Mehrere Übergriffe von Roma sorgen im deutsch-tschechischen Grenzgebiet für eine immer angespanntere Lage. Nun soll eine Sondereinheit der Polizei gebildet werden.
Nach mehreren Übergriffen von Angehörigen der Roma in Städten an der Grenze zu Deutschland hat Tschechiens Innenminister Jan Kubice die Bildung einer Sondereinheit der Polizei angekündigt. Die Kontrolle in der Region sei außer Kontrolle geraten und die Einheit müsse „um jeden Preis“ gebildet werden, sagte Kubice vor Journalisten.
In der Region ist die Lage seit zwei rassistisch motivierten Übergriffen von Roma im August stark angespannt. Der neuen Spezialeinheit sollen laut dem tschechischen Polizeichef Petr Lessy 200 Beamte angehören.
Neben den beiden rassistisch motivierten Übergriffen kam es in den Städten Sluknov, Rumburk und Varnsdorf an der Grenze zu Deutschland in den vergangenen Monaten zu mehreren weiteren Vorfällen, in die Roma verwickelt waren. Regierungschef Petr Necas verurteilte vergangene Woche „Angriffe mit Macheten und Metallstangen“.
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Geschichte und Kultur der ZigeunerZugleich erinnerte der Ministerpräsident an einen Brandanschlag auf eine Roma-Familie vor drei Jahren, bei der ein Mädchen schwer verletzt worden war. Auch diese Tat sei „inakzeptabel“, sagte Necas.
AnzeigeMehrere Ortschaften an der deutsch-tschechischen Grenze verzeichneten in den vergangenen Jahren einen verstärkten Zuzug von Roma aus anderen Regionen Tschechiens. Presseberichten zufolge sind dafür Spekulanten verantwortlich, die leerstehende Häuser aufkaufen, dort sozial schwache Familien unterbringen und dafür Hilfen aus Prag erhalten.
In der Grenzregion gab es in jüngster Zeit mehrere Demonstrationen gegen Gewalt, die teilweise aber von Extremisten gestört wurden.
Quelle: Welt Online
Stand: 30.08.2011