Solidarität mit dem anarchistischen Buch- und Kulturzentrum Black Pigeon und dem Fotokünstler Hendrik Müller

Seit Mai 2014 besteht in Dortmund der anarchistische Buchladen Black Pigeon. Nach knapp zwei Jahren Betrieb im Kreativkaufhaus ConcordiArt am Borsigplatz ist für März der Umzug in größere Räume an der Scharnhorststraße im Hafenviertel und die Neueröffnung als Buch- und Kulturzentrum geplant. Die neuen Räumlichkeiten bieten mehr Platz für das wachsende Sortiment, aber auch für Veranstaltungen und ein Fotoatelier des Fotokünstlers Hendrik Müller, mit dem sich der Buchladen die neuen Räume teilen wird.

Noch vor der Eröffnung ist das Projekt ins Visier von Neonazis geraten. Nachdem zunächst eine Fensterscheibe eingeworfen wurde, versuchen die Dortmunder Neonazis um die Partei „Die Rechte“ nun, Druck auf den Vermieter Immobilien Schneider auszuüben, um eine Kündigung zu erwirken. Es fand ein Farbanschlag auf die Geschäfträume der Firma statt, negative Bewertungen auf Internetportalen sollen das Geschäft schädigen, und sowohl beim Vermieter als auch vor den Räumlichkeiten des Buch- und Kulturzentrums kündigen die Neonazis Kundgebungen an. Immobilien Schneider hat dennoch klar gestellt: „Als Vermieter betonen wir, dass ein rechtsgültiger Mietvertrag vorliegt, der nicht anfechtbar ist.“

Den Neonazis ist das Projekt ein Dorn im Auge. Sie wittern die Chance, einen politischen Gegner zu schädigen und die Eröffnung des Buchladens zu verhindern, der sich nicht zuletzt durch ein großes Sortiment zum Thema Antifaschismus und Kampf gegen Nazis auszeichnet. Dabei sind Angriffe von Neonazis auf politische Gegner in Dortmund nichts Neues. Ob Parteibüro, alternative Kneipe oder Wohnung (vermeintlicher) Antifaschist*innen – in den letzten Jahren versuchten sie immer wieder, mit Angriffen und Sachbeschädigungen ihre Gegner*innen einzuschüchtern.

Gegen diesen Angriff der Neonazis stellen wir unsere Solidarität mit dem Buch- und Kulturzentrum Black Pigeon und dem Fotokünstler Hendrik Müller. Es darf den Neonazis nicht gelingen, Projekte und Entscheidungen durch Angriffe und Hetze in ihrem Sinne zu beeinflussen. Deshalb fordern wir:

* Weiterhin keine Kündigung des Buch- und Kulturzentrums Black Pigeon.
* Unterstützt das Black Pigeon bei der Bewältigung der entstandenen Schäden und dem Schutz vor weiteren Angriffen.
* Seid solidarisch und geht auf die Straße, wenn Neonazis gegen das Buch- und Kulturzentrum hetzen wollen.

Die Erklärung wird unterstützt von (wird aktualisiert):

* Aki Hecking
* Benjamin Trilling
* Birgit Rydlewski (MdL Piratenfraktion NRW)
* Pfarrer Friedrich Laker (Pauluskirche & Kultur)
* Hans-Jörg Rohwedder (MdL Piratenfraktion NRW)
* Robert Rutkowski
* Torsten Sommer (MdL Piratenfraktion NRW)
* Thomas Nueckel
* Geigerzähler (Liedermacher)
* Anarchistische Föderation Rhein/Ruhr
* Anarchistische Gruppe Dortmund
* Anarchistisches Kollektiv Köln
* Antifa Medienzusammenhang Dortmund
* Antifa Werne
* Antifaschistische Aktion Bochum
* Autonome Antifa 170 [Dortmund]
* Autonomes Zentrum Mülheim
* Borsigplatz Verführungen
* Forum gegen Rassismus Campus Dortmund
* Grüne Jugend Bochum
* Hartware MedienKunstVerein (HMKV) im Dortmunder U
* Raumräuber
* Jugendantifa Ascheberg
* KulturMeileNordstadt e.V.
* Lava München – Anarchistische Assoziation
* Linksjugend [solid‘] Dortmund
* Nordpol
* PIRATEN Dortmund
* projekt:archiv! (Mülheim)
* ROXY Kino
* Schwarze Ruhr-Uni
* SJD Die Falken OV Nordstadt
* Soziales Zentrum Bochum
* sweetSixteen-Kino
* Umsonstladen Dortmund
* VVN-BDA Kreis Essen
* Werner Bündnis gegen Rechts

Wenn ihr auch drunter wollt, meldet euch hier: [email protected]

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Antiautoritärer Aufruf zur Frauen*kampfdemo am 12.03. in Köln

Aufruf zum bunten, antiautoritären Block, am 12.03.2016 in Köln, anlässlich des globalen Frauen*tages

Anreise aus Bochum mit dem Zug, PÜNKTLICH 10:45h Gleis 3 Hbf Bochum

Aufruf zum bunten, antiautoritären Block, am 12.03.2016 in Köln, anlässlich des globalen Frauen*tages

Wir schreiben das Jahr 2016 und finden uns in einer autoritären Gesellschaft wieder, in der die Schlagworte “Solidarität” und “Selbstbestimmung” kaum im alltäglichen Leben vorkommen. Sie erscheinen nur versteckt und abgewandelt in hohlen Phrasen und sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt werden.
Umso mehr lassen sich überall sexistische, rassistische und patriarchale Strukturen erkennen, die verschiedene, miteinander verknüpfte und sich überschneidende Unterdrückungsmechanismen darstellen – auch in dem von uns gelebten Alltag. Dies schränkt die Freiheit und Entfaltung des einzelnen Individuums ein und trägt dazu bei, Herrschaftsstrukturen zu festigen.

Nachdem an Silvester in Köln massenhaft Frauen* mit sexualisierter Gewalt angegriffen und auch bestohlen wurden, löste dies eine riesige Debatte in der Politik und den Medien im ganzen Land aus. Vorfälle wie diese wurden jedoch als Import einer “fremden” Kultur abgetan, da es sich bei den übergriffigen Männern überwiegend um Migranten aus arabisch-muslimischen Ländern gehandelt habe.

Völlig verblendet von rassistischen Denkmustern, nutzen viele Politiker*innen daher diese Möglichkeit, um unter dem Deckmantel der “Sicherheit” nun verstärkt Überwachung und verdachtsunabhängige Polizeikontrollen zu veranlassen. Dabei werden meist männliche Personen mit Migrationshintergrund kontrolliert und damit einem Generalverdacht unterstellt. In einem derart aufgeheizten rassistischen Klima wird gleichzeitig das Asylrecht weiter verschärft.

Für jene Personen,die sich als Frauen* verstehen, ändert diese Repression jedoch nichts, denn an keinem Ausweis oder Pass der Welt kann jemals nachvollzogen werden, ob sich jemand sexuell übergriffig verhält oder verhalten wird.
So wird weiter belästigt, begrapscht und vergewaltigt und die Ursachen dafür liegen nicht nur in der Religion oder Sprache. Die Ursachen liegen in der HERRschaft von Menschen über Menschen und sind eine Konsequenz des Jahrtausende alten Patriarchats, welches fast auf dem ganzen Planeten existiert.
Die sexualisierte Gewalt in der Kölner Silvesternacht ist aus unserer Sicht untragbar und nicht zu dulden. Wir erkennen das schreckliche Ausmaß dieser Gewalttaten an und solidarisieren uns mit den Betroffenen der Silvesternacht. Ebenso stehen wir zu allen weiteren Betroffenen, die sexualisierte Gewalt erfahren oder erfahren haben. Das Erleben sexualisierter Gewalt kann für Betroffene gravierende Auswirkungen haben: Für viele wird das Vertrauen in Sicherheit und zwischenmenschliche Beziehungen erschüttert. Ein sexueller Übergriff ist eine massive Verletzung der körperlichen und sexuellen Integrität. Sexualisierte Gewalt stellt darüber hinaus einen Eingriff in die Bewegungsfreiheit weiblich gelesener Personen dar, indem gerade bei diesen Menschen die Angst vor erneuten Übergriffen geschürt wird und sie selbst durch ihr öffentliches Verhalten mitverantwortlich gemacht werden. Immer wieder werden Warnungen laut, z.B. nachts nicht alleine auf die Straße zu gehen. Dies spricht Menschen, die sich als Frauen* verstehen, ihre Handlungsfähigkeit und ihr Recht auf uneingeschränkte Bewegungsfreiheit ab und ist aus unserer Sicht genau der falsche Ansatzpunkt. Vor allem, da die meiste sexualisierte Gewalt an Frauen von Männern aus dem direkten sozialen Umfeld ausgeht.

Sexualisierte Gewalt kann nur dann am besten vermieden werden, wenn sie erst gar nicht ausgeübt wird. Dadurch, dass wir in dieser autoritären Gesellschaft aufgewachsen sind, reproduzieren und festigen wir vorgefertigte Rollenbilder und Verhaltensweisen, auch wenn wir uns dessen oftmals nicht bewusst sind. Es gilt daher, sich selbst zu hinterfragen und andere darauf aufmerksam zu machen. Aber auch die vorherrschende Sicht- und Redeweise zu verändern und alle gesellschaftlichen Unterdrückungsformen abzulegen.

Die vielfältigen Mechanismen von Herrschaft, die zu einer mehrfachen Ausbeutung und Unterdrückung führen, wirken auch in die Wirtschaft hinein. Im Kapitalismus stand zwar von Anfang an die Nutzbarmachung der menschlichen Arbeit im Vordergrund, aber das (soziale) Geschlecht und die Rolle im Familienverbund waren auschlaggebend für gute oder schlechte Arbeitsbedingungen bzw. für hohe, niedrige oder gar keine Entlohnung. So ist bis heute die Wiederherstellung der Gesellschaft (d.h. die soziale Reproduktion) kaum als gleichwertige “Arbeit” anerkannt.

Vor allem Migrantinnen* sorgen in Pflege und Betreuung für die reibungslose Erwerbsfähigkeit der deutschen Frauen*, aber zu rassistischen Niedrigstlöhnen und meist unter prekären Lebensbedingungen, und sie sind auch von sexualisierter Gewalt bedroht. Gleichzeitig treibt der neoliberale Sozialabbau bei Kinderbetreuung und Schulen viele Erwerbstätige in Lohnarbeit und Burn-Out. Andere lockt das Betreuungsgeld als “Herdprämie” in die staatlich geförderte Mutterrolle – ein Rückschritt in Zeiten biologistischer Geschlechterrollen. Vor allem für migrantische Familien bedeutet heimische Erziehung oft aber Schwierigkeiten beim Spracherwerb und daher mangelnde Integration. Diese bedeutet wirtschaftliche und gesellschaftliche Vernutzbarkeit und ist daher ein zusätzlicher Unterdrückungsmechanismus.

Dennoch geht es uns nicht darum, einige Managerinnen* in bessere Führungspositionen zu bringen oder durch geschlechtliche Vielfalt einen Regenbogen-Kapitalismus zu beschönigen. Der alltägliche Kampf gegen Diskriminierung und Ausbeutung endet nämlich nicht am “Equal Pay Day”, wenn endlich alle Geschlechter zum gleichen Lohn ausgebeutet werden. Denn die wachstumsgetriebene Weltwirtschaft zerstört unabhängig aller Genderidentitäten die Lebensgrundlagen der Menschheit und des gesamten Planeten. Dabei verstärken jedoch die Folgen dieser kapitalistischen Dauerkrise die rassistischen, sexistischen und kolonialen Ungerechtigkeiten.

Am 12.03 ist es unter anderem unser Anliegen, die Vielfalt der Bewegung rund um den Tag um eine antiautoritäre Sichtweise zu ergänzen: Forderungen an Vater Staat können keine Lösung gegen das Patriarchat sein. Zunächst erscheint es zwar einleuchtend, den Staat anzuflehen, er solle soziale Verbesserungen herbeiführen. Oder er solle unabhängig von den Kirchen eigene Schutzräume für Frauen* einrichten, diskriminierende Gesetze abschaffen (§218) oder für Gleichstellung in Institutionen sorgen. Doch anstatt angesichts massenhafter sexualisierter Gewalt für eine Verändernde Gerechtigkeit (Transformative Justice) innerhalb einer Gemeinschaftsverantwortung zu kämpfen, erklingt der schnelle Ruf nach Verschärfung des Sexualstrafrechts.
Das Einfordern gegenüber dem starken Staat verschiebt aber die eigene Position in eine unterwürfige Rolle. Dies bringt mit sich, dass jede Form von Selbstorganisation und eine daraus sich möglicherweise entwickelnde Selbstermächtigung nicht zu Stande kommen kann. Wenn wir an ihn Forderungen stellen, geben wir Verantwortung ab und bieten dem Staat immer wieder die Möglichkeit Konflikte zu befrieden. Dies gelingt ihm, indem er teilweise diese Forderungen erfüllt, aber die Vorherrschaft in der Debatte an sich reißt und somit soziale Bewegungen vereinnahmt und lähmt.

Gerade durch diese staatliche Vereinnahmungen kommt es in der BRD schon lange nicht mehr zu großen emanzipatorischen Bewegungen, die dem Staat gefährlich werden könnten, indem sie tatsächlich sozialrevolutionäre Prozesse anstoßen. Wenn wir also die Grabesruhe des „sozialen Friedens“ beenden wollen, heißt das nicht, dass wir anderen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Sondern, dass wir aus einer bekannten Erfahrung aus dem Anti-Atom-Widerstand im Wendland lernen möchten:
“Es gibt bekanntermaßen verschiedene Aktionsformen. Wir machen unsere, Andere machen ihre. Ihr Zusammenspiel wird unsere Stärke sein.“
Lasst uns also nicht kalkulierbar, vorgeplant und staatstreu handeln, sondern zusammen über den Tellerrand gucken und andere Kämpfe, in denen wir stecken, miteinbeziehen.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass “Solidarität” und “Selbstbestimmung” nicht länger hohle Phrasen bleiben: Begegnen wir uns gegenseitig auf Augenhöhe und reißen wir die HERRschenden Grenzen ein – auch in den Köpfen!

Deshalb rufen wir, einige Gruppen aus der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (und andere), anlässlich des Weltfrauentages (8.März) zu der bundesweiten Demo am 12.03.2016 in Köln auf. Kommt zum Treffpunkt auf dem Roncalliplatz am Dom. Beteiligt euch an dem vorne gehenden FLTI*-Block oder unterstützt den antiautoritären, “bunten Block”.

Dieser Aufruf versteht sich als Ergänzung mit positivem Bezug zu dem Aufruf des anmeldenden Bündnis, das sich aus verschiedenen Gruppen und Organsiationen zusammensetzt. Dennoch möchten wir mit einem eigenen Aufruf antiautoritäre Akzente setzen.

Unterstützer*innen (wird aktualisiert):
Anarchistische Gruppe Dortmund
Anarchistisches Kollektiv Köln
Anarchistische Initiative Kaiserslautern
Anarchistisches Forum Köln
Allgemeines Syndikat Köln (FAU-IAA)
Lava München – Anarchistische Assoziation
Anarchistisch Syndikalistische Jugend Bonn

Infos zum Tag selbst findet ihr hier: reclaimfeminism.org

Anreise Möglichkeiten (wird aktualisiert):

Wer aus Kaiserslautern mit will schreibt an die Anarchistische Initiative

Wer aus Bonn anreisen will, kann sich an die ASJ Bonn wenden: [email protected]

Anreise aus Dortmund mit dem Zug, Treffpunkt: 10.30 Uhr Bahnhof, Nordausgang vor Cinestar (12.03.), organisiert von der Anarchistischen Gruppe Dortmund und Autonomen Antifa 170

Anreise aus Schwerte mit dem Zug, Treffen: 9:40 Uhr – Schwerter Bahnhofsvorplatz Abfahrt von Schwerte nach Dortmund: 12.03. um 9:50 Uhr von Gleis 5! Organisiert vom Anarchistischen Forum Schwerte

Anreise aus Bochum mit dem Zug, PÜNKTLICH 10:45h Gleis 3 Hbf Bochum

Kontakt zur Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA-IFA)
oder im Bochum am besten über die schwarze Ruhr-Uni.

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Los geht’s – Black Pigeon – Anarchistisches Buch- und Kulturzentrum!

Liebe Menschen unsere Genoss*innen von Black Pigeon in Dortmund werden am 18.03 das anarchistische Zentrum eröffnen. Leider ist der Ort des Zentrums schon vor Eröffnung einigen Feind*innen der Freiheit bekannt geworden.
Um so wichtiger ist es das Zentrum zu unterstützen und gegen alle möglichen Angriffe zu verteidigen!

Sehet und staunet!

Seit Tagen renovieren wir fleißig die Räumlichkeiten unseres – und auch eures – Black Pigeon. Nun wollen wir euch nicht länger hinhalten und unser Geheimnis lüften:

Wir befinden uns in der Scharnhorststrasse 50, 44147 Dortmund, in direkter Nähe zum Recorder und dem Subrosa, zwei belebten alternativen Kneipen. Somit wird das Hafenviertel der Nordstadt zu einem wichtigen Anlaufpunkt, in dem viel Potenzial für ein kreatives und freiheitliches Miteinander liegt. Am 20. März öffnen wir unsere Türen für ein Nachbar*innen-Café, in welchem wir die bereits geknüpften Kontakte vertiefen und neue Bekanntschaften schließen wollen. Wir freuen uns über die netten Worte und die positive Resonanz der Nachbar*innen, die uns bereits jetzt entgegen getragen werden. Nach vielen Jahren des Leerstands wird dieser Raum nun endlich wieder mit Leben gefüllt und somit zum Kontrastprogramm der oft so tristen Stadt. Ein Raum, der unkommerzielles und ungezwungenes Dasein fördert, ist für uns alle ein großer Gewinn. Beachtet auch unseren Zeichen/Malwettbewerb für die Wandgestaltung des Zentrums – eine prima Gelegenheit für Künster*innen, sich auf großer Fläche auszutoben. 300m² stehen uns zur freien Gestaltung zur Verfügung, jetzt seid ihr gefragt!

Renovierungsaufwand erhöht sich

Mit großem Elan arbeiten wir auf die Eröffnung am 18. März hin, unser Eifer ist natürlich nicht unbemerkt geblieben. In der Nacht vom 22. auf den 23. Februar hat sich ein Stein in unsere Frontscheibe verirrt. Das bekannte Dortmunder Nazi Internetportal „Dortmund Echo“ veröffentlichte dazu einen Artikel. Die Nazis haben darüber hinaus eine Kampagne gegen Immobilien Schneider (unseren Vermieter) gestartet, ein Farbanschlag auf die Verkaufsstelle von Schneider, sowie ein E-Mail/Facebook Shitstorm folgte. Dies Verändert nichts an unserem bisher gefassten Plan und wir werden unbeirrt davon das Projekt weiter verfolgen.

Aus alt… mach neu!

In unseren aktuellen Räumen im Concordiart könnt ihr noch bis zum 12. März in Büchern stöbern, ab dem 18. März treffen wir uns dann in den neuen Räumen wieder. Wir hoffen, dass ihr diese Zeit ohne neuen Lesestoff gut übersteht. (;
Wenn ihr jetzt schon Ideen habt, was ihr im neun Black Pigeon realisieren wollt, fragt unsere Räumlichkeiten gern bereits jetzt an! Schreibt uns auch bei anderen Anliegen an: [email protected]

Das neue Black Pigeon wird einen großen Beitrag zu noch mehr Kontinuität und Initiative der antiautoräten Bewegung beitragen!


Aktuelles hier

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Ruhr-Uni distanziert sich von Plakatierverbot – Neues zur Situation an der RUB

Wir wollten nochmal ein paar Neuigkeiten zum dem vermeintlichen Verbot linker Plakate an der Ruhr-Uni verbreiten. Am 29. Januar hat sich die Ruhr-Uni auf Twiter dazu geäußert:

Die Aussagen der Ruhr-Uni wurden uns auch nochmal durch Quellen im Senat bestätigt
Bleibt die Frage wieso der Sicherheitsdienst dann anscheint auf eigene Faust so handelt?
Wahrscheinlich werden wir es nie erfahren, freuen uns aber drauf jetzt ohne Stress plakatieren zu können. Am Montag, den 08.02 waren wir dann auch nochmal Plakate kleistern vor der G-Reheie
Wir wollen auch trotz nicht Bestehen des Verbotes nochmal klarstellen: Ob etwas Verboten ist oder Erlaubt interessiert uns nicht, für uns zählt ob es sinnvoll und angemessen ist um Menschenfeindlichkeit zu bekämpfen.

Leider wurden wir in einem Artikel der BSZ zu dem Thema recht einseitig zitiert, dabei wurde nur auf unsere Kritik an der Plakatkampagne eingegangen, mit der wir uns kritisch-solidarisch auseinandersetzen wollten, anstatt breiter auf das eigentliche Problem einzugehen, nämlich die faschistischen Aktionen an der Uni.
Deswegen veröffentlichen wir die an uns gestellten Fragen und die entsprechenden Antworten:

1. Wie bewertet Ihr die Schmierereien? Inwiefern gibt es einen Rechtsruck an der RUB und eine Zunahme rassistischer bis faschistischer Aktivitäten an der RUB, wie Ihr es in der PM beschrieben habt?“

Dass es mehr als nur vereinzelte faschistische Aufkleber und Schmiereien (auf den Toiletten) an der Ruhr-Uni gibt, ist eindeutig eine neue Entwicklung. Auch unsere Plakate und die der Kampagne “RUB bekennt Farbe” werden inzwischen regelmäßig abgerissen. Jahrzehntelang galten die Unis, und besonders auch die RUB ja immer als irgendwie links, weil es in der Studierendenschaft immer viel politisches Engagement gab. Dazu kommt, dass die Unileitung in Bezug auf Geflüchtete einige gute Sachen gemacht hat, zum Beispiel das kostenlose Gasthörerstudium.
Deswegen halten wir die Sticker-und Sprühaktionenen für eine gezielte Provokation. Die Rechten wollten sich hier an einem Ort in Szene setzen, an dem sie nie viel zu melden hatten. Nach dem Motto: Seht her, wir können jetzt auch hier aktiv werden.
Aber nicht nur die Schmierereien, die es seit Jahren gibt, zeigen, dass auch die RUB nie ganz frei von rechten Tendenzen war und ist. Wir wissen auch von einem rechten Dozenten der neuerdings offen rassistische Ideen in seiner Vorlesung verbreitet. Ein anderes Beispiel sind die Burschenschaften.
Aber allgemein haben viele solcher Aktivitäten in letzter Zeit nochmal zugenommen. In Vorlesungen und Seminaren sind immer häufiger offen rechte Statements zu vernehmen. Da ist die Uni auch nur ein Abbild der Gesellschaft.

2. Was denkt Ihr über die von RUB bekennt Farbe initiierte Plakatkampagne?

Die Kampagne ist nett gemeint, und es ist besser, dass es sie gibt, als dass es sie nicht gibt. Aber sie ist relativ inhaltsleer. Was genau wird denn damit transportiert? RUB bekennt Farbe allgemein setzt sich wenig mit den Ursachen von Faschismus und Menschenfeindlichkeit auseinander.
Daneben stellt sich die Frage, was die Plakataktion bringt. Sicher setzt sie ein Zeichen, aber angesichts von mehr als 1000 Angriffen auf Unterkünfte von Geflüchteten, darunter immer wieder auch lebensbedrohliche Brandanschläge, glauben wir, dass mehr getan werden muss als nur Gesicht zu zeigen. Die Zeiten, in denen das groß etwas bringt sind wohl erstmal vorbei.

3. Worauf wolltet Ihr mit den eigenen eher satirischen Plakaten hinweisen? Mehr Inhalt vermitteln diese doch auch nicht, oder?

Zunächst einmal ist unsere Plakataktion natürlich Satire, deswegen auch die ähnlichen Sprüche und das gleiche Layout. Wir wollten mit unseren Plakaten auf die Bedeutung von selbsorgansiertem Antifaschismus hinweisen. Wir leisten mit unserer Plakataktion auch keine Diskussion über die gesellschaftlichen Hintergründe, aber wenn wir die Leute damit konfrontieren, dass andere nicht nur ihr Gesicht auf einem Plakat zeigen sondern selbst aktiv werden, regt das hoffentlich zum Weiterdenken an. Eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema leisten wir da an anderen Stellen, sei es mit Veranstaltungen, Flyern, Plakaten und so weiter

4. Gibt es denn von Eurer Seite auch Pläne für Aktionen und Veranstaltungen, um den rassitsichen Umtrieben zu begegnen? Bzw wie sollte man demnächst besser dagegn vorgehen?

Die hauptsächliche Arbeit ist weiterhin im Alltag angesiedelt. Das Hakenkreuz im Herrenklo übermalen, den Nazisticker abreissen oder überkleben, den rassistischen Statements von anderen Studierenden oder Dozent*innen widersprechen, eigene Strukturen aufbauen, Aufklärungsarbeit leisten, Geflüchteten beim Zurechtfinden an der RUB helfen.
Vor Kurzem haben wir einen Vortrag über die Situation in den 90ern (mit den Pogromen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen und der Einschränkung des Asylrechts) organisiert, der mit über 30 Leuten auch sehr gut besucht war. Für nächstes Semester planen wir außerdem eine Aktionswoche gegen Nationalismus, Rassismus und Faschismus. Wer da mitmachen möchte kann zu unserem wöchentlichen Plenum Mittwochs um 18.00 Uhr in Gebäude GB vor der Cafeteria kommen.
Ansonsten rufen wir alle freiheitlich gesinnten Menschen an der Ruhr-Uni zu eigenständigem Handeln auf. Es ist uns wichtig solidarisch zu sein: Der Schwerpunkt von Diskussionen sollte nicht auf der Frage nach Legalität und Illegalität oder Gewaltfreiheit und Militanz von Aktionen liegen, sondern auf ihrer Sinnhaftigkeit (und Angemessenheit).

Hier noch ein paar Fotos von der Plakataktion:

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Beitrittserklärung zur AFRR und FdA

Am 29. Januar 2016 sind wir der Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr (AFRR) und damit auch der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) beigetreten.

Den Anarchismus im Ruhrgebiet vorantreiben

Die Ausgangslage für Vernetzung und Förderierung im Gebiet Rhein/Ruhr sind günstig. Städte wie Dortmund und Bochum sind mit der Bahn nur 10 Minuten von einander entfernt, viele Menschen leben in einer Stadt und arbeiten oder studieren in einer anderen Stadt, während es in den Städten verschiedene Ausgangssituationen, Ansätze und Akteure für anarchistische Organisierung gibt. Wir haben in der Vergangenheit bereits mit der AFRR und ihren Gruppen kooperiert, z. B. bei der gemeinsamen Organisierung einer anarchistischen 1.-Mai-Demo im letzten Jahr und immer wieder Kontakte genknüpft. Die anarchistische Bewegung ist in den letzten Jahren in dieser Region langsam gewachsen. Deshalb wollen wir nun mit unseren Nachbar*innen in organisierter Form dort weiter ansetzen.

Im deutschsprachigen Raum: Anarchismus zur kämpferischen Alternative machen

Gerade in den Zeiten, in denen faschistische Bewegungen in Europa auf dem Vormarsch sind und die katastrophalen Auswirkungen von Herrschaft, Autorität und Nationalismus deutlich werden, suchen immer mehr Menschen nach einer Alternative. In Deutschland scheint bei vielen links-bürgerlichen Menschen das Vertrauen in den Staat gerade angesichts dessen Unterstützung/Duldung des faschistischen Terrors zunehmend zu verschwinden. Neben den beängstigenden Anwachsen von Rassismus und Nationalismus gab es in Deutschland auch eine große Welle von selbstorganisierter Hilfe für Geflüchtete. Wir wollen die Situation in Deutschland nicht verklären, aber wenn wir Menschen inspirieren wollen, gemeinsam Widerstand gegen Faschismus und Nationalismus zu leisten, brauchen wir eine Alternative zum Bestehenden, die mehr als nur ein Abwehrkampf ist.

Als Anarchist*innen sind wir angesichts einer globalisierten Welt voller komplexer Machtstrukturen in der besonderen Situation handlungsfähig zu sein, weil wir jenseits der Logik von Herrschaft handeln können. Nutzten wir diese Gelegenheit: Machen wir den Anarchismus auch im deutschsprachigen Raum zu einer kämpferischen Alternative! Deshalb wollen wir unsere Kämpfe nicht alleine führen, sondern gemeinsam mit vielen Genoss*innen.

Global: Fragment eine grenzenlosen Welt werden

Durch den den Beitritt zur FdA sind wir auch Mitglied der Internationale der Anarchistischen Föderationen (IFA) geworden. Die IFA besteht aus verschiedenen Mitgliedsföderationen aus Europa und Lateinamerika. Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit Genoss*innen aus aller Welt und den gemeinsamen Aufbau von Strukturen, die Grenzen und Nationen überschreiten. Lasst uns gemeinsamen Erfahrungen schaffen, die Fragmente einer Welt ohne Grenzen sind – einer Welt der Anarchie.

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