Lesekreis – „Tier-Werden, Schwarz-Werden, Frau-Werden – eine Einführung in die politische Philosophie des Poststrukturalismus“

Wir möchten Euch den Lesekreis einer befreundeten Gruppe – Glitzer&Krawall vorstellen:

Zur Zeit veranstalten wir einen offenen Lesekreis zu „Tier-Werden, Schwarz-Werden, Frau-Werden – eine Einführung in die politische Philosophie des Poststrukturalismus“ von Gabriel Kuhn. Wir treffen uns alle 2 Wochen montags im Bahnhof Langendreer (Raum 6, dafür müsst ihr beim Endstation.Kino reingehen), um uns über das Gelesene auszutauschen. Quereinsteigen ist durchaus noch möglich; es ist förderlich, wenn ihr das Buch bis zur jeweils unten angegebenen Stelle gelesen habt. Wir freuen uns auf euch!

Nächster Termin
Montag, 10. Oktober, 19 Uhr.
Wir besprechen die Kapitel „II.2.4 Das autonome Subjekt“ bis einschließlich „Anhang: Zur Psychoanalyse“ (S.36-56)

„Diese Lektüre richtet sich in politischer Absicht vor allem an Aktivist/innen und Wissenschaftler/innen in linken und linksradikalen Zusammenhängen. Es sieht sich als Handbuch, das Hilfestellung leisten will zum Verständnis poststrukturalistischer Theorienbildung und ihrer revolutionären Potentiale, sowie zur Entfaltung eigener revolutionärer Theorie und Praxis.

Das Buch ist wesentlich darum bemüht, das oft als schwer zugänglich beschriebene poststrukturalistische Theoriengebäude zugänglicher zu machen, ohne es dabei zu trivialisieren. Einer spezifischeren Auseinandersetzung mit den explizit politischen Dimensionen poststrukturalistischen Denkens ist eine Auseinandersetzung mit seinen allgemeineren theoretischen Grundlagen vorangestellt. Die Einführung eignet sich so für alle, die an poststrukturalistischer Theorie Interesse pflegen und nach einer Einstiegshilfe in poststrukturalistische Theorienbildung suchen.“

Begriffe wie Lesart, Dekonstruktion oder diskursiv erzeugt schweben nur allzu oft im politischen Raum und werden dabei kaum erläutert. Es scheint vielmehr ein inflationärer Gebrauch poststrukturalistischer Phrasen stattzufinden, ohne dass eins sich so richtig damit beschäftigt zu haben scheint.
Vertreter*Innen des Poststrukutalismus, als sozial- und geisteswissenschaftliche Strömung, haben diese Begriffe für sich nutzbar gemacht und in ihr Theoriegebilde eingebaut.
Wir möchten in unserem Lesekreis der Theoriefindung ein wenig auf den Grund gehen, uns über unsere Lesart austauschen und vielleicht entdecken wir dabei auch, dass Sprache ja wirklich manchmal sowas wie Realität schafft.

Mehr von der Gruppe findet Ihr hier.

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Stadt für Alle selber machen! Ein anarchistischer Aufruf zum Stadtrundgang am 8. Oktober in Bochum

Verschiedene Gruppen rufen unter dem Motto „Hier könnte… eine Stadt für Alle sein“ zu einem Rundgang zum Thema Wohnen, Leerstand und solidarische Stadt am 8.10. auf.
Während Gebäude leerstehen, die nutzbar gemacht werden könnten, herrscht gleichzeitig ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum und Geflüchtete müssen in abgeschiedenen Lagern wohnen. Wir wollen uns nicht gegeneinander ausspielen lassen, sondern eine solidarische Stadt mit Wohnraum für Alle erkämpfen. Doch es geht nicht nur um Wohnraum, sondern auch um Räume für selbstverwaltete und allen zugängliche, unkommerzielle Kultur, an denen in Bochum ein Mangel herrscht. Beim Rundgang sollen leerstehende Gebäude besucht werden, die für diese unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten stehen.

Uns die Stadt nicht weiter stehlen lassen – Wie machen wir diese Gebäude nutzbar?

Für die Eigentümer*innen der leerstehenden Gebäude ist es nicht rentabel, sie zu einer Nutzung, die in unserem Sinne wäre, zur Verfügung zu stellen. Auch die Stadt unternimmt nichts dafür, da für sie doch in erster Linie der Wirtschaftsstandort zählt. Eine Stadt für Alle können wir also nur selber machen. In Griechenland haben Anarchist*innen ganze Hotels besetzt und diese in selbstverwaltete Geflüchtetenunterkünfte umgewandelt. Auch in einigen Städten in Deutschland gab es Hausbesetzungen und Bestrebungen soziale Zentren zu schaffen. Mit Besetzungen können wir Gebäude direkt und selbstbestimmt einer Nutzung zuführen.

Eigentum und Herrschaft in Frage stellen

Was ist das für eine Welt, in der Häuser leerstehen und wir nicht einfach in diese einziehen und sie nutzbar machen dürfen? Es ist eine Welt, in der Eigentumsrechte gelten nicht das Bedürfnis nach Wohnraum. Es ist eine Welt, die durchzogen ist von Herrschaft. Der Staat schützt das Eigentumsrecht. Wenn wir Häuser besetzen, ist meist ganz schnell seine Polizei da, die uns wieder räumt (auch wenn dies zum Glück nicht immer gelingt).

Wir werden eine Stadt für Alle also gegen Kapitalinteressen und gegen den Staat und seine Polizei durchsetzen müssen. Zuerst wollen wir uns mit anderen Menschen vernetzen, die den Leerstand unerträglich finden und Öffentlichkeit für das Ziel nach einer Stadt für Alle und unsere anarchistischen Perspektiven darauf schaffen. Dafür ist der Stadtrundgang ein guter Anfang.
Kommt deshalb am Samstag, den 8. Oktober, um 12 Uhr zum Jahrhunderthaus (Alleestraße 80).
Darüber hinaus gilt: Stadt für Alle selber machen!

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Anarchistischer Block auf Anti-TTIP-CETA Demo am 17.09.2016 in Köln

Anarchistischer Block auf der Anti-TTIP-CETA Demo am 17.09.2016 in Köln from AFRR on Vimeo.

Die Beteiligung von ca. 100 Menschen am durchweg lautstarken und kämpferischen anarchistischen Block auf der Anti-TTIP-CETA Demonstration in Köln war ein toller Erfolg und unterstreicht die fortlaufende Organisierung anarchistischer Kräfte im Rhein/Ruhr-Gebiet.

Insgesamt gingen bei mehreren Großdemonstrationen in sieben deutschen Städten über 300.000 Menschen (50.000 allein in Köln) auf die Straße um gegen die geplanten Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den USA und Kanada zu protestieren. Aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus bürgerlichen Organisationen wie dem DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) oder NGOs (Non-Government-Organization) wie Greenpeace. Bereits im Vorfeld konnte man erkennen wie dieses Bündnis enorm viel Geld beispielsweise in die Mobilisierung dieses bundesweiten Demotages steckte. Trotzdem wunderten wir uns etwas über die vielen Mini-Stände entlang der Demoroute bei der die Teilnehmenden aufgefordert wurden für die Finanzierung dieser Demo zu spenden.

Neben den Grünen, der Linkspartei und den Piraten waren auch einige Menschen mit SPD-Fahnen zu sehen, welche anscheinend immer noch nicht den Austritt aus der Partei geschafft haben. Vielleicht konnten wir sie ja durch unser Banner erreichen auf dem stand „Nicht dem Parlament vertrauen. Auf Widerstand von unten bauen. Organisiert euch in Stadtteil, Bildung und Betrieb“. Auch viele autoritäre „kommunistische“ Gruppen wie MLPD, DKP etc. beteiligten sich an der Demonstration. Diese wurden von uns herzlichst mit verschiedenen Parolen gegrüßt, z.B. „Das Proletariat braucht keine Hierarchie. Kein Kommunismus ohne Anarchie“.

Das Interesse am anarchistischen Block war sehr groß. Gerufene Parolen wurden von den anderen Teilnehmenden der Demo und Leuten außerhalb gut aufgenommen. Immer wieder schlossen sich einzelne Menschen, welche vorher an anderer Stelle in der Demonstration liefen, gezielt unserem Block an. Es wurden mehrere hundert Flyer und Broschüren verteilt, die wir vor und nach der Demo auch auf einem Infotisch anboten. Speziell die erst vor kurzem übersetzte Broschüre von Crimethinc „Von der Demokratie zur Freiheit“, welche in kürze auch online erscheinen wird, zog großes Interesse auf sich. Es hat sich gelohnt, dass sich einige Menschen im Vorfeld passende Parolen für diese Demo ausgedacht haben. Leider gab es trotzdem noch viele plumpe und provozierende Sprüche gegen die Polizei oder Nazis, welche sicherlich ihre Berechtigung haben, aber bei so einer Veranstaltung nicht zielführend sind. Auch der typische „Black Bloc“ Dresscode von Einigen machte bei dieser Demo wenig Sinn.

Eben weil sich im Vorfeld Gedanken gemacht wurden wie wir auftreten wollen und weil der Block gut organisiert war, ist es uns gelungen auf einer stark bürgerlich geprägten Großdemonstration mit freiheitlichen und antikapitalistischen Inhalten zu intervenieren. Die berechtigte Skepsis von vielen linksradikalen und anarchistischen Gruppen gegenüber den bisherigen Anti-TTIP-CETA Demos, bei der auch viele rechte Gruppen mitliefen, ist auf den ersten Blick schon nachzuvollziehen, schließlich gehen in einer solchen Großdemonstration leicht kleinere Inhalte unter. Um dennoch Momente des Widerspruchs zu konstruieren beziehungsweise aufzuzeigen, dass es auch anders geht, bedarf es eben beispielsweise solch eines Blockes oder anderer Aktions- und Organisierungsformen. Es ist wichtig den Rechten nicht das Feld zu überlassen, gerade bei so einem Thema, welches sehr viele Menschen interessiert. Wenn wir nicht Teil von sozialen Kämpfen und Protesten sind, werden wir auch nicht Teil von gesellschaftlicher Veränderung sein. Nicht an sozialen Kämpfen und Protesten teilzunehmen bedeutet die Aufgabe eines revolutionären Anspruchs. Widersprüche gilt es aus zu halten ohne sich selbst und seine Ideale zu verraten…

Freie Menschen statt freier Handel!

Video vom Block: https://vimeo.com/183314495

Hier nochmal der Aufruf zum anarchistischen Block: http://afrheinruhr.blogsport.de/2016/08/19/aufruf-zum-anarchistischen-block-auf-der-demo-gegen-ttip-ceta-in-koeln-am-17-september/

Weitere Berichte zur Demo:
http://anarchosyndikalismus.blogsport.de/2016/09/17/hundertausende-protestieren-gegen-ttipceta/
https://barrikada.de/2016/09/18/17-09-16-anti-ttip-demo-koeln-bericht/

Einige Leute aus dem anarchistischen Block

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Film: PROJEKT A – EINE REISE ZU ANARCHISTISCHEN PROJEKTEN IN EUROPA wird in Bochum gezeigt.

Am 7. September zeigt Endstation.Kino im Rahmen der Reihe Kino Global den Film „Projekt A – eine Reise zu anarchistischen Projekten in Europa“ Los geht’s um 19.00 im Bahnhof Langendreer (Bochum).
Als Gästin ist Hanna Poddig, eine bekannte Anti-Atom-Aktivist*in und Übersetzerin von Texten des anarchistische Crimethinc-Kollektivs eingeladen. Die schwarze Ruhr-Uni wird mit einem Infotisch anwesend sein und wir freuen uns eure möglichen Fragen zu beantworten. Der Eintritt beträgt 7,50 € bzw. 6,50 € ermäßigt.

Mehr über den Film:

Ein Dokumentarfilm über die politische Idee der Anarchie und ihre konkrete Umsetzung in sehr unterschiedlichen Projekten: Auf einer spannenden Reise durch Europa besuchen die Dokumentarfilmer Marcel Seehuber & Moritz Springer u.a. das „Internationale Anarchistische Treffen“ in St. Imier in der Schweiz (mit 3000 Teilnehmern), die Anti-Atom-Aktivistin Hanna Poddig, die anarchosyndikalistische Gewerkschaft „Confederación General del Trabajo“ in Barcelona, den besetzten und zum öffentlichen Park umfunktionierten Parkplatz „Parko Narvarinou“ in Athen und das in München sehr erfolgreiche „Kartoffelkombinat“. Protagonisten einer sehr vielfältigen, anarchistisch inspirierten Szene kommen zu Wort.

Der Dokumentarfilm zeichnet ein Bild von Anarchie jenseits der Klischees vom Chaos stiftenden, Steine werfenden Punk. Vielmehr geht es den Anarchisten in dieser Dokumentation um eine konstruktive, weitestgehend vom Staat emanzipierte Weiterentwicklung gesellschaftlichen Miteinanders.

Deutschland 2015; R: Marcel Seehuber & Moritz Springer; 85 min.

Publikumspreis 2015 – Filmfest München!

Website der Produktionsgesellschaft
Website des Films

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Aufruf zum anarchistischen Block auf der Demo gegen TTIP & CETA in Köln am 17. September

Das Foto stammt von unseren Genoss*innen der Anarchistischen Aktion & Organisation Kassel, die sich bereits in der Vergangenheit an einer Demonstration gegen TTIP beteiligten. (https://a-o-ks.org/)

Am 17. September finden in 7 Städten Deutschlands Demonstrationen gegen das Freihandelsabkommen zwischen Deutschland (bzw. Europa) und den Vereinigten Staaten „TTIP“ sowie gegen „CETA“ das Freihandelsabkommen zwischen Europa und Kanada statt. Wir wollen uns mit einem anarchistischen Block der Demonstration in Köln kritisch – solidarisch anschließen.

Bereits in der Vergangenheit gab es Mobilisierungen und Aktionen gegen diese Freihandelsabkommen. Unter anderem eine sehr große Demonstration mit 200.000-500.000 Menschen in Berlin. Es wird dadurch überdeutlich, dass es sich hierbei um ein Thema handelt welches eine große Masse an Menschen unabhängig ihrer politischen Einstellung bewegt. Umso bedauerlicher ist es, dass linksradikale und anarchistische Gruppen sich bisher kaum an den Protesten beteiligen. Dabei ist es ein Thema, welches konkrete Auswirkungen auf das Leben aller hat. Also eben auch auf uns, die wir uns als Linksradikale und / oder Anarchist*innen begreifen. Anstatt an den Protesten mit unseren Inhalten teilzunehmen, wird bisher in der Regel nur von außen beobachtet, nach autoritären/diskriminierenden Inhalten und Ausdrucksweisen gesucht. Natürlich werden die Proteste von bürgerlichen Kräften organisiert. Natürlich finden sich auf ihnen reaktionäre Positionen und teilweise diskriminierende Inhalte. Dennoch werden wir keine Veränderungen bewirken können, wenn wir nicht anfangen bereits im Vorfeld an solchen Protesten teilzunehmen um sie aktiv zu begleiten und mit zu gestalten. Vor allem, weil sich das Bündnis bereits im Vorfeld gezielt von „Rassismus, Rechtspopulismus und Antiamerikanismus*“ abgrenzt.
Durch eine starke anarchistische und / oder linksradikale Beteiligung an diesen Protesten können wir viele Menschen erreichen, welche durch das Thema TTIP und CETA sensibilisiert werden. Continue reading

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