Der Zugtreffpunkt für die gemeinsame Anreise zu den Protesten gegen die internationale Nazidemo am 17.09. in Enschede steht nun fest:
17.09., 10:50 Uhr, Gleis 4 Hauptbahnhof Münster
Sagt es eurer Crew, packt alle eure Freund:innen ein und fahrt mit uns nach Enschede! Denkt dabei bitte an ein paar Unterschiede im deutschen und niederländischen Recht, alle Infos dazu findet ihr auf der Mobiseite der Genoss:innen aus den Niederlanden.
Aus Enschede gibt es auch Neuigkeiten: Die Stadt hat kurzfristig die angemeldete antifaschistische Demo untersagt und nur eine stationäre Kundgebung im Volkspark erlaubt. PEGIDA NL darf hingegen erst eine Kundgebung mit Konzert abhalten und danach auf einer bislang geheim gehaltenen Route durch die Stadt marschieren.
different country – same shit: Wer Nazis bekämpfen will, kann und darf sich nicht auf den Staat verlassen. Antifaschistische Gruppen aus den Niederlanden werden gegen die Auflagen und Verbote juristisch vorgehen, rufen aber dazu auf, den Protest ungeachtet dessen direkt zu den Nazis zu tragen und sich nicht auf symbolische Aktionen fernab des Geschehens reduzieren zu lassen. Wichtig ist aber: Es gibt eine angemeldete und genehmigte antifaschistische Kundgebung in der Stadt – im Gegensatz zum gescheiterten Aufmarschversuch von PEGIDA im Juni gibt es keine rechtliche Grundlage, Demonstrierende an der Grenze aufzuhalten oder aus dem Stadtgebiet zu verweisen.
Aktuelle Infos bekommt ihr auf https://nohogesa.noblogs.org/ und bei https://www.facebook.com/laatzenietlopen.nl Am 17.09. wird es einen Infoticker auf Twitter geben, zudem wird vor Ort ein Ermittlungsausschuss bereit stehen, falls ihr Probleme mit der Polizei bekommen solltet.
Bei der PEGIDA Demo hat sich Ersatz für die ursprünglich angekündigte AfD-Rednerin Christiane Christen gefunden: Lutz Urbanczyk von der AfD aus Berlin wird nun dort sprechen. Urbanczyk marschierte am letzten Wochenende mit einigen hundert Nazis auf der „Merkel muss weg“-Demo in Berlin auf. Dabei skandierte er vom Lautsprecherwagen aus mehrfach die verbotene SA-Parole „Deutschland erwache!“ und kündigte an, dass nach dem Einzug der AfD in den Bundestag „Zahltag“ wäre. Der Polizei war dies herzlich egal, sie war offensichtlich anderweitig beschäftigt. Die Vorfälle wurden vom Jüdischen Forum Berlin umfassend dokumentiert.
Egal was PEGIDA NL behaupten mag, wir wissen was von Leuten wie Urbanczyk, Kurth und Kategorie C zu erwarten ist. Dass die Stadt Enschede und die Polizei wirklich zu naiv sind, um das zu verstehen, glaubt ihnen niemand. Hier steht mal wieder der Glaube, Nazis würden verschwinden, wenn sie einmal ihren Willen bekommen haben. Die Erfahrung aus vielen Städten zeigt, dass das nicht der Fall ist. Ganz im Gegenteil – dort wo Nazis hofiert werden, wie z.B. in Dortmund, kommen sie immer wieder, um ihre menschenverachtende Ideologie zu verbreiten. Der einzige Weg, das zu verhindern, ist ihnen die Räume konsequent zu nehmen! Deshalb: Kommt am 17.09. nach Enschede – zusammen können wir die Nazis stoppen!
Das ist eine Botschaft, die auch beim wie immer großartigen antirassistischen Dettenrockt-Festival am letzten Wochenende laut und deutlich formuliert wurde. Hie die Bilder einer Mobiaktion beim Konzert von Moscow Death Brigade – ein Video zur Aktion findet ihr hier.