Ebenfalls sitzt Scheel nun offensichtlich als kooptiertes, also nicht stimmberechtigtes Mitglied im Vorstand des Kreisverbandes.

In Form von regelmäßig stattfindenden Stammtischen soll nun in Wilhelmshaven eine Einstiegserleichterung für junge Menschen in die rechtspopulistische Partei entstehen. Genaue Termine oder Räumlichkeiten wurden bisher nicht genannt. [1]

Zu Jannik Scheel:

Bereits seit mehreren Jahren engagiert sich Scheel unter Anderem in der AfD, wobei er zunächst nur auf öffentlichen Diskussionsveranstaltungen, wie zum Beispiel der Podiumsdisskussion des Jugendparlaments zu den Komunalwahlen 2016 auffiel.

Bei letzterem trat Scheel stilsicher in blauem AfD-Poloshirt auf und verteilte Sticker der rechtsextremen “Identitären Bewegung”, welche er auch nach wie vor laut Augenzeugen offensiv in Wilhelmshaven klebt, an Jugendliche.

Kleinere Provokationen wie Identitären-Sticker auf und vor dem Linken- und SPD-Parteibüro leistete sich der junge Kommunalpolitiker ebenfalls.

Bis zur Auflösung der “Jungen Alternative Niedersachsen”, war er auch im Bezirksverband der “Jungen Alternative Weser-Ems” aktiv.

Die “Junge Alternative Niedersachsen” wurde von der AfD-Jugend selbst aufgelöst, nachdem sie ab September 2018 vom Verfassungsschutz überwacht wurde. [2]

Am 5. Mai 2018 nahm Scheel zudem am rassistischen “Frauenmarsch” in Delmenhorst teil, bei dem AfDler Seite an Seite mit gewaltbereiten Neonazis der regionalen Gruppe “Blood Brother Nation” liefen. [3]

Scheel selbst nutzte die Veranstaltung um seine ideologische Verbundenheit zur rechtsextremen und mittlerweile vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppe “Identitäre Bewegung” erneut zu verdeutlichen.

Zu sehen: Jannik Scheel im schwarzen Polohemd mit dem Zeichen der “Identitären Bewegung”. Der Verfassungsschutzt stuft sie als rechtsextrem ein und merkt an, dass ihre Positionen nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind. [4] Bild: Recherche Nord

Jannik Scheel hält eine Rede auf der “Großdemo” der AfD Wilhelmshaven. Bild: Nutshell Fotografie

Auf seiner Lederjacke trägt Mirko Danner stolz die verbotene Odal-Nazirune. Bild: Nutshell Fotografie

Fazit

Jannik Scheel ist ein Rechtsextremist. Er nimmt an gemeinsamen Aktionen mit gewaltbereiten Neonazis teil, macht Politik für die extremsten Teile der AfD und war, bzw. ist Mitstreiter in vom Verfassungsschutz beobachteten Organisationen.

Als Anhänger der “Identitären Bewegung” grenzt er sich nicht ab von einem Gedankengut, welches offiziell dem Grundgesetz widerspricht.

Dass die AfD in Wilhelmshaven mit solch einer Person gemeinsame Sache macht, sie in den Kreisvorstand kooptiert und als Ansprechperson für Jugendliche vorsieht, sagt viel über den Kreisverband und die Partei selbst aus.

Auch, wenn bisher kein Termin für den geplanten “Stammtisch” vorliegt, raten wir dringenst davon ab, dort teilzunehmen.

Auch, wenn der “AfD Kreisverband Wilhelmshaven Stadt” eine Meinungsvielfalt bei den geplanten Stammtischen vorsieht, ist mit einem manipulativen Verhalten der Veranstalter*innen zu rechnen. Insbesondere Scheel selbst hat nach unserer Einschätzung oft genug unter Beweis gestellt, dass er für einen differenzierten Diskurs nicht zur Verfügung steht.

Wir sind der Überzeugung, dass Rechtsextreme ihren Anspruch auf einen öffentlichen Diskurs verspielt haben.

[1]: https://www.facebook.com/kannmeer/photos/a.612821339169437/698975323887371/?type=3&theater

[2]: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-junge-alternative-loest-landesverband-niedersachsen-auf-15874137.html

[3]: https://antifa-bremen.org/was-ging-ab/2018/rechte-hetze-als-frauenmarsch/

[4]: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/identitaere-bewegung-verfassungsschutz-stuft-die-gruppe-als-rechtsextremistisch-ein-a-1276822.html

Der Stand lief wunderbar, wir hatten gute Gespräche und konnten uns mit vielen Antifaschist*innen vernetzen und alte Freund*innen treffen.

Die alte Molke war dafür der ideale Veranstaltungsort. So bot sie für zwei Tage einen kreativen, solidarischen und autonomen Freiraum für alle, die keine Lust auf eine Innenstadt voll mit Repressionsorganen, betrunkenen Banden, Kaiser-Kult sowie Kriegs- und Repressions-Werbeständen von Bundeswehr und Polizei hatten.

Wir bedanken uns deshalb ganz ganz herzlich für diese tollen zwei Tage in der Molke und freuen uns auf ein nächstes Mal!

Diversität, emanzipatorische Bewegungen und ganze subkulturelle Teile der Stadt sollen dabei ausgeblendet werden.

Eine Initiative veranstaltet aus genau diesem Grund ein alternatives Stadtfest in der Alten Molke, das all das nicht verschweigt, das bunt und divers, laut und fröhlich werden soll. Es steht unter dem Motto “Rebellisch/Solidarisch/Anders” und bietet Raum und Zeit für das Wilhelmshaven, was sich traut, anzuecken, anders und wunderbar zu sein.

Wir sind dabei!

Auch wir werden mit einem Stand vertreten sein und unsere Arbeit und unsere Politik präsentieren.

Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um mit Euch ins Gespräch zu kommen, über die Naziszene in Schlicktown und umzu zu informieren und für die antifaschistische Aktionsarbeit zu werben.

Bei uns kriegt ihr Info-, Propaganda- und Mobimaterialien, das aktuelle “Antifaschistische Infoblatt” und Organisationsberatung für linksradikale Intervention, Klimaaktivismus und Strukturaufbau.

Vielleicht wollt Ihr aber auch einfach nur quatschen, Gleichgesinnte treffen oder Euch einfach nur austauschen.

Egal worin das Interesse liegt: Wir sind da und stehen für Euch zur Verfügung.

Also kommt vorbei und unterstützt das alternative Stadtfest!

Siamo tutti antifascisti!

Viele Personen folgten unserem Aufruf und brachten ihre Position gegen die menschenfeindliche Hetze der AfD zum Ausdruck. 

Auf Seiten unseres Protestes gab es mehr Teilnehmende als bei der zeitgleichen AfD Veranstaltung. Ein wichtiges Zeichen!

Trotz des einschüchternden Verhaltens fotografierender Cops und der Gestik verschiedener AfD Gäste, standen die Menschen zusammen.

Nur zwei Tage später erreichte Jaroslaw Poljak, Kandidat der Wilhelmshavener AfD, klägliche 3,77% bei der Wahl zum bzw zur Oberbürgermeister*in. Ein Ergebnis welches uns frohen Mutes in die Zukunft blicken lässt.

Wiedereinmal fand diese Veranstaltung, wie bereits eingangs erwähnt, in der Gaststätte “Sassies Eck” in der Freiligrathstraße 210 statt.

Wir bedanken uns für die zahlreiche Teilnahme am Protest und fordern das “Sassies Eck” wiederholt auf der menschenfeindlichen Hetze der AfD keine Plattform zu bieten!

Fotos von: Nutshell Fotografie

Der Wahlkampf um die Position der Oberbürgermeister*in in Wilhelmshaven neigt sich dem Ende zu und auch die AfD will nochmal kurz vor der Wahl politisches Potential erzeugen und versuchen, die Notlage geflüchteter Menschen schamlos für ihre Zwecke auszunutzen.

Das Lokal „Sassie’s Eck“ bietet sich dafür wiederholt an und stellt entsprechende Räumlichkeiten für einen Infoabend unter dem Motto „Zuzugstopp durchsetzen! Jährlich 10 Millionen € sind zuviel! Alternatives Wirtschaftskonzept!“ [1] zu Verfügung.

Zu diesem Themenpool sollen Christopher Emden, Mitglied des niedersächsischen Landtages für die AfD, Hansjörg Müller, im Bundestag über die Landesliste der AfD Bayern, sowie natürlich auch Jaroslaw Poljak, Oberbürgermeisterkandidat der AfD in Wilhelmshaven, sprechen.

Letzterer, der als Entscheider im BaMF arbeitet [2], hatte bereits auf mehreren Veranstaltungen und Postings auf Facebook und YouTube das Thema Zuzugstopp behandelt, eine fremdenfeindliche Haltung demonstriert und konnte bisher im Wahlkampf nicht wirklich positiv auffallen.

Mit diesem „Dauerbrenner“ der AfD – rassistische Hetze – soll also nun noch einmal mit Unterstützung von Außen das ansonsten inhaltsarme Wahlprogramm Poljaks kompensiert werden.

Dem sollte kein Raum geboten werden! Wir rufen daher zum antifaschistischen Protest am Freitag den 10.05.19 um 18.00 Uhr vor dem „Sassie’s Eck“ auf.

Lasst die menschenfeindliche Politik der AfD nicht unkommentiert!

[1]: https://www.facebook.com/events/359015024716312/

[2]:http://antifatreff.blogsport.de/2019/04/23/offener-brief-zur-afd-mitgliedschaft-eines-mitarbeiters-des-bamf/