Michael Kneifel – V-Partei³ Watch https://vpartei.blackblogs.org News - Hintergründe - Leaks Wed, 04 Oct 2017 18:52:04 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://vpartei.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/441/2017/08/cropped-Icon-32x32.png Michael Kneifel – V-Partei³ Watch https://vpartei.blackblogs.org 32 32 „Das ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe.“ https://vpartei.blackblogs.org/das-ist-der-groesste-quatsch-den-ich-je-gehoert-habe/ Wed, 04 Oct 2017 18:32:54 +0000 http://vpartei.blackblogs.org/?p=312 Continue reading ]]> In diesem Beitrag des Spiegel TV Magazins vom 5. September 2017 mit dem Titel „Politik bizarr: Wie Kleinstparteien um Stimmen werben“ wird die V-Partei³ begleitet. Eine der Szenen zeigt den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Partei und Landesvorsitzenden von NRW, Michael Kneifel, in der Diskussion mit Passanten. Dabei kommt es zu folgender Begegnung mit einem jungen Mann:

  • Kneifel: „Kein Mensch braucht ein Ei. Da sind tierische Eiweiße drin, und die tierischen Eiweiße werden vom Körper überhaupt nicht vernünftig verarbeitet.“
  • Junger Mann: „Natürlich! Das ist ja Quatsch!“
  • Kneifel: „Nee, das ist kein Quatsch!“
  • Junger Mann: „Das ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe.“
  • Kneifel: „Ja, das ist auch das, was die Industrie natürlich erzählt. Die wollen die Eier ja verkaufen.“
  • Junger Mann: „Das ist nicht die Industrie, das ist die Wissenschaft, die das erzählt!“

Auf welcher Grundlage der stellvertretende Bundesvorsitzende der V-Partei³ öffentlich behauptet, tierisches Eiweiß würde schlechter bzw. „überhaupt nicht vernünftig“ vom menschlichen Körper verwertet, bleibt unklar. Kneifel widerspricht mit seiner Behauptung anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen über die biologische Wertigkeit von Proteinen, die besagen, dass das Gegenteil der Fall ist. Tierische Proteine werden vom Körper effizienter umgesetzt. Der menschliche Körper muss – im Vergleich zu pflanzlichem Eiweiß – weniger tierisches Eiweiß aufnehmen, um die notwendige Menge an Körpereiweißen aufzubauen. Einzig durch eine Kombination aus tierischen und pflanzlichen Proteinen kann die Wertigkeit und damit die Effizienz in der Umsetzung der Eiweiße noch gesteigert werden.

Kneifel selbst erntete zuletzt Kritik, weil er Inhalte verbreitete, in denen Wasserstoffperoxid zur Behandlung von Krebs empfohlen wurde. Er selbst fügte an, dass „basische Ernährung“ bereits ausreichend sein könnte, um Krebs zu heilen.

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Pressesprecher: „Hühner-KZs“ – Die V-Partei³ und der Holocaust-Vergleich https://vpartei.blackblogs.org/pressesprecher-huehner-kzs-die-v-partei-3-und-der-holocaust-vergleich/ Tue, 03 Oct 2017 12:12:12 +0000 http://vpartei.blackblogs.org/?p=273 Continue reading ]]>
  • V-Partei³ Pressesprecher des Landesverbands Rheinland-Pfalz, Fritz Stavenhagen, spricht in Interview von „Hühner-KZs“
  • Umgang des Bundesvorstands mit Holocaust-Vergleichen fragwürdig?
  • V-Partei³ nimmt an Veranstaltung des rechtsgerichteten Tierschutzvereins Animal Peace teil
  • Dem Schweizer Nationalrat der Grünen, Jonas Fricker, blieb vorgestern trotz seiner öffentlichen Entschuldigung nur der Rücktritt. Ausgangspunkt war Frickers Rede im Nationalrat, in der er die Massentierhaltung mit dem Holocaust gleichsetzte. Auch in Deutschland sind Vergleiche der industriellen Tierausbeutung mit dem Holocaust in Tierschutzkreisen immer noch verbreitet. Prominentestes Beispiel ist die Peta-Kampagne „Holocaust auf dem Teller“, welche 2012 von europäischen Gerichtshof verboten wurde. Peta steht bis heute hinter der Kampagne und der darin verwendeten Gleichsetzung.

    Der Schauspieler und Regisseur, Fritz Stavenhagen, Pressesprecher des V-Partei³ Landesverbands Rheinland-Pfalz sprach im Rahmen eines Interviews auf dem Youtube-Kanal „Wen Wählen?“ zuletzt von „Hühner-KZs“. Zwei Tage vor der Bundestagswahl 2017 erklärte er in diesem Interview:

    „Das weiß doch jeder, ich meine, die Ställe, früher sind jetzt die KZs, die Hühner-KZs sind jetzt alle, sind jetzt weg, heißt es. Angeblich! Werden ja auch die meisten weg sein. Jetzt heißt es Bodenhaltung.“

    Fritz Stavenhagen V-Partei³

    Fritz Stavenhagen – Pressesprecher des V-Partei³ Landesverbands Rheinland-Pfalz – Foto: Katharina Lonitz (CC BY-SA 3.0)

    Wie die V-Partei³ zu Holocaust-Vergleichen steht, lässt sich auf der Internetseite der Partei nachlesen. Dort steht unter dem Titel „Gegen das Vergessen!“:

    „Auch in der Tierschutzszene tauchen vereinzelt Stimmen auf, welche die Opfer der NS-Zeit mit der Situation der Tiere in der heutigen Massentierhaltung gleichsetzen. Dies ist aus verschiedenen Gründen falsch und gefährlich, auch wenn den meisten Menschen aufgrund ihrer Empathie gegenüber allen Lebewesen keine Rechtslastigkeit angedichtet werden kann:

    Der Vergleich mit Massentierhaltung und –schlachtung ist also unangebracht, kurzsichtig und politisch nicht zielführend. Man kann nie ein Unrecht mit einem anderen vergleichen.

    „Für die Gänse ist jeden Tag Weihnachtsmarkt“ postete eine gewisse Silke Ruthenberg auf der Seite von Animal Peace provokant nach dem jüngsten Anschlag in Berlin und brachte damit die Tierschutzszene in Verruf. Das Zitat ist eine Anspielung auf Isaac Bashevis Singers nicht unumstrittende Äußerung „Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka“ – Treblinka war eines der NS-Vernichtungslager.  Wir distanzieren uns ganz entschieden von dieser Sichtweise!“

    Anlass dieses Textes waren die Äußerungen des damaligen stellvertretenden Bundesvorsitzenden der V-Partei³, David Ekwe-Ebobisse. Dieser hatte in einem seiner Youtube-Videos erklärt:

    „50 Millionen [Küken] davon werden zerschreddert ja, oder vergast! Und da sind wir wieder beim Holocaust-Vergleich. Und das Traurige daran ist, dass es Tieren noch schlimmer geht als im Holocaust, weil sie ja nie frei gelebt haben. Sie werden ja extra darauf hingezüchtet, getötet und aufgegessen zu werden. Etwas barbarischeres kann ich mir nicht vorstellen. Da ging es den N*****, den Juden und all den Behinderten und Krüppeln zur Zeit der NS-Zeit noch viel besser. Seid mir nicht böse, es ging ihnen besser!“

    Ekwe-Ebobisse, welcher in Frankfurt das Rohkostrestaurant „Green Foody“ betreibt, verbreite in seine Videos überdies antisemitische Verschwörungstheorien, unwissenschaftliche und lebensgefährliche Empfehlungen für die Behandlung von Krebs, völkische Theorien und sprach von „Juden oder Andersrassigen“.

    Knapp drei Monate nach Erscheinen der Recherchen auf Indyvegan kommentierte der Bundesvorsitzende der V-Partei³, Roland Wegner, zu Ekwe-Ebobisses Äußerungen:

    „Schau dir die Videos von David einfach mal selber an. In seinem impulsiven Redefluss erkennst du keine Abwertung gegenüber Menschen anderer Nationen. Er ist vielleicht kein ausgesprochener Diplomat, er provoziert wohl auch gerne, um dadurch Aufmerksamkeit für sein Geschäft zu erhalten. Nicht in allen Dingen stimme ich ihm zu, aber das ist seine persönliche Meinung. Hier und da im Redefluss gibt es für […] Indyvegan Möglichkeiten, Aussagen zu verdrehen. Die Videos sind m. E. Privatsache, zudem hat David seine formale Funktion zurückgegeben, der IV-Bericht ist somit erst recht obsolet.“

    Roland-Wegner-V-Partei³

    Roland Wegner – Bundesvorsitzender der V-Partei³ – Foto: Keiko Kremer (CC0)

    Einen Monat später, also vier Monate nachdem Ekwe-Ebobisses antisemitische Äußerungen öffentlich bekannt wurden, leitete der Bundesvorstand ein Ausschlussverfahren gegen Ekwe-Ebobisse ein, woraufhin dieser die Partei selbst verließ. Obwohl das betreffende 9-minütige Video im Recherchematerial der Seite indyvegan.org verlinkt und die betreffende Passage zitiert war, gab der Bundesvorstand der V-Partei³ folgenden Grund für die Einschätzung Wegners und für die späten Konsequenzen an:

    „Inhaltlich waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle der zahlreichen Videos gesichtet. Wir gestehen ein, hier zu Beginn nicht genau geprüft zu haben. Daraus haben wir gelernt und befinden uns seit Längerem in einem Professionalisierungsprozess, der derartige Vorkommnisse verhindert.“

    Es bleibt fraglich, warum Mitglieder des Bundesvorstands die kritischen Veröffentlichungen über ihre Partei zu einem Zeitpunkt als „Hetzkampagne“ einordneten, als sie die darin enthaltenen Vorwürfe laut eigenen Angaben noch „nicht genau geprüft“ hatten.

    Auch, da die V-Partei³, wie zuletzt im Juli 2017, auf einer Veranstaltung des rechtsgerichteten Tierschutzvereins „Animal Peace“ auftrat, steht die Glaubwürdigkeit ihrer Stellungnahme zu rechtem Gedankengut sowie gegen Holocaust-Vergleiche infrage.

    Animal Peace, Veranstalter der Veganmania München sowie der Veganmania Regensburg, war wegen menschenverachtender Äußerungen mehrmals in die Diskussion geraten. Animal Peace relativierte die Opfer von Terroranschlägen, freute sich an dem tödlichen Unfall eines Viehwirts und verharmloste mehrmals den Holocaust. Kritik bekam der Verein auch, weil er Adolf Hitler als „Tierfreund“ darstellte. Animal Peace betrauerte den Tod eines bekannten Rechten (Udo Ulfokotte) und ehrte diesen für sein Wirken im Tierschutz. Eineinhalb Wochen vor der Veganmania in München rief der Verein unter der Überschrift „Nur ein toter Jäger ist ein guter Jäger“ auf Facebook zum Mord an Jägern auf. Die V-Partei³ trat dennoch auf der Veranstaltung von Animal Peace auf.

    Der bayerische Landesverband präsentierte sich mit einem eigenen Stand. Die V-Partei³ Landesvorsitzende in Bayern und Beisitzerin im Bundesvorstand, Christine Rustler, sowie der stellvertretende Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende in NRW, Michael Kneifel, waren persönlich vor Ort.

    Auch andere, bekanntere Parteien und Vereine sahen in den Aktivitäten von Animal Peace keine Gründe gegen eine eigene Präsenz auf der Veganmania. Diese Organisationen nahmen ebenfalls teil:

    • Partei Mensch Umwelt Tierschutz Bayern
    • Peta Zwei
    • VEBU
    • Albert Schweitzer Stiftung
    • Animals United
    • Animal Equality
    • Sea Shepherd
    • Tierschutztheater
    • Ärzte gegen Tierversuche
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    Verschwörungstheorien im V-Partei³ Vorstand und „der Müll“ https://vpartei.blackblogs.org/verschwoerungstheorien-im-v-partei-3-vorstand-und-der-muell/ https://vpartei.blackblogs.org/verschwoerungstheorien-im-v-partei-3-vorstand-und-der-muell/#comments Sat, 23 Sep 2017 15:59:37 +0000 http://vpartei.blackblogs.org/?p=259 Continue reading ]]>
  • Stellvertretender Bundesvorsitzender der V-Partei³, Michael Kneifel, verbreitet Empfehlungen für wirkungslose Krebstherapien und bezeichnet Vorsitzenden von Soko-Tierschutz als „Müll“.
  • Verschwörungstheorien in Bundes- und Landesvorständen der V-Partei³
  • Am 13. September 2017 äußerte sich der Soko-Tierschutz Gründer und Vorsitzende, Friedrich Mülln, in einem Videostatement auf seiner Facebookseite zur anstehenden Bundestagswahl. Mülln rief dabei nicht nur dazu auf, die faschistische Alternative für Deutschland (AfD) nicht zu wählen. In seiner Wahlempfehlung warnte Mülln zugleich vor der Wahl der Tierschutzpartei (Partei Mensch Umwelt Tierschutz) sowie der V-Partei³. Als Grund nannte Mülln unter anderem deren Umgang mit kritischen Äußerungen zu den politischen Aktivitäten und Äußerungen von Parteifunktionären. Er erklärte:

    „Denn ich hab‘ selber erlebt, was es bedeutet, diese Parteien zu kritisieren. Ganz speziell die V-Partei. Ich wurde tagelang mit Hetze, übelsten Beleidigungen und Verleumdungen überzogen. Einfach nur, weil ich mir erlaubt hab, aufzuzeigen, was für einen Schwachsinn diese Parteien verzapfen und ihre Vertreter.“

    „Das krasseste Beispiel war Wasserstoffperoxid zur Krebstherapie. Wurde empfohlen von einem der ganz großen in der V-Partei. Und ich hab‘ mir einfach mal erlaubt, anzumerken, dass ich das menschenverachtend finde, verzweifelten Menschen sowas nahezulegen, so eine Unsinnstherapie zu machen und zu sagen, ja dann ist der Krebs dann gleich weg, wenn du ein bisschen Wasserstoffperoxid jeden Tag trinkst. Und natürlich immer schön kombiniert mit Verschwörungstheorien von allmächtigen Kartellen, die alles vertuschen und beseitigen. Also mit solchen Leuten, inklusive Lichtnahrung, Chemtrails und so machen wir uns maximal lächerlich. Und unsere mächtigen Gegner aus der Tierausbeutungsindustrie suchen nach solchen Strohhalmen, um unsere Grass Roots-Bewegung lächerlich zu machen und zu verunglimpfen. Und was das Demokratieverständnis von diesen angeblichen Tierschutzparteilern angeht, sieht man ja, wie sie dann darauf reagiert. Wenn man dann abgesprochen bekommt, man wäre ja kein echter Tierrechtler, Tierschützer, man wäre ein Verräter. Und da waren noch viel viel schlimmere Sachen, die ich gar nicht wiederholen will. Da sieht man, wer nicht mal so ein bisschen Kritik aus den eigenen Reihen umgehen kann, der hat kein Kreuz auf dem Wahlzettel verdient.“

    Hintergrund dieser Kritik war unter anderem ein Artikel der verschwörungstheoretischen Esoterikseite livingtraditionally.com, den der stellvertretende Bundesvorsitzende der V-Partei³, Michael Kneifel im März 2016 auf seiner Facebookseite verbreitetete. In dem Artikel mit dem Titel „Krebs besiegen mit 35% Wasserstoffperoxid“ (übersetzt) behauptet die Autorin „Anya V“, Krebs stecke in genveränderten Lebensmitteln, in Sonnencremes, Kosmetik und in Kühlschränken. Wasserstoffperoxid sei der „Erzfeind“ von Krebs. Das Bleichmittel zerstöre Krebs, wie ein M-60 (Maschinengewehr) ein Feld mit feindlichen Soldaten.

    Michael Kneifel V-Partei³ Wasserstoffperoxid

    In dem Artikel heißt es:

    „Es heißt „Hydrogenperoxid“ und die Mainstreammedien werden dir sagen, wie „gefährlich“ es in einer Konzentration von 35% ist. Aber sie werden dir nicht sagen, dass ein paar Tropfen in einem täglichen Glas Wasser den Krebs beenden. Ja, es ist wahr.“

    „Deshalb sagen Ärzte und Onkologen ihren Patienten, sie sollen keine basische Nahrung wie Grünkohl zu sich nehmen, weil es die „Chemotherapie stören“ würde. Gott bewahre, sollst du nicht versuchen, die Säure zu bekämpfen, die deine GUTEN Zellen bekämpft. Die meisten Krebspatienten sterben an den Folgen von Chemoptherapien und den Schäden von Bestrahlung an ihren nicht krebsartigen Zellen.“

    Auf eine kritische Nachfrage unter seinem Posting reagierte Kneifel mit folgendem Kommentar:

    „Ich weiß, dass Du Deine sehr negative Erfahrung hast. Das heißt aber nicht, dass alles Stuss ist. Immerhin ist gab es mal den Medizin-Nobelpreis für solche Forschungen. Danach hat „irgendjemand“ allerdings dafür gesorgt, dass die Labore zerstört wurden, damit die Pharmaindustrie das dicke Geld machen kann…“

    Auf die öffentliche Kritik zu diesen Aussagen und dem geteilten Artikel reagierte Kneifel mit Unverständnis. Er verwies mehrfach darauf, dass dieser Vorgang stets mit einem Screenshot belegt werde, in dem Kneifels letzter Kommentar fehle. In diesem Kommentar erklärt Kneifel:

    „Bitte als generelle Information verstehen und nicht ohne nähere Beschäftigung „einfach mal ausprobieren “ Basische Ernährung kann schon ausreichen und dazu gibt es zig Bücher“

    In einer Diskussion auf der Facebookseite der Bundesvorsitzenden der Tierschutzpartei (MUT), Sandra Lück, bezeichnete Kneifel den Soko-Tierschutz Gründer als „Müll“.

    Michael Kneifel V-Partei³ Friedrich Mülln

    Lück gab dem Kommentar ein Like. Darüber hinaus erklärte Kneifel in einem Kommentar:

    „Es ist nichts verschwunden und man kann in Archive nichts löschen. Nur Sie haben etwas abgeschnitten. Ich habe niemals gesagt, dass ich von einer Chemotherapie abrate. Der Post war Teil der vorher persönlichen Diskussion mit meiner Nachbarin, die stark rauchte, trank, keinen Sport machte und sich schlecht ernährte. Trotzdem war sie der Meinung, dass man gegen Krebs nichts vorbeugend machen könne, nur eine Chemotherapie, wenn man dann schon sichtbar erkrankt ist.“

    Zu seiner Verschwörungstheorie, wonach die Labore eines Medizin-Nobelpreisträgers von „irgendjemandem“ zerstört worden seien, „damit die Pharmaindustrie das dicke Geld machen kann“, lieferte Kneifel bislang keine Quellen. Nicht nur, dass Kneifel den Soko-Tierschütz Gründer bereits in einer vorangegangenen Diskussion als „Herr MÜLLn“ ansprach, auch Verschwörungstheorien verbreitete Kneifel bereits zuvor. Laut den Recherchen von Indyvegan stellte Kneifel infolge der kritischen Berichterstattung zu seiner Partei verschwörungstheoretische Fragen wie:

    „Vielleicht wird das destruktive Arbeiten gegen Aktive der veganen Szene mit Fake-Accounts & auf anonymen Seiten aber auch so gut bezahlt? Lobbyismus gibt es sicher nicht nur im, Bundestag. Das wäre doch mal etwas Recherche wert…“

    Oder:

    „Wer bezahlt diese Leute wohl für ihre viele Zeit? Nestle? Müller Milch? Wiesenhof?“

    Laut Kneifel gebe es „Grabenkämpfe teilweise von Fake-Accounts“ deren Ziel es sei, die vegane Szene zu „untergraben“.

    Die diskutierte und von Kneifel verlinkte Quelle livingtraditionally.com verbreitet darüber hinaus unwissenschaftliche Behauptungen wie: Flourid zerstört das Gehirn, Menschen werden mittels Chemtrails vergiftet, MMS ist eine sichere Behandlungsmethode gegen Krebs, Impfungen verursachen Krebs und Autismus. Auch die „Big Pharma“ Verschwörungstheorie wird von dieser Seite verbreitet. Impfungen werden von der Seite als „Holocaust an den Amerikanern“ bezeichnet.

    Auch der Bundesvorsitzende der V-Partei³, Roland Wegner, trat bereits mit verschwörungstheoretischen Aussagen in Erscheinung. Gegenüber der Seite vegan-news.de sagte Wegner über den esoterischen Arzt, „Quantenmediziner“ und damaligen gesundheitspolitischen Sprecher der V-Partei³, Dr. Arno de Pay:

    „Seine Funktion als gesundheitspolitischer Sprecher in der V-Partei³ sieht er auch darin, die längst fällige Veränderung der Sichtweise zu Ernährung und Medizin zu begleiten mit der Vermittlung aktueller, oft bewusst zurück gehaltener Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Wissenschaftszweigen, das Wissensspektrum gezielt zu erweitern.

    Roland-Wegner-V-Partei³

    Foto: Keiko Kremer (CC0)

    Auf seiner Facebookseite erklärte Wegner zwei Wochen vor der Bundestagswahl 2017:

    „Ist Euch eigentlich auch schon aufgefallen, dass die Mainstream-Medien die Bundeskanzlerin vor ihrer 4. Amtsperiode kaum kritisieren oder angreifen? Merkel ist für das System wohl noch nützlich. Sie ist der beste am Politikmarkt verfügbare Schalldämpfer für die tickende Zeitbombe. Verbraucherschutz, Umweltschutz, Tierschutz, JETZT!“

    Welche Hinweise Wegner für eine Verschwörung der Mainstreammedien zugunsten der amtierenden Bundeskanzlerin sieht, sagt der V-Partei³ Vorsitzende nicht. Wegners Facebook-Freundschaft zu dem antisemitischen Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen, einem der zentralen Protagonisten der rechten Mahnwachenbewegung, wirft derweil Fragen auf. Der Soziologin Jutta Ditfurth, die als entschiedene Gegnerin der antisemitischen Bewegung gilt, unterstellte Wegner im letzten Jahr, sie habe mit indyvegan.org „ein System aufgebaut“, um im Internet anonyme Hetzkampagnen gegen zumeist unbescholtene Bürger loszutreten.“ Dieser Vorgang, wie auch beispielsweise die Solidarisierung der V-Partei³ mit der verschwörungstheoretischen Seite „Netzfrauen“, die Verlinkung verschwörungstheoretischer Medien wie „Matrixblogger“ auf der Facebookseite der V-Partei, die Werbung der Partei für die von Verschwörungstheoretikern und einem Reichsbürger betriebene Facebookgruppe „Veganes Zeitalter“ werfen die Frage auf, aus welchem politischen Spektrum die Parteispitze die Informationen für ihre politische Meinungsbildung gewinnt und welche Klientel sie damit gewinnen will.

    Wie V-Partei³ Watch vor drei Wochen berichtete, witterte auch der V-Partei³ Landesvorsitzende Hessens, Leonardo Fazio, eine Verschwörung der Pharmaindustrie und verbreitete ein Video, in dem vom Impfen abgeraten wurde, da die Pharmaindustrie „doppelt verdienen“ wolle, indem Kinder erst „krankgeimpft“ würden und infolge der Impfungen mit Medikamenten wieder geheilt werden müssten.

    Der als Bundesgeschäftsführer zurückgetretene Reinkarnationstherapeut, Florian Harzmann, welcher im engeren Kreis der Parteispitze weiterhin sehr aktiv ist, gab sich auf der Facebookseite des Bundesvorsitzenden als Anhänger der Chemtrail-Verschwörungstheorie zu erkennen.

    Bereits zweimal im Januar (auch hier) sowie im April 2017 äußerten Funktionäre der V-Partei³ Gefallen an der Werbung des rechten Verschwörungstheoretikers und Esoterikers Rüdiger Dahlke für die V-Partei³. Die stellvertretende Bundesvorsitzende der V-Partei³, Heike Rudolf, bedankte sich sogar persönlich bei Dahlke für die Parteiwerbung, während die Hamburger Landesvorsitzende der V-Partei³, Jennifer Nielsen, sich an gleicher Stelle bei „Fragen und Interesse“ als Ansprechpartnerin anbot und für ihren Landesverband warb. Dahlke ist Anhänger der Chemtrail-Verschwörungstheorie, setzt sich für die Reichsbürgerbewegung ein und vertritt die Auffassung, die Mainstreammedien seien staatlich manipuliert. Auch die „Big-Pharma“-Verschwörungstheorie wird von Dahlke vertreten. Auch rassistische Äußerungen bezogen auf geflüchtete Menschen verbreitete Dahlke.

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