wzjena – Wandzeitung Jena https://wandzeitungjena.blackblogs.org Mon, 20 Apr 2020 10:26:18 +0000 en-GB hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.7.1 https://wandzeitungjena.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1321/2020/04/cropped-Icon-Wand-1-32x32.jpg wzjena – Wandzeitung Jena https://wandzeitungjena.blackblogs.org 32 32 Infektionen in der ZASt Halberstadt – Bewohner*innen treten in Hungerstreik https://wandzeitungjena.blackblogs.org/2020/04/20/infektionen-in-der-zast-halberstadt-bewohnerinnen-treten-in-hungerstreik/ Mon, 20 Apr 2020 10:25:14 +0000 http://wandzeitungjena.blackblogs.org/?p=175 Continue reading Infektionen in der ZASt Halberstadt – Bewohner*innen treten in Hungerstreik ]]> Seit dem 04.04.2020 befinden sich die Bewohner*innen der zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber*innen (ZASt) im Hungerstreik, um gegen die dort herrschende Unterversorgung zu demonstrieren.

Find the original requirements in english here.
There is a new open letter in various languages here.

Nachdem Ende März ein Bewohner positiv auf den Coronavirus getestet wurde, wurden alle Bewohner*innen, also 850 Menschen unter Quarantäne gestellt. Am 02.04. gab es bereits 20-30 Infizierte.

Bewohner*innen sowie Sozialarbeiter*innen berichten von unzureichender Versorgung und einer chaotischen und angespannten Situation.

Die Bewohner*innen haben sich mit einem offenen Brief, der folgende Forderungen enthält, an die Öffentlichkeit gewendet:

Würde für Refugees

  1. Für alle Bewohner*innen des Camps muss die Lebensmittelversorgung gesichert sein.
  2. Die Santitäranlagen müssen die nötigen Hygienestandards erfüllen und alle Bewohner*innen brauchen Zugang zu Infektionschutzartikeln und Desinfektionsmitteln.
  3. Schnelle und bedingungslose, dezentrale Unterbringung von alten, schwangeren, kranken und noch nicht infizierten Bewohner*innen.
  4. Die Schließung des Halberstädter „Gefängnis“ muss innerhalb der nächsten 14 Tage erfolgen.

Die Bewohner*innen dokumentieren ihre Situation auf ihrem Youtube-Kanal Rassistische Demokratie. 
Weitere Infos beim Antirassistischen Netzwerk Sachen-Anhalt. 
Hier geht’s zum neuen offenen Brief der Bewohner*innen.

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Solidarisch gegen Corona https://wandzeitungjena.blackblogs.org/2020/04/20/solidarisch-gegen-corona/ Mon, 20 Apr 2020 09:52:18 +0000 http://wandzeitungjena.blackblogs.org/?p=155 Continue reading Solidarisch gegen Corona ]]> https://solidarischgegencorona.wordpress.com/

Find the text in other languages to download below

✱ Als Reaktion auf die Pandemie werden im Eiltempo Grundrechte ausgehebelt. Die staatlich verordneten Ausgangssperren und Notstandsverordnungen richten sich in vielen Ländern gegen Arbeitskämpfe, Streiks und Aufstände.
✱ Während wir soziale Kontakte einschränken müssen, feiern viele Unternehmer weiterhin Corona-Partys: nicht notwendige Arbeiten laufen unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen weiter.
✱ Die Regierungen reagieren auf die Pandemie mit Grenzschließungen, Ausfuhrverboten für medizinische Güter und Migrationsabwehr. Sie inszenieren sich als Schutzmacht der Lohnabhängigen, während sie gestern noch das Gesundheitssystem kaputt gespart haben.
✱ Wir steuern auf eine soziale Krise unbekannten Ausmaßes zu, die massive Angriffe auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen nach sich ziehen wird. Forderungen an den Staat oder die Unternehmer nach Produktionsstopp, Lohnausgleich oder Gesundheitsschutz werden nicht reichen.
✱ Wenn jetzt die Weltwirtschaft einen Infarkt erleidet, wird es auf unsere Fähigkeiten ankommen, die notwendigen Teile der Produktion und Gesundheitsversorgung wieder in Gang zu setzen.

Produktionsstopp statt Normalbetrieb

1. Aus Angst um ihren Profit und Sorge vor einer Verschärfung der Weltwirtschaftskrise sind Unternehmer und Staaten bereit, die Gesundheit der Lohnabhängigen weiter zu gefährden.

2. In vielen Ländern fordern kämpfende Lohnabhängige besseren Gesundheitsschutz bei notwendigen Arbeiten und den vollständigen Stopp aller nicht-notwendigen Arbeiten – und das bei vollem Lohnausgleich.

Geteilte Verantwortung statt Ausgangssperre

1. Anstelle staatlicher Zwangsmaßnahmen und patrouillierender Polizei in den Parks braucht es öffentliche Aufklärung und einen gemeinsamen verantwortungsvollen sozialen Umgang.

2. Wenn Arbeits- und Mietkämpfe, Grundrechte oder der Datenschutz mit neuen staatlichen Verordnungen eingeschränkt werden, müssen wir uns zur Wehr setzen.

Solidarität statt Nationalismus

1. Die autoritären staatlichen Maßnahmen gründen auf der kollektiven Angst. Gegen das beklemmende Gefühl hilft praktische Solidarität.

2. Gegen den nationalistischen Wahnsinn, der sich beispielsweise an der EU-Außengrenze zeigt, gilt es die weltweiten Kämpfe für einen humanen Umgang mit der Pandemie zu verbinden und die Gesellschaft nach unseren Bedürfnissen zu organisieren.

 

Druckversion Deutsch
Poster english
Türk afişi
ملصق عربي
Plakat srpsko-hrvatski

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Support for Women in Case of Domestic Violence https://wandzeitungjena.blackblogs.org/2020/04/19/support-for-women/ Sun, 19 Apr 2020 23:03:49 +0000 http://wandzeitungjena.blackblogs.org/?p=133 Continue reading Support for Women in Case of Domestic Violence ]]> Violence against women increases in crisis situations.

Find a poster in other languages below.

This violence seems to be invisible, but it happens every day. Women experiencing domestic violence are not alone! Look for people you trust to talk with them. You can get help via anonymous hotlines:

Crisis line for women experiencing domestic violence
08000 116 016

Hotline of the Women‘s Shelter Jena
0177 478 705 2

Hotline for female migrants who are affected by domestic violence, forced marriage and stalking (German, Persian, Russian, Polish, English, French, Arabic, Kurdish, Bosnian, Croatian, Serbian, Spanish, Vietnamese, Turkish)
مركز المشورة للمھاجرین المتضررین من العنف المنزلي والزواج القسري والملاحقة
0511 12 60 78 14

If you become witness of violence: Offer your support, do not look away! Take care of girls and women around you!

 

Infoaushang Deutsch
English
عربي
Türk
français
polski
русский
español
中国人
فارسی

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Hilfe für Betroffene häuslicher Gewalt https://wandzeitungjena.blackblogs.org/2020/04/19/hilfe-bei-hauslicher-gewalt/ Sun, 19 Apr 2020 23:02:26 +0000 http://wandzeitungjena.blackblogs.org/?p=131 Continue reading Hilfe für Betroffene häuslicher Gewalt ]]> Gewalt gegen Frauen nimmt in Krisenzeiten zu.

Read the english translation here.
You can find Posters in other languages below.

Soziale Isolation und Quarantäne schränken die Möglichkeit der Flucht und Hilfesuche stark ein. Es ist das Merkmal häuslicher Gewalt, dass sie im Unsichtbaren geschieht. Doch sie geschieht und das tagtäglich. Frauen mit solchen Erfahrungen sind keineswegs allein damit! Sprecht mit Personen, denen ihr vertraut, sucht Zuflucht bei Freund*innen und ruft im Notfall die Polizei.

Unter folgenden Nummern finden Betroffene Unterstützung:

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
08000 116 016

Hotline vom Jenaer Frauenhaus
0177 478 705 2

Hotline für Migrantinnen, die von häuslicher Gewalt, Zwangsheirat oder Stalking betroffen sind (auf Deutsch, Persisch, Russisch, Polnisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Kurdisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch,Vietnamesisch, Türkisch)
مركز المشورة للمھاجرین المتضررین من العنف المنزلي والزواج القسري والملاحقة
0511 12 60 78 14

Passt auf eure Freundinnen, Nachbarinnen und Kolleginnen auf! Seid füreinander da! Bietet Unterstützung an und schaut nicht weg!

Infoaushang Deutsch
English
عربي
Türk
français
polski
русский
español
中国人
فارسی

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Rights in the time of COVID-19 — Lessons from HIV for an effective, community-led response https://wandzeitungjena.blackblogs.org/2020/04/19/lessons-from-hiv/ Sun, 19 Apr 2020 23:00:59 +0000 http://wandzeitungjena.blackblogs.org/?p=128 Continue reading Rights in the time of COVID-19 — Lessons from HIV for an effective, community-led response ]]> Seven takeaways from the UNAIDS:

1. Communities are central
Engage affected communities from the beginning in ALL response measures – to build trust, ensure suitability and effectiveness, and to avoid indirect or unintended harms and ensure the frequent sharing of information.

2. No stigma and discrimination
Combat all forms of stigma and discrimination, including those based on race, social contacts, profession (healthcare workers), and those directed towards marginalized groups that prevent them from accessing care.

3. Support the most vulnerable
Ensure access to free and affordable screening, testings and care fort he most vulnerable and hard to reach.

4. Remove barriers to action
Remove barriers to people protecting their own health and that of their communities: fear and unemployment, healthcare costs, presence of fake news/misinformation, lack of sanitation infrastructure and so forth.

5. No criminal sanctions
Restriction to protect public health must be limited duration, proportionate, necessary and evidence-based and reviewable by court. Put in place exceptions where necessary for vulnerable groups and to ameliorate the consequences of such restrictions. Blanket compulsory bans are rarely effective or necessary. Individuals should not be criminalized for breaching restrictions.

6. International Cooperation
Countries must work to support each other to ensure no country is left behind, sharing information, knowledge, resources and technical expertise.

7. Be kind
Support and protest health care workers. Be kind to each other. Join and support efforts that build trust and amplify solidarity, not sanctions.

 

Find the whole guidance document in english and arabic here.

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»COVID-19 eindämmen, Grundrechte schützen!« https://wandzeitungjena.blackblogs.org/2020/04/19/7-lehren-hiv-pravention/ Sun, 19 Apr 2020 22:58:21 +0000 http://wandzeitungjena.blackblogs.org/?p=122 Continue reading »COVID-19 eindämmen, Grundrechte schützen!« ]]> Sieben Lehren aus der HIV-Prävention für eine effektive Community-basierte Strategie

Read this in english

Kontaktverbote, Bußgelder für das Unterschreiten von Mindestabständen, Übermittlung der Daten von Menschen mit COVID-19 – in der Corona-Pandemie werden Grundrechte in einem nie dagewesenen Maße eingeschränkt.
Die Aids-Organisation der Vereinten Nationen fordert dazu auf, COVID-19 effektiv einzudämmen und dabei die Grundrechte zu schützen: mit sieben Lehren aus der HIV-Prävention.

1. Communities ins Zentrum stellen
Betroffene Gruppen sollen bei allen Maßnahmen beteiligt werden, um deren Tauglichkeit und Effektivität zu gewährleisten, um Vertrauen aufzubauen und vermittelte oder unabsichtlichen Schaden zu vermeiden und die Verbreitung der Informationen sicherzustellen.

2. Stigmatisierung und Diskriminierung bekämpfen
Jede Diskriminierung und Stigmatisierung – egal ob rassistisch, sozialchauvinistisch oder anders begründet – muss bekämpft werden, so dass Betroffene ohne Furcht vor der Stigmatisierung sich an (medizinische) Hilfsangebote wenden können.

3. Die am stärksten gefährdeten unterstützen
Den am stärksten gefährdeten sowie den am stärksten marginalisierten Menschen muss der Zugang zu kostenfreien Tests und bedingungsloser Versorgung sicher gestellt sein.

4. Hürden für Schutzhandeln beseitigen
Faktoren, die einen effektiven Schutz einschränken – wie z.B. eine unsichere medizinische Infrastruktur, die Angst vor Arbeitslosigkeit, Falschinformationen und Verschwörungstheorien – müssen beseitigt werden.

5. Kriminalisierung verhindern
Alle Maßnahmen müssen zeitlich begrenzt, verhältnismäßig, notwendig und Beweis-basiert sein sowie juristisch überprüfbar. Pauschale Zwangsverbote sind wenig effektiv oder nützlich. Individuum sollten nicht kriminalisiert werden für den Verstoß gegen Einschränkungen.

6. International zusammenarbeiten
Länder müssen zusammenarbeiten, um kein Land zurückzulassen. Es gilt Informationen, Wissen, Ressourcen und technische Expertise zu teilen.

7. Gut miteinander umgehen
Unterstützt Beschäftigte im Gesundheitswesen. Seid nett zu einander. Schließt euch Initiativen an, die versuchen Vertrauen aufzubauen und Solidarität stärken anstelle von Sanktionen!

 

Die komplette Schrift gibt’s hier.

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Corona in Ungarn: Nichtstun, dann gewinnen? Orbans Chance auf eine Diktatur https://wandzeitungjena.blackblogs.org/2020/04/19/corona-in-ungarn/ Sun, 19 Apr 2020 22:49:48 +0000 http://wandzeitungjena.blackblogs.org/?p=117 Continue reading Corona in Ungarn: Nichtstun, dann gewinnen? Orbans Chance auf eine Diktatur ]]> Eine Chronik

Seit der Amtsübernahme 2010 transformiert Viktor Orbán Ungarn zu einer Autokratie. Nach einer neuen Verfassung, dem Beschneiden der Medienfreiheit, Propaganda-Kampagnen gegen Migrant*innen u.v.m. nutzt er die Krise nun als Chance für die nächsten Schritte in die Diktatur.

6. März Vier bestätige Corona Fälle in Ungarn. Geheimhaltung der betroffenen Orte.

Orban gibt vor allem Migrant*innen die Schuld an der Verbreitung.

11. März: Verabschiedung eines nationalen Notstands

(Einführung von Grenzkontrollen, Einreiseverbote, Veranstaltungsverbote ab 100 Personen, Schließung von Universitäten, keine Schließung von Schulen)

Zurückweisung von Asylsuchenden wird verschärft .

15. März Orban wird das öffentliche Gesicht einer Anti-Corona-Notfalleinsatzgruppe.
18. März Ankündigung von Kurzkrediten für Unternehmen und Flexibilisierung des Arbeitsrechts.

Arbeiter*innen können laut Gewerkschaften zu hohen Überstunden ohne Lohnausgleich gezwungen werden.

Ende März Diskussion über Notstandsgesetzgebung mit unbegrenzter Laufzeit im Parlament.

Opposition will nur bei 90-tägiger Begrenzung zustimmen, Orban verweigert dies.

31. März Dank einer Zweidrittelmehrheit im Parlament wird das Notstandsgesetz verabschiedet.

Orban kann jetzt allein per Dekret regieren. Kritik weist er zurück – in anderen EU-Ländern sähe es ähnlich aus.

Verabschiedung von hohen Strafen bei Verstoß gegen Schutzverordnungen (bis zu 8 Jahre Haft) und bei der Verbreitung von Falschinformationen (bis zu 3 Jahre Haft), Kritik von oppositionellen Journalist*innen

5. April Orban verspricht kostenloses Parken im ganzen Land zur Unterstützung von sozialer Distanz.
10. April Ankündigung eines weiteren Finanzpakets zur Rettung von Unternehmen.

Kritik an geringen Effekten für Sozialschwache und ausbleibender Stärkung des Gesundheitswesens. Gewerkschaften kritisieren die fehlende Unterstützung zur Übernahme von Löhnen bei Unternehmen.

Viele Arbeiter*innen werden gekündigt oder zu unbezahltem Urlaub gezwungen, Kurzarbeiter*innengeld ist oft niedriger als die Arbeitslosenhilfe.

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