„Zigeunerzaun“ in Bayern aufgestellt

Es gab bereits mehrfach Berichte darüber, dass in Osteuropa zur Abgrenzung von Roma-Vierteln oder –Quartieren von der Mehrheitsbevölkerung Zäune oder Mauern errichtet wurden. Doch auch die deutsche Provinz hat eine solche Manifestation der antiziganistischen Ausgrenzung zu bieten.
Eine Zeitung in Nordbayern berichtete am 8. Dezember 2011 unter der Überschrift „Drahtzaun hält Müllsammler auf Abstand“ über die Errichtung eines Drahtzauns im Wert von 10.000 Euro durch die Lokalpolitik in Neunkirchen am Sand (Nordbayern) an der Zufahrt zu einer Deponie, die Gebrauchtwaren-Händler, die der Roma-Minderheit angehören, abhalten soll.
Immerhin regt sich lokal auch Protest, „Amnesty International“ sprach von einer „inhumanen Vertreibung“ der Altstoff-Sammler.

Derweil jubelt die bayrische Neonazi-Szene über die Maßnahme. Beim neonazistischen „Freien Netz Süd“ kann man in dem Beitrag „10.000 Euro für Zigeunerzaun, 16.12.11 (Nürnberger Land)“ lesen :

Da das fahrende Volk zu den Bettelzügen selbst mit Autos aus Osteuropa anreiste, ist hier von einem florierenden Geschäft auszugehen. Die Neunkirchener Bürger, die ohne Bedrängnis nun weitgehendst wieder in der gewohnten Ruhe ihren Unrat entsorgen können, sind mit der Drahtzaun-Lösung sehr zufrieden. Die Zahl der dort auf der Lauer liegenden Sinti und Romas habe sich seit der Zaunaufstellung deutlich reduziert, vermeldete ein Mitarbeiter des Werkstoffhofes.