Umsonstladen Bremen https://umsonstladenbremen.blackblogs.org Sat, 05 Apr 2025 18:16:47 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1113/2019/11/cropped-a-Zeichen-32x32.jpg Umsonstladen Bremen https://umsonstladenbremen.blackblogs.org 32 32 weltweiter La Via Campesina Tag, Bremen 23.4.2025 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2025/04/05/la-via-campesina-tag-2025/ Sat, 05 Apr 2025 18:01:57 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1418 Continue reading ]]> Wir laden euch ein zum internationalen Tag der kleinbäuerlichen Kämpfe (https://viacampesina.org/en/)

Mi 23.4.‘25

16:00 Bremen, Ulrichsplatz

– mit inhaltlichen Beiträgen,

– kulturellen Beiträgen (u.a. Live-Musik)

– und gutem Essen (Kuchen und KüFa)

An inhaltlichen Beiträgen stehen bisher fest:

Was ist La Via Campesina // Beitrag zur AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) // zur Radtour „Landwirtschaft in Bewegung“ von der Disrupt-Landwirtschafts-AG, 7.-23.5.‘25 (https://disrupt-now.org / Themen) // zum WeserCamp in Brake (Europas größter Soja-Import-hafen, Weservertiefung, …) im Anschluss an die Radtour // Weservertiefung und Landwirtschaft // Trockenheit – Abholzung – Sojaanbau – CO2 im Amazonasgebiet // Anti-Militarismus statt Krieg und Militarisierung

veranstaltet von Maiskolben GenAG, Umsonstladen Bremen, SlowFood Bremen, AbL-Bauern, WeserCamp-Orga Brake

Veranstaltungen rund um den La Via Campesina-Tag:

Di 8.4. 18:00

Sturmflut, Schlick und Artensterben – Folgen der Weservertiefung für Bremen (von der Gruppe Wesercamp Brake)

in der Klimawerkstadt, Westerstr.58

Do 10.4. 19:30

Das verzweigte Aufbäumen – Zwischen-zeit-Film über Landkonflikte mit Mapuche in Chile (vom Umsonstladen Bremen)

in der Klimawerkstadt, Westerstr.58

Do 24.4. 19:30

aktueller Film über die Zapatistas (von der Zapatista-Soli-Gruppe Bremen)

in der Klimawerkstadt, Westerstr.58

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Billie Bugs – Konzert im Umsonstladen https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2025/03/26/billy-bugs-konzert-im-umsonstladen/ Wed, 26 Mar 2025 10:39:38 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1409 Die Bremer Independent-Band Billie Bugs spielt am 4.4. ab 19:00 im Umsonstladen, sie sind auf: https://www.instagram.com/_billybugs/reels/ zu finden

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Die vielfältigen, sich verstärkenden Krisen des Kapitalismus und der globale Trend zu Faschismen und Rechtsradikalismen https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2025/02/11/die-vielfaeltigen-sich-verstaerkenden-krisen-des-kapitalismus-und-der-globale-trend-zu-faschismen-und-rechtsradikalismen/ Tue, 11 Feb 2025 05:30:46 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1382 Continue reading ]]>
  • Diskussion darüber am So 16.2.‘25 um 15:00 im Umsonstladen
  • Der Kapitalismus steckt seit den 1970ern in vielfältigen, existenziellen Krisen. Die neoliberale Politik versucht diese durch rücksichtslose Politik legalisierten Raubs zu lösen. Deregulierungen bedeuten sowohl Raub an den Arbeiter*innen als auch an den Grundlagen des Lebens auf der Erde. Die KI-Entwicklung eskaliert diese Entwicklung. Click- und Crowd-Worker*innen arbeiten weltweit als Scheinselbstständige ungebunden an Orte und Chefs aber zu extrem niedrigen Entgelten. Krankheit bedeutet für diese kein Lohn oder krank arbeiten. Der Energieverbrauch der KI-Entwicklung und des Internets der Dinge steigt dramatisch. Regenerative Energien werden das nie decken können.

    Tesla, x (ehem.twitter) oder ein Mars-Raumfahrtprojekt gehören dem rechten Menschenfeind und Multimillionär Elon Musk. Er ist Repräsentant des neuen Tech-Faschismus. Mit x greift er in die Köpfe ein. Jedes Tesla-Auto (Bild) ist eine mit Konzern und Polizei verbundenes System der totalen Überwachung mit 8 Kameras und Tonaufzeichnung. Hohe Profite werden trotz allem vor allem in der von der realen Produktion zunehmend abgekoppelten Finanzwelt erzielt.

    Das treibt Prozesse voran, die Gesellschaften immer weiter in Richtung Vereinzelung, Entsolidarisierung und patriarchalem Roll Back und damit nach rechts rücken. Die Kosten der Krise werden externalisiert. Sie belasten also nicht die Konzerne. Sie werden abgeladen auf dem Rücken einfacher Menschen. Am stärksten betroffen sind diejenigen, die im Globalen Süden in den am meisten ausgebeuteten Regionen leben. Sehr viele sind von Abstieg bedroht. Viele Kosten werden in die Zukunft verschoben, in dem die Grundlagen des Lebens auf der Erde geplündert werden (Bild: Dürre im Amazonasgebiet 2024). Massenartensterben, Erderhitzung und Mikroplastik sind die wenigen öffentlich wahrgenommenen Folgen dieser Externalisierungen von Kosten.

    Viele suchen nach Schutz durch die Bedrohungen bei starken Führern (zur Not auch Frauen). U.a. Jörg Haider (Österreich), Victor Orban (Ungarn), Silvio Berlusconi, Giorgia Meloni (Italien), Narendra Modi (Indien), Donald Trump (USA), Wladimir Putin (Russland), Jair Messias Bolsonaro (Brasilien), Javier Milei (Argentinien), Benjamin Netanjahu (Israel) und zahlreiche islamistische Führer haben die politische Kultur nicht nur ihrer Länder dauerhaft weit nach rechts verschoben. Sie vermitteln den Abgehängten, gehört zu werden. Milei ging im Wahlkampf in die Slums und wetterte dort gegen das Establishment. Evangelikale Mission treibt, von den USA ausgehend, nicht nur in Lateinamerika, Faschismen voran. Aber trotz allem Populismus – die starken Führer eskalieren, wo sie an die Macht kommen, soziale und ökologische Zerstörung, verschärfen Ausbeutung, Verarmung, Rassismus und Anti-Feminismus. Rassistische und patriarchale Gewaltorgien folgen. Das aber ist ähnlich der Politik, mit der ‚Parteien der Mitte’ ihren Aufstieg gefördert haben und weiter fördern. Innerhalb der bürgerlich kapitalistischen Demokratie gibt es also nicht wirklich eine Alternative.

    Die AFD und die neoliberale Mitte in der BRD

    In der BRD zählen Hartz-Gesetze und Angriffe aufs Asylrecht zu den stärksten Regierungs-Maßnahmen zur Verarmung und Entsolidarisierung. Das untergrub die Glaubwürdigkeit der SPD langfristig. Die Grünen machen sich z.B. durch Kriegspolitik und Umweltschutz auf dem Rücken der einfachen Menschen unwählbar. Neben AFD und BSW hetzen auch CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne (etwas vorsichtiger) gegen Geflüchtete und für Abschiebungen. Frontex jagt seit langem Migrant*innen und führt illegal Push-Backs durch. Selten erwähnten Medien, dass neben AFD-Politiker*innen auch zwei Unions-Politiker an dem Treffen in Potsdam zur sogenannten ‚Remigration‘ teilnahmen. Unions-, SPD- und Grünen-Politiker fordern Zugriff der Bundeswehr auf Atombomben. Die SPD will das Land ‚kriegsfähig‘ sehen.

    Kann es da mit der AFD wirklich noch schlimmer kommen? Ja, es kann! Teile der Partei stehen für einen offenen Faschismus. Sie verbinden das mit neoliberaler bis das radikalisierender anarcho-kapitalistischer Politik (wie Javier Milei in Argentinien) und der Leugnung der Erderhitzung. Auch die FDP will von Milei und dem Tech-Faschisten Musk lernen.

    Die sogenannten ‚sozialen Medien‘ haben anti-soziale Entwicklungen verschärft. Sehr viele haben sich in kleine, geschlossene Gruppen, die sich einig sind, zurückgezogen. Es wird fast nicht mehr kontrovers diskutiert. Damit wird die Idee emanzipatorischer gesellschaftlicher Veränderungen praktisch aufgegeben. Corona Politik, die Anfangs-Phase des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie der Israel-Palästina-Krieg setzten gesellschaftliche Diskussionsverbote. Das Ergebnis war, eine Stärkung rechtsoffener bis faschistischer und verschwörungstheoretischer Positionen.

    Aufstehen für ein gutes Leben für alle, weltweit

    Es ist notwendig, dass wir uns wieder mehr miteinander auseinandersetzen. Das wir miteinander diskutieren, was für eine Gesellschaft wir wollen.

    Grundvoraussetzung für ein gutes Leben für alle ist ein Ende des Kapitalismus. Nur so kann die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen beendet werden. Auch alle Formen eines Green Deals führen die Zerstörungen fort. Für Projekte Grünen Wasserstoffs z.B. wird überall Natur zerstört (extrem hoher Wasserverbrauch in wasserarmen Gegenden, in Namibia z.B. in einem sehr artenreichen Naturschutzgebiet). Die Menschen vor Ort werden vertrieben. Es profitieren Konzerne und nationale Regierungen.

    Der Anarchist und Geograph Kropotkin schrieb schon vor über 100 Jahren, dass mit einer sozialen Revolution als erstes die Ausbeutung der Menschen in den Kolonien beendet werden muss. Heute sind es die neokolonialen Verhältnisse, die unseren relativen Reichtum hier sichern und dort die Landbevölkerung vertreiben, starken Giften aussetzen und Widerständige ermorden.

    Was brauchen wir wirklich für ein gutes Leben. Jeder Kaufakt zieht Zerstörungen nach sich. Shopping im Wochenrhythmus kann uns mit neuer Kleidung ‚belohnen‘. Die Folge ist, dass ganze Landstriche austrocknen und im Herstellungsprozess vergiftet werden. Der Aral-See war einst das zweitgrößte Binnenmeer. Er ist Opferzone der Baumwoll-Produktion. U.a. in Indien hat Monsanto das Baumwoll-Saatgut monopolisiert. Das gibt es dort fast nur noch gentechnisch verändert. Die Bäuer*innen verarmen dabei völlig. Millionen verzweifelter Bäuer*innen haben sich mit den zugehörigen Spritzmitteln selbst getötet. Die Näherinnen, nicht nur in Bangladesch, werden oft sklavenähnlich gehalten. Kinderarbeit ist üblich. Vergiftungen und Unfälle sind häufig. Für ein gutes Leben braucht es eine sozial und ökologisch verträgliche Produktion.

    Ebenso wichtig ist hier wohl die Überwindung der Vereinzelung. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen und Vereinzelung macht krank. Und: Jede* ist von diesen Verhältnissen mehr oder weniger geschädigt. Respektvollen Umgang miteinander und mit den Grundlagen unseres Lebens müssen wir üben. Das alles wird nicht entstehen, wenn wir uns nicht dafür einbringen.

    Den Text verfasste ein älterer Anarchist, der u.a. im Umsonstladen aktiv ist.

    Wenn der Text dich anregt, darüber zu diskutieren komm doch am

    So 16.2.‘25 um 15:00 in den

    Umsonstladen, Gastfeldstr. 104, 28201 Bremen

    oder maile an: [email protected]

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    Café im Umsonstladen https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2024/11/29/cafe-im-umsonstladen/ Fri, 29 Nov 2024 07:43:28 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1360 Vor Corona haben wir regelmäßig Cafés organisiert. Wir nehmen das jetzt wieder auf. Damit wird der Umsonstladen wieder mehr zu einem Ort der Kommunikation. Jeden ersten Freitag organisieren wir ein Café mit von unserer Seite veganen Angeboten.

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    Krisenzimmer und Räume https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2024/09/23/krisenzimmer-und-raeume/ Mon, 23 Sep 2024 03:09:00 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1340 ]]> Bei Jochen auf’m Hof https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2024/08/23/bei-jochen-aufm-hof/ Fri, 23 Aug 2024 09:47:13 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1326 Continue reading ]]> Aus unserer Beteiligung an der Vorbereitung zum jeweiligen La Via Campesina Tag in Bremen hat sich seit letztem Spätsommer eine Kooperation mit dem Hof von ihm und seiner Tochter in Gessel entwickelt.

    Uns gefallen ihre Überlegungen sozial und ökologisch auf die Erderhitzung und das Artensterben zu reagieren. Wir fahren also in etwas unregelmäßigen Abständen (meist auf einem Montag oder einem Samstag zum Hof in Gessel. Wir helfen dort mit, je nachdem was gerade anliegt. Wir ernten etwas und kochen für ein gemeinsames Essen mit den Produkten vom Hof und wir reden über soziale und ökologische Fragen die meist in Zusammenhang mit ökologischer Landwirtschaft und Transformation hier und weltweit stehen.

    Das nächste Mal sind wir am Mo 26.8. auf dem Hof. Wir peilen an, gegen 10:00 dort zu sein. Per Rad sind es ca. 15km für eine Richtung, vom Bahnhof Barrien sind es ca. 30 Min. zu Fuß.

    Wenn du Lust hast, mitzumachen, schreibe uns eine mail an:

    [email protected]

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    Sommerloch 2024 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2024/07/04/sommerloch-2024/ Thu, 04 Jul 2024 19:11:21 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1316 Der Umsonstladen hat auch dieses Jahr wieder seine Sommerlöcher. Das größte steht bald bevor, vom Mi 10. 7. bis Fr. 19. 7. haben wir leider zu.

    Wir sind einfach unterwegs, auf Sommercamp, oder besuchen Freund*innen …

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    Via Campesina Tag 2024 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2024/03/22/via-campesina-tag-2024/ Fri, 22 Mar 2024 12:31:13 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1300 Continue reading ]]>
    Mi 17.4.‘24

    17:00 Bremen, Ulrichsplatz

    Wir laden euch ein zum internationalen Tag der kleinbäuerlichen Kämpfe 2024.

    Hier findest du den internationalen Aufruf in Englisch:

    https://viacampesina.org/en/call-to-action-17april-international-day-of-peasant-struggles/

    In Bremen bereiten wir

    inhaltliche Beiträge (zu La Via Campesina / AbL zur Kritik an rechten Strömungen unter Bäuer*innen / aktuelle soziale und ökologische Probleme in der Landwirtschaft / Agro-Ökologie)

    – kulturelle Beiträgen (Live-Musik, Kinderschminken, HoolaHoop-Show)

    – und gutes Essen (Kuchen und KüFa) vor.

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    Flugblatt, verteilt am So 20.1.’24 auf der Demo gegen AFD und Co. https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2024/01/25/flugblatt-verteilt-am-so-20-1-24-auf-der-demo-gegen-afd-und-co/ Thu, 25 Jan 2024 17:24:00 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1286 Continue reading ]]> Das Flugblatt wurde nicht kollektiv diskutiert – dazu fehlte die Zeit. Es stellt die Position eines Aktiven im Umsonstladen dar.

    Dazu gibt es am 29.1.‘24. um 19:00 in den Umsonstladen, Gastfeldstr. 104, 28201 Bremen eine Veranstaltung zum Austausch und zur gern auch kontroversen Diskussion. Wenn Du Interesse hast aber dann keine Zeit, maile an: [email protected]

    Die Krisen des Kapitalismus und der globale Trend zu Faschismen und Rechtsradikalismen

    Der Kapitalismus steckt seit den 1970ern in vielfältigen, existenziellen Krisen. Die neoliberale Politik versucht diese durch rücksichtslose Politik legalisierten Raubs zu lösen. Deregulierungen bedeuten sowohl Raub an den Arbeiter*innen als auch an den Grundlagen des Lebens auf der Erde. Die KI-Entwicklung eskaliert diese Entwicklung aktuell. Click- und Crowd-Worker*innen arbeiten weltweit als Scheinselbstständige ungebunden an Orte und Chefs aber zu extrem niedrigen Entgelten. Krankheit bedeutet für diese kein Lohn oder krank arbeiten. Der Energieverbrauch der KI-Entwicklung und des Internets der Dinge steigt dramatisch. So viel wird nie von regenerativen Energien zu decken sein. Tesla ist ein Projekt des rechten Menschenfeindes und Multimillionärs Elon Musk. Das Tessla-Werk in Brandenburg pumpt die Grundwasser-Reserven ab. Jedes Tesla-Auto (Bild) ist eine mit dem Konzern und der Polizei verbundenes System der totalen Überwachung mit 8 Kameras und Tonaufzeichnung. Hohe Profite werden trotz allem vor allem in der von der realen Produktion zunehmend abgekoppelten Finanzwelt erzielt.

    Das treibt Prozesse voran, die Gesellschaften immer weiter in Richtung Vereinzelung, Entsolidari-sierung und patriarchalem Roll Back und damit nach rechts rücken. Die Kosten der Krise werden externalisiert. Sie belasten also nicht die Konzerne. Sie werden abgeladen auf dem Rücken der einfachen Menschen. Am stärksten betroffen sind diejenigen, die im

    Globalen Süden in den am meisten ausgebeuteten Regionen leben. Sehr viele sind von Abstieg bedroht. Viele Kosten werden in die Zukunft verschoben, in dem die Grundlagen des Lebens auf der Erde geplündert werden (Bild: Dürre im Amazonasgebiet 2024). Massen-artensterben, Erderhitzung und Mikroplastik sind die wenigen öffentlich wahrgenommenen Folgen dieser Externalisierungen von Kosten.

    Viele suchen angesichts dieser Bedrohungen nach starken Männern, die sie davor schützen. Jörg Haider (Österreich), Victor Orban (Ungarn), Silvio Berlusconi (Italien), Donald Trump (USA) oder Jair Messias Bolsonaro (Brasilien) haben die politische Kultur ihrer Länder dauerhaft weit nach rechts verschoben. Diese starken Männer vermitteln, wie Javier Milei, der neue rechtsradikale, marktradikale Präsident Argentiniens, den Abgehängten, gehört zu werden. Er ging im Wahlkampf in die Slums und wetterte dort gegen das Establishment. Evangelikale Mission treibt, von den USA ausgehend, nicht nur in Lateinamerika, den Faschismus voran. Aber trotz allem Populismus – die starken Männer eskalieren, wo sie an die Macht kommen, die neoliberale Zerstörung, Verschärfung der Ausbeutung, Verarmung und patriarchale Gewaltorgien. Sie betreiben eine ebenso neoliberale Politik, wie fast alle anderen Parteien. Innerhalb der bürgerlich kapitalistischen Demokratie gibt es also nicht wirklich eine Alternative.

    Die AFD und die neoliberale Mitte in der BRD

    In der BRD zählen die Hartz-Gesetze und Angriffe auf das Asylrecht zu den stärksten Regierungs-Maßnahmen zur Verarmung und Entsolidarisierung. Das hat vor allem die Glaubwürdigkeit der SPD langfristig untergraben. Die Grünen machen sich daneben durch Kriegspolitik und Umweltschutz auf dem Rücken der einfachen Menschen unwählbar. CDU/CSU, FDP, Grüne und SPD hetzen gerade alle gegen Geflüchtete. Menschenrechte zur Seite schiebende Verschärfungen des Asylrechts verabschiedete die Bundes-regierung gerade auf EU- und Bundesebene. Selten erwähnen Medien, dass neben AFD-Politiker*innen auch zwei Unions-Politiker an dem Treffen in Potsdam zur sogenannten ‚Remigration‘ teilnahmen. Andere Unionspolitiker fordern die Bewaffnung der Bundeswehr mit Atombomben. Frontex jagt seit langem Migrant*innen und führt illegal Push-Backs durch.

    Kann es da mit der AFD wirklich noch schlimmer kommen? Ja, es kann! Teile der Partei stehen für einen offenen Faschismus. Sie verbinden das mit neoliberaler bis das radikalisierender anarcho-kapitalistischer Politik (wie Javier Milei in Argentinien) und der Leugnung der Erderhitzung.

    Die sogenannten ‚sozialen Medien‘ haben Entwicklungen verschärft, mit denen sich sehr viele in kleine, geschlossene Gruppen, die sich einig sind, zurückgezogen haben. Es wird fast nicht mehr kontrovers diskutiert. Damit wird der Anspruch auf grundsätzliche gesellschaftliche Veränderungen praktisch aufgegeben. Die Corona Politik und die Anfangs-Phase des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie des Israel-Palästina-Krieges haben gesellschaftliche Diskussionsverbote gesetzt. Das Ergebnis war, eine Stärkung rechtsoffener bis faschistischer und verschwörungstheore-tischer Positionen.

    Aufstehen für ein gutes Leben für alle, weltweit

    Es ist notwendig, dass wir uns wieder mehr miteinander auseinandersetzen. Das wir miteinander diskutieren, was für eine Gesellschaft wir wollen.

    Grundvoraussetzung für ein gutes Leben für alle ist ein Ende des Kapitalismus. Nur so kann die Zerstörung unserer Lebensgrund-lagen beendet werden. Auch alle Formen eines Green Deals führen die Zerstörungen fort. Für Projekte Grünen Wasserstoffs z.B. wird überall Natur zerstört (extrem hoher Wasserverbrauch in wasserarmen Gegenden, in Namibia z.B. in einem sehr artenreichen Naturschutzgebiet). Die Menschen vor Ort werden vertrieben. Es profitieren Konzerne und nationale Regierungen.

    Der Anarchist und Geograph Kropotkin schrieb schon vor über 100 Jahren, dass mit einer sozialen Revolution als erstes die Ausbeutung der Menschen in den Kolonien beendet werden muss. Heute sind es die neokolonialen Verhältnisse, die unseren relativen Reichtum hier sichern und dort die Landbevölkerung vertreiben, starken Giften aussetzen und Widerständige töten.

    Was brauchen wir wirklich für ein gutes Leben. Jeder Kaufakt zieht Zerstörungen nach sich. Shopping im Wochenrhythmus kann uns mit neuen T-Shirts ‚belohnen‘. Die Folge ist, dass ganze Landstriche austrocknen und im Herstellungsprozess vergiftet werden. Der Aral-See war einst das zweitgrößte Binnenmeer. Er ist Opferzone der Baumwoll-Produktion. U.a. in Indien hat Monsanto das Baumwoll-Saatgut monopolisiert. Das gibt es dort fast nur noch gentechnisch verändert. Die Bäuer*innen verarmen dabei völlig. Millionen verzweifelter Bäuer*innen haben sich mit den zugehörigen Spritzmitteln selbst getötet. Die Näherinnen, nicht nur in Bangladesch, werden oft sklavenähnlich gehalten. Kinderarbeit ist üblich. Vergiftungen und Unfälle sind häufig. Für ein gutes Leben braucht es eine sozial und ökologisch verträgliche Produktion.

    Ebenso wichtig ist hier wohl die Überwindung der Vereinzelung. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen und Vereinzelung macht krank. Und: Jede* ist von diesen Verhältnissen mehr oder weniger geschädigt. Respektvollen Umgang miteinander und mit den Grundlagen unseres Lebens müssen wir üben. Das alles wird nicht entstehen, wenn wir uns nicht dafür einbringen.

    Den Text verfasste ein Anarchist, der u.a. im Umsonstladen aktiv ist.

    Wenn der Text dich anregt, darüber zu diskutieren komm doch am
    29.1.‘24. um 19:00 in den Umsonstladen, Gastfeldstr. 104, 28201 Bremen oder maile an: [email protected]

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    Brunch am Verschenketag https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2023/10/26/brunch-am-verschenketag/ Thu, 26 Oct 2023 18:43:41 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1238 Am 5.12. machen wir wieder einen Brunch

    und zwar im Rahmen vom Verschenke Tag

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    Kauf-Nix-Tag 2023 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2023/10/21/kauf-nix-tag-2023/ Sat, 21 Oct 2023 13:02:30 +0000 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1224 Continue reading ]]> Wenn wir die Kapazitäten haben, würden welche von uns gerne wieder etwas zum Kauf-Nix-Tag machen.

    Der Kaufnix-Tag ist ein weltweiter konsumkritischer Aktionstag. Er soll den Konsumrausch zu Thanksgiving (Nordamerika) bzw. Weihnachten in Frage stellen. Der Kauf-Nix-Tag ist in Europa immer der letzte Samstag im November, in den USA und in Kanada der letzte Freitag im November.

    Dieses Foto zeigt eine Demo aus dem Jahr 2000 zum Kauf-Nix-Tag in San Franciso, USA

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kauf-nix-Tag

    Ein Gutes Leben für Alle, weltweit geht nur, wenn wir der exzessiven Produktion, dem Energie- und CO2-Ausstoß ein Ende setzen. Wenige Konsumieren heute die Lebensgrundlagen unserer Welt auf.

    Zuletzt haben wir 2019 eine Plakatserie dazu gemacht. Daraus zeigen wir hier 2 von 6 Plakaten:

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    Umsonstladen-Straßenfest https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2023/05/23/umsonstladen-strassenfest/ Tue, 23 May 2023 14:14:27 +0000 http://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1177 Continue reading ]]> wir laden euch ein:

    kommt am Sa. 3.6. zum

    Straßenfest in der Tauroggener Str

    weitere Infos demnächst hier, aber auf jeden Fall

    u.a. mit Live-Musik von


    Neo C (Musiker*innenkollektiv aus Münster)

    https://neockollektiv.wordpress.com/


    SONG X (Bremen)

    https://www.ab-dafuer-records.de/projekte/song-x/


    Jolly Rotten (Westen)

    https://jollyrotten.bandcamp.com/


    euer

    Umsonstladen-Kollektiv

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    Via Campesina Tag, Bremen 17.4.2023 – Redebeiträge https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2023/04/28/via-campesina-tag-bremen-17-4-2023-redebeitraege/ Fri, 28 Apr 2023 11:33:03 +0000 http://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1150 Continue reading ]]> Nach und nach werden wir hier die Redebeiträge, die auf der Demo gehalten wurden posten, sofern wir sie schriftlich bekommen.

    Hier die Liste der bereits geposteten Beiträge:

    • Der sogenannte ‚TREN MAYA‘
    • Deutsche Bank und globale Landwirtschaft

    DER SOGENANNTE ‚TREN MAYA‘

    Tren de la muerte, Zug des Todes, ist eine ca,1500 km lange Zugstrecke, die durch 5 mexikanische Bundesstaaten führen soll. Die Länge entspricht ungefähr der Distanz zwischen Hamburg und Rom.

    Die Deutsche bahn ist durch ihr Tochterunternehmen DB Engineering & Consulting GmbH nicht die einzige bekannte deutsche Beteiligung. Das Konsortium das die deutsche Bahn mit dem spanischen staatlichen Eisenbahnunternehmen RENFE und INECO bildet übernimmt die Aufgabe des Shadow operator (= Schattenbetreiber). Sie beaufsichtigt Bau,Herstellung und Inbetriebnahme des Materials sowie sämtliche Anlagen und berät die mexikanische Regierung in betrieblichen Fragen. Der Auftragszeitraum begann 2020 und soll 2023 enden. Etwa 13,5 millionen Euro läßt sich das Konsortium seine Arbeit kosten.Davon erhält die deutsche Bahn knapp 2/3, 8,6 Millionen Euro.

    Die Zugtrasse führt durch einzigartigen Regenwald und droht Biosphärenreservate der SELVA MAYA zu durchschneiden in der JAGUAR TAPIR und BRÜLLAFFE leben. Die benötigten Umweltprüfungen wurden auf mangelhafte Art und Weise durchgeführt. Die lokale Bevölkerung hatte keinen Zugang zu den Ergebnissen und wurde auch in den Prozess nicht mit einbezogen!!!

    Aktuell stellt das Megaprojekt der sogenannte Tren Maya der seit 2018 amtierenden Regierung eine der größten Bedrohungen für die Autonomie der indigenen Teritorien im südosten Mexikos dar!!! Die Anliegen und die Lebensweise der Mayabevölkerung werden durch das Projekt nicht repräsentiert!!! Der Verlust der Selbstbestimmung wird durch den sogenannten Tren maya verstärkt.

    Viele Anwohner* Innen haben Angst anstatt selbständig als Kleinbäuer*Innen auf dem eigenen Feld zu arbeiten,künftig in sklavenähnlichen Verhältnissen in der Hotellerie in der industriellen Landwirtschaft und oder in Agrarfabriken arbeiten zu müssen!!! Darüber hinaus sind Betroffene besorgt die gemeinschaftlichen Strukturen ihrer Gemeinden zu verlieren.

    Ein Megaprojekt was an dem sogenannten Tren maya angeschlossen werden soll ist der Isthmus von TEHUANTEPEC. Das ist die Landenge zwischen der Pazifik und der Atlantikküste im Süden Mexikos. Der Mittelamerika von Nordamerika trennt. Diese hat eine wichtige geostrategische Bedeutung u.a. für den Containertransport aus China in die USA. Es soll quasi eine Art „alternativer Panamakanal“ auf Schienen entstehen. Zusätzlich ist es eine Flüchtlingsabwehr. Desweiteren sollen in diesem Korridor Gasleitungen erweitert werden und sich Erdölraffinerien und Petrochemische Industrie ansiedeln. Welche durch die Schaffung von Sonderwirtschaftszonen angelockt werden.

    Die Zugstrecke soll durch Indigenes Gebiet führen welches dafür geräumt werden muss. Im März 2019 wurde ein wichtiger Protagonist des Widerstandes SAMIR FLORES SOBERANES von der Regierung und ihren Verbündeten ermordet.

    Morgen, am Di 18.4. um 19:00 wird es einen Vortrag der Zapatista-Solidaritätsgruppe über das aktuelle Megaprojekt „Tren Maya“ in Mexiko mit anschließender Diskussion geben, im Forum Diakonie, in St. Godehard, Hemelingen

    La Lucha Siegue

    Viva la Via Campesina

    DEUTSCHE BANK UND GLOBALE LANDWIRTSCHAFT

    2013 bekannte sich die Deutsche Bank offen zur Spekulation mit Lebensmitteln und Land. Auf die massive Kritk hin ließen sie Studien schreiben, die der besorgten Bürger*in klar machen sollen, dass ihre Sorgen unbegründet sind.

    2014 verkündete die Deutsche Bank sich künftig nicht mehr an Preistreibereien im Agrarbereich zu beteiligen. Das waren wesentlich nur Lippenbekenntnisse. Sie unterhalten eine Seite ‚How do we live‘, in der sie die Bank Green-Washen. Danach fördern sie die Erhaltung von Wald, eine nachhaltige Landwirtschaft und die biologische Vielfalt.

    Die Praxis sieht anders aus. Sie investieren z.B. in die Aussaat. Dahinter verbergen sich Investitionen in die großen Saatgut-Konzerne; Bayer-Monsanto, DuPont-Pioneer, Syngenta & Co. Die vier größten Anbieter kontrollieren heute über 70 % des Saatgut- und des sogenannten ‚Pflanzenschutz‘-Marktes. Die Deutsche Bank stellt mit mehr als 5,5 Mrd. € ca. 1/3 aller aus der BRD kommenden Investitionen in diesem Bereich. Sie investieren in ‚Pflanzen-schutz‘. Kritische Menschen nennen das Pflanzen-, Pilz- und Insektengifte. Das bedeutet nichts anderes als die Zerstörung der Vielfalt des Lebens.

    Die Deutsche Bank finanziert auch anderes. Eine französisch-brasilianische Recherche-Gruppe analysierte, wer seit 2013 den Kahlschlag des Amazonas finanzierte. Von 2013 bis 2022 investierte die Deutsche Bank über 270 Mio. Dollar in Unternehmen, die den Amazonas-Regenwald abholzen. Das waren ca. 40% der gesamten Investitionen in dieses Verbrechen.

    Als sozial-ökologische Vorzeigeprojekt der Deutschen Bank gilt der Africa Agriculture and Trade Investment Fund (AATIF). AATIF „verfolgt (so die Deutsche Bank) das Ziel, das Potenzial des afrikanischen Agrarsektors auf allen Ebenen – Produktion, Verarbeitung, Dienstleistungen und Handel – zugunsten der Armen zu erschließen. Der Fonds will zusätzliche Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten für Bauern, Unternehmer und Arbeiter schaffen.“ UNO-Organisationen beraten den Fonds in Bezug auf soziale und Umweltfragen. Ja, das hört sich ja nach ethischen Investionsprinzipien an? Das Investitionsvolumen der Deutschen Bank darin ist mit ca. 150 Mio. Dollar relativ gering. Nach Angaben der KfW werden Kredite ab 1 Mio. Dollar aufwärts vergeben. Das richtet sich definitiv nicht an Kleinbäuer*innen. Es führt eher zu deren Vertreibung durch den geförderten Öko-Landbau für den Weltmarkt.

    Die Deutsche Bank finanziert auch anderes. Eine französisch-brasilianische Recherche-Gruppe analysierte, wer seit 2013 den Kahlschlag des Amazonas finanzierte. Von 2013 bis 2022 investierte die Deutsche Bank über 270 Mio. Dollar in Unternehmen, die den Amazonas-Regenwald abholzen. Das waren ca. 40% der gesamten Investitionen in dieses Verbrechen.

    2010 bis 2020 betrugen allein die Investitionen der Deutschen Bank in die Rüstungsindustrie 14,9 Mrd. Dollar. Damit waren sie der zweit-größte europäische Finanzier der Rüstungsindustrie.

    Weit bedeutender sind ihre Investitionen in Öl- Gas und Kohle-Industrie. 54 Mrd. Dollar investierte die Deutsche Bank von 2016 bis 2018 in solche direkte Maßnahmen zur Verschärfung der Erderhitzung. Pro Jahr also durchschnittlich 18 Mrd. Das ist ca. das 120-fache von AATIF. 2022 investierte die Deutsche Bank Tochter DWS allein 8 Mrd in die Öl- Gas und Kohleindustrie.

    Gut ist die Deutsche Bank im Greenwashing. Am 2.3.23 zelebrierte sie ihren Nachhaltigkeitstag „Sustainability Deep Drive“. Dort aktualisierte sie nachhal-tig ihre Kohlerichtlinie. Die ist so windelweich, dass sich nichts ändern muss.

    Der AATIF Fonds ist, so die Deutsche Bank als „Öffentlich-private Partner-schaft mit KfW und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)“ organisiert. Das Ziel ist „Lebensmittelsicherheit“ für die Menschen in Afrika. Das BMZ verfolgt seit seinem neoliberalen Umbau unter dem ehemaligen Minister Dirk Niebel von der FDP das Projekt „GlobE – Globale Ernährungssicherung“. Es geht bei GlobE um die Etablierung eines herrschaftlichen Gegenkonzepts zum Konzept Ernährungssouveränität von La Via Campesina. In diesem Namen fördert das BMZ u.a. nachhaltige Agrar-Industrie und ‚Grüne‘ Gentechnik als Beitrag zur Welternährung.

    Öffentlich-private Partnerschaft bedeutet nicht nur, dass der Staat BRD für mögliche Verluste haftet. Es sind bei diesen Projekten immer die Staaten, die langfristigen Kosten tragen und die Privaten, die die Gewinne einfahren.

    Hören wir mit kritischem Ohr ihr nächstes Zitat zum AATIF Fonds: „Die Subsahara-Region ist weltweit die einzige, in der es unverändert eine Heraus-forderung darstellt, die Produktivität im Agrarsektor zu steigern. Gründe dafür sind zu niedrige Investitionen, eine unzureichende Infrastruktur, unsichere Landbesitzverhältnisse, eine ungünstige Preispolitik und schwache Institutionen. In der Landwirtschaft sind jedoch beträchtliche Potenziale vorhanden: Ungenutzte Landflächen können urbar gemacht, neue Wasserressourcen genutzt, Erträge gesteigert, lokale Wertschöpfungsketten ausgebaut werden. So kann ein Beitrag dazu geleistet werden, den steigenden Lebensmittelbedarf in Afrika und weltweit zu decken.“

    Gegen den Strich gelesen wird das zerstörerische hinter den schönen Worten sichtbar. Sie beklagen „unsichere Landbesitzverhältnisse“. Es bestehen also häufig kollektive Commons-Nutzungsrechte, von denen Arme leben. Diese Kleinbäuer*innen werden gewaltsam von ihren Commons vertrieben werden. Dann können ungenutzte Landflächen den Landgrabbern „leer“ übergeben werden. So werden Landbesitzverhältnisse in Afrika sicher. Internationale Konzerne und Staaten wie China haben sich schon viel Land mit Hilfe korrupter Staatseliten gegrabbt.

    Sie erkennen, dass „beträchtliche Potenziale […] Ungenutzte[r] Landflächen […] urbar gemacht“ werden können. Nur, die Landflächen sind nicht ungenutzt. Eines anderes Problem des Landgrabbings ist, dass es die saisonalen Wanderwege für die Hirten abschneidet.

    Sie beklagen „eine unzureichende Infrastruktur“. Ja,die alten Bahnlinien aus der Kolonialzeit sind oft zerfallen. Das Straßensystem reicht weder qualitativ noch quantitativ aus, um den Reichtum außer Landes, zu den internationalen Märkten zu bringen.

    Ihr Ziel ist, dass „neue Wasserressourcen genutzt“ werden. Gaddafi hat in Lybien schon einen Großteil der Aquifere (also uralte unterirdische Wässer) vernutzt. Die neuen Wasserreserven werden durch Tiefbrunnen angezapft. In der Folge sinkt der Grundwasserspiegel. Kleinere Brunnen fallen trocken.

    Ein weiteres ihrer Ziele ist, dass „Erträge gesteigert“ werden. Darin spiegelt sich in der Regel das ungehaltenene Werbeversprechen der Gentec-Industrie.

    Sie wollen, dass „lokale Wertschöpfungsketten ausgebaut werden“. Das bedeutet, dass die Kleinbäuer*innen sich endlich von der Subsistenz verabschieden sollen, um ordentlich Geld zu verdienen. Im Ergebnis ist es immer das gleiche: Viele verlieren ihr Land, verlieren ihre Lebensgrundlage. Wenige bekommen die ehemaligen Commons als Eigentum. Manche bekommen schlecht bezahlte Saisonarbeit. Mit fünfzig Dollar statt zu vor 1 Dollar Einkommen steigt das Bruttosozialprodukt. Der rechnerische Erfolg ist garantiert. Da aber die Subsistenzbasis zerstört ist, lebt eine* mit 50 Dollar weit prekärer als zuvor mit einem Dollar. Eine funktionierende Subsistenz ermöglichte Die Lebensgrundlage.

    Sie sagen: „So kann ein Beitrag dazu geleistet werden, den steigenden Lebensmittelbedarf in Afrika und weltweit zu decken.“ Aber die Produkte der Agrar-Industrie werden für den Weltmarkt produziert, nicht für lokale Märkte. Die Schere zwischen Arm und Reich wird mit diesem Modell weiter geöffnet.

    So sieht die Praxis ihres vorgeblichen sozial-ökologischen Vorzeigeprojektes im Extremfall aus. Kapitalismus ist patriarchal, ist rassistisch, zerstört die Grundlagen des Lebens auf der Erde in immer schnelleren Tempo. Und die Deutsche Bank ist – wie andere Konzerne auch – nur an kurzfristigen hohen Profitraten interessiert. Sie war häufig etwas brachialer als andere, um hohe Profitraten realisieren zu können. In den letzten Jahren hat das nicht mehr so recht geklappt. Die Deutsche Bank musste hohe Verluste durch Prozesse in den USA ausgleichen. Greenwashing und Social washing sollen das Image aufpolieren. Das bricht aber immer in sich zusammen, wenn eine* es sich näher ansieht.

    Make Capitalism History

    For Anarchy

    Social Change – not Climate Change

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    Via Campesina Tag 2023 https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2023/04/05/via-campesina-tag-2023/ Wed, 05 Apr 2023 14:20:08 +0000 http://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1136 Continue reading ]]> 17.4.‘23 FAHRRAD-DEMO

    16:00 BREMEN HBf

    weltweiter La Via Campesina Tag

    Der 17. April ist der internationale Tag kleinbäuerlicher Kämpfe. Er wird jährlich von La Via Campesina begangen. Erinnert wird damit an das Massaker der brasilianischen Staatsgewalt 1996 in Eldorado do Carajás. Kriminalisierung, Unterdrückung und Repression gegen Kleinbäuer*innen, Arbeiter*innen und indigene Gemeinschaften bestehen fort. Es geht darum, diese sichtbar zu machen.

    Beiträge zum La Via Campesina Tag in Bremen 2023

    – zu La Via Campesina

    – Tren-Maya, die Zerstörungen durch das Mega-Projekt und die Deutsche Bahn

    – bäuerliche Landwirtschaft in der BRD – ihre Notwendigkeit und ihr Verschwinden

    – Mondelez – der transnationale Konzern und die Landwirtschaft

    – Wessanen / Ecotone – Wachsen und Weichen in der Öko-Landwirtschaft

    – Agrar-Industrie, Ukraine-Krieg und Anti-Militarismus

    – Die Deutsche Bank und die Konsequenzen ihres Handelns

    – Afrique-Europe-Interact: Die Zusammenarbeit mit und die Kämpfe der bäuerlichen Basisgewerkschaft COPON in Mali

    – KüfA (organisiert von Slow Food Bremen)

    – Live-Musik von Song X

    2022/23 markiert einen Meilenstein in der Geschichte von La Via Campesina. Seit vier Jahrzehnten führt La Via Campesina kollektive Kämpfe für Ernährungs-Souveränität, basis-orientierte Agrarreformen und Würde. Die erste Saat dieser globalen Bewegung wurde auf einem Treffen 1992 in Managua, Nicaragua gesät. Formal wurde La Via Campesina 1993 auf der ersten internationalen Konferenz in Mons, Belgien, gegründet. Grundlage waren Protest und Widerstand gegen die WTO (Welthandels-Organisation) und gegen die Liberalisierung des Weltmarktes.

    Im Via Campesina Netzwerk sind 182 Organisationen in 81 Ländern. Vereinigt sind darin die Kämpfe von mehr als 200 Millionen Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen, Landlosen, Indigen*as und Fischer-*innen. In der BRD gehört die ‚Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft‘ (https://www.abl-ev.de) dazu.

    Die Erde ist zur Zeit ein schwieriger Ort. Die Nahrungsmittelkrise vertieft sich weiter. Hunger und soziale Ungerechtigkeit verschlimmern sich täglich. COVID-19 Pandemie, Erderhitzung, Ukraine-Krieg, weitere Konflikte und Kriege sowie Finanzspekulationen treiben sie an. Das zeigt deutlich, dass transnationales Kapital und Agrarbusiness-Systems nur auf Profit für wenige zielen. Ökologisch und sozial bedeutet es absolutes Scheitern. Gerade sorgende und damit weiblich zugeschriebene Tätigkeiten, wie im Ernährungssektor, werden vom Markt dauerhaft untergeordnet. Zu diesem zerstörerischen System gehören Freihandel, industrialisierte Monokulturen, ‚Grüne‘ Gentechnik und toxische Agrargifte.

    La Via Campesina kämpft auch für Klima- und Umweltgerechtigkeit, globale Solidarität, Agrarökologie, bäuerliche Rechte, Zugang zu Land, Wasser und Territorien.

    La Via Campesina kämpft gegen transnationale Unternehmen, die Agrarindustrie, Kapitalismus, Freihandel und das Patriarchat.

    Seit über 10 Jahren sind wir daran beteiligt, in Bremen Solidaritäts-Aktionen mit La Via Campesina zu organisieren. In diesem Jahr gibt es auch eine Veranstaltungs-Reihe (s.u.).

    La Via Campesina Tag 2023 organisiert von: GenAG der FoodCoop Maiskolben, Umsonstladen Bremen und Einzelpersonen, an einzelnen Punkten unterstützt von Slow Food Bremen und Afrique-Europe-Interact

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    Veranstaltungs-Reihe: Widerstand und praktische Utopie gegen die agrar-industrielle Landwirtschaft https://umsonstladenbremen.blackblogs.org/2023/01/29/veranstaltungs-reihe-widerstand-und-praktische-utopie-gegen-die-agrar-industrielle-landwirtschaft/ Sun, 29 Jan 2023 14:31:46 +0000 http://umsonstladenbremen.blackblogs.org/?p=1120 Continue reading ]]> Jetzt mit den Veranstaltungen im April 2023 und der ersten im Mai – Infos zu den Veranstaltungen im Februar und März findest du weiter unten

    Nein zu den Falschen Lösungen des Grünen Kapitalismus

    Wir freuen uns, dich / euch zur Veranstaltungsreihe um den La Via Campesina Tag am 17.4. einladen zu können. Es geht uns darum, sich der heutigen Zerstörungen bewusster zu werden. Vor allem wollen wir Widerstand und praktische Alternativen sichtbarer machen. Besonders freuen würden wir uns, damit hier in Bremen Prozesse von Selbstorganisation anzustoßen.

    Die letzten beiden Veranstaltungen finden am 25.5. und 4.6. statt (siehe unten).

    veranstaltet von Maiskolben Gen-AG, Umsonstladen Bremen und Rosa-Luxemburg-Initiative

    VERANSTALTUNG IM Juni 2023

    So 4.6.2023 12:00

    Radtour zum Hof von Inga Dieterich und Jochen Voigt, Syke-Gessel

    Start: Umsonstladen, Gastfeldstr. 104, 28201 Bremen

    Jochen Voigt wünscht sich aktuell weiteren Austausch mit uns Städter*innen. Das möchte er in die Weiterentwicklung ihres Hofes einfließen lassen. Zur Erinnerung noch mal Auszüge aus seinen Vorstellungen:

    Landwirt:innen stehen vor enormen Herausforderungen: Genug gute und bezahlbare Lebensmittel für alle erzeugen; Bodenfruchtbarkeit und Ökosystem erhalten und möglichst verbessern; die Belastung der Atmosphäre mit klimaschädlichen Gasen drastisch reduzieren; Verschwendung fossiler Ressourcen verringern; dabei der Klimakatastrophe (Dürre, Starkregen,…) trotzen; faire Löhne zahlen (Ausbeutung hier und anderswo abschaffen…) und Solidarität mit den Menschen im Globalen Süden zeigen; genug Einkommen auf den Höfen haben für ein gutes Leben plus Entwicklung der Betriebe.

    Dabei sind diese Ziele alle überlebensnotwendig und nicht „nice to have“. Sie können auch nicht gegeneinander abgewogen werden.

    Es ist sofort ersichtlich, dass aus der Sicht der herkömmlichen Betriebswirtschaft diese Ziele sich einander gegenseitig total und dramatisch widersprechen. Man könnte auch sagen, es gibt mit marktkonformen Mitteln keine Lösung mehr. Fotos: auf dem Hof, u.a. Beschneiden der Weinreben durch Jochen Voigt

    Wem die Strecke von ca. 2x18km zu weit ist – bitte melden und Treffpunkt am Bahnhof Barrien vereinbaren über: [email protected]

    VERANSTALTUNGEN IM Mai 2023

    Do 25.5.2023 19:30

    Klimawerkstadt, Westerstr. 58, 28199 Bremen

    Landwirtschaft in einer dezentralen, anarchistisch sozial-ökologischen Gesellschaft jenseits von Geld und Eigentum

    Eine anarchistische Utopie kann nur eine offene Utopie sein. Sonst würde sie sich den Beteiligten jeder gesellschaftlichen Umwälzung gegenüber als herrschaftsförmig erweisen. Es gilt andererseits die Grundlagen der die Vielfalt des Lebens auf der Erde zerstörenden Mechanismen der demokratisch-kapitalistischen Herrschaft zu überwinden. Diese werden sich sonst wieder neu aufrichten. Auf dieser Grundlage entwerfen wir Vorschläge für ein ganz anderes Leben, dass nicht auf Herrschaft gegenüber Menschen und anderen Lebensformen basiert. Die Konsequenz ist ein radikaler Bruch mit der imperialen Lebensweise.

    Landwirtschaft richtet sich damit auf die Bedürfnisse der Menschen aus der Region aus. Die Produkte werden nicht länger Waren sein. Sie wird die Lebensvielfalt im Boden, in Gewässern und der Umgebung nicht länger mit Giften und massiven Beiträgen zur Erderhitzung belasten. Sie beendet die Ausbeutung der heute am stärksten davon betroffenen Menschen und Gebiete. Dabei sind massive Probleme, Hinterlassenschaften des Kapitalismus zu überwinden.

    So etwas wird nie Wirklichkeit werden, wenn wir nicht bereits heute damit anfangen. Das bedeutet für uns kollektiv widerständig zu leben, die Beteiligung an der Zerstörung der Lebensgrundlagen möglichst zu vermeiden und im Kleinen das ganz andere lernen zu leben.

    Di 2.5.2023 im Kukoon, Buntentorsteinweg 29, 28201 Bremen

    Amazonas, Indigene und die Landwirtschaft im politische neu aufgestellten Brasilien – Bericht von meiner März-Reise ins Amazonasgebiet

    Ich berichte auf der Veranstaltung von meinem Besuch in einem indigenen Dorf des Volkes munduruku im brasilianischen Bundesstaat Pará. Die munduruku leben auf ihrem noch nicht gänzlich anerkannten Territorium im Amazonasurwald am mittleren Tapajós.

    Ihre Existenzgrundlage ist extrem gefährdet, denn sie sind umzingelt von riesigen illegalen Goldgräberminen, von Holzräubern, von Palmherzen-Dieben und Landräubern. Das Gebiet der mundurucu liegt dort, wo ursprünglich einmal mehrere Wasserkraftwerke den Tapajós stauen sollten. Ihr Kämpfe Mitte der 2010er Jahre verhinderten dies. Nun aber sind sie vergiftet. Denn ihr Hauptnahrungsmittel, Fisch, ist mit Quecksilber aus den Goldminen verseucht. Dieses Volk, das sich immer ausgewogen von Fisch, Urwaldfrüchten, Nüssen, der Jagd und ihrem angebauten Maniok ernährte, muss nun Supermarkt-Essen, dessen Zutaten von der industrialisierten Landwirtschaft stammen, zu sich nehmen. Nicht weit vom mundurucu Territorium verläuft die Transamazônica und die Bundesstraße 163. Auf diesen Straßen wird ein großer Teil des im Zentrum und Süden Brasiliens angebauten Gen-Sojas per Lastwagen an den Amazonas gebracht. Im Hafen von Santarém, an der Mündung des Tapajós in den Amazonas, wird das Gen-Soja auf Hochseeschiffe verladen und nach Europa und Asien exportiert.
    Wird die neue Regierung unter Lula da Silva die Amazonaszerstörung und die Gewalt gegen dort lebende traditionelle Gemeinschaften eindämmen? Im Amazonasgebiet verbinden sich die Kämpfe der Landlosen, der Indigenen, der Quilombos (Siedlungen entflohener Skalv*innen), der Sammler*innen aus den Sammelreservaten (Resex) und der Umweltbewegung. Viele Indigenen zeigten sich mir gegenüber extrem erleichtert, dass der rechtsextreme Präsident vom Vorjahr nicht mehr an der Macht ist.
    Ich zeige während meines Vortrags Fotos aus dem indigenen Dorf Sawré Muybu, vom Tapajós, von Itaituba und Santarém. Dazu spiele ich kleine Audiosstücke aus meinen Interviews ein. Außerdem skizziere ich die Geschichte der Besiedlung des Amazonasgebiets, das einst 60 Prozent der Fläche Brasiliens bedeckte, bereits zu 20 Prozent abgeholzt und größer als die gesamte EU ist.

    19:00 Beginn

    Referentin: Gudrun Fischer, Journalistin, Maiskolben Gen AG

    VERANSTALTUNGEN IM APRIL 2023

    Mo 17.4.2023 Fahrrad-Demo anlässlich des weltweiten La Via Campesina Tages, voraussichtlich ab 16:00 vom Bahnhofsvorplatz (Bestätigung der Anmeldung fehlt noch)

    LA VIA CAMPESINA TAG

    Widersteht der Repression! Mit den globalen Krisen konfrontiert, bauen wir Lebensmittel Souveränität auf, um eine Zukunft für die Menschheit zu sichern

    FAHRRAD-DEMO

    Auftaktkundgebung

    16:00 Bahnhofsvorplatz (voraussichtlich)

    Beiträge: Aufruf von La Via Campesina zum 17.4., Beitrag zum Tren Maya, Yucatan, Mexiko

    Zwischenkundgebungen: Konsul-Smidt-Straße 21 (Mondelez) Beitrag zur zerstörerischen Macht der global tätigen Verarbeitungs-Industrie Hoerneckestraße 39 (ecotone / Wessanen) Beitrag zu den Problemen aus dem Wachse und Weiche der Bio-Produzenten

    Abschlusskundgebung: Domshof vor der Deutschen Bank KüfA (organisiert von Slow Food Bremen) Lifemusik Beitrag u.a. zur zerstörerischen Rolle der Deutschen Bank im Agrar-Sektor

    Mi 19.4.2023 im Paradox, Bernhardstr.12, 28203 Bremen

    Was macht den Standort Deutschland so attraktiv für Fleisch- & Lebensmittelindustrie !

    Milchvieh- und Tier-Halter*innen klagen über immensen Preisdruck. Zentralisierung in Lebensmittel-Einzelhandel und -Verarbeitung erzeugen diesen. Können Fairness, massive globale Wirkungen und Fragen nach dem Klima unter einen Hut gebracht werden? Die Überdüngung von Nord- und Ostsee ist eine Folge davon. EU-Staaten wollen die Folgen dieser Wettbewerbsvorteile jetzt auf dem Rücken abhängigen Agrar-Zulieferer*innen ausräumen. Noch können sie es nicht.

    Beschäftigte in Schlachthöfe kämpfen mit Niedrig-Löhnen und extremer Arbeitslast. Das gilt in allen

    Bereichen der Lebensmittelindustrie. Arbeitsmigration macht das möglich. Von staatlicher Seite wird nur kosmetisch auf schlechte Lebensbedingungen reagiert. Bei Initiativen wie der Arbeitslosen-Selbsthilfe Oldenburg ist der Beratungsbedarf enorm. Warum werden Industrie-Management und Arbeitgeber nicht gefordert? In der BRD, den Niederlanden und Rumänien entstehen politische Gruppierungen, die den Handlungsbedarf in paradoxer Weise lenken.

    Der Referent von ALSO kann die Mechaniken ausgehend von Arbeitskämpfen und Erfahrungen in oldenburgischen Schlachthöfen vorführen. Die Diskussion soll die übergreifende Logik der heutigen Standorte ergründen

    Referent Guido Grüner von der ALSO (Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg), Die ALSO ist die einzige städtische Organisation in der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft).

    19:00 Beginn

    Referent: Guido von der ALSO (Arbeitslosen Selbsthilfe Oldenburg)

    VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ 2023

    Do 16.3.2023 im Paradox, Bernhardstr.12, 28203 Bremen

    Alles im „Freien Fluss“ – Ohne Geld und gegen die Tauschlogik !

    Es geht um den ‚Freien Fluss‘, das Netzwerk gegenseitiger Hilfe, dass zwischen den Kommunen im Wendland entsatanden ist und darüber hinaus gewachsen ist.

    18:00 vegane KüfA, 19:00 Beginn

    Referent: Hans vom Freien Fluss

    Do 23.3.2023 in der Klimawerkstadt, Westerstr. 58, 28199 Bremen

    Gute Arbeit – Gutes Essen – Gutes Leben

    Es geht um Waldgarten als Antwort auf den Klimawandel und um den Versuch die betriebswirtschaftliche Logik zu überwinden.

    19:00 Beginn

    Referent: Jochen Voigt, Bio-Landwirt aus Syke-Gessel

    veranstaltet von Maiskolben GenAG und Umsonstladen Bremen

    Do 16.3.2023 im Paradox, Bernhardstr.12, 28203 Bremen

    Alles im „Freien Fluss“ – Ohne Geld und gegen die Tauschlogik !

    Der Freie Fluss ist ein solidarisches Netzwerk aus dem Wendland und der Altmark mit emanzipatorischem Anspruch. Was wir tun findet in unserem Alltag statt, wir sind ein Netzwerk praktischer Organisierung. Wir haben uns auf dem Weg gemacht ein Experiment mit gesellschaftlicher Wirksamkeit zu sein.

    Wir wollen nichtkommerzielles Wirtschaften ausprobieren und erlernen. Zentral ist uns dabei, dass wir uns von der Tauschlogik befreien. Statt zu tauschen und aufzurechnen und einer Leistungs- und Verwertungslogik zu folgen steht bei uns das Beitragen und Teilen im Mittelpunkt. Dabei versuchen wir uns immer mehr von kapitalistischen und staatlichen Zwängen zu lösen. Wir setzten uns für ökologisches und nachhaltiges Wirtschaften ein und streben die weitergehende Vergemeinschaftung von Eigentum an. Die Entstehung des „Freien Fluss“ wird vorgestellt, der Alltag und die Entscheidungsstrukturen werden geschildert und es ist der Wunsch gemeinsam über Möglichkeiten und Grenzen dieses Experiments diskutieren.

    Einen aktuellen Artikel zum Freien Fluss findest du hier:

    https://www.contraste.org/wp-content/uploads/2023/01/CON-460-Januar23-Schwerpunkt-Tauschlogikfreiheit.pdf

    Do 23.3.2023 in der Klimawerkstadt, Westerstr. 58, 28199 Bremen

    Gute Arbeit – Gutes Essen – Gutes Leben

    Landwirt:innen stehen vor enormen Herausforderungen: Genug gute und bezahlbare Lebensmittel für alle erzeugen; Bodenfruchtbarkeit und Ökosystem erhalten und möglichst verbessern; die Belastung der Atmosphäre mit klimaschädlichen Gasen drastisch reduzieren; Verschwendung fossiler Ressourcen verringern; dabei der Klimakatastrophe (Dürre, Starkregen,…) trotzen; faire Löhne zahlen (Ausbeutung hier und anderswo abschaffen…) und Solidarität mit den Menschen im Globalen Süden zeigen; genug Einkommen auf den Höfen haben für ein gutes Leben plus Entwicklung der Betriebe.

    Dabei sind diese Ziele alle überlebensnotwendig und nicht „nice to have“. Sie können auch nicht gegeneinander abgewogen werden.

    Es ist sofort ersichtlich, dass aus der Sicht der herkömmlichen Betriebswirtschaft diese Ziele sich einander gegenseitig total und dramatisch widersprechen. Man könnte auch sagen, es gibt mit marktkonformen Mitteln keine Lösung mehr. Z. B. kann man vielseitig und kleinteilig Bio-Anbau betreiben – muß dann aber so hohe Preise verlangen, dass sich das nur noch Privilegierte leisten können, oder man zahlt schlechte Löhne oder beutet sich selber aus und wirtschaftet den Betrieb herunter. Wir brauchen also eine ganz neue Lebens- und Arbeitspraxis auf dem Land. Wir brauchen nicht nur neue Anbaumethoden mit kleinteiligen Mischkulturen und Humusaufbau, sondern um das hinzubekommen, müssen wir die ganze Kultur neu denken. Als Antwort auf die Fragen der Erderhitzung und zunehmender Trockenperioden wird der Hof gerade auf Waldgarten-Bewirtschaftung umgestellt. Eigentumsverhältnisse, Arbeitsteilung und Hierarchien müssen wir in Frage stellen:

    Gemeinsame gute und gesunde Arbeit, mit ganz viel Spaß. Politische Teilhabe. Lecker Essen. Selbstbestimmung. Es ist eigentlich gar nicht so schwer…

    VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR 2023

    So 19.2.2023 im Paradox, Bernhardstr.12, 28203 Bremen

    Zur Destruktivität agrar-industrieller Landwirtschaft

    16:00 veganes Café, 17:00 Beginn

    Referent vom Buchprojekt ‚Befreiung vom Geld und Eigentum‘

    Do 23.2.2023 im Paradox, Bernhardstr.12, 28203 Bremen

    Tauschlogikfreiheit und Alternativen zum Kapitalismus. –

    Nicht-Kommerzielle Landwirtschaft auf dem Karla*hof bei Templin

    18:00 vegane Suppen-Küfa, 19:00 Beginn

    Drei Referent*innen vom Kollektiv Superfood_Schleudergang, Karla*hof bei Templin, Brandenburg

    So 19.2.

    Zur Destruktivität agrar-industrieller Landwirtschaft

    Landwirtschaft produziert Nahrungsmittel und damit eine grundlegende Basis des menschlichen Lebens. Der Kapitalismus als warenproduzierendes Patriarchat basiert auf der Herrschaft des Eigentums. Er muss alles zu Waren machen und bedarf Wachstum. Das macht die herrschende Ordnung immer destruktiver – Erderhitzung, Massenaussterben der Artenvielfalt, Vertreibung von Kleinbäuer*innen, massive Verarmung eines großen Teils der Menschheit, bedrohliche Zunahme faschistischer Strömungen und Kriege sind nur einige der Stichworte.

    Egal wie grün die Agrar-Industrie angestrichen wird (pflugloser Anbau von gv-Soja, Tierwohl-Etiketten, …) – sie ist verantwortlich für existenzbedrohende Zerstörungen. Ein immer größerer Teil landwirtschaftlicher Produktion produziert nicht mehr Lebensmittel sondern z.B. Agro-Treibstoffe, Viehfutter, Industrie-Öle oder Agro-Kunststoffe. Das verbraucht viel Land. Einerseits wird damit Wildnis zerstört, andererseits werden kleinbäuerliche Flächen enteignet, Bäuer*innen vertrieben. Das Land wird in beiden Fällen in industrielle Agrar-Wüste verwandelt. Es heizt Erderhitzung und Massen-Artenaussterben an. Auch Hunger ist keine Frage ob Agrarchemie oder Gentechnik ggf. die Erträge steigern (was gar nicht so eindeutig ist) sondern eine Frage der Verteilung. Weltweit können sich sehr viele Notwendiges mangels Geld nicht kaufen.

    Do 23.2.

    Tauschlogikfreiheit und Alternativen zum Kapitalismus –

    Nicht-KommerzielleLandwirtschaft auf dem Karla*hof bei Templin

    Buchvorstellung: Wie kaum zu übersehen ist, spitzen sich hierzulande Wirtschaftskrise und soziale Konflikte zu. Höchste Zeit sich über solidarische Alternativen zum Kapitalismus Gedanken zu machen. Deswegen waren wir nicht nur in der Verarbeitungsküche emsig. Unsere angekündigte 5-Jahres-Reflexionsbroschüre „Es gibt nichts im Tausch“ ist fertig und wir wollen mit euch darüber diskutieren wie wir jetzt und hier eine zukunftsfähige Wirtschaftsweise entwickeln können. Wir berichten aus 5 Jahren Produktions-Praxis ohne direkten Tausch, geben einen kleinen Einblick in unsere Erkenntnisse, Schwierigkeiten und erzählen, wie wir uns vorstellen ein größeres Netzwerk von nicht-kommerziellen Produktionsgruppen aufzubauen. Auf unserer kleinen Lesereise im Februar wollen wir mit euch und anderen in Kontakt kommen, um gemeinsam Wege raus aus dem Kapitalismus zu ergründen.

    Einen aktuellen Artikel zur Superfood Schleudergang vom Karla*hof findest du hier:

    https://www.contraste.org/wp-content/uploads/2023/01/CON-460-Januar23-Schwerpunkt-Tauschlogikfreiheit.pdf

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