Nach offenem Brief der Tutor_innen: Kanzler und Präsident versprechen Verbesserungen, Tutor fordert Geld nach

Am 16. August kam es zu einem knapp einstündigen Treffen zwischen dem Präsidenten und Kanzler der Uni Jena und vier Studentischen Hilfskräften, Mitgliedern der FAU, wovon drei den offenen Brief der Tutor_innen vom 26. Mai initiiert und unterzeichnet hatten. In dem Gespräch positionierten sich die beiden Uni-Vertreter gegenüber den beiden Forderungen, die wir mit dem offenen Brief gestellt hatten und die daraufhin vom Fachschaftsrat der Soziologie und der GEW unterstützt wurden: (1) 20-Monatsstunden-Verträge und (2) eine Vertragslaufzeit von mindestens einem Jahr für alle Tutor_innen. Was die Stundenzahl betrifft, erklärten der Kanzler und Präsident, dass sie ebenfalls der Meinung seien, dass alle gearbeiteten Stunden bezahlt werden müssten und versprachen, bald mit einem Rundschreiben alle Fakultäten anzuhalten, künftig alle Stunden zu vergüten. Sie meinten, die studentischen Beschäftigten müssten eine angemessene Stundenzahl vor Ort, in den Instituten, „selber durchboxen“, u.a. indem sie die korrekte Stundenzahl in die Stundenzettel eintragen und das Gespräch mit den verantwortlichen Dozentinnen und Professoren suchen. Dabei könnten sie sich gerne auf das Rundschreiben beziehen. Sollte es keine Einigung geben, müssten sie die jeweils höhergelegene Ebene miteinbeziehen, bis letzten Endes der Kanzler und Präsident für eine Klärung bereit stünden. Auch bei finanziellen Engpässen stünde der Senat bereit, den Fakultäten auszuhelfen. So wird die Verantwortung, die Arbeitsverhältnisse zu verbessern, wieder einmal auf den studentischen Arbeiter_innen abgeladen, die doch in den Instituten gleich mehrfach abhängig sind. Insofern halten wir an der Forderung nach mindestens 20-Monatsstunden-Verträgen für alle Tutor_innen fest, damit es eben nicht dazu kommt, dass Dozentinnen oder Professoren in solch ungleichen Verhandlungen ihre Machtpositionen gegenüber den Studierenden ausnutzen. Nichtsdestotrotz würde sich die bisherige Ausgangssituation für derartige Auseinandersetzungen durch den Rundbrief um Einiges verbessern. Was die Vertragslaufzeit betrifft, haben der Kanzler und Präsident klar gemacht, dass sie unsere Forderung ablehnen, wie auch fast alle Fakultäten sie wohl ablehnen. Das gehe aus einer Umfrage hervor, die in Reaktion auf unseren offenen Brief universitätsweit durchgeführt wurde. Dabei argumentieren sie mit (wissenschafts)betrieblichen und Arbeitgeberinteressen. Wir dagegen setzen uns weiter für unsere Interessen als studentische Arbeiter_innen ein und fordern eine Vertragslaufzeit von mindestens einem Jahr, worin wir ja vom Fachschaftsrat der Soziologie und der GEW unterstützt werden. Die Ansage, die Bezahlung aller Stunden an den Instituten „durchzuboxen“ haben wir uns gleich zu Herzen genommen. Ein Tag nach dem Gespräch hat ein Tutor und Mitunterzeichner des offenen Briefs die Überstunden aus dem im Sommersemester gehaltenen Tutorium eingefordert. Was bedeutet das konkret für uns als studentische Arbeiter_innen?
  1. Wir sollten noch vor Vertragsunterzeichnung nachfragen, wie viele Stunden wir bezahlt bekommen und Gespräche suchen, sollte sich abzeichnen, dass der Aufwand viel höher wird.
  2. Wenn wir dennoch mehr arbeiten als vertraglich vereinbart, müssen darauf achten, die Stundenzettel ordentlich auszufüllen, damit wir im Nachhinein die Überstunden einfordern können.
  3. Kommt in Kontakt mit der FAU und werdet Mitglied: Wir unterstützen euch in den Verhandlungen an euren Instituten und auch dabei, eure Überstunden einzufordern.
Jena, 18. August 2017 Flattr this!

Güteverhandlungen vorm Arbeitsgericht Gera für drei Kolleg_innen gegen die Uni Jena

Am 11. August vertrat die Bildungssektion der FAU Erfurt/Jena drei Kolleg_innen in Güteverhandlungen vorm Arbeitsgericht Gera gegen die Uni Jena. Sie alle drei sind als studentische Hilfskräfte angestellt – im Methodenlabor der Uni Jena bzw. in der Thulb. Sie sind aufgrund der angeblichen Wissenschaftlichkeit der Tätigkeit entsprechend einer Klausel des Tarifvertrags aus dem Tarifvertrag ausgeschlossen und haben entsprechend dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz auf wenige Monate befristete Verträge. Sie fordern gemeinsam mit der FAU die Eingruppierung in den Tariflohn, eine Entfristung ihrer Verträge und die Nachzahlung des Geldes, das ihnen durch die schlechteren Verträge bisher vorenthalten wurde.

In der Gütverhandlung konnten wir keine Einigung mit der Uni erzielen. Entsprechend wurde für den 21. Februar 2018 ein Kammertermin festgelegt. Dort erwarten wir, dass wir für die Kolleg_innen aus dem Methodenlabor eine dauerhafte Verbesserung ihrer Lage durchsetzen können. Für die Kollegin aus der Thulb hoffen wir bis dahin einen Vergleich mit der Uni, d.h. eine ordentliche Lohnnachzahlung, zu erzielen. Zumindest haben sowohl die Kollegin wie die Vertreterin der Uni das in der Güteverhandlung angekündigt.

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Blackkitchen Katzenprozess: Fällt aus

#acab #jena Der absurde Prozess gegen uns wurde abgesagt. Die Kosten trägt die Staatskasse.

Thüringer Gefangener, unterstützt von der Gefangenen-Gewerkschaft, klagt gegen die Bundesagentur für Arbeit

Am 12. September entscheidet das Bundessozialgericht in Kassel über die Klage eines Thüringer ex-Gefangenen gegen die Diskriminierung von ex-Gefangenen durch die Bundesagentur für Arbeit. Dabei wird er von der Gefangenen-Gewerkschaft unterstützt. Ex-Gefangene werden in dieser Gesellschaft auf verschiedene Arten und Weisen diskriminiert. Zumeist, z.B. auf dem Wohnungs- oder Arbeitsmarkt, findet das informell statt. Aber manchmal […]

Neuer Key:

Hier unser neuer PGP-Key.

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Warnung: Unsere Keys sind bei den Bullen / Warning: Our Keys are stolen by the Police

Warnung: Aufgrund einer Hausdurchsuchung sind Kopien unserer Keys im
Besitz der Bullen! Diese Keys liegen auf verschlüsselten Datenträgern.
Wir betrachten sie trotzdem als unsicher.

Bitte nutzt dieses Keys nicht länger. Löscht sie aus eurem
Schlüsselbund. Wir veröffentlichen zeitnah neue Keys.

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are not safe anymore.

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Black Kitchen

Redebeitrag zur Demo „Lernfabriken meutern“

Hier unser Redebeitrag, den wir auf der „Lernfabriken meutern“ Demo am 21. Juni 2017 gehalten haben, im Wortlaut: „Die Lehrer*innen sagen, wir würden nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen. Wofür im langweiligem Schulalltag nur ein müdes Lächeln zu bekommen ist, wirft allerdings die Frage auf, was das für ein Leben ist, für [...]

Schulsozialarbeiter in Erfurt geht gegen seine Kündigung vor

Der Erfurter Herrenberg ist thüringenweit für seine neonazistische Szene bekannt. Das spiegelt sich auch an den Zuständen an der dortigen „Gemeinschaftsschule am großen Herrenberg“ wieder. Zwei Jugendliche aus der Neonazi-Szene bedrohten monatelang andere, vor allem migrantische, Mitschüler und Mitschülerinnen und sogar Personal an der Schule und griffen sie an. Ein Schulsozialarbeiter intervenierte und versuchte, dafür zu sorgen, dass die betroffenen Kinder vor der Gewalt der jungen Neonazis geschützt werden. Daraufhin wurde er von seinem Trägerverein Perspektiv e.V. an eine andere Schule versetzt.

Zwischenzeitlich wurde er – auch aufgrund der enormen Belastung und erlittener Angriffe durch jugendliche Nazis an seinem Arbeitsplatz – krankgeschrieben. Nachdem er am 29. Mai einen Brief an die Schulleitung schickte, um seinen Forderungen nach einem besseren Umgang mit der Situation Nachdruck zu verleihen, wurde er am 30. Mai 2017 „aus personenbedingten Gründen“, d.h. aufgrund „langanhaltender Krankheit“ gekündigt. Daraufhin wandte er sich an die Basisgewerkschaft FAU, um gegen die Kündigung vorzugehen.

Als FAU haben wir eine Kündigungsschutzklage vorm Arbeitsgericht Erfurt gestellt. Die Güteverhandlung wird dort am 23. August 2017 stattfinden. Außerdem haben wir uns in einem Brief an die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen von Perspektiv e.V gewandt und zur Solidarität mit dem gekündigten Kollegen aufgerufen.

Perspektiv e.V. hat auf die Forderung nach Wiedereinstellung klar arbeiter_innenfeindlich reagiert. Der Verein hat einen Anwalt eingeschaltet, der am 7. Juli 2017 eine weitere, fristlose und ordentliche Kündigung ausgesprochen hat. Auch gegen diese weiteren zwei Kündigungen haben wir eine Kündigungsschutzklage eingereicht. Auf die Nachfrage nach den Gründen für die fristlose Kündigung hat der Anwalt bisher nicht reagiert. Stattdessen wurde der Kollege unter fadenscheiniger Begründung angezeigt. Hier geht es offensichtlich darum, im Nachhinein einen Grund zur fristlosen Kündigung zu konstruieren.

Als Gewerkschaft sind wir schockiert darüber, wie erstens der Verein einen engagierten und couragierten Mitarbeiter gerade während seiner Krankschreibung kündigt, wie zweitens die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kaum zur Unterstützung ihres Kollegen bereit sind und wie drittens sowohl der Verein wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neonazistische Gewalt an der Gemeinschaftsschule am Herrenberg verharmlosen und ihren Kollegen noch davon abhalten, sich für den Schutz der betroffenen Kinder einzusetzen. Gerade in Thüringen, wo schon einmal – vor zwanzig Jahren – junge Neonazis unter den Augen der Sozialarbeiter zu organisierten Neonazi-Kader_innen und Mörder_innen geworden sind, müssen die Schulen, die Trägervereine, die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, müssen wir als Gewerkschaft sensibel und wachsam bleiben!

Bildungssektion der FAU Erfurt/Jena

Jena, 8. August 2017

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zur „Tepprichfabrik“ (Berlin), einer Besetzung in Mannheim und dem „Für LⒶu-Haus“ (München)

Auf der zur kommerziellen „Aufwertung“ vorgesehenen Halbinsel Strahlau im Osten Berlins besteht seit Monaten eine Besetzung in der „alten Teppichfabrik“. Weil sich die Bewohner*innen dort rundum eingerichtet haben, schien es bisher für die Bullen schwer zu sein, einen Räumungsauftrag zu erhalten. Der Eigentümer ist dabei einer der reichten Männer der BRD und wird sicherlich nicht […]

JSA Arnstadt hält GG/BO-Post zurück – Gericht gibt Soligruppe Jena recht

Am 13. Februar 2017 wurde der Brief eines Mitglieds der Soligruppe der Gefangenen-Gewerkschaft an einen Häftling in der Jugendstrafanstalt (JSA) Arnstadt von der JSA angehalten. Der Brief enthielt Informationen über den damals laufenden Hungerstreik des GG/BO-lers Georg Huß im französischen Gefängnis von Mulhouse, den Aufruf, ihm einen Solidaritätsbrief zu schicken sowie Nachfragen dazu, wie er […]

Zensur: JVA Tonna hält Mitgliederrundbrief der Gefangenen-Gewerkschaft zurück

Am 18. Juli haben wir als Solidaritätsgruppe Jena der Gefangenen-Gewerkschaft in Thüringen den Mitgliederrundbrief an Dutzende Mitglieder der GG/BO in die JVAs Tonna, Untermaßfeld, Goldlauter und Hohenleuben geschickt. Eine Woche später erreichte uns ein Brief des Kollegen David Hahn aus der JVA Tonna: „Ich hatte gestern Post von euch. Bloß wurde diese bis auf den […]

Sommerfest 2017 der FAU Erfurt/Jena

Auch dieses Jahr gibt es unser mittlerweile traditionelles Sommerfest. Es wird am Samstag, 12. August, ab 14 Uhr im Wohni bzw. bei gutem Wetter etwas weiter oben auf dem Fichteplatz (am Magdelstieg) stattfinden. Für einen Grundstock an Getränken, vegetarischem und veganem Grillzeug sowie Salaten ist gesorgt – es kann dennoch immer gerne selbst etwas mitgebracht werden (gerade von denen, die Fleisch grillen möchten).  

12 symbolische Besetzungen in Solidarität mit dem Black Triangle und dem Wagenplatz Saalfelder Str. in Leipzig

von: https://linksunten.indymedia.org/de/node/220109 Leipzig der 30.07. Besetzt! Wir haben in den frühen Morgenstunden des Sonntags 12 Gebäude in Leipzig für kurze Zeit besetzt. All diese Häuser und Hallen haben gemein, dass sie seit Jahren leer stehen und entweder saniert werden sollen oder weiterhin ungenutzt verfallen. Entgegen der Pläne von Spekulant*innen und Investor*innen, möglichst viel Kapital aus […]

Ca. 100 Häftlinge der JVA Tonna unterstützen Petition der Gefangenen-Gewerkschaft

Diesen Sommer hat der Sprecher der Gefangenen-Gewerkschaft in der sächsischen JVA Zeithain Manuel Matzke eine Petition an den sächsischen Landtag initiiert, in welcher er das Recht auf gefangenen-gewerkschaftliche Mitgliederversammlungen in der JVA einfordert. Als Solidaritätsgruppe Jena haben wir die Petition samt Unterschriftenlisten in die thüringen JVAs Tonna, Untermaßfeld, Hohenleuben, Suhl-Goldlauter und in die JSA Arnstadt […]

Kino im Infoladen

Das Infoladen-Kino zeigt – aus gegebenen Anlass – eine Dokumentation über Nazi-Konzerte/-Musik. Am Mittwoch den 2. August ab 20 Uhr. Für Snacks und Getränke wird gesorgt.

Keine Privatkredite für Vermieter!

Stichwort: Betriebskostenabrechnung

Für einige Mieterinnen ist es jährlich das Gleiche: Obwohl ihre Betriebskostenabrechnung ein Guthaben ausweist, steigen die Abschläge für die Nebenkosten.
Zum Hintergrund: Im §560 BGB ist aufgeführt, dass und unter welchen Bedingungen die Vorauszahlungen für die Betriebskosten zu den Zahlen im Mietvertrag verändert werden dürfen.
Es gibt zwei Fälle:
Fall 1. Die Kosten für einen Punkt, der unter Betriebskosten (Grundsteuer, Haftpflicht, Heizung u.s.w., siehe Mietvertrag) fällt, stieg oder steigt voraussichtlich in erheblichem Maße.
Dies kann vorkommen, wenn etwa der Anbieter für Fernwärme seine Gebühren erhöht. Die Erhöhung der Vorauszahlungen muss aber auch entsprechend aussehen.
Beispiel: Erhöht der Anbieter für Fernwärme die Grundgebühr um 5 Prozent und waren zuvor 5,00 Euro dafür fällig, kostet das nun also 5,25 Euro. Die Erhöhung der Pauschale muss in einem nachvollziehbaren Verhältnis zu den gestiegenen/ steigenden Kosten stehen, also hier um die 0,25 Euro herum.
Es kann auch vorkommen, wenn die Mieterin mehr heizt als angenommen.
Beispiel:Waren im Mietvertrag monatlich 25,00 Euro für Heizkosten vorgesehen und beläuft sich die Nachzahlung der Mieterin allein für Heizkosten auf 60,00 Euro, können die auf die 12 Monate des Jahres verteilt werden: 60/12=5. Der neue Abschlag auf Heizung beliefe sich also auf 30,00 Euro.
Fall 2. Die Kosten für einen Punkt, der unter Betriebskosten (Grundsteuer, Haftpflicht, Heizung u.s.w., siehe Mietvertrag) fällt, fiel oder fällt voraussichtlich in erheblichem Maße.
Beispiel: Grundsteuer-Kosten können auch sinken. Hier ist die Vermieterin verpflichtet, die Mieterin unverzüglich (so schnell als möglich) darüber zu informieren.
Beispiel: Heizt die Mieterin deutlich weniger als angenommen, können die Zahlungen entsprechend gesenkt werden. Haben wir also wieder die 25,00 Euro als vereinbarten Abschlag auf die Heizkosten, nun aber ein Guthaben von 60,00 Euro, könnte man den Abschlag auf 20,00 Euro/ Monat senken.

Die Änderungen werden in der Regel nach einer Betriebskostenabrechnung vorgenommen. Sie bedürfen in jedem Fall einer Erklärung. Es genügt dafür nicht, dass der Vermieter einfach einen höheren „Sicherheitsabstand“ zu den tatsächlichen Kosten wünscht. Der sieht oft so aus:
„Sie haben ein Guthaben von XXX,XX Euro. Um Nachzahlungen zu vermeiden, erhöht sich ab dem YY.YY. die Pauschale um Z Euro.“
Was das bedeutet, ist Folgendes: Man gibt dem vermieter eine Art Privatkredit bis zur nächsten Betriebskostenabrechnung. Wenn man eine Wohnung von einer Vermieterin mit nur dieser Wohnung im Bestand bewohnt, mögen die z.B. 3,00 Euro nicht so ins Gewicht fallen. Das sind 36,00 Euro, also eine überschaubare Summe, auch wenn das gleiche Guthaben wie im Vorjahr hinzu kommt.
Verfügt der Vermieter aber über beispielsweise rund 14.300 Wohnungen – wie jenawohnen – kommt man im Jahr auf einen Privatkredit von 514.800 Euro in unserem 3,00-Euro-Beispiel. Und das zinslos!

Die Rechnung geht natürlich hinten und vorn nicht auf. Zum einen können wir nicht sagen, ob jenawohnen überall eine Steigerung der Pauschale um pauschale 3,00 Euro vornimmt. Es wird schon Mieterinnen geben, die etwas nachzahlen müssen. Andererseits gibt es immer wieder Leute, die recht hohe Guthaben anhäufen, auch ohne Erhöhung. Und vielleicht gelten für 4-Raum-Wohnungen auch andere „Anpassungs“sätze?

Was tun?!

Wie oben schon beschrieben: Bei einer Erhöhung braucht es einen Grund, der über „wir sind so nett und nehmen jetzt mehr Geld von Ihnen, damit Sie sich später über eine Rückzahlung freuen können“ hinaus geht. Hat man also z.B. zum zweiten Mal ein Guthaben von 60,00 Euro, flattert damit auch die unbegründete Erhöhung der Betriebskostenvorauszahlung ins Haus, meldet man sich beim Vermieter mit einer Bitte um Aufschlüsselung der Gründe für die Erhöhung (die hätte er bereits nennen müssen). Etwa so:
Sehr geehrte Damen und Herren,
laut Betriebskostenabrechnung vom [Datum] überstieg meine letztjährige Betriebskostenvorauszahlung um [Summe Guthaben] die tatsächlich entstandenen Kosten.
Bitte teilen Sie mir bis zum [Datum in 14 Tagen] mit, wie sich die von Ihnen geforderte Erhöhung zusammensetzt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich ansonsten davon ausgehe, dass es sich um einen Tippfehler handelt und beanschtige, die Erhöhung nicht zu zahlen.
Mit freundlichen Grüßen…“ u.s.w. u.s.f.

Manch Vermieterin belässt es dabei, andere werden darauf verweisen, dass nun aber eventuell eine Nachzahlung entsteht – vielleicht und in einem Jahr! – und dass man das nochmal bestätigen muss, weil: Die Vermieterin wird in dem Fall (!) eine Nachzahlung fordern.
Das tut sie natürlich so oder so. Eine hohe Vorauszahlung bedeutet nicht, dass man im Fall, dass doch mehr Kosten auflaufen, die Differenz *nicht* bezahlen muss. Also nicht verwirren lassen!

Noch eine Anmerkung für jenarbeits-Betroffene jenawohnen-Mieterinnen

Grundsätzlich war jenawohnen schon irgendwie ein städtische Laden.
„Die jenawohnen GmbH ist als Tochtergesellschaft der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck mit einem Anteil von 25 Prozent größter Akteur am Jenaer Wohnungsmarkt.
Seit dem Verkauf von 20 Prozent der Anteile der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck an die Thüga im Jahr 2012 unterliegt auch die jenawohnen GmbH dem Renditeziel von 5,5 Prozent der Gesellschafter der Stadtwerke Energie, was sich in stetig steigenden Mieten auswirkt“ (Quelle: Beschlussvorlage der Partei die Linke (PdL) , wurde zurückgezogen)
jenawohnen ist also ein eigenständiger, profitorientierter Betrieb – und damit im Vergleich etwa zur Vonovia oder zur ABG Frankfurt Holding nicht so anders, nur etwas kleiner. Aber daran wird auch gearbeitet, man expandierte schon nach Blankenhain (näher an Weimar als an Jena) und Hermsdorf.
Würden alle über 14.300 Wohnungen von SGB II-Beziehenden bewohnt, würde das bei unserem „3-Euro-Beispiel“ einen jährlichen zinslosen Kredit der Stadt Jena an das Unternehmen in Höhe von mehr als einer halben Million Euro bedeuten. Aber keine Sorge: Ein großer Teil der Wohnungen ist mit den von der Stadt Jena anerkannten Unterkunftskosten nicht bezahlbar. Mit Mindestlohn auch nicht.
Trotzdem gilt auch hier: Keine Kredite für Vermieter.

Black Triangle (LE) akut räumungsbedroht

von: https://btle.blackblogs.org/2017/07/25/1/ Squat offensichtlich kurz vor der Räumung (vom 25.07.2017) Seit über einem Jahr gibt es nun schon das Black Triangle. Anfang Juni 2016 besetzten wir das verfallene ehemalige Umspannwerk der Deutschen Bahn im Gleisdreieck an der Arno-Nitzsche-Straße 41f im Leipziger Süden. Seit dem ist einiges geschehen. Mit viel Schweiß und Mühe, aber stets den […]

Pressemeldung: 100 Brote und alle Katzen sind schön

Jena. Die Aktionsküche Black Kitchen ist aktuell einem Gerichtsverfahren ausgesetzt. Einer Köchin der Gruppe wird vorgeworfen am 20. Januar 2016, beim Einkaufen für die Versorgung der Demonstrant*Innen gegen den rechten Aufmarsch der AFD, am Johannisplatz Polizisten beleidigt zu haben. Die Aktivistin bewegte sich mit einem Einkaufswagen gefüllt mit 100 Broten in Richtung Wagnergasse, dabei trug sie einen Beutel mit der Aufschrift „All Cats Are Beautiful“ und dem Bild einer Katze daneben. Dies beleidigte die am Johannisplatz stehenden Polizist*innen dermaßen, dass sie den Transport der Versorgungslieferung für die anstehenden Gegenproteste stoppten und eine Anzeige aufnahmen. Der Ermittlungseifer der Beamten des Staates ging soweit, dass sogar telefonisch private Kontakte zu dieser „schweren Tat“ befragt wurden.

Dies verzögerte nicht nur die Kochaktion, sondern beschäftigt die Kochgruppe nun ganz anderweitig. Es klingt nach einem absurden Scherz aber am 21. August 2017 9:00 findet im Amtsgericht Jena der Prozess gegen die Köchin statt.

Das Black Kitchen kündigt Unterstützung für die Aktivistin an und ruft alle auf sich solidarisch zu zeigen. Paul Koch vom Black Kitchen zum Prozess:

„Dies ist ein lächerlicher und kläglicher Angriff auf einen Teil antifaschistischer Infrastruktur. Wir übernehmen selbstverständlich alle aufkommenden Kosten, die Aktivistin zahlt nichts für diesen Unsinn. Wir werden das Gericht mit einer Welle wunderschöner Katzenbilder zum einlenken bringen.“

Wer sich solidarisch zeigen möchte kann vertrauensvoll Geld für die Prozesskosten an Black Kitchen spenden und ist aufgerufen am Prozesstag den Prozess kritisch und lautstark zu begleiten.

Juristisch ist nach Einschätzung des Black Kitchens die Verwendung von Parolen wie „All Cats Are Beautiful“ bereits abschließend durch das Bundesverfassungsgericht geklärt: „Die Parole „ACAB“ ist nicht von vornherein offensichtlich inhaltlos, sondern bringt eine allgemeine Ablehnung der Polizei und ein Abgrenzungsbedürfnis gegenüber der staatlichen Ordnungsmacht zum Ausdruck. Es handelt sich um eine Meinungsäußerung im Sinne des Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG.“.

Das Black Kitchen ist ein Aktionskochkollektiv, welches das Ziel verfolgt eine vegane Essensversorgung für radikale und emanzipatorische Kämpfe zu stellen.

All Cats Are Beautiful
All Colors Are Beautiful
All Children Are Beautiful
All Creatures Are Beautiful
All Cops are Bullshit
Autonome Chaoten argumentieren besser
Apfel, Citrone, Ananas, Banane
Acht Cola Acht Bier
ACAB

Black Kitchen

– see us on the streets

Kalender: Neue Kochaktionen

Ihr findet im Kalender jetzt die geplanten Kochaktionen in der Zukunft.

They are G20 – we are one

They are G20 – we are one: vom Netzwerk der praktischen Solidarität in Hamburg

Wir sind froh, dass die G20 die Stadt wieder verlassen haben. Aus einer herrschaftskritischen und emanzipatorischen Perspektive ist ein solches Treffen zur „Lösung der großen Fragen der Welt“ per Definition falsch, absurd und gewalttätig gegenüber den Menschen auf dieser Erde. Wir finden es nicht verwunderlich, dass keinerlei konkrete Lösungen auf irgendeine Frage gefunden wurden. Entscheidungen werden getroffen – oder eben nicht – ohne demokratische Mittel oder Konsens. Die ausbleibenden Ergebnisse zeigen die fehlenden Handlungsspielräume der Teilnehmer*Innen, obwohl diese Gipfel als vermeintlich so notwendig erachtet werden. Es stellt sich dabei die Frage, ob überhaupt Lösungen gesucht werden und politischer Wille vorhanden ist. Die Zumutungen und die Gewalttätigkeit des neoliberalen kapitalistischen Systems sind schlichtweg traurig. Die Ablehnung dieser scheinbar alternativlosen Wirtschaftsform zeigt sich in der Vielzahl der bunten (schwarz ist auch eine Farbe) Protestaktionen, die eine unglaubliche Welle der Solidarisierung ermöglichen.

Ein kleiner Überblick über diese schönen Aktionen zeigt, dass die Stärke der Proteste in ihrer Solidarität liegt. Vereint durch das Bewusstsein, Unrecht zu benennen. Die G20 Proteste können nicht losgelöst vom grundrechtsfreien Ausnahmezustand unter der Belagerung einer Armee von vermummten Staatschaot*Innen verstanden werden. Diese versuchten mit ihrer 38 Quadratkilometer großen grundrechtsfreien Zone, gewalttätigen Übergriffen und polizeilichen Staatsstreichen im Vorfeld alle vom Protest abzuhalten. Trotz der durchgängig spürbaren staatlichen Repression konnte der Widerstand nicht gebrochen werden.

Ein spektrenübergreifender Blumenstrauss aus unterschiedlichen Protestformen konnte diesen brutalen Angriffen standhalten. Es gelang Demoverbotszonen, Schlaf-, Koch-, Kunst- und Bewegungsverbote zu überwinden und den Widerstand in die Straßen Hamburgs zu tragen.

Aktionen Übersicht (Auswahl):

  • 30.6: Konzert vor der Flora mit Hunderten Teilnehmer*Innen und politischer Kundgebung, Polizei begnügt sich mit Verkehrsregelung
  • 2.7 Versuch ein Camp im Nachgang einer Demo auf dem Rathausplatz durchzusetzen, massive Polizeigewalt
  • 2.7 Versuch der Durchsetzung des antikapitalistischen Camps und Polizeiputsch (Exekutive setzt sich über Judikative)
  • 4.7 Massencornen, Versuch der Auflösung durch Polizei -> Durchsetzung durch Aktivist*Innen
  • 5.7 Nachttanzdemo „Lieber tanz ich als G20“ mit 25.000 – 30.000 Teilnehmer*Innnen
  • 5.7 und 6.7 Gipfel für globale Solidarität (als Gegenentwurf zum G20)
  • 5.7 Performance „1000 Gestalten“
  • 6.7 „Welcome to Hell“ Demonstration, willkürlicher Angriff auf die Demonstration und Zerschlagung durch Polizei, Neuformierung nach einigen Stunden.
  • 6.7 (Ersatz Anmeldung) Demonstration „G20-Entern“; Polizeiübergriffe, aber Demo läuft auf „Welcome to Hell“ Route bis zum Schulterblatt
  • 7.7 4:00-5:59 Kundgebung „Infrastructure for the people“ vor dem Gängeviertel, Versuch von Polizeiauflösung 6:04. Polizisten wurden weggetanzt, Kundgebung zog spontan weiter
  • 7.7 „Block G20 Colour the Red Zone“
  • 7.7 „Jugend gegen G20“, Kriminalisierung der Teilnehmer*Innen durch angedrohte Klassenbucheinträge und Einschüchterung
  • 7.7 Logistik des Kapitals lahmlegen
  • 7.7 „Colourful Mass“ gegen G20
  • 7.7 Zusammenstöße und direkte Aktionen am Schulterblatt und an der Schanze
  • 8.7 „Grenzenlose Solidarität statt G20“
  • 8.7 Zusammenstöße und direkte Aktionen am Schulterblatt und an der Schanze
  • 8.7 Rave von „Alles Allen“, zusammengeschlagen von Polizei (Schwerverletzte)
  • 9.7 GeSa (Gefangenen Sammelstelle) Solidemo zum Harburger Rathaus

Die Vielfalt der Aktionsformen und Spektren der Proteste ist die große Stärke, die wir aus Hamburg mitnehmen. Die Fähigkeit der Selbstorganisation und der gelebten anderen Welt als Gegenentwurf zum Ausnahmezustand des bürgerlichen Staates, ließen sich in der ganzen Stadt entdecken. Ob selbstorganisierte Strukturen, solidarische Anwohner*Innen oder offene Orte. Viele Aktivist*Innen erfuhren ein Gefühl von Willkommenheit und Offenheit in Hamburg.

Hamburg war ein internationales Fest des Widerstands. Die „alte Welt“ hat alles aufgeboten und auf den Straßen moralisch, ethisch, rechtlich und faktisch verloren. Unser Widerstand ist sichtbar und ihr Gipfel nur noch eine Randnotiz.

Armee der Klone / Staatsgewalt

Bereits vor den ersten Protesten war Vielen klar, dass die Linie der Staatsgewalt gegen die Proteste das Ziel hatte, eine Aufstandsbekämpungsübung in einer der größten Städte Europas zu veranstalten.
Die zahllosen Menschenrechtsverletzungen werden derzeit von unterschiedlichen Akteur*Innen aufgearbeitet. Die dokumentierten Rechtsbrüche der Polizei bezeugen eine rücksichtslose Machtdemonstration. Gegenstimmen unerwünscht! Die Gewalt-orgien der Polizei dürfen nicht als Normalität hingenommen werden.

Weil aktuell alle in einen Rausch der Distanzierungen eintreten: Wir distanzieren uns in aller Form von den gewaltbereiten, vermummten Truppen von randalierenden Chaot*innen, welche versuchen die Menschenrechte von Tausenden zu unterbinden. Sie nahmen bei ihrem Vorgehen Tote in Kauf (Massenpanik z.B. bei „Welcome to Hell“), zielten mit scharfen Waffen auf Menschen und schossen in Wohngebieten (mit Schrotflinten und Pistolen). Teil ihrer uniformierten Vermummung war meist die Aufschrift: Polizei, BFE oder SEK. Hiervon möchten wir uns in aller Form distanzieren.

Die Situationen am Schulterblatt und im Schanzenviertel sollten weiter analysiert und diskutiert werden. Durch die Abwesenheit von Staatsgewalt kam es zu diversen Aktionen unterschiedlicher Akteur*Innen in diesem Bereich. Nach allem was wir erlebt, gesehen und im Nachgang berichtet bekommen haben, hat sich eine Gruppe von Menschen unterschiedlichster sozialer Milieus in diesem Bereich ausgetobt. Grenzen zwischen Aktivist*Innen, Anwohner*Innen, autonomen, internationalen, betrunkenen und vollkommen unpolitischen Menschen verschwammen.

Eine Vielzahl der Aktionen in diesem Bereich halten wir für unvermittelbar und sowohl von der Aktionsform, als auch inhaltlich für falsch! Brandanschläge auf bewohnte Gebäude empfinden wir als grundsätzlich richtig scheiße! Wir finden es vorteilhaft, dass Gruppen sich erklären, die scheinbar unvermittelbare Aktionen erhellen.

Spannend bleibt die soziologische Analyse, warum unbeteiligte Menschen den kurzzeitigen rechtsfreien Raum für einen eigenen Aufstand genutzt haben.

Solidarität

Der G20 Protest war vor allem ein internationaler Gipfel der gelebten Solidarität. Das Netzwerk aus Care-Strukturen durchfloss die gesamte Stadt. Oasen des Widerstands gab es überall. Wir haben noch nie zuvor so starke, gut organisierte und gut aufgestellte Strukturen, wie im Zuge des G20 Protestes, erlebt.

Wir werden einige vergessen, aber die selbstorganisierten Gruppen des EA, Legal Teams, Sanis, Demobeobachter*Innen, Out of Action, Camps, Zentren, Küchen, FCMC, Medien und der solidarischen Anwohner*Innen verdienen unseren Respekt. Eine andere Welt ist möglich und es gibt sie schon ganz konkret. Ein großer Dank an euch alle!

Aktuell erleben wir einen gesellschaftlichen Backlash gegen alles Linke, Emanzipatorische und Solidarische. Angriffen von einem Teil der Gesellschaft und einiger Hardliner gilt es entschlossen entgegen zu treten!

Wir solidarisieren uns daher mit allen emanzipatorischen Gruppen, die beim G20 Protest aktiv waren. Im Besonderen mit den von der ersten Repressionswelle betroffenen Projekten:
Der roten Flora,
Der Hafenstraße,
Dem Gängeviertel,
Der Rigaer,
Dem Conne Island,
Werk II,

auch nach dem G20 gilt: Der Kampf geht weiter!

Für die befreite Gesellschaft und lasst endlich die gefangenen Menschen frei.

Blackkitchen – Riot Catering

— see us on the streets

PS: Eigentliche Auswertung: Wir haben 5000-6000 Essen gekocht + 800-1000 Essen von anderen Küchen ausgegeben. War alles super bei uns :). Großer Dank an das die Oase für ihre fantastische Arbeit!