Brennelementfabrik – Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke https://sand.blackblogs.org Gruppe Hamburg Mon, 08 Aug 2022 23:47:12 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://sand.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/64/2015/03/cropped-Logo-bunt_1-32x32.jpg Brennelementfabrik – Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke https://sand.blackblogs.org 32 32 Atomtransporte durch Hamburg – Drucksache 22/8442 – Auswertung https://sand.blackblogs.org/2022/07/19/atomtransporte-durch-hamburg-drucksache-22-8442-auswertung/ Tue, 19 Jul 2022 01:05:25 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2595 Continue reading ]]> Hamburg: Atomtransporte durch Hamburg – Drucksache 22/8442 – Auswertung Anlagen 1 und 2
 
Stand der Dinge:
Am 30.05.22 hatten die Abgeordneten Stephan Jersch und Norbert Hackbusch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (46) Drucksache 22/8442 gestellt, auf die der Hamburger Senat am 07.06.22 antwortete.

=> Zwischenzeitlich ist eine Auswertung der Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/8442 “Atomtransporte durch Hamburg” (46) in der Anlage 1 (“Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 26.02.2022-31.05.2022”) und in der Anlage 2 (“Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe vom 28. Februar 2022 bis zum 31. Mai 2022”) zu den Atomtransporten über den Hafen von Hamburg erfolgt.
 
=> Die Ergebnisse der Recherchen befinden sich hier:
 2022.06.07_HH_SAND_Drs22-8842_Atomtransporte durch Hamburg Anlage1 Hafen (Auswertung)

2022.06.07_HH_SAND_Drs22-8842_Atomtransporte durch Hamburg Drs22-8842 Anlage1 S (Auswertung)

2022.06.07_HH_SAND_Drs22-8842_Atomtransporte durch Hamburg Drs22-8442 Anlage2 (Auswertung)

 
=> Eine Auswertung der Anlagen 1 und 2 ergab bislang:
 
Anlage 1 “Kernbrennstoff-Transporte”
 
> Nach den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/8442 (Atomtransporte durch Hamburg (46)) erfolgten im Zeitraum vom 26.02.22 bis 31.05.22 keine „Kernbrennstoff-Transporte“ über den Hafen von Hamburg

– “Kernbrennstoff-Transporte” über den Hafen von Hamburg finden offenbar nicht mehr statt. – Dies ist aber nur ein Teil der Wahrheit, denn laut Aussagen des Hamburger Senats in den Kleinen Anfragen (“Atomtransporte durch Hamburg”) durchqueren weiterhin zahlreiche “Kernbrennstoff-Transporte” ausschließlich auf dem Straßenweg im Transit das Hamburger Stadtgebiet!

> Nach den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/8442 (Atomtransporte durch Hamburg (46)) erfolgten im Zeitraum vom 26.02.22 bis 31.05.22 insgesamt 13 „Kernbrennstoff-Transporte“ (unbestrahlte Brennelemente und angereichertes UF6) im Transit ausschließlich auf dem Straßenweg über das Hamburger Stadtgebiet

– Im Zeitraum vom 26.02.22 bis 31.05.22 erfolgten 10 Transporte von neuen Uran-Brennelementen im Transit ausschließlich auf der Straße über das Hamburger Stadtgebiet, dabei wurden rund 50 Tonnen (“Kernbrennstoffmasse”) angereichertes Urandioxid in den Brennelementen befördert.

6 Transporte von neuen Uran-Brennelementen erfolgten aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in diverse AKWs in Frankreich,

sowie 4 Transporte aus der Brennelement-Fabrik der ANF in Lingen in die AKW Forsmark und AKW Ringhals in Schweden.

– Im Zeitraum von 26.02.22 bis 31.05.22 wurden mit 3 Transporten rund 15 Tonnen (“Kernbrennstoffmasse”) angereichertes Uranhexafluorid (UN 2977) im Transit ausschließlich auf der Straße über das Hamburger Stadtgebiet befördert.

2 Transporte von angereichertem Uranhexafluorid erfolgten aus der Urananreicherungs-Anlage in Almelo/Niederlande und 1 Transport von angereichertem Uranhexafluorid aus der Urananreicherungs-Anlage in Pierrelatte/Frankreich.

Alle Transporte wurden in die Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden durchgeführt

 
Anlage 2 “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe”

> Den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/8442 (Atomtransporte durch Hamburg (46)) ist zu entnehmen: “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe” im Zeitraum vom 28.02.22 bis 31.05.22 über den Hamburger Hafen waren überwiegend Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) aus Montreal/Kanada sowie Rücktransporte von entleerten UF6-Behältern (“UF6 Heels”) (UN 2978) nach Montreal/Kanada. – Des weiteren gab es zwei Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) aus Walvis Bay/Namibia zur C. Steinweg im Hamburger Hafen und einen Transport von “Uranoxid, abgereichert” (UN 2912) aus Antwerpen/Belgien über den Hafen von Hamburg nach Savannah/USA.

– Im Zeitraum vom 28.02.22 bis 31.05.22 erfolgten 6 Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) aus Montreal/Kanada in den Hamburger Hafen, dabei wurden in 136 zylinderförmigen Behältern rund 2129 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes Uranhexafluorid befördert

– Im Zeitraum vom 28.02.22 bis 31.05.22 erfolgten 7 Transporte von “UF6-Heels”, die Reststoffe von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) enthielten, aus dem Hafen von Hamburg ausschließlich nach Montreal/Kanada. Dabei wurden rund 353 Tonnen (Bruttomasse) “UF6-Heels”transportiert

– Im Zeitraum vom 28.02.22 bis 31.05.22 erfolgten 2 Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) aus Walvis Bay/Namibia in den Hafen von Hamburg, dabei wurden insgesamt rund 511 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) befördert. (rechnerisch ermittelt / 02.04.22: 7 20-Fuß-Container / 25.05.22: 19 20-Fuß-Container)

– Im Zeitraum vom 28.02.22 bis 31.05.22 erfolgten demnach keine Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) aus Montreal/Kanada und/oder Adelaide/Australien & Singapore in den Hafen von Hamburg.

– Im Zeitraum vom 28.02.22 bis 31.05.22 erfolgte 1 Transport von „Uranoxid, abgereichert“ (UN 2912) aus Antwerpen/Belgien über den Hafen von Hamburg nach Savannah/USA, dabei wurden in 8 Containern rund 108 Tonnen (Bruttomasse) „Uranoxid, abgereichert“ befördert.

 

 
Die Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (46), Drucksache 22/8442, in der Hamburger Bürgerschaft und deren Beantwortung vom 07.06.22 befindet sich z.Zt. im Internet auch nachlesbar unter: https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/80116/atomtransporte_durch_hamburg_ix.pdf

 

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Am 30.05.22 hatten die Abgeordneten Stephan Jersch und Norbert Hackbusch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (46) Drucksache 22/8442 gestellt, auf die der Hamburger Senat am 07.06.22 antwortete.
Zuvor hatten am 24.02.22 die Abgeordneten Norbert Hackbusch und Stephan Jersch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (45) Drucksache 22/7493 gestellt, auf die der Hamburger Senat am 04.03.22 antwortete.
 
Von den Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft wird in der aktuellen Kleinen Anfrage (Drucksache 22/8842) zu den Atomtransporten durch Hamburg einleitend bekannt gegeben:
“Am 26. April jährte sich der GAU im heute auf ukrainischem Boden liegenden AKW Tschernobyl zum 36. Mal. Aber erst kurz nach der Katastrophe im japanischen AKW Fukushima vor elf Jahren beschloss der Bundestag den Atomausstieg Deutschlands bis Ende 2022.
Nach Medienberichten sollen in den ersten Stunden des Einmarschs aus Weißrussland in die Ukraine die russischen Truppen ohne Strahlenschutz durch die bewaldete Sperrzone um das havarierte AKW Tschernobyl gefahren und dabei die hochgradig verseuchte Erde aufgewühlt haben. Die wochenlange Besetzung dieser Sperrzone folgte. Erst Ende März zogen die russischen Einheiten im Zuge der Umgruppierung der Angriffstruppen ab.
Auch der Beschuss und die Besetzung des leistungsstärksten AKWs in Europa bei Saporischschja im Südosten der Ukraine durch die russische Armee machen deutlich: Die Nutzung der Atomenergie ist weiterhin eine Gefahr für die Menschen in Europa. Atomenergie ist zum Angriffsziel geworden!
Nach der Verkündung des freiwilligen Verzichts auf den Umschlag von Kernbrennstoffen im Hamburger Hafen durch die letzten dabei tätigen Unternehmen am 2. April des vorletzten Jahres haben der bisher letzte Umschlag Schiff/ Lkw von Uranhexafluorid (UF6) und der bisher letzte Schiffstransit mit unbestrahlten Brennelementen im September 2019 stattgefunden (vergleiche Drs. 21/18649).
Das Niveau der radioaktiven Transporte bleibt weiterhin hoch. Oftmals stehen diese Transporte mit Uran aus Canada in Zusammenhang, aber auch Brasilien oder die Niederlande sind beteiligt, meist in Verbindung mit dem Betrieb von Atommeilern und den Uranfabriken in Lingen und Gronau. Die Fabrik in Gronau ist die zweitgrößte Urananreicherungsanlage der Welt. Noch kurz vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gab es Pläne, die Brennelementefabrik in Lingen an den russischen Staatskonzern Rosatom zu verkaufen. Auch besonders alte und gefährdete grenznahe AKWs in den Nachbarstaaten werden aus den Atomfabriken Gronau und Lingen beliefert. Deshalb setzte sich der Bundesrat schon 2019 dafür ein, prüfen zu lassen, „wie der Export deutscher Kernbrennstoffe in gefährdete grenznahe Anlagen rechtssicher verhindert werden kann“. Außerdem forderte der Bundesrat die Bundesregierung auf, „sich verstärkt für ein rasches Abschalten störanfälliger Kernkraftwerke im grenznahen Ausland einzusetzen“ (BR-Drs. 512/18). Ein solches Verbot wurde bislang jedoch noch nicht beschlossen.
Besagte Transporte finden über Hamburgs Straßen oder den Hafen statt. Kernbrennstoffe per Lkw gehen zwischen Schweden, den Niederlanden und Frankreich über Hamburg. Laut Senatsauskünften sind 2021 schon wieder fast 120 Atomtransporte nachweisbar durch unsere Stadt gegangen (siehe zuletzt in der Drs. 22/7493). Und das kurz vor Stilllegung der letzten deutschen Atomkraftwerke und des freiwilligen Verzichts auf den Umschlag im Hamburger Hafen.
Diese Zahl zeigt immer noch: Inwieweit Hamburg nach der im Mai 2014 in der Bürgerschaft abgelehnten Teilentwidmung seines Hafens für Atomtransporte (vergleiche Drs. 20/11317) von seiner Rolle als ein Drehkreuz im internationalen Atomgeschäft, unter anderem zur Versorgung von AKWs, wegkommt, bleibt auch für 2022 zu beobachten.
Denn Uranoxide, das extrem giftige und ätzende Uranhexafluorid, unbestrahlte (neue) Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden weiterhin umgeschlagen und durch das Hamburger Stadtgebiet fahren weiterhin zahlreiche „Kernbrennstoff-Transporte“ ausschließlich auf dem Straßenweg im Transit, letztes Jahr 58, überwiegend mit neuen Uran-Brennelementen oder Uranhexafluorid.
Zwar gibt der Senat nach § 1 der Verschlusssachenanweisung für die Behörden der Freien und Hansestadt Hamburg (HmbVSA) vom 1. Dezember 1982 im Voraus keine Auskunft zu Kernbrennstofftransporten, da Informationen über zukünftige Kernbrennstofftransporte aus Sicherheitsgründen bundesweit als „Verschlusssache/nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft sind; aber wenigstens Angaben zu bereits durchgeführten Transporten und zu der Umweltbehörde vorliegenden gültigen Genehmigungen für den Transport radioaktiver Stoffe sind aus den seit rund einem Jahrzehnt immer wieder aus der Fraktion DIE LINKE gestellten diversen Anfragen, zuletzt in der im Februar beantworteten Drs. 22/7493, für die interessierte Öffentlichkeit ablesbar.
Um weiterhin möglichst vollständige Zahlen über Anzahl, Art und Umfang der Atomtransporte zumindest durch Hamburgs Hafen öffentlich verfügbar zu machen, werden aus der Fraktion DIE LINKE hier zum nunmehr 48. Mal dem Senat umfassend Fragen zum Themenkomplex gestellt.
Wir fragen bezogen auf Transporte von Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen in und aus dem Hamburger Hafen sowie über das Hamburger Stadtgebiet ab dem 26. Februar 2022 bis zum Zeitpunkt der Bearbeitung dieser Schriftlichen Kleinen Anfrage (bitte die Tabellen in der Anlage zur Drs. 22/7493 für alle Transporte entsprechend fortführen):”
 
 
In der Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/8842, wird vom Hamburger Senat dazu u.a. ausgesagt:
 
“Zu den meldepflichtigen Kernbrennstofftransporten für den Zeitraum vom 26. Februar 2022 bis einschließlich 31. Mai 2022 siehe Anlage 1, zur Legende siehe Anlage 5.
Der Zeitraum der in der Drs. 22/7493 aufgeführten Transportvorgänge endete mit dem 25. Februar 2022 (einschließlich). Daten über die im Gefahrgutinformationssystem der Polizei (GEGIS) gemeldeten Transporte liegen nur für die jeweils letzten drei Monate vor. Der Abfragezeitraum in GEGIS schließt zeitlich nicht an die Drs. 22/7493 an.
In Anlage 2 sind die Daten sonstiger radioaktiver Stoffe im Zeitraum (einschließlich) 28. Februar 2022 bis (einschließlich) 31. Mai 2022 aufgeführt. Die Dauer des Umschlags sowie die Namen und Adressen der Absendenden und der Empfangenden werden in GEGIS nicht erfasst.”
 
Die Polizei hat bei den Atomtransporten in dem betreffenden Zeitraum mehrere Mängel festgestellt, wie vom Hamburger Senat in der Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/8842, eingeräumt wird
 
“Daten über die bei Kontrollen festgestellten Mängel im Zusammenhang mit dem Transport radioaktiver Güter für den Zeitraum vom (einschließlich) 26. Februar 2022 bis zum (einschließlich) 31. Mai 2022 sind in der Anlage 3 zusammengestellt.
In diesem Zeitraum wurden in Hamburg durch die Polizei 213 Kontrollen im Zusammenhang mit dem Transport radioaktiver Güter auf Schiffen, auf der Straße und im Schienenverkehr durchgeführt. Davon verliefen 195 Kontrollen ohne Beanstandungen. 18 Kontrollen im Zusammenhang mit dem Beförderungsmittel Schiff führten zu einem sicherheitsrelevanten und 17 formalen Mängeln. Im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr wurde kein Mangel im Zuständigkeitsbereich der Polizei Hamburg in dem angegebenen Zeitraum festgestellt. Im Schienenverkehr wurde ebenfalls kein Mangel durch die Polizei Hamburg in dem angegebenen Zeitraum festgestellt.”
 

Sechs Hamburger Hafenbetriebe haben weiterhin eine Umschlagsgenehmigung gemäß § 12 Absatz 1 Nummer 3 Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) 
DIE LINKE: “Mindestens die folgenden sechs Hamburger Betriebe haben laut Drs. 22/7493 auch 2022 eine Umschlagsgenehmigung gemäß § 12 Absatz 1 Nummer 3 Strahlenschutzgesetz (StrlSchG), beinhaltend den Umschlag von sonstigen radioaktiven Stoffen: Die drei zur HHLA gehörenden Terminals CTB, CTT und CTA, das Hafenunternehmen C. Steinweg, UNIKAI, den die HHLA und die Grimaldi-Reedereigruppe gemeinsam betreiben, sowie EUROGATE, deren Genehmigung 2021 verlängert wurde.
Gilt dies auch weiterhin oder gab es Änderungen (zum Beispiel neue gestellte Anträge oder Anträge auf Verlängerungen von Genehmigungen)?”
 
 
Antwort des Hamburger Senats: “Für die in der Vorbemerkung genannten Betriebe liegen weiterhin gültige Umschlagsgenehmigungen vor. Weitere Hamburger Betriebe sind nicht hinzugekommen.”
 
Der sogenannte “freiwillige Verzicht” auf den Umschlag von “Kernbrennstoffen” durch die Hamburger Hafenbetriebe hat lediglich Auswirkungen auf den Hamburger Hafen
 
DIE LINKE: “Hamburger Hafenunternehmen hatten 2019 erklärt, auf den Umschlag von sogenannten Kernbrennstoffen im Hamburger Hafen freiwillig zu verzichten. Darunter auch die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und die EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG (EUROGATE).
 
Die HHLA betreibt des Weiteren:
– den Container Terminal Odessa (CTO) im Hafen von Odessa/ Ukraine (am Schwarzen Meer), das von der HHLA-Tochtergesellschaft HPC Ukraina betrieben wird,
– einen Multifunktionsterminal im Hafen von Muuga/Estland, der von der HHLA TK Estonia betrieben wird,
– einen Multifunktionsterminal im Hafen von Triest/Italien, an dem die HHLA PLT Italy mehrheitlich beteiligt ist.
Gilt dieser freiwillige Verzicht für den Umschlag von Kernbrennstoffen auch für die oben aufgeführten Terminals im Ausland, an denen die HHLA beteiligt ist?
Falls nein, warum nicht?”
 
Antwort des Hamburger Senats (in der auf die Anfrage nicht weiter eingegangen wird):  “Siehe Drs. 21/13484.”
 
> In der Drucksache 21/13484 vom 26.06.18 bezieht sich der Hamburger Senat in seiner Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft mit dem Titel “Hapag-Lloyd und HHLA verzichten auf Kernbrennstoffe-Umschlag im Hamburger Hafen – Eine Erklärung mit Signalwirkung? (Atomtransporte durch Hamburg (XIII))” lediglich auf die Hamburger Hafenbetriebe hinsichtlich deren freiwilligen Verzichts auf den Umschlag von Kernbrennstoffen im Hamburger Hafen.
 
 
DIE LINKE: “EUROGATE ist des Weiteren an folgenden Terminals in Deutschland Haupteigentümer beziehungsweise beteiligt:
– EUROGATE Container Terminal Bremerhaven, NTB – North Sea Terminal Bremerhaven, MSC GATE Bremerhaven
– EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven (JadeWeserPort)
EUROGATE ist zudem an folgenden Terminals im Ausland beteiligt:
– La Spezia Container Terminal (LSCT), Terminal Container Ravenna (TCR) und Salerno Container Terminal (SCT) in Italien
– Containerterminal EUROGATE Tanger S.A. in Marokko
– EUROGATE Container Terminal Limassol auf Zypern
– Ust-Luga Container Terminal (ULCT) in Russland
Gilt dieser freiwillige Verzicht für den Umschlag von Kernbrennstoffen auch für die oben aufgeführten Terminals in Bremerhaven und Wilhelmshaven sowie die im Ausland, an denen EUROGATE beteiligt ist?
Falls nein, warum nicht?”
 
Antwort des Hamburger Senats (in der auf die Anfrage nicht weiter eingegangen wird): “Den freiwilligen Verzicht auf den Umschlag von Kernbrennstoffen hat die EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH erklärt, die einen Containerterminal im Hamburger Hafen betreibt. Im Übrigen siehe Drs. 21/17064.”
 
> Auch in der Drucksache 21/17064 vom 10.05.19 bezieht sich der Hamburger Senat in seiner Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft mit dem Titel “Trotz angekündigtem Verzicht: Atomtransport mit Kernbrennstoff bei EUROGATE” lediglich auf die Hamburger Hafenbetriebe hinsichtlich deren freiwilligen Verzichts auf den Umschlag von Kernbrennstoffen im Hamburger Hafen.
 
Fazit: Der sogenannte “freiwillige Verzicht” auf den Umschlag von “Kernbrennstoffen” durch die Hamburger Hafenbetriebe HHLA und Eurogate hat folglich keine Auswirkungen auf deren Seeterminals im In- und Ausland. – Dort können “Kernbrennstoffe” auch weiterhin umgeschlagen werden…
 
 
Bei der zuständigen Hamburger Genehmigungsbehörde (Behörde für Justiz und Verbraucherschutz) hat es, nach Darstellung des Hamburger Senats, keine neue Antragstellung/Genehmigung auf Zulassung zur Beförderung von “Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen“ gegeben
 
DIE LINKE: “Bezogen auf zukünftige Transporte von Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen in und aus dem Hafen Hamburg sowie durch das Hamburger Stadtgebiet fragen wir, soweit Meldungen vorliegen:
Hat es bei der seit dem 1. Juli 2020 zuständigen Behörde für Justiz und Verbraucherschutz seit Ende Februar 2022 Antragstellungen/ Genehmigungen auf Zulassung zur Beförderung „radioaktiver Stoffe“ gegeben beziehungsweise sind Zulassungen entfallen?
Wenn ja, bitte die Unternehmen auflisten.”
 
Antwort des Hamburger Senats: “Seit Ende Februar 2022 sind keine Anträge für eine Beförderungsgenehmigung für sonstige radioaktive Stoffe gestellt worden. Es sind seit Februar 2022 weiterhin keine Beförderungsgenehmigungen entfallen. Insgesamt gibt es drei gültige Beförderungsgenehmigungen für sonstige radioaktive Stoffe. Detailliertere Angaben können aus Gründen des Staatswohls nicht gemacht werden.”
 
 
Bremer Senat: “Hamburg ist im Gegensatz zu Bremen eine Drehscheibe für weltweite Urantransporte”
 
Bereits am 02.05.22 hatte die Fraktion DIE LINKE in der Bremer Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Exportverbot für Kernbrennstoffe weiterverfolgen und Wiederaufbereitungsanlagen schließen”, Drucksache 20/1500, gestellt, auf die der Bremer Senat am 14.06.22 recht ausführlich antwortete.
 
DIE LINKE in der Bremer Bürgerschaft in der Kleinen Anfrage u.a.: “Wie bewertet der [Bremer] Senat die Vereinbarung der Hansestadt Hamburg mit den Hafenbetreibern HHLA, Eurogate, Hapaq Lloyd u.a., mit der 2018 ein Umschlagsverbot für Kernbrennstoffe im Rahmen einer Selbstverpflichtung verankert wurde? Ist eine solche Vereinbarung auch für die Betreiber der bremischen Häfen in Planung oder Vorbereitung?”
 
Antwort des Bremer Senats: “Hamburg ist im Gegensatz zu Bremen eine Drehscheibe für weltweite Urantransporte. Als Kernbrennstoffe i.S.d. § 2 Abs. 1 AtomG gelten unbenutzte, fertige Brennelemente, die zu ihrer Herstellung nötigen Stoffe Uranoxid und bereits angereichertes Uranhexafluorid sowie Uran-Pellets. Maßgeblich ist – wie für die sonstigen radioaktiven Stoffe – eine spezifische Aktivität von Radionukliden mit der Folge, dass die Stoffe aus diesem Grunde den Überwachungsvorschriften des Atomgesetzes und der atomrechtlichen Verordnungen unterliegen. Mit schriftlicher Erklärung gegenüber dem Staatsrat Dr. Rolf Bösinger und der Behörde für Wissenschaft, Verkehr und Innovation der Freien Hansestadt Hamburg vom 29.01.2018 und 19.02.2018 haben die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Hapaq-Lloyd freiwillig darauf verzichtet, künftig solche Kernbrennstoffe i.S.d. § 2 Abs. 1 AtomG in Hamburg umzuschlagen. 2019 erfolgten gleichlautende Erklärungen der beiden Umschlagsunternehmen Eurogate und C. Steinweg.
Der größte Teil der Atomtransporte, der über den Hamburger Hafen läuft, fällt allerdings nicht unter diese Vereinbarung zum freiwilligen Verzicht. Dies betrifft Transporte von noch nicht angereichertem Uranhexafluorid und Uranerzkonzentrat, die die überwiegende Anzahl der Atomtransporte durch den Hamburger Hafen ausmachen. Diese sog. Vorprodukte fallen nicht unter die Definition von Kernbrennstoffen i.S.d. § 2 Abs. 1 AtomG. Darüber hinaus gehen weitere Atomtransporte über das Hamburger Stadtgebiet, die den Hafen nicht betreffen. Auch bedeuten die Erklärungen nicht, dass in Zukunft keine radioaktiven Frachten mehr nach Hamburg kommen. Die Selbstverpflichtung bezieht sich lediglich darauf, Kernbrennstoffe i.S.d. § 2 Abs. 1 AtomG im Hamburger Hafen nicht umzuschlagen, d.h. zu laden oder zu entladen, einschließlich des Transportes auf den Kajen, in den Kajeschuppen, auf den Freiflächen und sonstigen Lagerplätzen. Das Verbleiben der Kernbrennstoffe auf einlaufenden Schiffen und den Weitertransport auf diesen erfasst dies nicht.
Die Erklärungen sind ferner nicht rechtsverbindlich. Zwangsmaßnahmen können deshalb weder die Stadt noch das Land Hamburg verhängen. Die Unternehmen leisten damit einer Bitte des Hamburger Senats Folge, atomare Frachten in Hamburg nicht mehr zu löschen und zu laden. Dazu hatte es im Koalitionsvertrag von 2015 im Land Hamburg eine Vereinbarung zwischen Grünen und SPD gegeben, der damit entsprochen werden sollte. Da auch der Hamburger Hafen als Universalhafen gewidmet ist und eine den angestrebten Zwecken entsprechende Teilentwidmung wie dargelegt durch die ausschließliche Gesetzgebungskompetenz des Bundes landesrechtlich nicht möglich ist, kann die Aufforderung zu einer freiwilligen Selbstverpflichtung durchaus als Umgehung grundgesetzlich festgelegter Gesetzgebungskompetenzen bewertet werden.
Eine solche Vereinbarung ist mit den Umschlagsunternehmen in den bremischen Häfen daher vom Senat nicht beabsichtigt.”
 
 
 
Die Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (46), Drucksache 22/8442, der Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft vom 30.05.22 und deren Beantwortung am 07.06.22 befindet sich z.Zt. im Internet nachlesbar unter
https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/80116/atomtransporte_durch_hamburg_ix.pdf
 
Die Kleine Anfrage “Exportverbot für Kernbrennstoffe weiterverfolgen und Wiederaufbereitungsanlagen schließen”, Drucksache 20/1500, der Fraktion DIE LINKE in der Bremer Bürgerschaft vom 02.05.22 und deren Beantwortung am 14.06.22 befindet sich z.Zt. im Web nachlesbar unter
http://www.bremische-buergerschaft.de/dokumente/wp20/land/drucksache/D20L1500.pdf
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Hamburg: Atomtransporte – Drucksache 22/7493 – Auswertung 27.11.21 bis 25.02.22 https://sand.blackblogs.org/2022/03/31/hamburg-atomtransporte-drucksache-22-7493-auswertung-27-11-21-bis-25-02-22/ Thu, 31 Mar 2022 14:47:01 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2562 Continue reading ]]> Atomtransporte durch Hamburg – Drucksache 22/7493 – Auswertung Anlagen 1 und 2
 
Am 24.02.22 hatten die Abgeordneten Norbert Hackbusch und Stephan Jersch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (45) Drucksache 22/7493 gestellt, auf die der Hamburger Senat am 04.03.22 antwortete.
Zuvor hatten am 25.11.21 die Abgeordneten Stephan Jersch und Norbert Hackbusch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (44) Drucksache 22/6542 gestellt, auf die der Hamburger Senat am 03.12.21 antwortete.
 
Nun ist eine Auswertung der Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/7493 “Atomtransporte durch Hamburg” (45) in der Anlage 1 (“Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 27.11.2021-25.02.2022”) und in der Anlage 2 (“Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe vom 27. November 2021 bis zum 25. Februar 2022”) zu den Atomtransporten über den Hafen von Hamburg von uns erfolgt.

Es erfolgten 21 „Kernbrennstoff-Transporte“ sowie zahlreiche „sonstige radioaktive Stoffe“ wie UF6, UF6 Heels, Yellow Cake und Urandioxid über Hamburg.
 
=> Die Ergebnisse der Recherchen im Detail befinden sich hier:
 2022.03.04_HH_SAND_Drs22-7493-Atomtransporte durch Hamburg Anlage1 Hafen:) (Auswertung) => „Kernbrennstoff-Transporte“ ausschließlich über den Hafen von Hamburg
2022.03.04_HH_SAND_Drs22-7493-Atomtransporte durch Hamburg Anlage1 Straße (Auswertung) => „Kernbrennstoff-Transporte“ ausschließlich auf dem Straßenweg über das Hamburger Stadtgebiet
2022.03.04_HH_SAND_Drs22-7493-Atomtransporte durch Hamburg Anlage2 (Auswertung) => „Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe“ durch Hamburg (Anlaqe2)
 
=> Eine Auswertung der Anlagen 1 und 2 ergab bislang:
 
Anlage 1 “Kernbrennstoff-Transporte”
 
> Nach den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/7493 (Atomtransporte durch Hamburg (45)) erfolgten im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 keine „Kernbrennstoff-Transporte“ über den Hafen von Hamburg:)

– “Kernbrennstoff-Transporte” über den Hafen von Hamburg finden offenbar nicht mehr statt. – Dies ist aber nur ein Teil der Wahrheit, denn laut Aussagen des Hamburger Senats in den Kleinen Anfragen (“Atomtransporte durch Hamburg”) durchqueren weiterhin zahlreiche “Kernbrennstoff-Transporte” ausschließlich auf dem Straßenweg im Transit das Hamburger Stadtgebiet!

> Nach den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/7493 (Atomtransporte durch Hamburg (45)) erfolgten im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 insgesamt 21 „Kernbrennstoff-Transporte“ (unbestrahlte Brennelemente und angereichertes UF6) im Transit ausschließlich auf dem Straßenweg über das Hamburger Stadtgebiet

 – Im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 erfolgten 15 Transporte von neuen Uran-Brennelementen im Transit ausschließlich auf der Straße über das Hamburger Stadtgebiet,

dabei wurden rund 90 Tonnen (“Kernbrennstoffmasse”) angereichertes Urandioxid in den Brennelementen befördert.

11 Transporte von neuen Uran-Brennelementen erfolgten aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in diverse AKWs in Frankreich (Cattenom, Lere, Gravelines, Saint-Ciers-sur-Gironde und Avoine) ,

sowie 4 Transporte aus der Brennelement-Fabrik der ANF in Lingen in das AKW Forsmark in Schweden.

 

– Im Zeitraum von 27.11.21 bis 25.02.22 wurden mit 6 Transporten rund 65 Tonnen (“Kernbrennstoffmasse”) angereichertes Uranhexafluorid (UN 2977) im Transit ausschließlich

auf der Straße über das Hamburger Stadtgebiet befördert.

3 Transporte von angereichertem Uranhexafluorid erfolgten aus der Urananreicherungs-Anlage in Gronau und 3 Transporte von angereichertem Uranhexafluorid aus der Urananreicherungs-Anlage in Almelo/Niederlande.

Diese 6 Transporte wurden in die Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden durchgeführt.
 
 
 
Anlage 2 “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe”

> Den Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 22/7493 (Atomtransporte durch Hamburg (45)) ist zu entnehmen: “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe” im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 über den Hamburger Hafen waren überwiegend Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) aus Montreal/Kanada sowie Rücktransporte von entleerten UF6-Behältern (“UF6 Heels”) (UN 2978) nach Montreal/Kanada. – Des weiteren gab es einen Transport von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) aus Walvis Bay/Namibia zur C. Steinweg im Hamburger Hafen und einen Transport von “Uranoxid, abgereichert” (UN 2912) aus dem Hafen von Hamburg nach Norfolk/USA.

– Im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 erfolgten 4 Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) aus Montreal/Kanada in den Hamburger Hafen, dabei wurden in 112 zylinderförmigen Behältern rund 1694 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes Uranhexafluorid befördert

– Im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 erfolgten 9 Transporte von “UF6-Heels”, die Reststoffe von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) enthielten, aus dem Hafen von Hamburg ausschließlich

nach Montreal/Kanada. Dabei wurden rund 387 Tonnen (Bruttomasse) “UF6-Heels”transportiert

– Im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 erfolgte 1 Transport von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) aus Walvis Bay/Namibia in den Hafen von Hamburg, dabei wurden (rechnerisch ermittelt: in 14 20-Fuß-Containern)

rund 273 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) befördert.

– Im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 erfolgten demnach keine Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) aus Montreal/Kanada und/oder Adelaide/Australien & Singapore in den Hafen von Hamburg

– Im Zeitraum vom 27.11.21 bis 25.02.22 erfolgte 1 Transport von “Uranoxid, abgereichert” (UN 2912) aus dem Hafen von Hamburg nach Norfolk/USA, dabei wurden rund 7,2 Tonnen (Bruttomasse) „Uranoxid, abgereichert“ befördert. 

 

 

Von den Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft wird in der aktuellen Kleinen Anfrage (Drucksache 22/7493) zu den Atomtransporten durch Hamburg in der Einleitung ausgeführt:
“Nach der Verkündung des freiwilligen Verzichts auf den Umschlag von Kernbrennstoffen im Hamburger Hafen durch die letzten dabei tätigen Unternehmen am 2. April des vorletzten Jahres haben der bisher letzte Umschlag Schiff/ Lkw von Uranhexafluorid (UF6) und der bisher letzte Schiffstransit mit unbestrahlten Brennelementen im September 2019 stattgefunden (vergleiche Drs. 21/18649).

Laut Senatsauskünften sind aber bis November 2021 schon wieder über 100 Atomtransporte nachweisbar durch unsere Stadt gegangen (siehe zuletzt in der Drs. 22/6542). Und das kurz vor Stilllegung der letzten deutschen Atomkraftwerke und des freiwilligen Verzichts auf den Umschlag im Hamburger Hafen. Das Niveau der radioaktiven Transporte bleibt weiterhin hoch. Oftmals stehen diese Transporte mit Uran aus Kanada in Zusammenhang, aber auch Brasilien oder die Niederlande sind beteiligt, meist in Verbindung mit dem Betrieb von Atommeilern und den Uranfabriken in Lingen und Gronau und sie finden über Hamburgs Straßen oder den Hafen statt. Kernbrennstoffe per Lkw gehen zwischen Schweden, den Niederlanden und Frankreich über Hamburg.

Diese Zahl zeigt immer noch: Inwieweit Hamburg nach der im Mai 2014 in der Bürgerschaft abgelehnten Teilentwidmung seines Hafens für Atomtransporte (vergleiche Drs. 20/11317) von seiner Rolle als ein Drehkreuz im internationalen Atomgeschäft, unter anderem zur Versorgung von AKWs, wegkommt, bleibt auch für 2022 zu beobachten.

Denn Uranoxide, das extrem giftige und ätzende Uranhexafluorid, unbestrahlte (neue) Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden weiterhin umgeschlagen und durch das Hamburger Stadtgebiet fahren weiterhin zahlreiche „Kernbrennstoff-Transporte“ ausschließlich auf dem Straßenweg im Transit, letztes Jahr bis November schon wieder über 50, überwiegend mit neuen Uran-Brennelementen oder Uranhexafluorid.

Zwar gibt der Senat nach § 1 der Verschlusssachenanweisung für die Behörden der Freien und Hansestadt Hamburg (HmbVSA) vom 1. Dezember 1982 im Voraus keine Auskunft zu Kernbrennstofftransporten, da Informationen über zukünftige Kernbrennstofftransporte aus Sicherheitsgründen bundesweit als „Verschlusssache/nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft sind; aber wenigstens Angaben zu bereits durchgeführten Transporten und zu der Umweltbehörde vorliegenden gültigen Genehmigungen für den Transport radioaktiver Stoffe sind aus den seit rund einem Jahrzehnt immer wieder aus der Fraktion DIE LINKE gestellten diversen Anfragen, zuletzt in der Ende 2 November letzten Jahres beantworteten Drs. 22/6542, für die interessierte Öffentlichkeit ablesbar.

Um weiterhin möglichst vollständige Zahlen über Anzahl, Art und Umfang der Atomtransporte zumindest durch Hamburgs Hafen öffentlich verfügbar zu machen, werden aus der Fraktion DIE LINKE hier zum nunmehr 47. Mal dem Senat umfassend Fragen zum Themenkomplex gestellt.

Wir fragen bezogen auf Transporte von Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen in und aus dem Hamburger Hafen sowie über das Hamburger Stadtgebiet ab dem 27. November 2021bis zum Zeitpunkt der Bearbeitung dieser Schriftlichen Kleinen Anfrage (bitte die Tabellen in der Anlage zur Drs. 22/6542 für alle Transporte entsprechend fortführen):” 
 

In der Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/7493, wird vom Hamburger Senat u.a. erläutert:

 
“Zu den meldepflichtigen Kernbrennstofftransporten für den Zeitraum vom 27. November 2021 bis einschließlich 25. Februar 2022 siehe Anlage 1, zur Legende siehe Anlage 5.
Daten über die im Gefahrgutinformationssystem der Polizei (GEGIS) gemeldeten Transporte liegen nur für die jeweils letzten drei Monate vor. Der Zeitraum der in der Drs. 22/6542 aufgeführten Transportvorgänge endete am 26. November 2021.
Die Transportvorgänge mit sonstigen radioaktiven Stoffen für den Zeitraum vom 27. November 2021 bis einschließlich 25. Februar 2022 sind in Anlage 2 zusammengefasst. Die Dauer des Umschlags sowie die Namen und Adressen der Absendenden und der Empfangenden werden in GEGIS nicht erfasst.”

 
 
Die Polizei hat bei den Atomtransporten erneut nur wenige Mängel festgestellt, wie vom Hamburger Senat in der Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/7493, berichtet wird
 
“Daten über die bei Kontrollen festgestellten Mängel im Zusammenhang mit dem Transport radioaktiver Güter für den Zeitraum vom 27. November 2021 bis einschließlich 25. Februar 2022 sind in der Anlage 3 zusammengestellt.
In diesem Zeitraum wurden in Hamburg durch die Polizei 146 Kontrollen im Zusammenhang mit dem Transport radioaktiver Güter auf Schiffen, auf der Straße und im Schienenverkehr durchgeführt. Davon verliefen 141 Kontrollen ohne Beanstandungen. Fünf Kontrollen im Zusammenhang mit dem Beförderungsmittel Schiff führten zu zwei sicherheitsrelevanten und drei formalen Mängeln.”
 
 

Sechs Hamburger Hafenbetriebe haben weiterhin eine Umschlagsgenehmigung gemäß § 12 Absatz 1 Nummer 3 Strahlenschutzgesetz (StrlSchG)

 
DIE LINKE: “Die folgenden fünf Hamburger Betriebe hatten auch 2021 eine Umschlagsgenehmigung gemäß § 12 Absatz 1 Nummer 3 Strahlenschutzgesetz (StrlSchG), beinhaltend den Umschlag von sonstigen radioaktiven Stoffen: die drei zur HHLA gehörenden Terminals CTB, CTT und CTA, das Hafenunternehmen C. Steinweg sowie der UNIKAI, den die HHLA und die Grimaldi-Reedereigruppe gemeinsam betreiben.”
Haben diese Betriebe weiterhin Umschlagsgenehmigungen und welche laufen in diesem Jahr gegebenenfalls ab und wann?”
 
 
Antwort des Hamburger Senat: “Die in Rede stehenden Betriebe haben weiterhin eine Umschlags- und Lagergenehmigung für das Jahr 2022. Es laufen in diesem Jahr keine Genehmigungen aus.”
 
=> Unklar ist die Lage hinsichtlich einer Umschlagsgenehmigung gemäß § 12 Absatz 1 Nummer 3 Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) für EUROGATE im Hamburger Hafen. – Offensichtlich besteht derzeit auch für EUROGATE eine derartige Umschlagsgenehmigung, denn über den EUROGATE-Terminal wurden im Zeitraum vom 27.11.21 bis zum 25.02.22 “Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe” durchgeführt. – In der Kleinen Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg”, Drucksache 22/7493, wurde dies allerdings nicht ausdrücklich angefragt.
 
 
“Freiwilliger Verzicht” auf den Umschlag von “Kernbrennstoffen” im Hamburger Hafen durch die Hamburger Hafenbetriebe – Der Umschlag von “Kernbrennstoffen” im Hamburger Hafen ist weiterhin rechtlich möglich!
 
DIE LINKE: “Welche hamburgische Verwaltung erlaubt gegebenenfalls und auf welcher Rechtsgrundlage den Kernbrennstoffumschlag durch diese Umschlagbetriebe?
 
Antwort des Hamburger Senat: “Der Umschlag von Kernbrennstoffen ist Bestandteil der erteilten Beförderungsgenehmigung. Die Genehmigungsbehörde für die Beförderung von Kernbrennstoffen einschließlich des Umschlages von Kernbrennstoffen ist das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Die Genehmigung wird auf Grundlage von § 4 Atomgesetz erteilt. In den Nebenbestimmungen der vom BASE erteilten Genehmigungen wird aufgeführt, dass die Genehmigung transportbedingte zeitweilige Aufenthalte im Verlauf der Beförderung gemäß § 2 Absatz 2 des Gesetzes über die Beförderung gefährlicher Güter (Gefahrgutbeförderungsgesetz – GGBefG) auf den dort genannten Stellplätzen der Umschlagsanlagen umfasst. Sofern bei diesen zeitweiligen Aufenthalten alle gefahrgutrechtlichen Vorschriften – dies umfasst ebenfalls die regionale Gefahrgut- und Brandschutzverordnung Hafen Hamburg, GGBVOHH – eingehalten werden, ist eine Genehmigung durch die gefahrgutrechtlich zuständige Wasserschutzpolizei (WSP) nicht erforderlich und auch nicht vorgesehen.”
 
Bei der zuständigen Hamburger Genehmigungsbehörde (Behörde für Justiz und Verbraucherschutz) hat es, nach Darstellung des Hamburger Senats, keine neue Antragstellung/Genehmigung auf Zulassung zur Beförderung von “Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen“ gegeben
 
DIE LINKE: “Bezogen auf zukünftige Transporte von Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen in und aus dem Hafen Hamburg sowie durch das Hamburger Stadtgebiet fragen wir, soweit Meldungen vorliegen: Hat es bei der seit dem 1. Juli 2020 zuständigen Behörde für Justiz und Verbraucherschutz seit Mitte November 2021 Antragstellungen/ Genehmigungen auf Zulassung zur Beförderung „radioaktiver Stoffe“ gegeben beziehungsweise sind Zulassungen entfallen? Wenn ja, bitte die Unternehmen auflisten.”
 
Antwort des Hamburger Senat: “Seit Mitte November 2021 sind weder Beförderungsgenehmigungen nach § 27 Strahlenschutzgesetz neu erteilt worden noch sind Genehmigungen entfallen.”
 
 
Die Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (45), Drucksache 22/7493, in der Hamburger Bürgerschaft und deren Beantwortung vom 04.03.22 befindet sich z.Zt. im Web auch nachlesbar unter
https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/79087/atomtransporte_durch_hamburg_viii.pdf

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Atomtransporte über Bremische Häfen erneut sofort stoppen ! https://sand.blackblogs.org/2022/02/10/atomtransporte-ueber-bremische-haefen-erneut-sofort-stoppen/ Thu, 10 Feb 2022 22:10:19 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2529 Continue reading ]]> Es ist damit zu rechnen, dass das Land Bremen wieder zu einer Drehscheibe im internationalen Atomhandel werden soll.

Am 07.12.2021 hat das Bundesverfassungsgericht das Umschlag- und Exportverbot für
„Kernbrennstoffe“ (angereicherte radioaktive Stoffe, u.a. Brennelemente, angereichertes Uranhexafluorid) über Bremische Häfen im Bremischen Hafenbetriebsgesetz für nichtig erklärt. Bremen soll mit dem Verbot rechtswidrig in die Regelungskompetenz des Bundes eingegriffen haben. 1)

Eine große Menge radioaktiver Transporte erfolgt auch mit nicht angereichertem Uran, wie z.B. nicht angereichertes Uranhexafluorid oder Uranerzkonzentrat / Yellow-Cake.
Diese waren und sind in Bremen und in Hamburg bislang nicht von den jeweiligen Verbotsregelungen betroffen.

Nicht nur über die Häfen werden Atomtransporte durchgeführt. Auch Kernbrennstoffe rollen weiterhin sowohl über Bremer als auch über Hamburger Straßen bzw. Autobahnen.
Viele Kernbrennstofftransporte stehen in im Zusammenhang mit den europäischen Uran-Anreicherungsanlagen, wie z.B. der in Gronau und den Brennelementfabriken z.B. der in Lingen und in Västeras / Schweden.
Beispielsweise wird angereichertes Uranhexafluorid aus europäischen Anreicherungsanlagen im Transit auf dem Straßenweg in die Brennelement-Fabrik in Västeras / Schweden geliefert. – Von dort aus erfolgen im Transit auf der Straße Transporte von Brennelementen u.a. in AKWs nach Frankreich.
Die Uran-Anreicherungsanlage in Gronau (die zweitgrößte der Welt) des Unternehmens Urenco und die Brennelementfabrik in Lingen haben unbefristete Betriebsgenehmigungen und sind von dem sogenannten Atomausstiegsvertrag (nach dem GAU in Fukushima (11.03.2011) beschlossen) nicht betroffen.

Geklagt hatten drei Atom-Konzerne gegen das Umschlag- und Exportverbot in Bremischen Häfen:

  •  die Brennelementfabrik in Lingen (ANF, Advanced Nuclear Fuels GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Framatome GmbH),
  • die Gesellschaft für Nuklear- Service mbH aus Essen (GNS, die u.a. Castor-Behälter entwickelt und herstellt),
  • sowie ein Atom-Transporteur aus Hanau (NCS, Nuclear Cargo + Service).

In den Jahren bis 2013 gab es in Bremen und auch in Hamburg eine breite Kampagne mit Aktionen, Demonstrationen, Unterschriften-Sammlung und Anfragen an die Bürgerschaft für einen endgültigen Stopp von Atomtransporten durch Bremen, Hamburg und anderswo.
Damals gab es durchschnittlich jeden 4. Tag bzw. 2. Tag einen Atomtransport über die Häfen von Bremen bzw. Hamburg. Bremen und Hamburg waren als internationale Drehscheibe für Atomtransporte bekannt.

Die Politik fürchtete weitere Transport-Einschränkungen, insbesondere für Rüstungsgüter.
Dieser gesellschaftliche Druck wirkte bis ins Parlament. Die Bremer Bürgerschaft untersagte am 25.1.2012 immerhin den Umschlag und Export von „Kernbrennstoffen“ über die Bremischen Häfen.
Im Juni 2013 wurde ein Normenkontrollantrag der CDU gegen das Transport-Verbot von dem Bremer Staatsgerichtshof abgewiesen. Faktisch wurden die Atomtransporte über Bremen danach weitgehend eingestellt.
Die Kampagne in Bremen konnte danach nicht aufrecht erhalten werden. Auch Rüstungstransporte konnten bisher nicht verhindert werden.

In Hamburg erreichte die gesellschaftliche Diskussion 2013 nach dem Brand auf dem
Atomfrachter „Atlantic Carrier“ im Hamburger Hafen neue Qualitäten. 2018 vereinbarten HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) und Hamburger Senat (Wirtschaftsbehörde) einen freiwilligen Verzicht auf Transporte von „Kernbrennstoffen“ über die Häfen. Die Praxis zeigt aber, dass dennoch, trotz anhaltender Proteste der Anti-Atombewegung, bis heute „Kernbrennstoffe“ (21.08.-26.11.2021: 13 t neue Brennelemente und 18 t angereichertes Uranhexaflorid) transportiert wurden.
Solche Atomtransporte finden aber nicht nur über die Häfen sondern auch über Bahnstrecken und auf Straßen (auch mitten durch Hamburg) statt.

Das ist Ausdruck einer Politik für die kapitalistische Normalität, die die Zerstörung der Lebensgrundlagen auf der Erde weiter rasant schnell vorantreibt.

Dazu gehört auch ganz aktuell die Tatsache, dass die EU-Kommission im Rahmen ihrer NewGreenDeal-Politik die Energieproduktion in Atomkraftwerken und in Gaskraftwerken als nachhaltig klassifizieren und fördern will (sogenannte EU-Taxonomie). Die neue Bundesregierung mit den Grünen lehnt zwar in ihrer Stellungnahme zur EU-Taxonomie ab, Atomkraftwerke als nachhaltig zu bezeichnen, beteiligt sich aber am Greenwashing, indem Gaskraftwerken als Übergangstechnologie als nachhaltig gefördert werden sollen.
Die neue Bundesregierung will den Strom- und Energieverbrauch weiter vorantreiben (Koalitionsvertrag) und schreibt damit global die Zerstörung der Lebensgrundlagen fort.

Mit unserem Widerstand gegen Atomkraftwerke haben wir es inzwischen erreicht, dass alle Atomkraftwerke in Deutschland bis Ende 2022 abgeschaltet werden sollen.
Die Anreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementfabrik in Lingen, die für den weltweiten Markt produzieren, sind davon bisher noch nicht betroffen.
Weltweit werden weiterhin Atomkraftwerke betrieben, neue gebaut und auch neue entwickelt. (Der weltweite Atomkraftwerkspark betrug beim Jahreswechsel 2021/2022 436 Reaktoren in 33 Ländern mit einem Anteil an der globalen Stromproduktion von 10% (www.nuklearforum.ch))
Und nicht vergessen, Atomkraft zur Energiegewinnung und zur Bombenproduktion sind zwei untrennbare Seiten einer Medaille.

Unser Kampf – z.B. gegen die Erderhitzung und gegen Destruktivkräfte wie Atomkraft – geht weiter.
Argumente, juristische Prozesse, Demonstrationen, Wahlen alleine genügen nicht, da müssen wir schon selbst Hand anlegen – gemeinsam, international !

Letztendlich werden wir im Kampf um eine menschliche Gesellschaft nur Erfolg haben, wenn wir es schaffen, die kapitalistischen Herrschaftsverhältnisse zu überwinden !

Den Menschen in den Mittelpunkt von Denke und Handeln stellen und nicht die kapitalistische Rationalität !

Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz – Bremen (MAUS e.V., www.MAUS-Bremen.de)
Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke – Hamburg (SAND, https://SAND.blackblogs.org)

1) (https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2021/12/Is20211207_2bv1000215.html)
(https://umweltfairaendern.de/2022/01/nach-zehn-jahren-atomtransporte-blockade-bundesverfassungsgericht-hebt-bremer-umschlags-verbot-auf/)

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Hamburg: Atomtransporte auf dem Straßenweg durch Hamburg (2017-2020) https://sand.blackblogs.org/2020/10/26/hamburg-atomtransporte-auf-dem-strassenweg-durch-hamburg-2017-2020/ Mon, 26 Oct 2020 00:01:05 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2256 Continue reading ]]> Im Jahr 2017 bis 2020 (bis zum 02.08.20) wurden 205 “Kernbrennstoff-Transporte” ausschließlich auf der Straße im Transit über das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt.

 Das sind ca. 5  Atomtransporte pro Monat auf den Straßen von Hamburg

Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft. Das extrem giftige und ätzende Uranhexafluorid, Uranoxide, unbestrahlte (neue) Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert.

2020_HH_SAND_Atomtransporte auf dem Straßenweg durch Hamburg (2017-2020)
 
Seit Ende September 2019 erfolgten keine “Kernbrennstoff-Transporte” über den Hafen von Hamburg
 
Definition von “Kernbrennstoffen” von behördlicher Seite (BASE: Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung): “Kernbrennstoffe sind Stoffe, die Plutonium 239 oder 241 oder mit den Isotopen 235 oder 233 angereichertes Uran enthalten.”
 
Nach den Angaben des Hamburger Senats (Drucksache 21/18649) wurden zuletzt am 22.09.19 „Kernbrennstoff-Transporte“ über den Hafen von Hamburg durchgeführt. Dabei wurde angereichertes Uranhexafluorid (UN 2977) nach Süd-Korea befördert. Seitdem erfolgten keine weiteren „Kernbrennstoff-Transporte“ über den Hamburger Hafen (Stand: 02.08.20, Drucksache 22/883).
 
> Offensichtlich ist dies ein Resultat des sogenannten “freiwilligen Verzichts” auf den Umschlag von “Kernbrennstoffen” im Hamburger Hafen durch die Hamburger Hafenbetriebe.
> Festzustellen ist: Ohne die jahrelange Thematisierung der Atomtransporte über den Hamburger Hafen in der Öffentlichkeit sowie in der Hamburger Bürgerschaft durch die Kleinen Anfragen der Fraktion DIE LINKE (“Atomtransporte durch Hamburg”) hätte sich, trotz der Rot-Grün-Regierung in Hamburg, nichts getan!
 
“Kernbrennstoff-Transporte” über den Hafen von Hamburg finden offenbar nicht mehr statt. – Dies ist aber nur die halbe Wahrheit, denn laut Aussagen des Hamburger Senats in den Kleinen Anfragen (“Atomtransporte durch Hamburg”) fahren weiterhin zahlreiche “Kernbrennstoff-Transporte” ausschließlich auf dem Straßenweg im Transit über das Hamburger Stadtgebiet!

 

Dazu eine Zusammenstellung über den Zeitraum von 2017 bis 2020:

 
Im Jahr 2017 wurden 58 “Kernbrennstoff-Transporte” ausschließlich auf der Straße im Transit über das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt.

> Diese 58 “Kernbrennstoff-Transporte” lassen sich wie folgt aufteilen: 35 Transporte mit neuen Uran-Brennelementen und 23 Transporte mit angereichertem Uranhexafluorid (UF6). Befördert wurden dabei rund 273 Tonnen angereichertes Urandioxid in den Brennelementen und rund 222 Tonnen angereichertes Uranhexafluorid. (Alle Angaben als “Kernbrennstoffmasse”.)

– Die Transporte von neuen Uran-Brennelementen erfolgten hauptsächlich aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in diverse AKWs in Frankreich und in die AKW Leibstadt/Schweiz, Gundremmingen und Grohnde. Sowie u.a. aus der Brennelement-Fabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen in die schwedischen AKW Forsmark und Ringhals.

– Genehmigt wurden die Transporte von neuen Uran-Brennelementen innerhalb des deutschen Bundesgebiets als Straßentransporte und Seetransporte (ohne Umschlag).

– Die Transporte mit angereichertem UF6 kamen fast ausschließlich aus den Urananreicherungs-Anlagen in Gronau, Almelo/Niederlande und Pierrelatte/Frankreich und gingen in die Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden.

– Genehmigt wurden die Transporte mit angereichertem UF6 innerhalb des deutschen Bundesgebiets nur als Straßentransporte.

 

Im Jahr 2018 wurden 44 “Kernbrennstoff-Transporte” ausschließlich auf der Straße im Transit über das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt.

> Diese 44 “Kernbrennstoff-Transporte” lassen sich wie folgt aufteilen: 27 Transporte mit neuen Uran-Brennelementen und 17 Transporte mit angereichertem Uranhexafluorid (UF6). Befördert wurden dabei rund 215 Tonnen angereichertes Urandioxid in den Brennelementen und rund 177 Tonnen angereichertes Uranhexafluorid. (Alle Angaben als “Kernbrennstoffmasse”.)

– Die Transporte von neuen Uran-Brennelementen erfolgten hauptsächlich aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in diverse AKWs in Frankreich und das AKW Isar. Sowie u.a. aus der Brennelement-Fabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen in die schwedischen AKW Forsmark und Ringhals.

– Genehmigt wurden die Transporte von neuen Uran-Brennelementen innerhalb des deutschen Bundesgebiets fast ausschließlich als Straßentransporte und Seetransporte (ohne Umschlag).

– Die Transporte mit angereichertem UF6 kamen fast ausschließlich aus den Urananreicherungs-Anlagen in Gronau, Almelo/Niederlande und Pierrelatte/Frankreich und gingen in die Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden.

– Genehmigt wurden die Transporte mit angereichertem UF6 innerhalb des deutschen Bundesgebiets nur als Straßentransporte.

 

Im Jahr 2019 wurden 60 “Kernbrennstoff-Transporte” ausschließlich auf der Straße im Transit über das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt.

> Diese 60 “Kernbrennstoff-Transporte” lassen sich wie folgt aufteilen: 43 Transporte mit neuen Uran-Brennelementen und 17 Transporte mit angereichertem Uranhexafluorid (UF6). Befördert wurden dabei rund 284 Tonnen angereichertes Urandioxid in den Brennelementen und rund 189 Tonnen angereichertes Uranhexafluorid. (Alle Angaben als “Kernbrennstoffmasse”.)

– Die Transporte von neuen Uran-Brennelementen erfolgten hauptsächlich aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in diverse AKWs in Frankreich, das AKW Temelin/Tschechien und in die AKW Grohnde und Isar. Sowie u.a. aus der Brennelement-Fabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen in die schwedischen AKW Forsmark und Ringhals.

– Genehmigt wurden die Transporte von neuen Uran-Brennelementen innerhalb des deutschen Bundesgebiets fast ausschließlich als Straßentransporte und Seetransporte (ohne Umschlag).

– Die Transporte mit angereichertem UF6 kamen ausschließlich aus den Urananreicherungs-Anlagen in Gronau, Almelo/Niederlande und Pierrelatte/Frankreich und gingen in die Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden.

– Genehmigt wurden die Transporte mit angereichertem UF6 innerhalb des deutschen Bundesgebiets nur als Straßentransporte.

 

Im Jahr 2020 (bis zum 02.08.20) wurden bereits 43 “Kernbrennstoff-Transporte” im Transit ausschließlich auf der Straße über das Hamburger Stadtgebiet durchgeführt

> Diese 43 “Kernbrennstoff-Transporte” lassen sich wie folgt aufteilen: 34 Transporte mit neuen Uran-Brennelementen und 9 Transporte mit angereichertem Uranhexafluorid (UF6). Befördert wurden dabei bislang  rund 205 Tonnen angereichertes Urandioxid in den Brennelementen und rund 88 Tonnen angereichertes Uranhexafluorid. (Alle Angaben als “Kernbrennstoffmasse”.)

– Die Transporte von neuen Uran-Brennelementen erfolgten hauptsächlich aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in diverse AKWs in Frankreich und in die AKW Emsland, Grohnde und Isar. Sowie aus der Brennelement-Fabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen in das schwedische AKW Forsmark.

– Genehmigt wurden die Transporte von neuen Uran-Brennelementen innerhalb des deutschen Bundesgebiets aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in diverse AKWs in Frankreich als Straßentransporte und Seetransporte (ohne Umschlag) und seit April 2020 nur als Straßentransporte (ohne Seetransport/Umschlag).

– Genehmigt wurden die Transporte von neuen Uran-Brennelementen innerhalb des deutschen Bundesgebiets aus der Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden in die AKW Emsland, Grohnde und Isar, sowie aus der Brennelement-Fabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen in das schwedischen AKW Forsmark, nur als als Straßentransporte (ohne Seetransport/Umschlag).

– Die Transporte mit angereichertem UF6 kamen ausschließlich aus den Urananreicherungs-Anlagen in Gronau, Almelo/Niederlande und Pierrelatte/Frankreich und gingen in die Brennelement-Fabrik der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden .

– Genehmigt wurden die Transporte mit angereichertem UF6 innerhalb des deutschen Bundesgebiets nur als Straßentransporte.

 

=> Die Ergebnisse / Zusammenstellung der Recherchen befinden sich zur Information hier:

2020_HH_SAND_Atomtransporte auf dem Straßenweg durch Hamburg (2017-2020)

 

 

Für die durchgeführten Recherchen wurden nachstehende Kleine Anfragen in der Hamburger Bürgerschaft (“Atomtransporte durch Hamburg”) ausgewertet:

 
– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/8147 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 02.12.2016 – 27.02.2017“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/9289 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 28.02.2017 – 01.06.2017“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/10244 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 02.06.2017 – 01.09.2017“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/11227 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 02.09.2017 – 06.12.2017“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/12376 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 07.12.2017 – 18.03.2018“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/13484 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 19.03.2018 – 19.06.2018“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/14386 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 20.06.2018 – 19.09.2018“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/15632 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 20.09.2018 – 04.01.2019“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/16768 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 05.01.2019 – 04.04.2019“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/17740 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 05.04.2019 – 05.07.2019“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/18649 / Anlage 2 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 15.07.2019 – 15.10.2019“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 21/19760 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 16.10.2019 – 20.01.2020“

– Hamburger Bürgerschaft Drs. 22/130 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 21.01.2020 – 27.04.2020“- Hamburger Bürgerschaft Drs. 22/883 / Anlage 1 „Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 27.04.2020 – 02.08.2020“

 

Für diese Recherchen wurden die Angaben des BfE (Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit), bzw. BASE (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung), in deren Listen der Transportgenehmigungen für “Kernbrennstoffe” (“Gültige Beförderungsgenehmigungen nach § 4 Atomgesetz bzw. §§ 27 und 29 StrlSchG”) für die Jahre 2017 bis zum 21.08.2020 weiterführend einbezogen.

]]>
Hamburger Hafen – weiterhin internationale Drehscheibe für Atomtransporte https://sand.blackblogs.org/2020/03/16/hamburger-hafen-weiterhin-internationale-drehscheibe-fuer-atomtransporte/ Mon, 16 Mar 2020 01:00:20 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2194 Continue reading ]]> Unser neustes Flugblatt als pdf: HH Hafen weiterhin Atomdrehscheibe 2020
und hier der Text:

Der Hamburger Hafen ist eine Drehscheibe des weltweiten Handels, basierend auf der Ausplünderung der Ressourcen der Erde. Hier wird auch, trotz einiger in der Presse und in Veröffentlichungen des Senates anders lautender Meldungen, weiterhin regelmäßig radioaktives Material für Atomkraftwerke aus aller Welt transportiert. Waffen- und Munitionstransporte befeuern weltweite Konflikte. Hamburg ist mit dem Steinkohle-Hafen und mit den Kohlekraftwerken Moorburg, Wedel und Tiefstack, sowie den zahlreichen Kreuzfahrtschiffen auch für große CO2-Belasungen und Luftverschmutzungen mit verantwortlich.Atomtransporte in Hamburg
Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen fahren eine Vielzahl von Atomtransporten. Trotz des erkämpften „freiwilligen“ Verzichts Hamburger Firmen auf einen Teil der Atomtransporte (Kernbrennstoffe) geht der Großteil ungestört weiter.
Transporte von Uranhexafluorid (UF6) und Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) durch den Hamburger Hafen machen mit ca. 80 Prozent der Atomtransporte die überwiegende Anzahl aus.
Uranerzkonzentrat ist der Rohstoff, der weltweit zur Herstellung von Brennelementen – oder auch von Atombomben – benötigt wird. Es fällt genauso wenig wie das giftige und extrem gefährliche Uranhexafluorid unter die im Atomgesetz definierten „Kernbrennstoffe“ und ist somit kein Gegenstand der Verzichtserklärung. UF6 wird in einer Urananreicherungsanlage wie z.B. in Gronau (Westfalen) angereichert und gilt dann als „Kernbrennstoff“.

Verzicht auf „Kernbrennstoffe“ im Hamburger Hafen
HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG): der Hamburger Senat (Wirtschaftsbehörde) vermeldete im Februar 2018, dass die HHLA auf den Transport von „Kernbrennstoffen“ verzichten würde. Am 30.03.19 (ein Jahr später) erfolgte von hier dennoch der letzte beobachtete Brennelemente-Transport in das neu errichtete finnische AKW Olkioto (EPR).
Eurogate: im April 2019 wurde das Aus für Atomtransporte gemeldet. In den darauf folgenden fünf Monaten trafen dort dennoch fünf Frachtschiffe ein, die „Kernbrennstoffe“ umgeschlagen haben.
Der Süd-West-Terminal (Betr. C. Steinweg) und die Reederei Hapag-Lloyd haben nie „Kernbrennstoffe“ umgeschlagen, sind aber trotzdem Teil der Verzichtserklärung.
C. Steinweg schlägt z.B. Uranerzkonzentrat mit der Hamburger Reederei Maritime Carrier Shipping (MACS) aus Namibia um.
Hapag Lloyd transportiert auch Uranerzkonzentrat aus Australien und Uranhexafluorid (UF6) aus Kanada.
ausführliche Auflistung unter sand.blackblogs.org/dokumente/auswertung.

Dreiste Irreführung und Lüge
Der Hamburger Hafen ist weiterhin eine wichtige Drehscheibe im internationalen Atomgeschäft. Empfänger und Absender sind Orte in der ganzen Welt. Diese radioaktiven Versorgungstransporte werden für den Betrieb von Atomkraftwerken gebraucht – ohne Atomtransporte könnten die Atomanlagen nicht laufen. In Deutschland steht ein Großteil der Transporte in Zusammenhang mit der Urananreicherungsanlage in Gronau und der Brennelementefabrik in Lingen (Niedersachsen). Beide Anlagen haben eine unbefristete Betriebsgenehmigung und exportieren angereichertes Uran und Brennstäbe in alle Welt. Somit erweist sich das Gerede vom „Ausstieg aus der Atomenergie“ als dreiste Irreführung und Lüge.
Darüber hinaus gehen zahlreiche weitere Atomtransporte (auch „Kernbrennstoffe“) per LKW über das Hamburger Stadtgebiet, die den Hafen nicht betreffen.

Verhindern ist möglich
Zahlreiche Städte wie Lübeck, Emden, Cuxhaven, Kiel, Rostock haben sich z.T. schon vor Jahren gegen Atomtransporte ausgesprochen. Die Rechtssicherheit ist aber nicht immer gegeben. Über Rostock finden z.B. weiterhin Atomtransporte statt. Aber die Beschlüsse sind ein wichtiges erstes Zeichen.
Das Bundesland Bremen hat im Januar 2012 auf öffentlichen Druck hin den Umschlag von Kernbrennstoffen über die Häfen ausgeschlossen. Seitdem sind in Bremen keine „Kernbrennstoffe“ mehr umgeschlagen worden.
In Hamburg hatten u.a. Grüne und SPD den Antrag auf Teilentwidmung der Häfen für Atomtransporte (Sperrung) in der Bürgerschaft 2014 abgelehnt. Sie haben dann nun endlich 2019 – auf öffentlichem Druck hin – über eine Selbstbeschränkung der Firmen, zumindest den Umschlag von „Kernbrennstoffen“ ausgesetzt.
Dieses sind lange überfällige erste Schritte, aber auf dem Weg in eine atomkraftfreie Welt noch längst nicht genug.
Auf die Politik zu warten ist keine Option. Nur öffentlicher Druck bewegt Politik und Unternehmen.
Aber auch mit den sichersten Transporten wären z.B. die Katastrophen in Tschernobyl oder in Fukushima nicht verhindert worden. Die Transporte müssen immer im Zusammenhang mit ihrer Funktion für den Betrieb von Atomkraftwerken, gesehen werden. Atomtransporte stoppen heißt – die Atomanlagen stilllegen, und das ist genau unser Ziel.

Strahlende Olympiade
2020 sollen die Olympischen Spiele in Japan stattfinden. NEIN zu dem Versuch der japanischen Regierung, die lebensbedrohliche Situation zu vertuschen und der Weltöffentlichkeit Normalität in den verstrahlten Gebieten vorzuspielen. Es herrscht weiterhin keine Normalität in Japan.
Die Atomkatastrophe in Japan war und ist keine Naturkatastrophe, sondern ein Verbrechen!

Aus den Plutoniumfabriken Sellafield und La Hague sollen demnächst Castor-Transporte mit hochradioaktivem Atommüll in die Zwischenlager der AKWs Biblis, Philippsburg, Isar und Brokdorf laufen.
Achtet auf Ankündigungen! https://castor-stoppen.de/

Wir bekämpfen auch die gesellschaftlichen Verhältnisse – die solche zerstörerische Technologien ermöglichen.

  • keine Atomtransporte durch Hamburg und anderswo!
  • für die sofortige Entwidmung (Sperrung) aller Häfen und Städte für Atomtransporte!
  • für eine solidarische Gesellschaft, gegen die menschenfeindlichen kapitalistischen Verhältnisse!
  • boykottieren wir, als ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern und Geschädigten der Atom- katastrophe, die olympischen Spiele!
  • don´t nuke the climate!

 

Dieses ist unser neustes Flugblatt, ist hier auch als pdf erhältlich: HH Hafen weiterhin Atomdrehscheibe 2020

SAND (Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke Gruppe, HH) https://sand.blackblogs.org/
MAUS (Messstelle für Arbeits- und Umweltschutz, Bremen) www.maus-bremen.de
www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de

Februar 2020

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CASTOR-Transporte Sellafield/GB – Nordenham – Biblis https://sand.blackblogs.org/2020/03/09/castor-transporte-sellafield-gb-nordenham-biblis/ Mon, 09 Mar 2020 00:08:25 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2162 Continue reading ]]> CASTOR-Transporte Sellafield/GB – Nordenham – Biblis

Für die Castor-Transporte mit den Glaskokillen aus Sellafield/GB über den Hafen von Barrow-in-Furness/GB an der Küste der Irischen See könnten(!) folgende Schiffe in Frage kommen:

– ‚Pacific Grebe‚ (Betreiber: Pacific Nuclear Transport Limited (PNTL), IMO-Nr.: 9464883, MMSI: 235076847, Rufzeichen: 2CYN8, Flagge: Groß Britannien, Baujahr 2010, Länge: 104 Meter)

– ‚Oceanic Pintail‚ (Betreiber: International Nuclear Services (INS), IMO-Nr.: 8601408, MMSI: 232270000, Rufzeichen: GHHP, Flagge: Groß Britannien, Baujahr 1987, Länge: 104 Meter)

> Die ‘Oceanic Pintail’ fuhr zuvor bis  2012 unter dem Namen ‘Pacific Pintail’ > laut marinetraffic angelaufener Hafen: Nordenham (ATD: 2019-09-22 17:03 LT (UTC +2)) / laut vesselfinder angelaufener Hafen: Nordenham (ATA: 2019-09-22 12:34 (UTC))   

Aktuelle Entwicklungen unter https://castor-stoppen.de/aktuelles/

Auffällig:

=> Die ‚Pacific Grebe‘ hatte nach den Infos im Web am 18.09.2019 gegen 05:52 Uhr (MESZ) das Hafengebiet von Nordenham angelaufen, dieses verließ das Schiff am 18.09.2019 gegen 19:47 Uhr (MESZ) mit dem Fahrtziel Barrow-in-Furness/GB

=> Die ‚Oceanic Pintail‚ hatte nach den Infos im Web am 22.09.2019 gegen 14:34 Uhr (MESZ) das Hafengebiet von Nordenham angelaufen, dieses verließ das Schiff am 22.09.2019 gegen 17:03 Uhr (MESZ) mit dem Fahrtziel Barrow-in-Furness/GB

 

> Die ‚Pacific Grebe‘ und die ‚Oceanic Pintail‘ sind Schiffe, die speziell für den Transport von radioaktiven Frachten gebaut worden. Konventionelle Güter befördern sie offensichtlich nicht.

Die ‚Pacific Grebe‘ und die ‚Oceanic Pintail‘ waren im September letzten Jahres in Nordenham, um das Anlegen im dortigem Hafen und die Entladung der Castor-Behälter zu üben.

Und/oder Leercastoren für den anstehenden Atommüll-Transport aus Sellafield nach Biblis an Bord zu nehmen.

 

– ‚Pacific Egret‚ (Betreiber: Pacific Nuclear Transport Limited (PNTL), IMO-Nr.: 9464871, MMSI: 235076846, Rufzeichen: 2CYF9, Flagge: Groß Britannien, Baujahr 2010, Länge: 104 Meter)

‚Pacific Heron‚ (Betreiber: Pacific Nuclear Transport Limited (PNTL), IMO-Nr.: 9372913, MMSI: 235056178, Rufzeichen: MTJT5, Flagge: Groß Britannien, Baujahr 2008, Länge: 104 Meter),

– ‚Atlantic Osprey’ (Betreiber: International Nuclear Services (INS), IMO-Nr.: 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen: VSQQ4, Flagge: Groß Britannien, Baujahr 1986, Länge: 89 Meter)

> laut marinetraffic hat das Schiff den Status “Decommissioned or Lost” / laut fleetmon: “Dieses Schiff ist nicht in Dienst. Es wurde als außer Dienst gestellt, verschrottet oder verloren gemeldet.”   

 

Rückblick

Mit der ‚Oceanic Pintail‘ wurden 2012 über den Midgard-Hafen in Nordenham abgebrannte Brennelemente aus dem Forschungsreaktor FRG-1 der GKSS in Geesthacht, abgebrannte Brennelementen aus dem Forschungsreaktor BER II des Helmholtz-Zentrums Berlin und eine Plutonium-Beryllium-Strahlenquelle der Firma Eckert + Ziegler Nuclitec in Braunschweig in die USA befördert. Antragssteller für die drei vorangegangenen Straßentransporte, den Umschlag und den Seetransport war die NCS (Nuclear Cargo + Service GmbH). Empfänger des Atommülls aus den Forschungsreaktoren des Helmholtz-Zentrums war das US-Department of Energy in Aiken (USA).

Mit der ‚Oceanic Pintail‘ wurden 2015 hochradioaktive Brennelemente aus dem Berliner Forschungsreaktor BER über den Hafen in Nordenham in die USA verfrachtet. Ziel der brisanten Atomfracht war laut Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) Aiken/USA. Ein weiterer Atomtransport war demnach aus Basel kommend ebenfalls auf die ‘Oceanic Pintail’ verladen worden. Die Universität Basel betreibt dort einen Forschungsreaktor. 

Die beiden MOX-Transporte aus Sellafield über den Hafen von Nordenham in das AKW Grohnde wurden mit der ‘Atlantic Osprey’ am 23.09.12 und am 18.11.12 durchgeführt.

Ursprünglich sollten diese MOX-Transporte über Cuxhaven gehen: Am 16.07.09 erprobten in Cuxhaven Mitarbeiter von Cuxport die Be- und Entladung der ‚Atlantic Osprey‘ am Liegeplatz 1 des Europakais. Gleichzeit übten im Cuxhavener Hafen Polizei und Feuerwehr das Umgehen mit Atomtransporten, bis zu 200 Einsatzkräfte waren daran beteiligt.  Die ‚Atlantic Osprey‘ war am 16.07.09 kurz nach 05:00 Uhr morgens im Cuxport von Cuxhaven unbeladen eingelaufen, nach Abschluß der Übungen verließ das Schiff ohne nukleare Ladung an Bord genommen zu haben kurz vor 15:00 Uhr Cuxhaven wieder. – Nach dem Bekanntwerden der Planungen für die MOX-Transporte und die daraus resultierenden Proteste zog Cuxport seine Zustimmung für die Atomtransporte über den Hafen von Cuxhaven zurück.

 

Verwendete Abkürzungen:

ATA: Actual Time of Arrival

ATD: Actual Time of Departure

LT: Local Time (Ortszeit)

UTC (UTC = Universal Time Coordinated) ist die heute gültige koordinierte Weltzeit. D.h.: MEZ (Mittel Europäische Zeit) plus eine Stunde, bzw. MESZ (Mittel Europäische Sommerzeit) plus zwei Stunden.

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Trotz Verzicht, weiterer Atomtransport bei Eurogate https://sand.blackblogs.org/2019/05/06/trotz-verzicht-weiterer-atomtransport-bei-eurogate/ Mon, 06 May 2019 23:28:57 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=2031 Continue reading ]]> 2.5.2019, Hamburg
Atomtransport mit Kernbrennstoff bei Eurogate in Hamburg – trotz
angekündigtem Verzicht.                 

Einen Monat nach dem Verzicht von Kernbrennstoffen und 6 Jahre nach dem Atomfrachterbrand der „Atlantic Cartier“ (1.5.2013) geht es mit den Atomtransporten immer noch weiter.

„Hamburger Hafen wird Atomfrei“ oder „Grüne setzen sich durch
Hafen-Giganten bilden Anti-Atom-Front“, hieß es vor einem Monat in den
Hamburger Medien. Mit der Aussage, dass nun neben HHLA und Happag Llyod,
C. Steinweg und Eurogate, auf Kernbrennstofftransporte verzichtet.

Atomkraftgegner*innen, darunter wir, kritisierten die Vereinbarung als unzureichend und die Meldung als verwirrend (irrefuehrende-meldung-ueber-das-angebliche-aus-fuer-atomtransporte-durch-hamburg). Am 02.05.19 mussten wir außerdem feststellen, dass der Ankündigung keine Taten folgen.  Das Atomschiff „Kapitan Mironov“ hat am frühen Morgen in Hamburg bei Eurogate angelegt.

 

 

Viedeo. Schiffseinfahrt auf der Elbe

 Unseren Beobachtungen zur Folge wurden gegen 8:30 Uhr am 2. Mai 2019, 3 blauen Container aus dem Schiff entladen. Diese tragen Gefahrengutaufkleber (u.a. Fissile, Radioaktiv) und die UN-Nummer 3325, die für angereichertes Urandioxid oder unbestrahlte (neue) Brennelemente steht.

Von EUROGATE in Hamburg wird auf einer Lliste mit Stand vom 02.05.19 zu dem Frachter ‘Kapitan Mironov’ (IMO-Nr.: 9077563, MMSI: 273383610, Rufzeichen: UBWN6, Flagge: Russland, Baujahr: 1995, Länge: 98 Meter) der Reederei Northern Shipping Company (NSC) gemeldet: Ankunft am Eurogate Terminal im Hafen von Hamburg: 02.05.19, um 08:13 Uhr / Liegeplatz 6 Auslieferbeginn: 02.05.19, um 08:39 Uhr Abfahrt vom Eurogate Terminal im Hafen von Hamburg: 02.05.19, um 08:50 Uhr.

Video. Entladen eines Atomcontainers

Ankunft am Eurogate Terminal im Hafen von Hamburg: 02.05.19, um 08:13 Uhr / Liegeplatz 6 – Auslieferbeginn: 02.05.19, um 08:39 Uhr. Abfahrt vom Eurogate Terminal im Hafen von Hamburg: 02.05.19, um 08:50 Uhr

Das Urandioxid wurde dann zur Uranfabrik von ANF Framatome nach Lingen befördert und soll dort zu Brennelementen verarbeitet werden.

2 LKW mit weißer Zugmaschine und jeweils 1 blauen Container mit
radioaktiver Facht UN-Nummer 3325 haben den Terminal von Eurogate in Hamburg in Richtung Zoll/ Köhlbrandbrücke um 14:15 Uhr verlassen.
Die LKW sind von Firma Transrad. Ein 3. LKW / Atomcontainer ist nicht gesehen worden. Er könnte noch bei Eurogate gestanden haben und an einem  anderen Tag das Gelände verlassen.

Am frühen Abend wurde dann die Ankunft in Lingen bei der Brennelementefabrik von ANF Framatome um 19:20 Uhr beobachtet.

 

 

 

Weitere Informationen
Informationen zum aktuellen Atomtransport mit Bildern:
https://twitter.com/urantransport
Info-Seite des Hamburger Bündnisses:
http://www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de
Bundesweite Infoseite: http://urantransport.de/
Infoseite über die Uranfabrik in Lingen: https://atomstadt-lingen.de

 

Presseberichte:

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1117861.schon-wieder-atomtransport-in-hamburg.html

https://www.jungewelt.de/artikel/354279.wir-werden-die-bev%C3%B6lkerung-wachhalten.html

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Atomfrachtschiff „Link Star“ in HH – Brennelemente in Lingen – AKW Finnland https://sand.blackblogs.org/2019/03/29/atomfrachtschiff-link-star-in-hh-brennelemente-in-lingen-akw-finnland/ Fri, 29 Mar 2019 23:58:02 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=1996 Continue reading ]]> Das Atomfrachtschiff die „Link Star“ ein Schiff der „Godby Shipping AB“ ist in Hamburg. Diese hat in der Vergangenheit u.a. Brennelemente nach Finnland / Rauma ins AKW Olkiluoto vom Unikai (HHLA) gebracht. twitter/urantransport

Nun könnte der Transport aus Lingen der immer im ersten quartal im Jahr gestartet war wider anstehen.
atomfrachtschiffe/fahrtroute-hamburg-raumafinnland-godby-shipping-ab/
 

 

Obwohl die HHLA vor ca. 1 Jahr erklärte darauf verzichten zu wollen
führten sie weiterhin solche Transporte durch. Ihre Begründung war, das
noch bestehende Verpflichtungen durchgeführt würden.
2018.02.19_HHLA_Verzichtserkl._Kernbrennstoffe.pdf
2018.07.02_HH_HHLA-bekräftigt-Verzicht-auf-Atomtransporte.png
 
Am Freitag nachmittag oder Samstag früh könnten die LKWs aus der Brennelemente Fabrik in Lingen losfahren und dann am Unikai am morgen des 30.3. verladen werden. (Änderungen im Zeitplan aber immer möglich)…

Am Donnerstag Mittag den 28.03.19 wurden 4 LKWs bei der Brennelemente Fabrik ANF in Lingen gesichtet.

 

 

Am Vormittag des 29.03. standen die blauen Zugmaschinen sowie zwei Anhänger abgekoppelt vor der Halle weiterhin auf dem Gelände der Atomfabrik.

Das Ro/Ro Frachtschiff ‘Link Star’ der Reederei Godby Shipping AB legte am 29.03.19 gegen 03:25 Uhr (MEZ) im Hafen von Hamburg am Unikai, Liegeplatz 3/4, an.

  • Die ‘Link Star’ legte zuvor am 28.03.19 gegen 05:50 Uhr (MEZ) im Hafen von Rostock mit dem Fahrtziel Hamburg ab.
  • Die ‘Link Star’ befand sich am 28.03.19 gegen 13:30 Uhr (MEZ) am Eingang des Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Kiel-Holtenau.
  • Die ‘Link Star’ befand sich am 28.03.19 gegen 17:40 Uhr (MEZ) im NOK in Höhe von Rendsburg.
  • Die ‘Link Star’ befand sich am 28.03.19 gegen 20:15 Uhr (MEZ) im NOK vor der Eisenbahnhochbrücke in Hochdonn mit Fahrtrichtung Brunsbüttel (Ausgang NOK).
  • Die ‘Link Star’ befand sich am 28.03.19 gegen 22:00 Uhr (MEZ) am Ausgang des NOK in Brunsbüttel.
  • Die ‘Link Star’ erreichte am 29.03.19 gegen 02:10 Uhr (MEZ) das Hafengebiet von Hamburg.

Die ‘Link Star’ befand sich am 29.03.19 gegen 11:34 Uhr (MEZ) im Hafen von Hamburg am Unikai, Liegeplatz 3/4, angelegt. – Letzte AIS-Positionsdaten (AIS: Automatic Identification System) von dem Schiff.
 
29.03.19, um 19:29 Uhr (MEZ): der AIS-Kontakt zu dem Schiff ist seit 7 Stunden 55 Minuten abgerissen. – Keine aktuellen AIS-Positionsdaten auf marinetraffic oder vesselfinder.

Die ‘Link Star’ befindet sich nach Augenzeugenberichten weiterhin im Hafen von Hamburg am Unikai, Liegeplatz 3/4, festgemacht (19:00 Uhr) in einer Warteposition: In der Vergangenheit wurde der Liegepatz 5/6 am Unikai für den Umschlag der Atomfrachten genutzt.

  • Die ‘Link Star’ befand sich am 30.03.19 gegen 06:51 Uhr (MEZ) im Hafen von Hamburg am Unikai, Liegeplatz 3/4, angelegt.
  • Die ‚Link Star‘ legte am 30.03.19 um 06:57 Uhr (MEZ) im Hafen von Hamburg vom Unikai, Liegeplatz 3/4, ab.
  • Die ‚Link Star‘ legte am 30.03.19 um 07:03 Uhr (MEZ) im Hafen von Hamburg am Unikai, Liegeplatz 5/6, an.
  • Die ‚Link Star‘ befand sich am 30.03.19 um 07:06 Uhr (MEZ) im Hafen von Hamburg am Unikai, Liegeplatz 5/6, bereits festgemacht.

Die ‚Link Star‘ legte am 30.03.19 um 08:57 Uhr (MEZ) im Hafen von Hamburg vom Unikai, Liegeplatz 5/6, mit dem offensichtlichen Fahrtziel Rauma/Finnland ab. 

 twitter.com/urantransport/

=> Nach Angaben der finnischen Reederei Godby Shipping AB mit Stand vom 30.03.19 hat das Ro/Ro Frachtschiff ‘Link Star’ folgenden Fahrplan:
Rauma 25.03.19 => Rostock 27.03.19 bis 28.03.19 =>  Hamburg 30.03.19 =>  Rauma 01.04.19 bis 02.04.19 => Rostock 05.04.19
 
=> Von der UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH wurde die Ankunft des Ro/Ro Frachtschiffes ‘Link Star’ im Hafen von Hamburg bislang nicht bekannt gegeben(!).

 Nach Medienberichten soll dieses der letzte Kernbrennstoff Transport durch die HHLA gewesen sein: NDR. Die sonstigen Atomtransporte werden aber durch die HHLA weiterhin abgewickelt.

 

Aktuelle Positionsdaten der ‘Link Star’ auf marinetraffic:
http://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:4733/mmsi:230191000/vessel:LINK%20STAR 
 
Aktuelle Positionsdaten der ‘Link Star’ auf vesselfinder:
https://www.vesselfinder.com/de/?imo=8805602 

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Hamburg am 03.12.18: Uranerzkonzentrat-Transport aus Namibia über den Hamburger Hafen https://sand.blackblogs.org/2018/12/03/hamburg-am-03-12-18-uranerzkonzentrat-transport-aus-namibia-ueber-den-hamburger-hafen/ Mon, 03 Dec 2018 22:58:27 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=1925 Continue reading ]]> Am 03.12.18 befand sich im Zeitraum zwischen mindestens 16:20 Uhr (MEZ) und 18:25 Uhr (MEZ) im Hamburger Hafen auf dem Hafenbahnhof Hamburg-Süd ein u.a. mit radioaktiver Fracht (9 x 20-Fuß Container mit Uranerzkonzentrat, Yellow Cake) beladener Güterzug.

Gegen 18:25 Uhr (MEZ) verließ der Güterzug, u.a. mit dem Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) beladen, den Hafenbahnhof Hamburg-Süd (Güterbahnhof Hamburg-Süd), von einer blauen Elektrolok (Baureihe 152) der DB gezogen, in Richtung Hamburg-Wilhelmsburg, Hamburg-Harburg und dem Rangierbahnhof in Maschen, im Süden von Hamburg.

Beschreibung des Zuges an der Ausfahrt des Hafenbahnhof Hamburg-Süd im Hamburger Hafen

>  Zugbeschreibung:

  • 1 x blaue Elektrolok (Baureihe 152) der DB mit dem Werbeslogan “AlbatrosExpress”
  • 1 x vierachsiger Containertragwagen (Typ: ähnlich Sgns) mit 1 x brauner Container “TRITON” (vorne), 1 x roter Container “CAI” (mittig), 1 x blauer Container (ohne erkennbares Logo) (hinten)
  • 1 x vierachsiger Containertragwagen (Typ: ähnlich Sgns) mit 1 x brauner Container “TRITON” (vorne), 1 x blauer Container (ohne erkennbares Logo) (mittig), 1 x blauer Container (ohne erkennbares Logo) (hinten)
  • 1 x vierachsiger Containertragwagen (Typ: ähnlich Sgns) mit 1 x blauer Container “CATU” (vorne), 1 x roter Container “CAI” (mittig), 1 x blauer Container “SEACO” (hinten)
  • u.a. mehrere beladene und nicht beladene Pkw-Transportwagen sowie beladene und nicht beladene Containertragwagen

Beschreibung der Container

An allen 9 Containern befanden sich Gefahrensymbole für Radioaktivität: Das Gefahrensymbol in Form einer Raute war im oberen Feld gelb mit dem Symbol für radioaktive Strahlung, im unteren Feld weiß. – Darunter befanden sich orangefarbene rechteckige Aufkleber mit der UN-Nummer 2912 in schwarzer Schrift. Die UN-Nummer 2912 steht für Uranerzkonzentrat (Yellow Cake), oder nicht angereichertes Urandioxid. – An den Containern waren keine Gefahrensymbole für „umweltgefährdend“ oder für „spaltbar“ (“fissile”)  angebracht.

 

Das Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) wird auf dem Schienenweg wahrscheinlich weiter über Maschen, Buchholz/Nordheide, Bremen, Münster, Köln, Trier, Perl-Apach (Grenze) und Voippy, Dijon, Valence, Montpellier und Narbonne zur ORANO (ex AREVA) Uranfabrik von Narbonne-Malvési in Südfrankreich transportiert, um daraus Urantetrafluorid (UF4) und anschließend Uranhexafluorid (UF6) herzustellen.

 

Weitere Sichtung in Buchholz in der Nordheide:

04.12.2018, um 0:25 Uhr, Durchfahrt durch Buchholz. Zuerst die Lock, dann die 9 Uran-Container. Weiter mit u.a. silbrige Kesselwagen, leere Waggons, braune Haubenwagen, rotbraune Kastenwagen, Container einige mit Grafiti geschmückt sowie am Ende dunkelgrau Kesselwagen.

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Atomtransport aus Spanien am 29.06.18 in das AKW Gundremmingen https://sand.blackblogs.org/2018/07/26/atomtransport-aus-spanien-am-29-06-18-in-das-akw-gundremmingen/ Thu, 26 Jul 2018 01:54:13 +0000 http://sand.blackblogs.org/?p=1832 Continue reading ]]> Hamburg: Atomtransport aus Spanien mit dem Atomfrachtschiff ‘Link Star’ am 29.06.18 in das AKW Gundremmingen

Ein Atomtransport aus Spanien erfolgte nachweislich am 29.06.18:
– Dabei wurden aus der Brennelementfabrik der Enusa Industrias Avanzadas S.A. in Madrid/Spanien neue Brennelemente (“unbestr. BE”) in das AKW Gundremmingen befördert.
Dieser Atomtransport erfolgte aus der Brennelementfabrik der Enusa Industrias Avanzadas S.A. in Madrid/Spanien auf dem Seeweg offensichtlich über den Hafen von Santander/Spanien (Abfahrt: 25.06.18) mit dem Ro/Ro Frachtschiff ‘Link Star’ (IMO-Nr.: 8805602, MMSI: 230191000, Rufzeichen: OIXX, Flagge: Finnland, Baujahr: 1989, Länge: 107 Meter) der finnischen Reederei Godby Shipping AB mit Sitz in Mariehamn/Finnland in den Hamburger Hafen zum Unikai (UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH, Dessauer Straße 10, Schuppen 48), wo das Schiff am 29.06.18 eintraf. – Vom Unikai im Hamburger Hafen aus ging der Atomtransport anschließend weiter mittels Lkw auf der Straße in das AKW Gundremmingen.

Dazu wurde bereits hier berichtet: https://sand.blackblogs.org/2018/06/30/hhla-atomtransport-aus-spanien-mit-dem-frachter-link-star/

Durch die Bekantmachung des Atomtransportes veröffentlichte die HHLA eine Bestätigung das ihr Verzicht noch gültig ist, aber noch vereinbarte Transporte durchgeführt würden

=> Aus den Angaben des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) in der Liste der Transportgenehmigungen für “Kernbrennstoffe” (“Gültige Beförderungsgenehmigungen nach § 4 Atomgesetz bzw. §§ 16 und 18 StrlSchV”) mit Stand vom 11.07.18 geht dazu hervor:

– BfE: Am 29.06.18 erfolgte ein Transport von „unbestr. BE“ (neue Brennelemente) aus der Brennelementfabrik der Enusa Industrias Avanzadas S.A. in Madrid/Spanien in das AKW Gundremmingen . Das BfE hat dafür 8 Seetransporte, Umschlag und Straßentransporte genehmigt (Transportgenehmigung-Nummer: 7613). Diese Transportgenehmigung war am 15.03.18 erteilt worden und ist bis zum 20.10.18 gültig.

Hinweis: Aus amtlicher Sicht ist das Transportdatum der erster Tag des Transportes oder der Tag des Erreichens des deutschen Hoheitsgebietes.

Nach der Transportgenehmigung-Nummer 7613 des BfE erfolgte bereits zuvor
– am 15.06.18 ein Atomtransport von „unbestr. BE“ in das AKW Gundremmingen: Dieser wurde aus der Brennelementfabrik der Enusa Industrias Avanzadas S.A. in Madrid/Spanien auf dem Seeweg offensichtlich über den Hafen von Santander/Spanien (Abfahrt: 11.06.18) mit dem Ro/Ro Frachtschiff ‘Link Star’ (IMO-Nr.: 8805602, MMSI: 230191000, Rufzeichen: OIXX, Flagge: Finnland, Baujahr: 1989, Länge: 107 Meter) der finnischen Reederei Godby Shipping AB mit Sitz in Mariehamn/Finnland in den Hamburger Hafen zum Unikai (UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH, Dessauer Straße 10, Schuppen 48) durchgeführt, wo das Schiff am 15.06.18 eintraf. – Vom Unikai im Hamburger Hafen aus ging der Atomtransport anschließend weiter auf der Straße in das AKW Gundremmingen.

(Laut den Angaben des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) in der Liste der Transportgenehmigungen für “Kernbrennstoffe” (“Gültige Beförderungsgenehmigungen nach § 4 Atomgesetz bzw. §§ 16 und 18 StrlSchV”) mit Stand vom 11.07.18 gab es am 29.06.18 keinen “Kernbrennstoff-Transport” aus der Bundesrepublik nach Finnland.)

Zusammenfassung

=> Von der UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH wurde die Ankunft des Ro/Ro Frachtschiffes ‘Link Star’ am 29.06.18 im Hafen von Hamburg erneut nicht bekannt gegeben.

=> Das Ro/Ro Frachtschiff ‘Link Star’ der finnischen Reederei Godby Shipping AB hatte nach Angaben im Netz am 25.06.18 um 18:08 Uhr (UTC) im Hafen von Santander/Spanien mit dem Fahrtziel Hamburg abgelegt.

=> Nach Angaben mit Stand vom 26.06.18 hatte der Frachter ‘Link Star’ der finnischen Reederei Godby Shipping AB folgenden Fahrplan: Santander 25.06.18 => Hamburg 29.06.18 => Rauma 03.07.18 => Rostock 06.07.18

=> Nach den Infos im Web war die ‘Link Star’ am 29.06.18 um 01:11 Uhr (MESZ) (Fahrtroute über die Biskaya, den Ärmelkanal und die Nordsee) auf der Elbe in Höhe von Cuxhaven mit Fahrtrichtung elbaufwärts.

=> Der Frachter war anschließend, laut den Daten, am 29.06.18 um 02:18 Uhr (MESZ) auf der Elbe in Höhe von Brunsbüttel, südlich des Eingangs zum Nord-Ostsee-Kanal (NOK), mit Kurs auf den Hafen von Hamburg.

=> Die ‚Link Star‘ legte aus Santander/Spanien kommend am 29.06.18 um 06:01 Uhr (MESZ) im Hafen von Hamburg, im Hansahafen am Unikai Liegeplatz 5/6, an.

=> Von AktivistInnen konnte der Atomtransport aus Spanien über den Unikai im Hamburger Hafen beobachtet und dokumentiert werden:
“ROBIN WOOD-Aktivist*innen haben heute” (29.06.18) “im Hamburger Hafen einen Urantransport beobachtet und mit Fotos dokumentiert. Das Schiff „Link Star“ der finnischen Reederei Godby Shipping AB legte am frühen Morgen um 6:00 Uhr am O‘Swaldkai der Firma UNIKAI an, einer Tochterfirma der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG). Ein LKW mit radioaktiver Kennzeichnung (Gefahrgutklasse 7) des auf Atomtransporte spezialisierten Unternehmens ETSA verließ das Schiff um 7:10 Uhr.
Die Umweltschützer*innen gehen davon aus, dass es sich bei der Ladung um Brennelemente aus Spanien für ein Atomkraftwerk handelt. Bereits am 15. Juni 2018 erfolgte mit der „Link Star“ ein Transport von Brennelementen zum AKW Gundremmingen, wie das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) bestätigte. Laut BfE sind insgesamt acht derartige Transporte geplant.”
Ausführliches dazu unter
https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/atomtransporte-der-hhla-%C3%BCber-den-hamburger-hafen-laufen-offenbar-weiter
http://www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de/2018/06/link-star-neuer-atomtransport-bei-hhla-in-hamburg/

=> Den Unikai, Liegeplatz 5/6, im Hamburger Hafen am Hansahafen verließ die ‘Link Star’ am 29.06.18 um 08:07 Uhr (MESZ) mit dem Fahrtziel Rauma/Finnland.

=> Die ‚Link Star‘ legte nach Angaben im Web am 01.07.18 um 18:12 Uhr (UTC) aus Hamburg kommend (Fahrtroute via NOK) im Hafen von Rauma/Finnland am Bottnischen Meerbusen (Bothnia Gulf) an. (Der Bottnische Meerbusen ist der nördliche Ausläufer der Ostsee zwischen Schweden und Finnland.)

Die Zeitangabe UTC (UTC = Universal Time Coordinated) ist die heute gültige koordinierte Weltzeit. D.h.: MEZ (Mittel Europäische Zeit) plus eine Stunde, bzw. MESZ (Mittel Europäische Sommerzeit) plus zwei Stunden.

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