antwort des Hamburger Senat: “EUROGATE hat eine neue Genehmigung beantragt. Die Genehmigung ist noch nicht erteilt worden. C. Steinweg hat noch keine neue Genehmigung beantragt.”
 
 
Bei der zuständigen Hamburger Genehmigungsbehörde (Behörde für Justiz und Verbraucherschutz) hat es, nach Angaben des Hamburger Senats, keine neue Antragstellung/Genehmigung auf Zulassung zur Beförderung „sonstiger radioaktiver Stoffe“ gegeben
 
DIE LINKE: “Bezogen auf zukünftige Transporte von Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen in und aus dem Hafen Hamburg sowie durch das Hamburger Stadtgebiet fragen wir soweit Meldungen vorliegen: Hat es seit Mitte Februar 2021 bei der seit dem 1. Juli 2020 zuständigen Behörde für Justiz und Verbraucherschutz Antragstellungen/ Genehmigungen auf Zulassung zur Beförderung „radioaktiver Stoffe“ gegeben beziehungsweise sind Zulassung entfallen? Wenn ja, bitte die Unternehmen auflisten.”
 
Antwort des Hamburger Senat: “Es sind seit Mitte Februar 2021 keine Beförderungsgenehmigungen nach § 27 Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) erteilt worden. Ebenfalls sind keine Genehmigungen ab diesem Zeitpunkt entfallen.”
 
 
 
Nachfragen zur Havarie der mit radioaktiver Fracht beladenen ‘Montreal Express’ am 27.01.21 im Hamburger Hafen
 
Von den Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft wird in der aktuellen Kleinen Anfrage (Drs. 22/4337) zu der Havarie der ‘Montreal Express’ am 27.01.21 im Hamburger Hafen einleitend zusammen gefaßt:
“Die Havarie der „Montreal Express“ am 27.01.21 wurde nach Senatsangaben (Drs. 22/3289) durch einen Maschinenausfall verursacht, beim Anhalten des Schiffes riss eine Ankerkette, der Anker versank auf den Boden der Fahrrinne (er wurde später gehoben).
Die „Montreal Express“ hatte während der Havarie im Hamburger Hafen demzufolge unter anderem zahlreiche Gefahrgüter der unterschiedlichsten Gefahrgutklassen (Klasse 1: explosive Materialien / Klasse 2: Gase/Klasse 3: Flüssigkeiten, die entzündbar sind/ Klasse 4: zersetzliche oder selbstentzündliche Stoffe /Klasse 5: oxidierende Stoffe /Klasse 6: giftige Stoffe /Klasse 8: ätzende Stoffe und Klasse 9: sonstige gefährliche Stoffe) an Bord, darunter auch radioaktive Gefahrgüter der Klasse 7: Mehrere entleerte Behälter („UF6-Heels“) mit Reststoffen von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978).
Nach einer Veröffentlichung der Reederei Hapag-Lloyd vom 03.02.20 (vergleiche „Hapag-Lloyd will CO2-Ausstoß mit Biotreibstoff senken“) erfolgten Anfang 2020 Versuche die „Montreal Express“ mit dem Treibstoff „B20“ zu betreiben: Die „Montreal Express“ fuhr nach Darstellung der Reederei Hapag-Lloyd erstmals mit dem sogenannten B20-Treibstoff, der zu 80 Prozent aus schwefelarmem Treibstoff und zu 20 Prozent aus einem Biokraftstoff auf Basis von Altspeiseölen und -fetten besteht. Diese wurden zuvor in der Gastronomie verwendet und werden sonst anderweitig kostenpflichtig entsorgt.”
 
DIE LINKE: “War diese Beimischung von Altspeiseölen und -fetten zum Treibstoff ursächlich für den Maschinenausfall der „Montreal Express“ am 27.01.21 im Hamburger Hafen?”
 
Antwort des Hamburger Senat: “Nein.”
 
DIE LINKE: “Falls nein, welche Vorkommnisse führten zu dem Maschinenausfall der „Montreal Express“ und wie wurde dieser behoben?”
 
Antwort des Hamburger Senat: “Nach Wartungsarbeiten am Kraftstoffsystem des Schiffes befand sich noch Luft in einer Kraftstoffleitung. Infolgedessen fielen die zur Stromerzeugung notwendigen Dieselgeneratoren aus und es kam zum Stromausfall („Black out“), wodurch auch die Hauptmaschine ausfiel. Das Kraftstoffsystem wurde entlüftet und war danach wieder funktionsfähig.”
 
DIE LINKE: “Sind die Angaben in der „Bild“-Zeitung vom 02.02.21 unter der Überschrift „Containerschiff Montreal Express havariert – Notbremsung vor Blankenese!“ zutreffend, dass das hinter der „Montreal Express“ fahrende Containerschiff „MSC Madrid“ mithilfe eines Schleppers eine „Vollbremsung“ einleiten musste, um eine Kollision mit der manövrierunfähigen „Montreal Express“ zu vermeiden (vergleiche „Bild“-Zeitung vom 02.02.21: „Der Hintermann, Container-Riese „MSC Madrid“ (270 m, 5550 Boxen), musste vollbremsen – ein Schlepper am Heck half wie ein „Brems-Fallschirm“ beim Stoppen“)?”
 
Antwort des Hamburger Senat: “Nein.”
 
DIE LINKE: “Falls nein: Welchen Verlauf hatte dieses Ereignis nach den Kenntnissen des Senats?”
 
Antwort des Hamburger Senat: “Zu einer möglichen Behinderung von Schiffen infolge der Havarie der „Montreal Express“ liegen dem Senat keine Erkenntnisse vor.”
 
 
Eine Kollisionsgefahr der manövrierunfähigen ‘Montreal Express’ mit der dahinter fahrenden ‘MSC Madrid’ auf der Elbe in Hamburg am 27.01.21 wird dagegen auf website.fotos-von-schiffen.de und fleetmon.com bestätigt:
 
website.fotos-von-schiffen.de
03.02.2021
MONTREAL EXPRESS mit Blackout auf der Elbe
 
Das Containerschiff MONTREAL EXPRESS (IMO:9253741) erlitt bereits am 27.01. kurz nach dem Verlassen des HHLA Terminals in Hamburg-Altenwerder einen Maschinenausfall und ging auf Höhe von Blankenese quer zur Fahrrinne. Der Käpitan ließ sofort beide Anker werfen, um das Schiff zu sichern. Das Containerschiff MSC MADRID, das direkt nach dem Hapag-Lloyd Schiff den Hafen verließ, musste ebenfalls stoppen.
Drei Schlepper eilten zur Hilfe und brachten den Havaristen sicher an die Dalben am Airbus-Werk. Dabei verlor die MONTREAL EXPRESS einen der beiden 150t schweren Anker. Ein Vermessungschiff konnte den Anker schnell am Grund orten und der Hafenkran ENAK, der von Schlepper ZYKLON zur Unfallstelle gebracht wurde, konnte den Anker bergen und zum havarierten Containerschiff zurückbringen.
Am 29.1.2021 konnte das Schiff nach Reparatur und Inspektion den Hamburger Hafen Richtung Kanada verlassen.
( http://website.fotos-von-schiffen.de/2021/02/03/montreal-express-mit-blackout-auf-der-elbe/ )
 
fleetmon.com
02.02.2021
Hapag-Lloyd container ship lost anchor after blackout, barely avoided collision
 
Container ship MONTREAL EXPRESS suffered a blackout in Elbe shortly after leaving HHLA Terminal in Hamburg, on Jan 27. The ship had to drop both anchors in emergency, container ship MSC MADRID (IMO 9480198), sailing in the wake of MONTREAL EXPRESS, nearly missed collision, thanks to quick reaction of a tug at her stern. MONTREAL EXPRESS lost one of her anchors and was taken back to port after the accident, until anchor was located and recovered by floating crane. Anchor was restored, the ship resumed voyage on Jan 27, en route from Hamburg to Montreal Canada.
( https://www.fleetmon.com/maritime-news/2021/32569/hapag-lloyd-container-ship-lost-anchor-after-black/ )
 
 
 
Die Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (42), Drucksache 22/4337, in der Hamburger Bürgerschaft und deren Beantwortung vom 25.05.21 befindet sich z.Zt. auch im Web nachlesbar unter: https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/75699/atomtransporte_durch_hamburg_v.pdf
 
 

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