Schwarze Ruhr-Uni https://schwarzerub.blackblogs.org Anarchie an der Ruhr-Universität Bochum – Für eine Welt ohne Herrschaft Fri, 31 Mar 2023 15:02:14 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 The Future is unwritten – Auflösungserklärung Schwarze Ruhr-Uni https://schwarzerub.blackblogs.org/2023/03/31/time-to-say-goodbye-aufloesungserklaerung-schwarze-ruhr-uni/ Fri, 31 Mar 2023 15:01:12 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1487 Continue reading ]]>

Auch wenn unsere Reise als Gruppe hiermit zu Ende geht, war es ein ganz schönes Abenteuer 8 Jahre lang als anarchistische Gruppe an der Uni und in dieser Gesellschaft zu überleben. Als sich die Gruppe nach den Lockdowns neu aufgebaut hat, sind die Dynamiken leider nicht mehr so geworden, dass wir langfristig hätten weitermachen können – Grund dafür waren interne Konflikte und unterschiedliche Ansprüche. Außerdem sind inzwischen viele von uns nicht oder nicht mehr an der Uni und hatten wenig Interesse, das Label der SRUB weiterzuführen.
Es war eine tolle, anstregende, oft auch konfliktreiche und sehr lehrreiche Zeit. Wir möchten uns abschließend noch bei einigen Menschen bedanken: Beim Protestplenum, das anti-autoritäre Inhalte an der RUB gehalten hat, bis wir sie weiterführten konnten (Alternative Semesterstartparty und Uni-Rundgang). Black Mosquito für den Druck unserer Aufkleber und der Versorgung mit Material. Vielen Menschen und Gruppen aus der anarchistischen Föderation Rhein-Ruhr mit dem wir u.a. Jahre lange zusammen den anarchistschen 1. Mai in Dortmund organisiert haben und die uns sonst auch sehr unterstützt haben. Der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen für jahrelangen Support und Austausch. Crimethinc und deren Übersetzungkollektiv für all die guten Broschüren und Texte, die wir zu hunderten (vielleicht auch tausenden) verteilt haben. Und abschließend bei all den anderen, die wir hier nicht erwähnen können, weil wir sonst ein eigenes Zine dafür schreiben müssten.
Da die meisten von uns weiter Projekte machen wollen, findet ihr als Anhang künftige Projekte (die Beschreibung ist von den Projekten selbst).
Macht’s gut und schreibt uns gerne noch ([email protected]), wenn ihr uns noch was mitteilen oder mal was (nicht-akoholisches) zusammen trinken wollt. Wir sind die nächsten Monate noch erreichbar und werden auch die Website und unsere Druckwerke archivieren.

Anhang

Schwarzer Wald – Initative anarchistischer Bildungsgartenintative

Ist eine anarchischtische Bildungsgarten Initative die Bildungsarbeit mit dem Aufbauen eines Permakulturgarten/Nahrungswaldes verknüpfen will. Mehr zum Projekt hier.

 

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25.12.2022 Gegenseitige Hilfe: No Christmas Special https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/12/23/gegenseitige-hilfe-no-christmas-special/ Fri, 23 Dec 2022 00:38:12 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1450 Continue reading ]]> Es gibt ziemlich viele Gründe gegen Weihnachten zu sein, deshalb findet auch am 25.12.2022 unser offenes Treffen für Selbstorganisation und Gegenseitige Hilfe in der Versorgungskrise im Sozialen Zentrum (Josephstr. 2) ab 17.00 Uhr statt. Es gibt veganes Essen und garantiert keine Weihnachtslieder. Kommt rum!

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21.12.2022 – Bochum: Vortrag: Für ein Ende der Polizei https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/12/11/21-12-2022-bochum-vortrag-fuer-ein-ende-der-polizei/ Sun, 11 Dec 2022 01:40:53 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1443 Continue reading ]]> Warum wir die Polizei nicht reformieren können und wie gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme aussehen kann.

Hier könnte jede Ort stehen, weil in jeder Stadt und in jedem Dorf schon Menschen von der Polizei ermordet, gefoltert, inhaftiert oder angegriffen wurden.
Seit ca. 150 Jahren unterdrückt und terrorisiert die Polizei jene Menschen, die in der gesellschaftlichen Ordnung niedrigstehen. Und obwohl sie genau mit diesen Auftrag gegründet wurde, nämlich Sklaverei und Kolonialismus aufrechtzuerhalten und Aufstände von Armen zu verhindern, herrscht in Deutschland unter Kritiker*innen der Polizei die Idee vor sie zu reformieren.

Die Polizei verstehen

In unserem Vortrag sprechen wir darüber wie die Polizei entstanden ist, was ihre Funktion und Struktur ist und warum wir sie eben nicht reformieren können, sondern sie los werden müssen.
Weitere Punkte sind: Welche Mythen über die Polizei sind verbreitet? Was für Beispiele des Widerstandes gegen die Polizei gibt es?

Lernen Verantwortung zu übernehmen

Anschließend geht es um Formen von Zusammenleben bei denen Menschen gemeinschaftlich Verantwortung übernehmen: Wie gehen und gingen Gesellschaften ohne Polizei und Staat mit Konflikten, Übergriffen und äußerer Gewalt um? Was für Möglichkeiten haben wir die Macht der Polizei in unserem Alltag zu schwächen?
Wir setzen an einigen Stellen anarchistische Kritiken voraus, wer mag kann sich daher vorher unseren Anarchismus-Einführungsvortrag anhören. Den findet ihr hier.

Ort, Datum und Zeit und Umgang miteinader

Der Votrag findet am Mittwoch, den 21.12.2022 in der Haldi47 (Haldenstr. 47) Bochum statt. Er beginnt um 19.00 Uhr.

Weil wir einen geschützten Raum für Betroffene von Polizei schaffen wollen, behalten wir uns vor Menschen, die die Polizei in größeren Ausmaß verteidigen nach Bedarf auszuschließen.

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26.11.2022 – Paderborn: Vortrag: Für ein Ende der Polizei https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/11/14/1432/ Mon, 14 Nov 2022 20:33:52 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1432 Continue reading ]]> Warum wir die Polizei nicht reformieren können und wie gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme aussehen kann

Hier könnte jede Ort stehen, weil in jeder Stadt und in jedem Dorf schon Menschen von der Polizei ermordet, gefoltert, inhaftiert oder angegriffen wurden.
Seit ca. 150 Jahren unterdrückt und terrorisiert die Polizei jene Menschen, die in der gesellschaftlichen Ordnung niedrigstehen. Und obwohl sie genau mit diesen Auftrag gegründet wurde, nämlich Sklaverei und Kolonialismus aufrechtzuerhalten und Aufstände von Armen zu verhindern, herrscht in Deutschland unter Kritiker*innen der Polizei die Idee vor sie zu reformieren.

Die Polizei verstehen

In unserem Vortrag sprechen wir darüber wie die Polizei entstanden ist, was ihre Funktion und Struktur ist und warum wir sie eben nicht reformieren können, sondern sie los werden müssen.
Weitere Punkte sind: Welche Mythen über die Polizei sind verbreitet? Was für Beispiele des Widerstandes gegen die Polizei gibt es?

Lernen Verantwortung zu übernehmen

Anschließend geht es um Formen von Zusammenleben bei denen Menschen gemeinschaftlich Verantwortung übernehmen: Wie gehen und gingen Gesellschaften ohne Polizei und Staat mit Konflikten, Übergriffen und äußerer Gewalt um? Was für Möglichkeiten haben wir die Macht der Polizei in unserem Alltag zu schwächen?
Wir setzen an einigen Stellen anarchistische Kritiken voraus, wer mag kann sich daher vorher unseren Anarchismus-Einführungsvortrag anhören. Den findet ihr hier.

Ort, Datum und Zeit und Umgang miteinader

Der Votrag findet am Samstag, den 26.11.2022 im Infoladen Paderborn (Leostr. 75) statt. Er beginnt um 18.00 Uhr.

Weil wir einen geschützten Raum für Betroffene von Polizei schaffen wollen, behalten wir uns vor Menschen, die Polizei in größeren Ausmaß verteidigen nach Bedarf auszuschließen.

Mehr zum Infoladen.

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Weg mit der Polizei! Aufruf zur Teilnahme an der Demo #Justice4Mouhamed gegen tödliche Polizeigewalt https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/11/08/weg-mit-der-polizei-aufruf-zur-teilnahme-an-der-demo-justice4mouhamed-gegen-toedliche-polizeigewalt/ Mon, 07 Nov 2022 22:52:56 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1420 Continue reading ]]> Hat die Polizei am 08.08.2022, als sie in Dortmund Mouhamed Dramé erschoss, ihren Job nicht richtig gemacht? Nein, sie hat genau das gemacht wofür sie da ist: Unterdrückerische Gewalt (in diesem Fall rassistische und gegen Menschen mit psychischen Leiden gerichtete) auszuüben. Die Polizei wurde vor ca. 150 Jahren gegründet, um Sklaverei bzw. Kolonialsystem aufrechtzuerhalten und Aufstände/Widerstand von Armen und allgemein Unterdrückten zu verhindern. Diese Aufgabe ist bis heute ihr Kern. Alles Andere ist nur nebensächlich und dient vor allem dazu ihren Einfluss (+den des Staates allgemein) auszuweiten.
Die Polizei sichert die staatlich-kapitalistische, koloniale und patriarchale Ordnung ab. In unserer Welt, die aufgrund dieser Ordnung durch extreme Ungleichwertigkeit geprägt ist, verhindert sie, dass sie die von Unterdrückung Betroffenen/die Untenstehenden sich selbstorganisieren, bessere Bedingungen erkämpfen oder sogar die Institutionen dieser Ordnung zerstören.
Dafür muss Leid&Trauma erzeugt werden, dass ihnen die Kraft und Ressourcen nimmt Widerstand zu leisten. Es sind Kontrolle und Gewalt nötig. Dies beinhaltet auch tödliche Gewalt. Die Polizei ist also grundsätzlich rassistisch, nationalistisch, ableistisch („behindertenfeindlich“), sexistisch, queerfeindlich, klassistisch („armenfeindlich“) und autoritär. Die Tötung von Mouhamed war daher keine Fehler im System und dieses System lässt sich auch nicht reformieren. Genauso wenig wird der Staat die Polizei entwaffnen oder ihre Mittel streichen („Defund the Police“), denn er ist auf ihre Gewalt zur Aufrechterhaltung sein Herrschaft angewiesen. Millionen Menschen wurden von Polizei und Staat ermordet, gefoltert, vertrieben, gewaltsam angriffen, beraubt und inhaftiert. Es gibt eine Entscheidung zu treffen, ob mensch diese Institutionen (durch das Wecken falscher Hoffnung auf Reform) schützen oder los werden will. Wir haben diese Entscheidung getroffen: Jahrtausende haben Menschen ohne Polizei zusammengelebt und, anders als der Fortschrittsmythos suggeriert, oft wesentlich besser als in der jetzigen Gesellschaft, insbesondere in Zeiten von Kolonialismus und Klimakatastrophe Lasst uns gemeinsam Verantwortung füreinander übernehmen, miteinander in Konflikten gleichwertig umgehen, Übergriffe durch eine Kultur von Fürsorglichkeit verhindern und uns gemeinschaftlich gegen Unterdrückung verteidigen! Und vor allem das Wissen von (z.B. indigenen und schwarzen) Gemeinschaften anerkennen, die sich ohne Polizei organisieren!
Wir rufen euch auf am 19.11.2022 an der Demo „Justice4Mouhamed gegen tödliche Polizeigewalt“ teilzunehmen und zusammen klar zu machen wir wollen, dass die Polizei ihren Job nicht mehr macht! Wir wollen sie los werden! Die Demo startet um 13.30 Uhr – Vorderseite von Dortmund HBF. Mehr Infos zur Demo gibt es hier: justice4mouhamed.org
Einen Vortrag von uns zu Polizei findet ihr hier.

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Offenes Treffen für Selbstorganisation und Gegenseitige Hilfe in der Versorgungskrise https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/09/23/offenes-treffen-fuer-selbstorganisation-und-gegenseitige-hilfe-in-der-versorgungskrise/ Fri, 23 Sep 2022 00:15:10 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1408 Continue reading ]]>  

Ab Oktober laden wir jeden Sonntag zu einen offenen Treffen für Selbstorganisation und Gegenseitige Hilfe in der Versorgungskrise ein (eine längere Analyse zu dieser von uns findet ihr hier):

In den aktuellen Katastrophen (wie Energiekrise, Inflation, Klimawandel), die sich in Zukunft noch ausweiten werden, müssen wir uns gegenseitig helfen statt auf Staat und Politiker*innen zu hoffen. Der Staat hatte noch nie unser Bestes im Sinn, sondern war immer eine Institution zu unserer Ausbeutung. Statt Forderungen an ihn zu stellen, wollen wir einander gegenseitig auf Augenhöhe helfen!

Gegenseitige Hilfe & Selbstorganisation
Kennst du Menschen, denen Strom und Gas abgedreht werden sollen oder die ihre Wohnungen verlieren könnten/bereits verloren haben? Oder bist du selbst davon bedroht? Tun wir uns zusammen und schauen, was wir dagegen tun können!
Aufgrund der steigenden Energiepreise werden auch viele nicht mehr ausreichend heizen können und (er-)frieren. Überlegen wir uns wie wir Wärmorte schaffen und warme Kleidung und Decken sammeln können!
Auch Hunger betrifft aufgrund steigender Lebensmittelpreise immer mehr Menschen. Kurzfristig können wir schauen wie wir ohne Geld zahlen zu müssen oder günstig Lebensmittel bekommen und sie verteilen. Oder wir kochen gemeinsam für Leute ohne funktionierende Küche.
Ab dem Frühjahr wird es dann Zeit selbst mit dem Anbau von Nahrung zu beginnen. Das wollen wir jetzt vorbereiten. Wenn die Dürren und Fluten aufgrund der Klimakatastrophe weiterhin zunehmen, werden wir jede zusätzliche Anbaufläche brauchen. Und Selbstanbau macht uns auch unabhängiger von den steigenden Preisen/der Inflation.
Wusstest du, dass es Nahrungswälder gibt? Also Wälder in denen Essen angebaut wird? Diese Wälder sind widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit und Überschwemmungen als industrielle Landwirtschaft. Außerdem wächst dort auf der gleichen Fläche mehr und langfristig braucht ihr Erhalt weniger Arbeit. Hier könnte auch so ein Wald sein.
Auch Ängste sollte mensch nicht alleine runterschlucken. Wir werden einen Ort schaffen, wo wir ehrlich darüber reden können, welche Entwicklungen uns Angst machen. Außerdem wollen wir uns gemeinsam auf Extremsituationen wie z.B. längere Stromausfälle vorbereiten.
Selbstverständlich gibt es aber noch tausende, andere Ideen und Möglichkeiten. Was wir machen, bestimmen wir gemeinsam. Bring dich gerne ein!

Widerstand schützen und Inhalte verbreiten!
Hoffentlich werden diesen Winter viele Menschen auf die Strasse gehen, um den uns unterdrückenden Institutionen zu zeigen, dass sie sich verpissen sollen!
Der Staat, seine Polizei und Justiz werden darauf mit Gewalt, Verhaftungen und Gerichtsprozessen reagieren. Darum planen wir bei den Treffen auch Wissen weiterzugeben wie mensch sich vor Verfolgung schützt. Wir können auch darüber reden, wo die nächsten Demonstrationen stattfinden und wie wir dort unsere Ideen von Selbstorganisation verbreiten können.

Gemeinsam Lernen und Essen
Um uns gegenseitig zu helfen, werden wir vieles lernen müssen, beispielsweise wie Nahrungsmittelanbau in der Stadt funktioniert, wir besser mir Konflikten untereinander umgehen, Überwachung und Aufstandsbekämpfung funktionieren oder auch langfristig Gegenentwürfe zur jetzigen Gesellschaft aussehen. Auch hierfür wollen wir einen Raum schaffen und haben auch schon Erfahrung damit.
Außerdem wird es bei jedem Treffen etwas (veganes) zu Essen&Trinken geben, frei oder gegen freiwillige Spende (Wer nicht hat muss nichts geben).

Kein Raum für Unterdrückung & Politik
Unser Treffen sollen einen möglich angenehmen Raum für möglichst vielen Menschen bieten. Wir wollen wir keine Unterdrückung fortsetzen, darum ist dort kein Platz für Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Antisemitismus, Ableismus („Behindertenfeindlichkeit“), Nationalismus oder Ausgrenzung wegen des Alters. (Staatliche) Politik und Parteien/deren Vertreter*innen haben dort auch nichts zu suchen.

Wenn dich etwas davon oder alles anspricht, dann komme zum Offenen Treffen. Es findet jeden Sonntag um 17.00 Uhr im SZ Bochum in der Jospehstr. 2 statt.

Für eine solidarische Welt!
Staat, Reiche und Unternehmen enteignen!

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Winter is already here! Was auf uns in der Versorgunskrise zukommt und was wir tun können. https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/09/13/winter-is-already-here-was-auf-uns-in-der-versorgunskrise-zukommt-und-was-wir-tun-koennen/ Mon, 12 Sep 2022 22:27:59 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1393 Continue reading ]]>

Einleitung

Angesichts der Hitzewellen der letzten Monate ist es schwer, sich auf das Frieren einzustellen, doch wir müssen jetzt anfangen uns mit dem kommenden Winter auseinanderzusetzen. Das ist eine Grundregel der Katastrophenvorbereitung – so früh wie möglich beginnen! Winter is already here!
In diesem Text wollen wir über die Dinge sprechen, die uns sicher erwarten und jene, die uns vielleicht erwarten werden.
Heute (Stand: 13.09.2022) fließt fast kein „vertraglich zugesicherten“ Gases aus dem vom russischen Staat kontrollierten Gebiet. Wie sich die russischen Gaslieferungen weiterentwickeln ist unklar: Unklar ist auch der genaue Bedarf an Gas und die Möglichkeiten ohne schwerwiegenden Folgen Gas einzusparen ist. Darum haben wir 3 Szenarien aufgeschrieben, ohne genau vorhersagen zu wollen was passiert. Die Szenarien orientieren sich grob daran wie viel Gas „fehlt“. Danach versuchen wir in einfachen Worten zu erklären was Inflation, Geld und Eigentum sind. Außerdem haben wir ein paar Vorschläge was wir gemeinsam tun können, um uns auf diesen und den Winter danach vorzubereiten.

3. Szenarien

1. „Nur“ Preissteigerungen

Wenn nicht zu viel Gas „fehlt“ bzw. es gelingt ohne schwerwiegenden Folgen genug einzusparen, wird es trotzdem weiterhin zu massiven Preissteigerungen kommen. Bei Gas, Strom aber auch Lebensmitteln. Hintergrund ist, dass viele Preise von den Unternehmen nur in Teilen an die Käufer*innen weitergeben wurden und elektrische Energie, sowie Gas zur Herstellung von Lebensmitteln gebraucht werden. Außerdem wird durch die unsichere geopolitische Situation, die Spekulation auf den „Rohstoff“-märkten an Fahrt gewinnen.
Im Gasbereich plant der Staat diese Preissteigerung durch die Gasumlage zu organisieren. Die Gasumlage legt die gestiegene Kosten und Gewinne der Gasunternehmen auf die „Verbraucher*innen“ um. Das wäre vorher nur teilweise möglich gewesen, weil die Gasunternehmen sonst oft an jahrelange Verträge mit Festpreisen gebunden wären. Der Staat hatte sich bereits die Option geschaffen diese Preisbindung aufzuheben. Mit der Gasumlage versucht er nun in teilweise Kontrolle über die Preissteigerungen zu behalten. Dies ist ein verzweifelter Versuch der Schadensbegrenzung, so werden die Unterschiede, die aufgrund der unterschiedlich starken Erhöhungen durch die Einzelnen Unternehmen entstehen etwas angeglichen. Außerdem suggeriert die Gasumlage, dass alle die gleiche Bürde tragen zu haben und es, anders als bei den Preissteigerungen durch Unternehmen, um einen nationales Projekt geht. Hier wird versucht die Identifikation mit der der Nation und dem Staat zu nutzen, um Menschen zur Aufopferung für die staatlich-kapitalistischen Eliten zu bewegen bzw. zur Stabilisierung der herrschenden Ordnung.
Dieser „Eingriff“ des Staates in den Markt zeigt einmal mehr das kapitalistische Märkte Staaten brauchen um zu funktionieren.
Es wichtig zu sagen, dass Teile der Unternehmen ohne die Gasumlage pleite gehen würden, weil sie nicht auf den Weltmarkt einkaufen könnten und dann die Versorgung zusammenbrechen würde. Gleichzeitig stützt und erhöht die Gasumlage auch die Gewinne der Unternehmen den es finanziell sehr gut geht.
Ein Teil der zusätzlichen Kosten für die unteren Klassen wird vielleicht vom Staat abgefedert werden, vollständig wird dies nicht passieren. Es bleibt wichtig die Armen und Verarmenden zu unterstützen. Und wir sollten uns daran erinnern worauf der „soziale Ausgleich“ durch den Staat beruht – nämlich drauf, dass die sogenannte „Mittelschicht“, zu der auch Arme gehören, Steuern zahlt damit die noch Ärmeren Almosen bekommen. Das sichert die Macht der staatlich-kapitalistischen Eliten ohne das sie einen Großteil „ihrer“ Ressourcen abgeben müssen.
Außerdem haben die europäischen Staaten nur aufgrund kolonialen Ausbeutung der restlichen Welt. ausreichend Ressourcen für „soziale Kompromisse“.

2. Gasmangel

Die Preise werden voll an die „Verbraucher*innen“ weitergeben.

Die Gasumlage ist bereits eine großer Schritt in die Richtung, dass gestiegenen Gaspreis vollständig an die Bevölkerung weitergeben wird. Die Gesetzesgrundlage wurde wie bereits erwähnt im Sommer 2022 geschaffen. Dann würden die Ausgaben sich wohl verdreifachen bis versiebenfachen. Sowohl die Gasumlage als auch der letztere Fall bedeutet für Millionen ihre Heizrechnungen nicht mehr zahlen zu können, dass heißt entweder vorab zu frieren oder später die Heizung abgestellt zu bekommen. Im Schlimmsten Fall können Menschen, die in Mietwohnungen wohnen gekündigt werden und so ihr Zuhause verlieren. Auch werden jede Menge Menschen frieren und einige erfrieren. Das wird nicht „nur“ in Privatwohnungen passieren, wie sollen sich z.B. Notunterkünfte, Frauenhäuser oder betreute Wohnprojekte, die jetzt schon oft knapp finanziert sind, die steigenden Kosten leisten? Auch der Anstieg des Strompreise wird für viele Menschen dramatische Folgen haben u.a. Stromsperren.

Die Menschen werden für die Industrie geopfert

Ein noch weitreichender Schritt, den der Wirtschaftsminister als Möglichkeit angedeutet hat, ist das Haushalten zugunsten von Unternehmen zu Einsparungen gezwungen werden könnten. Der Staat kann allerdings nicht einfach allen Menschen das Gas abdrehen. Millionen Menschen wohnen in Ein- oder Zweifamilienhäuser. Die Menschen dort haben zwar einen höheren Verbrauch und sind in der Regel reicher als Menschen, die mieten müssen, aber organisatorisch ist es unmöglich in jedes Haus jemenschen zu schicken, der*die das Gas abstellt. Und wieso sollten die Bewohner*innen diese*n ins Haus lassen? Auch die Polizei hat nicht genug Kräfte, um mit Gewalt in Millionen Häuser einzudringen
Was der Staat jenseits der Gasumlage versuchen kann ist den Menschen in Mehrfamilienhäusern das Gas runter oder abzudrehen, dort helfen ihn dann eventuell auch die Vermieter*innen. Dass heißt, sollte es zu direkten zwanghaften Reduzierung und Ausschaltung der Gasversorgung kommen, wird es die Ärmsten und die mit dem geringsten Verbrauch treffen.
Jetzt stellt sich vielleicht die Frage warum sollte der Staat zu solchen Mitteln greifen und die industrielle Wirtschaft über die Haushalte stellen?
Es relativ einfach: Ein Großteil der Industrie ist auf Gas als Ressource angewiesen. Schätzungen sagen, dass die Industrie maximal 6% ihres und damit 1-2% des Gesamtverbrauches einsparen könnte ohne die Produktion runterzufahren. Deutschland bezog aber 30-40% des Gesamtverbrauches an Gas aus Russland. Wenn ein größerer Teil der Industriellen Produktion in Deutschland ausfällt, gefährdet das die wirtschaftliche Vormachtstellung Deutschlands und damit die Finanzierung des Staates. Der globale kapitalistische Markt führt dazu, dass sich die Produktion einfach verlagert. Bricht dessen Finanzierung ein, müsste der Staat entweder anfangen Reichtum von Oben nach Unten zu verteilen (was seinem Zweck der Ausbeutung und Schaffung von Ungleichwertigkeit widerspricht. Eine längere Erklärung dazu findet sich später im Text, wenn es, um die Entstehung von Eigentum geht und in unserem Anarchismus-Einführungsvortrag.) oder beginnen bei den „Sozialen Zugeständnissen“ zu sparen.

3. Der Schlimmste Fall: Zeitweilige Gas und Stromausfälle

Es ist klar, wenn Gas fehlt kann dass dazu führen, dass im schlimmsten Fall keines mehr vorhanden ist, dann wird der Stadt einzelnen Stadtteilen (zeitweilig) das Gas abdrehen: Menschen können nicht mehr heizen und einige werden, je nach Wetter, erfrieren.
Weil statt die Energieverbrauch zu reduzieren die staatlich-kapitalistische Gesellschaft weiterhin zum Wachstum gezwungen war, haben Gaskraftwerke immer noch einen hohen Anteil an der Stromproduktion. Diese Kraftwerke lassen sich nicht alle einfach abschalten. Hauptgrund dafür ist, dass sie zusammen mit den französischen Atomkraftwerken im Winter die Reserve für Dunkelflauten bilden, also wenn aufgrund des Wetter kaum Solar- und Windenergie „produziert“ wird. Viele Atomtkraftwerke in Frankreich sind wegen Schäden gerade abgeschaltet. Hinzukommt, dass viele Gaskraftwerke für das Fernwärmenetz gebraucht werden. Das heißt bei einem Gasmangel könnte es dazu kommen, dass Stadtteilen stundenweise zeitweilig der Strom abgestellt wird. Im Englischen heißt das Rolling Blackouts. Eine weitere Ursache hierfür wird gerade geschaffenen, weil viele Menschen sich Heizlüfter kaufen. Mit Strom zu heizen wird zwar nicht unbedingt billiger als mit Gas, aber wenn es kein Gas mehr gibt, werden Menschen massiv damit anfangen. Das Stromnetz wird das vermutlich nicht aushalten. Einzige mögliche Reaktion des Staates ist wie schon gesagt Stadtteilen zeitweilig den Strom abzudrehen. Also sollten wir uns darauf einstellen, wenn wir nicht gerade Teil der Eliten sind, zeitweilig ohne Strom und Gas auskommen zu müssen.

Exkurs: Was längere Stromausfälle bedeuten

Wie lange solche Stromausfälle andauern werden, ist unklar. Bei längeren Stromausfällen bricht auch das Handynetz und Internet (und damit die meisten Heimtelefone) zusammen da beide kaum über eine längere Notstromversorgung verfügen. Das Internet sofort, Handynetz nach ca. 20 Minuten. Fällt das Handynetz ausfällt, versagt auch der Notruf. Dann wird es außerdem schwierig die Menschen aufzufordern ihre Geräte vom Netz zu nehmen, was die Wiederaufnahme der Stromversorgung verlangsamt. Wenn der Ausfall mehrere Tage bis Wochen dauert, wird auch die Lebensmittelversorgung schwierig. Einmal, weil die Kühlung in Supermärkten und Großlagern ausfällt und weil neben den Problemen der Verkehrsteuerung ohne Kommunikationsmöglichkeiten, wie z.B Handys, die LKWs keinen Treibstoff mehr bekommen. Ein Großteil der Tankstellen im von Deutschland beanspruchten Gebiet verfügt nämlich nicht über Notstromaggregate für ihre Pumpen. Auch die Notstromversorgung für medizinische Einrichtungen kriegt dann Probleme. Wenn der Kraftstoffe für die Notstromaggregate verbraucht ist, gibt es an vielen Orten auch keine Leitungswasser mehr. Dazu, wie ihr euch auf Stromausfälle vorbereiten könnt, veröffentlichen wird bald einen eigenen Text/Anhang.

Exkurs: Inflation

Was ist Inflation?

Inflation beschreibt, dass Menschen sich für die gleiche Summe Geld weniger kaufen können. Das Geld wird „entwertet“. Ein Beispiel hierfür ist ist wenn ein Brötchen statt 30 Cent auf einmal 60 Cent kostet. Dann kann mensch sich entweder nur ein halbes Brötchen kaufen oder muss doppelt soviel bezahlen. Das Geld fehlt dann, um etwas Anderes zu kaufen. Inflation findet in Regel nicht nur für ein Produkt/eine Dienstleistung statt, sondern bei Vielen gleichzeitig. Das heißt für das gleiche Einkommen können sich Menschen insgesamt weniger kaufen.

Die Ursachen für Inflation

Es gibt zwei Arten von Inflations-Ursachen:

(Nicht-Gezielte) Verknappung

Die Ursache von Inflation ist eine (nicht gezielten) Verknappung von Gütern und Dienstleistungen, Hier wird etwas teurer, weil es weniger davon gibt. Zum Beispiel kann es weniger Mehl geben, weil der nötige Weizen zur Herstellung von Mehl aufgrund eines Krieges gerade weniger geworden ist. Es können also nicht Alle das kaufen, was sie wollen. Diejenigen, die es sich leisten können zahlen mehr damit sie das, was sie wollen, weiter bekommen.
Wer sich nicht soviel leisten kann, dem*der bleibt nur übrig weniger zu kaufen – sich (mehr) einzuschränken. Hier sind alle die über mehr Geld, durch Einkommen oder Vermögen verfügen im Vorteil. Sinnvoller wäre es, wenn alle sich gemeinsam über ihre Bedürfnisse austauschen und dann entscheiden würden wie mehr z.B. Weizen produziert oder weniger verbraucht werden kann. In unserer auf Machtungleicheiten beruhenden Gesellschaft wird das Problem aber dadurch „gelöst“, dass die Untenstehenden weniger bekommen, während die gesellschaftlich Weiteroberstehenden keine Folgen spüren und teilweise noch von der Verknappung profitieren.

Gezielte Verknappung/Verteuerung oder Geldvermehrung

Die andere Form von Inflation findet statt, wenn Waren entweder gezielt verknappt/verteuert werden oder die (verfügbare)Geldmenge einer Währung gezielt erhöht wird. Waren oder Dienstleistungen werden gezielt verknappt/verteuert, wenn entweder absichtlich weniger produziert bzw. zur Verfügung gestellt wird oder sie aufgekauft und dann vorenthalten werden. Ein gutes Beispiel ist die Verteuerung von Gas. Russland stellt hier absichtlich weniger Gas zur Verfügung, um die Preise zu steigern und die EU politisch unter Druck zusetzen. Hinzukommt die Spekulation bei der zukünftige Gasmengen aufgekauft werden und dadurch der Preis weiter nach oben getrieben wird.
Eine andere gezielte Form der Inflation ist die Vermehrung der Geldmenge. Hierbei geben die staatlichen Zentralbanken mehr Geld aus und erhöhen so die Menge an Geld. Wenn gleichzeitig nicht mehr Waren oder Diensteislungen angeboten werden, fängt das Geld an weniger Wert zu sein, denn es gibt mehr Geld, aber nicht mehr was dafür gekauft werden kann.
Da Löhne, Gehälter und „Sozialleistungen“ meist nicht genauso schnell steigen wie die Geldmenge, bekommen Menschen für ihr Einkommen weniger. Von der Inflation durch Geldvermehrung profitieren vor allem die Staaten, denn wenn Geld weniger Wert wird, dann nehmen ihre Schulden ab. Schließlich passen sich die Zinsen von Staatsschulden in der Regel nicht im gleichen Masse an die Inflation an. Eine Unterform der Inflation durch Geldvermehrung ist die Inflation aufgrund niedriger Zinsen. Wenn Zinsen niedrig sind erhalten Menschen weniger Geld auf ihr angelegtes Geld (z.B. auf Sparbücher, Festgeldkonten oder bei Staatsanleihen¹). Es macht als weniger Sinn das Geld auf die hohe Kante zulegen, sondern es macht mehr Sinn es auszugeben. Die Geldmenge, welche zum Kauf von Waren oder Dienstleistungen ausgeben wird, erhöht sich also, bleibt die Menge der Waren oder Dienstleistungen gleich, sinkt der Wert des Gelds hier ebenfalls.

¹Staatsanleihen sind Kredite/Schulden des Staates bei Privatpersonen, Unterthemen oder anderen Staaten.

Was ist Geld?

Aber was ist eigentlich Geld?
Geld ist eine Form von Erlaubnisscheinen, die Verhalten belohnen, das von der herrschenden gesellschaftlichen Ordnung gewünscht oder benötigt wird. Wenn wir für Geld arbeiten, dann erwerben wir die Erlaubnis später z.B. etwas im Supermarkt nehmen zu dürfen. Diese Erlaubnisscheine dienen dazu einen Zwang zu schaffen sich am staatlich-kapitalistischen Markt zu beteiligen.
Wer kein Geld hat kann sich nicht ernähren, bekommt keine Wohnung, kann sich kaum kulturell beteiligten und fortbewegen. Um Geld zu bekommen ist sie*er gezwungen für den Staat, Unternehmen oder andere gesellschaftstragende Institutionen zu arbeiten. Geld ist also zentral ein Zwangsmittel. Es funktioniert dafür so gut, weil sich fast alle Menschen dezentral an den durch Geld erhaltenen kapitalistischen Markt und damit der Erhaltung des Zwanges beteiligen, um selbst zu überleben. Geld hat hier den Vorteil, dass es für alle Güter und Dienstleistung eingetauscht werden kann. Es ist ein abstraktes Tauschmittel, das überall innerhalb eines Landes oder eines Wirtschaftsraumes akzeptiert wird. Dies ist so, weil der Staat den Wert des Gelds absichert indem er Menschen zwingt in seiner Währung Abgaben, Gebühren und Steuern abzuführen. Außerdem bestraft er jene, die Geld „fälschen“.
Warum können Menschen ohne diesen Markt bzw. den Staat nicht überleben? Und wie ist Geld entstanden?

Was ist Eigentum?

Um zu verstehen wie Geld entstanden ist, müssen wir zurück in die Geschichte schauen. Die Grundlage von Geld ist Eigentum. Was ist Eigentum? Eigentum anders als Besitz, beschreibt das Recht über Gegenstände, Landschaften, Böden, Gebäude, Pflanzen, nicht-menschliche Tiere und, vor allem geschichtlich, auch Menschen, vollständig zu verfügen. Der*die Eigentümer*in kann das Eigentum verpachten, vermieten, verkaufen, verändern, zerstören oder den Zugang dazu einschränken. Eigentum unterscheidet sich von Besitz darin, dass Besitz voraussetzt etwas zur Befriedung konkreter Bedürfnisse zu nutzen. Ein Beispiel hierfür sind Mieter*innen und Vermieter*innen. Mieter*innen sind die Besitzer*innen ihrer Wohnung sie nutzen sie, um ihr Bedürfnis nach Wohnung/Zuhause zu befriedigen. Vermieter*innen hingegen haben abstrakte Eigentumsrechte an der Wohnung. Sie nutzen ihre Wohnungen, um Gewinne zu erzielen – und damit ihre Macht über Andere auszuweiten.
Zurück zur Geschichte: Eigentum in seiner heutigen Form ist verbunden mit dem Entstehen von Staaten und später des Kapitalismus. Während des Entstehens der ersten Staaten begannen deren Eliten sich auf zwei Arten die „Ressourcen“ der Bevölkerung anzueignen. Einmal indem sie Bevölkerung mit militärischer Gewalt zwangen und gleichzeitig in dem sie spätere Erlösung bzw. Belohnung durch göttliche Wesen versprachen. Spiritualität/Religion, die sich vorher oft auf die (gesamte) Mitwelt² bezogen hat, begann sich auf Tempel in den Städten zu beziehen. Es entstanden staatlich-religiöse Klassen, die Ressourcen sammelten und so große Mengen Eigentum bildeten. Je mächtiger Staat und religiöse Institutionen wurden, desto mehr Eigentum sammelten sie an. Irgendwann wurden Menschen dann nicht mehr nur das abverlangt was sie hatten, sondern sie mussten um auf den entstehenden Märkten zu überleben oder ihre Abgaben zu entrichten zukünftige Arbeit versprechen. So entstanden Schulden, also das „Versprechen“ den*die Eigentümer*in der Schulden später durch Arbeit oder Waren zu bezahlen. Auch hier findet sich der Zwang bzw. die Vorstellung für eine kommende Zeit arbeiten zu müssen. Geld entstand schließlich als eine Art unpersönlicher Schulden – also Schulden die weiterverkauft werden konnten. Es war auch immer Mittel zu Finanzierung staatlicher Kriege.
Münzgeld wurde in der Antike erschaffen, um Soldat*innen zu versorgen: Der Staat verlangte Abgaben von der Bevölkerung, die in seinen Münzen zu leisten waren. Die Münzen wurden vom Staat an die Soldat*innen ausgeben. Die Bevölkerung war gezwungen den Soldat*innen Waren zu verkaufen, um an Geld zu kommen. Wer die Abgaben nicht leisten konnte, erfuhr Gewalt durch die Soldat*innen.
Massive Gewalt und die falschen Versprechen von Erlösung findet sich auch in den Ursprüngen des Kapitalismus. Der Staat nahm an vielen Orten Europas der Landbevölkerung den Besitz – entbesitzte³ den Boden, den sie zum Anbauen brauchte und zwang sie so in den Fabriken gegen Geld zu arbeiten, außerdem wurde verschärft der Glaube an Erlösung durch Arbeit, vor oder nachdem Tod, verbreitet.
Heute ist es hauptsächlich die Polizei dafür zuständig, mit Gewalt die Eigentumsordnung aufrecht zu halten. Die Arten der Erlösungsversprechen haben sich für viele Menschen verändert, z.B. glauben Menschen heute, sie würden über den Konsum vieler Produkte glücklicher werden.
Zusammenfassend: Eigentum und Geld beruhen immer auf Unterdrückung und Gewalt. Und ohne Staat könnte es keine Eigentum in umfangreicher Form geben. Für eine Solidarische Gesellschaft ohne Armut müssen wir Eigentum los werden.

²Wir benutzen den Begriff Mitwelt statt Umwelt, weil die Welt uns nicht einfach nur umgibt, sondern wir Teil von ihr sind.
³Zur Unterscheidung zwischen Enteignen, als Handlung, welche Eigentum abschafft indem sie es Autoritäten wegnimmt und den staatlich-kapitalistischen Raub des Besitzes der unteren Klassen, nennen wir das eine Enteignen und das letztere Entbesitzen.

Die Aktuelle Inflation

Die Aktuelle Inflation ist Mischung aus beiden Arten von Inflation. Sowohl der Krieg in der Ukraine, als auch der russische Gaslieferstopp und die Folgen der Klimakatastrophe, sowie durch den Umgang mit der Pandemie verursachte Produktionsstopps, haben zur Verknappung vieler Waren geführt. Bei den Produktion ist China sehr zentral, dessen Regierung versucht unter den Vorwand von Zerocovid, durch autoritäre Maßnahmen die eigene, wankenden Macht zu sichern.
Gleichzeitig waren die Zinsen der europäischen und amerikanischen Zentralbanken bis vor kurzen sehr niedrig. Dies wurde von vielen Staaten gezielt genutzt, um die Zinsen auf ihre Schulden zu senken und die Menschen aufgrund fehlender Anlage-Möglichkeiten zum Konsum zu zwingen. Es hat auch dazu beigetragen, dass vermehrt in Immobilien „investiert“ wurde und dadurch die Mietpreise und die Preise zum Hausbau/-kauf angestiegen sind. Insgesamt ist die jetzige Form von Inflation wie jede Andere auch ein Prozess bei der die unteren Klassen verlieren und die staatlich-kapitalistischen Eliten keine Probleme bekommen bzw. profitieren. Sie ist eine gesellschaftlich geschaffene Katastrophe.

Massenverarmung

So oder so werden diesen Wintern viele Menschen alleine aufgrund der Inflation verarmen. Sollten allerdings in größerer Teil der Industrie ihre Produktion einstellen müssen werden Menschen in unschätzbar hoher Zahl entlassen werden, gleichzeitig werden Einkommen wegen der Inflation real sinken. Menschen die z.B. von ALG 1 oder ALG 2 (HARTZ IV) leben, verarmen weiter und ihre Zahl nimmt stark zu. Hinzukommt, dass dem Staat Geld fehlt, weil Steuereinahnen aufgrund des industriellen Stillstandes (wegen hoher Energiepreise/Energie“mangel“) wegbrechen. Es ist also ein perfekter Sturm.
Der Staat hat dann nur noch drei Optionen.
1. Immer mehr Schulden aufnehmen, was immer höhere Zinszahlungen zur Folge hat. Weil die Zentralbanken gerade die Leitzinsen erhöhen, werden diese Zahlungen noch um Einiges größer.
2. Die Ausgaben des Staates kürzen. Das heißt Kürzungen bei staatlichen „Sozialleistungen“.
3. Den Eliten einen großen Teil des Reichtums nehmen und gesellschaftlich umverteilen. Das widerspricht aber der Funktion des Staates als Mittel zur Ausbeutung und Kontrolle der Bevölkerung. Wenn Staaten (minimal) trotzdem „soziale Zugeständnisse“ gemacht haben, war das in Situationen, wo ihre Herrschaft insgesamt bedroht war. Eine Bewegung, die dies kann ist in Deutschland gerade nicht abzusehen.

Zusammenfassung worauf wir uns vorbereiten sollen.

Der Staat wird diese Krise auf die Menschen abwälzen. Mehr Menschen werden diesen Winter ihre Wohnung verlieren, sich verschulden, (er)frieren und hungern. Außerstaatliche Institutionen wie z.B. die Tafeln, die Menschen mit Lebensmitteln versorgen sind bereits an vielem Orten überlastet. Wir brauchen Selbstorganisationen und Gegenseitige Hilfe!

Was wir tun können (und sollten)

Selbstorganisation und Gegenseitige Hilfe

Schafft Wärmeräume:

Wenn Menschen im kommenden Winter nicht (mehr) heizen können brauchen sie Orte, um sich aufwärmen zu können. Diese können entweder öffentlich oder privat sein.
Als öffentliche Wärmeorte eigenen sich Anarchistische, Autonome oder Linke Zentren, alle selbstverwalteten Orte an den regelmäßig größere Veranstaltungen stattfinden.
Schließt euch mit anderen Menschen zusammen und fragt diese Orte an, ob ihr sie zeitweilig öffnen könnt, damit Menschen, die nicht mehr heizen können, sich dort aufwärmen können. Dann verbreitet die Öffnungszeiten öffentlich, am besten nicht nur übers Internet, sondern auch durch Plakate und Flyer in der Umgebung. Denkt außerdem daran Geld fürs Heizen zu sammeln, damit Projekte nicht deshalb pleite gehen.
Private Wärmeorte könnt ihr z.B. in einem Mehrfamilienhaus organisieren. Sprecht euch im Haus ab und bestimmt eine Küche oder ein Wohnzimmer, das ihr zum Gemeinschaftsraum macht, wo sich dann Menschen aus verschiedenen Wohnungen aufhalten können, so muss nicht jeder Raum beheizt werden. Auch hier ist es wichtig zusammenzulegen, damit die finanzielle Last nicht von Einzelnen getragen werden muss. Denkt auch an Nachbar*innen und ladet sie ein, sich bei euch aufzuwärmen.

Sammelt Warme Kleidung, Decken und Schlafsäcke und Masken:

Dazu gibt es eigentlich nicht viel zusagen,. Gute Sammel-/Verteilpunkte können Kostxnix-/Umsonstläden vor Ort sein. Überlegt euch auch dabei, wie ihr möglichst viele Menschen erreichen können. Masken sind noch eine gute Ergänzung, wenn viele Menschen in engen Innenräumen zusammen sein müssen.

Organisiert Lebensmittel und Küchen für alle:

Überlegt euch woher ihr (kostenlos) Lebensmittel bekommen könnt und organisiert ein Lager, wo ihr sie sammelt. Anschließend könnt ihr eine Verteilaktion starten. Denkt dabei daran was Menschen brauchen bzw. nicht brauchen können. Beispielweise macht es keinen Sachen, die gekocht werden müssen, für Menschen ohne Küche zu sammeln. Außerdem solltet ihr überlegen wie ihr Menschen über die Verteilung informiert.
Ergänzend ist es sinnvoll auch etwas Geld zu sammeln um Lebensmittel zu kaufen, an die mensch nicht so einfach kommt.
Auch warmes Essen in Form von Küchen für Alle (KüfAs) zu verteilen ist ein gute Sachen, gerade wenn Menschen vielleicht wegen Strom- oder Gassperren nicht kochen können. Außerdem schafft ihr einen Treffpunkt der Austausch und Organisierung ermöglicht.

Lebensmittel anbauen

Nahrungsmittel zu sammeln ändert nichts an unserer grundsätzlichen Abhängigkeit vom Staat und Unternehmen, wenn es um unsere Ernährung geht. Gerade angesichts der Inflation muss etwas gegen den Zwang Lebensmitteln zu kaufen getan werden. Außerdem kann keine Institution der Welt Lebensmittel herbeizaubern, die es nicht gibt. Eine möglichst weit verteilte, dezentrale Lebensmittelproduktion ist weniger anfällig für Krisen wie Kriege, Dürren, Fluten oder Regierungen, die Bevölkerung aushungern wollen. Deshalb fangt an selbst Lebensmittel anzubauen. Das wird erst im Frühjahr gehen, aber ihr solltet euch schon jetzt drauf vorbereiten. Fangt an zu kompostieren, denn ohne „Dünger“ wächst auf vielen Böden nichts, informiert euch über verschieden Pflanzen, welche Nährstoffe sie brauchen, den Boden entnehmen oder in ihn einbringen. Was muss wann gepflanzt und wie gepflegt werden? Welche verschiedenen Anbautechniken wie z.B. Permakultur und Nahrungswälder gibt es? Außerdem überlegt woher ihr Land zu anbauen herbekommt. Und dann legt los! Jedes Jahr, in dem mensch zu spät beginnt, ist ein Jahr in dem mensch weniger oder nichts ernten kann. Demnächst werden wir einen Liste mit Ressourcen dazu veröffentlichen.

Offene Treffen zur Selbstorganisation und Gegenseitiger Hilfe

Organisiert regelmäßige offene Treffen, wo Menschen hinkommen können die zusammen mit euch etwas unternehmen wollen oder die Hilfe brauchen, weil ihnen eine Gas-, Stromsperre oder Räumung droht oder sie davon schon betroffen sind. Überlegt euch dann auch wie ihr diese unterstützen könnt. In Bochum bereiten wir solch ein Treffen für ab Oktober vor.

Inhalte in soziale Bewegungen tragen

Es wird auf jeden Fall gesellschaftliche Reaktionen auf die Krise geben. Auf keinen Fall dürfen wir das Thema den Rechten überlassen, wie es bei autoritären Corona-Massnahmen passiert ist. Deshalb bereitet euch vor, anti-autoritäre Inhalte in Bewegungen auf Straße zu tragen, vom ersten Tag möglicher Proteste an. Damit meinen wir nicht (populistische) Forderungen zu stellen, sondern die Perspektive von Direkten Aktionen und Selbstorganisation, sowie einer herrschaftsfreien Gesellschaft zu verbreiten.
Also Vorbereitung macht Sinn, sich entweder in bestehenden anarchistischen/antiautoritären Gruppen zu organisieren und abzusprechen oder sich jetzt neu zusammen zu tun und auf den Winter vorzubereiten. Redet darüber wie ihr Inhalte verbreiten könnt und den Fokus von Forderungen in Bewegungen in Richtung zu Selbstorganisation und Widerstand bringen könnt. Für inhaltliches Material lohnt es sich einen Drucker für Flyer und Broschüren anzuschaffen. Einiges könnt ihr auch bei anarchistischen Mailorder Black Mosquito bestellen.
Generell sollte dabei auch operationelle Sicherheit ein wichtiges Thema sein. Die deutsche Innenministerin hat bereit angekündigt, dass der Staat ein extra scharfes Auge auf entstehende Bewegungen und „Extremist*innen“ haben wird. Und die Polizei wird alles tun, um Unruhen und Proteste klein zuhalten oder in ihrem Sinne, also nach Rechts zu lenken. Das heißt z.B. wenn Anti-Autoritäre auf Demonstrationen in Konflikt mit Nazis geraten, klar ist wer (nachträglich) dafür den Großteil der Repression abkriegen wird. Hierbei solltet ihr euch auch nicht in Sicherheit wiegen, weil ihr nichts „illegales“ tut. Der Verfassungsschutz interessiert sich für alles, was irgendwie staatskritisch ist und Gesetze lassen sich jederzeit verschärfen.
Setzt euch deshalb damit auseinander wir ihr euch vor Überwachung und Repression schützen könnt.
Hier einige kurze grundsätzliche Tipps von uns:
1. Handys bleiben bei Demos immer Zuhause. Einzige Ausnahme sind Demohandys, die über anonyme Simkarten laufen + anonym gekauft wurden und das Handy sollte nicht Zuhause gelagert oder der Akku vorher raus genommen werden. Bei vielen Smartphones geht das nicht mehr, die müsstet ihr dann mit Metall abschirmen bevor ihr nach Hause geht
2. (Eure) Handys sollten nie im Raum sein, wenn ihr euch über geplante Aktionen/Beteiligung an Demos unterhaltet, solche Unterhaltungen sollten möglichst auch nicht an bekannten Orten wie z.b. anarchistischen oder autonomen Zentren oder in bekannten Wohnungen/WGs stattfinden.
3. Wenn ihr digital miteinander kommunizieren müsst, immer nur verschlüsselt, also entweder mit dem Messenger Signal, Element oder Threema. Telegram ist nicht sicher. Alle Endgeräte, die ihr benutzt sollten verschlüsselt werden. Wenn ihr über nicht verschlüsselte Geräte kommuniziert nutzt Signal und die verschwindende Nachrichtenfunktion.
4. Alle eure Endgeräte Computer und Handys sollten verschlüsselt sein und am besten Linux als Betriebssystem nutzen. Auf Smartphones ist Android besser als IOS; LineageOS ist ein offenes, googlefreies Betriebssystem, das es jedoch nicht für jedes Handy gibt.
5. Wenn ihr online Sachen recherchiert oder veröffentlicht solltet ihr immer Tor/den Tor Browser benutzen. Gebt dabei niemals persönliche Daten an.
6. Bei Demos sollten grundsätzlich keine Fotos und Videos gemacht werden, außer von staatlicher Gewalt und Repression.
Einen Anhang mit weiteren Sicherheitstipps veröffentlichen wir demnächst.

Raus aus der staatlich-kapitalistischen Infrastruktur!

Wir müssen nicht nur anfangen unsere Ernährung unabhängig von Staat und Kapitalismus zu machen, sondern alle Lebensbereiche. Das ist ein langer Prozess aber er muss jetzt beginnen. Wir können nicht immer einer nach der anderen Krise hinterherlaufen und dann Gebete – Forderungen an einen vermeintlich allmächtigen Staat stellen.
Setzt euch mit Logistik und den Produktionsabläufen unserer Gesellschaft auseinander und was Alternativen dazu sind. Wie können wir die Nachfrage nach Energie reduzieren und gleichzeitig die Versorgung dezentralisieren? Wie können wir zumindest Großteile der Landwirschaft und Produktion deindustrialisieren? Das heißt wie kommen wir ohne in Fabriken hergestellten Dünger, Pestizide und Kraftfahrzeuge aus, wenn wir Nahrung herstellen? Wie können wir auf Erdöl-, Gas und Metall basierte Produkte im möglichst großen Umfang „verzichten“? Wie können wir ohne Gas, Erdöl, Kohle und mit möglichst wenig elektrischer Energie heizen und (in Zukunft) auch kühlen?
Für all diese Fragen und zahlreiche andere gibt es Lösungen oder Lösungsansätze, wir müssen aufhören mit den utopischen Glauben, dass Regierungen und andere Autoritäten sie für uns umsetzen werden. Im Gegenteil, klar ist: Staat und Kapitalismus werden versuchen uns daran zu hindern. Grundlage ihrer Herrschaft ist die Kontrolle über „Ressourcen“ und unsere Abhängigmachung in allen Lebensbereichen. Wenn wir mit allen Mitteln dezentrale Versorgung aufbauen, und uns das dafür Nötige zurücknehmen, bedroht das direkt die Existenz von Kapitalismus und Staat. Sie werden darauf mit massiver Repression und Gewalt antworten. Auch darauf sollten wir uns vorbereiten.

Anhänge are coming

Zu konkreten Vorschlägen, Sicherheitsfragen, Alternativen und Vorbereitung auf Stromausfälle werden wir in den nächsten Wochen Anhänge veröffentlichen.

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Letzte Anmeldemöglichkeit: Bildungskurs Sexuelle Befreiung aus Queer-Anarchistischer Perspektive https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/09/07/letzte-anmeldemoeglichkeit-bildungskurs-sexuelle-befreiung-aus-queer-anarchistischer-perspektive/ Tue, 06 Sep 2022 22:39:41 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1391 Continue reading ]]>

Bis zum Donnerstag, den 08.09.2022 um 23.00 Uhr können sich noch Menschen für unseren Bildungskurs Sexuelle Befreiung aus Quere-Anarchistischer Perspektive anmelden. Der Kurs findet vom 10.09-11.09.2022 im Black Pigeon (Dortmund – Scharnhorststrasse 50) statt. Schreibt dafür bitte eine E-Mail an: [email protected]. Nachfolgend noch einmal der Ankündigungstext:

Unser Bildungskurs sexuelle Befreiung aus queer-anarchistischer Perspektive findet diesen Sommer ein zweites Mal statt. Dieses Mal vom 10.9.-11.09.2022:

Wenn es um die gesellschaftliche Veränderung des Umgangs mit Sexualität geht, sind die Themen meist sexualisierte Gewalt und Konsens. Das ist wichtig, aber es fehlt an positiven Alternativen, die nicht nur sagen was wir nicht tun und wie wir Dinge vereinbaren sollen. Wenn wir nicht nur dem Staat, kapitalistischen Industrien und anderen reaktionären Institutionen überlassen wollen über Sexualität aufzuklären, bedarf es mehr.
Dabei stellen sich möglicherweise folgende Fragen oder auch ganz Andere. Wieso fällt es so oft schwer, über Sexualität zu sprechen? Warum sind viele Menschen sexuell unzufrieden? Was sind unsere (un-/erfüllten) Wünsche im Bezug auf Sexualität? Wie können wir einen Umgang mit Sexualität schaffen, der uns das Ausleben unserer Sehnsüchte und Phantasien ermöglicht?
Ein möglicher Fokus des Kurses ist die Formulierung positiver Alternativen und das Reden-Lernen über die eigene Sexualität.
Wir könnten z.b. darüber sprechen welche positiven und schönen sexuellen Erfahrungen wir gemacht haben, was wir über uns und andere gelernt haben und inwiefern sich unsere Sexualität dadurch verändert. Etwas theoretisch können wir uns damit beschäftigen wie Staat, Kapitalismus und Patriarchat unsere Sexualität beeinflussen. Der Kurs wird von queeren, nicht-binären Menschen organisiert, wir achten daher auf eine queere Perspektive. Eine Mögliche Themenliste findet sich hier.
Termin: 10.09.-11.09.2022 (Blockkurs am Wochenende)
Ort: Black-Pigeon Dortmund
Anmeldung: [email protected]

Informationen

Die Kurse sind komplett selbstorganisiert. Das heißt es gibt zwar Personen, die sich überlegt haben was mögliche Inhalte sind, aber dies ist nur ein Input. Es gibt keinen festen Lehrplan. Am Anfang von jedem Kurs bzw. bei einem Vorbereitungstreffen oder auch später wird gemeinsam festgelegt, womit sich auseinandergesetzt wird. Wir geben keine Inhalte vor, sondern achten lediglich darauf, dass keine Ideen vorbereitet werden, die Herrschaft unterstützen. An den Vorbereitungstreffen kann real oder online teilgenommen werden.
Die Kurse finden, wenn sie keine Blockkurse sind, wöchentlich statt. Alle Kurse sind kostenfrei. Bei Blockkursen gibt es veganes Essen gegen Spende. Bei diesen bitten wir zur Planungssicherheit, um verbindliche Anmeldungen. Name oder sonstige persönliche Angaben müsst ihr bei der Anmeldung nicht mitteilen. Bei Fragen schreibt bitte an den angegebenen Kontakt. Meldet euch auch bitte, falls ihr Übernachtungsmöglichkeiten braucht.

 

 

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28.08.2022: Gemeinschaftliche-Verantwortungs-Übernahme-Konzept https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/08/27/38-08-gemeinschaftliche-verantwortungs-uebernahme-konzept/ Sat, 27 Aug 2022 02:02:37 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1383 Continue reading ]]> Hier findet ihr unser Gemeinschaftliche-Verantwortungs-Übernahme-Konzept für den Kennenlerntresen am 28.08.2022. Mehr zur Veranstaltung hier.

Gemeinschaftliche-Verantwortungs-Übernahme-Konzept

Grundvoraussetzungen

Wir wollen einen möglichst gewaltfreien, drogenlosen und unterdrucksfreien Raum schaffen.Wer im Black Pigeon Alkohol oder andere, die eigene Reflektions- oder Entscheidungsfähgikeit beeinflussende Drogen konsumiert, wird daher von der Veranstaltung ausgeschlossen. Einen Ausschluss behalten wir uns auch vor, falls ihr vorab Drogen konsumiert habt oder es außerhalb des Ladens tut, das ist dann abhängig von unserer Einschätzung euer Reflektions- oder Entscheidungsfähigkeit.
Möglichst viele Personen¹ sollen sich wohlfühlen können, das benötigt einen sensiblen und offenen Umgang miteinander. Bedenkt, dass es Menschen mit allerlei scheiß Erfahrungen und Traumata gibt, sowohl das Sprechen als auch das Nicht-Sprechen über etwas kann Verletzungen bei Menschen hervorholen/schaffen und Leid verursachen.
Ein Beispiel (bewusst aus einem anderen Bereich als Sexualität): Lux und Lax haben beide mehrere Jahren im Gefängnis eingesäßen. Lux erlebt immer wieder wie über diese schreckliche Institution geschwiegen wird oder sie in linken Räumen teilweise noch verteidigt und gefordert wird Gegner*innen zu inhaftieren. Lux belastest das sehr und wünscht sich einen Raum in dem Laut, wütend und wild darüber gesprochen wird wie dem Gefängnissystem ein Ende gesetzt werden kann. Lax hingegen möchte Abstand von dem Erlebten und nicht an die Zeit im Knast erinnert werden. Beide Bedürfnisse sind based, haben die selbe Ursachen, sind gleichwertig und stehen im Konflikt miteinander.
Deshalb seid aufmerksam und sensibel bei der Kommunikation, achtet darauf was Äußerungen und Nicht-Äußerungen bei Anderen auslösen.

Verhalten bei Übergriffen und unangenehmen Situation:

Für Betroffenene:

Bei Grenzüberschreitungen oder Übergriffen:

Wenn eine Person Dinge tut, die dir unangenehm sind oder deine Grenzen überschreiten, dann versuche sie deutlich darauf hinzuweisen. Manchmal gibt es missverständliche Situationen.
Sollte dies nicht möglich sein oder die Person ihr Verhalten trotzdem fortsetzen, mache andere aufmerksam und informiere die Leute aus dem Gemeinschaftliche-Verantwortungs-Übernahme-Unterstützungs-Team (GVÜUT). Wir werden dann gemeinsam, dass Verhalten der Person unterbinden und die Situation beenden oder sie falls nötig aus dem Black Pigeon verweisen.

Danach:

Suche dir Hilfe und Unterstützung von Menschen, denen du vertraust, wenn du willst auch mit den Leuten aus dem GVÜUT . Es gibt einen Rückzugsraum, wo du Zeit alleine oder mit Menschen verbringen kannst, denen du vertraust. Wichtig ist du entscheidest über was, mit wem und wann du mit jemenschen reden möchtest.
Gerne rufen wir auch Freund*innen für dich an. Solltest du Sorge haben alleine nach Hause zu gehen, finden wir gerne gemeinsam eine Lösung.

Die Umgebung:

Wenn du die Vermutung hast, dass jemensch gegen den Willen von jemensch anderen handelt, frage die Betroffene Person, ob dem so ist und ob mensch Hilfe möchte. Möchte mensch keine Hilfe dann respektiere das.
Wichtig ist, dass Interventionen die helfen sollen, möglichst das Einverständnis der potenziell betroffenen Person haben sollten. Bei Unsicherheit sprich unbedingt mit anderen oder dem GVÜUT über die Situation.

Es ist uns sehr wichtig eine Kultur der gegenseitigen Fürsorge und direkten Hilfe zu etablieren. Wartet nicht bis sich wer anderes um Probleme kümmert, wir sollten Alle füreinader da sein! Wir brauchen keine Expert*innen die sich vermeintlich um unsere Sicherheit kümmern (z.B.Cops) und niemenschen, der*die uns das selbstbestimmte und autonome Handeln abnimmt.
Selbstverständlich muss sich aber auch nicht jede*r bei allem einmischen und mensch sollte auch die eigenen Grenzen kennen, es muss also nicht immer von dir Hilfe geleistet werden, vor allem wenn du nicht mehr kannst.

Nach Übergriffen:

Werden wir versuchen gemeinsam, mit dem Umfeld der übergriffigen Person, daran zu arbeiten in Zukunft übergriffiges Verhalten zu verhindern und problematische/unterdrückerische Verhalten. und Denkweisen aufzuarbeiten und abzubauen. (Basis davon sind Konzept wie Transformative Gerechtigkeit und Gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme).

Die Rolle des Gemeinschaftliche-Verantwortungs-Übernahme-Unterstützungs-Team (GVÜUT)

Wir werden versuchen, einen Überblick über den Kennlerntresen zu haben um Problemsituationen zu erkennen und Konflikte vor der Eskalation zu lösen. Dies wird aber selbstverständlich nicht immer möglich sein. Wir wollen auf keinen Fall euch die gegenseitige Verantwortung abnehmen, wie Oben schon gesagt, wir sollten Alle für Einander Sorge tragen.
Kommt bitte auch mit anderen Problemen, die z.B. nicht durch Handeln der Veranstaltungsteilnehmer*innen entstanden sind, wenn ihr Hilfe bei etwas braucht oder ihr Wünsche, Feedback und Kritik habt auf uns zu. (Feedback und Kritik sind uns sehr wichtig und super gerne erwünscht).
Wichtig ist uns außerdem, dass wir einander vor Polizei und Nazis beschützen. Solltet ihr mitbekommen, dass diese vor dem Laden irgendwas planen, informiert uns. Falls ihr Sorge vor Polizeikontrollen habt, erfahrt ihr mehr vor Ort beim GVÜUT.

Wenn du daran mithelfen willst, melde dich gerne bei uns.
~ GVÜUT der Schwarze Ruhr-uni

¹Polizist*innen und Nazis sollen sich aber zum Beispiel nicht wohlfühlen.

 

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28.08.2022: Queer-Anarchistischer Kennlerntresen https://schwarzerub.blackblogs.org/2022/08/19/28-08-2022-queer-anarchistischer-kennlerntresen/ Fri, 19 Aug 2022 14:28:08 +0000 http://schwarzerub.blackblogs.org/?p=1379 Continue reading ]]>

Am 28.08.2022 veranstalten wir im Black Pigeon in Dortmund (Scharnhorststraße 50) einen queer-anarchistischen Kennenlerntresen. Der Tresen beginnt um 17.00 Uhr ist dann erstmal nur für  trans*, inter*, nichtbinäre und agender Menschen offen. Ab 19.00 Uhr können als dann alle Menschen, auch cis-weibliche und cis-männliche Personen teilnehmen.

Weshalb organisieren wir den Tresen?

Ob mit freundschaftlichen, körperlichen, sexuellen oder romantischen Interesse in der anarchistischen Bewegung fehlt es an realen Räumen, um neue Menschen kennenzulernen. So fühlt sie sich auf jeden Fall oft an.

Wie läuft der Tresen ab?

Es wird ein Bändchensystem geben, mit denen verschiedene Interessen gekennzeichnet werden. Eine Bändchenfarbe wird z.B. „Ich möchte menschen ausschließlich freundschaftlich kennenlernen“ bedeuten, eine Andere „Ich bin offen für Alles“. Es wird auch ein Bändchen geben, mit dem Menschen signalisieren, dass sie nicht angesprochen werden und auschließlich selbst andere ansprechen wollen. Genaueres dazu dann am 28.08.2022.

Es wird außerdem ab 17.00 Uhr für 2 Stunden einen Safer Space für TINA* (Trans*, Inter*, Nicht-Binäre, Agender) geben, bevor der Raum dann ab 19.00 Uhr offen für alle ist.

Gemeinamer Umgang/Verantwortungsübernahme – Schutz vor Übergriffen und Grenzüberschreitungen

In der Woche vor dem Tresen werden wir ein Konzept zum gemeinsamen Umgang/zur gemeinsamen Verantwortungsübernahme veröffetnlichen, indem es darum geht wie wir gemeinsam Übergriffe verhindern und Grenzüberschreitungen vermeiden bzw. damit umgehen, sollte es zu ihnen kommen. Es basiert auf Ideen aus dem Bereich Community Accountability.

Weitere Fragen?

Dann schreib uns gerne eine E-Mail an: schwarze-ruhr-u[email protected]

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