
Am 14.02 fand im Rahmen des Cafe Connects eine Mobiveranstaltung zum jährlichen Naziaufmarsch in Dresden statt. Zwei Genoss*Innen waren schon früher in den Räumlichkeiten der Bäckerei um alles für die Veranstaltung vorzubereiten. Dazu gehörte auch das Aufbauen eines Tisches mit Infomaterial und Aufklebern. Zur gleichen Zeit waren noch andere Menschen in der Bäckerei,welche alles für eine spätere Party vorbereiteten. Eine der Personen schaute sich auch den Tisch mit den Materialien an und entdeckte unter den Aufklebern auch welche gegen Antisemitismus. Als erstes entdeckte er einen Aufkleber ,,gegen jeden Antisemitismus“. Die Person wollte lautstark wissen was das zu bedeuten hätte. Noch bevor es ihm erläutert werden konnte entdeckte er einen weiteren Aufkleber,der sich explizit gegen den BDS richtete(Bilder und Bildbeschreibungen sind weiter unten zu finden). Nachdem er diesen erblickte fing er an zu schreien. Er behauptete das Israel ein Apartheidsstaat sei und setzte zudem Israel mit dem Nationalsozialismus gleich. Der verbale Angriff richtete sich fast ausschließlich gegen die anwesende FLINT*-Person des Cafe Connects. Den anwesenden Cis-Mann (auch vom Cafe Connect) beachtete er kaum,nur ab und zu richtete er auch seine Agressionen gegen ihn. Im Laufe des Vorfalls kamen aus den hinteren Räumlichkeiten noch weitere männlich gelesene Personen hinzu. Diese gesellten sich zu der agressiven Person und bauten sich vor der FLINT*-Person auf,somit sah sich die Genossin 3-4 männlich gelesene Personen gegenüber. Die agressive Person schrie weiter auf die Genossin ein. Die Person ließ der Genossin keine Möglichkeit sich verbal zu verteidigen sondern schrie sie ohne Pause nieder. Mittlerweile fand sich die*der erste Besucher*In unserer Veranstaltung ein. Dies nahm die agressive Person zum Anlass um zu versuchen die*der Besucher*In in der Auseinandersetzung miteinzubeziehen und auf seine Seite zu ziehen. Dies scheiterte allerdings. Die zwei Genoss*Innen des Cafe Connects forderten jetzt die Person auf die Räumlichkeiten zu verlassen,daraufhin fing die Person kurz an zu lachen und schrie dann das er hier wohne(was allerdings so nicht stimmt,die Person gehört zum oberen Wohnprojekt. Dieses Wohnprojekt ist aber klar von den unteren Räumlichkeiten getrennt). Die Person weigerte sich zu gehen und bezeichnete die beiden Genoss*Innen als Nazis. Zudem behaupetete er das die Vorfahr*Innen der beiden auch Nazis gewesen sein. Als diesem klar wiedersprochen wurde und klar gestellt wurde das ein Teil der Vorfahr*Innen im KZ waren,behauptete er das dies eine Lüge sei und die Vorfahr*Innen der Genoss*Innen Nazis seien. Damit betrieb er eine Täter-Opfer-Umkehr, er machte Opfer der NS-Zeit somit zu Täter*Innen.
Der Genossin wurde es mit der Zeit zu viel, sie fing an zu weinen. Die*der Besucher*In tröstete daraufhin die Genossin. Die agressive Person ging wieder auf die Genossin zu,worauf sie ihm klar und deutlich sagte das er sie in Ruhe lassen soll und das sie will das er geht. Trotz dieser klaren Aufforderung fasste er der Genossin an die Schulter. Die tröstende Person schob daraufhin seine Hand weg. Die agressive Person verließ den Raum.
Der gesamte Vorfall dauerte insgesamt ca. 30 Minuten.
Hier sind wie oben genannt die zwei Aufkleber.

Bildbeschreibung:
Es sind zwei Bilder,auf jedem Bild ist einer der Aufkleber zu sehen.
Bild Nr.1: auf diesem Bild ist der erste Aufkleber zu sehen. Oben ist der Aufkleber blau,auf dem blauen Abschnitt steht: ,,Gegen jeden Antisemitismus!“. Nach dem blauen Abschnitt kommt ein weiser Abschnitt, auf diesem steht:,, SOLIDARITY!“ Im ,,O“ von Solidarity ist ein Davidstern drinne. Zum Schluss kommt noch mal ein blauer Abschnitt,auf diesem steht diesmal:,,Immer. Überall“ und in der Ecke ist ein Antifalogo.
Bild Nr.2: Das ist der Aufkleber der sich explizit gegen die antisemitische BDS -Kampagne richtet. Oben und Unten sind zwei blaue Balken,der Rest ist schwarz. Zwischen den beiden Balken steht in weiser Schrift:,, FGHT BDS“. Auf dem unteren blauen Balken ist in der einen Ecke das Antifalogo und ein Davidstern,beide Symbole sind in der Farbe weis.
Am 15. Februar wollen in Dresden Nazis marschieren, denn im Februar 1945 wurde die Stadt bombadiert. Dieses Jahr jährt sich dieses Ereignis zum 75. Mal. Die Nazis nutzen dieses Datum nun seit über 20 Jahren um Täter-Opfer-Umkehr, Opfermythos und Geschichtsrevisionismus zu betreiben. Durch ein breites antifaschistisches Bündnis konnte der ehemals größte faschistische Aufmarsch Europas gestoppt werden. Er verlor an Relevanz, Teilnehmendenzahlen sanken und man marschierte nicht mehr durch die Innenstadt. Seit 2011 ist viel passiert – eine „Neue Rechte“, PEGIDA, die AfD, haben sich formiert. Sie pflegen einen ähnlichen Opfermythos, verschieben die „Grenze des Sagbaren“ und bereiten so das Feld für die „klassischen Neo-Nazis“, ganz beiläufig zu ihrer eigenen menschenverachtenden Politik. Nun wittern die Faschisten wieder die Gelegenheit, zu alter Stärke zurück zu kehren und mit mehr Kameraden durch die Innenstadt zu ziehen. Dies gilt es zu verhindern! Wir möchten euch einladen, um über die Geschichte des 13. Februar und über die Proteste dieses Jahr zu sprechen. Am 15.2. auf nach Dresden! Gegen das völkische Gedenken! Deutsche Täter sind keine Opfer!
Für den 15. Februar 2020 war schon lange antifaschistischer Protest gegen den Nazi-Aufmarsch in Dresden, der leider schon zur ekligen Tradition geworden ist, geplant. Das Bündnis Unteilbar kündigte dann kurzfristig (am 07. Februar) eine weitere Veranstaltung für denselben Tag in Erfurt an. Anlass der Unteilbar-Demo ist die AfD-gestützte Ministerpräsidentenwahl in Thüringen. Dabei sind der Rechtsruck und die Bedrohung von Rechts kein neues Phänomen, sondern waren schon lange vorher präsent, wie man in allen öffentlichen Kanälen nachvollziehen kann.





