deCOALonize Europe

Am vergangenen Samstag demonstrierten in Bremen etwa 200 Personen gegen die Verstromung von Kohle und gegen die mit der Verstromung von Kohle verknüpfte koloniale Ausbeutung.
In Bremen gibt es gleich drei Kohlekraftwerke in denen Steinkohle verbrannt wird, unter anderem vom lokalen Stromanbieter SWB. Diese wird zu 100% importiert, vor allem aus Kolumbien, Russland, Südafrika, Australien und den USA, wo sie meist unter menschenunwürdigen Bedingungen und mit großer Umweltzerstörung abgebaut wird.

siehe auch
Aufurf: deCOALonize Bremen
butenunbinnen.de: Kohlekraftgegner demonstrieren in Bremen

checkt decoalonize-europe.net

NIKA Bremen: Grünen verraten Breaking Borders Festival

Antifa als Pressegag: Grüne im EU Parlament

Das politische Personal Bremens schmückt sich zu Festtagen und im Wahlkampf gerne mit menschenfreundlichen Positionen. Im letzten Jahr haben die Damen und Herren das Thema Seenotrettung für sich entdeckt. Bürgermeister Bovenschulte erklärte per SPIEGEL-Interview Bremen zum Sicheren Hafen, Carola Rackete war Ehrengast des von der Bremischen Verwaltung ausgerichteten Kapitänstag und Kai Wargalla (Grüne) twitterte zur Aktion der Seebrücke bei der diesjährigen Breminale: „Für die Entkriminaliaierung von Seenotrettung!“

Besonders die Verteter*innen der Grünen treten öffentlich gerne als Förder*innen unabhängiger Kulturprojekte auf. Scheinbar aber nur so lange, wie sich diese Projekte nicht kritisch gegenüber den herrschenden Verhältnissen positionieren. Dies zeigte sich überdeutlich in den Repressionen gegen das diesjährige BREAKING BORDERS Festival. Nicht erst seit letztem Jahr, sondern bereits seit Jahrzehnten leisten die Aktiven dieses Festivals Unterstützung für die Kämpfe an den europäischen Außengrenzen. Alle Einnahmen der Konzerte in der Friese, dem Sportamt, auf dem Ølhafen und dem Querlenker sind in diesem Jahr in Seenotrettungsprojekte und Geflüchtetenselbstorganisationen geflossen. Continue reading

„Deutschland? Nie wieder!“

Kiel, 3.10.2019

Anlässlich der Feierlichkeiten zum sog. „Tag der deutschen Einheit“ in Kiel demonstrierten heute circa 500 Personen. 2010, zu den damaligen Protesten in Bremen, schrieb die Basisgruppe Antifa unter anderem folgendes in ihrem Aufruf:

„Kein Tag für die Nation! Kein Tag für Deutschland! Am 3. Oktober wird in Bremen die nationale Würstchenmeile aufgeschlagen. Superdeutschland begießt 20 Jahre Einheit, mit Angela, Christian und Nena. Es gibt zwar kein Freibier, aber wir kommen trotzdem. Wo Volk und Staat ihren Burgfrieden feiern, müssen wir eins klarstellen: Ihr könnt uns mal mit eurem Standort und eurem Gequatsche von »sozialer Marktwirtschaft«. Wir machen keinen Finger krumm, damit Deutschland »gestärkt aus der Krise hervorgeht«. Denn das heißt im Klartext bloß, dass jeder Winkel der Gesellschaft noch straffer durchrationalisiert wird. Härter konkurrieren, länger lohnarbeiten, weniger verdienen und immer unsicherer leben bis ans Ende aller Tage – das ist die deutsche Utopie nach dem »Ende der Geschichte« von 1989/90. Kollaboration mit der Nation Die Einheitsfeier ändert nichts an der alltäglichen Ohnmacht in den Mühlen von Staat und Kapital. Die Identifikation mit dem nationalen ›Wir‹ ist ein ideologischer Fluchtreflex vor dem Druck kapitalistischer Konkurrenz und Vereinzelung, aber zugleich ihr bestes Schmiermittel. Egal ob Deutschland »schwarz-rot-geil« oder kulturbeflissen feiert, abgerechnet wird werktags, wenn die großen Gefühle verrauscht sind, und der Standort seine Ansprüche diktiert.“

Daran hat sich auch neun Jahre später grundsätzlich nichts geändert. Den Aufruf und Bericht von damals weiterlesen: umsganze.org

Angriff auf Haus und Grund – Tu Mal Wat in Bremen

„In der Nacht zum 2.Oktober 2019 haben wir die Beratungs- und Verwaltungsräume von Haus und Grund in Bremen mit Farbflaschen, Steinen, Hämmern angegriffen und mit einem Farblöscher in einen Raum gesprüht.

Wer ist Haus und Grund?

„Privates Eigentum ist das Fundament jeder freiheitlichen Gesellschaft. Wir bekennen uns zu diesem Wert. Daher schützen, sichern und stärken wir mit unüberhörbarer Stimme das private Haus-, Wohnungs- und Grundeigentum. Mit diesem Anliegen wenden wir uns an Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie die Medien als Multiplikatoren unserer Botschaft. Unsere Mitgliederzahl sowie die unbestrittene Fachkompetenz verleihen Haus & Grund eine starke Stimme. Und mit jedem neuen Mitglied wächst unsere Meinungsmacht.“(Aus der Selbstdarstellung des Bremer Ortsvereins) Continue reading

ZAST Lindenstraße abschaffen!

The following text on the living conditions in camp Lindenstraße / Bremen-Vegesack is in English. Visit the website for the German version.

Der folgende Text über die Bedingungen im Camp Lindenstraße / Bremen-Vegesack ist in Englisch. Auf der Website ist die Version in Deutsch zu finden:

togetherwearebremen.org

A report on the living conditions in the camp Lindestraße (ZAST) in Vegesack

Lindenstraße is a camp located in Bremen Vegesack. It is officially called „ZAST“ – „Zentrale Aufnahmestelle“. Except for unattended minors, all refugees arriving newly in Bremen have to live there for the first weeks or months. Even though many members of our group are minors, they have to live in this camp for as long as their „age determination process“ is going on – which can easily take up to a year. According to the law, nobody should live there for more than three months before moving to a more permanent place or an own flat – because Lindenstraße is not a place that is in any way suited for living at for a longer time. Continue reading

Zweite Verfahrenseinstellung bezüglich der Anti-AfD-Proteste am 17.4.2018

Bewährte Taktik: Keine Aussage bei Polizei und Justiz

Am Mittwoch, 11.09., kam es am Bremer Amtsgericht, in Anwesenheit einer größeren Supporter*innengruppe, zu einer weiteren Verhandlung gegen einen Bremer Antifaschisten im Kontext der Gegenkundgebung zu “Kandel ist überall”. Der Vorwurf lautete Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und wurde begründet mit dem angeblichen Nichtbefolgen einer Aufforderung, sich an einen bestimmten Ort zu begeben. (Wer etwas zur ersten Verfahrenseinstellung und den knapp 50 Verfahren im Allgemeinen (nach)lesen möchte: HIER
Kam das erste Verfahren gänzlich ohne Zeug*innen aus, so waren im zweiten Verfahren zwei Cops als Zeugen geladen. Beide Zeugen glänzten durch Unwissenheit, verdrehte Erinnerungen, Verweise auf Allgemeinplätze, Vermutungen und dem Eingeständnis einer “gemeinsamen Vorbereitung” der Aussage.
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Concerning Diversity of Tactics: An open answer to Extinction Rebellion Kölln


Text zuerst erschienen auf hambachforest.org:
Wir sollten unsere Strategie nicht davon abhängig machen, ob sie der Polizei gefällt oder nicht.

Es gibt zahlreiche historische Beispiele, in denen militanter Widerstand öffentlichen Beifall erfahren hat.

Öffentlicher Beifall und Effektivität sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Wenn es keine Polizei gäbe, könnten wir übermorgen jedes Kohlekraftwerk in Europa vom Netz nehmen.

The following text was published (and commented, mainly in english) on the hambi bleibt site.
It is continuing the discourse that started on the hambibleibt mastodon account with a thread about controversies related to XR.
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Reichsbürger AfD-Politiker stellt Strafanzeige gegen AfD-Watch

Wie der Weser Kurier berichtet, hat Sven Schellenberg (Blumenthaler Beiratsmitglied der AfD) Ende August Strafanzeige gegen AfD Watch gestellt.
AfD Watch unterstellt Schellenberg eine Nähe zur Reichsbürger-Szene. So soll sich der AfDler u.a. am Randgebiet von Farge-Rekum ein Grundstück gekauft haben, das von ihm “Reichsgebiet Neu Schellenberg” genannt würde.
Schellenberg dementiert im Weser Kurier, Reichsbürger zu sein.

Ølhafen – we love to entertain you!

Im Zuge der Ereignisse und Veranstaltungen [1 ] [2] in den vergangenen Wochen hat sich in der Frage um die Fläche am Hagenweg in Walle viel getan.

Infolge unseres Bauwochenendes Mitte August, zum Aufbau der Infrastruktur auf dem Wagenplatz, erhielten wir ein Verbot seitens des Bauamtes, die begonnenen Bauten fortzuführen. Kurz darauf folgte ein Veranstaltungsverbot, dass uns einen Tag vor dem „Breaking Borders Fest“ persönlich überreicht wurde. Ein Fest, dessen Erlös der Seenotrettung und der Hilfe von Geflüchteten zukommt. Als Reaktion auf das Veranstaltungsverbot fand am nächsten Tag eine Spontandemo statt, die von der Polizei auf dem Wartburgplatz in Walle durch grobe Anwendung von Gewalt vorzeitig beendet wurde.

Zur selben Zeit tagte auch der Waller Beirat und wurde von Vertreter*innen des Ølhafens mitverfolgt.

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B75 Stephaniebrücke blockiert

Zwischen 12:16 Uhr und 13:30 wurde die Stephaniebrücke durch den „Vielfalt blockt“ Block blockiert. Der Block ist nach der Bürgermeister Smidt Brücke aus der FFF-Demo ausgeschert und hat vor der Hochstraße eine Bullenkette durchbrochen. Die völlig überforderten Bullen haben Pfefferspray eingesetzt. Die Blockade wurde von den Beamten nach dem Durchbruch als Versammlung eingestuft, dann allerdings mit Geldstrafen bedroht. Aus diesem Grund haben die Teilnehmerinnen entschieden die Brücke (so langsam sie konnten) zu verlassen und eine Demonstration durch die Obernstraße zum Marktplatz durchzuführen. Unterwegs wollte die Polizei die Route noch einmal abändern, die Route durch die Einkaufszohne konnte aber durchgesetzt werden. Alle Teilnehmerinnen haben die Aktion unbeschadet und ohne Abgabe von Personalien verlassen. Informationen zur länge des verursachten Staus sind uns nicht bekannt, sicher ist, dass ausweichende Autos den Verkehrsfluss im gesamten Innenstadtbereich verstopft haben.