ROSTOCK
Das „Tor zum Norden“ bleibt ein Nadelöhr: In Rostock ist keine Entspannung in der Flüchtlingskrise in Sicht. Mehr als 30 000 Flüchtlinge sind laut Schätzungen der Stadtverwaltung seit Anfang September von der Hansestadt aus mit Fähren nach Schweden gereist. Das Problem: Derzeit kommen mehr Flüchtlinge in Rostock an, als die Fähren aufnehmen können. „Uns erreichen jeden Tag bis zu 900 Menschen. Doch wir erhalten maximal 450 Tickets für die Schiffe“, sagt Stadtsprecher Ulrich Kunze. Elf Notunterkünfte hat die Hansestadt eingerichtet. Sogar im Rathausfoyer übernachten Familien aus Syrien. „Die Menschen warten bis zu vier Tage, bis sie weiterreisen können.“ Rostock hatte am Wochenende einen verzweifelten Hilferuf an Bund und Land abgesetzt: Es fehlen Übernachtungsmöglichkeiten für die sogenannten Transitflüchtlinge und Personal, um diese zu verpflegen. Vor einigen Tagen überlegte der Krisenstab der Stadt, den Katastrophenfall auszurufen. Bisher scheut das Rathaus davor aber noch zurück. Andreas Meyer
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