Feldbericht aus ein paar Monaten radikale, weiße und akademiker Linke. Es sieht schlecht aus, Täter decken Täter und weiße Frauen wahren face, indem sie wie früher auch einfach die Fresse halten. Der Kreislauf des sozialen Kapitals und die Reproduktion des weißen Patriarchats in Aktion. Daneben wirre AntiDs, wie man so weit abdriften kann, konnte ich mir nach Monaten der Isolation gepaart mit intensivem Drogenkonsum auch nicht erklären, aber wer interessiert sich eigentlich wirklich noch für die? Ist das der Standard den wir hier haben? Wenige die alles geben und der Rest heult, weil es zu langsam geht und sie Angst vor dem Verlust ihres Privilegs haben. Bald bleiben keine Besetzungen mehr und Schuld sind die Macker von damals, die Sexisten, Homophoben und Rassisten, welche sich nun mit ihren erfundenen Geschichten Minderjährige klären. Wie frisch die Luft hier duftet. Alles waren und sind sie radikal, doch radikal gegen/für was? ich kann deren begrenztes Theoretisches Wissen innerhalb einiger Monate nachholen, doch das macht mich kein Stück schlauer. Theorie ohne Auslöser in der Praxis ist kapitalistisches Wissen, angeeignet, damit man irgendwen klar machen kann, doch auch ohne das kriege ich genug, wieso also der Stress? Ich wollte eigentlich nur clean werden und bin gut dabei, doch meine Seele zerreißt, wenn ich meine Schwestern und Brüder im Elend sehe. Ich will so viel mehr tun und ihnen alles geben, doch mir bleibt nichts mehr außer der Wille aufs Äußerste zu gehen. Zu mobilisieren, Aufzuschreien, zu weinen und in manische Freude auszubrechen, wenn wir Macht gewinnen. Ich will nicht mehr sterben, doch wenn es passiert, dann sterbe ich mit reinem Gewissen. Es war alles für die Sache und ihre Würdigung bedeutet mir nichts. Ich frage mich viel eher wie die so weitermachen können. Kein white-academic-plenum bei dem ich nicht meine Mordlust ggü. irgendeines Mackers unterdrücken musste. Keine Demo bei der ich mich frage, wie lange wir das noch so unbeschadet überstehen. Weder unsere Leben, noch unsere Gedanken sind frei in diesem Käfig aus Kruppstahl. Zu Diener und Soldaten hat uns das staatliche Bildungssystem gemacht und zu viele sehen es nicht. Es wird nur reproduziert, was vorher insziniert wurde. Nur weil alle dran glauben, führt uns das nicht in irgendeine bessere Zukunft. Die Wahlen, Politiker und das Parlament. Die zivilen Bündnisse und diejenigen, welche aufrechten Pazifismus praktizieren, werden bald allein sein. Ich will keine Toten sehen, keinen Bürgerkrieg, oder irgendwelche Umstürze. Keine weißen Parteibonzen in ner neuen SED und keine Neoliberalen, welche einfach vor dem Untergang der Welt fliehen könnten. Nicht alles muss weg, doch viel muss gar nicht bleiben. Ich rede nicht von Anarcho-Primitivismus, oder sonstigem Idealismus, doch bald wird es Blutvergießen geben und wer von uns, wer von euch hat es dieses Mal kommen sehen? Was schert euch Günther und sein SUV? Was schert euch die Feindpropaganda der Presse, bzw. Staatsmedien? Ihr solltet überzeugt in eurem Kampf sein, denn sonst werdet ihr brechen und irgendwann steht man danach nicht mehr auf. Ich will keine GenossInnen mehr fallen sehen, kein Armes Schwein abgeschlachtet durch die Hände eines Unterdrückers, doch es wird noch lange so weiter gehen.
Wie setzen wir ein Zeichen? Wie brechen wir mit unserer Vergangenheit als radikale Linke, statt Parolen der Bundeszentrale für politische Bildung zu wiederholen? Das ist kein Antisemitismus, denn der Großteil dieses “Volkes” sehnt sich wieder nach dem blutrünstigen Monster, welches nur einen leichten Schlaf gehalten hat. Wenige sind wirklich auf unserer Seite, doch noch gibt es Zeit genug zu gewinnen. Globale Akteure fallen potenziell, die USA möglw. in einen Bürgerkrieg, Frankreich in eine Revolution. Ist das nicht ein Sturm, welcher durch uns alle, die Freiheit lieben, fährt? Wozu regionale Abgrenzung, wozu immer wieder die gleichen energielosen Parolen, wenn es im eignen Kiez genug zu tun gibt? Wozu die Angst vor den Mackern, wenn unser Schweigen schon der Tod selbst ist? Die Wut der Unterdrückten ist nicht gleichzusetzen mit ihren Abusern, also lasst sie raus. Wenn es in Gewalt endet, holt euch Verstärkung, damit so ein Schwein nicht mal mehr in eure Nähe kommt. Räumt in eurer Familie auf und seht, wie diese euch in Ketten legt. Vertraut euerer Fähigkeit die Umstände zu analysieren und Pläne zu schmieden. Es braucht langfristiger Strategie kombiniert mit taktischen Kalkül für die Aktion, denn wie Hannah Arendt schon sagte: Eine Revolutionärin hebt die Revolution von der Straße auf. Ich war dort und ich habe Entschlossenheit, Wut und Widerstand gesehen. Den Trotz gegenüber bestialischer Gewalt von allen Seiten und trotzdem zu kämpfen. Diese Gewalt ist in “besseren” Schichten nur schöner maskiert, aber nicht weniger tödlich. Lasst euch durch die Wut Klarheit geben, aber nicht in Rachefantasien verfallen, so wird euer Kopf wissen was zu tun ist. Es muss aufgeräumt werden, denn die ganz modrige “linksradikale Kultur” ist nichts weiter als patriarchales Scheitern und Einfluss durch den Neoliberalismus. Es sieht unmöglich aus, doch anders werden wir kollektiv aussterben.
Die Gewaltdebatte ist seit Jahrzehnten überflüssig, es gilt sich nur zu fragen: ob, wann, wie und in welchem Ausmaß. Alles andere ist bürgerliche Angst. Wir wurden zumeist zu solcher Schwäche erzogen, doch man kann sehr weit über die körperlichen und psychischen Grenzen hinausgehen. Zuerst kommt jedoch die Planung und Organisation, doch worauf es hinausläuft sollten wir alle wissen.