Was bedeutet Rosi bleibt?
Wir sind das Protestcamp „Rosi bleibt“ („Miłorazwóstanjo“ Ihr findet uns ab dem 25.04.2023 auf dem Sportplatz im sächsischen Mühlrose. Grund für die Entstehung unseres Camps, ist der voreilige Abriss aller leerstehenden Häuser in Mühlrose durch die Lausitzer Bergbau AG (LEAG). Obwohl diese bisher keine Rechte an der Kohle unter dem Dorf hat, siedelt sie die Anwohner*innen und Zerstört Strukturen vor Ort. Mühlrose ist ein vor über 500 Jahren von sorbischen Siedlern gegründetes Dorf im nördlichen Teil des Landkreises Görlitz in Ostsachsen und Ortsteil der Gemeinde Trebendorf. Es liegt auf einer Landzunge und ist von drei Seiten vom Tagebau Nochten umgeben.
Die LEAG plant in Ihrem 2021 veröffentlichten Revierkonzept die Erweiterung des Tagebaus unter anderem um das Sonderfeld Mühlrose und die Umsiedelung des Dorfes. Dabei ist klar, dass die Nutzung der circa 150 Millionen Tonnen Kohle unter Mühlrose klimapolitisch und wirtschaftlich überhaupt keinen Sinn ergibt.
Dass die meisten Anwohner*innen trotzdem bereits durch die LEAG umgesiedelt wurden und viele der Strukturen gerade abgerissen werden, ist eine perfide Strategie der LEAG um mögliche Widerstände im Keim zu erdrücken. Deshalb müssen wir jetzt handeln, vor Ort präsent sein und die weitere Zerstörung dokumentieren. Dabei kämpfen wir gemeinsam mit den letzten Anwohner*innen des Dorfes, wie etwa dem Ehepaar Zech die sich seit Jahren erfolgreich gegen die Umsiedelung wehren.
Aktuell liegt noch keine Genehmigung zur Inanspruchnahme des Dorfes vor. Dabei wäre das Fördern und Verbrennen der circa 150 Millionen Tonnen Kohle unter Mühlrose durch die stetig steigenden CO2-Preise nicht nur energiewirtschaftlich unsinnig sondern würde auch deutschen Klimaschutzziele unerreichbar machen.
Deutschland hat sich mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. In Mühlrose kämpfen wir für die Einhaltung dieses Ziels. Denn schon jetzt sind viele Menschen vor allem in Regionen des globalen Südens durch die Auswirkungen der aktuellen Klimaerwärmung von 1,2 Grad direkt betroffen. Die weitere Erwärmung wird weltweit zu massiven Schäden und Verlusten führen und für Mensch und Gesellschaft untragbar sein.
Währenddessen wird der unverhältnismäßigen Zerstörung Mühlroses kein Einhalt geboten. Die Regierungen Sachsens und des Bundes stellen weiterhin die Profitinteressen der LEAG und weiterer Großkonzerne über die Interessen von Mensch und Natur. Lasst uns deshalb gemeinsam in Mühlrose aktiv werden und den Erhalt des Dorfes und unserer Lebensgrundlagen selbst in die Hand nehmen.
Noch ein Dorf, das der Kohle weicht?!
Wir sind das Protestcamp „Rosi bleibt“ und kämpfen gemeinsam im Dorf Mühlrose um dessen Erhalt und gegen die Erweiterung des Tagebaus Nochten.Mühlrose ist ein vor über 500 Jahren von sorbischen Siedlern gegründetes Dorf im nördlichen Teil des Landkreises Görlitz in Ostsachsen und Ortsteil der Gemeinde Trebendorf. Es liegt auf einer Landzunge und ist von drei Seiten vom Tagebau Nochten umgeben.
Die LEAG plant in Ihrem 2021 veröffentlichten Revierkonzept die Erweiterung des Tagebaus unter anderem um das Sonderfeld Mühlrose und die Umsiedelung des Dorfes. Dabei ist klar, dass die Nutzung der circa 150 Millionen Tonnen Kohle unter Mühlrose klimapolitisch und wirtschaftlich überhaupt keinen Sinn ergibt.
Trotzdem werden die Anwohner*innen bereits durch die LEAG umgesiedelt und viele der Strukturen abgerissen. Und das obwohl im Fall Mühlrose das bergrechtliche Genehmigungsverfahren zur Inanspruchnahme des Dorfes noch nicht einmal eingeleitet wurde. Die Grundlage für den Abbau liefert der 2014 vom sächsischen Innenministerium verabschiedete Braunkohleplan, der die Kohle unter Mühlrose freigibt. Seit dessen Veröffentlichung hat sich die Faktenlage jedoch erheblich verändert und selbst der sächsische Umweltminister Wolfram Günther stellt keine Abbaugenehmigung mehr in Aussicht.
Der CO2-Preis wird in den nächsten Jahren weiter Ansteigen und die Auslastung der Kraftwerke war in den letzten Jahren deutlich geringer als noch 2014 angenommen. Gleichzeitig würde ein verbrennen der gesamten Kohle unter Mühlrose zu einem Nichterfüllen der deutschen Klimaschutzziele führen. Folglich ist die Umsiedelung und Abbaggerung Mühlroses für die fossile Stromerzeugung nicht nur ein erneuter Schlag ins Gesicht der Klimabewegung sondern auch betriebswirtschaftlich unsinnig.
Seit jahrzehnten schon ist das Dorfleben von Unsicherheiten geprägt. Viele der Anwohner*innen stimmten deshalb 2019 dem Umsiedelungsvertrag mit der LEAG zu und haben bereits das Dorf verlassen. Bis 2024 sollen alle Häuser leerstehen. Dagegen protestieren einige wenige Bewohner*innen, die ihr Zuhause nicht so leichtfertig aufgeben möchten. Währenddessen wird ihre Heimat vor ihren Augen nach und nach abgetragen und zerstört.
Wenn die energiewirtschaftlichen und klimapolitischen Vorraussetzungen für eine Umsiedelung nicht mehr gegeben sind, müssen bedrohte Dörfer erhalten bleiben. Die Zerstörung Mühlroses ist also unverhältnismäßig und nicht zu rechtfertigen.Das ist natürlich auch der LEAG bewusst. Aus Angst vor Besetzungen in Mühlrose lässt sie ab sofort alle leerstehenden Häuser vorschnell abreißen. So soll der aufkommende Widerstand im keim erstickt werden.
Wir stellen uns der perfiden Strategie der LEAG entgegen, kommt mit uns gemeinsam nach Mühlrose!
3. (veröffentlichter SM – Aufruf)
Noch ein Dorf, das der Kohle weicht?!
Das wünscht sich die LEAG im sächsischen Mühlrose. Obwohl sie bislang keine Rechte an der Kohle unter dem Dorf hat, siedelt sie die Anwohner*innen um und reißt Strukturen vor Ort ab. Während die LEAG Tatsachen schafft, stellt der sächsische grüne Umweltminister Wolfram Günther keine Abbaugenehmigung in Aussicht. Ein gewagtes Versprechen nach dem Geschehen in Lützerath.
Wir stellen uns der perfiden Strategie der LEAG entgegen!
Komm ab dem 25. April nach Mühlrose ins Klimacamp und kämpf mit uns für den gesamtdeutschen Kohleausstieg 2030 und den Erhalt von Mühlrose!
Eine Liste mit Dingen, die du mitnehmen solltest, sowie Infos zur Anreise findest du auf den folgenden Sharepics.
4. wichtige Quellen (unvollständig!)
Die Zukunft der Braunkohle in Deutschland im Rahmen der Energiewende (diw.de) 02.03. – MDR INVESTIGATIV – MUSS MÜHLROSE WEICHEN?https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/goerlitz-weisswasser-zittau/braunkohle-nochten-dorf-umsiedlung-100.html
15.01. – MDR – Mühlrose ist nicht Lützerathhttps://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/goerlitz-weisswasser-zittau/kohleausstieg-gruene-muehlrose-lausitz-tagebau100.html