Wir leben in bedrohlichen Zeiten. Der globale Rechtsruck setzt sich seit Jahren weltweit und ungebremst fort. In den USA ist mit Donald Trump ein ausgemachter Faschist und Frauenfeind zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt worden, in Österreich bekommt ein Rechtsextremist den Auftrag zur Regierungsbildung. Während in Osteuropa, dem „Nahen Osten“ und Subsahara-Afrika Kriege wüten und der menschengemachte Klimawandel ganze Landstriche verwüstet, hat die EU das tödlichste Grenzregime der Welt errichtet.
In D-Land überbieten sich rechte wie bürgerliche Parteien mit ihren Vorschlägen, wie das auf Asyl noch weiter ausgehöhlt und den Ärmsten das letzte bisschen Geld und Würde genommen werden kann, während die AfD ein Rekordergebnis nach dem nächsten einfährt. Von ihnen und der Hetze durch Neue Rechte und Neonazis angeheizt, fühlen sich immer mehr Menschen ermutigt, ihrem Hass freien Lauf zu lassen. Das rassistische und antisemitische Klima erweist sich beinahe täglich als Bedrohung für Menschen, die nicht als Teil der konstruierten Volksgemeinschaft wahrgenommen werden. Häuser und Geschäfte werden angezündet, Menschen auf offener Straße beschimpft, bespuckt und zusammengeschlagen, gar e.
Auch in Hamburg etablierte sich mit den monatlichen „Merkel-muss-weg“-Demos eine Plattform für menschenverachtende Propaganda, gefolgt von Protesten gegen die Corona-Maßnahmen, z.T. organisiert und angeführt von der rechtsextremen und neonazistischen Kleinpartei „Der dritte Weg“ oder “ . Den Teilnehmer*innen war eines gemein: Ihr Freiheitsbegriff beschränkt sich ausschließlich auf sich selbst und das nächste Umfeld, der Erhalt ihrer Privilegien war ihnen wichtiger als das Leben der Anderen.
Hamburger Abschiebebehörden machen nicht einmal mehr vor Kirchenasyl und Frauenhäusern halt und schieben Menschen, die traumatische Fluchterfahrungen hinter sich haben, in Länder mit autoritären Regimen ab. Seit dem 7. Oktober 2013, dem Tag des größten Progroms an Juden und Jüd*innen seit der Shoa, schließen autoritäre Gruppen, die sich als links verstehen, geistige Bündnisse mit antisemitischen, frauen- und queerfeindlichen islamistischen Mördern und markieren alle, die nicht „auf ihrer Seite“ stehen, als Feinde.
Im Kontext des Wiedererstarkens reaktionärer und faschistischer Ideologien werden Menschen überall aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, ihrem Geschlecht und ihrer sexuellen Orientierung ausgegrenzt und entmenschlicht, feministische Kämpfe diffamiert und soziale Rechte demontiert. Weltweit fördern rechte Bewegungen und Parteien die autoritäre Formierung des Staates, die von Grenzen und damit die Spaltung der Menschen untereinander. Die Aussichten für sind nicht besser, antifaschistische Interventionen notwendiger denn je.
Mit dem Antifa-Abend im Viertelzimmer wollen wir dem aktuellen Rechtstrend auf theoretischer und praktischer Ebene etwas entgegensetzen. Seit 2018 bieten wir in Hamburg-Mitte eine Plattform für politischen Input, Diskussion, Austausch und Vernetzung.
Kommt vorbei, egal welches Vorwissen ihr habt! Immer am letzten Donnerstag im Monat. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. Ausfälle und Ausnahmen werden zeitnah (HIER) angekündigt.
Antifa-Abend Münzviertel, 2025