Allgemein – Soziale Befreiung https://sbefreiung.blackblogs.org Für die revolutionäre Selbstaufhebung des Proletariats! Sun, 12 Nov 2023 23:53:20 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 Neue Homepage https://sbefreiung.blackblogs.org/2019/11/22/neue-homepage/ https://sbefreiung.blackblogs.org/2019/11/22/neue-homepage/#respond Thu, 21 Nov 2019 23:01:18 +0000 http://sbefreiung.blogsport.de/2019/11/22/neue-homepage/ Da blogsport.de zum Ende des Jahres den Betrieb einstellt haben wir eine neue Homepage unter https://sbefreiung.blackblogs.org/ organisiert.

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„RK“AB: RätekommunistInnen oder kleinbürgerliche DemokratInnen?! https://sbefreiung.blackblogs.org/2017/06/01/rkab-raetekommunistinnen-oder-kleinbuergerliche-demokratinnen/ https://sbefreiung.blackblogs.org/2017/06/01/rkab-raetekommunistinnen-oder-kleinbuergerliche-demokratinnen/#respond Thu, 01 Jun 2017 20:54:43 +0000 http://sbefreiung.blogsport.de/2017/06/01/rkab-raetekommunistinnen-oder-kleinbuergerliche-demokratinnen/

Sozialrevolutionäre Gruppen haben für den demokratischen Wahlzirkus nur Hohn und Spott übrig. Auch hier sind die linken KleinbürgerInnen wieder rührig zu Werk, um Stimmvieh für sozialdemokratische und „kommunistische“ Wahlvereine zu organisieren. Besonders das linksbürgerliche Käseblatt junge Welt schürt Illusionen in die letzten linkskeynesianisch-staatsinterventionistischen Vereine überall auf der Erde, von denen dann nicht wenige, wenn sie an die Regierungsspitze gewählt worden sind, eine „neoliberale“ Politik betreiben wie zum Beispiel Syriza in Griechenland. Aber auch wenn sie „fortschrittlichen“ linksliberalen Sozialreformismus betreiben, reproduzieren sie doch den Kapitalismus wie die linksbürgerlichen Regimes in Lateinamerika, die aber zurzeit wieder ziemlich am Arsch sind. Wir rufen nicht zur Wahl linksbürgerlicher Kräfte auf, nein wir beteiligen uns nicht an dieser Illusionsparty, an dessen Ende dann doch mit verlässlicher Regelmäßigkeit die politische Rechte triumphiert. Durch Wahlen lässt sich nur der Kapitalismus reproduzieren. Auch die Strategie des Wählens des angeblichen „kleineren Übels“ ist ein opportunistisches Krebsgeschwür. Wer das angeblich „kleinere Übel“ wählt, hilft mit das Grundübel des demokratischen Regimes zu reproduzieren. So galten Die Grünen jahrelang als das kleinere Übel, welche auch von linken KleinbürgerInnen fleißig gewählt wurden – bis diese dann als Regierungspartei einen harten Klassenkampf von oben gegen das Proletariat führten und den ersten direkten imperialistischen Krieg der BRD – den gegen Serbien 1999 – mitorganisierten. Auch antifaschistischer Alarmismus ist völlig unangebracht. Die Nazis werden genau wie alle anderen politischen Fraktionen des Kapitals nicht an der Wahlurne, sondern im Betrieb und auf der Straße bekämpft – also auf dem Kampfterrain des Proletariats und nicht auf dem Rummelplatz der Demokratie.

Sozialrevolutionäre Gruppen müssen einen konsequenten Kampf gegen jene PseudorevolutionärInnen führen, die an Sonnentagen scheinbar antiparlamentarisch auftreten, aber sowie die ersten Wolken am demokratischen Himmel auftauchen, sich als kleinbürgerliche DemokratInnen und AntifaschistInnen outen. Zu diesen pseudorevolutionären Gruppen gehört eindeutig der „Rätekommunistische“ ArbeiterInnenbund („RK“AB). An einem schönen Sonnentag schrieb der „RK“AB noch: „Der RKAB versteht sich als Sammlungsorganisation für räteorientierte Kommunisten zum Aufbau einer ,Kommunistischen Arbeiter/Innen Partei‘. (…) Solch eine ,Kommunistische Arbeiterinnen Partei‘ hat sich unserer Auffassung nach nicht am Parlamentarismus zu beteiligen!“ (Was ist und will der RKAB? – Rätekommunistischer Arbeiter/innenbund?) Wir sehen hier deutlich, dass der „RK“AB hier einen sehr rückschrittlichen Rätekommunismus vertritt, der historisch bei der KAPD stehengeblieben ist, der aber von den progressivsten Traditionen dieser Strömung, die Ablehnung der Partei als bürgerlich-bürokratischer Organisationsform, nichts wissen will. Na, wenigstens war in den Grundsätzen noch eine antiparlamentarische Haltung ausgedrückt. Doch das gilt wie gesagt nur für Sonnentage. Als in Frankreich bei der Präsidentschaftswahl am 7. Mai 2017 zwischen zwei eindeutig prokapitalistischen Kräften zu wählen war, nämlich zwischen dem „Neoliberalen“ Emmanuel Macron und der Hardcore-Nationalistin Marine Le Penn, sorgten sich unsere „RätekommunistInnen“ rührend um die kapitalistische Demokratie – und fleißig mit für proletarisches Stimmvieh zur Ermächtigung regierender PolitikerInnen: „Am 07.05.2017 war es soweit, Frankreich hatte seine Stichwahl und es hieß: strategisch zwischen Faschismus und Neoliberalismus zu wählen. Glücklicherweise fiel die Entscheidung der meisten Wähler*innen gegen Le Pen. Eine Wahl, bei der auch Rätekommunist*innen, und vielleicht sogar einige Anarchist*innen, nicht mehr der Wahlurne fernbleiben konnten. Es galt das Schlimmste abzuwenden.“ (Die Wahl in Frankreich – und ein paar Gedanken dazu) Der Front National ist natürlich eine widerliche politische Formation des Kapitals, die unbedingt bekämpft gehört. Auch wenn er für uns nicht wie für die kleinbürgerlichen AntifschistInnen vom „RK“AB den „Faschismus“ verkörpert, sondern den äußersten rechten Flügel der totalitären Demokratie. Aber wenn der „RK“AB selbst „RätekommunistInnen“ und einige „AnarchistInnen“ zur demokratischen Wahlpflicht auffordert, um angeblich „das Schlimmste“ abzuwenden, dann ist das nur eine billige Lachnummer. Selbst das linksbürgerliche Käseblatt junge Welt, was sonst noch den ranzigsten sozialdemokratischen Wahlverein hinterherrennt, nannte im Fall der Stichwahl zwischen Macron und Le Pen während der französischen Präsidentschaftswahlen Nichtwählen eine Option. Doch unsere PseudorevolutionärInnen schüren die Illusion, es ließe sich an der Wahlurne „das Schlimmste verhindern“ und müsse nicht der demokratische Wahlzirkus als Teil des kapitalistischen Grundübels kompromisslos bekämpft werden. Der „RK“AB ist eine Beleidigung der revolutionären Traditionen des Rätekommunismus.

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Solidaritätsbrief https://sbefreiung.blackblogs.org/2016/11/06/solidaritaetsbrief/ https://sbefreiung.blackblogs.org/2016/11/06/solidaritaetsbrief/#respond Sun, 06 Nov 2016 21:48:52 +0000 http://sbefreiung.blogsport.de/?p=79 Wir veröffentlichen hier einen Solidaritätsbrief von der Genossen der Internationale Kommunistische Strömung.

An die GenossInnen der Gruppe Soziale Befreiung und der Gruppe Sozialer
Widerstand.

Wie wir erfahren haben, plant Ihr auf der „Linken Literaturmesse“ in Nürnberg im Rahmen einer Veranstaltung am 5.11. 2016 Eure Broschüre zum „Spanischen Bürgerkrieg“ vorzustellen. Wir begrüßen die proletarische, internationalistische Klassenposition der angekündigten Veranstaltung außerordentlich.

Ihr schreibt in Eurer Vorankündigung völlig richtig: “Die antifaschistische Volksfront war ein Klassenfeind des Proletariats…..Sowohl der Franquismus wie die Volksfront waren sozialreaktionäre Fraktionen des Kapitals, zwischen denen das Proletariat blutig aufgerieben wurde.“

Wir begrüßen darüber hinaus die Demaskierung und Verurteilung der sogenannten „antifaschistischen“ Kräfte, die sich nun für ein Verbot Eurer Veranstaltung aussprechen und sich auch heute noch hinter den Massenmord an den Arbeitern während des Spanienkrieges stellen, indem sie die
Wahrheit über den spanischen Bürgerkrieg mundtot machen wollen.

Der Prozess der Bewusstwerdung der Klasse muss seine Entsprechung in der kritischen Solidarität und Unterstützung der Revolutionäre finden. In diesem Sinne mit solidarischen Grüßen und den besten Wünschen für eine gute Veranstaltung mit lebendigen, tiefen und vorwärts gerichteten
Diskussionen

die IKS im November 2016

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Öffentliche Erklärung von Sozialer Befreiung und Sozialen Widerstand https://sbefreiung.blackblogs.org/2016/11/02/oeffentliche-erklaerung-von-sozialer-befreiung-und-sozialen-widerstand/ https://sbefreiung.blackblogs.org/2016/11/02/oeffentliche-erklaerung-von-sozialer-befreiung-und-sozialen-widerstand/#respond Wed, 02 Nov 2016 21:22:49 +0000 http://sbefreiung.blogsport.de/2016/11/02/oeffentliche-erklaerung-von-sozialer-befreiung-und-sozialen-widerstand/ Mit Wut und Empörung, aber auch mit der festen Entschlossenheit, ihr entgegenzutreten, haben wir die stalinistische Hetzkampagne, welche der VVN-BdA Nürnberg gegen Soziale Befreiung auf der Linken Literaturmesse vom 4. bis zum 6. November 2016 in Nürnberg führt, zur Kenntnis genommen. Wir haben nichts gegen harten Meinungsstreit, aber die Behauptung, wir seien „rechte Provokateure“, ist nichts weiter als eine schmutzige Lüge. Wir wollen hier auf unsere revolutionäre Kritik des Antifaschismus und die Hetzkampagne des VVN-BdA kurz eingehen.

Stalinistische Hetzkampagne gegen RevolutionärInnen

Man muss unsere Kritik des Antifaschismus nicht teilen, um zu sehen, dass die Behauptung des VVN-BdA Nürnberg, wir seien „rechte Provokateure“, eine üble Schmutzkampagne ist. Sie steht in einer offen reaktionären Tradition. Auch damals im spanischen BürgerInnenkrieg verleumdeten die StalinistInnen klassenkämpferische ProletarierInnen, den linken Flügel der Volksfront (POUM, CNT und TrotzkistInnen) und bewusste RevolutionärInnen, sie stünden mit Franco im Bunde. Auch heute noch werden diese Lügen teilweise behauptet. Der Hetzkampagne folgte der Terror der sowjetischen Geheimpolizei NKWD in Spanien. Der VVN-BdA Nürnberg stellt sich offen in diese Tradition. Wir haben uns mit unserer Veranstaltung zum spanischen BürgerInnenkrieg ordentlich für diese Literaturmesse angemeldet. Die offene Drohung unserer VerleumderInnen, unsere angemeldete Veranstaltung durch Gewalt verhindern zu wollen, ist nicht nur ein Angriff auf uns. Das ist ein Angriff auf die gesamte Linke Literaturmesse. Genauso wie sich die Lüge des VVN-BdA, wir seien „rechte Provokateure“ ebenfalls gegen die gesamte Linke Literaturmesse richtet. Denn wir nehmen seit Jahren regelmäßig an ihr teil. Wer behauptet, wir seien „rechte Provokateure“, sagt damit indirekt auch, dass die Linke Literaturmesse seit Jahren „rechten Provokateuren“ ein Podium geboten hat. Wir befinden uns nicht auf dem Moskauer Schauprozess 1936 und auch nicht in Spanien 1937/38 wo die StalinistInnen mit ihrem Terror ein Sieg gegen das klassenkämpferische Proletariat einfuhren, um dann 1939 gegen Franco zu verlieren. Deshalb haben nicht wir uns zu rechtfertigen, sondern unsere stalinistischen VerleumderInnen. Wir fordern von der Linken Literaturmesse, dass sie sich öffentlich von der Behauptung, wir seien „rechte Provokateure“ distanziert. Dies kann durchaus mit einer Distanzierung von unseren Positionen verbunden sein. Damit können wir leben.
Auch bezüglich unserer Veranstaltung zum spanischen BürgerInnenkrieg fordern wir die Linke Literaturmesse auf, für klare Verhältnisse zu sorgen. Gegen die stalinistische Gewaltdrohung werden wir uns zu verteidigen wissen. Wir werden garantiert nicht als erste zur körperlichen Gewalt übergehen, wir werden uns aber verteidigen. Wir fordern die VeranstalterInnen, die Verlage und BesucherInnen der Linken Literaturmesse auf, mit uns zu verhindern, dass unsere angemeldete Veranstaltung durch offene Gewalt verhindert wird. Und zwar ohne Polizei. Das könnte unseren VerleumderInnen so passen, dass sie sich auch noch als Verfolgte der staatlichen Repression im Kampf gegen die angeblichen „rechten Provokateure“ aufspielen können. Gebt durch euer Verhalten zu verstehen, dass der VVN-BdA den Bogen bei weitem überspannt hat.

Die revolutionäre Kritik am Antifaschismus

Gegen Nazis zu kämpfen ist für SozialrevolutionärInnen eine Selbstverständlichkeit, doch die Demokratie gegen den Faschismus zu verteidigen, ist konterrevolutionär. Die Demokratie ist nur in den Hirnen kleinbürgerlicher AntifaschistInnen ein großes emanzipatorisches Ideal. In der Wirklichkeit ist die Demokratie als kapitalistische Staatsform sozialreaktionär. SozialrevolutionärInnen kämpfen gegen Demokratie und Nazis. Während die Nazis den rechten Flügel der bürgerlichen Politik darstellen, ist der Antifaschismus der linke Flügel der bürgerlichen Politik. Wie ein Vogel beide Flügel zum Fliegen braucht, stützte und stützt sich der Kapitalismus sowohl auf Nazis als auch auf den Antifaschismus. Den Kapitalismus zu bekämpfen heißt Nazis und Antifaschismus zu bekämpfen. Die antifaschistische Volksfront in Spanien zwischen 1936 und 1939 war eine Klassenfeindin des Proletariats – aber nicht das kleinere Übel zum Franquismus. Beide stellten sozialreaktionäre Fraktionen des Kapitalismus dar. Das Proletariat wurde in einem innerkapitalistischen Fraktionskampf blutig zerrieben. Diese Tatsache zu leugnen ist auch heute noch das Geschäft des Antifaschismus.
Objektiv haben die ProletarierInnen für den Unterschied zwischen den Folterkellern des sowjetischen NKWD und denen Francos gekämpft. Damit wollen wir nicht die subjektiv ehrliche Motivation der SpanienkämpferInnen besonders in den Internationalen Brigaden in Abrede stellen, aber wir wehren uns auch dagegen, dass mit Verweis auf sie der revolutionären Kritik des Antifaschismus der Mund gestopft wird. Auch die antifaschistische PartisanInnenbewegung hat im Zweiten Weltkrieg ähnlich wie im spanischen BürgerInnenkrieg klassenkämpferische ProletarierInnen und bewusste RevolutionärInnen ermordet.
Noch heute entwaffnet der Antifaschismus das klassenkämpferische Proletariat gegen Demokratie und Nazis. Während in Deutschland die Nazis in die Offensive gehen und eine Pogromstimmung gegen MigrantInnen organisieren, fällt großen Teilen der Antifa nicht mehr ein, als nach der demokratischen Polizei zu rufen. Nach der gleichen Polizei, die als Staatsorgan die Kriminalisierung der Flüchtlinge und des klassenkämpferischen Proletariats organisiert. Wer nach staatlicher Repression gegen Nazis ruft, statt langfristig auf den militanten Klassenkampf gegen Staat und Nazis zu orientieren, steht objektiv auf der anderen Seite der Barrikade.
Diese Kritik verbinden wir mit einer sozialen Aktionseinheit gegen Nazis und staatliche Repressionsorgane. Da sich diese soziale Aktionseinheit stark von linker Bündnispolitik unterscheidet, sei diese hier kurz erläutert. Soziale Aktionseinheit besteht für uns nicht in gemeinsamen Flugblättern und Bündnistreffen mit dem institutionalisierten Antifaschismus, sondern in rein praktischen Absprachen gegen Nazis und staatliche Repressionskräfte. Wir geben offen zu, teilweise außerhalb der Linken Literaturmesse gegen die bürokratischen Formalitäten linker Bündnispolitik verstoßen zu haben. Dieser Formalismus ist halt nicht unser Formalismus. Aber wir haben nie gegen unsere eigenen Konzepte der sozialen Aktionseinheit verstoßen und werden das auch niemals tun.

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Annonce: Frauen im Kapitalismus https://sbefreiung.blackblogs.org/2016/06/08/annonce-frauen-im-kapitalismus/ https://sbefreiung.blackblogs.org/2016/06/08/annonce-frauen-im-kapitalismus/#respond Wed, 08 Jun 2016 07:20:09 +0000 http://sbefreiung.blogsport.de/2016/06/08/annonce-frauen-im-kapitalismus/ Unsere neue Broschüre: „Frauen im Kapitalismus“ (ca. 124 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

Gesellschaftliche Klassen und soziale Geschlechterrollen
1. Soziale Klassen
2. Soziale Geschlechterrollen
3. Die patriarchale Spaltung der Klassen
4. Die Klassenspaltung der Geschlechter
5. Klassen- und Geschlechterspaltung im Vergleich und in ihrer
gegenseitigen Durchdringung

Biosoziale Reproduktion, Familie, PartnerInnenschaft und Sexualität

1. Die bürgerlich-patriarchale Familie als biosoziales Reproduktionsverhältnis
2. Kapital, Staat, Kirche und biosoziale Reproduktion
3. Individualisierung, Familienkult und Sexindustrie
4. Gewalt und sexuelle Belästigung
5. Sexarbeit

Der Klassenkampf der Proletarierinnen

1. Alltagsklassenkampf
2. Gewerkschaftlich „geführte“ Streiks
3. Wilde Streiks
4. Proletarierinnen in militanten und revolutionären Kämpfen
5. Die revolutionäre Selbstaufhebung der Proletarierinnen

Einleitung

„An den verschiedenen geographischen Orten des Weltkapitalismus vermischt sich die Klassenspaltung in Bourgeoisie, KleinbürgerInnentum und Proletariat mehr oder weniger stark mit der sexistischen Ungleichbehandlung von Männern und Frauen sowie der rassistischen von Menschen verschiedener Hautfarben. So werden der weibliche und der nichtweiße Teil des Proletariats in Europa und in den USA besonders hart ausgebeutet, während Frauen und nichtweiße Menschen in der europäischen und der US-Bourgeoisie (KapitalistInnen, ManagerInnen, hohe BerufspolitikerInnen und die SpitzenbeamtInnen) unterrepräsentiert sind. Der zweite Fall hat proletarische RevolutionärInnen nicht weiter zu interessieren, denn wir treten selbstverständlich nicht für eine frauenquotierte und multikulturelle Bourgeoisie ein, sondern für die Entmachtung der herrschenden kapitalistischen Klasse. Aber der besonderen Ausbeutung und Unterdrückung von weiblichen und nichtweißen ProletarierInnen in Europa und in den USA müssen sich SozialrevolutionärInnen natürlich mit besonderer Aufmerksamkeit widmen.“ (Nelke, Die nichtlohnarbeitenden Schichten des Proletariats, in: Nelke, Schriften zum Klassenkampf V, Soziale Befreiung 2016, S. 24.)
Das obige Zitat macht unsere sozialrevolutionäre Haltung zu der Frage der Klassen- und sozialen Geschlechterspaltung im Kapitalismus deutlich. Eine Leiharbeiterin hat mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel nichts zu tun, die beiden Frauen trennt ein Klassengegensatz. Auch Alice Schwarzer und eine Hartz-IV-Empfängerin trennt der Klassengegensatz stärker, als sie die Tatsache, dass sie beide dem sozial bestimmten Geschlecht „Frau“ angehören, verbindet. Im weiblichen Proletariat kommt sowohl die kapitalistische Ausbeutung als auch der patriarchale Charakter des bisherigen Kapitalismus prägnant zum Ausdruck. Frauenunterdrückung ist für den weiblichen Teil des Proletariats kein „Nebenwiderspruch“, sondern eine mitunter extreme Verschärfung des Hauptwiderspruches zwischen Kapital und Arbeit. Männliche Proletarier sollten sich dessen bewusst sein. Deshalb hat unter anderem auch der männliche Proletarier mit dem als weiblich definierten Namen Nelke diese Broschüre geschrieben.
Ausführlicher widmen wir uns diesem Verhältnis zwischen Gesellschaftlichen Klassen und sozialen Geschlechterrollen in der ersten Schrift in Frauen im Kapitalismus. Der zweite Text dieser Broschüre, Biosoziale Reproduktion, Familie, PartnerInnenschaft und Sexualität, untersucht die scheinbare Privatsphäre im Geschlechterverhältnis, die jedoch in Wirklichkeit durch die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft geprägt und vorherbestimmt ist. In unserer dritten Schrift untersuchen wir den Klassenkampf der Proletarierinnen, der von der Überausbeutung der proletarischen Frauen geprägt ist. In der demnächst erscheinenden Broschüre Kommunismus und Feminismus kritisieren wir den patriarchalen Charakter von Marxismus und Anarchismus, aber auch den (klein)bürgerlichen Feminismus von einem proletarisch-revolutionären Klassenstandpunkt ausgehend.

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Buchpresentation https://sbefreiung.blackblogs.org/2015/10/15/buchpresentation-2/ https://sbefreiung.blackblogs.org/2015/10/15/buchpresentation-2/#respond Thu, 15 Oct 2015 13:05:32 +0000 http://sbefreiung.blogsport.de/2015/10/15/buchpresentation-2/ Am Samstag, den 31. Oktober um 18:00 Uhr im Rahmen der Linken Literaturmesse in Nürnberg Künstlerhaus K 4, Königsstraße 93, wollen wir gemeinsam mit Gruppe Sozialer Widerstand die Broschüre Schriften zum Klassenkampf IV vorstellen. Ihr seid herzlich eingeladen zu kommen.


Schriften zum Klassenkampf ist eine unregelmäßig erscheinende Serie der Sozialen Befreiung mit Texten über die globalen Auseinandersetzungen des Proletariats mit Kapital, Staat und Patriarchat vom Ende des 18. bis ins 21. Jahrhundert.

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Sozialrevolutionäre Antipolitik https://sbefreiung.blackblogs.org/2013/12/03/sozialrevolutionaere-antipolitik/ https://sbefreiung.blackblogs.org/2013/12/03/sozialrevolutionaere-antipolitik/#respond Tue, 03 Dec 2013 00:56:03 +0000 http://sbefreiung.blogsport.de/2013/12/03/sozialrevolutionaere-antipolitik/ Wir veröffentlichen ein Kapitel aus der Broschüre „ Klassenkämpfe in Griechenland (2008-2013)“ über die sozialrevolutionäre Antipolitik . Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.
Khriek

Sozialrevolutionäre Antipolitik

Sozialrevolutionäre Antipolitik ist der bewusste Kampf gegen groß- und kleinbürgerliche Politik. Sie ist unvereinbar mit linker Politik, diesem erbärmlichen Kasperletheater, das für beschränkte KleinbürgerInnen ein nettes Nischenprogramm im Rahmen von kapitalistischer Warenproduktion und Politik zu bieten vermag, aber das proletarische Elend nur reproduzieren kann (siehe dazu Kapitel II.1). Das Subjekt sozialrevolutionärer Antipolitik sind nicht die klassenneutralen „SteuerzahlerInnen“ und „WählerInnen“ beziehungsweise „NichtwählerInnen“ sondern ProletarierInnen, die sich revolutionär aufheben wollen und die wenigen Intellektuellen, die bewusst gegen Warenproduktion und Politik kämpfen.
Dieser bewusste Kampf gegen Warenproduktion und Politik ist sowohl in Griechenland als auch weltweit eine absolute Notwendigkeit, denn nur dieser führt aus dem proletarischen Elend heraus. Dem Elend des Proletariats, entweder den Reichtum von Kapital und Staat zu vermehren oder wenn die eigene Arbeitskraft nicht mehr vermietbar ist – so wie es vielen Menschen in Griechenland geht – der staatlichen Erwerbslosenverwaltung anheim zu fallen. Das Proletariat kann sich nur aus diesem Elend befreien, indem es sich selbst als doppelt freie LohnarbeiterInnen (frei von Produktionsmitteln und freie Marktsubjekte), unfreie ArbeiterInnen in den Knästen und sozialstaatlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, innerfamiliäre HausarbeiterInnen, erwerbs- und obdachlose Menschen aufhebt. Das geht nur, indem das Proletariat die kollektive Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel erkämpft, die kapitalistische Warenproduktion aufhebt und alle BerufspolitikerInnen zum Teufel jagt.
Sozialrevolutionäre Antipolitik strebt also die revolutionäre Selbstaufhebung des Proletariats an, die zugleich die Aufhebung der Ware-Geld-Beziehung und der Politik als staatsförmige Organisation der Klassengesellschaft ist. Das Proletariat ist als kollektiver Vermieter der Arbeitskraft und kollektiver Konsument der Konsumgüterindustrie Teil der Ware-Geld-Beziehung, es kann sich nur aufheben, indem es die Ware-Geld-Beziehung zerschlägt. Aufhebung der Ware-Geld-Beziehung heißt in erster Linie die Vergesellschaftung der Verfügungsgewalt über Produktionsmittel und Aufhebung des privaten und einzelkollektiven Eigentums an Produktionsmitteln. Denn die soziale Basis der Ware-Geld-Beziehung sind voneinander getrennte EigentümerInnen der Produktionsmittel, die auch EigentümerInnen der mit Hilfe dieser Produktionsmittel hergestellten Produkte sind, welche dann auf dem Markt verkauft und gekauft werden können. In der sozialen Revolution, die eine Möglichkeit ist und von SozialrevolutionärInnen bewusst vorbereitet werden muss, besteht die Notwendigkeit, dass das Weltproletariat die kollektive Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel erkämpft und in einer permanenten Kette die Nationalstaaten zerschlägt und den kapitalistischen Weltmarkt aufhebt. Nach unseren Vorstellungen verfügen in einer klassen- und staatenlosen Gesellschaft in überschaubaren Kommunen sowohl die unmittelbaren ProduzentInnen an konkreten Produktionsmitteln, also jene Menschen die mit ihnen unmittelbar produktiv tätig sind, als auch jene die nicht zurzeit an ihnen beschäftigt sind, permanent über die Produktionsmittel, das heißt, dass sie die allgemeinen Richtlinien der Produktion durch Vollversammlungen und mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel bestimmen. Wobei natürlich die konkrete Ausgestaltung der produktiven Tätigkeit von den unmittelbaren ProduzentInnen allein und kollektiv bestimmt werden muss. Es muss natürlich beachtet werden, dass es in einer klassen- und staatenlosen Gesellschaft wesentlich hochwahrscheinlich weniger feste Betriebsbelegschaften geben wird als im Kapitalismus. Ebenfalls muss in die Betrachtung einfließen, dass die kommunale Produktion auch durch die globale zwischenkommunale Abstimmung und Kommunikation bestimmt werden muss. Auf jeden Fall muss die soziale Weltrevolution das Eigentum an Produktionsmitteln aufheben und die kollektive Verfügungsgewalt über sie erringen. Dadurch wird auch eine kommunale und überkommunale Planung der gesellschaftlichen Produktion möglich. Innerhalb der Kommunen werden nicht mehr Produkte für den Austausch gegen Geld als dem selbstständigen Ausdruck des Tauschwertes – dem eigentlichen Ziel der kapitalistischen Produktionsweise – hergestellt, sondern für den unmittelbaren individuellen und kollektiven Bedarf. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden auch Produkte zwischen den Kommunen ausgetauscht werden, doch diese werden keine Waren, das heißt, sie werden nicht über das Geld sondern direkt ausgetauscht.
Mit der Warenproduktion muss eine soziale Weltrevolution auch die Politik als das besondere Geschäft von BerufspolitikerInnen aufheben. Indem die Menschen kollektiv über die Produktionsmittel verfügen bestimmen sie ihr eigenes soziales Leben unmittelbar selbst. Sie brauchen keine freien Wahlen, indem sie andere Menschen ermächtigen angeblich in ihrem Interesse zu regieren und Gesetze zu erlassen. Sie bestimmen selbst über ihre gesellschaftlichen Belange in Form von Versammlungen und mit Hilfe der modernen Kommunikationsmittel.
Das ist in groben Zügen die klassen- und staatenlose Gesellschaft, die von der sozialrevolutionären Antipolitik angestrebt wird. Mit Sicherheit wird sie kein widerspruchsloses Paradies sein, aber in ihr werden mit der gleichen Sicherheit keine Menschen hungern, weil sie kein Geld besitzen um sich etwas zu essen kaufen zu können, während zur gleichen Zeit nicht weit weg Lebensmittel vernichtet werden, weil sie im Verhältnis zur zahlungsfähigen Nachfrage überproduziert worden sind. Es werden keine Menschen mehr erfrieren in der Nähe von leer stehenden Wohnobjekten, die das Eigentum anderer Menschen sind, die selbst nicht in ihnen wohnen aber wegen mangelnder zahlungsfähigen Nachfrage auch keine anderen Menschen in ihnen wohnen lassen. Diesen kapitalistischen Wahnsinn muss die soziale Revolution hinwegfegen!
Nun behauptet auch der radikale Flügel der linken Politik für eine soziale Revolution und eine klassen- und staatenlose Gesellschaft als „Endziel“ seiner Bestrebungen zu sein. Klar, in der so genannten „radikalen Linken“ mangelt es nicht an Phrasen über „Revolution!“, „Kommunismus!“ und/oder „Anarchie!“ Doch die gleichen Leute betreiben Solidarität mit linksbürgerlichen Regimes wie dem (noch) staatskapitalistischen Kuba, dem privatkapitalistischen Venezuela, also mit Regimes, die ihre kapitalistische Realpolitik mit „sozialistischer“ Rhetorik aufpolieren. Aus „antiimperialistischen“ Erwägungen unterstützt die kleinbürgerliche politische Linke aber auch mit dem Westen gerade über Kreuz liegende Nationalstaaten und nationale Befreiungsbewegungen, die gänzlich auf linke Rhetorik verzichten. Diese so genannte „internationale Solidarität“ eines Großteils der „radikalen Linken“ ist durch und durch nationalistische Politik, die ganz bestimmt nicht der sozialen Revolution dient, sondern eindeutig sozialreaktionär ist. Denn nationale Befreiung heißt immer Reproduktion von Kapital, Lohnarbeit und Staat –wenn auch unter einem neuen nationalen Firmenschild. Manche dieser Linken behaupten „antideutsch“ zu sein, sie wedeln dafür fleißig mit Israel-Fahnen herum.
Andere „KommunistInnen“ rufen „kritisch“ dazu auf bei den Wahlen bei einem bestimmten linkssozialdemokratischen Wahlverein das Kreuz zu machen. Sie unterstützen also „kritisch“ jene Linksparteien, die dort, wo sie mit regieren, konstruktive kapitalistische Realpolitik betreiben. Und dann ist da noch der Antifaschismus. Bei diesem schmutzigen Spiel linker Realpolitik wird fleißig Sand über die reale Demokratie als Diktatur des Kapitals gestreut. Auf „breiten Antifa-Bündnissen“ kämpft die radikale Linke zusammen mit BerufspolitikerInnen – die, wenn sie sich nicht auf Antifa-Bündnissen rumtreiben, die Ausbeutung des Proletariats mit organisieren – „gegen Nazis“. Nun ja, manchmal gehen die regierenden DemokratInnen auch gegen die Antifa vor und ihre Geheimdienste organisieren die Naziszene mit. Doch hin und wieder ist dann auch mal Ringelpiez mit Anfassen zusammen mit der Antifa angesagt. Gerade diese breiten Antifa-Bündnisse machen eines klar: SozialrevolutionärInnen müssen Nazis, regierende DemokratInnen und die kleinbürgerliche politische Linke bekämpfen.
Dann gibt es da noch linke Sekten, die zu radikal oder zu blöd dazu sind konsequent linke Realpolitik als Unterstützung von bestimmten Fraktionen des Kapitals zu betreiben. Sie knüpfen ideologisch an frühere Formen linker Realpolitik an, die wie jede Realpolitik selbstverständlich auch kapitalistisch war. So verteidigen TrotzkistInnen die staatskapitalistische Realpolitik von Lenin/Trotzki gegen die „StalinistInnen“, die übrigens seit 1989 in Europa auch keine Realpolitik mehr betreiben können. Nun ja, die anpassungsfähigsten dieser „StalinistInnen“ und TrotzkistInnen bilden irgendwie auf jeweils bestimmte Art den „radikalen“ Schwanz heutiger linker Realpolitik. Die dazu nicht oder nur unvollkommen in der Lage sind, trauern in ihren weltfremden Sekten der „guten alten Zeit“ nach und träumen von einem Zurück in die Zukunft… Auch der Linkskommunismus ist nicht frei von diesen sektiererischen Zügen. Große Teile des Linkskommunismus haben die Dekadenz des Parteimarxismus seit 1921 nicht verstanden. Ihr Bestreben, den radikalen Parteimarxismus zu reproduzieren, der sich in der europäischen revolutionären Nachkriegskrise (1917-1923) eindeutig als dekadent und teilweise auch als konterrevolutionär erwiesen hat und der vom Rätekommunismus kritisch überwunden wurde, kann nur zum ideologischen Sektierertum führen. So reden viele LinkskommunistInnen noch immer von der „stalinistischen Konterrevolution“ um die Konterrevolution des Lenin/Trotzki-Regimes gegen das russische Proletariat zu leugnen oder zu verharmlosen. Auch das Nichterkennen des bürgerlichen Wesens der politischen Organisationsform der Partei wirkt sich weiterhin verhängnisvoll aus. Wir knüpfen kritisch an der rätekommunistischen Kritik am Parteimarxismus an –und gehen weit über den Rätekommunismus hinaus. So sind wir im Gegensatz zum Links- und Rätekommunismus bewusst antipolitisch, wobei es bei beiden Strömungen antipolitische Tendenzen gab und gibt. So weigerten und weigern sich beide Strömungen den parlamentarischen Betrug am Proletariat mit zu organisieren.
Linke Politik vermag leider immer noch subjektiv ehrliche Menschen zu organisieren, die wirklich für eine soziale Revolution eintreten. Diese Menschen für sozialrevolutionäre Antipolitik zu gewinnen ist eine wichtige Aufgabe. Subjektiv ehrliche SozialrevolutionärInnen am Rand der kleinbürgerlichen politischen Linken müssen die Angst vor angeblicher „Isolation“ verlieren. Mit der linken Politik zu brechen ist keine „Isolation“, sondern ein notwendiger Selbstreinigungsprozess, den auch der Autor dieser Zeilen hinter sich hat. Sozialrevolutionäre Antipolitik kann in nichtrevolutionären Zeiten nur wenige ProletarierInnen und Intellektuelle erreichen, die den langen und schweren Weg gehen wollen, die mögliche soziale Revolution praktisch und geistig vorzubereiten. Intellektuelle, die sich von dem bildungsbürgerlichen Größenwahn ihrer Zunft, nämlich ihrer Einbildung schlauer als Bourgeoisie und Proletariat zusammen zu sein und deshalb das Letztere zu seinem Glück führen zu müssen, befreit haben und für die kleinbürgerliche politische Linke nichts als Verachtung – und vielleicht in sentimentalen Stunden auch so etwas wie Mitleid für den ehrlichsten Teil – empfinden. ProletarierInnen, die sich geistig aus der Vormundschaft groß- und kleinbürgerlicher IdeologInnen befreien und selbstbewusster Teil des Kampfes ihrer Klasse sein wollen. Intellektuelle und ProletarierInnen, die zwischen sich die Klassenspaltung von geistiger und körperlich-praktischer Tätigkeit aufgehoben haben, also Intellektuelle die auch Flugblätter verteilen und ProletarierInnen, die ganze Bücher und Broschüren schreiben. Sozialrevolutionäre Gruppen aus ProletarierInnen und Intellektuellen, die sich nicht dem Avantgarde-Wahn hingeben, sondern sich selbstkritisch über ihre eigene Bürgerlichkeit als Teil der bürgerlichen Gesellschaft, die sie aufzuheben streben, Gedanken machen. In sozialrevolutionären Gruppen, die in sich die Politik aufgehoben haben, in der es keine BerufspolitikerInnen und keine regierte Basis gibt und die nach der größtmöglichen praktischen und geistigen Aktivität aller ihrer Mitglieder strebt.
Sozialrevolutionäre Gruppen müssen in ihren Reihen jeden ideologischen Sektenwahn, wie er so häufig in linken Kleingruppen anzutreffen ist, konsequent verhindern. Für SozialrevolutionärInnen darf es kein ideologisches Leben in irgendeiner Vergangenheit geben. Wir leben jetzt und hier und nicht 1921 in Kronstadt. Und auch nicht im Deutschland der revolutionären Nachkriegskrise. Natürlich muss sozialrevolutionäre Theoriebildung auch die Klassenkämpfe der Vergangenheit geistig reflektieren, um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Revolutionäre Theoriebildung kann nur die Verallgemeinerung der großen proletarischen Klassenkämpfe der Vergangenheit sein, wobei natürlich klar zwischen dem Konkreten und dem Allgemeinen unterschieden werden muss. Das Allgemeine, das aus der Analyse der konkreten Situationen der Vergangenheit gewonnen wurde, muss dann mit der der theoretischen Verallgemeinerung der heutigen konkreten Situation verbunden werden, um in groben Umrissen revolutionäre Perspektiven für die Zukunft entwickeln zu können. Das heutige Auftreten von SozialrevolutionärInnen wird also sowohl von der heutigen konkreten Situation, den Erfahrungen der Vergangenheit und den zukünftigen revolutionären Perspektiven bestimmt.
Wir wollen im Folgenden die Möglichkeit einer sozialen Revolution und das bewusste Agieren von proletarischen RevolutionärInnen vor und während der möglichen sozialen Revolution kurz erläutern. Wer eine ausführlichere Darlegung der Dynamik des proletarischen Klassenkampfes zu lesen wünscht, dem sei unser Text Proletarische Selbstorganisation als dialektischer Widerspruch in unserer Broschüre Schriften zum Klassenkampf I (Soziale Befreiung, Bad Salzungen 2012, S. 3-45) empfohlen.
Im reproduktiven Klassenkampf kämpft das Proletariat noch im Rahmen von Warenproduktion und Politik. Es kämpft für höhere Löhne oder gegen Lohnkürzungen, für kürzere Arbeitszeiten oder gegen Arbeitszeitverlängerungen, für bessere staatliche Arbeitsschutzbestimmungen und einen gesetzlichen Mindestlohn… In diesen Kämpfen reproduziert sich das Proletariat als kollektives Marktsubjekt (Vermieter der Arbeitskraft und Kunde auf den Konsummärkten) Ausbeutungsobjekt, Staatsbürger (Steuerzahler und Wähler) und Klassenkampfsubjekt. Der reproduktive Klassenkampf reproduziert damit auch den Kapitalismus auf erneuerter Stufenleiter. Auch reproduzieren die meisten ProletarierInnen in ihm noch eine Menge bürgerliche Ideologie. Auch nährt der reproduktive Klassenkampf die institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung (Gewerkschaften und Sozialdemokratie/Partei-„Kommunismus“) und deren bürgerlich-bürokratischen Apparate. Das sind die konservativen Tendenzen des reproduktiven Klassenkampfes.
Doch der reproduktive Klassenkampf hat auch seine revolutionären Tendenzen, die sich viele ProletarierInnen oft gar nicht bewusst sind. Das Elend des Proletariats liegt im Warencharakter der meisten Produkte, dem Kapitalcharakter der Produktionsmittel und der eigenen Arbeitskraft. Schon im reproduktiven Klassenkampf ist das Proletariat gezwungen im illegal-konspirativen Alltagsklassenkampf den Warencharakter von Produkten, den Kapitalcharakter der Produktionsmittel und der eigenen Arbeitskraft aufzuheben. Der Lohnabhängige in einer Brotfabrik, der illegal ein wenig Brot für sich abzweigt, hebt den Warencharakter des Brotes punktuell auf. Die Arbeiterin in einer Holzfabrik, die, immer wenn der Meister nicht hinguckt, für ihr Kind ein Holzspielzeug herstellt, hebt punktuell den Kapitalcharakter der Produktionsmittel und der eigenen Arbeitskraft auf. Die FließbandarbeiterInnen in einer öden Fabrik, die während der Pause phantasiereich die Fließbänder kaputt machen, um während der Reparaturzeit ein wenig Ruhe zu haben, setzen für einen Augenblick die Produktionsmittel, die als Waffen des Kapitals gegen sie gerichtet sind, außer Gefecht. Und die ArbeiterInnen einer Maschinenfabrik kämpfen während eines wilden Streikes, also einer der nicht unter Kontrolle der zentralen Gewerkschaftsbürokratie steht, militant gegen die Bullen, üben also objektiv die Diktatur des Proletariats aus, akzeptieren in der Praxis nicht das staatliche Gewaltmonopol. Unter den militant Kämpfenden sind auch solche ArbeiterInnen, die vor dem Kampf Parteien wählten, die sich für eine Ausweitung der staatlichen Repressionsorgane stark machten. Auch das und noch viel mehr geschieht während des reproduktiven Klassenkampfes des Weltproletariats. Das sind seine revolutionären Tendenzen, die jedoch den meisten ProletarierInnen nicht voll bewusst ist.
Es ist die Aufgabe von proletarischen RevolutionärInnen in Gesprächen mit ihren KollegInnen das unbewusst Revolutionäre ihres Tuns bewusst zu machen. Proletarische RevolutionärInnen predigen nicht abstrakt die Revolution wie kleinbürgerliche linke SektierInnen, sondern nehmen bewusst am reproduktiven Klassenkampf teil, sie versuchen seinen konservativen Tendenzen entgegenzuwirken und die revolutionären zu stärken. Im Gegensatz zu den kleinbürgerlich-intellektuellen SektiererInnen sind die arbeitenden Menschen für proletarische RevolutionärInnen keine Objekte oft hirnloser linker „Agitation und Propaganda“, sondern ihre KollegInnen und Klassengeschwister, mit denen sie ganz normal reden. Proletarische RevolutionärInnen versuchen im Alltag und im Klassenkampf durch Gespräche das Bewusstsein ihrer KollegInnen zu radikalisieren. Es herrscht allerdings eine Wechselwirkung zwischen den materiellen und geistigen Bedürfnissen von ArbeiterInnen und ihrem Bewusstsein, was in der Regel eine größere Auswirkung auf ihr Denken hat, als Impulse, die von anderen Menschen kommen. Wenn zum Beispiel ein kleiner Büroangestellter das Bedürfnis hat sich nach oben zu schleimen, helfen die harten Worte –oder auch versteckte illegale Aktionen, wo Worte zu gefährlich sind –der KollegInnen kaum, um ihn von diesem Weg abzubringen. Allerdings auch keine Flugblätter pseudorevolutionärer politischer Gruppen. Ist jedoch ein Leiharbeiter in einer Autofabrik mit der verdammt harten Schufterei für wenig Geld sehr unzufrieden, und will auch nicht seinen Unmut mit Hilfe von Drogen vergessen und auch nicht gegen „die Ausländer“ richten, dann erreichen ihn vielleicht die Argumente proletarischer und intellektueller RevolutionärInnen. Ob es mehr schleimige lohnabhängige KleinbürgerInnen oder mehr kampfbereite ArbeiterInnen in einem Betrieb oder in einem Land gibt, bildet die konkrete subjektiv-objektive Situation, in welcher SozialrevolutionärInnen wirken müssen.
Auch müssen proletarische RevolutionärInnen nach ihren Möglichkeiten versuchen den sich schon im reproduktiven Klassenkampf entwickelnden Widerspruch zwischen den bürgerlich-bürokratischen Gewerkschafts-Apparaten und den Lohnabhängigen weiter zuzuspitzen. Besonders wenn die Gewerkschaftsbonzen am Ende eines langen und harten Klassenkampfes nur wenige Krümel mehr am Verhandlungstisch mit der Bourgeoisie aushandeln, ist der proletarische Unmut gegen die Gewerkschaften besonders groß. Doch in Deutschland ist es zum Beispiel so, dass nur 25 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder nach einem Streik dem Tarifschacher der Gewerkschaftsbonzen zustimmen müssen, um den Klassenkampf zu beenden. Noch starren zu viele ArbeiterInnen in diesem Land auf das gewerkschaftliche Streikgeld, was bei einem wilden Streik nicht ausgezahlt werden würde. Doch es gibt Möglichkeiten die proletarische Solidarität mit den wild streikenden ArbeiterInnen zu organisieren. Wenn proletarische RevolutionärInnen in eine solche Situation von Massenempörung mit der Gewerkschaftsbürokratie während eines Klassenkampfes geraten, so sind sie Teil einer subjektiv-objektiven Situation, in der sie durch wichtige Impulse zu einem Klassenkampf, der nicht unter der Kontrolle des bürgerlich-bürokratischen Apparates steht, beitragen können. So entwickelten sich zum Beispiel während des Ersten Weltkrieges in Deutschland, Österreich-Ungarn und in der Tschechoslowakei, Massenstreiks, die wesentlich zum Ende des Krieges beitrugen, obwohl die Gewerkschaftsbonzen dieser Länder alles taten, um Klassenkampf zu verhindern und den imperialistischen Krieg ihrer Nationalstaaten zu unterstützen.
Ein klassenkämpferisches Proletariat, das sich massenhaft aus der Kontrolle bürgerlich-bürokratischer Gewerkschaftsapparate befreit, braucht Organe der eigenen Selbstorganisation. In der Vergangenheit waren das ArbeiterInnenräte, Unabhängige Streikkomitees und Vollversammlungen. Sich extrem zuspitzende Klassenkämpfe und das Entstehen von Massenorganen der proletarischen Selbstorganisation bilden eine revolutionäre Situation, also ein Ereignis, was für die meisten ProletarierInnen sehr überraschend kommt und auf die sich SozialrevolutionärInnen geistig und praktisch bewusst vorbereiten müssen. Heutige SozialrevolutionärInnen sollten sich nicht dem Größenwahn hingeben, sie könnten eine revolutionäre Situation mechanisch „schaffen“. Sie entsteht durch die sozialökonomische Entwicklung der Kapitalvermehrung, der konkreten politischen Rahmengestaltung dieser Kapitalvermehrung durch die verschiedenen Nationalstaaten und die sozialpsychologische Reaktion des Proletariats auf den kapitalistischen und politischen Klassenkampf von oben. In dieser komplizierten Wechselwirkung der unterschiedlichsten Kräfte ist die Wirkungskraft bewusster SozialrevolutionärInnen viel zu gering, als das sie mechanisch eine revolutionäre Situation auslösen könnten.
Aber wenn durch außergewöhnliche Umstände eine Situation eingetreten ist, in der die herrschende kapitalistische Klasse nicht mehr auf die alte Art politisch regieren kann und das Proletariat sein Elend nicht mehr ertragen kann und will, dann kann das bewusste Auftreten geschulter und gestählter SozialrevolutionärInnen sehr dazu beitragen, dass die revolutionäre Situation in einem wirklichen revolutionären Kampf gegen Warenproduktion und Politik mündet. Die bisher relativ spontan entstandenen Organe der proletarischen Selbstorganisation in vergangenen revolutionären Situationen konnten relativ leicht von linken und rechten OppositionspolitikerInnen infiltriert und beherrscht werden. Diese OppositionspolitikerInnen benutzten dann das klassenkämpferische Proletariat um an die Regierung zu gelangen – und danach einen brutalen Klassenkampf von oben gegen das Proletariat zu führen. So war es in der Novemberrevolution 1918/19 in Deutschland, in der sozialdemokratische BerufspolitikerInnen die ArbeiterInnenräte beherrschten, diese dadurch auflösen konnten, um der sozialreaktionären Demokratie der Weimarer Republik Platz zu machen, die dann blutig mit dem revolutionären Proletariat aufräumte. So war es 1917 in Russland, als die bolschewistischen BerufspolitikerInnen durch ihren Einfluss in den Sowjets den Unmut des russischen Proletariats mit der konterrevolutionären Demokratie zu einem Staatsstreich mit anfänglicher Massenbasis nutzten. Dann errichteten die bolschewistischen BerufspolitikerInnen ihre totalitäre Diktatur über das Proletariat, zerschlugen alle Ansätze des selbstorganisierten Klassenkampfes und bauten ab Sommer 1918 ein staatskapitalistisches Regime auf. So war es 1979 im Iran als oppositionelle islamistische PolitikerInnen ihr Einfluss in den Räten der streikenden ÖlarbeiterInnen zur islamistischen Konterrevolution nutzten. Proletarische RevolutionärInnen müssen also in zukünftigen revolutionären Situationen in den Organen der proletarischen Selbstorganisation einen bewussten Klassenkampf gegen das Eindringen linker und rechter OppositionspolitikerInnen führen. Auch müssen sie dafür kämpfen, dass die während der revolutionären Situation entstandenen Massenorgane des selbstorganisierten proletarischen Klassenkampfes nicht neue BerufspolitikerInnen aus den Reihen des kämpfenden Proletariats hervorbringen. Mit einem Satz: Proletarische RevolutionärInnen müssen innerhalb der Massenorgane der proletarischen Selbstorganisation gegen das Eindringen der Politik und von Gewerkschaftsbonzen kämpfen.
Das keine BerufspolitikerInnen die Massenorgane des selbstorganisierten proletarischen Klassenkampfes beherrschen ist eine Voraussetzung dafür, dass erstgenannte einen bewussten Kampf gegen Warenproduktion und Politik führen können. Proletarische RevolutionärInnen müssen ihre bisherigen Kleingruppen in den während der revolutionären Situation spontan entstandenen Massenorganen des selbst organisierten proletarischen Klassenkampfes auflösen. Die Zeit der Kleingruppen wird dann vorbei sein. SozialrevolutionärInnen müssen jetzt für eine revolutionäre Perspektive innerhalb der Massenorgane der proletarischen Selbstorganisation kämpfen, das heißt sie müssen wichtige geistige und praktische Impulse für die bewusste revolutionäre Selbstaufhebung des Proletariats geben. Diese Impulse dürfen nicht unterschätzt werden. Die meisten ProletarierInnen, deren Klassenkampf die mögliche revolutionäre Situation schaffen wird, haben vorher nicht bewusst für die Revolution gekämpft. Sie werden durch die revolutionäre Situation enorm radikalisiert werden, aber auch noch immer eine Menge bürgerliche Ideologie reproduzieren. Im Verlauf des Kampfes muss das Proletariat, damit es sich selbst befreien kann, diese bürgerliche Ideologie immer stärker durch das sich entwickelnde revolutionäre Bewusstsein ersetzen. Dabei können und müssen SozialrevolutionärInnen einen wichtigen Beitrag leisten. Je zahlenmäßig stärker, geistig und körperlich fitter und organisierter sie bereits vor der revolutionären Situation sind, umso besser wird es für die soziale Revolution sein. Der Spontaneitätsfetischismus des Niedergangs-Rätekommunismus (Cajo Brendel) unterschätzte die Rolle bewusster SozialrevolutionärInnen und überschätzte die Rolle von Spontaneität und Klasseninstinkt in der möglichen sozialen Revolution. Nur durch das bewusste und organisierte Wirken von SozialrevolutionärInnen wird es eine siegreiche soziale Weltrevolution geben können. So waren zum Beispiel während des Aufstandes des ungarischen Proletariats gegen Staatskapitalismus und sowjetischen Imperialismus 1956 viele ProletarierInnen von der demokratischen Ideologie die BerufspolitikerInnen in freien Wahlen zu ermächtigen ganz vernebelt, und das, wo sie doch durch die im Kampf entstandenen Räte die Möglichkeit hatten, alle BerufspolitikerInnen zum Teufel zu schicken.
Die revolutionäre Situation währt nicht ewig. Entweder gelingt es der Bourgeoisie mit neuem politischen Personal das Proletariat mit Zuckerbrot und Peitsche wieder ruhig zu stellen, oder das Proletariat hebt sich selbst revolutionär auf. Bei der revolutionären Selbstaufhebung des Proletariats hebt dieses sich als kollektiven Warenproduzent und damit die Warenproduktion auf. Das sich selbst revolutionär aufhebende Proletariat hebt sich als kollektiver Staatsbürger auf, indem es den Staat zerschlägt. Das Weltproletariat setzt die wirkliche soziale Globalisierung durch, indem es alle Nationalstaaten zerschlägt. Die Zerschlagung des Staates ist natürlich etwas anderes als eine regierende Charaktermaske zu verjagen. Dass das Proletariat regierende Charaktermasken verjagen kann, hat der „arabische Frühling“ ab 2011 bewiesen, wo die bisherigen starken Männer in Ägypten und Tunesien nicht zuletzt durch den Kampf des Proletariats zum Rücktritt gezwungen wurden. Doch die Bourgeoisie verschanzte sich hinter dem Militär und islamistischen PolitikerInnen und führte den Klassenkampf von oben weiter. Noch ist das ägyptische Proletariat zu stark ideologisch von der Politik beherrscht, um allen PolitikerInnen durch seine revolutionäre Selbstaufhebung den Laufpass zu geben…

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Diskussionsveranstaltung !!! https://sbefreiung.blackblogs.org/2013/09/05/diskussionsveranstaltung-2/ https://sbefreiung.blackblogs.org/2013/09/05/diskussionsveranstaltung-2/#respond Thu, 05 Sep 2013 21:15:14 +0000 http://sbefreiung.blogsport.de/2013/09/05/diskussionsveranstaltung-2/ Diskussionsveranstaltung der Gruppe Sozialer Widerstand. Thema: Wir haben keine Wahl – Wir müssen kämpfen!

keine_wahl

Alle paar Jahr haben wir die „Wahl“. Wir dürfen zwischen Kandidaten und Parteien der Linken und Rechten sowie denen der Mitte auswählen. Doch welche Wahl haben wir? Wahlen sollen uns glaubhaft machen, dass wir in irgendeiner Art und Weise Einfluss auf diese Verhältnisse hätten. Als ob wir mit unserer Stimmabgabe den Weg, den diese Gesellschaft geht bestimmen bzw. schlimmeres abwenden könnten.
Dies ist die Illusion der Wahl – dabei ändert all dies nichts an unserer elenden Existenz als LohnarbeiterIn, AlmosenempfängerIn etc. Unsere Existenz als Lohnabhängige steht eh nicht zur Auswahl, ebenso wie die Geschäftsgrundlage dieser Gesellschaft: die kapitalistische Ökonomie, die uns bei Verwertbarkeit (unserer Arbeitskraft) aufsaugt und bei fehlender Verwertbarkeit zu überflüssigen macht.
Ein Leben ohne die alltäglichen Zumutungen der auf der Lohnarbeit und der Ware basierenden kapitalistischen Warengesellschaft lässt sich genauso wenig durch Wahlen wie durch die Wahl eines anderen Produktes im Supermarkt oder ein anders TV-Programm herbeiführen. Solch ein Leben kann nur der bewusste Akt der Mehrheit der Menschen sein, die nicht mehr gewillt sind, das alltägliche Überleben weiter zu ertragen.

Eine Diskussion über das Leben jenseits von Wahlen und Politik

Im Nachbarschaftshaus Gostenhof Adam-Klein Str. 6 90429 Nürnberg
Am Samstag den 14. September 2013 um 19.30 Uhr

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