Bleiberecht für Miroslav – Faxkampagne

Liebe Leute,

wir möchten Euch um Unterstützung bitten im Kampf für ein Bleiberecht von Miroslav.
Miroslav ist der junge Rom, der Ende 2010 in Hamburger Abschiebehaft einen Suizidversuch beging.

Der heute dreiundzwanzig jährige floh im Alter von 2 Jahren mit seiner Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland.

Doch die Hoffnung auf ein Leben mit Sicherheit und Perspektive erfüllte sich für die Familie nicht. Im niedersächsischen Syke lebten sie über Jahre mit Duldung, untergebracht unter unwürdigen Bedingungen im Flüchtlingsheim „Deutsche Eiche“. Der Vater von Miroslav protestierte im November 2002 auf tragische und verzweifelte Weise gegen die prekäre rechtliche und soziale Situation seiner Familie, in dem er sich im Syker Rathaus mit Benzin übergoss, anzündete und kurz darauf verstarb. Ungeachtet der Folgen für Miroslav, seine Mutter und seine vier Geschwister wurde die Familie im Jahre 2004 nach Serbien abgeschoben.

Nach mehreren Misshandlungen auf serbischen Polizeiwachen entschloss sich Miroslav im Jahre 2010 zu einer Flucht zurück in das Land, in dem er sich zu hause fühlte, nach Deutschland.

Als er im Oktober 2010 ohne gültige Aufenthaltspapiere aufgegriffen und in Abschiebehaft genommen wurde, fasste er unter panischer Angst den Entschluss, sich das Leben zu nehmen, was noch in letzter Minute verhindert werden konnte.

Seit dem kämpft Miroslav für ein dauerhaftes Bleiberecht.

Länger gab es nichts Neues zu berichten.. Durch die Bearbeitung des Antrags auf humanitären Aufenthalt war Zeit gewonnen.

In dieser kleinen Verschnaufpause konnte Miroslav eine Therapie beginnen, die für ihn von elementarer Bedeutung ist. Sein Zustand verbesserte sich erheblich, wenn auch in kleinen Schritten. Er hatte nach wie vor Panikattacken, lebte in allergrößter Unsicherheit. Die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit sind nach wie vor sehr präsent. Dennoch konnten wir an manchen Tagen mit ihm auch einfach etwas Nettes unternehmen und er begann langsam wieder Lebensmut zu entwickeln.

Damit ist es jetzt wieder vorbei. Der vom Anwalt gestellte Antrag auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 5 (AufenthG) wurde Ende Februar abgelehnt. Der daraufhin gestellte Widerspruch gegen die Verfügung der Behörde für Inneres und Sport in Windeseile abgeschmettert.

Als letzter rechtlicher Schritt der Eilantrag beim Verwaltungsgericht Hamburg, um die dritte Abschiebung, die an Miroslav vollzogen werden soll, zu verhindern.

Die Aussicht, damit rein juristisch Erfolg zu haben, schätzen wir im Moment bei allem notwendigen Optimismus nicht sonderlich hoch ein.

Deswegen ist jetzt der Moment gekommen, wieder verstärkt aktiv zu werden.

Unsere Hoffnung ist, durch eine breit angelegte Kampagne, durch die Einbeziehung möglichst vieler Menschen aus unterschiedlichen Zusammenhängen, durch vielfältige Solidaritätsbekundungen und -aktionen, den Druck auf die politischen EntscheidungsträgerInnen so zu erhöhen, dass Miroslav endlich einen sicheren Aufenthaltsstatus bekommt. Eine Sicherheit, die er braucht, um seine schrecklichen Erfahrungen zu verarbeiten und endlich anfangen kann, sich ein Leben mit Perspektive und in Würde aufzubauen.

Dafür brauchen wir Eure Unterstützung!

Was könnt Ihr tun?

a.. Informiert andere Menschen über die Situation von Miroslav.

a.. Schickt Faxe, Briefe oder Mails an den Hamburger Bürgermeister und den Innensenator, in denen sie aufgefordert werden, ein dauerhaftes Bleiberecht für Miroslav zu ermöglichen. Einen Vorschlag dafür findet Ihr <a href="„>hier

a.. Unterstützt Miroslav finanziell, um die Kosten für anwaltliche Vertretung und psychotherapeutische Behandlung zu decken:

Flüchtlingsrat Niedersachsen
Konto 4030 460 700
GLS Gemeinschaftsbank eG
BLZ 430 609 67
Zweck: Bleiberecht für Miroslav

Bei Rückfragen:
[email protected]