Gemeinde setzt Eltern und Kinder aus Serbien um – Betreuerin und Beratungsstelle erheben heftige Vorwürfe
Quelle: Schwäbische
Stand: 26.08.2016
Category Archives: Antiziganismus von Rechts
Angriff auf Kinder-Sommerlager in Tschechien
Warnschüsse und rassistische Beschimpfungen, Polizei blieb untätig
In einem Interview mit dem tschechischen Roma-Nachrichtenportal Romea.cz berichtet die Sängerin und Chorleiterin Ida Kelarová von einem Angriff auf ein Musiksommercamp für Roma-Kinder in Jiřetín pod Jedlovou (Děčín). Demnach bedrohte ein Mann aus der Ortschaft eine Gruppe von rund sechzig Roma-Kindern, die mit dem Jugendchor „Čhavorenge“ an einem Sommerlager teilnahmen, Anfang August mit einem Gewehr . Er gab mehrere Warnschüsse ab und beschimpfte die Kinder mit rassistischen Ausdrücken, als diese an seinem Haus vorbeikamen, das neben den Unterkünften des Sommerlagers liegt. Als die Kinder zwei Tage später ihre morgendliche Musikstunde absolvierten, erschien der Nachbar auf dem Gelände des Jugendlagers und attackierte die anwesenden erwachsenen Camp-Mitarbeiter. Er feuerte abermals einige Schüsse in die Luft und versuchte die Mitarbeiter mit Beschimpfungen und Beleidigungen zu provozieren. Zu direkter physischer Gewalt kam es jedoch nicht.
Die Regionalpolizei will nun, mit einiger Verspätung, den Vorfall untersuchen. Die Ermittlungen werden sich auch damit befassen, warum die lokale Polizeistelle in Varnsdorf nicht auf den Notruf des Sommerlagers reagierte, sondern, wie Ida Kelarová berichtet, einfach den Hörer auflegte. Die Organisatoren des Musikcamps haben inzwischen, mit Unterstützung durch die Anwälte der Tschechischen Philharmonie, Beschwerde gegen die Polizei eingebracht. Ida Kelarová: „Der Herr, der mit seinem Gewehr schoss, schockiert mich gar nicht so sehr. Das ist nur ein Verrückter – obwohl man nie weiß, wozu er noch imstande ist, wenn die Nerven mit ihm durchgehen. Mir erscheint vor allem schrecklich, dass die Polizei nicht einmal an den Tatort gekommen ist, weder um uns zu beruhigen noch um zu untersuchen, was tatsächlich vorgefallen ist. Jeder, der glaubt, unsere Polizei sei dazu da, um uns zu schützen, der irrt.“
Bereits im Dezember 2013 war es im südmährischen Hodonin zu einem Angriff auf den Roma-Kinderchor gekommen. Fünf Männer hatten damals die Kinder und Jugendlichen auf offener Straße körperlich angegriffen. Die Täter wurden nie ausgeforscht.
Quelle: dRoma-Blog
Stand: 03.09.2016
Kommentar Entschädigung für Roma: Ein preisgünstiger Völkermord
Nach 70 Jahren erhalten tschechische Roma nun eine Entschädigung für ihr Leid im KZ. Der späte Zeitpunkt ist ebenso zynisch wie die geringe Summe.
Es ist eine längst überfällige Geste, und eine geizige noch dazu: 2.500 Euro Entschädigung erhalten tschechische Roma, die das Grauen der deutschen Konzentrationslager überlebt haben. Hunderttausende Menschen aus ganz Europa fielen aufgrund ihrer „Fremdrassigkeit“ und als „geborene Asoziale“ dem Massenmord der Nazis zum Opfer, darunter viele aus den besetzten Gebieten im Süden und Osten des Kontinents.
Die Justiz der jungen Bundesrepublik leugnete die rassistische Dimension des Verbrechens – mit einer offensichtlich rassistischen Begründung. Die Sinti und Roma hätten schließlich schon immer Anlass gegeben, sie „besonderen Beschränkungen zu unterwerfen“, heißt es in einem Gerichtsurteil von 1956. Dazu passt die jahrzehntelang hohe Ablehnungsquote beantragter Entschädigungsleistungen für die Opfer.
Dass nun für das letzte gute Dutzend tschechischer Überlebender eine Regelung gefunden wurde, ist somit auf symbolischer Ebene ein durchaus großer Schritt der Anerkennung des Unrechts, in der konkreten Ausgestaltung jedoch mindestens „lächerlich“, wie ein Vertreter des Opferverbandes konstatiert. „Zynisch“ trifft es vielleicht eher. Der Rechtsnachfolger des verbrecherischen faschistischen Staates benötigte mehr als 70 Jahre, um einer Handvoll alter Menschen, die zum Teil auf dem Sterbebett liegen, einen Almosen zu gewähren.
Während die früheren Opfer ihre Familien in den Gaskammern der Konzentrationslager verloren und mit ihren Nachkommen zum Teil in bitterer Armut leben mussten, konnten viele Täter in der Bundesrepublik fast nahtlos an ihre Kriegskarrieren anknüpfen. Für die lebenslange rassistische Ausgrenzung und vor allem für das Menschheitsverbrechen der Vernichtung der „Zigeuner“ in Europa lässt sich kaum eine angemessene Entschädigungssumme finden – eine würdigere als 2.500 Euro pro Person aber wäre schon viel eher möglich gewesen.
So bleibt jener Völkermord nicht zufällig ein eher preisgünstiges Verbrechen, sowohl für die individuellen Täter als auch für den deutschen Staat.
Quelle: taz.de
Stand: 07.08.2016
Zentralrat der Sinti und Roma: Justiz untätig wegen diskriminierender NPD-Wahlplakate
„Geld für die Oma, statt für Sinti und Roma“. Dieser Spruch auf einem NPD-Wahlkplakat ist laut Staatsanwaltschaft nicht volksverhetzend. Der Zentralrat der Sinti und Roma kann das nicht nachvollziehen. Nach dieser Logik könne man auch wieder sagen: „Kauft nicht bei Juden!“
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat der rheinland-pfälzischen Justiz Untätigkeit gegenüber rassistischer NPD-Wahlwerbung vorgeworfen. Mit ihrer Rechtsauffassung grenze die Staatsanwaltschaft in Landau die Angehörigen der Minderheit der Sinti und Roma pauschal aus der deutschen Rechtsgemeinschaft aus, kritisierte der Zentralratsvorsitzende Romani Rose.
Im Zusammenhang mit der Wahlwerbung der rechtsextremen NPD bei der rheinland-pfälzischen Landtagswahl im März hatte die Staatsanwaltschaft Landau ein Verfahren wegen Volksverhetzung eingestellt. Sie begründete die Einstellung damit, dass das NPD-Wahlplakat mit dem Text „Geld für die Oma, statt für Sinti und Roma“ keine Äußerung sei, mit der eine Herabsetzung verbunden sei, durch die zum Hass aufgestachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen aufgerufen werde.
Mit einer derartigen Argumentation und der zugrundeliegenden Logik wäre auch der ausgrenzende Slogan „Kauft nicht bei Juden!“ aus der NS-Zeit wieder zulässig, sagte Rose. Die Staatsanwaltschaft Landau ignoriere offenkundig ein im Auftrag des Bundesjustizministeriums erstelltes Rechtsgutachten über den Umgang mit rassistischen Wahlkampfplakaten der NPD. Das Gutachten stelle den antiziganistischen und rassistischen Inhalt der Plakate eindeutig fest, empfehle Verbote auszusprechen und betone die staatliche Schutzpflicht für geschmähte Personengruppen. Die Diffamierung und Ausgrenzung von Minderheiten dürfe gerade von den Justizbehörden und den Gerichten in Deutschland nicht hingenommen werden, sagte Rose.
Quelle: Migazin
Stand: 18.07.2016
Ex-Yorkshire mayor in racism storm over anti-Muslim and ‘Romania gypsy’ tweets
A FORMER Yorkshire mayor faces being reported to the police over alleged racism and anti-Muslim comments on social media.
Councillor Heather Venter, who was mayor of Driffield in 2013 and 2014, supported controversial posts on Twitter, but denies harbouring racist views. One tweet she ‘liked’ said: “Shouldn’t employ Muslims. Nothing but trouble.” Another tweeted on April 30, read: “Sadly, looks like Romania’s Gypsy begger/pickpockets will b [sic] soon replaced by African Muslims.” She also tweeted a link to an article by a neo-Nazi website that read: “White South Africans march in London against white genocide.” The controversy comes after a website accused the councillor of racism for her Twitter activity.George McManus of the Beverley and Holderness Labour Party. said the tweets ‘liked’ by Coun Venter were “designed to cause offence”. He added: “There’s no room for remarks like these in a civilised society. I am particularly concerned that this person occupies a position of authority as a councillor and that this impacts badly on the reputation of the good people of Driffield. They are in my opinion designed to cause offence and to cause racial and religious hatred. Continue reading Ex-Yorkshire mayor in racism storm over anti-Muslim and ‘Romania gypsy’ tweets
Brandanschlag auf Roma für Tschechien kein Mordversuch
Im Prozess um einen rassistisch motivierten Brandanschlag auf eine Roma-Unterkunft im Westen Tschechiens hat ein Gericht das bisherige Strafmaß bestätigt. Die Richter in Prag verurteilten heute zwei Männer zu sechs Jahren und neun Monaten Gefängnis, wie die Agentur CTK berichtete. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen versuchten Mordes 15 Jahre gefordert.
Opferanwälte hatten auf Schadenersatz gehofft. Die beiden Anhänger der Neonazi-Szene warfen dem Urteil zufolge im Februar 2012 Molotowcocktails auf ein Haus im westböhmischen As, in dem sich acht Kinder und zehn Erwachsene aufhielten. Den Bewohnern gelang es, die Brandsätze zu löschen. Um ein Entkommen zu erschweren, hatten die Täter die Türen mit Benzin begossen.
Der Anführer der Neonazi-Gruppierung, der nicht unmittelbar an dem Anschlag beteiligt war, kommt wegen Verbreitung von Rassenhass für drei Jahre und acht Monate hinter Gitter. Fünf weitere Personen erhielten Bewährungsstrafen. Der Volksgruppe der Roma gehören in Tschechien rund 250.000 Menschen an. Sie leiden unter Vorurteilen und sozialer Ausgrenzung. Immer wieder kommt es in dem EU-Land zu Anti-Roma-Märschen von Neonazis und Rechtsradikalen.
Quelle: ORF.de
Stand: 22.06.2016
A Hungarian newspaper compares the Roma with animal
Because of an offense towards the Romas in an Hungarian daily newspaper „Magyar hirlap„ , paid a fine of 850 Euros. The author of the column, otherwise one of the founders of the Governing Party Fides, in the text uses hate speech, announced the Hungarian council. The journalist and friend of the Hungarian prime minister compared the Roma with animals. The fine of 850 Euros is given because the author of the column Zolt Bajer broke the journalist rules. He wrote an article at a celebration in a bar, where he had a conflict, the individual attackers were identified as Roma, and Bajer wrote „The Roma are like animals and they act as if they were animals„. „A large number of Roma are not able to coexist. They are not able to live among people„ wrote Bajer which is close with conservative Government. Bajer was giving similar comments about the Romani community, and that is why the newspaper Magyar hirlap was criticized many times.
Source: Roma Times
Date: 07.06.2016
Landtagsabgeordnete der AfD trafen sich mit dem Parteivorsitzenden der Jobbik
Budapest – Ranghohe Vertreter der Jobbik – „Bewegung für ein besseres Ungarn“ empfingen die sächsischen Landtagsabgeordneten der „Alternative für Deutschland“ Mario Beger und Gunter Wild zu einem inoffiziellen Treffen im ungarischen Parlament. Der Parteivorsitzende der Jobbik Gábor Vona regte während des Meetings an, die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit der Parteien zu prüfen, da sich die Ziele beider Organisationen ähneln. Die Gesprächspartner betonten unter anderem die Wichtigkeit der Erhaltung der Eigenständigkeit der Nationalstaaten in der EU. Neben dem Parteivorsitzenden der Jobbik Gábor Vona nahm der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gyöngyösi Márton an dem informellen Treffen teil. Die Zusammenkunft war der Abschluss einer Reise der deutschen Abgeordneten, während der sie EU-Außengrenzen sowie Landesgrenzen des Schengen-Raumes besichtigten. Sie wollten sich vor Ort sowohl ein Bild von der derzeitigen Situation verschaffen sowie Informationen zu den Flüchtlingsströmen und -zahlen bei den zuständigen Gemeindevertretern erhalten.
Quelle: Unser Mitteleuropa (Eine rechte Internetseite, welche hier nicht verlinkt wird)
Stand: 10.06.2016
16 May 1944: Romani Resistance Day
It seems that the denial of genocide and the denial of racism are communicating vessels. An ethnic group whose genocide is denied continues to be targeted with racism. Conversely, the recognition of genocide can start a healing process in society that can help it overcome racism. The Romani Holocaust, called the „porajmos“ (destruction) in Romanes, is a part of history that is not only forgotten today, it is even denied. We do not know much about this aspect of the Holocaust. There are just a few books about it, and very little historical research. Be that as it may, some forgotten parts of the Romani Holocaust really deserve commemoration. Romani people did not always play the role of passive victims during that era. What happened on 16 May 1944? In the extermination camp of Auschwitz II – Birkenau, section BIIe was called the „Gypsy Camp“ (Zigeuner Lager). Some of the Romani people transported into the hell of Auschwitz by the Nazis were not gassed immediately upon arrival, but were placed in the Zigeuner Lager. BIIe was a „mixed“ camp, which meant children, men and women were imprisoned there together. The Romani prisoners were forced into slave labor, observed and subjected to medical tests, and tortured. Dr Josef Mengele of the SS, a sadistic psychopath known as the „Angel of Death“, chose Romani individuals, most of them children, to subject to perverse experiments. During the night of 2 August and the early morning of 3 August 1944, all of the prisoners of the camp, without exception, were murdered in the gas chambers. Because of this known, official history, 2 August has been commemorated as Romani Holocaust Day. Continue reading 16 May 1944: Romani Resistance Day
Clashes at Anti-Roma Rally in Radnevo, Bulgaria
Several policemen and protesters have been injured during clashes at an anti-Roma rally in the southern town of Radnevo that was held after an alleged assault by Roma men on ethnic Bulgarians
Three policemen and four protesters suffered injuries after violent clashes broke out the rally in Radnevo, the Bulgarian interior ministry said on Thursday. Around 2,000 people joined the protest on Wednesday evening, following an incident in which four men of Roma origin assaulted three Bulgarians in a street row on Monday. The violence erupted when the crowd, shouting “Bulgaria for the Bulgarians”, “Bulgarians – heroes”, “Bulgaria above all” and various anti-Roma slogans, reached the Roma neighbourhood of Kantona, which was cordoned off by interior ministry special forces. Some of the protesters tried to break through the barricades and enter the Roma neighbourhood, throwing stones and fireworks at the policemen, who responded by dispersing the crowd with batons. According to Radnevo’s mayor Tenyo Tenev, the people who tried to break through the barricades were football hooligans from the nearby city of Stara Zagora. Speaking to public broadcaster BNT on Thursday, Tenev called on the people of Radnevo, a town of around 13,000 inhabitants, to protest peacefully. Tenev alleged that the incident that sparked the tensions was caused by one Roma family. “The people are fed up with the wrongdoings of this family, of their shameless, aggressive and arrogant behaviour,” he told media on Wednesday. The family has so far made no public response to the mayor’s allegations. Four people – a Roma man called Kalcho Ivanov and three of his relatives – were arrested and charged with attempted murder after they allegedly beat up three young men from Radnevo on Monday. One of the victims was admitted to hospital with a life-threatening knife-stab wound. The suspects‘ lawyer claimed however that one of the Roma men, Stefan Ivanov, was severely beaten up by the Bulgarians. People in Radnevo are now organising another rally, scheduled for Thursday evening.Meanwhile, people from the Roma neighbourhood told media that they are afraid for their lives and most of its inhabitants have temporarily left, moving in with friends and relatives outside Radnevo. Wednesday’s clashes were not unprecedented in Bulgaria, where in recent years tensions between people from Roma and ethnic Bulgarian backgrounds have erupted several times, usually over crime-related issues. The most violent clashes took place in 2011, when anti-Roma protests were held all over the country following tragic accidents in the southern Bulgarian village of Katunitsa which led to the deaths of two young Bulgarian boys. In 2015, protesters also occupied Roma ghettos in the southern Bulgarian village of Garmen, as well as in Sofa’s Orlandovtsi neighbourhood, but police prevented any violence from breaking out.
Source: Balkan Insight
Date: 05.50.2016