Medizinische Informationen

Wie funktioniert ein Schwangerschaftsabbruch und welche Möglichkeiten hast Du?

Ein Schwangerschaftsabbruch kann medikamentös oder chirurgisch durchgeführt werden. Wir werden Dir beide Varianten kurz erklären, damit Du weißt, welche Optionen Du hast. Es könnte sein, dass einige Begriffe unbekannt sind und einige Beschreibungen für Dich beängstigend klingen. Wir haben versucht alle Informationen so verständlich und zugänglich wie möglich auszudrücken. 

Vor dem Abbruch

Grundsätzlich wird vor und nach dem Schwangerschaftsabbruch eine Ultraschall-Untersuchung gemacht. Zunächst muss eine Schwangerschaft durch ein Ultraschallbild nachgewiesen werden. Beim Ultraschall ist die Fruchthöhle zu sehen, in der manchmal bereits ein Embryo zu erkennen ist. Wenn Du einen Abbruch durchführst, dann kann mit der gleichen Untersuchung festgestellt werden, ob der Schwangerschaftsabbruch erfolgreich war.

Medikamentöser Abbruch

Der medikamentöse Abbruch ist in Deutschland bis zur 9. Schwangerschaftswoche nach der letzten Periode zugelassen. Er erfolgt durch das Einnehmen von zwei Arzneimitteln namens Mifepriston und Misoprostol (die Handelsnamen auf der Verpackung sind Mifegyne und Cytotec). Beide Tabletten müssen innerhalb von zwei Tagen eingenommen werden.

Die erste Tablette, Mifepriston, hebt die Wirkung des Gelbkörperhormons (Progesteron) auf. Dieses Hormon ist für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft notwendig. Ein bis zwei Tage nach dem Einnehmen von Mifepriston, erfolgt das Einnehmen von der zweiten Tablette, Misoprostol. Das ist ein Hormon (Prostaglandin), welches schließlich zur Abstoßung der Uterusschleimhaut und des Embryos führt.

Nebenwirkungen von Mifepriston sind selten. In einigen Fällen verursacht das Medikament Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Dagegen kannst Du Dir Medikamente von Deiner*em Gynäkologin*en verschreiben lassen. Manchmal kann es auch vor der Einnahme von Misoprostol, dem zweiten Medikament, schon zu Blutungen kommen. 

Das Einnehmen von Misoprostol führt häufiger zu Nebenwirkungen. Es treten oft Übelkeit, Schüttelfrost, Erbrechen und Schmerzen auf. Es wird empfohlen vorher schon mal ein Mittel gegen Schmerzen und/oder Übelkeit zu nehmen. Wie bereits erwähnt führt das Einnehmen von Misoprostol zur Abstoßung des Embryos. Das verursacht starke Blutungen. Die Blutungen sind meistens stärker als die Regelblutung. „Bis zu vier vollgeblutete Binden in einer Stunde sind noch im Rahmen der gewünschten Medikamentenwirkung.“ Es können auch größere Blutgerinnsel heraus fließen. Das ist nicht gefährlich, der Anblick kann aber erschreckend sein. Möchtest Du mehr über den medikamentösen Abbruch erfahren, dann informiere Dich hier: http://mifegyne.info/de/

Chirurgischer Abbruch

Der chirurgische Abbruch kann mittels zwei verschiedener Methoden durchgeführt werden und ist in Deutschland zwischen der 6. und der 14. Schwangerschaftswoche zugelassen. Der Eingriff kann entweder unter einer örtlichen Betäubung oder einer Vollnarkose stattfinden.

Bei der Kürettage (der so genannten Ausschab-Methode) wird die Zervix (die Uterusöffnung) gedehnt und eine Kürette, ein scharfkantiger Löffel, eingeführt. Mit der Kürette wird nun das Embryo und die umliegende Uterusschleimhaut ausgeschabt. Diese Methode ist jedoch veraltet und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht mehr empfohlen, weil unnötige Verletzungen oft schwer zu vermeiden sind und das Risiko für Verletzungen des Uterus zu groß ist. Sie soll eigentlich nur noch als Nachbehandlung bei einem unvollständig verlaufenen Abbruch genutzt werden.

Stattdessen führen Ärzt*innen die Vakuumkürretage durch. Auch hier wird die Zervix einige Millimeter geweitet. Danach wird ein Absaugröhrchen eingeführt und das Embryo abgesaugt. Hier sind die Blutungen meist nicht so stark wie bei dem medikamentösen Abbruch. Es besteht aber das Risiko, dass es zu Verletzungen des Uterus, Infektionen oder Nebenwirkungen durch die Narkose kommt.

Möchtest Du mehr über den chirurgischen Abbruch erfahren, dann informiere Dich hier: http://abtreibung.at/fur-ungewollt-schwangere/methoden/chirurgischer-abbruch/

 

Beide Varianten, ob medikamentös oder operativ, haben ihre Vor- und Nachteile. Möchtest Du mehr über die Methoden im Vergleich erfahren, dann informiere Dich hier:  https://www.gynmed.at/schwangerschafts-abbruch/vergleichstabelle